Windel und grosse Kälte

[Marwin]

Ich und mein Freund sind gerade auf einer Hundeschlittentour in Finnland. Es ist am Tag etwa -15°C. Ganz schön kalt, obwohl die Einheimischen klagen, das es viel zu warm sei für die Jahreszeit.
Gut eingepackt, wie wir sind, ist diese Temperatur kein grosses Problem. Wir sind so ausgerüstet, dass auch 8 Stunden auf dem Schlitten nicht zu kalt sind.

Meine Windeln werden trotz allem schnell unangenehm kalt. Wenn sie noch trocken sind, wärmen sie. Aber eine bereits feuchte Windel wird schnell unangenehm, bei -15°C
Was kann ich dagegen tun?

[nicetux]

Nichts kannst du dagegen machen. Das ist völlig normal. Einfach so wenig wie möglich nass machen und eher wechseln wenn möglich. Wenn man sich noch dicker anzieht kann man sich irgendwann nicht mehr bewegen.

Grüße mir die Finnen, es ist eines der schönsten Länder überhaupt.

[Schatz]

Hallömchen,

deswegen hasse ich Winter noch mehr!


Gegen das Problem ist kaum ein Kraut gewachsen, fürchte ich.
Was etwas hilft, ist eine Neoprenhose über der Verpackung.

Bis in die sensible Zone heizbare Überhosen gibt es leider nicht, zumindest habe ich noch keine entdeckt. Im Jagdbedarf gibt es heizbare Unterwäsche, aber die wärmt meist nur im Bereich der Nieren und an den Beinen.

Man sollte für diese Problematik mal etwas erfinden!
Im Jahr 2022 sollte man doch erwarten dürfen, dass die Windelinnentemperatur bei wenigstens 30 Grad bleibt, es muss ja nicht gleich ein Eierkocher werden.
Ich hasse nasskalte Windeln und wäre auch froh über eine Lösung.

Jetzt kommt garantiert wieder der Gag mit dem "muss man eben warm pinkeln", aber physikalisch funktioniert das leider nicht.

Haltet euch warm!

bis gleich
Schatz

[Petzolini]

meine Idee dazu wäre ein Knick Handwärmer was weiß ich wie die Dinger heißen, halt so ein Teil was als Taschenwärmer verkauft wird mit irgendwelchem Salz drinnen und das in die Windel mit reinlegen .

[TenaFrank]

Ich denke hier sollte man auch schauen, ob nicht eine Folienwindel besser wäre. Ich denke eine Cotton Feel Windel wird viel schneller auskühlen.

[EngelNullSieben]

Ich trage Folienwindeln mit Body und mir ist über die Jahre noch kein Auskühleffekt aufgefallen. Die Windel liegt aber auch relativ eng am Körper und wird demnach mitgewärmt. Durch die Folie wird sich auch die Verdunstung in Grenzen halten.

Vielleicht hilft auch passende Thermounterwäsche.

[Schatz]

ok...


man kann das sicher alles mathematisch und physikalisch betrachten/errechnen, aber das ist zu schwer für mich.
Der U-Wert einer nassen Windel bei Umgebungstemperatur X und Windelinnentemperatur Y ist...???
Egal, ich habe Erfahrungswerte.

Ich denke nicht, dass es es etwas ausmacht, ob man CF oder Folie trägt. Hier gibt es keine Isolationswirkung, die Verdunstungskälte dürfte einen kaum spürbaren Effekt auf die Temperaturentwicklung haben.

Die Windelinnentemperatur richtet sich zunächst nach deren Feuchtigkeit und der Popotemperatur, is klar.
Dazu kommt die Umgebungstemperatur, die ja meistens unter der Windelinnentemperatur liegt, is auch klar.
Das beeinflusst sich gegenseitig und es ergibt sich eine Wärmedurchlasskoeffizienz (heute U-Wert).
Die Wärmeenergie "wandert" immer zum kälteren Bereich, wodurch der wärmere Teil Energie verliert.
Je nach Differenz zwischen diesen beiden Zonen geht das mehr oder weniger schnell und tendiert immer zum thermodynamischen Ausgleich untereinander.
Unter einer gewissen Temperatur wird das dann fucking unangenehm.

Nach meiner Erfahrung liegt die beste Windeltragetemperatur zwischen 23 und 30 Grad. Da ist dann alles ziemlich asgewogen.
Im nächsten Sommer messe ich mal die Temperatur in der Pampi, das ist interessant.
Im Winter auch, das mache ich demnächst mal.
Wie schnell kühlt das bei welcher Temperatur aus?
Spannende Frage!

Bei Zimmertemperatur (so 18 Grad) kann die Körper/Popotemperatur noch locker einer Auskühlung entgegen wirken.
In der Pampi bleibt es angenehm mollig. hach...:rolleyes:
Darunter schafft das die Körpertemperatur nicht mehr von alleine dauerhaft und man muss schon etwas darüber tragen, wenn es nicht zügig kühl werden soll.
Noch weiter darunter wird es unangenehm klamm, der Körper kann den Temperaturunterschied nicht mehr ausgleichen, auch zusätzliches Einnässen bringt dann keinen wirklich wirksamen Wärmeeffekt mehr.
Dann hilft nur noch isolieren (siehe vorheriger Post) mit Klamotten. Das hat seine Grenzen, is auch klar.

Die Lösung wäre eine heizbare Überhose, die es so leider nicht gibt.
Ein guter Bastler könnte so eine aber herstellen, indem man Heizschlangen aus einer Heizdecke, oder heizbarer Unterwäsche in eine Überhose einarbeitet. Technisch dürfte das ohne Probleme möglich sein.
Ich habe das schon lange in meiner Rubrik "verrückte Projekte" und denke weiter darüber nach.

bis gleich
Schatz

[Runhild]

Wasser ist im Gegensatz zu Luft ein guter Wärmeleiter. Eine nasse Windel leitet also die Wärme vom Popo weg. Eine trockene Windel ist dagegen eine gute Isolierung bei Kälte. Eine heizbare Unterwäsche ist bei nassen Windeln widersinnig. Um 1 l Wasser um ein Grad zu erwärmen, braucht man 1000 Kalorien. Das ist eine Menge Energie. In diesem Fall muss man das Wasser in der Windel von -15 Grad auf etwa 30 Grad erhitzen. Das schafft keine Batterie oder Akku, den man mit sich tragen kann. Außerdem frieren bei den Temperaturen die Batterien oder Akkus eh ein und funktionieren nicht mehr. Der Belichtungsmesser in meiner ansonsten mechanischen Kamera war nach einer halben Stunde ausgefallen.

Als ich im Winter in Finnland war, lag die Temperatur manchmal am Tage auch bei -25 Grad. Ich habe mich meistens mit dem Fahrrad fortbewegt, aber auch das hat mich auf Dauer nicht warm gehalten. Alle etwa 2 Stunden habe ich dann eines der vielen Kaffees aufgesucht, um mich aufzuwärmen und die Toilette zu benutzen. Bei aller Liebe zu den Windeln muss man gelegentlich auch vernünftig handeln.

Viele Grüße
Runhild

[Schatz]

Eine heizbare Unterwäsche ist bei nassen Windeln widersinnig. Um 1 l Wasser um ein Grad zu erwärmen, braucht man 1000 Kalorien. Das ist eine Menge Energie. In diesem Fall muss man das Wasser in der Windel von -15 Grad auf etwa 30 Grad erhitzen. Das schafft keine Batterie oder Akku, den man mit sich tragen kann. Außerdem frieren bei den Temperaturen die Batterien oder Akkus eh ein und funktionieren nicht mehr.


...das ist so nicht richtig!
Niemand will eine nasse Windel von -15 erwärmen, die wäre ja steif gefroren und der Träger dann auch.
Brrrrr.
Es geht um Erhaltung der Wärme bei kalten Temperaturen. Das erfordert wesentlich weniger Energie und das funktioniert auch bei heizbaren Handschuhen, Griffen am Motorrad etc. Akkus frieren auch nicht ein, wenn man sie am Körper trägt und halten bei heizbaren Gegenständen einige Stunden.
Also wäre die nasse Windel zwischen zwei erwärmten Schichten (Körper und Heizhose), würde sie nicht so schnell auskühlen, die Heizunterwäsche ist dann auch nicht die Hauptkleidung. Die trägt man ja zusätzlich drüber.

Hier mal ein Link zu beheizbarer Wäsche:
https://www.heatperformance.de/beheizbare-kleidung/beheizbare-unterwaesche/

bis gleich
Schatz

[EngelNullSieben]

Ihr könnt gern rechnen und philosophieren, ich trag Sommer wie Winter Windeln und die sind naturbedingt regelmäßig nass. Einen besonderen Kälteeffekt im Winter konnte ich bisher nicht feststellen.

[Matzebaby]

Ich bin auch immer draußen beruflich bedingt und auch bei uns gab es schon Temperaturen unter -10 Grad, eine Windel muss ich durch meine Inkontinenz auch immer tragen. Mit geeigneter warmer Strumpfhose aus Wolle oder einer Frotteestrumpfhose kühlt meine Windel nicht aus auch wenn sie sie sehr nass ist. Du solltest nicht so lange warten den 8 Stunden sind schon lange,lieber vorher mal wechseln dann ist es auch angenehmer.
Ich wechsel in der Regel nach 4-6 Stunden und unangenehm ist das auch nicht bei nasse Windel und Kälte also warme Strumpfhose und alles ist gut.

[Thommy_DL]

Ich denke, dass das zum Teil auch mit dem Missverständnis zu tun hat, dass man eine trockene, dicke Windel anzieht und diese als Unterwäsche begreift, ihr also isolierende Eigenschaft zuschreibt. Tatsächlich isoliert sie aber nur so lange, wie sie trocken ist. Nass eben nicht mehr. Ich muss also zusätzlich zur Windel mindestens genauso viele isolierende Kleidungsschichten drüber ziehen, wie ich auch ohne Windel anziehen würde. Die Windel zählt da nämlich nicht.

Zusätzlich ist sicherlich das Problem, dass der Körper eventuellen Wärmeverlust an einer Stelle durch Blutzirkulation ausgleichen kann. Die Feuchtigkeit in der Windel hingegen bleibt an Ort und Stelle. Einmal kalt, bleibt sie das auch. Aber ich denke, das Hauptproblem ist eben die mangelhafte Isolation durch falsche Kleidung. Beim Skifahren - zugegeben nicht bei minus zwanzig Grad - hatte ich das Problem noch nie. Und da sitze ich auch oft im Sessellift auf der kalten Sitzfläche - nicht alle sind beheizt (meine dann in der Regel schon :P ) - und habe dann bei der Abfahrt den kalten Luftzug rundherum, also schon auch verschärfte Bedingungen.

Grüße
Thomas

[Pamperszh]

Ich trage meistens eine Tana maxi oder Ultima zum skifahren unter den skihosen. Und ist mir nie aufgefallen dass sie auskühlen.