Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : (Inkontinenz)-Dilemma wegen Nervenschädigung
djwindel
08.03.2025, 20:20
Soooo.... weil die Frage nun schon öfters aufkam, will ich mal mein Dilemma schildern. Das macht es eventuell etwas besser verständlich und nachvollziehbar. Unter anderem hier (https://www.wb-community.com/showthread.php?56447-Betterdry-woher-beziehen-Versorger-der-Krankenkasse&p=911605&viewfull=1#post911605) war ja die Frage nach aufgekommen.
Ich habe von Kind an Rückenprobleme, deren Ursache bis 2022 nicht eindeutig geklärt waren und wurden. Dazu kamen immer wieder Sensibilitätsstörungen, motorische Ausfälle bis hin zu Lähmungserscheinungen sowohl im rechten als auch linken Fuß (der schwäbische Fuß, der vom Zeh bis zum Oberschenkel geht :D )
Anfang 2022 wurde dann bei einem endlich fachkundigen Orthopäde ein Wirbelgleiten festgestellt, betroffen war der LWK5. Mit einer Zweitmeinung aus dem Klinikum Tuttlingen von einem bekannten Spezialisten für Wirbelsäulenproblematiken hatte ich mich zu einer OP entschieden, der Wirbel sollte mit einem Implantat versteift werden. Die OP lief soweit glatt. Da ich alleine in einer nicht barrierefreien Wohnung lebe und mein überschaubarer (ehrlicher) Freundeskreis entweder zu weit weg war oder keine Zeit hatte, wurde von der Klinik aus eine Anschlussheilbehandlung veranlasst. Damit konnte ich etwa 14 Tage nach der Entlassung und 18 Tage nach der OP direkt in eine Reha. Aufnahmetag war Freitag, der 12. August 2022.
Am Montag, dem 15.08.2022 bei der allerersten "Behandlung" im Schwimmbad hat es laut "KNACK" gemacht. Mir war sofort klar, dass irgendetwas passiert sein muss. Mit Hilfe eines anderen Patienten bin ich sofort aus dem Wasser, mir war schwindlig und ich war käsebleich. Von Montagmittag an bis Sonntag kämpfte ich um eine vernünftige Untersuchung der OP Stelle. Es gab aber nur ein Röntgen der Hüfte und ein halbherziges Gespräch mit einem stellvertretenden Stellvertreter vom Stellvertreter des Chefarztes. Dieser war im Urlaub, was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste.
Mir ging es von Tag zu Tag dreckiger, ich konnte vor Schmerzen nicht mehr auf die Toilette, gleichzeitig wachte ich im nassen Bett auf. Ich gab zunächst den Schmerzdrogen (Opioide, Tilidin in großen Mengen,....) hierfür die Schuld.
Am Sonntag, dem 21.08.2022 hatte ich die Nase voll und setzte dem Personal in der Pflege ein Ultimatum. Entweder ich bekomme innerhalb von 2 Stunden einen Taxischein für die nächstgelegene Klinik oder aber ich organisiere mir privat eine Fahrgelegenheit. Dann ist aber Polen offen - sinngemäß!
Ich bekam den Taxischein und wurde noch am selben Tag als Notfall in das nächstgelegene Krankenhaus aufgenommen. Dank Würzburger Mischung (einem Cocktail aus allen bekannten und weniger bekannten Schmerzmittel intravenös verabreicht) konnte ich einigermaßen schlafen. CT Untersuchung, Röntgen, Bewegungstest und ein MRT zeigten, dass ich - im wahrsten Sinne des Wortes - ein paar Schrauben locker hatte. Das Implantat war aufgegangen, der Wirbel hatte sich zwischen Schraube und Wirbelsäule verklemmt und es war Flüssigkeit im Rücken - Ursache unbekannt.
Nach der am nächsten Tag (Dienstag) angesetzten OP war klar:
Es hatte sich ein Abszess gebildet, der mir mehrere Tage lang auf einen Nerv und den Spinalkanal gedrückt hatte. Das Ganze war entzündet, vereitert und gleichzeitig hatte sich hieraus noch eine Keiminfektion entwickelt. Sinngemäße Aussage des Chefarztes nach der OP bei der Visite war, wäre ich 2 Tage später eingeliefert worden, dann als Notfall mit einer lebensgefährlichen Skepsis.
Seit dieser Odyssee, inklusive einer 3. OP nur 3 Tage später und mehr als 1 Jahr Kampf mit dem Rententräger, um die abgebrochene Reha fortsetzen zu können, habe ich Gefühlsstörungen besonders im rechten Fuß. Ich switche zwischen Verstopfung ab 5 Tagen und mehr mit maximal 1x etwas pinkeln am Tag bis hin zu Schmerzen beim Stuhlgang und "Dammbruch" ohne Chance, das Pinkeln zu bremsen oder einzuhalten.
Als DL machen mir die Windeln nichts aus, nur um Unfälle zu vermeiden jetzt 24/7 Windeln zu tragen ist etwas anderes. Auch auf der Arbeit geht es aktuell nicht ohne. Hätte ich vergangene Nachtschicht keine angehabt, wäre das übel ausgegangen inklusive "Dammbruch" im Dienstfahrzeug.
Eine Anwältin ist bereits eingeschaltet, ärztlich in verschiedenen Fachrichtungen die Ursache eingegrenzt worden. Urologisch ist alles in Ordnung, neurologisch wurde eine Spastik ins Spiel gebracht, da meine Reflexe insbesondere links nicht typisch für eine Nervenschädigung sind. Eine Zweitmeinung, bei der ich das Problem mit dem regelmäßig nassen Bett geschildert habe (Videotermin über einen Service meiner Krankenkasse) kam als ICD G83.41 ins Spiel. Das bedeutet Inkomplettes Cauda- (equina-) Syndrom und würde ins Bild passen.
Ich hab nun einen weiteren Termin bei weiteren Fachärzten und werde mir, um meinen (Berufs-)Alltag weiter beschreiten zu können, Windeln verschreiben lassen. Da ich im Schichtdienst arbeite (Revierfahrer bei einem Sicherheitsdienst) bin ich ohne Option auf Boxenstopp zwischen 6 und 11 Stunden unterwegs. Die BetterDry packt das, die NorthStore auch. Allerdings ist letztere keine medizinische Windel. Eventuell bringt die Attends Slip mit Folie (müsste die Regular sein) genug Saugkapazität mit, damit nix passiert.
So schauts also aus.
Und jetzt Feuer frei für Tipps, Meckern und Ideen :-)
dercompu
08.03.2025, 21:16
Näheres in PM - aber nix mecken, nur - Vorsicht, die Versicherungen wehren sich, bis es nicht mehr geht und das überforder die finanziellen Möglichkeiten der meisten Betroffenen
djwindel
noch ein Tipp: schreib in dein Profil bei "Was bist du?:" noch dazu "Adultbaby - AB (jetzt auch Inkontinent", dann gibt es keine Rückfragen, warum es die Kasse zahlen soll. Ich nutze die Betterdry M10 auch nur für die Nacht, am Tag hab ich die Attends Slip Regular M10.
Von Attends gibt es nur die Active und die Classic mit Folie im Saugbereich. am Tag sind die Active ausreichend, du wirst doch sicher nicht die 6-11 Std. am Stück durcharbeiten. Als ich noch Angestellter war, hatte ich auch nicht mehr als 4 Std. am Stück gearbeitet. Bei mir reichte die Attends auch immer so 5-6 Std. durch.
Zum Vergleich zur Betterdry M10 zahlen die Kassen die Attends Slip Active eher ohne Probleme.
humbahumba
08.03.2025, 23:52
Schöne Schei… Ich wünsche Dir, dass Du das alles gut bewältigen kannst.
Näheres in PM - aber nix mecken, nur - Vorsicht, die Versicherungen wehren sich, bis es nicht mehr geht und das überforder die finanziellen Möglichkeiten der meisten Betroffenen
dercompu, die finanziellen Möglichkeiten werden da nicht angetastet - wenn überhaupt, sind das 6 € im Monat für eine VdK-Mitgliedschaft.
Ich musste auch beim Sozialgericht klagen, gekostet hat mich das gar nichts - die Entscheidung wird in aller Regel nach Aktenlage getroffen.
Ich habe vom Einspruch bis hin zur Klageschrift alles selber gemacht ... das muss, kann und will nicht jeder, da helfen aber dann z.B. die Juristen beim VdK.
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djwindel
Zum Vergleich zur Betterdry M10 zahlen die Kassen die Attends Slip Active eher ohne Probleme.
Helmut, alles richtig, keine Frage.
Aber auch die Betterdry werden bei entsprechender Indikation und Begründung von der GKV - wie bei mir neben der Tena Active Fit maxi - vollumfänglich übernommen.
Krankenkassen zicken, kratzen und beissen IMMER, wenn es um adäquate Inkoversorgung geht und neigen dann meistens dazu, den Versicherten mit ihrer Mehrkostenphantasie finanziell zu beteiligen, die im SGB so wörtlich gar nicht existiert.
djwindel
09.03.2025, 02:47
Näheres in PM - aber nix mecken, nur - Vorsicht, die Versicherungen wehren sich, bis es nicht mehr geht und das überforder die finanziellen Möglichkeiten der meisten Betroffenen
Ich hab schon genug finanziellen Schaden:
2 1/2 Jahre arbeitsunfähig, konnte meinen alten Job nicht mehr machen, wurde ausgesteuert, neuen Job angefangen, dort in eine Mobbing Spriale gerutscht, zwischenzeitlich mußte ich Insolvenz beantragen....
djwindel, siehe meinen Kommentar hierzu. Wenn du mehr Infos brauchst, gerne PM.
Pimpernuckel
09.03.2025, 09:55
bin ich ohne Option auf Boxenstopp zwischen 6 und 11 Stunden unterwegs.
Es gibt zwar mittlerweile keine Angabe mehr zur vorgesehenen Nutzungsdauer, aber man rechnet eben immer noch mit den üblichen 3 bis 6 Stunden und dann wird gewechselt. Das dürfte die KK und den Gutachter daher nicht sonderlich bewegen. Hinzu kommt, dass dann dein Arbeitgeber zuständig wäre, wenn das für die Ausübung deiner Tätigkeit zwingend nötig ist und/ oder mittelbar dann eben die Berufsgenossenschaft. Vielleicht lässt sich das als Integrationsmaßnahme der Rentenversicherung auch unterschieben, aber die laufen eben auf einem anderen Gleis. Ohnehin wundere ich mich, warum du nicht schon auf EM- oder gar Vollrente bist. Mit derartigen Schädigungen kann man doch eigentlich nicht mehr Vollzeit arbeiten. Geht ja nicht mal um die Inko, aber deine Wirbelsäule ist doch nur noch am Jodeln und die sekundären Probleme mit deinem Verdauungstrakt klingen ja schlimmer als meine Colitis. Ich will dir nichts ausreden, wenn dir die Arbeit Spaß macht und auch nicht die Hoffnung nehmen, aber ich sehe da relativ geringe Chancen, eben weil die Argumentation wohl dann entlang dieser Linien verlaufen wird - du arbeitest im falschen Job und zu lange, weshalb die Versorgung mit einer entsprechenden Windel nicht relevant ist, solange dieses Thema nicht geklärt ist.
Pi
- - - Aktualisiert - - -
wenn überhaupt, sind das 6 € im Monat für eine VdK-Mitgliedschaft.
Na eine besonders große Hilfe ist der VdK aber nun wirklich nicht. Wenn man nicht alles selber macht und entsprechend vorbereitet, kommt da nichts und die Beratungen erstrecken sich meist nur auf Dinge, die man im Internet auch selber finden kann. So zumindest meine Erfahrungen.
Pi
Hallo DJ,
das ist ja eine ziemlich üble Geschichte. Ich staune ehrlich gesagt etwas das du schreibst „Urologisch ist alles in Ordnung“ - das scheint ja nicht wirklich der Fall zu sein. Wie sieht es denn mit dem Restharn aus? Ein mal am Tag pieseln ist extrem kritisch - es ist nicht nur das Problem, das du dir durch Reflux deine Nieren schädigen kannst - du leierst auch deine Blase aus. Harnverhalt ist echt gefährlich, und passt zu dem LWS Problem das du beschreibst. Ich würde an deiner Stelle damit noch mal in der Urologie vorstellig werden und das ansprechen. Bei einer Reflex- und insbes. bei einer Überlaufinkontinenz wirst du wahrscheinlich erstmal um ISK nicht herum kommen. An deiner Stelle würde ich versuchen so schnell wie möglich einen Termin in einem Krankenhaus mit einem neurourologischen Zentrum zu bekommen, b.z.w dem Urologen das Problem noch mal erklären, damit du eine ISK Einweisung und passende Katheter bekommst.
Mit harnverhalt ist nicht zu spaßen, und wenn der Blasenmuskel erstmal Schaden genommen hat, bekommst du das nicht mehr so einfach geflickt…
djwindel
09.03.2025, 14:34
Es gibt zwar mittlerweile keine Angabe mehr zur vorgesehenen Nutzungsdauer, aber man rechnet eben immer noch mit den üblichen 3 bis 6 Stunden und dann wird gewechselt. Das dürfte die KK und den Gutachter daher nicht sonderlich bewegen. Hinzu kommt, dass dann dein Arbeitgeber zuständig wäre, wenn das für die Ausübung deiner Tätigkeit zwingend nötig ist und/ oder mittelbar dann eben die Berufsgenossenschaft. Vielleicht lässt sich das als Integrationsmaßnahme der Rentenversicherung auch unterschieben, aber die laufen eben auf einem anderen Gleis.
Das ganze läuft erst jetzt an. Die Probleme habe ich schon länger, aber seit etwa 4-6 Wochen wird es schlimmer. Die Diagnosen trudeln jetzt erst langsam ein, auch der G83.41 den ich im ersten Thread erwähnt habe, stammt von MIttwoch oder Donnerstag. Ich hab Anfang April einen Urologen-Termin, in den nächsten Tagen ein MRT Termin, da auch die HWS als Ursache noch nicht ausgeschlossen ist. Dazu kommt in 10 Tagen etwa der nächste Neurologen-Termin.
Ohnehin wundere ich mich, warum du nicht schon auf EM- oder gar Vollrente bist. Mit derartigen Schädigungen kann man doch eigentlich nicht mehr Vollzeit arbeiten. Geht ja nicht mal um die Inko, aber deine Wirbelsäule ist doch nur noch am Jodeln und die sekundären Probleme mit deinem Verdauungstrakt klingen ja schlimmer als meine Colitis. Ich will dir nichts ausreden, wenn dir die Arbeit Spaß macht und auch nicht die Hoffnung nehmen, aber ich sehe da relativ geringe Chancen, eben weil die Argumentation wohl dann entlang dieser Linien verlaufen wird - du arbeitest im falschen Job und zu lange, weshalb die Versorgung mit einer entsprechenden Windel nicht relevant ist, solange dieses Thema nicht geklärt ist.
Die Frage wird sich zwangsläufig jetzt stellen müssen. EM oder Vollrente wäre der Super-Gau, insbesondere finanziell und in Anbetracht der laufenden Insolvenz im Hintergrund. Da ich unter anderem wegen der OP Geschichte einen GdB von 50 hab, werde ich weitere Stellen ins Boot holen. Die Anwältin, die sich um den "Kunstfehler" Reha kümmert, ist soweit informiert.
Na eine besonders große Hilfe ist der VdK aber nun wirklich nicht. Wenn man nicht alles selber macht und entsprechend vorbereitet, kommt da nichts und die Beratungen erstrecken sich meist nur auf Dinge, die man im Internet auch selber finden kann. So zumindest meine Erfahrungen.
Pi
Das kann ich leider bestätigen. Habe das im Freundeskreis sehr häufig mitbekommen.
Ich staune ehrlich gesagt etwas das du schreibst „Urologisch ist alles in Ordnung“ - das scheint ja nicht wirklich der Fall zu sein.
Das war die Aussage beim letzten Urologen-Termin, der nun auch schon wieder einige Monate her ist. Deswegen hab ich in Kürze einen neuen Termin.
Wie sieht es denn mit dem Restharn aus?
Weiss ich ehrlich gesagt gar nicht. Die Frage kam auch beim Video-Termin auf, als ich mir die Zweitmeinung eingeholt habe. Wird sich beim Urologen klären.
Ein mal am Tag pieseln ist extrem kritisch - es ist nicht nur das Problem, das du dir durch Reflux deine Nieren schädigen kannst - du leierst auch deine Blase aus. Harnverhalt ist echt gefährlich, und passt zu dem LWS Problem das du beschreibst. Ich würde an deiner Stelle damit noch mal in der Urologie vorstellig werden und das ansprechen. Bei einer Reflex- und insbes. bei einer Überlaufinkontinenz wirst du wahrscheinlich erstmal um ISK nicht herum kommen.
Hab ich mir auch gedacht, als die Frage aufkam. Meine Blutwerte sind soweit (aktuell) in Ordnung. Aber ja, dass muss kritisch im Auge behalten werden. Das ist alles andere als ungefährlich, eben gerade auch für die Niere.
An deiner Stelle würde ich versuchen so schnell wie möglich einen Termin in einem Krankenhaus mit einem neurourologischen Zentrum zu bekommen, b.z.w dem Urologen das Problem noch mal erklären, damit du eine ISK Einweisung und passende Katheter bekommst.
Das ist eine gute Idee. Ich recherchier mal nach einem neurourologischen Zentrum hier bei mir in der Nähe. Einen Katheder muss ich jetzt nicht haben, aber zumindest für das erste die Versorgung mit IKM.
Ich hab nächste Woche ein Gespräch mit meinem Chef. Wir haben ein sehr gutes vertrauensvolles Verhältnis. Eventuell gibt es die Möglichkeit, einer anderen Tätigkeit nachzugehen mit mehr "Boxenstopp-"Gelegenheiten.
[COLOR=#333333]Danke für Eure Tipps und euer Input. Das hilft mir auf jeden Fall weiter.
Hallo DJ,
vielleicht noch einen Hinweis - ist möglicherweise nicht klar rüber gekommen: ISK ist die Abkürzung für intermittierenden Selbstkatheterismus. Du hast da keinen Dauerkatheder (DK) sondern holst den Harn je nach Bedarf mehrmals täglich mit einem einmal Katheter selber raus. Das ist deutlich Risikoärmer als ein DK oder ein SBK. Manche machen das z.B. nur morgends und abends, darüber hinaus kann man damit ggf. auch die Inkontinezepisoden reduzieren oder ganz vermeiden. Ideal ist das natürlich nicht - aber wenn da tatsächlich eine Nervenschädigung passiert ist, dann ist das erstmal eine gute Option um Blase und Nieren zu schützen. Wenn die G83.41 gesichert ist (nur MRT reicht da manchmal nicht aus) muss man mal sehen wie man da weiter kommt. Mit sehr viel Glück erholt sich so was manchmal auch wieder - b.z..w der Körper „lernt“ auf andere noch intakte Nervenstränge um.
Du hast ja schon eine Anwältin eingeschaltet - und das ist vermutlich auch sinnvoll. Wenn da tatsächlich eine Schädigung bleibt würde ich versuchen die Reha Einrichtung auf Schadensersatz zu verklagen. Das war ja wohl eine orthopädische Reha. Die müssen wissen, das Inkontinenz/Harnverhalt ein Red-Flag bei einer Wirbelsäulen Schädigung ist, das _umgehend_ der neurochirougischen Begutachtung und ggf. OP bedarf um Folgeschäden zu vermeiden. Da zwei Tage verstreichen zu lassen kann ggf. dem Tatbestand der fahrlässigen Körperverletzung erfüllen…
Je nachdem ob - und was an den Nerven kaputt gegangen ist, kann man später möglicherweise auch etwas mit einem Blasenschrittmacher machen - aber dazu braucht es vermutlich noch ein paar weitere Untersuchungen. Die Video UD alleine gibt da zwar ein Hinweise darauf ob das ganze eine neurologische Ursache hat - allerdings kann man damit nur sehr grob die mögliche Lokation der Störung eingrenzen. Um das genauer raus zu finden sind weitere neurologische Untersuchungen notwendig, die i.d.R. auch nicht alle bei einem „normalen“ Neurologen gemacht werden. Deshalb der Hinweis auf die Neurourologie - diese Kliniken und Zentren sind entsprechend ausgestattet und haben die passenden Spezialisten um das genauer zu diagnostizieren und dann aus dem Ergebniss auch eine passende Therapie ableiten zu können. Der „Feld-Wald und Wiesen Urologe“ ist mit diesen Themen i.d.R. überfordert und hat auch nicht notwendige Praxisaustattung um da effizient weiter zu kommen.
Noch ein Tipp - nach dem was du schreibst (Stichwort „Toilettenzeiten“) würde ich überlegen erstmal einen GdB zu beantragen. Das ist vermutlich die deutlich bessere Option verglichen zur EM Rente, weil dir der AG die Zeit geben muss, dich deswegen nicht rauswerfen kann und das ganze sich auch steuerlich deutlich besser ist. Sollte ISK tatsächlich notwendig werden ist damit auch oft ein GdB >= 50 möglich.
Wolfgang
09.03.2025, 19:36
würde ich überlegen erstmal einen GdB zu beantragen.
Ein Post höher steht doch dass er schon einen mit 50 hat ?
Ein Post höher steht doch dass er schon einen mit 50 hat ?
Stimmt - wer lesen kann ist im Vorteil… Hab ich überlesen…
djwindel
10.03.2025, 15:55
Du hast ja schon eine Anwältin eingeschaltet - und das ist vermutlich auch sinnvoll. Wenn da tatsächlich eine Schädigung bleibt würde ich versuchen die Reha Einrichtung auf Schadensersatz zu verklagen. Das war ja wohl eine orthopädische Reha. Die müssen wissen, das Inkontinenz/Harnverhalt ein Red-Flag bei einer Wirbelsäulen Schädigung ist, das _umgehend_ der neurochirougischen Begutachtung und ggf. OP bedarf um Folgeschäden zu vermeiden. Da zwei Tage verstreichen zu lassen kann ggf. dem Tatbestand der fahrlässigen Körperverletzung erfüllen…
Wäre ja fast schon schön wenn es nur zwei Tage gewesen wären. Zwischen dem "Knack" im Schwimmbad und der Aufnahme ins Krankenhaus bzw. zur nächsten OP sind 6 (!) bzw. 8 Tage vergangen.
Um das genauer raus zu finden sind weitere neurologische Untersuchungen notwendig, die i.d.R. auch nicht alle bei einem „normalen“ Neurologen gemacht werden. Deshalb der Hinweis auf die Neurourologie - diese Kliniken und Zentren sind entsprechend ausgestattet und haben die passenden Spezialisten um das genauer zu diagnostizieren und dann aus dem Ergebniss auch eine passende Therapie ableiten zu können. Der „Feld-Wald und Wiesen Urologe“ ist mit diesen Themen i.d.R. überfordert und hat auch nicht notwendige Praxisaustattung um da effizient weiter zu kommen.
Danke dir für den Tipp. Ich hab bereits einen Termin gemacht Anfang April.
Noch ein Tipp - nach dem was du schreibst (Stichwort „Toilettenzeiten“) würde ich überlegen erstmal einen GdB zu beantragen. Das ist vermutlich die deutlich bessere Option verglichen zur EM Rente, weil dir der AG die Zeit geben muss, dich deswegen nicht rauswerfen kann und das ganze sich auch steuerlich deutlich besser ist. Sollte ISK tatsächlich notwendig werden ist damit auch oft ein GdB >= 50 möglich.
Ich hab, wie schon geschrieben, aktuell einen GdB von 50. Allerdings liegt hier schon ein Verschlimmerungsantrag. Ich warte nur auf die Diagnosen und Arztbriefe dazu, dann geht der raus.
nach dem was du schreibst (Stichwort „Toilettenzeiten“)
Ich dokumentier aber tatsächlich seit etwa 4 Wochen Toilettenzeiten, Unfälle, Stuhlgang usw. Hab dafür eine nicht ganz ernst zunehmende App (https://play.google.com/store/apps/details?id=com.casadozeps.cocofeliz&pcampaignid=web_share) gefunden. Ich bin selber erschrocken....! mehr als 24 Stunden ohne Pinkeln zu gehen und das nicht nur einmal. Für mich ist da inzwischen echt Alarm, auch wegen der Nach- und Nebenwirkungen für Niere usw.
Pimpernuckel
10.03.2025, 16:30
mehr als 24 Stunden ohne Pinkeln zu gehen und das nicht nur einmal. Für mich ist da inzwischen echt Alarm, auch wegen der Nach- und Nebenwirkungen für Niere usw.
Na definitiv. Das ist ehrlich gesagt schon wieder so ein Ding, wo ich das Tatü-Tata gerufen hätte um mich notfallmäßig ins Krankenhaus bringen zu lassen. Das muss ja katheterisiert werden und vermutlich würde dir sogar eine Dialyse einmal die Woche guttun, um die Nieren zu entlasten. Ich bin wirklich entsetzt, wie das bei dir alles schiefläuft, obwohl die Symptome so massiv und eindeutig sind.
Pi
Ich habe ja auch schon einige Kröten schlucken müssen und das momentan noch immer, aber so eine große Portion an Unglücklichen Ereignissen , braucht man echt nicht. Ich gehe in 3 Wochen in die Reha und lass mich da endlich mal reseten, weil bei mir körperlich und psychisch nix mehr im Einklang ist, es riecht nach Burn out sagt meine Ärztin…. schauen wir mal . Für dich Djwindel nur das beste und gute Besserung
djwindel
11.03.2025, 16:23
Ich habe ja auch schon einige Kröten schlucken müssen und das momentan noch immer, aber so eine große Portion an Unglücklichen Ereignissen , braucht man echt nicht. Ich gehe in 3 Wochen in die Reha und lass mich da endlich mal reseten, weil bei mir körperlich und psychisch nix mehr im Einklang ist, es riecht nach Burn out sagt meine Ärztin…. schauen wir mal . Für dich Djwindel nur das beste und gute Besserung
Das ist die andere Herausforderung, dass ganze psychisch auf die Kette zu bringen. Mein Therapeut würde mich auch gerne aus dem Verkehr ziehen zum "resetten"
Das ist die andere Herausforderung, dass ganze psychisch auf die Kette zu bringen. Mein Therapeut würde mich auch gerne aus dem Verkehr ziehen zum "resetten"
Das ist so ziemlich das Beste, was meine Frau, meine Hausärztin und ich entschieden haben, ich hatte 2013 eine Rücken Operation L5 S1 habe ich Implantate bekommen und die sind damals durch den Bauch an die OP Stelle gegangen, dabei sind ziemlich viele Nerven kaputt gegangen und Fußhebeschwäche , linkes Bein mit Schmerzen und so weiter sind davon heute noch präsent. Zudem sind akute Fingerkrämpfe, Schlafstörungen, Arthrose und und und. Das schlimmste sind die Schlafstörungen mit permanenten Unruhig sein, aber trotzdem 3 Schichten arbeiten, das geht jetzt für mich nicht mehr, also mental. Ich muss noch 2 Wochen arbeiten und dann geht es in die Reha. Dazu kommt natürlich noch die Inkontinenz, die das auch nicht wirklich einfacher macht, obwohl ich auch DL bin, aber das war ich wohl schon immer und Inko wurde ich 2020 nach einem Schließmuskel Infarkt, den es am häufigsten am Rektum gibt, bei mir eben an der Blase. Naja…. Genug von mir. Ich drücke dir sämtliche Daumen und wünsche dir bei der ganzen Scheiße viel Kraft. Lg Thorsten
djwindel
11.04.2025, 09:43
*SCHUBS*
So es gibt Neuigkeiten in diesem ganzen Dilemma. Neben dem ohnehin schon grenzwertigen psychischen Stress hat es mir vor etwa 2 Wochen die Schuhe ausgezogen. Ergebnis war, dass ich beim Versuch, ein Notfall-MRT für die HWS wegen Verdacht eines Bandscheibenvorfalls zu bekommen, unerwartet stationär in der Uni Klinik aufgenommen wurde. Das mit dem ins Bett machen wurde in den Tagen davor immer schlimmer, bei der Arbeit hatte ich ein "Fast-Unfall", woraufhin ich auch im Dienst mit Windel unterwegs war. Gottseidank - es hat mir bis zur Uniklinik einiges an unangenehmen Peinlichkeiten erspart.
Eine Woche ans Bett gefesselt, Zwangspause, viel Zeit zum Nachdenken. Unter anderem über meine vor kurzem auch am Stress kaputt gegangene Beziehung. Erschreckend was Stress und Druck alles anrichtet und kaputt machen kann.....
Jedenfalls war nach der zweiten Nacht alles trocken, die erste Nacht hatte ich - für den Kopf und um schlafen zu können, noch eine eigene Windel an und angelassen. Bei der Aufnahme hatte ich das so besprochen, die Schwestern waren wohl informiert, sind aber super und diskret damit umgegangen. Praktischerweise hatte ich in der ersten Nacht ein "Einzelzimmer" für mich.
Seither ist viel passiert, auch die Untersuchungen haben mir viel aufgezeigt und klar gemacht.
die Windeln helfen mir vom Kopf her, zur Ruhe zu kommen. Ich schlafe gefühlt besser, vielleicht auch weil ich mir um mein Bett und meine Matratze keine Sorgen machen muss
die "Inkontinenz" war eine reine Stressreaktion von meinem Körper. Körperlich gibt es absolut keine Ursachen. Selbst die Nervenschädigung ist hierfür nicht entscheidend verantwortlich.
Der Stresspegel der letzten Jahre (laut Neurologe hab ich gute Chancen auf mein 3. Burnout, wenn ich so weiter mache....) hat zu einer sehr empfindlichen Stressblase geführt. Die macht dann einfach, was Sie will. Von Dauerdruck mit C-Rohr bis hin zu 24 Stunden "Rohrverstopfung" ist dann alles drin.
Auch wenn der Kopf nach der Klinik ruhiger geworden ist, trage ich tagsüber meistens eine Windel, egal ob zu Hause oder nicht. Da meine Beziehung zerbrochen ist, bin ich wieder alleine bei mir zu Hause. Insofern stört sich daran keiner und gut ist.
Pimpernuckel
11.04.2025, 10:03
Na das klingt doch schon mal viel besser! :-) Weiterhin gute Besserung!
Pi
Gute Besserung, in jeglicher Hinsicht