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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ...und so kam ich zu meinen Windeln. XD



Zebesch
27.05.2023, 07:02
Vor ungefähr 6 Jahren kam im März meine Tochter Hanna zur Welt.
Carolin, und Ich waren überglücklich mit unserer kleinen Familie.
Ich hatte zu der Zeit noch mein kleines Restaurant und meine Freundin war mitten in Ihrem
Jura-Studium. Wir hatten eine schöne gemütliche Wohnung, ein tolles Auto.
Wir hatten Alles an Glück was wir Uns vorstellen konnten, und dann geschah es.

Unsere Tochter war noch keine 6 Monate auf Gottes Erden da wurde bei meiner damaligen Partnerin Speisseröhrenkrebs festgestellt.
Auf die Diagnose kam ein Jahr Krankenhausaufenthalt und ein Haufen an Medikamenten und Therapien.
Ich erinnere mich noch als wäre es Gestern gewesen, jeden Tag ging ich mit unserer Tochter in die Klinik
um die Mama zu unterstützen und da zu sein.

Eines Abends, wir lagen zusammen auf dem Stationsbett an unsere Tochter gekuschelt,
fing Carolin bitterlich an zu weinen. Sie teilte mir unter Tränen mit dass Sie zu ihrem neu erstandenen Trachestoma
jetzt noch Windeln tragen müsse da sich der Zustand ihres schon vorhandenen Morbus Chrons sich weiter verschlimmert hätte.
Ihr wurde in so kurzer Zeit so viel genommen, an Selbstständigkeit und so vielem mehr und jetzt noch das.

Ich wusste gleich was ich zu tun hatte ohne gross darüber nachzudenken. Ich huschte rasch ins
„Schwestern-Zimmer“ und besorgte mir vom Pflegepersonal Windel-Slips.
Zurück im Patientenzimmer tapste ich mit zwei Armen voller Pampies an den Beiden Mädels vorbei
ins Badezimmer und schloss die Tür hinter mir.

„Tattaah!“, schallte es ins Zimmer. Die Badezimmer-Tür schwing auf und da stand ich nun.
Splitter-Faser-Nackt mit einer Windel am Hintern. Mein eigenes Empfinden dazu war mir noch gar nicht so bewusst.
Ich war einfach nur Mega froh und glücklich ein Lächeln für meine Aktion geerntet zu haben.
Sie lächelte mir zu: „Naja, Du hast ja als Kind schon dein Bobbie-Car mit Slipeinlagen von deiner Mutter beklebt.“ -
„War immer so schön weich!“, grinste ich Ihr entgegen und legte mich an Ihre Seite.

AlexDerNasse
18.06.2023, 04:54
Das ist ist eine sehr traurige und zugleich interessante Geschichte. Ich bin mehr als gerührt von deiner Zuneigung. Wie ist dein Empfinden heute? Viele Grüße Alex

Peter Kraus
18.06.2023, 12:31
Ein sehr schön geschriebener Bericht von dir.
Hoffentlich geht es deiner Frau wieder besser. So, dass sie auch eure gemeinsame Tochter aufwachsen sieht.
Schönen Sonntag