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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Artikel bei Spiegel Online: Raumanzug recycelt Urin zu Trinkwasser



Thommy_DL
12.07.2024, 21:00
Hallo zusammen,

es geht unseren geliebten Windeln "an den Kragen". :D Zumindest im Weltall.

"Wasser ist wegen des teuren Transports ein kostbares Gut in der Raumfahrt. Forscher haben ein System entwickelt, das die derzeitige Windel in Raumanzügen ersetzen könnte."

https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/von-dune-inspiriert-raumanzug-recycelt-urin-zu-trinkwasser-a-b0818a99-3c9d-4c78-a1ad-721427549727

Inko78
13.07.2024, 08:02
Wir leben glücklicherweise auf der Erde:D

Pimboli
15.07.2024, 16:46
Wenn ICH die Wahl hätte zwischen einer Windel und einem 8kg schweren Urinrecylingrucksack, was meint ihr, würde ich wohl nehmen? Das ist eine rhetorische Frage! ;)

Ausserdem: es heisst ja, das Auge isst mit. Ich bin der Meinung, es trinkt auch mit! Obwohl das Wasser bestimmt sehr rein ist, bleibt doch ein Gedanke …
Da müsste ich mich echt überwinden!

Windelsonja
15.07.2024, 20:15
Hi. Obwohl ich wirklich nicht prüde bin und vor langer Zeit auch mit Dauerkatheder experimentierte und einige Spielchen mit NS machte, aber da hätte ich Hemmungen. Da ich aber vorhabe mich nur in Europa zu verändern, tangieren mich diese Ideen Nüsse. Ich geniesse das wunderbare Wasser in Wien.
Gruss.SONJA

Sportcity
15.07.2024, 20:35
Was glaubt ihr trinkt der Mensch auf der Erde, das Wasser was wir trinken ist auch nur aufbereiteter Urin und wer weiß was noch.

Bei 8 Mrd. Menschen und genau so viele Tiere kommt einiges an Exkremente zusammen, die verschwinden nicht einfach, zum Glück ist unsere Erde ein noch guter Wasserfilter, frägt sich nur noch wie lange.

European Child1
15.07.2024, 21:09
Wenn ICH die Wahl hätte zwischen einer Windel und einem 8kg schweren Urinrecylingrucksack, was meint ihr, würde ich wohl nehmen? Das ist eine rhetorische Frage! ;)

In Schwerelosigkeit spielen 8 kg wenig Rolle, aber diese Prinzip ist nur für Raumfahrt gedacht mit vielleicht wie Elon Musk vorbereitet will zu Colony auf Mars.

lexi
15.07.2024, 21:17
Der Urin auf der ISS wurde schon immer zu Wasser recycelt, das ist nur die mobile Weiterentwicklung der Aufbereitung.
Gruss
lexi

Thommy_DL
16.07.2024, 16:19
Eben. Und die 8kg Ausrüstungsgewicht sind nichts im Vergleich zu dem, was die eigentliche Hauptrolle spielt: Das Wasser selbst. Frisches Wasser in ausreichender Menge hinschleppen und (Windel-)Müll wieder mit zurück, das würde unfassbaren Aufwand bedeuten. Für Außeneinsätze geht es derzeit offenbar noch nicht anders, aber solche Wegwerfszenarien versucht man natürlich zu begrenzen, so weit wie es irgendwie geht. Kreislaufwirtschaft wird nicht nur im Weltall immer wichtiger.

Pimboli
16.07.2024, 19:02
@ Sportcity
Du sprichst hier ein Thema an, das mich an eine anschauliche Erklärung der Avogadrokonstanten erinnert. Das ist die Zahl, die angibt, wieviele abzählbare Teilchen (Atome, Moleküle, Ionen etc.) in einem Mol eines Stoffes enthalten sind. Die Zahl ist riesig, ja unvorstellbar gross: 6,02214076e23.

Ein Mol Wasser hat ein Volumen von 1,8 cm^3 , das entspricht knapp einem Fingerhut. Dieser Fingerhut enthält also 6.022e23 Wassermoleküle.

Um eine Vorstellung von der immensen Grösse der Zahl zu geben: sämtliche 8.2 Milliarden heute lebenden Menschen wären 2.33 Millionen Jahre mit Zählen beschäftigt, wenn jeder pro Sekunde ein Teilchen zählt.

So, und jetzt komme ich konkret zu dem, was du geschrieben hast:

Angenommen, ich hätte vor 7 Jahren, als ich an einem Strand in Fuerteventura ins Meer baden ging, Pipi ins Meer gemacht, etwa ein Trinkglas voll. Unter den folgenden zwei Annahmen, nämlich erstens:

von den Wassermolekülen meines Pipis würde kein einziges in die Dampfphase übergehen und zweitens:

das Meer vor Fuerteventura und überhaupt sämtliche Ozeane der Welt wären gründlich durchmischt worden,

würde nun folgendes gelten: wenn du irgendwo an einem beliebigen Strand (Nordsee, Kalifornien, Grönland, wherever … ) ein Glas Meerwasser aus dem Ozean schöpfst, dann befindet sich darin mindestens ein Wassermolekül meines Pipis! Und nicht nur meines, auch eins all der anderen Menschen, die es irgendwo im Meer nicht mehr halten konnten.

(Btw. ich benutze weitergehende Gedanken zu diesem Thema gerne als Argument gegen Homöopathie.)

ABER: die Ursache-Wirkung Linie ist räumlich und zeitlich so stark gedehnt, dass mich diese Tatsache nicht sonderlich stört. Wenn ich hingegen einen Tornister auf dem Rücken trage und weiss, dass das Wasser, das ich gerade trinken vor kurzem noch sehr unangenehm duftende Beistoffe enthielt, dann ist das Ganze doch noch so nah, dass meine Gedanken nicht anders können, als beim ersten Schluck an die Herkunft des Wassers zu denken.

@ Europeanxhild 1
Mir ist schon klar, dass in einem Erdorbit die Gewichtskraft transformiert in die Radialkraft (und somit als Gewichtskraft nicht mehr spürbar ist) welche nötig ist, um die Bewegung auf der elliptischen Umlaufbahn zu garantieren.
Was aber nicht verschwindet ist die Kraft, die nötig ist, um eine (träge) Masse zu beschleunigen, zum Bespiel um in der ISS von einem Modul ins nächste zu gelangen. Oder eben auch, um bei Ausseneinsätzen irgendeine Vorwärts- oder auch Drehbewegung zu vollführen. Dabei muss der Astronaut immer zusätzliche 8 kg mitbeschleunigen. Nicht viel, aber ich bin sicher, dass man das spürt.

Im übrigen ist mir der praktische Zweck und der Sinn eines solchen Recyclierrucksacks durchaus bewusst. Ich habe in meine erste Antwort bloss eine gehörige Portion Ironie eingestreut.

Gruss
Pimboli

Strumpfhoeschen
16.07.2024, 21:07
Altes Thema neu aufgewärmt. So ein ähnliches Gerät in Rucksackgröße habe ich im Camper schon länger. Das Pipi wird gereinigt und aufbereitet. Nur dann natürlich nicht getrunken sondern unter dem Camper zerstäubt. So spart man sich das unappetitliche Entleeren des Pipitanks. https://campofactum.de/produkt/etteliot-s/

Sportcity
17.07.2024, 00:56
@ Sportcity
Du sprichst hier ein Thema an, das mich an eine anschauliche Erklärung der Avogadrokonstanten erinnert. Das ist die Zahl, die angibt, wieviele abzählbare Teilchen (Atome, Moleküle, Ionen etc.) in einem Mol eines Stoffes enthalten sind. Die Zahl ist riesig, ja unvorstellbar gross: 6,02214076e23.

Ein Mol Wasser hat ein Volumen von 1,8 cm^3 , das entspricht knapp einem Fingerhut. Dieser Fingerhut enthält also 6.022e23 Wassermoleküle.

Um eine Vorstellung von der immensen Grösse der Zahl zu geben: sämtliche 8.2 Milliarden heute lebenden Menschen wären 2.33 Millionen Jahre mit Zählen beschäftigt, wenn jeder pro Sekunde ein Teilchen zählt.

So, und jetzt komme ich konkret zu dem, was du geschrieben hast:

Angenommen, ich hätte vor 7 Jahren, als ich an einem Strand in Fuerteventura ins Meer baden ging, Pipi ins Meer gemacht, etwa ein Trinkglas voll. Unter den folgenden zwei Annahmen, nämlich erstens:

von den Wassermolekülen meines Pipis würde kein einziges in die Dampfphase übergehen und zweitens:

das Meer vor Fuerteventura und überhaupt sämtliche Ozeane der Welt wären gründlich durchmischt worden,

würde nun folgendes gelten: wenn du irgendwo an einem beliebigen Strand (Nordsee, Kalifornien, Grönland, wherever … ) ein Glas Meerwasser aus dem Ozean schöpfst, dann befindet sich darin mindestens ein Wassermolekül meines Pipis! Und nicht nur meines, auch eins all der anderen Menschen, die es irgendwo im Meer nicht mehr halten konnten.

(Btw. ich benutze weitergehende Gedanken zu diesem Thema gerne als Argument gegen Homöopathie.)

ABER: die Ursache-Wirkung Linie ist räumlich und zeitlich so stark gedehnt, dass mich diese Tatsache nicht sonderlich stört. Wenn ich hingegen einen Tornister auf dem Rücken trage und weiss, dass das Wasser, das ich gerade trinken vor kurzem noch sehr unangenehm duftende Beistoffe enthielt, dann ist das Ganze doch noch so nah, dass meine Gedanken nicht anders können, als beim ersten Schluck an die Herkunft des Wassers zu denken.

@ Europeanxhild 1
Mir ist schon klar, dass in einem Erdorbit die Gewichtskraft transformiert in die Radialkraft (und somit als Gewichtskraft nicht mehr spürbar ist) welche nötig ist, um die Bewegung auf der elliptischen Umlaufbahn zu garantieren.
Was aber nicht verschwindet ist die Kraft, die nötig ist, um eine (träge) Masse zu beschleunigen, zum Bespiel um in der ISS von einem Modul ins nächste zu gelangen. Oder eben auch, um bei Ausseneinsätzen irgendeine Vorwärts- oder auch Drehbewegung zu vollführen. Dabei muss der Astronaut immer zusätzliche 8 kg mitbeschleunigen. Nicht viel, aber ich bin sicher, dass man das spürt.

Im übrigen ist mir der praktische Zweck und der Sinn eines solchen Recyclierrucksacks durchaus bewusst. Ich habe in meine erste Antwort bloss eine gehörige Portion Ironie eingestreut.

Gruss
Pimboli

Was ist kaputt? :D

Pimboli
17.07.2024, 11:33
Nee, alles ganz! Aber: ;)