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Bommel74
07.02.2022, 14:53
Eines Vorweg: Meine Geschichte weist viele Parallelen zur Historie von User "Ulli" auf, deshalb auch der ähnlich Titel.
Seit ca. 5 Monaten haben sich die Symptome einer Reizblase (OAB) bei mir stets gesteigert, bis hin zu Episoden einer leichten Inkontinenz (+ ein grössere Unfall in jüngerer Zeit). Es war zwar schon immer so dass ich im Freundeskreis die kleinste Blase hatte und bei einer Kneipenrunde als erster und am häufigsten Austreten musste, aber im letzten Herbst war ich bei normaler Trinkmenge bei >10 x Miktion am Tag und mindestens einmal in der Nacht angekommen.
Ohne selbst zu merken hatte ich mein Verhalten bereits angepasst: Abends kaum noch etwas trinken, damit ich gut durch die Nacht komme. Tagsüber nur Aktivitäten wo ich auch schnell auf Toilette kann.
Irgendwann habe ich jedoch erkannt, dass Handlungsbedarf besteht, auch wenn mir der Gang zum Urologe mit Mitte 40 noch sehr früh erschien.
Erste Diagnostik beim niedergelassenen Urologen ergab keine Auffälligkeiten (Prostata altersgemäß, kein Restharn, Uroflow noch OK). Auf Gut Glück haben wir es dann mit Tovedeso 3,5 probiert. Außer den typischen Nebenwirkungen hat es keine oder minimale Besserung gebracht.
Im Januar folgte dann ein Urodynamik in der UK Bonn, was nicht gerade vergnügungsteuerpflichtig aber doch zu ertragen war. Unangenehmsten war hier der Umstand, dass an jedem Termin eine anderer Ärztin mit 1-2 Studenten im Schlepp vor Ort war.
UD zeigte dann autonome Detrusoraktivität ab einer Füllung von 200 ml. Ich war ehlrich gesagt erleichtert, war es doch zumindest der Nachweis, dass ich mir das alles nicht einbilde.
Ic habe danach auch viel in Foren gelesen und fand den Blog von Pinkelbelle sehr hilfreich.

Die Medikation wurde dann auf Toveso 7 mg/QD und Alfuzosin 10 mg umgestellt, wobei ich sagen musste dass ich das Alfuzosin schlecht vertragen habe: Kopfschmerzen, Schwindel, trockener Hals und ein Ruhepuls <100. Sport ging gar nicht mehr.
Den Sinn von Alfuzosin habe ich nicht ganz verstanden: Eine Obstruktion lag laut Uroflow nicht vor und Restharnbildung gab es ja auch nicht. Beim lokalen Urologen habe ich mein Leid geklagt und wurde auf Silodosin 4 mg umgestellt, was einerseits besser war, denn es traten der o.g. Nebenwirkungen auf- dafür aber das völlige Verschwinden von Ekajulation (nur noch trockene Orgasmen). Das ist etwas was mir ziemlich nahe geht und worüber ich bisher noch niemanden richtig sprechen konnte. Ich tröste mich damit, dass ich das Silodosin wieder absetzen könnte.
Wie geht es weiter? O.g. Medikation für 3 Monate und wenn es dann keine deutliche Besserung gibt, steht eine Cystoskopie an.

Warum ich hier schreibe: Eigentlich war ich bis vor ein paar Jahre ein DL hatte aber nach und nach das Interesse daran verloren und jetzt holen mich Inkohosen, Windeln und Vorlagen wieder ein. Ironie des Schicksals? Zumindest habe ich keine grosse Kontaktscheu was diese Hilfsmittel angeht. Wenn ich nun ausserhalb meines Netzwerkes aus bekannten Toiletten unterwegs bin, trage ich eine Windelhose. In 80 % der Fälle bleibt alles trocken und ich denke mir oft brauchst du das überhaupt? Dann erwischt mich doch ein imperativer Harndrang mitten im Supermarkt und ich merke, dass es mit Schutz besser ist.

Charly
07.02.2022, 17:12
Eines Vorweg: Meine Geschichte weist viele Parallelen zur Historie von User "Ulli" auf, deshalb auch der ähnlich Titel.
Seit ca. 5 Monaten haben sich die Symptome einer Reizblase (OAB) bei mir stets gesteigert, bis hin zu Episoden einer leichten Inkontinenz (+ ein grössere Unfall in jüngerer Zeit). Es war zwar schon immer so dass ich im Freundeskreis die kleinste Blase hatte und bei einer Kneipenrunde als erster und am häufigsten Austreten musste, aber im letzten Herbst war ich bei normaler Trinkmenge bei >10 x Miktion am Tag und mindestens einmal in der Nacht angekommen.
Ohne selbst zu merken hatte ich mein Verhalten bereits angepasst: Abends kaum noch etwas trinken, damit ich gut durch die Nacht komme. Tagsüber nur Aktivitäten wo ich auch schnell auf Toilette kann.
Irgendwann habe ich jedoch erkannt, dass Handlungsbedarf besteht, auch wenn mir der Gang zum Urologe mit Mitte 40 noch sehr früh erschien.
Erste Diagnostik beim niedergelassenen Urologen ergab keine Auffälligkeiten (Prostata altersgemäß, kein Restharn, Uroflow noch OK). Auf Gut Glück haben wir es dann mit Tovedeso 3,5 probiert. Außer den typischen Nebenwirkungen hat es keine oder minimale Besserung gebracht.
Im Januar folgte dann ein Urodynamik in der UK Bonn, was nicht gerade vergnügungsteuerpflichtig aber doch zu ertragen war. Unangenehmsten war hier der Umstand, dass an jedem Termin eine anderer Ärztin mit 1-2 Studenten im Schlepp vor Ort war.
UD zeigte dann autonome Detrusoraktivität ab einer Füllung von 200 ml. Ich war ehlrich gesagt erleichtert, war es doch zumindest der Nachweis, dass ich mir das alles nicht einbilde.
Ic habe danach auch viel in Foren gelesen und fand den Blog von Pinkelbelle sehr hilfreich.

Die Medikation wurde dann auf Toveso 7 mg/QD und Alfuzosin 10 mg umgestellt, wobei ich sagen musste dass ich das Alfuzosin schlecht vertragen habe: Kopfschmerzen, Schwindel, trockener Hals und ein Ruhepuls <100. Sport ging gar nicht mehr.
Den Sinn von Alfuzosin habe ich nicht ganz verstanden: Eine Obstruktion lag laut Uroflow nicht vor und Restharnbildung gab es ja auch nicht. Beim lokalen Urologen habe ich mein Leid geklagt und wurde auf Silodosin 4 mg umgestellt, was einerseits besser war, denn es traten der o.g. Nebenwirkungen auf- dafür aber das völlige Verschwinden von Ekajulation (nur noch trockene Orgasmen). Das ist etwas was mir ziemlich nahe geht und worüber ich bisher noch niemanden richtig sprechen konnte. Ich tröste mich damit, dass ich das Silodosin wieder absetzen könnte.
Wie geht es weiter? O.g. Medikation für 3 Monate und wenn es dann keine deutliche Besserung gibt, steht eine Cystoskopie an.

Warum ich hier schreibe: Eigentlich war ich bis vor ein paar Jahre ein DL hatte aber nach und nach das Interesse daran verloren und jetzt holen mich Inkohosen, Windeln und Vorlagen wieder ein. Ironie des Schicksals? Zumindest habe ich keine grosse Kontaktscheu was diese Hilfsmittel angeht. Wenn ich nun ausserhalb meines Netzwerkes aus bekannten Toiletten unterwegs bin, trage ich eine Windelhose. In 80 % der Fälle bleibt alles trocken und ich denke mir oft brauchst du das überhaupt? Dann erwischt mich doch ein imperativer Harndrang mitten im Supermarkt und ich merke, dass es mit Schutz besser ist.
Ich möchte anmerken,das es gut ist,sich auch mal etwas von der Seele zu schreiben, Ich finde, das ist hier der richtige Ort. Zu deinem Leidensweg muss ich sagen,das ich eventuell nur 10-20% von den Medikamenten in der Menge eingenommen habe,diese auch wieder abgesetzt hatte,wegen der Nebenwirkungen und der Unwirksamkeit. Die Windeln hätte ich sowieso benutzen müssen,wäre vielleicht nur etwas weniger nass,aber ich hätte keine Lebensqualität mehr gehabt. Lg Charly

mickdl
07.02.2022, 17:56
Hallo Bommel,

ist ja ärgerlich das du diese Probleme hast. Ich kann ja mal ausspeichern was ich dazu weiß…

Diagnostik:
Wenn bei der Zystometire eine autonome Detrusoraktivität festgestellt wurde und Ultraschall von Prostata und Blase keinen Befund ergab kann das auf eine Neurogene Entleerungstörung hin deuten - muss es aber nicht (bei Gesunden kommt das mitunter auch vor. Außerdem kann das passieren wenn die Blase zu schnell gefüllt wird - was dann ein Fehler vom Arzt ist).

Wenn man eine neurogene Störung vermutet, sollte man hier weiter suchen. Eine solche Störung ist - wenn sie tatsächlich patologisch ist - entweder im oberen Bereich Wirbelsäule oder im zentralen Nervensystem verortet. Typische Vertreter währen hier MS, Parkinson, eine über längere Zeit entgleiste Diabetes aber auch Bandscheiben Probleme, Wirbelsäulen Frakturen oder eingeklemmte Nerven. Ich schätze allerdings, all das wird bei dir nicht zutreffen - was dann eben zu der Diagnose einer unbestimmten Detrusorüberaktivität führt, die auch psychisch bedinkt sein kann.

Darüber hinaus kann auch noch eine defekte der GAG Schicht der Blase diese Symptome auslösen - das lässt sich u.U. mit einer Zystoskopie herausfinden. Das wird man allerdings eher dann machen wenn es auch noch andere Symptome wie z.B. Schmerzen im Unterbauch oder Beckenboden gibt

Therapie:
Die Konsequenz daraus ist, das im ersten Schritt versucht wird mit Muskarin-Rezeptor-Antagonisten oder Beta 3 Antagonisten die Blase zu dämpfen. Die Wirkung dieser Stoffe ist sagen wir mal überschaubar… Das was tatsächlich hilft sind Botox Injektionen oder ein Blasenschrittmacher. Beides ist allerdings nicht ganz unproblematisch.

Wie dein Urologe auf Silodosin kommt ist mir ehrlich gesagt nicht ganz klar. Das ist ein sehr spezifischer Alpha Rezeptor Blocker, der dafür sorgt das die Prostata entspannt und wird normaler weise bei BPH verschrieben (eigentlich eher Tamsulosin). Eine Nebeneffekt davon kann eine retrograde Ejakulation sein. Die Männliche Blase enthält eigentlich zwei Schließmuskel - einen Starken im Beckenboden und einen kleinen oberhalb der Prostata. Der oberhalb der Prostata wird bei der Ejakulation geschlossen, damit das Ejakulat nicht in die Blase geht. Genau dieser Muskel wird mit Silodosin gelähmt, was dann zu dem genannten Effekt führt.

Wenn du kein Prosata Problem hast macht dieses Medikament aus meiner laienhaften Sicht in deinem Fall wenig Sinn.

Meine persönliche Meinung dazu: Es gibt eine Reihe von Medikamenten mit denen man die Blase dämpfen kann. Es kann durchaus Sinn machen da mehrere auszuprobieren. Wenn sie nicht - oder zu schwach - wirken sollte man da besser die Finger von lassen da sie ein erhöhtes Risiko für eine spätere Alzheimer Erkrankung beinhalten. Je nach dem wie hoch der Leidensdruck ist könnte Botox da der bessere Weg sein.

Bommel74
08.02.2022, 08:23
Erstmal vielen Dank für eure ausführliche Antworten. In der Tat musste ich mir ein bisschen was von der Seele schreiben.
Was die AC angeht macht mir die erhöhte Wahrscheinlichkeit später eine Demenz zu entwickeln auch Bauchschmerzen, allerdings scheinen die Daten darauf hin zu deuten, das dies mit Einnahmemenge und Dauer korreliert. Von daher werde ich wohl die aktuelle Nebenwirkungen in Kauf nehmen und schauen wo ich in 3 Monaten stehe. Aber eure Erfahrungen haben mich darin bestärkt, dass eine Dauermedikation in dieser Form nicht für mich in Frage kommt.

Ulli
11.02.2022, 00:20
Mir geht es genauso wie Dir Bommel74!

Silodosin (angeblich das Beste auf dem Markt) habe ich zunächst mit 8 mg ausprobiert, dann auch mit 4 mg. Aber ein absolut trockene Ejakulation auch bei 4 mg macht keinen Spaß. Der Harn-Strahl war natürlich dafür deutlich voller. Sonst gab es keine Verbesserungen.

Ich war auch in Bonn auf dem Venusberg, die empfahlen mir nach keinem Restharn nur ein BPS-Medikament und ansonsten die neurologische Sprechstunde. Vielleicht liegen die damit richtig, obwohl ich ansonsten keine Nervenprobleme habe. Doch kriege ich im Urlaub auf harten Matratzen manchmal mit einem großen Zeh Gefühls-Probleme und im Winter manchmal Ischias-Schmerzen rechts, die ich dann für die Wirbelsäule dekomprimierend an einem Baum-Ast oder Reck aushänge.

Eine Balkenblase hat schon mal ein CT zuvor gezeigt. Vielleicht drückt meine sehr große, angewachsene Prostata (z. Zt. 95 ml) auf einige Blasen-Nerven und verlangt doch einen höheren Blasenmuskeldruck, der die Balkenblase erklären würde. Ein MRT der Prostata steht leider nächst Woche an.

Manchmal bin ich lange beschwerdefrei, aber dann kommt der unbändige Harndrang urplötzlich auch bei sehr kleinen Harn-Mengen ohne irgendeine Vorwarnung. Ohne Windel geht es heute eigentlich nicht mehr! Beim Sitzen drückt diese schon manchmal wie ein Fahrrad-Sattel auf die Prostata, was einen höheren PSA-Wert mit versuchen kann. Dieser führte nun auch mit zum MRT.

Psychosomatisch bin ich leider sehr leicht erregbar. Ich schwitze sehr leicht bei allen möglichen Gelegenheiten, vor allem wenn man Unsicherheiten fühlt. Das ist nicht nur bei körperlicher Arbeit, sondern auch z. B. beim Essen, wenn ich darauf achte und deswegen nervös werde. Geschäftsessen waren häufig deswegen eine Qual. Auch meine Darm-Aktivitäten sind davon sehr abhängig. Ich brauche wegen eines Stuhlgang-Gefühls nur etwas nervös zu werden, dann beschleunigt sich alles manchmal unheimlich schnell. Dann schießt irgendwie Wasser aus der Darmwand in den Darm und führt zu einem schnellen feuchten Stuhlgang, der mich auch belastet.

Wenn man absolut ohne irgendein Stress-Gefühl für sich allein leben könnte, würden vielleicht viele Verbesserungen auftreten könne, aber das ist nicht machbar. Machen wir das Beste daraus!

Mick
11.02.2022, 02:45
Na dann reihe ich mich mal in die ganze insgesamt unklare Symptomatik mit ein, die bei mir genauso unklar bzw. nicht wirklich definierbar ist wie bei euch auch.
Ich habe Urivesc erfolglos probiert, jetzt stehen Kentera-Pflaster (also Botox transderrmal) zum Versuch an.
Ich bin aber davon überzeugt, dass ich von den Windeln nicht mehr weg komme ... obwohl nachts z.B. relativ wenig passiert.
Sinnigerweise ist die Inko tagsüber und da vor allem in Ent(!!)spannungsphasen sehr deutlich vorhanden, und da meistens in Situationen, wo ein Toilettengang gar nicht möglich wäre - also beim Tanken, im Supermarkt, beim Zähneputzen, usw.!
Ob das eine Vagus-Überreaktion ist, konnte mir bisher auch niemand sagen - trotz Urodynamik und Co. - aber auch das ist nur eine petsönliche Annahme.
Ich denke mir auch oft, dass es doch auch ohne Windeln gehen muss - bis es dann plötzlich doch einfach läuft bzw. der imperative Harnrdrang nicht "wegzudrücken" ist.
Ich denke einfach mal, dass die ganze Symtomatik eine psychosomatische Grundlage hat ... denn mit einer (wenn auch mittlerweile vergangenen) extremen Belastungssituation hat hat ja auch - auf den Tag genau - begonnen!
Manchmal gibt es einfach Dinge, die nirgends reinpassen ...

Bommel74
11.02.2022, 19:36
Ja, die Ursachen sind bei mir auch nicht geklärt. Da zumindest eine Uroflow einmal grenzwertig gewesen ist, versucht man es offenbar mit Silodosin auf Gut Glück - "adjuvantibus". Wenn es was bringt stehe ich das tapfer durch, auch wenn etwas fehlt. Ich hoffe ja immernoch darauf, dass sich die Blase etwas beruhigt ud vielleocht auch wieder etwas an Kapazität gewinnt.
In der Familie läuft es bei mir auch nicht gerade rund - da wäre schon einiges was sich psychosomatisch niederschlagen könnte.
Mick: Ist merkwürdig. Zähneputzen ist bei mir auch so eine typische Situation wo ich in 90% der Fälle einen imperatorischen Harndrang spüre.....

Kentera-Pflaster ist übrigens alter Wein in neuen Schläuchen: Ein weiteres bekannter Anticholinergikum, nur eben als transdermales Pflaster. In der Zulassungsstudie war es vergleichbar mit Tolterodin in Tablettenform. Die neue Darreichungsform ist Grundlage warum Nebenwirkungen beim Pflaster etwas milder verlaufen, da der Wirkstoff etwas gleichmässiger aufgenommen und verteilt wird.

mickdl
11.02.2022, 22:10
Kentera-Pflaster ist übrigens alter Wein in neuen Schläuchen: Ein weiteres bekannter Anticholinergikum, nur eben als transdermales Pflaster. In der Zulassungsstudie war es vergleichbar mit Tolterodin in Tablettenform. Die neue Darreichungsform ist Grundlage warum Nebenwirkungen beim Pflaster etwas milder verlaufen, da der Wirkstoff etwas gleichmässiger aufgenommen und verteilt wird.

Genau... hat alles so ein "Verbesserungspotential" von 10 - 20%... Ich denke das einzige was halbwegs gut funktioniert ist wenn das Botox in die Blase punktiert wird. Hält halt nur nicht ewig und hat das Risiko, das die Blase dann komplett gelähmt ist und du ISK machen kannst... Ist irgendwie alles Mist...

Ulli
11.02.2022, 22:35
Ich kann über die Übereinstimmungen mit Mick und Bommel74 nur staunen.

Ich habe exakt die gleichen Symptomatiken beim Tanken und Zähneputzen, aber auch die übliche beim Nachhausekommen vor der Tür. Ich denke auch, dass es eigentlich ohne Windel gehen könnte, aber dann kommt immer wieder urplötzlich der imperative Drang z. B. im kalten Vorratskeller. Es ist dann nicht zu vermeiden, dass es einfach läuft auch bei kleinen Mengen (beim Zähneputzen werden oft wirklich kleine Mengen bei eigentlich fast leerer Blase herausgedrückt!). Nachts habe ich auch wenig Probleme. Morgens tritt der Harnfluss erst einmal langsam in zwei Abschnitten auf.

Den Hinweis auf den Vagus-Nerv finde ich sehr interessant, den werde ich nun vertiefen. Vielleicht sollte wir alle Psychopharmaka testen, die uns den ganzen Tag etwas nervlich beruhigen.

Üblich ist ansonsten (auch bei kleinen Kindern), dass bei laufenden Wassergeräuschen (Getränke-Eingießen) oder Ansichten der Harndrang bis zum Einnässen steigt. Auch da muss ich sehr aufpassen. Die Tank-Situation hat den gleichen Hintergrund, dort hört man nur Geräusche oder denkt an einen Fluss-Vorgang. Dort hatte ich bei voller Blase sogar Komplett-Entleerungen, die nicht mehr zu reduzieren oder zu kontrollieren waren.

Mick
12.02.2022, 02:27
Wow, es werden ja immer mehr ... Danle, Ulli für deinen Beitrag, den ich sehr interessant finde!
Ich dachte bisher tatsächlich immer, dass ich zwar einer von sehr vielen Inkos bin, aber genau DIE Symptomatik hat kein Mensch!
Klassische Psychopharmaka braucht es deshalb aber nicht gleich, da reichen die pflanzlichen Kytta-Tabletten (Sedativum, rezeptfrei), die ich empfehlen kann.
Ich habe es mittlerwele aber aufgegeben, meine Blase über die Maßen hinaus beeinflussen zu wollen - dann eben Windeln, das ist doch ok!
Kentera-Pflaster versuche ich vielleicht nochmal, aber dann ist es auch gut - ich habe keine Lust, sämtliche Medikamente durchzuprobieren, auch wenn der Urologe das anders sieht!
Es gibt einfach Dinge im Leben, die halt so sind - Punkt! Und so sonderlich groß ist mein Leidensdruck nun auch wieder nicht, als dass man da gleich mit dem Hammer draufhauen muss - für mich (und übrigens auch für mein gesamtes Umfeld) sind Windeln völlig ok!
Ich muss der Vollständigkeit halber auch noch dazu sagen, dass meine Medikamente (Antihypertonika wie Ramipril, Lercanidipin und vor allem Xipamid als Diuretikum) da vielleicht ihren Teil beitragen ...
Na ja, wie dem auch sei - ich bin jedenfalls beruhigt, dass die "Tages-Symptomatik" mit all ihren Facetten und Eigenheiten nicht nur mich betrifft!

Bommel74
12.02.2022, 12:10
Ihr wisst gar nicht wie gut es tut zu wissen, dass auch andere so merkwürdige Auslöser für Harndrang haben. Ich dachte immer ich wäre allein damit.

Was den Vagus Nerv angeht: Dieser ist Teil des Parasympathikus und wird durch die bereits genannten Anticholinergika ausgebremst (aber leider nicht nur). Psychopharmaka braucht es dafür nicht.

Malustraner
14.02.2022, 21:26
Ich kanns bei mir auch nicht einordnen, habe mich aber noch nicht zum Urologen getraut :D
An manchen Tagen so wie heute, muss ich ständig auf Klo und mein Urin ist auch sehr klar.
Ich hab dann manchmal das Gefühl ich könnte am laufenden Band urinieren. Kaum bin ich leer dauerts eine Minute und da kommt der nächste Strahl.
Meistens habe ich sehr starken Harndrang bzw. Urinproduktion, wenn ich innerlich aufgeregt bin bzw. generell gestresst bin.
Wenn ich dann raus gehe, kann es gut passieren, dass ich bereits nach 20 Minuten schon wieder recht dringend auf die Toilette muss und da kommt dann auch wirklich was. Nur eben komplett durchsichtig.
Übermäßig getrunken hab ich aber nicht.

Das mit dem Darm habe ich auch noch. Wenn ich unterwegs merke, dass was drückt im Bauch oder ich auch nur den leichtesten Drang verspüre, setzt mein Kopf ein. Nach dem Motto "OH NEIN ich muss bestimmt gleich auf die Toilette, oh Gott stell dir vor du kommst nicht rechtzeitig zur Toilette und K***** dir in die Hose wie peeeeinlich :O".... das passiert schon von alleine im Unterbewusstsein und plötzlich bilden sich Gase im Darm und in kurzer Zeit bildet sich ein starker Stuhldrang, der mich in Panik versetzt. Die Panik macht es dann umso schlimmer und beschleunigt den Prozess. Furchtbar ist das!

In die Hose habe ich mir bisher zwar noch nie gemacht, aber es gab Situationen wo ich kurz davor war.

unDichter
14.02.2022, 22:43
Offenbar gibt es 100 Wege zur Dranginkontinenz. Ich habe mich für die Prostata entschieden. Nach ausreichender Vergrößerung -daran habe ich viele Jahre gearbeitet- kann diese perfekt auf den Nervenstrang am Blasenboden klopfen. Das Ergebnis ist vorstellbar. Zu den einschlägigen Medikamenten kann ich nichts neues beitragen: Neben- und Hauptwirkung sind auch bei mir wie schon oft beschrieben. Warum wird das überhaupt verordnet? Die Lobbyarbeit scheint genial zu sein.

Kesti
14.02.2022, 23:50
Bei mir war es im Sommer letztens Jahres eine Blasenentzündung, die zwar ausgeheilt ist, aber es blieb die Dranginkontinenz zurück. Ursachen sind noch nicht wirklich abgeklärt. Aber laut Frauenärztin bin ich wohl in den Wechseljahren, aber die Hormone allein können es auch nicht sein. Sie hat mir Tabletten verschrieben, so dass ich wenigstens tagsüber mehr Kontrolle habe. Der Urologe hat außer einer Restharnbildung zur Inkontinenz dazu gar nichts festgestellt und kann mir auch nicht weiter helfen. Eine Neurologin wollte mich erst gar nicht untersuchen und hat mich mit den Worten weggeschickt "Sie haben keine Symptome" (Klar, jeder in meinem Alter macht sich wohl in ihrer Welt in die Hose). Da aber jetzt erstmal mein Umzug in die Heimat ansteht, werde ich dort weiter auf Ursachensuche gehen. Es kann meiner Meinung nach sehr gut zu meinen früheren Beschwerden mit der Wirbelsäule passen, kann aber auch andere Ursachen haben. Denn nur, wenn man die Ursache kennt, weiß man auch, ob und wie geholfen werden kann.

unDichter
15.02.2022, 16:05
Bei mir war es im Sommer letztens Jahres eine Blasenentzündung, die zwar ausgeheilt ist, aber es blieb die Dranginkontinenz zurück...

So genau kann ich das nicht terminieren. Es wurde, wie bei Prostata wohl üblich, so gaaaaaanz allmählich schlechter. Als erstes konnte ich eine mehrstündige Oper mit kurzer Pause und überfülltem Mini-Klo nicht mehr ohne Windeln durchstehen. Dann kam der Reiz unten immer öfter und die Anhalte-Zeit wurde immer kürzer usw. usf.. Am schlimmsten ist jetzt das tiefe Sitzen im Auto. Wenn dann noch der Motor leicht vibriert, laufe ich alle 5 bis 15 min aus; natürlich dann immer nur Kleinstmengen. Viel kommt da ja nicht zusammen.

Nach einiger Zeit habe ich auch meinen Frieden wiedergefunden. Jetzt brauche ich häufig, aber nicht in jeder Situation Windeln. Allerdings habe ich mich dabei ertappt, auch dann welche anzuziehen, wenn es gar nicht notwendig ist. Ich empfinde sie als angenehm und vor allem so bequem.

Der Urologe kann dies und meine Scheu vor dem Skalpell allerdings überhaupt nicht verstehen. Ich glaube, er ist echt beleidigt.

Bommel74
16.02.2022, 14:23
... Zu den einschlägigen Medikamenten kann ich nichts neues beitragen: Neben- und Hauptwirkung sind auch bei mir wie schon oft beschrieben. Warum wird das überhaupt verordnet? Die Lobbyarbeit scheint genial zu sein.

Ich glaube das hat nichts mit Lobby-Arbeit zu tun. Die Arzneimittel haben einen gewissen Effekt (sie sind zumindest Placebo überlegen) und sind ihm Rahmen der bekannten Nebenwirkungen sicher, daher werden sie zugelassen und können verordnet werden. Und last but not least: Zum Einnehmen gibt es leider nichts besseres. Natürlich wäre es schön wenn es ein Arzneimittel geben würden, dass zu 100% heilt (und nicht nur lindert) und keine Nebenwirkung hat.
Darüber gibt es noch invasivere Therapien (Botox, Schrittmacher,...), doch auch die haben ihr Pro und Contra

Da bei den Usern in diesem Forum die Kontaktscheu für Vorlagen und Windel eher gering ist im Vergleich zu anderen Inkos, werden diese hier natürlich viele eher als vollwertige Alternative gesehen.

mickdl
16.02.2022, 21:51
Da bei den Usern in diesem Forum die Kontaktscheu für Vorlagen und Windel eher gering ist im Vergleich zu anderen Inkos, werden diese hier natürlich viele eher als vollwertige Alternative gesehen.

Kann schon sein - wobei das sicher auch mit der Patienten Aufklärung der Ärzte zu tun hat (gibt es eigentlich neben dem Zahnarzt auch ein Urologen Model?…). Ich stimme dir zu das Vorlagen und Windeln bei Patienten nicht besonders hoch im Kurs stehen. Das wäre aber vielleicht anderes wenn die Ärzte ehrlicher währen. In meinem Bekanntenkreis haben neben mir vier weiter das leidige BPH Problem. Drei haben sich inzwischen operieren lassen (allerdings alle TURP). Alle drei leiden seither an einer Stressinko (einer über 1,5 Jahre) und alle haben eine ED. Der mit der längsten „Leidenszeit“ will sich jetzt wieder unter das Messer legen…

Interessanter weise sind trotzdem alle der Meinung das es eine gute Idee war - hätte ja klappen können… Ich werde das definitiv nicht machen - jedenfalls nicht bis es bessere Zahlen zu der Wasserdampfmethode gibt (es sein denn, ich kann irgendwann nicht mehr pinkeln). Ich finde es besser mit der Dranginko zu leben, als das ich dann (vielleicht noch zusätzlich) bei jedem Aufstehen, laufen und heben Urin verliere. So hab ich wenigstens noch etwas Kontrolle und ein paar trockene Phasen. Darüber hinaus ist ja nicht mal klar, ob meine Dranginko nach der OP verschwindet. Die Leute die ich kenne hatten dieses Problem in der Form nicht (die mussten nur Nachts öfter raus, mussten öfter auf das Klo, konnten nicht mehr richtig piseln und es ist nachgetröpfelt) Bei kleinem von denen ist es - wie bei mir - plötzlich in größeren Mengen losgelaufen wenn der Drang kam. Von daher waren sie eigentlich eher besser dran. So gesehen hat das aber keiner von denen. Die waren halt nur komplett genervt weil sie laufend auf die Toilette mussten, es nachgelaufen ist und sie Angst hatten das es irgendwann garnicht mehr läuft. Mit dem Ergebnis waren alle unzufrieden - aber dann wird es halt die nächste OP richten…

Als vollwertige alternative sehe ich Winden und Vorlagen definitiv nicht - die Dinger nerven auf Dauer und ich währe sie gerne wieder los. Die Frage ist halt: Was ist die Alternative? Mit Medikamenten kann man das Problem verringern aber i.d.R. (im Fall von BPH) nicht komplett beheben. Am Ende ist es nur eine Frage was mehr nervt: Medikamente und dafür kleinere oder weniger Vorlagen, OP und kleinere Vorlagen, Botox und ggf. ISK (wenn man Pech hat trotzdem Vorlagen oder Windeln weil zusätzlich Überlauf-Inko). Mit dem Nachtröpfeln und der Dranginko leben und eben ggf. dickere Vorlagen oder Windeln benutzten. Wenn es richtig hefig ist (wohl eher selten der Fall) währe ein Kondomkatheder noch eine Option. Hab ich auch probiert und kann sagen das die Dinger jedenfalls bei mir nicht zuverlässig funktionierten und Probleme verursachten (Unterdruck Problem und Schlauch bleibt am Knie hängen…).

Ich denke ich habe mit BPH + LUTS einfach Pech - da gibts es bislang keine wirklich gute Heilungsmethode. Da kann man nur zwischen verschiedenen Übeln wählen und eine Risikoabwägung machen - ganz um saugende oder ableitende Hilfsmittel kommt wohl man nicht drum herum…

Bommel74
02.03.2022, 14:22
Hier mal ein kurzes Update von mir:
Bisher nahm ich tapfer Anticholingergikum+ alpha-Blocker. Die Nebenwirkungen ( trockener Hals, verstopfte Nase, Verstopfung, hoher Ruhepuls, Anejakulation) war zwar unangenehm bis lästig, doch spürte ich eine deutliche Linderung der Häufigkeit und Intensität der Drangepisoden. Allerdings bedingte die Verstopfung, die sich auch mit anderen Maßnahmen nur schwer beherrschen liess, eine Verschlimmerung meiner Hämorrhoiden (das nennt man wohl multimorbid), so dass bis zu dem Abklingen dieser Probleme erstmal mit der Therapie aussetzen muss. Ich bin nun gespannt ob die letzten Wochen vielleicht doch schon etwas bewirkt haben.

mickdl
02.03.2022, 19:05
Tja die Nebenwirkungen… Ich weis nicht ob es tatsächlich am Tamsulosin lag, aber seit ich das Zeug nehme (seit ca. 4 Monaten) hatte jetzt schon mehrfach so heftig Durchfall das die Ladung vor dem erreichen der Toilette rausgeflogen ist - das ist mir vorher noch nie passiert. Ist schon komisch wie unterschiedlich die Sachen wirken - der eine bekommt Verstopfung der andere Durchfall. Das mit der verstopften Nase hatte ich übrigens auch.

Die Dranginko ist damit nicht besser geworden und ich hab das Tamsulusin wieder abgesetzt. Das einzige was sich verbessert hatte war, dass ich besser Pinkeln konnte - das war am Ende aber auch eher Kontraproduktiv weil dann in kürzerer Zeit auch mehr raus kam, was die Anforderungen an die Vorlagen die ich normaler weise Zuhause trage erhöht hat…

Das ich inzwischen nur noch einmal Nachts aufwache hängt eher damit zusammen das ich jetzt abends nichts mehr trinke. Seit ich den Rat beherzigt habe es doch mal mit einer Bettflasche zu versuchen und mich nur zur Seite zu drehen statt aufzurichten komme ich jetzt Nachts auch ohne Hilfsmittel aus was schon mal gut ist.
Bommel74: Welches Anticholinergikum nimmst du denn?

Bommel74
03.03.2022, 11:12
Hallo!
Tovedeso ( Desfesoterodin). Verstopfung ist ja als Gruppeneffekt für die ACs als häufige Nebenwirkung beschrieben. Durchfall tritt dagegen häufig bei den alpha Blockern auf. Was sich davon bei einer Kombitherapie durchsetzt ( oder ob es sich gegenseitig aufhebt) weiss man vorher nicht.

unDichter
04.03.2022, 08:28
Tja die Nebenwirkungen… Ich weis nicht ob es tatsächlich am Tamsulosin lag, aber seit ich das Zeug nehme (seit ca. 4 Monaten) hatte jetzt schon mehrfach so heftig Durchfall das die Ladung vor dem erreichen der Toilette rausgeflogen ist - das ist mir vorher noch nie passiert. Ist schon komisch wie unterschiedlich die Sachen wirken - der eine bekommt Verstopfung der andere Durchfall. Das mit der verstopften Nase hatte ich übrigens auch.

Die Dranginko ist damit nicht besser geworden und ich hab das Tamsulusin wieder abgesetzt. Das einzige was sich verbessert hatte war, dass ich besser Pinkeln konnte - das war am Ende aber auch eher Kontraproduktiv weil dann in kürzerer Zeit auch mehr raus kam, was die Anforderungen an die Vorlagen die ich normaler weise Zuhause trage erhöht hat…

Das ich inzwischen nur noch einmal Nachts aufwache hängt eher damit zusammen das ich jetzt abends nichts mehr trinke. Seit ich den Rat beherzigt habe es doch mal mit einer Bettflasche zu versuchen und mich nur zur Seite zu drehen statt aufzurichten komme ich jetzt Nachts auch ohne Hilfsmittel aus was schon mal gut ist.
Bommel74: Welches Anticholinergikum nimmst du denn?

Es ist doch interessant hier zu lesen. Ich war schon sehr frustig über diese Höchstleistung der Pharmaindustrie ohne Superdurchfall. Mir hat es gereicht, daß, von den üblichen Nebenwirkungen abgesehen, meine Potenz schlichtweg beseitigt wurde. Aber andere trifft es offenbar immer noch heftiger.

Übrigens hat bei mir Tadalafil in sehr geringer Dosierung, aber regelmäßig, das Pinkeln auch verbessert. Da hatte ich dann nur einen ewigen Briefwechsel mit der Krankenkasse bis hin zum Gutachten. Bei diesem Zeug sind die „Nebenwirkungen“ deutlich angenehmer.

Eigentlich wollte ich aber etwas zu der Bettflasche, die ich nur unter der Bezeichnung Ente kenne, sagen: Die Benutzung einer griffbereiten Ente oder eines Nachttopfes passender Höhe in Seitenlage hat mir einige Jahre die Nachtwindel erspart. Das ist wirklich zu empfehlen. Die freiwillige Fraktion sollte diesen Hinweis natürlich ignorieren.

Vom Regulieren über das Trinken wurde mir immer sehr abgeraten.

mickdl
04.03.2022, 12:46
- Da hatte ich dann nur einen ewigen Briefwechsel mit der Krankenkasse bis hin zum Gutachten.
- Vom Regulieren über das Trinken wurde mir immer sehr abgeraten.

Hi unDichter - was hatte die KK denn da rumzuzicken? Das Thema „Pillen“ war bei mir nie eines…

Zum Thema Trinken - ich reduzier ja nicht die Gesamtzufuhr - ich verteil die nur anders über den Tag. Bedeutet das ich meine Trinkmenge bis 20:00 einnehme. Ich gehe so gegen 23:30 schlafen, bis dahin ist das dann durchgelaufen und ich hab dann i.d.R. knapp 6 Stunden ruhe bevor ich die Ente bemühe.

Reduzieren der Trinkmenge ist in vieler Hinsicht kontraproduktiv - da hat mein Urologe auch stark von abgeraten und aus eigener Erfahrung kann ich auch nur sagen das es nicht funktioniert. Interessanter weise sehen das nicht alle so… Bei meinem Alter, Körpergröße, Gewicht und meinem Aktivitätslevel hatten wir 2,8 Liter ausgerechnet. Der Urologe fand das völlig in Ordnung - der Versorger erstaunlicher weise nicht. Die wollten mir doch tatsächlich weiß machen das ich einfach nur noch 1,5 Liter trinken soll - dann würde das mit den von ihnen angebotenen Hilfsmittel schon passen. Es ist immer wieder erstaunlich auf was für abenteuerliche Ausreden man so stößt…

unDichter
06.03.2022, 08:13
Die Krankenkasse hatte mir mitgeteilt, daß es sich um ein Livestyle-Medikament handelt. Im Grunde ist das noch nicht einmal falsch. Es kommt nur auf die Definition von Livestyle an; da lagen die Kasse und ich etwas auseinander.

Mir scheint, jede Krankenkasse verfolgt hier ihren eigenen Weg, aber immer mit dem gleichen Ziel: Kosten zu sparen, zu Lasten der Versicherten. Wahrscheinlich sind wir, im Sinne von das ganze Volk, selbst daran schuld. Wenn die Auswahl der Kasse nur nach einem Kriterium, dem Preis, erfolgt, dann passiert genau das, was passiert. Das ist wie bei allen anderen Dingen auch. Wer billig kauft, bekommt auch billig. Nebenbei leiden auch noch andere und auch anderes. Jetzt höre ich auf, es geht sonst ins „Philosophieren“.

Zur Trinkmenge hat mein Urologe übrigens eine gänzlich andere Theorie: Er meint nicht die Menge der Zufuhr, sondern die der Ausscheidung wäre interessant. Ich sollte pro Tag etwa 2 l pinkeln. Das schaffe ich aber selten. Diesen Ansatz habe ich hier noch nicht gelesen.

mickdl
06.03.2022, 09:45
Zur Trinkmenge hat mein Urologe übrigens eine gänzlich andere Theorie: Er meint nicht die Menge der Zufuhr, sondern die der Ausscheidung wäre interessant. Ich sollte pro Tag etwa 2 l pinkeln. Das schaffe ich aber selten. Diesen Ansatz habe ich hier noch nicht gelesen.

Interessant - muss ich meinen mal Fragen aber das passt von der durchschnittlichen Menge schon ungefähr bei mir. Ich denke das wichtigste ist am Ende die Urinkonzentration. Das kann man ja recht einfach an der Farbe erkennen. Wenn die zu hoch ist, verschlimmert sich die Drangprobematik und das Risiko für Nieren- und Blasensteine steigt signifikant. Wenn sie zu niedrig ist schadet das erstmal nicht aber man muss halt auch öfter auf das Klo.

Was die Pillen angeht - ich vermute du beziehst dich auf das Tadalafil. Ich hab übrigens neben der Inko das gleiche Problem (ED) - in meinem Fall habe ich das Sildenafil auch nur auf Privatrezept bekommen. Tamsulosin & Co. sind bei mir nie ein Problem gewesen.

Ulli
06.03.2022, 21:17
Es ist immer eine Frage der Balance bzw. Bilanz: Was rein geht, muss auch wieder raus kommen.

Alles Wasser, was man durch Getränke und Nahrungsmittel aufnimmt, muss auch wieder raus kommen, sonst würde man auf Dauer platzen oder eintrocknen. Wenn man die Wasser-Ausscheidungen bei Atem, Schweiß, Stuhlgang und Urin betrachtet, müsste das ganze System immer mit den Aufnahmen ausbalanciert sein.

Ich achte auch immer darauf, dass ich am Tag etwa 2l pinkel. Das heißt im Umkehrschluss, dass ich jeden Tage mehr als 2l Wasser/Getränke zu mir nehmen muss. Die Niere zumindest wird es Dir zumindest auf Dauer danken.

Ich hatte Kollegen, die kamen jeden Tag mit mindestens 1,5 l Wasser-Flaschen zur Arbeit, um einem Nierenleiden vorzubeugen und zu vermeiden. Ich jedoch hole diese Trinkmenge erst abends zu Hause wieder auf, sonst hätte ich tagsüber einige Probleme.

mickdl
08.03.2022, 21:25
Hi Ulli,

Nachts hast du dann keine Probleme? Ich hab das früher ähnlich gemacht - hat nur irgendwann nicht mehr funktioniert… Seit dem ist mir mein Schlaf wichtiger…

Ulli
12.03.2022, 22:32
Hi Mickdl,

es war für mich nachts schon mal schwieriger und ich musste einmal pro Nacht raus, aber seit ein paar Monaten muss ich wegen der Blase nicht mehr raus.
Vielleicht treibt das getrunkene Bier die Nieren so an, dass man über Nacht nicht mehr Flüssigkeit im Körper hat als tagsüber, wo ich doch etwas austrockne.

Ich bin in diesem Zusammenhang kein Experte aber ich habe eben gegoogelt und das gefunden: "Alkohol entwässert außerdem den Körper, da er die Ausschüttung von ADH hemmt. Das sogenannte Antidiuretische Hormon sorgt eigentlich dafür, dass wir Flüssigkeit im Körper behalten und unseren Zellen zukommen lassen. Ist es durch Ethanol gehemmt, wird vermehrt Wasser über die Nieren ausgeschieden."

Also: Vielleicht hilft Bier und Wein am Abend vor Drängen in der Nacht!?

Mick
13.03.2022, 03:41
Hallo Ulli, also deine Schlussfolgerung kann ich irgendwie nicht nachvollziehen ...
Wenn mit Alkohol (und Hemmung des ADH) vermehrt Flüssigkeit über die Nieren ausgeschieden wird, wird der Drang in der Nacht mangels ADH und folglich dem Nicht-Verbleiben von Flüssigkeit im Körper doch erst recht größer als ohne Alkohol ... oder hab ich deine Aussage falsch verstanden? Der Rest mag schon passen, aber deinem letzten Satz kann ich irgendwie nicht folgen!
Vermehrtes Ausscheiden von Flüssigkeit über die Nieren = vermehrter Harndrang ... das von dir erwähnte "Drängen in der Nacht" ist somit doch mehr und nicht weniger!?!?

mickdl
13.03.2022, 09:09
Naja - Alkohol dehydriert schon… Die These ist trotzdem steil, denn du gehst ja davon aus, das du irgendwann alles ausgepieselt hast. Das stimmt halt so nicht. Wenn du anfängst Alkohol zu trinken fängt dein Körper zwar an zu entwässern - allerdings hört er damit nicht auf wenn die Trinkmenge die du am Tag zu dir genommen hast wieder draußen ist sondern macht munter weiter bis der Alkohol wieder abgebaut ist. Um den Alkohol von einen halben Liter Bier komplett abzubauen braucht der Körper etwa 4,5 Stunden. Nach etwa 2 Stunden hat der Körper den halbe Liter Bier in die Blase geschickt. Jetzt kannst du mal überschlagen was das für die Die Dehydrierung und die Alkoholmenge bedeutet.

Das Ergebnis kann man simpel zusammenfassen: Je größer die Dehydration desto größer der Kater am nächsten Morgen. Ein Kater ist nämlich das Ergebniss einer starken Dehydration. Darüber hinaus kann man auch noch ableiten: Je höher die Alkohol Menge desto größer die Wahrscheinlichkeit für ein nasses Bett oder eine nasse Hose. Alkohol dehydriert nämlich nicht nur - er setzt auch das Empfindungsvermögen herab. In der Folge merkst du zu spät, dass sich deine Blase bereits gefüllt hat und pullerst dich im schlechtesten Fall schon ein, bevor du in das Bett gefallen bist…

Mit der richtigen Menge und dem richtigen Timing könnte es vielleicht trotzdem funktionieren wenn man - sagen wir mal um 18:30 einen Schnaps trink und um 22:30 schlafen geht. Das müsste man mal ausprobieren… Es würde aber wahrscheinlich auch nur klappen, wenn der Körper vorher zu viel Wasser eingelagert hat und du nach dem Schnaps nichts mehr trinkst.

Ulli
13.03.2022, 23:10
Liebe Freunde, um hier einiges aufzuklären:

Ich bin kein Alkoholiker, der besoffen ins Bett fällt, dann hätte ich auch das Bett nachts nass. Ich habe auch morgens nie einen Kater.

Ich trinke jeden Abend beginnend mit dem Abendessen von 18-20 Uhr zum Erreichen der notwendigen täglichen Trinkmenge vor allem gutes leichtes Bier. Das sind 1-1,5 l Flüssigkeit. Diese Biermenge ist m. E. nach etwa 2 Stunden komplett wieder draußen. Ich gehe recht spät ins Bett, eigentlich nie vor 23:00 Uhr. Wenn ich spät noch Wasser trinken würde, müsste ich nachts raus. Am schnellsten wirkt dabei Kölsch, das die Nieren richtig spült. Google sagt dazu z. B.:

"Auch ist seit dem Mittelalter bekannt, dass Bier als Heilmittel gilt. In der Psychologie wird bestätigt, dass ein Patient mit schäumendem Bier sich als vollwertiger Mensch fühlt. In der Urologie rät man bei der Bekämpfung von Nierensteinen zu reichlichem Kölschverzehr. Der Ernährungswissenschaft zufolge ist Kölsch reich an Vitamin B, die gängige Nahrung jedoch sehr Vitamin-B-arm. Auch fördert der Hopfen die Entschlackung."

Oder von der WELT:
"Dass Bier die Niere spült, ist allen Bierfreunden bekannt, schwedische Forscher haben nachgemessen: Trinkt man einen Liter Wasser, bilden sich 385 Milliliter Urin. Nach einem Liter Bier dagegen 1012 Milliliter. Auch die alkoholische Wirkung ist besonders: Der Alkohol geht nicht so schnell ins Blut wie bei Wein oder Schnaps.

Die Liste der wissenschaftlich untermauerten Pluspunkte setzt sich fort: Italienische Forscher entdeckten, dass Bier als Isogetränk die Leistungsfähigkeit von Hochleistungssportlern steigert. Münchner Neurologen fanden, dass Bier die Durchblutung des Gehirns verbessern kann. Es senkt zudem den Homocystein-Spiegel im Blut und verringert das Herzinfarktrisiko. Ein US-Psychiater bewies: Bier bessert die Gemütsstörungen älterer Menschen nachhaltiger als Psychopharmaka. Und französische Ärzte empfehlen Bier für die Krankheitsgenesung."

Sehr interessant ist hier die gezeigte Ausscheidungsbilanz. Die Nieren richtig durchspülen ist wichtig für die Vermeidung von Nierensteinen.

Mick
14.03.2022, 02:25
Lieber Ulli,
niemand hat doch mit auch nur einem Wort erwähnt oder behauptet, dass du jeden Tag besoffen ins Bett fällst oder ein Alkoholproblem hättest.
Auch ich lege großen Wert auf mein Feierabendbier (ich freu mich einfach drauf!), wobei ich gegen den größten Durst auch mit 1-2 Leichten anfange, dann gehe ich aber schon zu normalem Hellen oder Weißbier über.
Exzesse jeder Art kann ich mir schon von Berufs wegen weder leisten, noch würde ich das haben wollen - deshalb genieße ich trotzdem mein Bier (oder mehrere), aber eben alles zu seiner Zeit.
Als gebürtiger und bis in die letzte Faser überzeugter bayerischer Staatsbürger hab ich zwar Schwierigkeiten, Kölsch in Reagenzgläsern mit Bier in Verbindung zu bringen, aber das soll im Gesamtkontext dieser Thematik auch eine nur untergeordnete Rolle spielen und ist wohl einfach meiner genetischen Disposition geschuldet :-) - all deinen anderen Ausführungen stimme ich aber natürlich uneingeschränkt zu!

windelgulp
14.03.2022, 07:32
Ich kann Mick und Ulli nur recht geben.
Trinke auch gerne mal ein Bier oder zwei,meine Windel hält das problemlos aus.
Zu mir,ich bin über eine Dranginko längst hinaus,bei mir geht sowieso alles in die Windel.
Hatte vor zwei Wochen meine Geburtstagsfeier,zu diesem Anlass habe ich natürlich eine extra dicke Windel genommen.
Mit meiner Frau schön essen gegangen,aber dann noch in eine Bar wo ein Freund von uns die Cocktäls gemixt hat.
War zwar lustig ,aber eigentlich ein Fehler,denn solche Getränke bin ich nicht gewohnt.
Um 2 Uhr früh mit dem Taxi nach Hause und nach der Eingangstür hatte ich den so genannten Filmriss.
Konnte mich scheinbar noch ausziehen,bin aber mit Windel und Body besoffen ins Bett gefallen.
Zum Glück ist mein Bett doppelt gegen Nässe geschützt,denn um 10 Uhr morgens habe ich bemerkt,dass die Windel absolut überfordert war.
Solche Mengen Alkohol sind definietiv zu viel um noch irgend wie klar denken zu können.
Werde so was lange nicht mehr machen.

mickdl
14.03.2022, 08:36
:-)… Hatten wir wahrscheinlich alle schon mal… Aber die Überlegungen war ja ehr, wie man es hinbekommt durchzuschlafen ohne die Toilette, Ente oder Windel benutzen zu müssen. Da war Ulli’s Idee doch schon mal ein Ansatz.

Allerdings bin ich nicht so der „Feierabend Bier“ Trinker. Wenn wir abends noch essen gehen, dann trink ich auch schon mal gerne ein oder zwei halbe - die schaffen das aber nie bis Nachhause sondern landen auf dem Rückweg immer in der Windel - ganz egal wie oft ich vorher in dem Laden auf das Klo gehe… Ob ich dann nachts raus muss hängt ehr davon ab ob ich zuhause noch etwas trinke. Das Problem ist ja, das man dann wieder Durst bekommt (eben wegen der Dehydration), und das rächt sich dann Nachts.

Sonst funktioniert das bei mir am besten wenn ich so drei bis vier Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr trinke. Damit kann ich dann ca. 6 Stunden durchschlafen bevor sich die Blase meldet.

Zu den Studien…:

https://belowzerofatfreezingclinic.com/hilft-bier-nierensteine/

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Saufen-und-Abstinenz-foerdert-wohl-Prostatakrebs-309033.html

;-)… glaub nur den Statistiken die du selber fälschst…

unDichter
14.03.2022, 21:34
mickdl:
Was die Pillen angeht - ich vermute du beziehst dich auf das Tadalafil. Ich hab übrigens neben der Inko das gleiche Problem (ED) - in meinem Fall habe ich das Sildenafil auch nur auf Privatrezept bekommen. Tamsulosin & Co. sind bei mir nie ein Problem gewesen.

Nach einiger Zeit bin ich auch wieder einmal da. Bei sehr frühen Generationen ist die Internetaffinität nicht so ausgeprägt.

Mit Tamsulosin bin ich, wie geschrieben, gar nicht klargekommen; die Kasse war zufrieden, nur ich eben nicht. Mit Tadalafil ist es genau umgekehrt. Ich bin zufrieden und die Krankenkasse bockt. Nur mit Tadalafil kann ich noch zeitweise ohne Windel sein, ohne bin ich durchgehend verpackt.

Übrigens nehme ich dieses Präparat nicht wegen ED (was für eine diskrete Abkürzung) sondern direkt wegen der Pinkelei. Bei dieser Anwendung werden nur 2,5 bis 5 statt der sonst üblichen 10 bis 20 mg gegeben, das aber täglich. Das bringt echt etwas. Ob es in dieser Dosierung auch die Potenz verbessert, weiß ich nicht. Ich würde ja sagen, aber vielleicht liegt es auch an meiner Erwartung.

Der Beipackzettel sagt übrigens:
Tadalafil-*** wird angewendet zur Behandlung von erwachsenen Männern mit Harnwegsproblemen im Zusammenhang mit einer weitverbreiteten Erkrankung, die gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) genannt wird. Hierbei wird die Prostata mit zunehmendem Alter größer. Die Anzeichen dafür umfassen Schwierigkeiten beim Wasserlassen, ein Gefühl von nicht vollständig entleerter Blase und eine häufigere Notwendigkeit, sogar nachts auf die Toilette zu müssen (Prostatasyndrom). Tadalafil-*** verbessert die Durchblutung und entspannt die Muskulatur von Prostata und Blase, was die Symptome der gutartigen Prostatavergrößerung reduzieren kann. Es wurde gezeigt, dass diese Symptome bereits 1 – 2 Wochen nach Beginn der Behandlung mit Tadalafil-*** verbessert wurden.

Ich würde dieses Medikament echt (und als einziges) rundweg empfehlen.

Mit Sildenafil habe ich keine Erfahrung.

Bommel74
24.10.2022, 10:22
Mal ein kurzes Update:
Betmiga habe ich zwar gut vertragen aber insgesamt waren die Effekte sehr überschaubar.
Im Juni hatte ich eine Blasenspiegelung, da wurde keine verengter Blasenhals gesehen, Harnröhre und und Prostata unauffällig. Allerdings habe ich danach fast eine Woche geblutet.
---> Also Indikation Botox für die Blase.
Das wurde im August gemacht: Bei dem Eingriff wurde dann zwei Strikturen der Harnröhre gefunden und geschlitzt und ein SPK gelegt.....
Über den SPK habe ich Vesoxx instilliert und damit die Blase fast völlig stillgelegt. Für einen Monat war Ruhe. Aber SPK wurde nach zahlreichen Infekten entfernt.

Es hat sich nun alles verschlimmbessert: Durch das Botox habe ich bei der Miktion wenig Druck, es träufelt nach, Drangepisoden sind mindestens so schlimm wie früher und auch Inko tritt in auf.

Alles nächstes soll einen Blasesnschrittmacher ausprobiert werden....
Vor einer Sanierung der Strikturen graut es mir...

Kesti
25.10.2022, 08:44
Hast Du deine Dranginkontinenz mal neurologisch abklären lassen? Bei mir ist es ja so, dass sich aufgrund eines nicht bemerkten Schlaganfalls mein Destrusor (Blasenschließmuskel) selbständig gemacht hat und wenn in der Psychiatrischen Klinik nicht zufällig ein MRT vom Gehirn gemacht worden wäre, wüsste ich das immer noch nicht. Da hilft dann auch kein Botox mehr.
In dem Fall ist könnte aber ein Blasenschrittmacher nützlich sein.

Helmut
25.10.2022, 17:51
Zum Botox muss man auch wissen, dass es schwierig in der Dosierung ist, da jeder anders darauf reagiert. Spritzt man zu wenig Botox in den Blasenmuskel, hat man nur wenig oder auch gar keinen Erfolg. Nimmt man zu viel Botox, kann das zu einer Lähmung des Blasenmuskels und damit zum Harnverhalt führen. In diesem Fall muss die Blase alle paar Stunden mit dem Katheter entleert werden, etwa per ISK oder man legt einen Dauerkatheter an.

Ein Blasenschrittmacher könnte eine Option sein, muss aber auch vorher getestet werden. Da hierbei die Nerven der Blase mit elektrischen Impulsen stimuliert werden, kann das auch unangenehme Nebenwirkungen haben.