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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ATOMS-Schliessmuskelprothese oder doch lieber Windeln tragen?



Kurt
07.10.2024, 14:55
Guten Tag,

war letzte Woche wegen meiner Prostatektomie zu einer Kontrolluntersuchung bzw. Beratungsgespräch in der Uni-Klinik Heidelberg.

Der Professor meinte ich solle mich mit einer Schliessmuskelprothese befassen, die angeblich nur Vorteile
bringt und mich von den Windeln, die nach seiner Ansicht nicht mehr zeitgemäss sind, befreien würden. Er
selbst würde diese Operation durchführen. Dabei wird eine Manschette um die Harnröhre gelegt wird und
damit ein zuverlässiger Blasenverschluss erzeugt. Bei einem Toilettengang kann ich dann auf die implantierte
Pumpe drücken, womit sich die Manschette öffnet und man Wasserlassen kann. Das würde mir wieder mehr
Lebensqualität verschaffen.

Am Wochenende habe ich das Thema mehrfach mit meiner Frau ausführlich diskutiert. Die ist entschieden dagegen, mir eine
mechanische Lösung einbauen zu lassen. Sie meinte doch, dass ich gut mit meinen Windeln zurecht kommen würde, ich
mich inzwischen daran gewöhnt hätte und das auch so belassen solle, zumal die Schliessmuskelprothese von Zeit zu Zeit immer
mal wieder erneuert werden muss.

Für mich ist das allerdings weiter eine schwere Entscheidung.

Charly
07.10.2024, 15:27
Genau vor dieser Entscheidung habe ich auch gestanden und ich habe mich, auch in Absprache mit meiner Frau) dagegen entschieden. Das Problem war, das ich 1. einen Sphinkerinfarkt hatte und zusätzlich Nerven bei einer Rücken Operation verletzt worden sind. Und ich war mir zu 10000 Prozent sicher,das ich mir dort auf keinen Fall mehr irgendwas ab/weg oder sonstiges rumschnippeln lasse. Das Risiko und die Umstände sind mir zu hoch. Dann lieber mit Windeln und der Gewissheit,das sonst noch alles funktioniert.

Matzebaby
07.10.2024, 16:10
Mit dieser Thematik eines künstlichen Schließmuskel habe ich mich auch befassen müssen wurde mir auch von meinem Urologen geraten das machen zu.
lassen. Was Ich auch hier schon einmal geschrieben habe.
Diese Prothese ist keine Lösung für mich, möchte keine Apparatur eingebaut haben.Auch bei mir wurden damals bei der Darmverschluss Not OP Nerven verletzt oder gereizt, die eine Harninkontinenz ausgelöst haben.
Aber ich komme mit den Windeln bestens zurecht und das hat mein Urologe wie auch die Ärztin in der Uniklinik FFM dann endlich verstanden.
Die Oberärztin in der Uni hat sogar gesagt das ich eingendlich viel zu Jung bin für diese OP, das ist eher was für ältere Menschen die nicht mehr so mobil sind und auch nicht mehr so aktiv.
Also Kurt ich rate dir davon ab.
Liebe Grüße Matze

miccino
07.10.2024, 16:52
Hallo Kurt,
ich hatte meine Diagnose 2016 mit 52 Jahren und habe mich Anfang 2017 ebenfalls einer total OP unterziehen müssen. 2 Jahre später dann ein Rezidiv und damit auch noch eine Bestrahlung. Mit entsprechenden Kollataralschäden. Ich persönlich könnte mich mit einem Implantat auch nicht anfreunden. Habe in der Urologie auch jemanden kennen gelernt, der sich so ein Teil kurze Zeit später wieder entfernen lassen musste, wegen Komplikationen. DIe Entscheidung kann Dir aber am Ende keiner abnehmen, die musst Du selber treffen...

Wolfgang
07.10.2024, 20:24
und das ding setzen zu können werden die vorhandenen Sphinktermuskeln endgültig zerstört damit die Kontrolle dann ausnahmslos bei der Apparatur liegt
auch so ein Ding hält ned ewig.. nach maximal 10-15 Jahren is das ding durch aber teilweise eingewachsen - so dass ein Austausch schwer bzw. nicht machbar ist
es schafft also nur eine "Erleichterung" für ein paar Jahre - wenn es nicht schon vorher zu Komplikationen kommt
wie anfangs beschrieben wird jegliche vor dem Eingriff vorhandene Restkontrolle wissentlich mit Absicht zerstört
mit der Entfernung bzw nach defekt der Apparatur ist man dann definitiv ein Dauertropfer

Werner227
08.10.2024, 07:42
Wenn Du mit Windeln gut zurecht kommst, dann ist die Überlegung dabei zu bleiben nicht die schlechteste. Aber es ist Deine Entscheidung.
Bei der Operation wird die Manschette um die Harnröhre gelegt, der Sphinkter wird dabei nicht zerstört. Die Manschette ist ca. 2 bis 3 cm vom ursprünglichen Schliessmuskel entfernt. Ich habe einige Leute damit erlebt die damit definitiv nicht damit zurecht gekommen sind, und andere die gut damit zurecht kommen. Die Mechanik muß definitiv nach Jahren gewechselt werden.
Die Bedienung der Pumpe erfolgt durch ein im Hodensack eingepflanztes Bedienteil. Bis die Bedienung der Pumpe erfolgen kann, Einheilungsdauer ca. 6 Wochen, bist Du auf jedenfall inkontinent, und brauchst Windeln oder aber was auch gerne gemacht wird einen Bauchdeckenkatheter. Danach wird unter Röntgenkontrolle die Mechanik von einem Arzt in Gang gesetzt, und Du kannst es selber testen wie es ist. Ja und wie bei jeder OP kann es natürlich zu Infektionen kommen.

Pimpernuckel
08.10.2024, 09:30
Erinnert mich alles ein wenig an die Spielereien, die man mir vorgeschlagen hat, als man meine Stuhlinko noch als reine Schließmuskelschwäche abgetan hat, weil die Colitis noch nicht genug ausgeprägt war, um den Zusammenhang zu sehen. Irgendwie finde ich das alles ziemlich gruselig. Es ist ja auch nicht mit der initialen OP getan. Nach ein paar Jahren muss das routinemäßig ausgetauscht und erneuert werden und wenn irgendwas verrutscht oder nicht funktioniert, hat man damit auch keine Ruhe. Solange es nicht um überlebenswichtige Dinge wie Stents oder Herzklappen geht, sehe ich da nicht so den Sinn dabei. Wenn Windeln und Katheter gut funktionieren, würde ich das nicht machen.

Pi

indiapo
08.10.2024, 17:22
Kurt Natürlich war das Gespräch mit dem Professor sicherlich ein "Verkaufsgespräch". Er verdient ja daran. Dennoch kann/könnte diese Mechanik evtl. tatsächlich eine Verbesserung Deiner Lebensqualität sein, vielleicht auch nicht. Ich kann dazu nichts sagen. Ich würde da mal in Inkontinenz-(Selbsthilfe-) Foren nachfragen, ob jemand persönliche Erfahrungen damit hat. Vielleicht auch in ähnlichen Foren. Gibt es Prostata-Foren? Aber was auch immer du zu lesen bekommst, es bleibt letztlich deine eigene Entscheidung. Und wenn du mit Windeln gut zurecht kommst, es dir vielleicht inzwischen sogar nicht mehr unangenehm ist, dann wäre die Frage, warum man eine riskante Änderung wagen sollte, nach dem Motto "never change a running system".

Melanie70
09.10.2024, 03:50
Hallo Kurt,

ich verstehe, dass du dich in einer sehr schwierigen Situation befindest und viele Überlegungen anstellst, was für dich der beste Weg ist. Die Entscheidung zwischen der ATOMS-Schließmuskelprothese und dem weiteren Tragen von Windeln ist alles andere als einfach, da es viele Für und Wider gibt.

Auf der einen Seite bietet die Prothese die Chance, wieder mehr Kontrolle über deine Blase zu erlangen. Das könnte dir eine erhebliche Erleichterung im Alltag bringen, da du nicht mehr ständig an Windeln denken und dich mit dem Wechseln und der Sorge vor einem möglichen Auslaufen beschäftigen müsstest. Das Gefühl, wieder unabhängiger und “normaler” zu sein, könnte dir sicherlich viel Lebensqualität zurückgeben. Es klingt verlockend, diese Freiheit zu spüren und keine Windeln mehr tragen zu müssen, besonders wenn man aktiv ist und viel unterwegs. Die Aussicht, einfach die Pumpe zu betätigen, um Wasser lassen zu können, scheint sehr praktisch und komfortabel.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch berechtigte Bedenken, die man nicht außer Acht lassen sollte. Eine Operation bringt immer Risiken mit sich, wie Infektionen oder mögliche mechanische Probleme mit der Prothese. Zudem ist die Prothese nicht für die Ewigkeit gemacht, und du müsstest damit rechnen, dass sie nach einigen Jahren erneuert werden muss, was einen weiteren Eingriff bedeutet. Ein weiterer Punkt ist, dass bei der Operation möglicherweise die noch vorhandene Restfunktion des Schließmuskels zerstört wird. Sollte die Prothese später versagen oder Komplikationen auftreten, könnte das bedeuten, dass du dauerhaft auf Windeln angewiesen wärst, ohne die Möglichkeit, noch natürliche Kontrolle über deine Blase zu haben.

Dann ist da natürlich auch die Frage, ob du mit den Windeln gut zurechtkommst. Viele Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, entscheiden sich bewusst gegen eine Operation und bleiben bei den Windeln, weil sie für sie eine bewährte, risikofreie Lösung darstellen. Wenn du ein geeignetes Produkt gefunden hast, das dir Sicherheit und Komfort bietet, und du dich an die Routine gewöhnt hast, dann könnte das ein großer Vorteil sein. Du müsstest keine weiteren Risiken eingehen und kannst dir sicher sein, dass keine unvorhergesehenen Probleme durch eine Operation auf dich zukommen.

Aber ich verstehe auch, dass das Tragen von Windeln psychisch belastend sein kann. Es ist nicht leicht, sich daran zu gewöhnen, und die Abhängigkeit von solchen Hilfsmitteln fühlt sich oft einschränkend an. Besonders in sozialen Situationen oder unterwegs kann es unangenehm sein, immer Windeln dabeihaben zu müssen und sich um den Wechsel kümmern zu müssen.

Wie du siehst, gibt es wirklich viele Für und Wider. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, und ich glaube, es ist wichtig, dass du dir darüber klar wirst, was für dich persönlich das größere Gewicht hat. Bist du bereit, das Risiko einer Operation auf dich zu nehmen, um potenziell mehr Freiheit zu erlangen? Oder fühlst du dich mit der aktuellen Situation trotz der Einschränkungen einigermaßen wohl und möchtest kein zusätzliches Risiko eingehen? Es gibt keine richtige oder falsche Entscheidung, sondern nur die, die für dich am besten passt.

Letztlich musst du abwägen, wie stark dich die aktuelle Situation belastet und ob die mögliche Verbesserung durch die Prothese das Risiko wert ist. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft bei dieser Entscheidung und hoffe, dass du den für dich besten Weg findest. Es ist eine sehr persönliche Entscheidung, und was immer du wählst, sollte dir vor allem ein gutes Gefühl geben.

Alles Gute für dich!

Kurt
09.10.2024, 14:23
Vielen Dank für die vielen Ratschläge, die mich u.a. vorerst davon abgebracht haben, mir ein Implantat bzw. eine Prothese
einsetzen zu lassen. Die Risiken, die ihr beschrieben habt, sind mir einfach zu groß, obwohl der Professor mir zur
Operation geraten hat. Mit den Windeln komme ich inzwischen sehr gut zurecht. Inzwischen bin ich seit knapp 6 Jahren
darauf angewiesen bin.

Natürlich hat auch meine Frau, die strikt gegen die OP ist, auf meine Entscheidung Einfluss genommen. Sie hat sich
damals problemlos mit meiner Inkontinenz arrangiert, mir immer wieder Mut zugesprochen und mit mir solange rum experimentiert,
bis ich die richtigen Windeln bzw. Schutzhosen gefunden habe.

Meine Frau hat mir mit einem Zwinkern zu verstehen gegeben, dass Sie im Falle einer OP meinen Windel-Po vermissen würde und nicht
unglücklich ist, dass ich als (zumindest im Beruf) erfolgreicher Mensch auch meine Schwächen habe. Würde mich letztendlich menschlich auch
sympathischer machen.

Windelfreund_s46
09.10.2024, 15:14
Hallo Kurt,

es ist schön zu lesen, dass du dich gegen die Operation entschieden hast. Ja, es ist ja leider oft so, dass die Ärzte behaupten, dass es völlig problemlos sei sich einer Operation zu unterziehen. Dem ist natürlich nicht so. Klar wird es immer notwendig sein, sich in bestimmten Situationen operieren zu lassen.
Mir kommt es oft so vor, als würden die Ärzte das Tragen von Windeln als besonders schrecklich oder wie auch immer empfinden. Sie versuchen alles, damit ihre Patienten dies nicht brauchen. Lieber verschreiben sie Medikamente, die natürlich auch ihre Nebenwirkungen haben. Oder sie drängen die Patienten dazu, sich bei einer Inkontinenz oder einer schwachen Blase Botox spritzen zu lassen.

Windeln zu tragen hat nach meiner Ansicht keine Nebenwirkungen. Bis auf eventuelle Hautrötungen, die man mit einer Salbe in den Griff bekommt.

Hat der Arzt dich überhaupt gefragt, ob du mit den Windeln zurechtkommst?

indiapo
09.10.2024, 23:39
Natürlich hat auch meine Frau, die strikt gegen die OP ist, auf meine Entscheidung Einfluss genommen. Sie hat sich
damals problemlos mit meiner Inkontinenz arrangiert, mir immer wieder Mut zugesprochen und mit mir solange rum experimentiert,
bis ich die richtigen Windeln bzw. Schutzhosen gefunden habe.

Meine Frau hat mir mit einem Zwinkern zu verstehen gegeben, dass Sie im Falle einer OP meinen Windel-Po vermissen würde und nicht
unglücklich ist, dass ich als (zumindest im Beruf) erfolgreicher Mensch auch meine Schwächen habe. Würde mich letztendlich menschlich auch
sympathischer machen.

Du kannst sehr glücklich mit deiner Frau sein. Dagegen rückt alles andere in den Hintergrund!

Kurt
05.11.2024, 16:23
Hatte eigentlich schon von dem Thema abstand genommen, aber der Professor hat mich nochmals
angerufen und auf die Besserung meiner Lebensqualität mit viel Nachdruck hingewiesen.

Als ich ihm erzählt habe, dass ich mit den Windeln bestens klar komme, hat er das Gespräch süffisant oder
besser gesagt etwas herablassend beendet. Dann wäre mir wohl nicht zu helfen.

sebastian85
05.11.2024, 16:45
Da scheint wohl der Herr Professor noch ein paar Operationen für die Bilanz zu benötigen.

Helmut
05.11.2024, 16:49
Kurt

Dein Professor erinnert etwas an einen Staubsauger Verkäufer, der unbedingt sein Gerät an den "Mann" bringen will. Du hast dich ja schon gegen die OP entschieden, bleibe dabei. Frag ihn mal, was du an Prämie bekommst, wenn du das machen lässt.

pinkpanther
05.11.2024, 17:21
Kurt

Dein Professor erinnert etwas an einen Staubsauger Verkäufer, der unbedingt sein Gerät an den "Mann" bringen will. Du hast dich ja schon gegen die OP entschieden, bleibe dabei. Frag ihn mal, was du an Prämie bekommst, wenn du das machen lässt.

Und genau das ist der Grund warum ich von der OP auf jeden Fall Abstand nehmen würde, vor allem mit diesem Operateur: Leider werden gerne viele OPs aus kommerziellen Gründen gemacht die nicht unbedingt notwendig sind. Ärzte die davon abraten bekommen gelegentlich Ärger mit der Verwaltung und Controlling. Chefärzte sind an OPs direkt finanziell beteiligt (je nach Vertrag).
Wenn er noch süffisant oder schnippisch reagiert kann er sich nicht in Patienten einfühlen - und es fehlt ihm somit die wesentliche Charaktereigenschaft als Arzt. Ich würde mich in Zukunft von ihm fern halten und nach einer Alternative umschauen.

Generell ist keine OP immer besser als eine OP. Du kommst mit der gegenwärtigen Situation zu recht. Mit der OP hast Du eine Menge an Risiken - kann gut gehen - muss aber nicht.
Wenn Du keinen Leidensdruck/Schmerzen hast oder in einer lebensbedrohlichen Lage bist - finger Weg von OPs!

Ich hatte es auch schon einmal, dass ein OP-wütiger Arzt mir Angst gemacht hat, was nach einer OP nicht gehen würde. Mit dem Gespräch bin ich erst einmal depressiv geworden. Ich habe den Kontakt zu dem Arzt abgebrochen und mir eine andere Meinung geholt - hatte aber ziemlich daran zu knabbern. Dabei ging es "nur" um eine Schulter-OP oder eine konservative Therapie.
Ein paar Jahre Später musste die Schulter wegen eines Unfalls doch operiert werden. Ich hatte über 2 Jahre große Probleme und eine nette 2. OP. Somit war meine 1. Wahl richtig - ich hätte die Komplikationen auch schon gleich beim ersten mal bekommen können.

fabu
05.11.2024, 18:15
ATOMS wäre für mich keine Option, denn ich will inko. sein und bleiben. Habe Windlen schon getragen, bevor ich inko. war. Ich lebe gerne mit Windeln. Ich hoffe das war nicht zu ehrlich. ;)

Pimpernuckel
05.11.2024, 18:40
Generell ist keine OP immer besser als eine OP.

Nun ja, es gibt schon Szenarien, da bringen vergleichsweise kleine Eingriffe große Verbesserungen, aber in dem Fall kann man das halt nicht sehen. Ist auf eine Art eine Lösung, die nach dem Problem sucht. Wenn der Patient prima mit seinem Zustand zurecht kommt und keinen zusätzlichen Leidensdruck empfindet, sollte man auch keine schlafenden Hunde wecken und die Situation vielleicht verschlimmbessern. Keine OP ist komplett risikofrei und selbst bei solchen „Standardeingriffen“ kann man eben der eine von tausend sein, der Pech hat.

Pi

Sasuke85
05.11.2024, 20:02
Hatte eigentlich schon von dem Thema abstand genommen, aber der Professor hat mich nochmals
angerufen und auf die Besserung meiner Lebensqualität mit viel Nachdruck hingewiesen.

Als ich ihm erzählt habe, dass ich mit den Windeln bestens klar komme, hat er das Gespräch süffisant oder
besser gesagt etwas herablassend beendet. Dann wäre mir wohl nicht zu helfen.

Kommt mir irgendwie bekannt vor, nur da war es der Urologe der mich nicht verstehen wollte. Seine ganzen "Supermedikamente" gegen meine Drang und Stressinkontinenz hatten mir mehr geschadet als genutzt. Das gleiche mit der KK, wobei es mittlerweile geht seit ich mir meine IKM selbst hole und vierteljährlich die Rechnung bzw halbjährlich des Rezept einreiche. Mit dem Kassenversorger war ich alles andere als zufrieden und die Pants bzw Windeln mehr Taschentücher als das was ich wirklich brauche.

@pinkpanter, gewisse OP's sind notwendig. Ich hatte Ende 2018 die Wahl zwischen der Zwerchfell OP oder weiterhin Omeprazol und das erhöhte Risiko für Speiseröhrenkrebs. Trotz der Probleme in der Zeit unmittelbar nach der OP und das ich heute nicht mehr so viel auf einen Schlag essen kann würde ich die OP wieder machen lassen. Hab ebenfalls einen guten Kumpel zur OP geraten, bei ihm ist der Magen noch weiter in den Brustkorb gewandert und sein Sodbrennen ist noch schlimmer als meins, komischerweise wird er seit Jahren nur mit Medikamenten behandelt und nicht operiert bzw rät sein Hausarzt davon ab und stopft ihn weiter mit Tabletten voll.

European Child1
05.11.2024, 22:14
Als ich in der deutschen Stadt Frankfurt gastierte war in dem Gym wo ich trainieren war ein Bodybuilder mit eine Prothese für Blasenmuskel ( keine Ahnung welche Hersteller ) und sprach da sehr offen das er zufrieden war. Er konnte so auf die Bühne bei Contest und mit Windel zu Bodybuilderwettkampf wäre lächerlich für ihn. Wer eine Faible für Windel hat wird natürlich diese Lösung wählen, wer damit Probleme hat wird eine technische Lösung wählen. Wenn ich mal eine alte Frau bin und vor diese Problem stehe, denke wird der Fortschritt erheblich weiter sein...sofern die Welt nicht in Apocalypse untergeht.

Kurt
05.11.2024, 22:42
Und genau das ist der Grund warum ich von der OP auf jeden Fall Abstand nehmen würde, vor allem mit diesem Operateur: Leider werden gerne viele OPs aus kommerziellen Gründen gemacht die nicht unbedingt notwendig sind. Ärzte die davon abraten bekommen gelegentlich Ärger mit der Verwaltung und Controlling. Chefärzte sind an OPs direkt finanziell beteiligt (je nach Vertrag).
Wenn er noch süffisant oder schnippisch reagiert kann er sich nicht in Patienten einfühlen - und es fehlt ihm somit die wesentliche Charaktereigenschaft als Arzt. Ich würde mich in Zukunft von ihm fern halten und nach einer Alternative umschauen.

Generell ist keine OP immer besser als eine OP. Du kommst mit der gegenwärtigen Situation zu recht. Mit der OP hast Du eine Menge an Risiken - kann gut gehen - muss aber nicht.
Wenn Du keinen Leidensdruck/Schmerzen hast oder in einer lebensbedrohlichen Lage bist - finger Weg von OPs!

Ich hatte es auch schon einmal, dass ein OP-wütiger Arzt mir Angst gemacht hat, was nach einer OP nicht gehen würde. Mit dem Gespräch bin ich erst einmal depressiv geworden. Ich habe den Kontakt zu dem Arzt abgebrochen und mir eine andere Meinung geholt - hatte aber ziemlich daran zu knabbern. Dabei ging es "nur" um eine Schulter-OP oder eine konservative Therapie.
Ein paar Jahre Später musste die Schulter wegen eines Unfalls doch operiert werden. Ich hatte über 2 Jahre große Probleme und eine nette 2. OP. Somit war meine 1. Wahl richtig - ich hätte die Komplikationen auch schon gleich beim ersten mal bekommen können.

Habe jetzt innerlich endgültig Abstand von der OP genommen. Die herablassende Art des Professors hat mich und meine Frau ratlos zurückgelassen.

Sasuke85
05.11.2024, 23:46
Gute Entscheidung, wenn mir ein Arzt so herablassend daherkommt kann er auch mir mal dezent die Füße lecken ;) .

beesana
06.11.2024, 18:46
Man hat mir nach P.O. auch einen künstlichen Verschlussmechanismus der Harnleitung empfohlen. Ich habe das bei einem Bekannten miterlebt, der diesen Mechanismus hat einbauen lassen, der nach einer Zeit wieder zur Nachkorrektur ins KH gekommen ist und das mehrfach in den folgenden Jahren. Ich habe abgelehnt, nach einer OP noch mal eine OP zur Installation des Harnregulation eingesetzt zu bekommen. Ich trage seitdem Windeln und daran gewöhnt man sich wesentlich schneller und sieht das später als normal an. Jetzt führt man ein ganz normales Leben ohne zusätzlichen künstlichen Einbau.

Kurt
29.12.2024, 17:28
War jetzt nochmal Thema beim Hausarzt, als ich mir die neue Langzeitverordnung für meine Windeln abgeholt habe. Der steht dem Thema nicht ablehnend gegenüber. So kommt man wieder ins Grübeln.

dercompu
29.12.2024, 22:25
kann dir nur raten - lass es, jede OP hinterläßt Narben - das its sicher, aber ob so ein "Element" hilft ist meist offen - Abdichtung, Langzeit etc. - da sind die Ergebnisse durchaus gemischt