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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aktuelle Online Reportage zum Thema



blubby
22.10.2021, 21:14
Hi,
hier findet ihr eine aktuelle Reportage zum Thema Inkontinenz: https://youtu.be/khFGqGB613w

Ich bin ja kein Betroffener und habe aus anderen Gründen eine positive Einstellung zu Windeln. Aber ich finde es schon sehr krass, wie sich Victoria, die erste Betroffene aus dem Video einschränkt und abkapselt, weil sie zu den Hilfsmitteln eher negativ eingestellt ist. Dabei würde eine zumindest gelegentliche Nutzung der jungen Frau soviel Freiheit wieder geben. Das hat mich schon etwas erschüttert.

Babsy
22.10.2021, 22:03
Ich habe mir das angeschaut und in ihrem Fall ist es doch das Beste, zumindest ausser Haus, Windeln zu tragen, das gleiche Nachts im Bett.
Das würde doch ihr Leben einfacher und bequemer machen.
Verstehe da nicht ganz warum sie sich lieber dieser Belastung und Unsicherheit aussetzt.

Malustraner
22.10.2021, 22:58
Verstehe da nicht ganz warum sie sich lieber dieser Belastung und Unsicherheit aussetzt.

Das hat sie aber im Beitrag erläutert.
Die Windel erinnert sie ständig daran, dass sie inkontinent ist und hat an ihrem Selbstwertgefühl genagt.
Für die meisten von uns wäre das gar kein Problem, wenn es so kommt und es eben so ist, aber für Leute die das nicht so prickelnd finden, ist es dann doch schon sehr belastend für die Psyche. ^^

dercompu
23.10.2021, 18:10
Als auch Betroffener - es braucht seine Zeit, bis man mit den Hilfsmitteln klar kommt - vor allem im Kopf und sie dann akzeptiert oder sogar mag. Oft hilft da der "Seelenklempner" - nur leider ist die Zunft aktuell extrem überlaufen

Sasuke85
23.10.2021, 20:47
Als auch Betroffener - es braucht seine Zeit, bis man mit den Hilfsmitteln klar kommt - vor allem im Kopf und sie dann akzeptiert oder sogar mag. Oft hilft da der "Seelenklempner" - nur leider ist die Zunft aktuell extrem überlaufen

Man braucht aber auch ein dickes Fell und viel Selbstvertrauen, gerade das ist bei vielen außerhalb der Scene das Problem. Windeln und andere aufsaugende Hilfsmittel sind für Babys, kleine Kinder und Alte im Pflegeheim. So jedenfalls ist die Indoktrination der Gesellschaft mit der wir von klein auf traktiert werden.

In einer gewissen Weise kann ich sie und ihre Probleme bei den Hilfsmitteln nachvollziehen. Kann mich noch gut an die erste Klasse erinnern wo ich eine Brille bekommen habe, ich habe das Ding viele Jahre gehasst und nur wiederwillig genutzt. Mittlerweile ist es für mich ganz normal nach dem Aufwachen des Nasenfahrrad auf die selbige zusetztn und abends vor dem schlafen diese abzusetzen. Ich glaube für viele Menschen ist es genau der Punkt. Man muss das Hilfsmittel akzeptieren und es in seinen Alltag integrieren bzw schon das Unterbewusstsein muss sagen "Da fehlt was". Des hatte ich z.b. nach meiner OP. Keine Brille und nur ein Taschentuch mit Aussenfolie im Schritt. Mein Unterbewusstsein sagte mir sofort das da was nicht stimmt bevor ich überhaupt richtig wach war.

dercompu
23.10.2021, 21:05
genau das "Selbstvertrauen" ist das, was einem der "Seelenklempner" vermitteln kann / soll!! Dann ergibt sich der Rest quasi von alleine. Wenn ich mich vor einer Gruppe von Menschen hinstellen kann und sagen kann - ich bin undicht - und das ist gut so!!, dann bin ich mit mir im Reinen und kann locker das Gefühl nach außen transpoirtieren

blubby
23.10.2021, 21:28
Sasuke85 gut und nachvollziehbar geschrieben!

Jennifer95
20.02.2022, 08:50
Hi,
hier findet ihr eine aktuelle Reportage zum Thema Inkontinenz: https://youtu.be/khFGqGB613w


Ich bin auch Bettnässer - ohne Windel wäre mein Bett 2-3x die Woche nass.
Ich verstehe das Mädel überhaupt nicht - wie kann man sich so gegen das Hilfsmittel wehren und lieber in einem nassen Bett aufwachen...
Ich finde das irgendwie schade. Will zwar nicht von mir auf andere schließen aber seit ich meine Windel akzeptiere ist mein Leben so viel einfacher geworden....

mickdl
20.02.2022, 10:01
Also mir hat sich das auch nicht erschlossen… Eine Lösung währe ja auch Botox - wie im zweiten Beitrag gezeigt wurde. Ich fand es etwas merkwürdig das sie das Problem schon so lange hat, aber offenbar kaum etwas versucht hat es wieder los zu werden - jedenfalls wurde das nicht berichtet. Jeder geht ja damit anders um - aber wenn ich nicht immer an meine Inko erinnert werden will dann ist so eine präzise Routenplanung von einer Toilette zur nächsten sicher auch nicht der weg…

Sasuke85
20.02.2022, 11:16
Das Problem ist eher die Sauberkeitserziehung im Kindesalter, viele Betroffene sehen es als Rückschritt an wenn man sich mit aufsaugenden Hilfsmitteln einlässt und versuchen alles mögliche um ja nicht auf eine Windel, Vorlage oder Pant zu nutzen. Für uns DL ist das etwas einfacher, wobei ich persönlich sagen muss das ich schon in meiner Kindheit/Jugend bedingt durch das Bettnässen auch die Vorteile der Windel kennen gelernt habe. Es gibt in meinen Augen nichts unangenehmeres als in einem nassen Bett aufzuwachen. Da selbe Spiel mit meiner Drang und Belastungsinkontinenz, ohne die Pants wären es zwei bis drei Unterhosen pro Tag den eine leicht feuchte bzw klamme Unterhose ist echt unangenehm. Auch hier wurde z.b. bei mir mit Medikamenten versucht die Dranginkontinenz zu behandeln, auch Bortox war im Gespräch. Aber durch die ganzen Nebenwirkungen der Medikamente hab ich das ganze gelassen und bin mittlerweile mit Pants sehr gut versorgt, ausser die Blase ist richtig am zicken oder ich kuriere eine Erkältung aus, dann trage ich Windeln da es des öfteren zu unkontrollierten Abgängen kommt.

Bommel74
21.02.2022, 14:27
Das Verhalten von Victoria lässt sich rational nicht erklären, umso verwunderlicher dass sie so offen über ihre Inko redet.
Im zweiten Teil wird Betreiberin des Blogs Pinkelbelle interviewt. Sie hat es tatäschlich geschafft ihre Erkrankung zu Geld zu machen und eine Buch darüber publiziert.

mickdl
21.02.2022, 18:29
Naja - also ich glaube nicht das Birgit damit viel Geld verdient dazu ist dieser „Ratgeber“ Markt viel zu stark umkämpft… Ich denke eher das ist ihre Art sich mit dem Problem auseinander zu setzten und der einen oder anderen vielleicht etwas Mut zu machen. Sie zeigt ja das man sich eben nicht mit dem Problem abfinden muss und das es auch eine weile dauern kann bis man die richtige Lösung für sich findet. Ich finde das gut und mutig. Ich denke sie hat es mit dem Buch geschafft das Thema gut mit einer Prise Humor für Leute aufzubereiten die sich nicht durch die medizinische Fachliteratur lesen wollen oder können - und das ist doch lobenswert.

Bommel74
02.03.2022, 14:15
Dass sie mit ihrer Erkrankungen Geld Verdient (egal ob viel oder wenig) war keineswegs negativ gemeint. Dass sie das didaktisch auch noch gut hinbekommen hat, ist sicherlich dem Umstand geschuldet dass sie nicht nur betroffene sondern auch Journalistin ist. Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt schätze ich Ihren Blog sehr.