PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lieferprobleme bei den Shops?



tommy
14.08.2021, 13:20
Hey liebe Windelgemeinde,

Mir ist beim rumstöbern aufgefallen, dass viele Shops (Save Express, Diaper Minister, ABDL Factory) sehr viele Windeln nicht mehr vorrätig sind. Vorallem halt die bunten Varianten von Rearz, Bambino, ABU usw.
Ist euch das auch schon aufgefallen und hat jemand dazu nähere Informationen?
Ist das nun der Corona Effekt? ��

Liebe Grüße
Tommy

DiaBud
14.08.2021, 13:36
Ich meine gelesen zu haben dass das u.a. mit dem Brexit zu tun hat, aber auch nachwirkungen der lockdowns des vergangenen jahres sind.
ABU z.B. hat sein aussenlager, soweit ich weiß, in england.. und mit Brexit ist der import aus besagtem lager nach deutschland oder Niederlande dementsprechend erschwert. Ich denke das meiste wird sich in einiger zeit wieder legen, sobald sich alles auf die neue situation eingestellt hat.

Helmut
14.08.2021, 18:58
Ich denke das hat mehr mit Lieferkapazitäten zu tun, da wohl die allermeisten dieser bunten Windeln aus China stammen. Da war doch eine Zeitlang ein Hafen angeblich wegen Corona dicht und es stauten sich unzählige Container. Dann war noch das Problem mit dem blockierten Suezkanal, was die Lage noch mehr verschlimmerte. Nicht nur bei den China Windeln gibt es Lieferengpässe, auch bei vielen Halbleitern für die Automobilindustrie stockt es, dass sogar einige Autohersteller ihre Bänder stillstehen lassen wegen fehlender Teile.

Es fehlt momentan an Transportkapazitäten, sprich es sind nicht genug Containerschiffe da, um alles transportieren zu können. Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis der Rückstau wieder abgearbeitet ist.

Der Brexit hat damit überhaupt nichts zu tun, die betreffenden Unternehmen haben schon lange davor sich entsprechende Lagerkapazitäten in anderen EU Ländern angelegt.

Wolfgang
14.08.2021, 19:29
jo, das boese china ist schuld ;)
zuerst waren fabriken und häfen geschlossen
dann gabs megastau wegen eines verkehrsunfalles
und nun sind schon wieder gewisse chinesische häfen geschlossen

es stapeln sich die waren weil die einfach nicht abtransportiert werden koennen

mit einer entspannung der lage kann man laut einer reederei-insiderin nicht vor 2. quartal 2022 rechnen

aber konzerne lernen langsam dass gobalisierung - und alles in billiglohnlaendern produzieren - doch nicht das gelbe vom ei ist
besser ein gering teureres bauteil als gar keines

jan2001
14.08.2021, 20:44
mit einer entspannung der lage kann man laut einer reederei-insiderin nicht vor 2. quartal 2022 rechnen


Tatsächlich gibt es sogar Stimmen, die davon ausgehen, dass uns dieser Markt noch bis ins Jahr 2023 begleiten wird. Damit meine ich die Seetransportseite.

tommy
14.08.2021, 22:05
Oh stimmt... Der Seeweg... Garnicht dran gedacht. Das ist wohl eine logische Erklärung.

Danke ihre Lieben ��

Taggy
15.08.2021, 08:24
Jup, früher soll Waren auf den Seeweg ca. 1 Monat gebraucht haben nachdem sie im Hafen in China angelangt sind. Heutzutage musst du von 2 bis 3 Monate rechnen und das zum mehr als 5 fachen Preis...

Helmut
15.08.2021, 09:35
Es werden zwar schon neue Containerschiffe gebaut, aber das dauert auch 10-12 Monate bis eines fertig ist. Außerdem waren die ganzen Werften eh schon vorher an der Auslastungsgrenze, so dass da auch erst noch neue Kapazitäten geschaffen werden. Zwar könnte man theoretisch solche Schiffe auch bei uns bauen, aber die wenigen Werften welche dafür Groß genug sind, die haben sich auch große Kreuzfahrtschiffe spezialisiert und sind mit aktuellen Aufträgen schon ausgelastet. Außerdem müssten die erst ihren ganzen Produktionsablauf entsprechend umstellen, da Containerschiffe sich ja Konstruktiv grundlegend unterscheiden.

Zwar gab bzw.gibt es auch Überlegungen, die Container auf dem Landweg von China nach Europa zu schaffen, aber das scheitert momentan auch an den Kapazitäten, da die dazu zusätzlich nötigen Loks und Wagons auch erst noch gebaut werden müssen. Zwar bräuchte der einzelne Container dann nur noch eine Woche statt etwa 4 Wochen nach Europa, aber der Zug müsste durch mehrere Länder fahren und ist auf der ganzen Strecke durch nicht planbare Gegebenheiten gefährdet, etwa durch defekte Gleise, Sabotage, modere Weglagerei. Hier sind Containerschiffe besser geschützt, dem Sturm kann man ausweichen und es gibt nur wenige Stellen, an denen moderne Piraten zuschlagen könnten.

Egal wie man es anstellt, sei es neue, Schiffe, Züge zu bauen oder Vorort die Produktion zu errichten, es geht nicht von jetzt auf gleich, das dauert seine Zeit.

Es hat uns aber sehr deutlich die Nachteile einer so eng verzahnten Globalisierung gezeigt, klemmt es an einer Stelle in der ganzen Reihe, so kommt das ganze System ins wanken. Ich denke dass man sich langfristig wieder mehr auf die dezentrale Herstellung konzentriert, um Abhängigkeiten vom globalen Warensystem zu minimieren.

jan2001
15.08.2021, 11:01
Der Landweg per Zug wird niemals wirklich eine Alternative für die Masse werden, da die Anzahl der Container pro Zug begrenzt ist und zudem jeder Gleisabschnitt eine bestimmte Kapazität pro Zeiteinheit hat. Um ein Containerschiff auf dem Landweg zu ersetzten, müsste man schon einige Gleisstrecken parallel zum existierenden Weg bauen. Das braucht wohl keine weitere Erklärung um zu erkennen, dass das unrealistisch ist.

Baby_chic
15.08.2021, 12:25
Wer kann sollte immer einen eigenen Vorrat haben !

Taggy
15.08.2021, 14:34
Wer kann sollte immer einen eigenen Vorrat haben !

Das sowieso.

Helmut
15.08.2021, 17:49
Das stimmt.

Mein Vorrat reicht bestimmt noch für mindestens die nächsten 5 Jahre und die Hersteller der Inkowindeln sind bis jetzt nicht betroffen.

naan65
15.08.2021, 23:26
Rechnen wir mal durch: ein Containerschiff trägt ca. 23800 20 Fuß Container.
Ein Eisenbahnwaggon trägt 2.
Das sind 11900 Waggon.
Bei einem LüP (Läng über Puffer) also die gesamt Länge des Waggon von 13,86m, kommen wir auf eine Länge von 164,938m.
Weiterer Gedankengang: ein Güterzug der DB darf 120 Achsen haben, 11900 durch 120 sind rund 100 Züge.
Dazu kommt der Triebfahrzeugführer, max. 8 Stunden Dienstzeit, bei der Entfernung grob geschätzt 6.
Das wird extrem teuer.
Dann doch lieber Schiff und auf die Liefrung warten.

jan2001
16.08.2021, 13:43
Die Kosten für das fahrende Personal dürften auf der Strecke, die zum Großteil durch China, der Mongolei, Russland und Weißrussland verläuft, da noch der kleinere, einschränkende Faktor sein.
Die Verfügbarkeit von Waggons ist ebenso eingeschränkt wie die Kapazität der Gleisanlagen. Meines Wissens nach ist die Neue Seidenstraße bereits jetzt schon auf absehbare Zeit ausgelastet.