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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Stent für Inkontinenz



EngelNullSieben
13.01.2022, 06:34
Liebe Freunde der alternativen Unterwäsche.

Hier mal eine interessante Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24419714/

Kern der Studie war es, Patienten mit Dauerkatheter einen Memokath-Stent zu setzen und sie dadurch inkontinent zu machen und mit Windeln zu versorgen, um die Probleme, die ein Dauerkatheter verursacht, zu vermeiden.

Über die weiterführenden Links findet man die ganze Studie inklusive ausführlicher Beschreibung des Studieninhalts. Vielleicht interessiert euch das Thema. Ich fand es interessant, da es mir einen Paradigmenwechsel im ärztlichen Denken gezeigt hat. Also: Katheter raus, inkontinent machen, Windel an. Das fand ich interessant.

windelgulp
13.01.2022, 08:03
Hallo
Hört sich interessant an,kann aber leider kein Englisch.
Kannst du mir auf Deutsch schreiben was ein Memokath-Stent ist und wie er gesetzt wird.
Danke im voraus

Adult-DL
13.01.2022, 08:26
Interessante Herangehensweise, könnte mir auch gut vorstellen das dieses Vorgehen auch für weniger Komplikationen sorgt.
Vielleicht setzt sich diese Art der Behandlung ja durch. Vielleicht auch bei Inko bei der sich die Blase schwallartig komplett entleert und die Windel auf diese Art schnell mal überläuft. Wenn es gleichmäßig tröpfelt funktioniert die Windel definitiv besser.

EngelNullSieben
13.01.2022, 08:48
windelgulp

Wie ein Memokath-Stent aussieht, das kannst du dir in einer Suchmaschine anschauen. Prinzipiell ist das ein Gedächtnis-Metall, dass sich eine vorher gegebene Form merkt und dann in eine andere Form gebracht wird. So kann man den Stent an seine Stelle bringen und er nimmt seine ursprüngliche Form ein und verankert sich damit an Ort und Stelle. Im oben genannten Fall wird er unter Betäubung und Röntgenkontrolle bis zum Blaseneingang geschoben und bleibt dann offen in der Harnröhre verankert. Die Blasenschließmuskel sind dadurch außer Funktion und der Urin läuft aus der Blase, ohne dass er gestoppt werden kann. Man tröpfelt also die ganze Zeit bzw. sammelt sich je nach Körperlage ein biaschen Urin in der Blase und kommt raus, wenn man die Lage ändert.
Adult-DL über diese Variante hatte ich auch schon nachgedacht. Vielleicht könnte man damit auch Schmerzen und Krämpfe in der Blase vermeiden, falls das ein Problem sein sollte.

Helmut
13.01.2022, 10:19
Den Memokath Stent gibt es schon seit Ende der 90er und wurde ursprünglich zur Behandlung von Abflussbehinderungen bei vergrößerter Prostata entwickelt. Von der Länge her ist er in dem Fall nur so lange, dass er durch die Prostata reicht, aber nicht die Funktion des Blasenschließmuskels tangiert. In dem Fall ist das Risiko einer Inkontinenz bei etwa 6%, also relativ gering. Den Memokath Stent (http://www.pnnmedical.de/memokath/loesungen-memokath/memokath-028-prostata/) gibt es in verschiedenen Längen, je nach Anforderung.

Die von EngelNullSieben genannte Studie zeigt eine weitere Möglichkeit auf, die Anwendung auf eine neurogene Blasenentleerungsstörung auszudehnen, wie sie etwa oft bei Querschnitt Patienten vor kommt. Diese müssen mehrmals täglich ihre Blase per ISK (intermettierender Selbstkatheterismus) entleeren, oder sie werden mit einem Ballonkatheter oder Bauchdeckenkatheter versorgt. Neu dabei ist, dass durch eine temporäre bzw. künstlich herbei geführte Inkontinenz die Blasenentleerungsstörung beseitigt wird und der Einsatz eines Ballonkatheters dadurch weg fällt. Der Stent ist länger und reicht durch die Prostata bis in die Blase hinein. Die Studie sagt auch, dass noch Langzeitstudien notwendig sind, um ggf. auftretende Spätfolgen zu erkennen, welche durch den Stent entstehen können, wie etwa Schädigungen des umliegenden Gewebes. Auch wurde nicht untersucht, ob durch die erzeugte Inkontinenz vermehrt Hautschäden (Windeldermatitis) auftreten.

Trotzdem ein interessanter Behandlungsansatz für Patienten mit einer Blasenentleerungsstörung, der bestimmt auch Begehrlichkeiten bei manchen weckt, welche gerne Inkontinent sein würden. Allerdings würde das für die Patienten nur bedeuten, ein Übel (Katheter) gegen ein anderes Übel (Windeln) einzutauschen, also vom Regen in die Traufe.

windelgulp
13.01.2022, 10:46
Danke euch für die ausführlichen Informationen,habe wieder was dazugelernt.
Es ergibt sich praktisch der Zustand,der bei mir ohne Hilfsmittel entstanden ist.

sturmgras
13.01.2022, 13:03
also das wär definitiv was für mich, dieses lästige wechseln alle 5 Tage,.. dieser lästige schlauch, .... was gäb ich dafür,....

Danke für den Thread,

beste Grüsse
sturmgras

Wolfgang
13.01.2022, 20:26
Wieso alle 5 Tage?
Silikon bleibt mehrere Wochen liegen bis zum Wechsel

sturmgras
15.01.2022, 11:40
so heute früh wieder vorübergehende Pause, 36h bis kurz vor 18°° am So.
Wolfgang, ja, das stimmt. liegen auch schon zwei Stück da, aber ich trau mich noch nicht 6 wo. am stück, mit der gewählten Lösung möchte ich klären, ob ich jeweils Verletzung oder Ungenach produziere, wenn nach 6 Wochen was schief lief, dann hab ich die Malaise,... wobei eigentlich will ich das für mich....

nun ja, kommende Woche nochmal mit Latex. bis zum sonntag 23. am Mo sollte ich "schlauchlos sein,,

schönes WE Uns allen.

sturmgras