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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unpopular opninion über die demütigung durch inkontinenz und über windeln allgemein



Luisa
14.03.2022, 18:00
Hallo meine Lieben,
ich möchte kurz zur Einleitung ein paar Worte über meinen folgenden Post verlieren.
Zuallererst mal möchte ich sagen das ich selbst nicht Inkontinent bin und auch bisher keinerlei Berührungspunkte mit dem Thema in meinem Leben hatte. Da ich nun schon längere Zeit dieses Forum verfolge und seid kurzem auch Mitglied bin, bin ich einfach mal so frei und behaupte das es hier zu gewissen Themen und Meinungen die immer mal wieder ans tageslicht treten, einen gewissen Konsens gibt. Damit meine ich nicht das 100% aller User hier die selbe Meinung vertreten (was auch gar nicht schlimm wäre) aber das es schon bestimmte Positionen gibt die ca 60-70% der User teilen. Und damit komme ich auch schon zu dem Thema dieses Posts, nämlich Standpunkte die ich so absolut nicht teilen kann. Ich würde deshalb sogar soweit gehen und sagen das meine Positionen zu manchen Themen unpopoular Opinions sind, weil ich glaube das sich viele Personen hier vielleicht dadurch angegriffen fühlen. Deshalb möchte ich auch nochmals ausdrücklich betonen das mein Post nicht die Absicht verfolgt jemanden persönlich zu beleidigen. Ich würde mich daher wirklich freuen wenn ihr mir euere Meinung zu meinen folgenden Positionen mitteilt. Jetzt aber genug der Einleitung.

1. Für mich persönlich, als bekennende Windelfetischistin, gibt es nichts schlimmeres als die Vorstellung, einfach von heute auf morgen Inkontinent zu werden. Ich kann Personen die auch einen Windelfetisch haben und gleichzeitig ernsthaft mit den Gedanken spielen „freiwillig“ Inkontinent zu werden wirklich nicht verstehen. Also jetztmal ernsthaft, wie viele Handicaps gibt es denn bitte die demütigender für eine Erwachsene Person sind und gleichzeitig dein Leben mehr Einschränken als 24/7 auf Windeln angewiesen zu sein. Und dieser Gedanke bringt mich auch schon zu meinem zweiten Punkt.

2. Verharmlosung der Inkontinenz durch Windelfetischisten und durch Inktontinente Personen.
Ich habe in diesem Forum schon häufiger den Vergleich gehört das Windeln für Inkontinente doch ein genauso banales Hilfsmittel sind wie bspw. eine Brille für eine Kurzsichtige Person. Es tut mir wirklich leid das sagen zu müssen aber der Vergleich ist aus meiner Sicht absoluter Schwachsinn. Ich verstehe wirklich nicht wie man sich selbst als inkontinente Person sich selbst belügen kann. Es kann mir doch keiner erzählen, dass wenn man einen normalen Erwachsenen vor die Wahl stellen würde ob lieber Brille oder Windel tragen müssen, sich auch nur einer für die Windel entscheiden würde. Das soll wirklich keine Inkontinente Person beleidigen aber ich finde das gerade bei solchen Debatten der realitätssinn mancher Personen hier schwindet und man irgendwie versucht Inkontinez zu banalisieren.

3. Sprache und Wortwahl
Ich habe schon vor längerer Zeit einen Beitrag gelesen, indem es darum ging, dass die Wörter Windel, Pampers oder Windel für Erwachsene im Bezug auf Inkontinente Personen nicht verwendet werden sollen, weil alle diese Begriffe einen Bezug zu Babys und Kleinkindern haben und man ja als Erwachsener nicht damit verglichen werden will. Als alternative werden dann Begriffe wie Inkontinezhose oder Vorlagen vorgeschlagen. Jetzt mal ernsthaft ich kann ja noch verstehen das eine Inktontinente Person nicht hören will das sie noch Pampers trägt, einfach deshalb weil Pampers ja eine Windelmarke für Babys ist, aber egal ob ihr es Inktinenzhose oder Vorlage nennt am ende bleibt es doch trotzdem eine Windel. Warum muss man sich bei sowas immer selbst belügen, das macht die situation doch auch nicht besser. Verstehe diese ganze debatte um die aussage „Die Situation von Inkontinenten darf auf keinen fall mit der eines Kleinkindes verglichen werden“ nicht. Einfach deshalb weil es doch nichts an der Tatsache ändert das Inkos genauso wie Kinder unkontrolliert ihre Windeln voll machen und gewickelt werden müssen.

4. Inkontinenz und Beziehungen
Jetzt noch zu meinem letzten Punkt der sich nicht direkt auf Beiträge in diesem Forum hier bezieht sondern mir allgemein auch in anderen Inkontinenz Foren immer wieder aufgefallen ist.
Die Tatsache das Inkos auch im Bezug auf bspw. Beziehungen und Partnerschaft irgendwie versuchen die Situation schön zu reden. Was erwartet ihr denn bitte von einer möglcihen Partnerin, das sie morgens neben jemanden aufwachen will der seine Nachtwindel vollgemacht hat. Ist doch nur logisch das die meisten da nicht mitmachen. Mal ganz abgesehen davon das die Inkontinente Person sich in einer solchen situation selbst unheimlich gedemütigt fühlen muss.

Hoffe ihr nehmt mir meine Ansichten nicht zu übel, ihr könnt gerne mal euere Meinung zu den Themen da lassen. Danke

attends_slip_active
14.03.2022, 19:59
Also,
1. Ich sehe da kein nennenswertes Problem. Die Windel ist meine Unterwäsche. Sie trägt manchmal mehr auf, ja das stimmt und manchmal fühlt sie sich auch unangenehm an, oft aber auch angenehm. Also ich sehe da kein riesen Ding ehrlich gesagt. Ich finde es gibt viele Handycaps, die ich mir problematischer vorstelle, als eben auf eine bestimmte Art Unterwäsche (Windel) angewiesen zu sein. Man gewöhnt sich an vieles und ich glaube diese gewöhnung führt dann auch direkt zu:

2. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Eine Brille ist am Anfang auch gewöhnungssache. Wie jedes Hilfsmittel, dass Mensch täglich an sich tragen muss, um entweder gut zu sehen, hören oder eben keine Pfützen zu hinterlassen. Klar nerven Hilfsmittel aber irgendwann werden sie auch einfach normal für den Träger.

3. Ja, die Tatsache dass kleine Kinder Windeln brauchen ist natürlich der Unterschied zu einer Brille. Ja mit der Windel kann man sich schon etwas zurückgeworfen fühlen. Auch ich merke immer wieder, wie es in mir ein bisschen zusammen zuckt. Klar, wer will schon die Assoziationen mit kleinen Kindern spüren? Manche mögen es vielleicht mögen. Ich jedoch nicht. An dem Thema habe ich selbst noch zu arbeiten.

3. Meine Frau sagt, sie hat sich daran gewöhnt. Klar, sie findet es auch nicht immer so toll. Aber sie hat auch ihre macken, also kann sie auch meine annehmen. Sie sagt, wir Menschen sind einzigartig und das macht es ja auch interessant. Natürlich hat sie kein bock nachts neben einem gewickelten Mann zu liegen und auch das ablegen der Windel vor dem Sex und anlegen danach, sowie dass während dem Sex manchmal eine Panne passiert und sie Urin abbekommt ist nicht toll für sie. Logisch. Aber im Alltag sagt auch sie, dass man sich gewöhnt. So ist es auch für sie eben mittlerweile normal, sie kennt mich nicht anders und im Endeffekt ist es auch "nur Unterwäsche". Im Alltagsgeschehen bekommt sie davon reichlich wenig mit, nur ab und zu im Bad oder im Bett sieht sie mich in der Windel, was sie wiegesagt aber eben auch nicht anders kennt. Also wieder gewöhnung und überhaupt kein Problem!

Gedemütigt fühle ich mich nicht. Manchmal nervt es mich sehr und belastet es mich auch. Vielleicht mehr als es eine Brille täte, aber das liegt dann immer auch nur daran, dass das Thema Inkontinenz in der Gesellschaft ein tabu ist und daran dass ich panische Angst davor habe, dass jemand was davon merken könnte. Was aber logisch betrachtet Irrsinn ist weil kein Mensch was davon mitbekommt in meinem Alltag. Dennoch ist es mein Ziel mich selbst auch mit meinem Makel anzunehmen. Je selbst sicherer ich damit werde und umso selbstverständlicher ich damit umgehen kann, umso weniger wird es auch in meinem Umfeld komisch wahrgenommen. Da bin ich sehr zuversichtlich.

FranzW
14.03.2022, 20:29
Auf gewisse Weise kann ich das Eingangsposting nachvollziehen. Letztendlich beschreibt es die Sicht der Dinge, die ich in meiner Kindheit und Jugend hatte. Damals hatte ich auch eine regelrechte Phobie vor Windeln, und es war meine schlimmste Vorstellung jemals wieder Windeln tragen zu müssen. Gleichzeitig hatte ich aber auch diese große Faszination, dass es ältere Kinder und sogar Erwachsene gibt, auf die genau das zutrifft: Sie müssen Windeln tragen. Diese Faszination wurde dann auch irgendwie zu einer Obsession und diese Obsession hat sich immer mehr sexuell aufgeladen. Und irgendwann gab es dann so eine Art Polwechsel und aus der Phobie wurde ein Fetisch.

Am Anfang hat diese Liebe zu Windeln oft auch nur so lange bestanden, bis ich abgespritzt habe, danach wollte ich Windeln wieder gar nicht. Wobei ich als Jugendlicher nicht einmal echte Windeln gekauft habe, sondern z.B. aus Einkaufsackerl und Klopapier mir selber welche gebastelt habe.

Mit der Zeit verschwindet jedoch die Abneigung gegen die Windel auch nach dem Orgasmus immer mehr, während die positiven Gefühle bleiben.

Wenn also Menschen freiwillige inkontinent werden möchten, stehen da im wesentlichen zwei Aspekte dahinter:
Der eine ist die Faszination, die von Inkontinenz ausgeht. Dass eben diese negativen Gefühle, die man Anfangs von diesem Gedanken hat, sich durch die ständige Beschäftigung mit dem Thema irgendwann einmal umdrehen.
Der andere ist der praktische Aspekt. Inkontinenz ist in großen Teilen der Gesellschaft besser akzeptiert als ein Windelfetischismus, auch wenn ich persönlich wenig schlechte Erfahrungen gemacht habe, meinen Windelfetischismus zu offenbaren.

Trotzdem ist es eher so, dass von Windelfetischist*innen in der Regel erwartet wird, die Windeln zumindest vor Kindern oder auf der Arbeit zu verstecken. Eine inkontinente Person erlebt diese Ansprüche nicht, sie könnte sie ja ohnedies nicht erfüllen. Da ist es durchaus naheliegend, auch als Windelfetischist*in inkontinent werden zu wollen.

Ich möchte auch erwähnen, dass es durchaus auf Menschen gibt, die einen Fetisch für andere Behinderungen als nur Inkontinenz haben, zum Beispiel amutierte Gliedmaßen.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!

Bongo
14.03.2022, 21:05
ob es hier zu vielen themen einen konsens gibt, weiß ich nicht.

aber ich denke schon, es gibt einen gewissen trend, alles positiv zu sehen, dem viele user unbewusst (oder bewusst-zwanghaft) folgen.

außerdem gibt es auch eine große menge an leuten, die aus unreife und mangel an moralischer entwicklung gerne beiträge disliken, die einfache objektivierbare wahrheiten darstellen, aber deshalb aus der zuckerwatte-sicht einfach nicht dem gesellschaftlichen imperativ des zwangspositiven entsprechen.

das ist natürlich sehr schade, lässt sich aber wohl nicht ändern.
davon darf man sich einfach nicht unterkriegen lassen :)


zu deinen nummerierten fragen:

1. inkontinent zu werden ist für manche personen schlimm, für andere nicht so schlimm. was viele außer acht lassen ist, dass es auch wieder weggehen kann. mir ist das passiert: ich hatte durch die zusammenkunft mehrerer umstände eine dranginkontinenz bekommen. damals habe ich dann für zweieinhalb jahre windeln getragen. ich fands im großen und ganzen unproblematisch und es hat mir auch spaß gemacht. natürlich habe ich das nicht jedem erzählt, weil man sich ja nicht gerne eine blöße gibt - dazu gibts aber auch keinen grund, weil man es eh ned mitbekommt.
natürlich gibts aspekte, die dabei lästig sind: wenn man aus dem haus geht, muss man z.b. jedes mal überlegen, ob die windel noch reicht, oder ob man vorher eine neue anlegen sollte. außerdem muss man natürlich überall ersatz zum wechseln mitnehmen (aber das geht auch unauffällig). spontane one-night-stands würden einen in erklärungsbedarf bringen, usw usw...
mich hat am meisten genervt, dass man vor dem schlafengehen plötzlich nicht mehr nur zähne putzen, sondern auch windel wechseln muss. fand ich super ätzend. kein plan wieso genau das.
wie dem auch sei, nachdem die letzten effekte einer schweren infektionskrankheit langsam abgeheilt sind, und ich zusätzlich noch eine notwendige leistenbruch-op gehabt hatte, haben sich meine probleme über den zeitraum von einem jahr langsam zurückgebildet, und irgendwann ging es wieder ohne windeln.
ganz ehrlich: auch wenn ich die zeit mit 24/7 nicht schlimm (und oft schön) fand, war es doch eine sehr befreiende erfahrung, meine freiheit wieder zu haben. jetzt kann ich ne windel anziehen, wenn ich bock drauf hab. und das ist mir deutlich lieber als eine notwendigkeit (so lustig die auch größtenteils gewesen war). im endeffekt hat sich durch diese erfahrung sogar mein DL-interesse eher vermindert. ich hatte ja verdammt lange immer eine windel an, konnte sozusagen alle aspekte voll auskosten, und habe deshalb jetzt deutlich seltener lust auf windeln (was ich ganz ok finde).
mit absicht für immer inkontinent werden wollte ich jedoch nie, und ich finde das auch recht grenzwertig (bis zu bescheuert). aber wer diese erfahrung nie gemacht hat, wird wohl auch nicht verstehen können, wieso man lieber so lange wie möglich kontinent bleiben möchte.
das gras ist halt immer auf der anderen seite grüner.

2. naja irgendwas muss man sich ja schön reden. vor allem, wenn man sich selbst dadurch von anderen persönlichkeitsdefiziten ablenken kann, gegen die man sonst womöglich was unternehmen müsste :D

3. finde ich absolut albern. eine windel ist eine windel ist eine windel - punkt aus ende. als mir seinerzeit im krankenhaus die schwestern mit ihrer idiotenterminologie gekommen sind, hab ich überhaupt nicht verstanden, worum es geht - und nur ziemlich blöd geschaut. bis es mir dann klar wurde "ach, sie meinen eine WINDEL". man sollte die dinge immer so nennen, wie sie auch sind. alles andere führt nur zu unnötigen missverständnissen. besonders schlimm finde ich so wörter wie "patientenhose" - das ist für mich was bequemes, was man im krankenhaus anzieht, und wird z.b. von adidas produziert (=jogginghose).

4. ja, inkontinenz und beziehungen ist so ne sache. manchen leuten macht es nichts aus, wenn der/die partner/in windeln trägt, andere finden es schrecklich.
da kann man nicht wirklich drüber streiten.
manche leute finden es auch super toll, wenn der/die partner/in einen fahren lässt, während andere leute ihm/ihr eine schmieren und zum kotzen rennen.
das problem bei den windeln ist halt, dass man sich relativ schnell erklären muss (bevor es zu intimitäten kommt, und es überraschungen gibt). das kann für die person, die die windel an hat schon durchaus demütigend sein.

...bin ja mal gespannt, wieviele dislikes ich für diesen beitrag kassiere. der war bestimmt zu offen und ehrlich :D

unDichter
14.03.2022, 22:06
Da ich gerade angemeldet bin, möchte ich auch eine Meinung kundtun, aber nur zu einem Punkt, dem zweiten.

Eine Verharmlosung sehe ich in der Gleichstellung von Windeln mit anderen Hilfsmittel nun wirklich nicht. Dazu kann ich aus einiger persönlicher Erfahrung sprechen. Ich brauche neben Windeln noch eine Brille und Hörapparate. Wenn ich jetzt diese drei Hilfsmittel reihen sollte, ist es für mich klar: Die größte Einschränkung bringen die „Ohrbrüller“, danach kommen meine Windeln und am unproblematischsten ist die Brille.

Also zusammengefaßt: Windeln sind ein ganz normales Hilfsmittel, wie andere Dinge auch. Sie sind nicht besonders schlimm und auch nicht ganz unproblematisch, auch wie andere Hilfsmittel. Und manchmal sind sie auch ganz angenehm.

Heavy User
14.03.2022, 22:58
Zu Punkt 1:

Für mich wäre es auch sehr belastend plötzlich inkontinent zu werden, denn ich habe erstens schon genug chronische Krankheiten (auch eine Brille) und zweitens würde es mich wahrscheinlich in den Wahnsinn treiben wenn ich durch die Windeln permanent sexuell getriggert werden würde.

Zu Punkt 2:

Natürlich stellt man das was man mag anderen gegenüber positiv dar.

Zu Punkt 3:

Da klafft die Schere ganz weit auf. Einerseits gibt es da Menschen die das Wort Windel derart krampfhaft vermeiden das es schon unfreiwillig komisch ist wie zum Beispiel Fachbuchautoren, Kontinenzberater und manche Verkäufer in Sanihäusern. Diese Menschen benutzen statt dessen äußerst sperrige Euphemismen wie "aufsaugendes Inkontinenzhilfsmittel" oder irreführenden Blödsinn wie "Krankenschutzhose".

Auf der anderen Seite sind da Menschen denen garnicht bewußt ist das es noch andere Bezeichnungen als Windel oder Pampers gibt und die diese Begriffe völlig wertungsfrei (und unsachgemäß) verwenden.

Zu Punkt 4:-

Estarinel
14.03.2022, 23:02
Wenn man vor der Wahl steht ob nachts das Bett trocken bleibt oder nicht (durch gewisse Erlebnisse passiert es 1-2 mal im Monat ) dann ist die Frage leicht beantwortet. Für mich sind es einfach nur Windeln egal welcher Marke und ja Pampers ist halt sehr bekannt. Wen stört es schon wenn man halt so raushaut das man nachts ne Pampers trägt. Damit wird nichts verharmlost und auch nichts beschönt. Es ist halt so und gut :) .

Zu deinen Punkten: 1. Es gibt mehr wie genug Einschränkungen die Personen haben können. Wie sie damit umgehen liegt aber auch bei den Leuten. Manche arangieren sich damit und leben ihr Leben weiter halt nur mit ein paar Einschränkungen. Für manche ist es ein Horror im Rollstuhl sitzen zumüssen für andere wieder blind zusein usw usw. Was ich damit meine es kommt immer auf den Menschen an. Ich z.b schlafe nachts immer in Windeln und habe einen "Notfallrucksack" immer gepackt falls es mal auswärts ans übernachten geht.

2.Ich weis echt nicht so richtig was ich darauf schreiben soll. Klar gibt es einige Dl die lieber inko wären um zwingend auf 24/7 angewisen zusein. Ok manchmal ist es etwas zu kurz gedacht, weil es doch einen Unterschied gibt zwischen drauf angewiesen sein oder es als Hobby zumachen. Ich trage eine Brille ständig ( kurzsichtigkeit ). Sie ist für mich ein ganz normales Hilfsmittel um auch in der Entfernung schärfer sehen zukönnen. Genau so ist die Windel für mich ein ganz normals Hilfsmittel. Bett trocken vs Bett nass .Ich habe mich damit arangiert und bin es mittlerweile gewohnt eingepackt schlafen zugehen.

3. Bongo trifft es auf den Punkt da kann man nix besseres dazu sagen :) .

4. Als einsamer Wolf/Wölfin kann ich da nix dazu sagen aber wie sagt man so schön: Zu jedem Topf gibt es einen passenden Deckel. Wenn man mit einem Partner zusammenlebt gehe ich doch davon aus das die 2 sich gut kennen, ihre Stärken und ihre Schwächen. Entweder ist die Beziehung so stark das eine Inko sie nicht auseinanderbringt oder es war halt doch nicht die/der richtige. In einer neuen Beziehung ist es natürlich von Vorteil von Anfang an mit offenen Karten zuspielen, da gibts auch keine bösen Überraschungen dann im Bett :D. Und wenn sie/er eben davon angeekelt ist *schulterzuck* andere Mütter haben auch schöne Töchter&Söhne.

Matzebaby
14.03.2022, 23:18
Ich verstehe im Kontext einfach nicht warum es schlimm sein sollte einen Inkontinenz mit dem Fetisch zu verbinden.Denn das ist bei mir genauso passiert.Durch meine lange Zeit des Bettnässens in der Kindheit waren Windeln immer ein Thema, aber ein Thema ohne großes drum herum.Sicher war es nicht immer toll und auch nicht immer einfach, aber es war immer und überall present.Ich habe mir dann mit Beginn der Pupertät eingestehen müssen das ich Windeln nicht nur brauche sondern auch mag . Und was soll daran bitte nicht normal sein.?bei mir ist es ja durch meine Inkontinenz in der Nacht dazu gekommen meine Windeln zu mögen.
Es ist für mich in erster Linie ein Hilfsmittel wie meine Brille und meine Hörgeräte die ich durch eine Hörbehinderung auch tragen muss.Aber das alles ist ein Muss,und dann kann ich sagen das ich die Windel durchaus auch angenehm finde sie zu tragen,und auch dazu noch ein AB/AC zu sein.
Was soll daran bitte verwerflich sein und nicht normal ,ein Fetisch entwickelt sich ja meist aus aus einem Zustand heraus der glücklich oder unglücklich ist oder war. Für mich ist es meine Unterwäsche egal wo ich bin und was ich mache,ich nenne sie Windel so wie sie ist und das wird auch sich nicht ändern.Ich stehe dazu,und wenn mich einer dazu frag bekommt er auch die passende Antwort,ich tragen Windeln weil ich sie brauche,und das seit 2009Tag und Nacht.
Der Fetisch das AB/AC sein ist, natürlich auch eine Sache, aber eben nur wo es passt.
Aber im Alltag ist es mein Hilfsmittel wegen Inkontinenz mit der ich ganz normal umgehen kann.Nachteile habe ich dadurch in der Regel nicht,auch wenn's mal ihr und da Mal unangenehm wird.
Eben nach dem Motto Leben und leben lassen...

Baby.Boy
14.03.2022, 23:30
Also abgesehen davon, dass ich die "Sprache und Wortwahl" des Eingangsposting für sehr kritisch halte (und man rettet sich nicht dadurch, dass man sagt, man wolle niemanden beleidigen), gehe ich mal auf die Punkte ein:

1. Ich halte es auch für äußerst bedenklich, wenn Menschen freiwillig inkontinent werden möchten. Ich sehe da schon eine Art psychischer Störung/Krankheit, wenn man freiwillig einen so beeinträchtigenden, dauerhaften Schaden an seinem Körper vollziehen möchte. Aber das ist wohl auch eine unpopular Opinion, weil Leute den Bezeichnung "krank" nicht mögen. Es wird wertend verstanden. So meine ich es aber nicht. Eher als Gegenteil von gesund...
Dass es kein schlimmeres/demütigenderes Handicap gibt, sehe ich nicht so. Und du sicherlich auch nicht, wenn du mal über wirklich schlimme Dinge nachdenkst. Wenn zum Beispiel das Internet ausfällt. Spaß beiseite: Querschnittslähmung, Blindheit, Amputationen, etc.. Gibt ne Menge mehr, was wohl deutlich beeinflussender ist.

2. Im Prinzip beantwortet. Ich denke, dass es schlimmeres gibt. Es hängt sicherlich auch mit der Art der Inkontinenz zusammen. Da ist ja nicht jeder Fall gleich und es kann wohl mehr oder weniger schlimm sein. Außerdem ist der Mensch nunmal ein Gewohnheitstier und das ist gut so. Wenn man es nicht ändern kann, warum sollte man es dann jeden Tag unendlich schlimm finden und sein Leben hassen? Das ist sehr ungesund^^.

3. Stimme ich voll zu. Windeln sind Windeln. Ich mache viel sozialpädagogische Einzelarbeit und da sind auch immer mal Kids oder Jugendliche dabei, wo man mitbekommt, dass sie nachts noch Windeln brauchen. Ich mache dieses Verschönern nicht mit. Windeln sind Windeln. Das kann man erklären und Kinder verstehen es und können damit leben. Irgendwas vormachen ist eher gefährlich, weil mehr Enttäuschung/falsche Hoffnungen gemacht werden.

4. Was erwartet man von einem Partner fürs Leben? Ich würde erwarten, dass Liebe so etwas aushält... Da kann ich also nicht stärker widersprechen. Eine Partnerschaft kann und sollte meiner Meinung nach deutlich mehr aushalten. Der Fakt, dass du es für praktisch selbstverständlich hältst, dass Inkontinenz ein glückliches Zusammenleben unmöglich macht, sagt wohl viel über dich und deine Vorstellungen einer funktionierenden Beziehung aus. Jeder Mensch hat seine Schwierigkeiten und Probleme, die er mit sich bringt. Wenn da eine nasse Windel am morgen das schlimmste ist, dann hat mans ganz gut getroffen. Und vermutlich wärst du überrascht, wie viele Beziehungen das schon ausgehalten haben.

Alles in allem eine sehr schwache, intolerante Haltung, die du hier durchscheinen lässt - wie ich finde. Ich verstehe auch garnicht was so ein Post bewirken soll. Aber vllt. gehts nur mir so.

Pippifax
15.03.2022, 00:21
Ne... ich finde den ganzen Post interessant! Ich habe mir manchmal schon ähnliche Fragen gestellt, die hier ganz ehrlich von jedem aus persönlicher Sicht mir und anderen hier sehr ausführlich beantwortet werden! Für solch "tiefgründigen Fragen" sind wir doch hier im Forum da! Und wie immer.....der eine sieht es so, der andere so! Aber meistens kommt es doch zu mehrheitlichen Erkenntnissen und das finde ich bei solchen Diskussionen immer interessant, wohin die Reise geht. Und bis jetzt hab ich nicht den Eindruck gehabt, das hier einige anfangen zu spinnen! Aber wie war jetzt nochmal die Frage? Äh... Ich glaube es ist besser ich sage Tschüß, höre Euch aber weiter zu. und schalte deshalb jetzt wieder schnell zurück ins WBC Sendestudio!

Pimpernuckel
15.03.2022, 08:24
Ich verstehe wirklich nicht wie man sich selbst als inkontinente Person sich selbst belügen kann.

Macht doch keiner. All deine Thesen gehen davon aus, dass wir als Inkos permanent unserer Einschränkung leiden wie Jesus Christus am Kreuz und das ist, wenn du schon mal selbst das Wort in den Ring geworfen hast, eben Schwachsinn. Nix für ungut, aber was du da ablässt, ist mir zu undifferenziert und letzten Endes genau das Gleiche wie Leute, die Inko hochjubeln, nur eben von der anderen Seite. Den Rest solltest du bitte den Leuten selbst überlassen. Es gibt, wie eigentlich immer, fünf Millionen Abstufungen bei der ganzen Sache und die individuelle Toleranz und den Leidensdruck zu bewerten, steht hier keinem zu. Manche sind eben glücklicher mit Windel am Hintern, für andere bricht 'ne Welt zusammen, wenn es so kommt. Auf welcher Seite der Gleichung man landet, weiß auch keiner vorher und die Wahrnehmung für einen selbst und die anderen sowie die Anpassung der Situation ändern sich ständig. Das ist, glaube ich, auch dein größter Denkfehler hier. Es ist eben keine eindeutige Festlegung. Alles andere führt nur wieder zu endlosen Diskussionen, aber mit irgendwelchen Vorverurteilungen zu hantieren, ist dabei nicht hilfreich.

Pi

- - - Aktualisiert - - -


eine Art psychischer Störung/Krankheit

Aua! Schon diese Dinge immer gleichzusetzen ist grundfalsch. Man kann was an der Waffel haben, ohne „krank“ zu ein... Davon abgesehen sind BID und BIID was ganz Reales und dementsprechend kann auch ein Wunsch nach einer Inko ganz real sein. Wie schon in meiner anderen Antwort gesagt, steht es außerhalb dessen keinem zu zu bewerten, ob das nun in irgendeiner Form „normal“ oder akzeptabel ist. Einfach mal entspannt durch die Buxe atmen und die Leute ihr Leben leben lassen...

Pi

AlexDerNasse
15.03.2022, 10:25
Ich möchte mich dazu auch kurz zu Wort melden. Bis zu diesem Post war meine Meinung zu diesem Thema auch eher zwiegespalten.


Zu 1. Ich finde die Bewertung das es demütigend ist 24/7 Windeln zu tragen per se schon eine Bewertung die ich nicht teilen kann. Demütigung ist etwas was man selber mit sich macht oder was andere mit einem machen. Das daraus resultierenden Gefühl ist erniedrigung und ob man dieses Gefühl spürt hängt ganz vom Umgang ab. Wenn ich ganz selbstbewusst mit dem Thema umgehe ist daran gar nichts demütigend. Also kommt es ganz darauf an wie ich oder er/sie mit dem Thema umgeht. Zum 2. Verharmlosung ist es ganz und gar nicht es ist das selbe wie oben. So wie ich mit dem Thema umgehen so kann ich damit leben. Ich habe auch ziemlich viele gesundheitliche Probleme und erst als ich erkannt habe das ich mit meiner Erkrankung leben muss und nicht gegen sie ging es mir besser. Mit Inkontinenz ist es nicht anders, mit der Akzeptanz wird das Leiden geringer ob es jedoch mit Brillen tragen verglichen werden kann möchte ich jetzt mal im Raum stehen lassen. Aber Verharmlosung ist es definitiv nicht allenfalls eine Sichtweise. Und wenn man mich vor die Wahl stellt ob Brille oder Inkontinenz so kann ich dir sagen nehme ich lieber die Inkontinenz, denn wenn ich meine Mutter sehe die sich mittlerweile das 3. Mal lasern musst weil sie fast nichts mehr gesehen hat so fällt es mir doch ausgesprochen leicht zu entscheiden.

Eine kleine Randbemerkung zum Thema. Inkontinenz ist zu häufig zum großen Teil psychosomatisch mitbedingt sodass die Krankheit in der Intensität, häufig sich nicht bessert weil es für die betroffenen eine Krankheitsgewinn gibt. Krankheitsgewinn bedeutet es gibt unbewusste Faktoren, die die Krankheit aufrecht erhalten. Das könnte bei Inkontinenz die Zuwendung durch andere sein, das Mitleid der Angehörigen, die Bedürfnisserfüllung nach Schutz und Geborgenheit oder ganz andere unbewusste Gründe. Du bist selber Windelfetischist du trägst Windeln weil es dir gefällt. Wir alle haben in unserem inneren Konflikte deswegen. Wir alle haben schon versucht diesen Fetisch abzulegen (glaub ich zumindest) und haben festgestellt das es nicht so einfach ist. Also bewegen wir alle uns auf dem Weg der eigenen Akzeptanz und gleichzeitig auf dem Weg von anderen akzeptiert zu werden. Deshalb ist der Wunsch inkontinent zu sein nur verständlich, denn mit dem Handicap inkontinent zu sein, ist man auf dem weg zu mehr Akzeptanz und sei es nur in seinem Innenleben einen Schritt näher.

Klar ist für Leute die inkontinent sind und keinen Fetisch haben es nicht nachvollziehbar. Aber es ist für diese Leute auch nicht nachvollziehbar das du Windeln aus Spaß trägst. Und wenn sie darüber im Internet schimpfen dann nur deswegen weil sie es verletzt das es Leute gibt windeln tragen wollen oder gar inkontinent sein wollen. Und das verletzt sie aus dem selben Grund warum freiwillige Windelträger inkontinent werden wollen. Aus dem Grund der Akzeptanz. Denn auch diese Leute akzeptieren sich selber nicht so wie sie sind. Sie akzeptieren nicht das sie auf windeln angewiesen sind und lehnen das eigenen Handicap ab. Mit anderen Worten sie Leiden darunter inkontinent zu sein genauso wie manche Windelfetischist darunter leiden nicht inkontinent zu sein.

Wie intensiv dieses Leiden ist, ist ganz individuell.
Ob allerdings die Entscheidung oder das herbeiführen einer Inkontinenz dieses Leiden lindert ist fraglich. Vielleicht sollte jeder der den Wunsch verspürt inkontinent zu sein tief in sich gehen und sich fragen warum möchte ich das und wenn man diese Frage beantwortet hat. Gibt es noch einen anderen Weg?


Ich weiß das ist eine krasse Ansicht aber wenn

Matzebaby
15.03.2022, 10:57
Ich möchte mich dazu auch kurz zu Wort melden. Bis zu diesem Post war meine Meinung zu diesem Thema auch eher zwiegespalten.


Zu 1. Ich finde die Bewertung das es demütigend ist 24/7 Windeln zu tragen per se schon eine Bewertung die ich nicht teilen kann. Demütigung ist etwas was man selber mit sich macht oder was andere mit einem machen. Das daraus resultierenden Gefühl ist erniedrigung und ob man dieses Gefühl spürt hängt ganz vom Umgang ab. Wenn ich ganz selbstbewusst mit dem Thema umgehe ist daran gar nichts demütigend. Also kommt es ganz darauf an wie ich oder er/sie mit dem Thema umgeht. Zum 2. Verharmlosung ist es ganz und gar nicht es ist das selbe wie oben. So wie ich mit dem Thema umgehen so kann ich damit leben. Ich habe auch ziemlich viele gesundheitliche Probleme und erst als ich erkannt habe das ich mit meiner Erkrankung leben muss und nicht gegen sie ging es mir besser. Mit Inkontinenz ist es nicht anders, mit der Akzeptanz wird das Leiden geringer ob es jedoch mit Brillen tragen verglichen werden kann möchte ich jetzt mal im Raum stehen lassen. Aber Verharmlosung ist es definitiv nicht allenfalls eine Sichtweise. Und wenn man mich vor die Wahl stellt ob Brille oder Inkontinenz so kann ich dir sagen nehme ich lieber die Inkontinenz, denn wenn ich meine Mutter sehe die sich mittlerweile das 3. Mal lasern musst weil sie fast nichts mehr gesehen hat so fällt es mir doch ausgesprochen leicht zu entscheiden.

Eine kleine Randbemerkung zum Thema. Inkontinenz ist zu häufig zum großen Teil psychosomatisch mitbedingt sodass die Krankheit in der Intensität, häufig sich nicht bessert weil es für die betroffenen eine Krankheitsgewinn gibt. Krankheitsgewinn bedeutet es gibt unbewusste Faktoren, die die Krankheit aufrecht erhalten. Das könnte bei Inkontinenz die Zuwendung durch andere sein, das Mitleid der Angehörigen, die Bedürfnisserfüllung nach Schutz und Geborgenheit oder ganz andere unbewusste Gründe. Du bist selber Windelfetischist du trägst Windeln weil es dir gefällt. Wir alle haben in unserem inneren Konflikte deswegen. Wir alle haben schon versucht diesen Fetisch abzulegen (glaub ich zumindest) und haben festgestellt das es nicht so einfach ist. Also bewegen wir alle uns auf dem Weg der eigenen Akzeptanz und gleichzeitig auf dem Weg von anderen akzeptiert zu werden. Deshalb ist der Wunsch inkontinent zu sein nur verständlich, denn mit dem Handicap inkontinent zu sein, ist man auf dem weg zu mehr Akzeptanz und sei es nur in seinem Innenleben einen Schritt näher.

Klar ist für Leute die inkontinent sind und keinen Fetisch haben es nicht nachvollziehbar. Aber es ist für diese Leute auch nicht nachvollziehbar das du Windeln aus Spaß trägst. Und wenn sie darüber im Internet schimpfen dann nur deswegen weil sie es verletzt das es Leute gibt windeln tragen wollen oder gar inkontinent sein wollen. Und das verletzt sie aus dem selben Grund warum freiwillige Windelträger inkontinent werden wollen. Aus dem Grund der Akzeptanz. Denn auch diese Leute akzeptieren sich selber nicht so wie sie sind. Sie akzeptieren nicht das sie auf windeln angewiesen sind und lehnen das eigenen Handicap ab. Mit anderen Worten sie Leiden darunter inkontinent zu sein genauso wie manche Windelfetischist darunter leiden nicht inkontinent zu sein.

Wie intensiv dieses Leiden ist, ist ganz individuell.
Ob allerdings die Entscheidung oder das herbeiführen einer Inkontinenz dieses Leiden lindert ist fraglich. Vielleicht sollte jeder der den Wunsch verspürt inkontinent zu sein tief in sich gehen und sich fragen warum möchte ich das und wenn man diese Frage beantwortet hat. Gibt es noch einen anderen Weg?


Ich weiß das ist eine krasse Ansicht aber wenn

Sehr gut beschrieben und gespiegelt.

blubby
15.03.2022, 14:10
Mal meine Ansicht zu den von Dir aufgeworfenen Punkten :

1. Für mich persönlich, als bekennende Windelfetischistin, gibt es nichts schlimmeres als die Vorstellung, einfach von heute auf morgen Inkontinent zu werden.

Absolut okay, dass Du das nicht verstehst, dass Leute gern freiwillig inkontinent werden. Ich für mich schließe das auch aus, kann es aber nachvollziehen, dass jemand anders solche Gefühle hegt. Ich für mich schließe ja auch aus mich am ganzen Körper zu tätowieren, mir Riesentunnel in die Ohrläppchen machen zu lassen oder meine Zunge zu spalten. All diese Beispiele bringen fast noch mehr gesellschaftliche Einschränkungen als eine Windel. Während die Windel bei den ersten Kontakten in den meisten Fällen keiner sieht, ist der Gesichtstätowierte gleich stigmatisiert. Insofern: die Wünsche einiger sind unergründlich und vielleicht unverständlich, aber sie sind nicht wegzudiskutieren. Und der mit dem Inkowunsch wird in vielen Fällen ja schon Monate oder Jahre trainiert haben, in dem er 24/7 Windeln trägt. Insofern weiß er schon ziemlich sicher, dass das in seinen Lebensentwurf passt.

2. Verharmlosung der Inkontinenz durch Windelfetischisten und durch Inktontinente Personen.

Natürlich ist die Windel einschränkender als eine Brille, aber sicher im allgemeinen unproblematischer als z. B. Der Rollstuhl oder eine Armprothese. Natürlich sollte man nicht banalisieren, aber welche Einschränkungen abgesehen von ggf fehlender gesellschaftlicher Akzeptanz hat ein gut versorgter Inko denn? Welche Berufe gehen nicht? Welche Freizeitaktivitäten fallen aus? Was sind echte Einschränkungen in Beziehungen, wo muss ein Partner wirklich zurückstecken (abgesehen von mangelnder Offenheit und Akzeptanz)? Natürlich gibt es Einschränkungen, aber verglichen mit anderen Behinderungen eher in Richtung Brille als in Richtung hoher Querschnitt würde ich sagen. Aber am Ende muss es ein inkontinenter Mensch beantworten, aber ich glaube nicht, dass er sich selbst belügt, wenn er einen unkomplizierten, fröhlichen Umgang mit seinem Handicap pflegt und die guten Seiten in den Vordergrund stellt. Ich bin nicht inkontinent, aber gefühlt würde ich schon sagen, dass eine gewisse "Normalisierung" des Themas Sinn macht. Denn Deine "der arme Inkontinente" - Stimmung sorgt ja nicht wirklich für einen offenen Umgang mit dem Thema und in die Lage des Inkontinenten versetzt: Mitleid würde mich nicht motivieren Ängste zu überwinden und am "Leben" maximal teilzunehmen. (Ich habe selbst ein Handicap und hab da schon Erfahrung damit). Das im Fetischbereich natürlich der eine oder andere über jegliches Ziel hinausschießt ist klar, aber das werden oft auch Menschen sein, die in ihrer eigenen kleinen Welt gefangen sind und vielleicht auch mit der Gesellschaft hadern. Bei den allermeisten Posts hier kann ich pauschal keine Verharmlosung erkennen. Die meisten können gute Mauern ziehen zwischen Fetischspiel (das hat ein Inko natürlich meist nicht) und Alltag, selbst dann wenn sie sich entschieden haben, den Fetisch auch in den Alltag zu integrieren oder kurz: das übervolle Riesenpaket bleibt im Spielzimmer und draußen wird wenn dann unauffällig mit nem normalen Paket agiert.

3. Sprache und Wortwahl
Das kann man sicher unterschiedlich sehen. Das ist für mich ein bisschen wie gendern. Man kann natürlich überall ein * anhängen, ist aber auch nicht wirklich hilfreich, wenn dadurch z. B. der Gender Pay Gap nicht geschlossen wird. So ist es hier auch: nur weil ich das Wort Windel vermeide, wird die Stigmatisierung nicht besser und auch meine Behinderung nicht weniger einschränkend. Oder plakativ: Wenn jemand einen Menschen, der erwachsen ist nicht als erwachsen akzeptiert, weil er "Windeln" braucht, dann wird er das auch nicht tun, wenn man er dieser Mensch statt einer Windel ein saugendes Hilfsmittel zwischen den Beinen hat. Aber wie gesagt, da gibt es zwei Seiten, denn es gibt ganz sicher bei vielen Betroffenen viel zu viel Scham und Angst, da mögen solche Wortschöpfungen ganz sinnvoll sein.

4. Inkontinenz und Beziehungen
Den Punkt kann ich so nicht stehen lassen. Mal erst die einfachere Variante: Du bist schon lange mit Deinem Partner zusammen und er wird plötzlich Inko. So wie Du das beschreibst, müsste da dann ja fast immer die Trennung folgen. Was Quatsch ist, denn diese Schwäche beim Partner ist doch nichts was die tollen Seiten des Menschen den Du liebst überstrahlt. Und mal ernsthaft: ist Dir auf der anderen Bettseite jemand lieber der nach Jahren ein 100 Dezibel Dauerschnarchen entwickelt oder jemand, der saugende Unterwäsche unter der Bettdecke trägt?
Bei der Beziehungsanbahnung ists natürlich anders, Menschen mit Handicap haben es natürlich schwerer, insbesondere auch in jungen Jahren. Aber auch hier: je weniger unsinnige gesellschaftliche Stigmatisierung, je mehr selbstbewusster Umgang mit einem Handicap und je selbstverständlicher die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist, desto einfacher wird es sein Beziehungen einzugehen. Und auch hier: vielleicht hast du Dich schon verliebt, bevor Du merkst, dass Dein Gegenüber andere Unterwäsche trägt. Und warum sollte der Betroffene sich gedemütigt fühlen? Es mag zu Beginn unangenehm sein, aber es darf so nicht bleiben. Auch hier gilt: Was sind tatsächlich die Auswirkungen und Probleme in der Situation - objektiv wie gesagt gar keine, außer dass man den Morgenquickie vielleicht auf die Dusche verschieben sollte.

Matzebaby
15.03.2022, 14:46
Ich glaube wenn man so eine negative Einstellung vom Leben hat dann sucht,man wirklich nach genau diesen Punkten und Menschen die das eben anderes interpretieren. Louisa hast du denn schon einmal mit diesen Menschen,die nach deiner Meinung nicht normal sind gesprochen?
Ich glaube nein denn deine Einstellung zeigt mir das Du Recht wenig Toleranz hast was das betrifft..Wenn jemand damit glücklich ist egal ob er Inko ist oder sich mit einer Windel um den Po und dem Einãssen und dem drumherum,dann ist das Okay.
Da ist der Leidensdruck eher das Problem, als es so zu tun und zu leben als wäre es eine Krankheit eben die Inkontinenz körperlich oder eben physisch.
Auch eine Partnerschaft leidet mehr darunter wenn sich der Partner oder die Partnerin nicht wohl fühlen,weil eben irgendwas fehlt oder nicht perfekt ist in seiner Wohlfühlphase.
Liebe kann auch eine Windel nicht aufhalten auch wenn man mit diesem Menschen gemeinsam im einem Bett schläft.Liebe kommt von Herzen und ein Handicap ändert das in der Regel nicht wenn man diese Person wirklich liebt.
Lerne einfach mal real Menschen kennen mit dieser Konstellation und du wirst sehen wenn Du mit ihnen darüber redest was Du hier ankreidest ,das es ganz normale Menschen sind, die eben ein besonderes Geheimnis oder sonstiges haben, aber damit prima klarkommen.

Pimpernuckel
15.03.2022, 15:58
Denn Deine "der arme Inkontinente" - Stimmung sorgt ja nicht wirklich für einen offenen Umgang mit dem Thema

Kann man nur bekräftigen. Es ist erstaunlich, wie Menschen, die nicht von solchen Einschränkungen betroffen sind, sich immer fremdschämen und in diese Stellvertretermuster fallen, nur weil sie denken, sie tun damit was Gutes...

Pi

attends_slip_active
15.03.2022, 19:25
So, jetzt will ich doch auch nochmal was dazu los werden:
Mit den Windeln und der Demütigung oder dem schämen ist es wie es hier schon erwähnt wurde zu 99,9% eine Sache des Windelträgers. Egal ob aus spass, Inkontinent oder irgendwas dazwischen. Wer Windeln trägt muss in erster Linie damit selbst klar kommen und dabei mag eine Inkontinenz sicher hilfreich sein für den ein oder anderen. Wer selbstsicher in Bezug zur eigenen Windel ist und dies auch ausstrahlt, kann das Hilfsmittel auch normal und ohne Scham verwenden. Unter Wahrung angemessener Diskretion fällt aussenstehenden eh nichts davon auf. Das Umfeld reagiert größtenteils der eigenen Ausstrahlung entsprechend. Manche nennen es Gesetz der Resonanz oder Gesetz der Anziehung. Das arme, sich schämende Opfer der Inkontinenz mit gesenktem Haupt wird die Demütigung erleben, wohingegen der selbstsichere Windelträger der auch nach außen klar dazu stehen kann wenn es drauf ankommt wohl kaum eine Einschränkung im Alltag erleben wird. Klar wird es auch diese Person nerven wenn mal die Windel ausläuft oder sich kein Platz zum wechseln findet, aber damit kann man meines Erachtens besser leben, als mit dem ständigen Gefühl der Demütigung und Scham.

Ich selbst bin da auch auf dem Weg und mitten im Prozess. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die uneingeschränkte Annahme meiner selbst mit meinem Makel mir dazu verhelfen wird, selbstsicherer aufzutreten in Bezug auf die Windeln und dass damit sich auch die inneren Themen lösen. So bin ich auch mit meiner Frau am üben mich mehr in Windeln vor ihr zu zeigen. Öfter in ihrer Anwesenheit zu wechseln usw. Eben wie es mit normaler Unterwäsche auch laufen würde. Das hilft mir und ihr. Wir gewöhnen uns beide daran und nehmen es als immer selbstverständlicher an. Am Ende können wir beide damit sehr gut leben.

felix27
15.03.2022, 21:07
Hallo Louisa,
Da du ja in deinem Post um Meinungen gebeten hast, möchte ich dir gerne auch darauf antworten.
Zu mir selbst, ich bin schon seit meiner Kindheit/Jugend "Windelliebhaber", habe diese Leidenschaft über die Jahre mal mehr oder wenig häufig ausgelebt, auch teilweise 24/7 Windeln getragen. Durch eine neurologische Erkrankung vor gut 2 Jahren bin ich inkontinent geworden und lebe seither ganz gut damit. Andere Begleiterscheinungen der Erkrankung schränken mich viel mehr ein als die Windeln.
Zu deinem zweiten Punkt kann ich dir nicht zustimmen, da dein Vergleich einen falschen Bezug darstellt: Die ursprüngliche Fragestellung war, Brille=Hilfsmittel bei Sehfehlern und Windel=Hilfsmittel bei Inkontinenz. Und nicht die Wahl zwischen Brille oder Windel, das macht überhaupt keinen Sinn.
Zu deinem dritten Punkt kann ich dir zustimmen, für mich ist eine Windel immer noch eine Windel und ich habe kein Problem damit, sie als solche zu bezeichnen.
Zu Inkontinenz und Beziehung kann ich nur sagen, ich habe eine liebe Freundin, die mich mit und ohne Windeln kennt und auch seit ich sie 24/7 tragen muss immer noch gerne mit mir im Bett schläft :-) Ganz abgesehen davon mag sie Windeln auch und trägt sie selbst gerne.
Zum Schluss möchte ich noch auf deinen ersten Punkt eingehen und dafür aus deinem Beitrag zitieren:

"Hallo meine Lieben,
ich möchte kurz zur Einleitung ein paar Worte über meinen folgenden Post verlieren.
Zuallererst mal möchte ich sagen das ich selbst nicht Inkontinent bin und auch bisher keinerlei Berührungspunkte mit dem Thema in meinem Leben hatte. Da ich nun schon längere Zeit dieses Forum verfolge und seid kurzem auch Mitglied bin, bin ich einfach mal so frei und behaupte das es hier zu gewissen Themen und Meinungen die immer mal wieder ans tageslicht treten, einen gewissen Konsens gibt. Damit meine ich nicht das 100% aller User hier die selbe Meinung vertreten (was auch gar nicht schlimm wäre) aber das es schon bestimmte Positionen gibt die ca 60-70% der User teilen. Und damit komme ich auch schon zu dem Thema dieses Posts, nämlich Standpunkte die ich so absolut nicht teilen kann. Ich würde deshalb sogar soweit gehen und sagen das meine Positionen zu manchen Themen unpopoular Opinions sind, weil ich glaube das sich viele Personen hier vielleicht dadurch angegriffen fühlen. Deshalb möchte ich auch nochmals ausdrücklich betonen das mein Post nicht die Absicht verfolgt jemanden persönlich zu beleidigen. Ich würde mich daher wirklich freuen wenn ihr mir euere Meinung zu meinen folgenden Positionen mitteilt. Jetzt aber genug der Einleitung.

1. Für mich persönlich, als bekennende Windelfetischistin, gibt es nichts schlimmeres als die Vorstellung, einfach von heute auf morgen Inkontinent zu werden. Ich kann Personen die auch einen Windelfetisch haben und gleichzeitig ernsthaft mit den Gedanken spielen „freiwillig“ Inkontinent zu werden wirklich nicht verstehen. Also jetztmal ernsthaft, wie viele Handicaps gibt es denn bitte die demütigender für eine Erwachsene Person sind und gleichzeitig dein Leben mehr Einschränken als 24/7 auf Windeln angewiesen zu sein. Und dieser Gedanke bringt mich auch schon zu meinem zweiten Punkt."

In deiner Vorstellung vom19.12.2021 schreibst du aber:

"Vorstellung meiner Person
Hallo Ihr Lieben,
Mein Name ist Luisa, ich bin 21 Jahre Alt und studiere zur Zeit.
Seit nunmehr 3 Jahren bin ich Harninkontinent und somit auf
erwachsenen Pampers angewiesen. Nach anfänglich sehr
großen Schwierigkeiten mit meinem Handycap, habe ich
mitlerweile meine Windeln lieben gelernt und würde mich
nun gerne mit anderen Liebhabern über meine neugewonnene
Leidenschaft austauschen. Da ich persönlich schon immer ein
sehr offener Mensch bin habe ich hinsichtlich der ganzen Thematik
keine Tabus. Also falls Ihr mich irgendetwas Fragen wollt, nur zu.
Falls ich selbst Fragen stelle die euch zu persönlch sind sagt es mir einfach,
damit ich mich korrigieren kann. Vielen Dank!"

Irgendwie sind das für mich völlig konträre Aussagen, die du vielleicht besser erklären kannst...
Auf deine Antwort freut sich
Felix 27

mickdl
15.03.2022, 21:43
Also… Ich verrsuch mal als Betroffener zu Antworten:

Zu 1) Sehe ich genauso.

Zu 2) Sorry - aber ich denke das kannst du wohl erst beurteilen wenn es dich selber betrifft.
Ich kann zum Glück noch gut genug sehen so das ich (noch) keine Brille brauche. Ohne Hilfsmittel geht es aber leider nicht mehr. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wie du auf die Idee kommst, dass sich hier jemand selbst belügt wenn er sagt, das ist nicht so schlimm - und selbst wenn: Soll ich denn die ganze Zeit über nur denken „Oh Gott wie schlimm - ich bin inkontinent“? Das ist in keiner weise hilfreich und ich kann dir aus leidvoller Erfahrung sagen das ich da am Anfang auch ganz schön dran zu knabbern hatte - obwohl ich auch schon vorher DL war. Ja - natürlich ist das Mist, und ja natürlich verlangt das einem im Alltag mehr ab, als das tragen einer Brille. Das ist aber am Ende vor allem ein psychologisches Problem: Jemand mit einer Brille wird nicht für behindert und weniger leistungsfähig gehalten - jemand mit einem Kontinenzproblem u.U. schon - auch wenn einem das keiner so direkt sagen wird. Das sorgt dann im Zweifelsfall dafür, dass man sich auch so fühlt. Genau diesen Teufelskreis muss man durchbrechen wenn man damit klar kommen will. Wenn man das geschafft, hat dann ist eine Vorlage genau so gut oder schlecht wie eine Brille.

Zu 3) Sorry - das stimmt so nicht mehr.
Es gab tatsächlich mal dieses rumgeeier und Pflegekräften und Ärzten. Man hat sich alle möglichen Bezeichnungen ausgedacht - um blos nicht das böse W-Wort in den Mund zu nehmen. Das hat aber auch zu viel Missverständnissen geführt. Eine Vorlage ist halt keine Windel und eine Vorlage mit Hüftbund keine Vorlage. Spätestens wenn es um die Verordnung von aufsaugenden Hilfsmitteln geht sollte man die Dinge schon beim Namen nennen - sonst bekommt man am Ende schnell etwas das nur begrenzt funktioniert. Heute ist es so, das man nach Möglichkeit den Begriff verwendet den der Patient benutzt.

Zu 4) Sorry - aber auch das ist eigentlich simpel…
Hier muss man allerdings etwas genauer Hinsehen: Ich denke, dass was du meinst ist eine Erwartungshaltung einiger AB/DL hinsichtlich einer zukünftigen Beziehung. Da könnte man jetzt ganz viel zu schreiben - was ich mir hier aber mal verkneife. Ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten, dass es sicher ein Tiefpunkt in der Beziehung mit meiner Lebenspartnerin war als ich Inkontinent wurde. Das war aber nicht der medizinischen der Tatsache geschuldet - sonder dem Missverständnis das meine Partnerin zunächst dachte ich währe daran schuld (natürlich wusste sie das ich auch DL war). Als dieses Missverständnis ausgeräumt war ist unsere Beziehung eigentlich nur intensiver geworden. Wenn ich jemanden liebe dann ist es erstmal egal ob der andere das eine oder andere Problem hat solange es nicht toxisch für die Beziehung ist. Die Beziehungsbasis muss halt stimmen - und da gehört halt viel mehr als ein Fetisch oder eine Spielart dazu.


Generell zu deinem Post:

Ich habe mich ehrlich gesagt gefragt warum du das im Inko Forum postest. Ich persönlich habe mich da als Inko eher angegriffen als verstanden gefühlt - auch wenn es wahrscheinlich nicht so gemeint war. Es klingt vielleicht etwas arrogant - aber ich denke solche Dinge kann man am besten beurteilen wenn man davon selber betroffen ist. Wenn der erste Punkt dann damit anfängt „ich bin bekennende Windelfetischistin“, dann kann ich das aus meiner eigene Historie durchaus verstehen - nur als inzwischen selbst betroffener stellen sich bei mir trotzdem die Nackenhaare auf, denn das hört sich ein wenig so an wie: „Hallo ich bin blind und erzähl euch jetzt mal was von Farbe.“

Bitte nicht falsch verstehen - und vielleicht bin ich ja auch einfach zu begriffsstutzig - aber ich frage mich: Was war denn jetzt in Bezug auf _dieses Forum_ (nicht in Bezug auf die WB) genau die Message?

viele Grüße
Michael

Helmut
15.03.2022, 21:48
Hallo Luisa,


Hallo meine Lieben,
ich möchte kurz zur Einleitung ein paar Worte über meinen folgenden Post verlieren.
Zuallererst mal möchte ich sagen das ich selbst nicht Inkontinent bin und auch bisher keinerlei Berührungspunkte mit dem Thema in meinem Leben hatte. ........

1. Für mich persönlich, als bekennende Windelfetischistin, gibt es nichts schlimmeres als die Vorstellung, einfach von heute auf morgen Inkontinent zu werden. .......



Hallo Ihr Lieben,
Mein Name ist Luisa, ich bin 21 Jahre Alt und studiere zur Zeit. Seit nunmehr 3 Jahren bin ich Harninkontinent und somit auf erwachsenen Pampers angewiesen. Nach anfänglich sehr großen Schwierigkeiten mit meinem Handycap, habe ich mitlerweile meine Windeln lieben gelernt und würde mich nun gerne mit anderen Liebhabern über meine neu gewonnene Leidenschaft austauschen. Da ich persönlich schon immer ein sehr offener Mensch bin habe ich hinsichtlich der ganzen Thematik keine Tabus. Also falls Ihr mich irgendetwas Fragen wollt, nur zu. Falls ich selbst Fragen stelle die euch zu persönlch sind sagt es mir einfach, damit ich mich korrigieren kann. Vielen Dank!

ich glaube da musst du uns mal etwas darüber aufklären, was jetzt nun stimmt. Da muss ich felix27 zustimmen, das passt irgendwie nicht zusammen. Studierst du Psychologie oder was, dass du uns jetzt als "Versuchskaninchen" gebrauchen willst oder leidest du an einer Persönlichkeitsstörung? :kratz:

Entschuldige wenn ich so direkt bin, aber wenn du unsere Antworten für dein Studium brauchst, dann sag es einfach, wir sind dir da dann nicht Böse. Aber etwas Ehrlichkeit gehört da schon dazu, das können wir ja wohl erwarten.

Gruß Helmut

Kesti
15.03.2022, 22:25
1. Für mich persönlich, als bekennende Windelfetischistin, gibt es nichts schlimmeres als die Vorstellung, einfach von heute auf morgen Inkontinent zu werden. Ich kann Personen die auch einen Windelfetisch haben und gleichzeitig ernsthaft mit den Gedanken spielen „freiwillig“ Inkontinent zu werden wirklich nicht verstehen. Also jetztmal ernsthaft, wie viele Handicaps gibt es denn bitte die demütigender für eine Erwachsene Person sind und gleichzeitig dein Leben mehr Einschränken als 24/7 auf Windeln angewiesen zu sein. Und dieser Gedanke bringt mich auch schon zu meinem zweiten Punkt.

2. Verharmlosung der Inkontinenz durch Windelfetischisten und durch Inktontinente Personen.
Ich habe in diesem Forum schon häufiger den Vergleich gehört das Windeln für Inkontinente doch ein genauso banales Hilfsmittel sind wie bspw. eine Brille für eine Kurzsichtige Person. Es tut mir wirklich leid das sagen zu müssen aber der Vergleich ist aus meiner Sicht absoluter Schwachsinn. Ich verstehe wirklich nicht wie man sich selbst als inkontinente Person sich selbst belügen kann. Es kann mir doch keiner erzählen, dass wenn man einen normalen Erwachsenen vor die Wahl stellen würde ob lieber Brille oder Windel tragen müssen, sich auch nur einer für die Windel entscheiden würde. Das soll wirklich keine Inkontinente Person beleidigen aber ich finde das gerade bei solchen Debatten der realitätssinn mancher Personen hier schwindet und man irgendwie versucht Inkontinez zu banalisieren.

3. Sprache und Wortwahl
Ich habe schon vor längerer Zeit einen Beitrag gelesen, indem es darum ging, dass die Wörter Windel, Pampers oder Windel für Erwachsene im Bezug auf Inkontinente Personen nicht verwendet werden sollen, weil alle diese Begriffe einen Bezug zu Babys und Kleinkindern haben und man ja als Erwachsener nicht damit verglichen werden will. Als alternative werden dann Begriffe wie Inkontinezhose oder Vorlagen vorgeschlagen. Jetzt mal ernsthaft ich kann ja noch verstehen das eine Inktontinente Person nicht hören will das sie noch Pampers trägt, einfach deshalb weil Pampers ja eine Windelmarke für Babys ist, aber egal ob ihr es Inktinenzhose oder Vorlage nennt am ende bleibt es doch trotzdem eine Windel. Warum muss man sich bei sowas immer selbst belügen, das macht die situation doch auch nicht besser. Verstehe diese ganze debatte um die aussage „Die Situation von Inkontinenten darf auf keinen fall mit der eines Kleinkindes verglichen werden“ nicht. Einfach deshalb weil es doch nichts an der Tatsache ändert das Inkos genauso wie Kinder unkontrolliert ihre Windeln voll machen und gewickelt werden müssen.

4. Inkontinenz und Beziehungen
Jetzt noch zu meinem letzten Punkt der sich nicht direkt auf Beiträge in diesem Forum hier bezieht sondern mir allgemein auch in anderen Inkontinenz Foren immer wieder aufgefallen ist.
Die Tatsache das Inkos auch im Bezug auf bspw. Beziehungen und Partnerschaft irgendwie versuchen die Situation schön zu reden. Was erwartet ihr denn bitte von einer möglcihen Partnerin, das sie morgens neben jemanden aufwachen will der seine Nachtwindel vollgemacht hat. Ist doch nur logisch das die meisten da nicht mitmachen. Mal ganz abgesehen davon das die Inkontinente Person sich in einer solchen situation selbst unheimlich gedemütigt fühlen muss.

Hoffe ihr nehmt mir meine Ansichten nicht zu übel, ihr könnt gerne mal euere Meinung zu den Themen da lassen. Danke[/QUOTE]

Hallo Luisa,

Zu 1. Für mich als Inko gibt es doch Schlimmeres auf der Welt, als inkontinent zu sein und auf Windeln angewiesen. So wäre es für mich schlimmer, blind oder taub zu werden, oder nicht mehr laufen zu können. Auch wäre es für mich schlimmer, nicht mehr alles essen zu können, was ich mag. Ich habe ja noch mehrere Handicaps. So brauche ich momentan zwei Brillen (fürs Lesen und für die Ferne), damit ich relativ normal sehen kann. Auch brauche ich mein Asthmaspray öfter mal, damit ich atmen kann. Beides ist doch belastender als die Windeln. Für diese brauche ich nur genug Vorbereitung. Wenn ich weiss, ich bin unterwegs oder ich übernachte, dann nehme ich halt genug mit. Außer mir bekommt davon keiner was mit.

zu 2. Ich nenne sie tatsächlich Windeln, auch wenn sie beim medizinischen Personal als aufsaugendes Inkontinenzmaterial oder als Vorlagen bezeichnet werden. Es gibt ja auch noch Einlagen, Vorlagen, Windelhöschen (auch Pants genannt) und eben Klebewindeln. So wechsle ich öfter mal zwischen Pants und Klebewindeln und komme damit jetzt auch ganz gut zurecht. Für mich sind die Windeln mittlerweile nichts anderes als Hilfsmittel, denn sie helfen mir, am gesellschaftlichem Leben und am Arbeitsleben teilzunehmen, so wie jemand, der eben nicht inkontinent ist. Solange ich einen Ort zum Wechseln vorfinde (meistens eine Toilette) funktioniert auch alles ganz gut. Und dann kann ich alles machen, was ich vor meiner Inkontinenz auch so machte. Also wenn man mich vor die Wahl stellen würde, würde ich die Windeln statt des Asthmasprays nehmen.

zu 3. Nur weil ich sie Windeln nenne, werde ich nicht zum Kleinkind. Ich nenne ja auch meine Trinkflasche manchmal "Fläschchen", auch wenn es eine normale Trinkflasche ist.

zu 4. Mein Ehemann weiss natürlich über meine Inkontinenz Bescheid und wir unterstützen und lieben uns trotzdem weiterhin gegenseitig. Nur weil ich jetzt Erwachsenenwindeln trage, bin ich doch kein anderer Mensch. Ich bin derselbe Mensch, eben in Windeln.

Es gibt schlimmeres als ein Leben Windeln, man könnte auch blind oder taub sein, oder nicht mehr laufen können. Oder nicht mehr alles das essen können, was einem so schmeckt. Da ist das Windeln tragen wirklich das kleinere Problem.

Es sind nicht die Windeln, die Probleme machen, es ist die Gesellschaft, die es nicht akzeptiert, dass es eben auch Menschen gibt, die Windeln brauchen. Ich habe gelernt, meine Windel zu schätzen, auch wenn ich eben keine Windelfetischistin bin.

rmn
16.03.2022, 12:29
hm. interessantes thema.

(nebenbei der widerspruch in den postings der/des TE wäre - sehr sehr unwahrscheinlicherweise, aber doch - noch auflösbar, wenn er/sie sich auf stuhlinko bezöge *ggg*)

ich möchte 2 themen da rein bringen : selbstoptimierung und normalisierung

aber erst mal eine kleine "geschichte".
man stelle sich vor, der fernseher läuft und plötzlich gibts unerwartet genau diese unerträglich schmalzigen pampers-werbungen. die mit den glücklichen babys und den sterilen umgebunge, wo sogar die fäkalien stilisiert und umgewertet werden usw.
ich will hier aber nicht die fragwürdigen und perversen mechanismen von werbung ansprechen, sondern wie jeder (im moment der unvorbereiteten intensität der werbung) da drauf im inneren reagiert ....

ohne beschränkung der allgemeinheit werden manche im geiste oder gar real ejakulieren, ander sich eher schämen usw.
auch die interaktionen, wenn eine gruppe (ab 2 menschen) da in diesem theater mit so einer delikaten situation konfrontiert ist, finde ich immer spannend : da als "teilnehmender beobachter" involviert zu sein : das kann was !
die blicke und gefühle, die ich da mit lebenspartnern auftragten zusammen mit anderen unwissenden z.b. waren epochal.
wär ja interessant, welche "erfahrungen" einzelne diskutanten hier machen ...
ich finde das einen guten spiegel und eine tolle möglichkeit, hier indirekte und valide schlüsse ziehen zu können in einer komplexen materie.

und nun zum anderen, nicht minder komplexem : der mensch und sein gleichgewicht : wenn ist und soll nicht vollkommen gleich sind, dann liegt hier eine "störung" vor, die jeder ausnahmslos irgendwie wieder beseitigen muss, ob er das bewusst will oder nicht.

*selbstoptimierung* heisst wohl : so lange herumzudoktern, mit allen möglichen psychischen und körperlichen "anstrengungen" und unter heranziehung sämtlicher "hilfsmittel" (sorry *ggg*) ein "ziel" zu erreichen.

oft genannt wird hier hypnose und andere selbstmanipulation zum unbewussten einnässen, chemische und materielle hilfsmittel des "besseren" einkackens, vorgehensweisen von katheterisierung bis zur bid, medikamente mit diversen erwünschten nebenwirkungen, aber auch oft nur "verhaltensweisen", die das leben mit windeln erleichtern oder gar erst ermöglichen wie 24/7 "lernen", diverse vom s/m übernommene muster wie "verträge", zwangsmittel wie fixierungen und bondage, ... die liste ist lang und jeder möge bitte emotionslos da selber beispiele finden ...
am bemerkenswertesten fand ich persönlich ja div. fernsteuerungen über apps.

aber auch monitoring via apps kann schon was : die gnadenlose kalte und unbestechliche technik als "hilfsmittel" in ihrer ganzen rigidität ...
der spiegel der "wahrheit", an dem man sich messen kann und muss - die ultimative instanz sozusagen ...
eine gute überleitung zum nächsten punkt :

*normalisierung* heisst meiner meinung nach in etwa :

den zustand einer abweichung von sog. normen und/oder zuständen einer benötigten "umgebung" bzw. "einbettung" (arbeit, familie, freunde, "gesellschaft"...) auszugleichen zu versuchen bzw. in der alltäglichen routine möglichst wenig "brösel" zu haben.
das betrifft dann nicht nur das "drumherum", sondern auch und in erster linie die selbstwahrnehmung und -erfahrung, das eigene körperschema und vor allem die psychische befindlichkeit in form von identität, lust, ... eigentlich alles was uns gut oder schlecht drauf sein lässt und wie wir uns das denken und erklären wollen ...

was wird nun als "normal" gewünscht und angestrebt (wiederum - hier mal nachlesen und ohne emotionen als liste sehen):
ausscheidung von harn und/oder/aber-kein stuhl als selbstverständlicher teil der immer vorhandenen körperlichen existenz

nun, mal abgesehen, dass alleine dieses thema schon die menschheit spaltet und die witzigsten formen hervorbringt (man denke an die japanischen klospieluhren) und die erforschung und beschreibung der sozialisation auf diesem gebiet ganze bibliotheken füllen könnte ...

das ZUSÄTZLICHE was es zu "normalisieren" gilt ist ja, dass das - im unterschied zum "rest der welt" - JEDERZEIT stattfinden kann/darf/muss/whatever.
da wirds dann kompliziert ...
- man kann jederzeit fragen : hast du das notwendig, was zur hölle soll das bringen, die eigene kacke/urin am körper statt nett in der kanalisation aus dem auge aus dem sinn, meingott das stinkt ja, ....
... da brauchts dann schon ziemlich viel zauberei und überwindung von erklärungsnotständen
also : am besten : ES MUSS SO SEIN, weil ...
- ich ein körperliches handicap habe

inkos können ab hier aufhören zu diskutieren, denn die normalität ist damit in westeuropa unter zivilisierten halbwegs empathischen menschen voll gegeben.
dass irgendwelche ihrerseits fragwürdige psycherln aus sowas kapital schlagen, ist zwar nervig, aber kein spezielles problem auf diesem gebiet ...

was bleibt dann übrig für's : ES MUSS SO SEIN ?
die fluchtmöglichkeit der krankheit gibt es immer : psychisch und körperlich
was dabei die "bessere alternative" ist, ist diskussionswürdig.
manchmal habe ich sogar das gefühl, dass krankheitssymptome so lange simuliert werden, bis sie real verankert sind : das stellt "normalität" am effektivsten her.

bleibt als letzter punkt noch die "alternative lebensweise".
man holt sich quasi diese dinge wieder "zurück", die ja in den ersten lebensjahren (je früher desto) unhinterfragt teil der gelebten täglichen realität waren.
ich persönlich habe da ja kein problem, denn meine sozialisation (die ich zuliess) hat da nie was beschädigt an meinem körperschema.
ja, es war natürlich verschüttet, musste erst man wieder "zugelassen" werden, nachdem die sauberkeitserziehung da mal eine kräftige pause beschert hat.
hatte auch nie notwendig das zu sexualisieren oder zu fetischieren, mal einfach akzeptieren und das wars.
brauch das auch nicht um mein tägliches leben erfüllt leben zu können, aber bin doch erfüllt, wenn ich es mache. mal lange nicht, dann lange schon, mal sporadisch.
schön ist, dass es in diesem sinne "normal" ist, und ich denke dass wohl so ähnlich es jeder braucht.
bloss die wege und die endergebnisse sind so verschieden wie die menschen selber.

warum gibts dann konflikte und "leben und leben lassen" funktioniert nicht so wie manche sich das wünschen ?
ich denke, dass es daher kommt, wenn wir einander im wege stehen.
und einander ignorieren können wir nicht, da wir doch alle aufeinander angewiesen sind.
so ists und bleibts halt ein ewiges gemetzel ...

was der ganzen selbstfindung auf jeden fall nützlich ist ist meiner meinung nach ehrlichkeit beim "hinsehen". sowohl auf sich als auch auf andere.
(freudsche) abwehr, egoismus und opportunismus, wahnhaftes wunschdenken (im gegensatz zu phantasie und ander "öffnendes spinnen") usw. sind nicht sehr förderlich.

das zielpublikum für "eigene normalität" sind immer diejenigen, die nicht mit wonne schliessmuskelyoga betreiben, sondern das nicht können/wollen/müssen.
die muss man adäquat quasi korrumpieren mit dem, was sie selber auch getan haben als kleinkinder ... in einer art, dass sie dies auch (wieder-)erlernen/verstehen von 0 auf na sagen wir mal 20.
manche können irgendwann mal auch bis 100 gehen. aber die kann man nicht mit dem holzhammer des brachialfetischisten ins boot holen.

lg

Pimpernuckel
16.03.2022, 15:17
Aus welchem Homöopathenkalender haste dir denn das zusammengereimt? *lol* So ein Käse...

Pi

rmn
16.03.2022, 19:01
nageh. eine kurze suche nach "homöopathie" ergibt mal 23 treffer, davon 2 im letzten jahr. kannst dir nicht wenigstens was besseres einfallen lassen zum anbaggern ? ev. was inhaltlich relevantes gschmackiges zur sache ?

felix27
16.03.2022, 19:25
Hallo rmn,
das Fehlen jeglicher Groß-und Kleinschreibung macht es unheimlich schwer, diesen "Erguss" zu lesen und auch zu verstehen.
Ich habe nach dem dritten Absatz aufgehört...

Heavy User
16.03.2022, 19:32
Ich sehe das so: In den Posts von rmn erhalten wir einen seltenen Einblick in die Gedanken eines Menschen dessen Weltsicht von keinerlei Regeln oder gesellschaftlichen Konventionen wie Anstand, Rücksichtnahme, Höflichkeit oder auch Rechtschreibung getrübt wird. Ein gewisser New Yorker Immobilienunternehmer hat es so bis zum POTUS geschafft.

Bongo
16.03.2022, 20:51
was habt ihr denn schon wieder für psychosen?
rmn hat doch eine sehr interessante sichtweise zum thema geäußert.

rmn
16.03.2022, 21:34
Ok. REPOST für die leseschwachen ...

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Hm. Interessantes Thema.

(nebenbei der Widerspruch in den Postings der/des TE wäre - sehr sehr unwahrscheinlicherweise, aber doch - noch auflösbar, wenn er/sie sich auf Stuhlinko bezöge *ggg*)

Ich möchte 2 Themen da rein bringen : Selbstoptimierung und Normalisierung

Aber erst mal eine kleine "Geschichte".
Man stelle sich vor, der Fernseher läuft und plötzlich gibts unerwartet genau diese unerträglich schmalzigen Pampers-Werbungen. die mit den glücklichen Babys und den sterilen Umgebungen, wo sogar die Fäkalien stilisiert und umgewertet werden usw.
Ich will hier aber nicht die fragwürdigen und perversen Mechanismen von Werbung ansprechen, sondern wie jeder (im moment der unvorbereiteten Intensität der Werbung) da drauf im inneren reagiert ....

Ohne Beschränkung der Allgemeinheit werden manche im Geiste oder gar real ejakulieren, ander sich eher schämen usw.
Auch die Interaktionen, wenn eine Gruppe (ab 2 Menschen) da in diesem Theater mit so einer delikaten Situation konfrontiert ist, finde ich immer spannend : da als "teilnehmender Beobachter" involviert zu sein : das kann was !
Die Blicke und Gefühle, die ich da mit Lebenspartnern auftraten, zusammen mit anderen Unwissenden z.b., waren epochal.
Wär ja interessant, welche "Erfahrungen" einzelne Diskutanten hier machen ...
Ich finde das einen guten Spiegel und eine tolle Möglichkeit, hier indirekte und valide Schlüsse ziehen zu können, in einer komplexen Materie.

Und nun zu Anderem, nicht minder komplexem : "der Mensch und sein Gleichgewicht"! : wenn Ist und Soll nicht vollkommen gleich sind, dann liegt eine "Störung" vor, die jeder ausnahmslos irgendwie wieder beseitigen muss, ob er das bewusst will oder nicht.

*Selbstoptimierung* heisst wohl : so lange herumzudoktern, mit allen möglichen psychischen und körperlichen "Anstrengungen" und unter Heranziehung sämtlicher "Hilfsmittel" (sorry *ggg*), ein "Ziel" zu erreichen.

Oft genannt wird hier Hypnose und andere Formen der Selbstmanipulation zum unbewussten Einnässen, chemische und materielle Hilfsmittel des "besseren" Einkackens, Vorgehensweisen von Katheterisierung bis zu Dingen wie BID, Medikamente mit diversen erwünschten Nebenwirkungen, aber auch oft nur "Verhaltensweisen", die das Leben mit Windeln erleichtern oder gar erst ermöglichen wie 24/7 "ertragen zu lernen", diverse Formen vom S/M, wie "Verträge", Zwangsmittel wie Fixierungen und Bondage, ... die Liste ist lang und jeder möge bitte emotionslos da selber Beispiele finden ...
Am bemerkenswertesten fand ich persönlich ja div. Fernsteuerungen über Apps.

Aber auch Monitoring via Apps kann schon was : die gnadenlose kalte und unbestechliche Technik als "Hilfsmittel" in ihrer ganzen Rigidität ...
Der Spiegel der "Wahrheit", an dem man sich messen kann und muss - die ultimative Instanz sozusagen ...
Eine gute Überleitung zum nächsten Punkt :

*Normalisierung* heisst meiner meinung nach in etwa :

Den Zustand einer Abweichung von sog. Normen und/oder Zuständen einer benötigten "Umgebung" bzw. "Einbettung" (Arbeit, Familie, Freunde, "Gesellschaft"...) auszugleichen zu versuchen bzw. in der alltäglichen
Routine möglichst wenig "Brösel" zu haben.
Das betrifft dann nicht nur das "Drumherum", sondern auch und in erster linie die Selbstwahrnehmung und -erfahrung, das eigene Körperschema und vor allem die psychische Befindlichkeit in Form von Identität, Lust-Haushalt, ... eigentlich alles was uns gut oder schlecht drauf sein lässt und wie wir uns das denken und erklären wollen ...

Was wird nun als "Normal" gewünscht und angestrebt (wiederum - hier in den Beiträgen des Forums mal nachlesen und ohne Emotionen als eine Art Liste sehen):
Ausscheidung von Harn und/oder/aber-kein Stuhl als selbstverständlicher Teil der immer vorhandenen körperlichen Existenz.

Nun, mal abgesehen davon, dass alleine dieses Thema schon die Menschheit spaltet und die witzigsten Formen hervorbringt (man denke an die japanischen Klospieluhren) und die Erforschung und Beschreibung der Sozialisation auf diesem gebiet kann sicher ganze Bibliotheken füllen ...

Das ZUSÄTZLICHE was es zu "normalisieren" gilt ist ja, dass das - im Unterschied zum "Rest der Welt" - Ausscheidungen JEDERZEIT stattfinden können/dürfen/müssen/whatever.
Da wirds dann natürlich wirklich kompliziert ...
- man kann jederzeit fragen : hast du das notwendig, was zur Hölle soll das bringen, die eigene Kacke/Urin am körper wozu, statt nett in der Kanalisation entsorgt und so aus dem Auge aus dem Sinn, meingott das stinkt ja, ....
... da brauchts dann schon ziemlich viel Zauberei und Überwindung von Erklärungsnotständen ...
also : am besten : ES MUSS SO SEIN, weil ...
- ich ein körperliches Handicap habe

Inkos können ab hier aufhören zu diskutieren, denn die Normalität ist damit in Westeuropa unter zivilisierten halbwegs empathischen Menschen voll gegeben.
Dass irgendwelche ihrerseits fragwürdige Psycherln aus sowas Kapital schlagen, ist zwar nervig, aber kein spezielles Problem auf nur diesem Gebiet ...

Was bleibt dann übrig für's : ES MUSS SO SEIN ?
Die fluchtmöglichkeit der Krankheit gibt aber es immer : psychisch und körperlich
Welche dieser Varianten dabei die "bessere Alternative" ist, ist diskussionswürdig.
Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass Krankheitssymptome so lange simuliert werden, bis sie auch real verankert sind : das stellt "Normalität" wohl am effektivsten her.

Bleibt als letzter Punkt noch das Argument der "Alternativen Lebensweise".
Man holt sich quasi die bereits abgelegten Babydinge wieder "zurück". Das alles war ja in den ersten Lebensjahren (je früher desto) unhinterfragter Teil der gelebten täglichen Realität ...
Ich persönlich habe mit sowas nie ein Problem gehabt, denn meine Sozialisation (bzw. der Teil, den ich zugelassen habe) hat da nie was davon beschädigt, vor allem nicht, was meine Körperschema ausmacht.
Ja, es war natürlich vieles verschüttet, musste erst man wieder "zugelassen" werden, nachdem die Sauberkeitserziehung da mal eine kräftige Pause beschert hat.
Ich hatte es aber auch nie notwendig, das irgendwie zu sexualisieren oder zu fetischieren, mal einfach bloß erneut zu akzeptieren, und das wars.
Ich brauch diese Lebensweise, um mein tägliches Leben auch erfüllen zu MÜSSEN. Aber bin doch "erfüllt", wenn immer ich es mache. Mal lange nicht, dann lange schon, mal sporadisch.
Schön ist, dass Alles in diesem sinne "normal" ist, und ich denke dass wohl so ähnlich sowas in der Richtung jeder braucht.

Bloss die Wege und die Endergebnisse sind so verschieden wie die Menschen selber.
Warum gibts dann Konflikte und "leben und leben lassen" funktioniert nicht so wie manche sich das wünschen ?
Ich denke, dass es daher kommt, wenn wir einander im Wege stehen.
Und einander ignorieren können wir nicht, da wir doch alle aufeinander angewiesen sind.
So ists und bleibts dann halt ein ewiges Gemetzel ...

Was der ganzen Selbstfindung auf jeden Fall nützlich ist ist meiner Meinung nach ist Ehrlichkeit beim "Hinsehen". Sowohl beim Hinsehen auf sich selbst, als auch auf andere.
(Freudsche) Abwehr, Egoismus und Opportunismus, wahnhaftes Wunschdenken (im gegensatz zu Phantasie als "öffnendes Spinnen") usw. sind nicht sehr förderlich.

Das Zielpublikum für "eigene Normalität" sind immer diejenigen, die nicht mit Wonne Schliessmuskelyoga betreiben, das nicht können/wollen/müssen.
Die muss man adäquat quasi korrumpieren mit dem, was sie selber auch getan haben als Kleinkinder ... in einer Art, dass sie dies auch (wieder-)erlernen/verstehen von 0 auf na sagen wir mal 20.
Manche können irgendwann mal auch bis 100 gehen. aber die kann man nicht mit dem Holzhammer des Brachialfetischisten ins Boot holen.

lg

... und dem schweren Forumspolizisten wünsche ich weniger Zwangsneurosen und der Neid auf den Potus ist durchaus angebracht ...
... und solidarische oder sonstwie motivierte Kleinschreibung, sei sie sarkastisch oder ehrlich gemeint, hilft gegen Konventionsleichen auch nichts ...

Baby.Boy
16.03.2022, 23:31
Warum gleich wieder so passiv-aggressiv? Ich finde die Kritik schon gerechtfertigt, dass es schwierig ist, einen langen Text ohne ordentliche Rechtschreibung zu lesen. Und anstatt echauffiert zu sein, kannst du einfach darüber nachdenken und dir überlegen, ob du deine Meinung einfach nur ins Internet stellen willst oder ob dir etwas daran liegt, dass andere den Text lesen. Wenn dem so ist, macht es schon Sinn sich einigermaßen an die Rechtschreibung zu halten, weil so die Wahrscheinlichkeit höher ist, dass Leute den Text lesen (wollen).

Meine Kommasetzung ist auch nicht gerade mega, but i try :)

Und da du ja in der Lage bist den Text ordentlich zu verfassen... Warum nicht einfach machen? Ist im Interesse aller, denke ich.

Als Nachtrag: Ich könnte meine Texte auch auf Latein schreiben und mich dann darüber echauffieren, dass alle andere so "ungebildet" sind - Aber wir sind uns wohl einig, dass das bisschen albern wäre, ne?

Pimpernuckel
17.03.2022, 07:58
kannst dir nicht wenigstens was besseres einfallen lassen zum anbaggern ?

Es ist unwahrscheinlich, dass ich Menschen wie dich „anbaggern“ würde. Eine derart verschwurbelte Gedankenwelt finde ich befremdlich bis gefährlich. Mehr gibt's dazu aus meiner Sicht auch nicht zu sagen, wenngleich ich natürlich hier ausschweifende Erläuterungen dazu verfassen und deinen Post zeilenweise zerpflücken könnte. Aber wie sagt man so schön: I have neither the time nor the inclination to do so! Also schönen Tag dann noch!

Pi

mickdl
17.03.2022, 09:40
rmn… Du schreibst:

„Bloss die Wege und die Endergebnisse sind so verschieden wie die Menschen selber.
Warum gibts dann Konflikte und "leben und leben lassen" funktioniert nicht so wie manche sich das wünschen ?
Ich denke, dass es daher kommt, wenn wir einander im Wege stehen.
Und einander ignorieren können wir nicht, da wir doch alle aufeinander angewiesen sind.
So ists und bleibts dann halt ein ewiges Gemetzel ...

Was der ganzen Selbstfindung auf jeden Fall nützlich ist ist meiner Meinung nach ist Ehrlichkeit beim "Hinsehen". Sowohl beim Hinsehen auf sich selbst, als auch auf andere.“

Tja also ganz ehrlich: Du machst einen Rundumschlag gegen Inkos und DL‘s, kommst dabei selbst am besten weg und stellst am Ende solche Fragen…? Echt jetzt…? Ich würde es mal mit der von dir empfohlenen Ehrlichkeit beim Hinsehen - insbesondere bei dir selbst versuchen. Auch wenn das vermutlich nicht mehr viel zu deiner Selbstfindung beiträgt, könntest du möglicher weise eine Diskrepanz zwischen deiner Selbst- und Fremdwahrnehmung bemerken. Genau diese Diskrepanz führt am Ende zum ewigen Gemetzel.

Baby.Boy
17.03.2022, 10:51
Aua! Schon diese Dinge immer gleichzusetzen ist grundfalsch. Man kann was an der Waffel haben, ohne „krank“ zu ein... Davon abgesehen sind BID und BIID was ganz Reales und dementsprechend kann auch ein Wunsch nach einer Inko ganz real sein. Wie schon in meiner anderen Antwort gesagt, steht es außerhalb dessen keinem zu zu bewerten, ob das nun in irgendeiner Form „normal“ oder akzeptabel ist. Einfach mal entspannt durch die Buxe atmen und die Leute ihr Leben leben lassen...

Pi

Um damit mal aufzuräumen. Psychische Störungen und psychische Krankheiten sind auch reale Dinge und ob ein Verlangen real ist (jedes Verlangen, das existiert, ist wohl real...), schließt ja nicht aus, dass es nicht eventuell ein krankhaftes Verlangen ist. Ich habe die Beien Dinge auch nicht gleichgesetzt, sondern mir einfach nicht getraut hier eine genaue Zuordnung zu treffen. Wenn man mit Menschen arbeitet, die psychische Krankheiten haben, dann verliert man schnell die Vorurteile. Das sind nämlich auch ziemlich normale Menschen, abgesehen von den jeweiligen Krankheitssymptomen. Das ist nicht anders, als bei körperlichen Erkrankungen - meiner Meinung nach.

Wenn ich den Begriff verwende, bewerte ich also nicht im Sinne eine soziologischen Einordnung nach dem Stil "dieser Lebensweg ist doch krank/falsch/gehört verboten", sondern versuche eine mMn. objektive Einordnung zu treffen. Wenn Inkontinenz eine Krankheit darstellt, dann ist man wohl krank, wenn man inkontinent ist. Genau wie ich eine Erkrankung meiner Atemwege habe, seit Geburt. Meine Nase ist also krank. Das wertet mich als Menschen nicht ab. Und ich stelle mir eben die Frage, ob der Wunsch, seinen Körper (oder einen Teil davon) dauerhaft in einen krankhaften Zustand zu bringen, damit nicht auch etwas krankhaftes darstellt.

Man kann nur mit Vorurteilen aufräumen und mehr Toleranz in die Welt bringen, wenn man ehrlich und klar über Dinge spricht und sich auch traut Dinge zu benennen. Da scheiden sich aber die Geister. Von daher akzeptiere ich gerne den Hate, den man für solche Posts bekommt.

mickdl
17.03.2022, 11:20
Hmm… Also - klugscheis mode an (Sorry - kann mich gerade nicht zurückhalten…)…

1) Krank ist das was Ärzte als Krankheit oder als Verhaltensstörung in ihrem System definieren. Was das genau ist, das findet man hier: https://www.med-kolleg.de/icd/index.html
2) Inkontinenz per se stellt keine Krankheit dar. Inkontinenz ist vielmehr die Manifestation einer zugrunde liegenden Erkrankung oder Störung.
3) Soziologen bewerten nicht nach krank/falsch/verboten sondern setzten ganz grob gesagt eine Erscheinung in einen gesellschaftlichen Kontext.

Ich wage mal zu behaupten das es keine „objektive Einordnung“ gibt. Eine Einordnung erfolgt immer innerhalb eines medizinischen, gesellschaftlichen oder politischen Systems, das dann für die Anwender des Systems als „objektiv“ gilt.

Man könnte daraus die Schlussfolgerung ableiten, das Intoleranz für den einen einfach nur Intoleranz und für den anderen Systemtreue ist. Man könnte daraus weiterhin die Schlussfolgerung ableiten, das es manchmal hilfreicher ist, das dahinter liegende Denkmodel / System / Weltbild als die Ausprägung des Handelns selbst zu hinterfragen…

Ich würde mal die Hypothese aufstellen - das der Grad der Offenheit stark davon abhängig ist wie existenziell sich ein Weltbild beim dem/der betreffenden Manifestiert und welche Formen des Erkentnissgewinnes es duldet.

rmn
17.03.2022, 13:38
ja mick. eins hast noch vergessen ... ich sag realitätsumkehr dazu.
am meisten faszinierend sind phänomene, wo man genau spüren kann, dass die anwürfe nur selbstbeschreibungen sind (aber das ist nicht auf dich bezogen) ...
... offenheit finde ich hier nur von ganz ganz wenigen, eher das ewig grüsssende murmeltier.

und schreiben hier (nach vormaligem sehr genauen und vielen lesen) ist eher eine art der erkenntnis meiner eigenen selbststrukturierug und wie sie sich hier einfügt (gar nicht).
stimmt auch. ich schreib nicht um hier zu gefallen oder mit der meute zu heulen oder den braven grüssaugust abzugeben oder sonstwas in der richtung.
ich schreib meine dinge die halt mir notwendig erscheinen. schreibs mir weg. (und da unterscheide ich mich durch gar nichts vom rest hier, sorry, höchstens halt "anders" und nur beschränkt kompatibel ....)