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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krebs erkennen als Windelträger



niemand
13.06.2022, 15:00
Ich habe mich gefragt, ob es hinderlich sein kann, Prostata order Blasenkrebs zu erkennen, wenn man den Schließmuskel sowieso immer tröpfeln läßt. Da merkt man doch nicht, wenn man wegen Krebs zur Toilette rennen müßte oder es bereits in die Unterhose geht?
Kann hier sich jemand hierzu äußern? Es dürfe den einen oder anderen im Alter betreffen und dann wäre es gut, Symptome frühzeitig zu erkennen :confused:

Finn-Luca
13.06.2022, 15:03
Bedeutet tröpfeln für dich gleich Krebs? Das wär ja schlimm - oder?

miccino
13.06.2022, 16:23
...wenn es erst so weit ist, dass dass Geschwür in der Prostata auf die Harnröhre drückt, dürfte es in den aller meisten Fällen eh zu spät sein. Das ist das Tückische beim Prostata Karzinom, dass es lange ohne symptomlos bleibt und wenn diese dann auftreten (Rückenschmerzen, Probleme beim Wasserlassen) ist es meist nicht mehr kurativ behandelbar. In der mehrheit der Fälle dehnt sich das Mistteil nämlich erst mal nach außen aus... bei weiteren Fragen gerne per PN. Deshalb, lass laufen, egal.

Mick
13.06.2022, 17:51
Also nur weil die Prostata vergrößert ist (PHP ist ab 50 ja schon normal) oder weil es tröpfelt, sind wir noch lange nicht beim Krebs ... regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind da deutlich hilfreicher und vor allem aussagekräftiger als die (grundlose) Fokussierung auf Extreme!

niemand
13.06.2022, 18:12
Um näher an der Frage zu bleiben, versuche ich es mal mit anderen Worten:
Erkennt man (Prostata-)Krebs später oder schwerer, wenn man es gewohnt ist, den Urin einfach laufen zu lassen?

Mick
13.06.2022, 18:24
Nein. Du selbst erkennst ja auch nicht, ob eine Prostatavergrößerung gutartig ist oder eben nicht - selbst die Beantwortung der Frage, ob überhaupt irgendeine Vergrößerung vorliegt, geht nur mit Tasten (was bei einem selbst wohl eher schwierig sein dürfte) oder via Sono (wobei die wenigsten eins zuhause haben dürften). Es bleibt alsi nur die urologische Vorsorge, die zumindest ab 50 mehr als sinnvoll ist.
Btw: Ich bin inko, ausnahmslos und rund um die Uhr in Windeln ... und (in meinem Fall) jährlich beim urologischen Routinecheck.

AlwaysDry
14.06.2022, 08:32
Den PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen) sollte jeder Mann ab 50 regelmässig bestimmen lassen. Durch diesen Bluttest kann ein mögliches Prostatakarzinom rechtzeitig erkannt werden und dann gegebenenfalls mit einer Prostatapunktion abgeklärt werden.

Finn-Luca
14.06.2022, 09:47
Die Bestimmung des PSA-Wertes ist aber ein IGEL-Leistung und deshalb zahlungspflichtig.

Mick
14.06.2022, 11:33
Finn-Luca: Stimmt, aber bei priv. Zusatzversicherung übernehmen die das ... und ansonsten wäre es mir die Sache auch wert 🤔😊

Finn-Luca
14.06.2022, 13:13
Immerhin 20 EUR bei meinem Urologen. Ich wollt´s nur nicht unerwähnt lassen.

Pimpernuckel
14.06.2022, 15:20
Den PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen) sollte jeder Mann ab 50 regelmässig bestimmen lassen. Durch diesen Bluttest kann ein mögliches Prostatakarzinom rechtzeitig erkannt werden und dann gegebenenfalls mit einer Prostatapunktion abgeklärt werden.

Der PSA-Wert selbst ist viel zu ungenau und deswegen wird der Test schon seit mindestens zwei Jahren nicht mehr empfohlen, weil Studien gezeigt haben, dass sich die Früherkennungsrate dadurch nicht verbessert. Im Zweifelsfall ist einfaches Leukozytenzählen beim Bluttest aussagekräftiger.


Die Bestimmung des PSA-Wertes ist aber ein IGEL-Leistung und deshalb zahlungspflichtig.

Nur, wenn ohne konkreten Verdacht getestet wird. Bei begründetem Verdacht kann der Arzt es anordnen und die Kasse muss es bezahlen. Gilt für alle IGEL-Leistungen. Aber siehe oben: Der Test nur alleine hat keine zuverlässige Aussagekraft.


Erkennt man (Prostata-)Krebs später oder schwerer, wenn man es gewohnt ist, den Urin einfach laufen zu lassen?

Krebs tut nicht weh und wenn, dann meist erst, wenn es sowieso schon zu spät ist. Entsprechend ist das auch erstmal nicht relevant, ob du als Windelträger immer laufen lässt oder nicht. Am Ende des Tages hilft wirklich nur „Holladiho, Finger in' Po!“ sowie das achten auf andere Anzeichen wie Blut im Harn, Schmerzen beim Wasserlassen und Stuhlgang, gehäuftes Auftreten von Harnwegsinfektionen, unregelmäßige und unvollständige Blasenentleerung und so weiter...

Pi

ich05
14.06.2022, 17:17
Meine PSA-Werte liegen schon seit Jahren bei ca. 7 und haben mir schon oft unnötige Untersuchung und "Kopfzerbrechen" breitet und die hätte ich mir sparen können, wenn ich diese Untersuchungen nicht gemacht hatte.

miccino
14.06.2022, 17:25
...auch der berühmte Finger im Po ist leider nicht sehr aussagekräftig und ja bei dem PSA Test gibt es falsch positive Ergebnisse was dann zu einer nicht sehr angenehmen Biopsie führen kann. Bei mir war es auch eher Zufall dass der Krebs gefunden wurde. Beschwerden hatte ich keine....

unDichter
14.06.2022, 20:59
Wenn „niemand“ Sorge bezüglich Krebs hat und andere vielleicht auch:

Es muß einfach das Procedere eingehalten werden. Zuerst ist aus meiner Sicht immer der PSA empfehlenswert. Dieser ist eigentlich nicht belastend (außer für das Portemonnaie). Allerdings gibt es öfter falsch positive Befunde. Von falsch negativen ist mir nichts bekannt. Die Untersuchung mit dem Finger gibt auch nicht viel mehr Erkenntnis als die Größe der Prostata. Ultraschall hilft schon etwas weiter. Der nächste Schritt ist dann MRT. Da ist viel, aber nicht alles, zu erkennen. Wenn es dann immer noch nicht ganz klar ist, bleibt nur die Biopsie. Diese ist aber extrem belastend. Wenn Kapitän Ahab zur Harpune greift, fallen dir alle Sünden ein. Aber auch bei Biopsie unter Ultraschallkontrolle kann möglicherweise eine Entartung nicht erwischt werden. 100 %ige Sicherheit gibt es nicht. Ich habe dieses Spiel durch…

Zurück zur Inko (oder freiwilligen Windelung). Eine Selbsterkennung von Krebs gibt es n.m.M. nicht. Bei Problemen mit dem Untenrum oder prophylaktisch ab 50 bis 55 führt am Urologen kein Weg vorbei. Die „Windelvorgeschichte“ ist da nicht relevant. Also keine Panik.;)

Win_Gerhard
15.06.2022, 14:38
Hallo an alle!

Vor etwas mehr als 2 Jahren ist es mir so ergangen! Ich war damals noch sehr sportlich und bin 2- bis 3-mal in der Woche Laufen gewesen, dabei merkte ich, dass mein Puls immer höher stieg (wärend des Laufens). Da ich in letzter Zeit öfters eine Verkühlung hatte, bin ich zum Hausarzt gegangen. Nach einer kompletten Untersuchung war nur der PSA-Wert etwas erhöht (das war aber die letzten 2 Jahre schon so). Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon einen Termin beim Urologen, der aber wegen des Covid-Looktowns mehrfach verschoben wurde. Als ich dann beim Urologen war, wurde schon anhand des Ultraschalls festgestellt, dass da eine Wucherung war die da nicht hingehörte! Dann begann das Prozedere wie es unDichter oben beschrieben hat. MRT, Biopsie und bis zur OP bekam ich Tabletten, damit der Tumor nicht noch stärker wachsen konnte! 2 1/2 Monate später wurde ich operiert. Der Operateur hat offenbar alles erwischt, denn danach ging ich bzw. gehe ich noch regelmäßig zu den Kontrollterminen wo bisher kein Problem dazu kam. Laut meines Arztes war es ein besonders aggressiver Krebs wo auch die Nervenbahnen auch schon angegriffen waren und herausmussten. Jetzt bin ich dicht, aber impotent! Sex mit meiner Lebensgefährtin funktioniert nur noch mit Hilfsmitteln! Deshalb kann ich nur an alle Männer in diesem Forum appellieren: Geht regelmäßig zum Urologen!! Wäre ich ein paar Monate später zum Urologen gekommen, wäre es eventuell schon zu spät gewesen, dann hätte der Krebs schon gestreut und ich hätte dann nicht mehr die Möglichkeit gehabt weiter das Leben zu genießen.

LG Win_Gerhard

AlwaysDry
16.06.2022, 06:39
Hallo Gerhard, zum Glück wurde der Krebs bei dir noch rechtzeitig erkannt, dank der Vorsorgeuntersuchungen! Lieber mit den Konsequenzen von alledem leben, als gar nicht…..

Mir erging es ganz ähnlich. Aufgrund eines zu hohen PSA-Wertes wurde mir eine Prostata-Biopsie entnommen. Das Ergebnis war ein aggressiver Krebs im Frühstadium, worauf eine Radikalentfernung der Prostata und der Samenblasen erfolgte. Auch bei mir konnten die Nerven nicht verschont werden, sodass eine Teilimpotenz und eine komplette Harninkontinenz übrig blieben. Mit beidem muss ich klarkommen. Die Inkontinenz empfinde ich nicht als schlimm, da ich seit meiner Jugend DL war und bin. Der Sex mit meiner Partnerin fehlt beiden aber schon, da auch mit Hilfsmitteln oder Potenzmitteln leider gar nichts mehr läuft.

unDichter
16.06.2022, 11:26
Zu erst möchte ich meinen beiden Vor-Foranten hier alles Gute und künftig immer perfekte Werte wünschen.

Bei mir ist die Sache (hoffentlich) mit einem blauen Auge ausgegangen. Die Biopsie ergab keine Bösartigkeit:o. Mein Urologe wollte mich trotzdem operieren und verstand überhaupt nicht, daß ich lieber bei meinen Windeln bleibe. Mir ist aber die Dranginko durch die große Prostata (via Blasenboden) lieber als wahrscheinlich Impotenz und möglicherweise trotzdem noch Inko. Jetzt gehe ich dreimal im Jahr zur Kontrolle. Irgendwann werde ich um die OP natürlich nicht herumkommen (es sei, ich sterbe vorher). Wenn Rückstau (oder doch Bösartigkeit) auftritt ist die Auswahl begrenzt.

Aber mit Windeln komme ich gut und eigentlich auch ganz gern klar.

miccino
16.06.2022, 12:00
AlwaysDry, Du schreibst, dass auch mit Hilfs- bzw. Potenzmitteln nichts mehr geht. Was ist dann ein Teilimpotenz? Wenn die Nerven weg sind, geht eigentlich nichts mehr. Wenn er nicht mehr steht oder nicht mehr so steht dass es für einen GV reicht, ist man impotent. Davon abgesehen, auch wenn die Nerven erhalten werden können und man sich von Spitzenkräften an der angesagten großen Klinik im Norden operieren lässt, so ist die Potenz nach so einer OP leider nicht garantiert.

Win_Gerhard
18.06.2022, 22:26
Hallo AlwaysDry,

hast du es schon mal mit einer Penispumpe probiert? Dabei wird der Penis mit der Vakuum-Pummpe so lange behandelt bis er komplett mit Blut gefüllt und steif ist. Dann wird ein Gummiring an der Peniswurzel von der Vakuum-Pumpe hinuntergerollt. Der Gummiring verhindert, dass das Blut ablaufen kann und im besten Fall ist der Penis so steif, dass du ihn bei deiner Frau einführen kannst! Auch die Cavernect-Dual-Injektionen wären auch noch eine Möglichkeit ein halbwegs normales Liebesleben haben zu können!

LG Win_Gerhard