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Nappyboy90
05.07.2021, 18:11
Hallo,

dieser Thread richtet sich primär an die Leute hier, die Windeln tragen weil sie Lust darauf haben, aber schließt natürlich nicht die aus, die auf Windeln angewiesen sind.

Ich denke, dass es einigen hier ähnlich geht, bezogen darauf, was der Windelfetisch für sie bedeutet.

Bei mir verhält es sich so:
Ich verbinde mit den Windeln, bzw. dem Windelfetisch eher gemischte Gefühle, da ich den Fetisch irgendwie noch nicht 100%ig für mich angenommen habe. Trage Windeln auch eher unregelmäßig. Wenn ich sie dann mal trage, ist es irgendwie fast immer toll und unterwegs teilweise auch ein gewisser Nervenkitzel bzw. gibt es mir einen kleinen "Kick". (Zum Glück musste ich aber bisher unterwegs noch nie wechseln.) Manchmal begünstigen sie die Erregung, an anderen Tagen haben sie eher eine entspannende Wirkung, weil ich es einfach, egal wo ich bin, laufen lassen kann.
Wenn ich die Windeln dann ablege (egal ob unterwegs getragen oder nur zuhause), fühlt es sich allerdings oft an als hätte ich etwas getan, was ich nicht tun sollte - fast wie ein schlechtes Gewissen oder ein Scham-ähnliches Gefühl. Hier wird man glaub ich echt stark durch die Gesellschaft geprägt, die einem indirekt vermittelt, was "richtig" und was "falsch" sein soll.
Speziell nach einem "Höhepunkt" in Windeln verliere ich oft für 1-2 Tage die Lust, welche zu tragen, geschweige denn, dass ich sie danach anbehalten könnte (muss sie dann immer schnellstmöglich ausziehen). Mich mit Freunden zu treffen, während ich eine Windel trage, habe ich mich bisher nicht wirklich getraut (aus Angst, sie könnten es bemerken). Dadurch komme ich dann manchmal in einen Entscheidungskampf "Windeln VS. Freunde treffen?", was natürlich nicht förderlich ist...
Habe über die Jahre auch schon mehrfach versucht, von dem Fetisch loszukommen, was auch zeitweise klappt, aber dann kommt es meistens zurück, zum Teil stärker als vorher. Die richtige "Strategie", den Fetisch vollends zu akzeptieren habe ich für mich allerdings noch nicht gefunden... Windeln nur zu tragen, wenn ich wirklich Lust drauf habe und mir selbst zu sagen "Es ist okay, was du machst" war bisher eher erfolgslos. Sie stattdessen (ggf. auch nur für einen gewissen Zeitraum) jeden Tag zu tragen, um sie für mich zu etwas "Normalerem" zu machen, fände ich allerdings glaube ich zu extrem...

Berichtet gerne mal, wie ihr mit dem Fetisch umgeht, bzw. was dieser für euch bedeutet.
Gibt es Momente, wo ihr euch wünschen würdet, ihr hättet diesen Fetisch nicht? Oder gibt es Momente, wo ihr ihn gerne mehr ausleben wollt, aber nicht könnt?

Freue mich auf eure Antworten.

BabySteph
05.07.2021, 18:49
Hi,

ich bin über das Bettnässen zum Windelfetisch gekommen, welches mich sporadisch mein Leben lang begleitet. Seit knapp 3 Jahren bin ich hochgradig dranginkontinent und muss tags und nachts Windeln tragen. Insofern stellt sich mir nicht mehr die Frage, ob ich Windeln unterwegs trage - ohne Windeln geht es gar nicht mehr. Um das in den Kontext zu setzen, bin mit einem GdB von 70 schwerbehindert.

Wie stehe ich nun zu den Windeln?
Trotz der Inko habe ich immer noch sexuelle Lust auf Windeln, jedoch gibt es auch Phasen wo mich das Windeltragen richtig runterzieht. z.B. wenn meine Depression überhand nimmt oder wenn ich bei 30°C im Schatten das Plastik zwischen den Beinen tragen MUSS oder wenn ich mit nassen Hosen da stehe, weil die Windel nicht gehalten hat oder ich 2 Extrakoffer im Urlaub mitnehmen muss, damit ich genug Windeln dabei hab.
Früher, als ich noch keine Dranginkontinenz hatte, sondern nur hin- und wieder unter Bettnässen gelitten habe, war das Empfinden eher auf der Lust-Seite. Klar gab es auch mal blöde Situationen, wo die Windeln unpassend waren, jedoch hielt sich das in Grenzen. Dagegen habe ich oft Windeln ohne Grund getragen und das ganze auch sehr geniessen können.
Blöderweise habe ich ziemlich verkümmerte Hoden und mein Testosteronspiegel sehr niedrig, wodurch ich mittlerweile impotent geworden bin und kriege keine Erektion mehr hin (Potenz konnte weder mit Testosteronsubstitution, Potenzmitteln oder andere Hilfsmittel ausgeglichen werden). Insofern fällt es mir sehr schwer, Druck abzulassen (geht nur mit viel Geduld und dauert sehr lange), aber das Lustempfinden (auch in der Windel) ist immer noch da.

Fazit: komplett ambivalente Situation, mal Lust, mal Frust, je nach Tagesverfassung. Wenn ich allerdings die theoretische Wahl treffen müsste, "Komplett gesund aber keine Windeln mehr" oder "Weiterhin so krank und die Windel darf bleiben" würde ich mich für ersteres entscheiden. Das Leben ohne richtigen Sex ist einfach beschissen und auch auf die Depression könnte ich sehr sehr gut verzichten.

Grüße
BS.

grey
05.07.2021, 19:32
Hallo Nappyboy90,

für mich stellt der Windelfetisch im Großen und ganzen eine echte Bereicherung in meinem Leben dar. Ich Diaper Lover, und dies nun schon seit über 20 Jahren. Ich habe gelernt den Windelfetisch als solchen anzunehmen und ihn fest in mein Leben integriert. Ich würde sagen etwa 90% meiner Freizeit verbringe ich in Windeln, die ich auch für alles nutze. Für alles.

Es war nicht immer so, ich hatte anfängliche Probleme mit diesem Fetisch. Ich hatte mich zu Beginn geschämt und lebte ihn nur heimlich und daheim aus. Bis ich irgendwann mich selber gefragt hatte ob ich das will, ja oder nein, und ob ich das zu mir gehören soll. Die Antwort war ja.

Es war ein Lernprozess den Fetisch so anzunehmen und ihn vertreten zu können, aber es hat sich - für mich persönlich - gelohnt.

Ich schrieb im ersten Absatz, dass ich Windeln in der Freizeit trage, eben nur da. Auf der Arbeit will ich das nicht, aus mehrerer lei Gründen. Zum einen sehe ich selber meinen Fetisch als mein Privatvergnügen an, und dies sollte es auch bleiben. Auch halte ich es für wichtig, nicht alles persönliche mit auf die Arbeit zu nehmen. Ich arbeite in einem Hause mit Sammelumkleidekabinen, und ich will nicht, dass das innerhalb kurzer Zeit jeder Arbeitskollege von mir erfährt, dass ich auch bei der Arbeit Windeln tragen will. Es muss nicht jeder Kollege alles von einem, von mir, wissen. Ein weiterer Grund wäre ganz praktischer Natur: Wenn ich nun plötzlich auf Arbeit Windeln tragen würde, bräuchte ich neue Arbeitshosen, da unter meinen jetzigen einfach keine vernünftige Windelhose passt.

Das wären die wichtigsten Gründe, warum ich nur in der Freizeit Windeln trage.

Manchmal reicht mir meine Freizeit nicht aus, um meinen Fetisch wirklich ausgiebig und erfüllend aus zu leben. Etwa wenn ich an einem Dienstfreien Tag plötzlich einspringen muss. Das finde ich dann immer etwas schade. Manchmal würde ich gerne intensiver Windeln tragen. Aber aus besagten Gründen schließe ich das Windelntragen auf Arbeit für mich als DL aus.

Im Großen und Ganzen passt das für mich so wie es ist. Ich weiß nicht, welche Lebenseinschnitte noch auf mich zu kommen. Thema Partnerschaft zum Beispiel, bisher bin ich Single und kann tun und lassen was ich will. Aber für eine Partnerschaft auf den Fetisch zu verzichten schließe ich aus.

Ich liebe es einfach gewickelt zu sein, ich fühle mich wohl dabei und stehe auch dazu. Es wissen einige Menschen in meinem privaten Umfeld davon, dass ich Windelträger bin. Im Übrigen auch eine HAnd voll Arbeitskollegen, mit denen ich mich gut verstehe. Ich will jedenfalls nicht mehr auf diesen Fetisch verzichten müssen, und wozu auch? Er gehört zu mir und es macht mir Spass, damit ist doch nach langer Rede eigentlich alles wichtige gesagt.

So lebe ich heute meinen Fetisch aus und fühle mich gut damit. Ich hoffe, dass das auch in meinem weiteren Leben so bleibt.

Liebe Grüße

DiaBud
05.07.2021, 20:16
Mir geht es in etwa wie Nappyboy90 .

Es ist für mich entspannend, das gefühl des weichen materials und das wissen dass ich sie benutzen kann ohne angst, aber gleichzeitig auch ein typischer fetisch. Die meiste zeit hätte ich ihn lieber net, dementsprechend trage ich super selten (immer dann wenn ich allein bin), und das ist dann für mich ein event auf das ich mich wochen im voraus freuen kann, insgeheim natürlich. Aber sobald einmal der.. naja, höhepunkt kam, ist das interesse direkt weg, und ich denke mir nur "ich sollte das nicht tun". Dann versuch ich die windeln meist so schnell wie möglich loszuwerden.

Ich hab das im forum schonmal irgendwo erwähnt, es gibt im englischen dafür einen begriff, bzw. 2:
"binge-purge cycle" ist, etwas unbedingt in maßen zu wollen und sich quasi hinzugeben, danach aber sofort nichts mehr damit zu tun zu haben und es loszuwerden.
"Post-Nut-Clarity" ist auch so ein begriff der passt, der beschreibt das gefühl nach dem.. ähem höhepunkt, wenn man wieder zur "besinning" kommt und rational denkt. die beiden begriffe gehen also quasi hand in hand.

Also ich würde gerne versuchen, wie du sagst, es zu etwas "normalem" zu machen indem ich öfter und länger trage. am besten mal eine ganze woche, bin ziemlich sicher ab tag 4 wird der besonderheitsfaktor vergehen. Und ab da werden die windeln dann mehr ein hilfsmittel, denn es ist entspannend einfach laufen lassen zu können ohne sorge oder drang. Also hin und wieder aus praktischen gründen tragen, das wäre gut.

kay'est
06.07.2021, 06:18
Von Fetisch würde ich jetzt bei mir mal nicht sprechen
da ich sie sehr gern trage egal zu welcher Jahreszeit

Wenn ich mal meine Lust los werden will dann wird das ohne saugpolster zwischen den Beinen gemacht
und dann kommt die pampi wieder um ohne wenn und aber

Und zum Gewöhnung effekt
man fängt halt mit kleinen Schritten an und versucht nicht wie die „Profis“ durch zu starten

und was mir früher (vor 20 Jahren) geholfen hat war einfach erleichtern und dann einfach selber zwingen sie anzubehalten und Ekel zu überwinden
Oder sich einfach danach ablenken
das sowas nicht von heut auf morgen geht sollte klar sein

Windellui91
06.07.2021, 08:20
Mir geht es da ziemloch ähnlich.
Für mich ist es der reine sexuelle reiz. Es gibt normalerweise kein windeltragen ohne höhepunkt.
Danach kommt die windel aus und erst beim nächstmöglichen freien tag wieder an.

Früher war ich genauso in diesem kreislauf gefangen, wollte danach die windeln alle loswerden und habe mich geschämt dafür.
Ich weiß zwar nicht wie genau ich es geschafft habe, aber - und dabei hat mir dieses forum ehrlich gesagt sehr geholfen (größtenteils als stiller mitleser) - ich habe es nun als ein teil von mir akzeptiert und es sogar meiner frau erzählt. Die kann damit zwar nichts anfangen, lässt es mich aber ausleben, solange sie damit nichts zu tun hat.

Und so trage ich an sturmfreien tagen meine windeln und freue mich darüber.
Gibt aber immernoch zeiten, in denen hätte ich gern einen alltagstauglicheren fetisch :D

blubby
06.07.2021, 09:25
Hi,
ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen, das ging mir häufig nicht anders.

Aber Du kannst es drehen und wenden wie Du magst, wenn Du einen Fetisch hast, dann hast Du Ihn. Davon los wirst Du höchst wahrscheinlich nicht mehr kommen. Aber langweilig kann ja jeder und ein besonderes Hobby ist ja auch was Schönes – denke positiv und mag Dich! Peinlich ist da nix dran.

Und mit Windeln hast Du Dir doch auch eine großartige Vorliebe/Hobby/Fetisch zugelegt. Gegenüber vielen anderen bietet die viele Vorteile:

1. Allein geht viel: Überleg Dir mal, Du würdest unfassbar darauf stehen, stundenlang fremde Füße abzulutschen, fremde Unterwäsche zu beschnüffeln oder anderen den Hintern zu versohlen. Da geht alleine nichts. Das Gefühl einer feuchten Windel kannst Du ganz für Dich erleben, in unterschiedlichen Intensitäten und begleitenden Spielen.

2. Kein Bett notwendig: Du kannst das wohlige Gefühl ganz weit in den Alltag integrieren, wenn Du das magst. Bei den oben genannten, anderen Vorlieben ist das schwer vorstellbar, diese auch nur annähernd außerhalb eines abgesteckten Raums zu leben. Mit der Windel kannst Du ein tolles Gefühl (fast) überall hin mitnehmen. Ins Restaurant z.B. oder wie im Beitrag von Yohannez hier im Forum auf eine Wanderung. Natürlich solltest Du es nicht übertreiben, Du willst andere ja nicht belästigen.
Wobei Du auch ganz beruhigt sein kannst, wenn die (nicht AB)-Windel zufällig ein wenig überm Hosenbund herausblitzt (bitte nicht provozieren). Man wird Dich eher bemitleiden und selbst wenn Dich Nachbarn oder Bekannte darauf ansprechen würden, müsstest Du nicht „die Hosen runterlassen“ sondern könntest ein vorrübergehendes medizinisches Problem als Notlüge verwenden. Das wird schwierig, wenn das Dekolleté Deines Hinterteils mit einem Damenspitzenhöschen geschmückt wäre. (nochmal: sei lieb zu Deiner Umwelt und provoziere das nicht)

3. Beziehung: Das ist aus meiner Sicht bei jedem Fetisch schwierig. Wenn der Partner kein Quäntchen Offenheit hat und es für Ihn null nachvollziehbar ist, was in Dir vorgeht, dann wird das nichts. Aber wenn das Verständnis grundsätzlich da ist, dann ist das mit der Windel vielleicht sogar einfacher als bei anderen Fetischen. Wenn Dein Partner nicht bereit wäre, mehr als einen Klaps auf den Popo zu akzeptieren oder das Gesicht verzöge, wenn Du in Richtung Füße tauchst, dann wäre der Käs schon gegessen und eine solche Reaktion kann ich auch gut nachvollziehen, weil der Partner aktiv eingebunden sein muss und wenn das unangehm ist, ists für sie/ihn blöd.
Aufgrund der ersten beiden Punkte, geht da mit der Windel viel mehr, ohne den Partner direkt und aktiv ins Spiel zu involvieren und trotzdem selbst spielen zu können. Für die meisten von uns dürfte das Fetisch-Leben nicht vorbei sein, wenn der Partner keine Lust hat, eine feuchte Windel aktiv zu wechseln! Und auch das passive Einbeziehen des Partners kann da mit unterschiedlichster Intensität und unterschiedlichen Vereinbarungen stattfinden, es ist viel Platz für Kompromisse. (Aber Achtung: Viel Einfühlsamkeit und Kommunikation ist immer gefragt, wenn der Partner nicht den kompatiblen Fetisch hat)

Insofern halte ich die Windel im Gegensatz zu Windellui91 für einen äußerst Alltagstauglichen Fetisch.


Bezüglich des von DiaBud erwähnten „Binge-purge-cycle“ haben mir zwei Dinge geholfen:

1. Windel länger am Stück tragen, damit sie einfach normaler werden. Ich hab mir vor langer Zeit zweimal für eine Woche eine Ferienwohnung gemietet und durchgehend gewindelt Urlaub gemacht und durchgehend eingepullert. Auch wenn mir die Windel zwischendurch auch mal ziemlich auf den Sack ging, möchte ich die Erfahrung nicht missen und sie hat mir sehr geholfen. Seit dem ist es auch völlig unkritisch und wohlig prickelnd für mich, in Windeln das Haus zu verlassen oder mich auf einer öffentlichen Toilette frisch zu machen. Das entspannt sehr.

2. Einen Orgasmus dahin schieben, wo es nicht möglich oder zu aufwändig ist, die Windel danach wegzulassen. Z.B. Abends schön Duschen, sich frisch machen, im Bett etwas lesen und einpullern und spielen. Ich wollte da nicht mehr aufstehen und mich wieder komplett frisch machen – viel zu anstrengend ;-). Oder auf eine einsame Wanderung wie Yohannez...

Ich denke auf jeden Fall dass es hilft, die sexuelle Aufregung zu versuchen ein wenig zu entkoppeln, damit die Vorliebe nicht das Leben bestimmt, sondern Du Herr der Lage bleibst - das ist für mich das wichtigste und gleichzeitig die größte Herausforderung bei einem Fetisch. Mir hat das jedenfalls sehr geholfen.

Mir ist es mittlerweile lieber, ein ganzes Wochenende in Windeln zu verbringen und die wohlige Zeit zu genießen als überfeuchte, übereilte, überaufregende, Aktionen durchzuführen, die dann immer noch zu einem leicht schlechtem Gewissen führen. Ich mag meine Vorliebe, die ich mit unterschiedlicher Intensität auslebe, d.h. bei mir gab es auch schon Monate und Jahre "ohne".

Insofern nochmal: Geh's positiv an, im Gegensatz zu vielen anderen beschäftigst Du Dich damit, was DIR wirklich gut tut und was nicht.


Gruß
Blubby

mickdl
06.07.2021, 10:22
Hi Nappyboy90,

ich will mal versuchen zu Erklären wie ich das sehe. Um zunächst eine kurze Antwort auf deine Frage zu geben: Ich denke einiges in meinem Leben währe ohne den Fetisch anders gelaufen. Ob besser oder schlechter kann ich nicht sagen - allerdings habe ich das zum Teil schon als Belastung empfunden.



Wenn ich die Windeln dann ablege (egal ob unterwegs getragen oder nur zuhause), fühlt es sich allerdings oft an als hätte ich etwas getan, was ich nicht tun sollte - fast wie ein schlechtes Gewissen oder ein Scham-ähnliches Gefühl. Hier wird man glaub ich echt stark durch die Gesellschaft geprägt, die einem indirekt vermittelt, was "richtig" und was "falsch" sein soll.


Ich denke das ist tatsächlich etwas was uns die Gesellschaft einredet - nämlich das es verkehrt ist sich außerhalb der "allgemeinen Moralvorstellungen" zu vergnügen. Dieses Problem trifft allerdings nicht nur auf DL's sonder auch auf ganz viele andere Gruppen zu - die ähnliche Akzeptanzprobleme mit ihrer Sexualität hatten/haben. Aus Erfahrung kann ich dir sagen das dies für einen selber oft ein eher untergeordnetes Problem ist und mit der Zeit verschwindet.




Mich mit Freunden zu treffen, während ich eine Windel trage, habe ich mich bisher nicht wirklich getraut (aus Angst, sie könnten es bemerken). Dadurch komme ich dann manchmal in einen Entscheidungskampf "Windeln VS. Freunde treffen?", was natürlich nicht förderlich ist...


Das vs. finde ich schon etwas heftig. Ich hab das nie so empfunden - wenn ich Lust auf Windeln hatte habe ich sie getragen - OK - jetzt nicht zum Sport, am Strand oder zum übernachten bei Kumpels, aber wenn wir abends weg gegangen sind - warum denn nicht? Das hat nie jemand gemerkt und wie du ja schon sagtest es gibt ja auch den gewissen Kick... :-)



Habe über die Jahre auch schon mehrfach versucht, von dem Fetisch loszukommen, was auch zeitweise klappt, aber dann kommt es meistens zurück, zum Teil stärker als vorher. Die richtige "Strategie", den Fetisch vollends zu akzeptieren habe ich für mich allerdings noch nicht gefunden...


Einen Fetisch wird man nicht los - man kann ihn höchstens sublimieren. Von daher ist der Versuch ihn los zu werden eher eine Kraft- und Zeitverschwendung. Die hilfreichere Fragestellung könnte sein: Wie arrangiere ich mich mit ihm damit er mich nicht behindert. Diese Frage trifft dann vermutlich vor allem das Thema Partnerschaft und Sexualität. Auch wenn und die bunte Bilderwelt des Internet anderes suggeriert - Frauen stehen i.d.R. nicht auf Windeln - und wenn dann oft auch nicht so wie sich ein DL das erträumt.

Man könnte vermutlich gut einen eigenen Thread zu diesem Thema auf machen, aber dieses Problem ist wahrscheinlich das größte bei allen Fetischen:Sie sind sind auf das Objekt und nicht auf den Partner gerichtet - und das findet der Partner in aller Regel erstmal blöd. Dies ist natürlich nur ein Beispiel von vielen - aber es zeigt vielleicht worauf man sein Augenmerk drauf richten kann, um sich eben mit dem Fetisch zu arrangieren.

Charly
06.07.2021, 11:34
Dann möchte ich meinen Senf auch mal dazugeben. Ich bin seit sehr langer Zeit DL und erst durch Krankheit harninkontinent geworden,alles , was ich mir früher erträumt habe und nie eingetreten ist,wurde wahr. Nun sollte man meinen,super dann ist ja alles toll,aber dem ist leider nicht so. Natürlich genieße ich die Windel immer noch und es ist eine spezielle Freude für mich,wenn meine Frau mich wickelt( wenn sie Lust drauf hat) ,aber dort ,wo ich die Windel früher weglassen konnte,muss ich die halt tragen. Das ist manchmal echt nervig,wenn auf Arbeit das wechseln nicht so schnell geht,wie ich es gern hätte und damit keiner was mitbekommt. Man gewöhnt sich an den Rhythmus ,den es braucht,um trocken durch den Tag zu kommen und dennoch sind es Situationen,die ich mir so nicht erwünscht habe,zu einem die Nächte,wo es mir auch gegenüber meiner Frau peinlich ist,wenn ich ausgelaufen bin und sie das Bett mitten in der Nacht neu beziehen muss,was mir wohl früher einen wohligen Schauer über den Rücken hätte laufen lassen. Aber ich will auch nicht nur meckern,denn so ist wohl das mit dem Karma gemeint,was man will, bekommt man auch,mit allen Facetten. Ich hab jedenfalls meinen Frieden mit meiner Inkontinenz gemacht und hab es als gegeben angenommen.

Sysapo
06.07.2021, 16:19
Ich bin durch einen Unfall auf Windeln angewiesen. Am Anfang war es für mich ein Schock. Mit der Zeit habe ich gelernt damit zu leben, was einige Zeit gedauert hat. Seit etwa 7 Jahren habe ich ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.

kigaki
06.07.2021, 16:29
Ich hab das im forum schonmal irgendwo erwähnt, es gibt im englischen dafür einen begriff, bzw. 2:
"binge-purge cycle" ist, etwas unbedingt in maßen zu wollen und sich quasi hinzugeben, danach aber sofort nichts mehr damit zu tun zu haben und es loszuwerden.
"Post-Nut-Clarity" ist auch so ein begriff der passt, der beschreibt das gefühl nach dem.. ähem höhepunkt, wenn man wieder zur "besinning" kommt und rational denkt. die beiden begriffe gehen also quasi hand in hand.
Rational denken ist auch so ne Sache...
Wenn man wirklich rational denkt, verliert der Toilettengang seinen Sinn
Keiner kann mir erklären, warum ich, nur weil man vor ein paar Jahrhunderten auf die Idee gekommen ist, Toilettensysteme zu entwickeln, diese benutzen "muss". Nur weil ich als nicht inkontinenter Mensch dazu fähig bin? Weil es alle so machen?
Nö, das ist keine gute Begründung
Als Kind fragen sich bei der Sauberkeitserziehung auch viele, warum sie jetzt plötzlich auf Windeln verzichten sollen.
Und da bekommt man dann zu hören: "Weil du jetzt groß bist"
Dass dieses Streben, groß zu werden, und die Aussage beim Töpfchentraining offenbar psychisch was anrichtet, ist mir schon öfter aufgefallen. Sonst hätte die breite Masse nicht so eine, ich nenne es mal Abneigung gegen Windeln.
Natürlich gibt es Gründe die für die Toilette sprechen.
Aber darüber denkt ihr ja nicht nach, wenn ihr euch dafür schämt Windeln zu tragen
In dem Moment denkt man nicht an die Umweltbelastung, die einschränkte Bewegungsfreiheit oder mögliche Hautausschläge
Nein, man denkt an die gesellschaftlichen Normen, und die ist hier nunmal ab einem gewissen Alter: Toilette
Und so sehr sollte man sich von der Gesellschaft nicht einnehmen lassen, dass man Dinge, die einem als Kind mal erzählt wurden, wie "Große gehen auf die Toilette" seinen Alltag bestimmen lässt
Gilt sicher auch für andere Bereiche....

Also ich würde gerne versuchen, wie du sagst, es zu etwas "normalem" zu machen indem ich öfter und länger trage. am besten mal eine ganze woche, bin ziemlich sicher ab tag 4 wird der besonderheitsfaktor vergehen. Und ab da werden die windeln dann mehr ein hilfsmittel, denn es ist entspannend einfach laufen lassen zu können ohne sorge oder drang. Also hin und wieder aus praktischen gründen tragen, das wäre gut.
Ich will dir deinen Plan nicht vermiesen, und vielleicht funktioniert es ja für dich.
Aber ich sehe das Problem eben im Denken, und ich würde versuchen, das Problem zu lösen. Also in diesem Punkt "auf die gesellschaftlichen Konventionen zu scheißen"
Es sollte nämlich nicht das Ziel sein, dass Windeln tragen, nichts besonderes mehr ist
- das wäre ja fast dasselbe wie ein Verlust des Spaßfaktors
Ich denke, ihr müsst die Angst vor der Gesellschaft verlieren; vor allem zuhause
Der Windelfetisch ist eure Bestimmung, und ihr solltet ihn euch nicht kaputt machen lassen

Ist sicher nicht einfach, ich hab das Glück, meine antrainierte "Angst" vor Windeln schon mit etwa 5 verloren zu haben, weil ich da gemerkt hab, wie cool die Dinger sind. Also für mich war es immer etwas "normales", unbedenkliches - auch wenn mir klar war, dass ein Großteil der Gesellschaft das vollkommen anders sieht.

Windellui91
06.07.2021, 17:02
blubby
Um es kurz richtig zu stellen.. mit alltagstauglich meinte ich konventioneller/gesellschaftstauglicher ;)

blubby
06.07.2021, 17:54
blubby
Um es kurz richtig zu stellen.. mit alltagstauglich meinte ich konventioneller/gesellschaftstauglicher ;)

Ja, das stimmt schon, aber nenn mir mal einen deutlich gesellschaftstauglicheren! Und Du hast ja auch einen Kompromiss gefunden, bei den von mir erwähnten hätte das vielleicht doch schwieriger werden können. Häufig ist doch das Abweichen von der "Norm" schon das Verstörende. Und klar, je nachdem wie wie man kommuniziert und wie man handelt kann der Windelfetisch natürlich auch überdurchschnittlich verstören, das Zeug dazu haben die meisten anderen Fetische aber auch.

Windellui91
06.07.2021, 21:33
Ja, das stimmt schon, aber nenn mir mal einen deutlich gesellschaftstauglicheren! Und Du hast ja auch einen Kompromiss gefunden, bei den von mir erwähnten hätte das vielleicht doch schwieriger werden können. Häufig ist doch das Abweichen von der "Norm" schon das Verstörende. Und klar, je nachdem wie wie man kommuniziert und wie man handelt kann der Windelfetisch natürlich auch überdurchschnittlich verstören, das Zeug dazu haben die meisten anderen Fetische aber auch.

Also ich denke schon, dass lack/leder oder bdsm deutlich eher akzeptiert werden. Grade nachdem bücher und filme wie shades of grey immer beliebter werden.
Generell bin ich aber der meinung, dass fetisch fetisch ist. Egal was das objekt der begierde ist. Den einen kann man eher nachvollziehen als den anderen, aber akzeptieren bzw tolerieren sollte man alle gleich (sofern natürlich niemand zu schaden kommt oder belästigt wird)

Marwin
07.07.2021, 17:15
Ich kann es kurz in folgenden zwei Sätze zusammenfassen:

Das Tragen, auch für eine Woche oder mehr, ist für mich sehr viel Lust. Finanziell ist die Windelsucht aber eine grosse Belastung.

AlwaysDry
07.07.2021, 17:35
Ich kann es kurz in folgenden zwei Sätze zusammenfassen:

Das Tragen, auch für eine Woche oder mehr, ist für mich sehr viel Lust. Finanziell ist die Windelsucht aber eine grosse Belastung.

Dann hoffe ich doch sehr, dass dich dein Urin nicht in den Ruin treibt :D

DLTenafan
07.07.2021, 21:51
Ich sehe es so das es von beidem etwas hat sowohl die Lust am tragen und benutzen der windel als auch immer wieder die Belastung der aufkommenden Fragen bin ich verrückt oder normal? Ist das richtig was ich grade mache oder nicht? Manchmal äußert sich halt das schlechte Gewissen nachdem benutzen und manchmal muss man sich eben in der windel einen runter holen weil die Lust an der windel einen so scharf macht.

Marwin
07.07.2021, 22:16
Dann hoffe ich doch sehr, dass dich dein Urin nicht in den Ruin treibt :D

Tja, als Student bin ich finanziell leider nicht gerade privilegiert. Aber ich traue mir zu, dass ich rechen kann. ;)

tanja1
08.07.2021, 08:18
Hi
Jede Lust kann auch zur Last werden. Spätestens, wenn sie zur Sucht wird. Aber das ist auch wieder ein anderes Thema, das sehr kontrovers diskutiert wird. Alles was eine Belastung ist versuche ich zumindest für mich, entweder los zu werden oder wieder in die Lust zu wechseln. Und Windeln werde ich sicher nicht los ;-)
Grüsschen Tanja

Hoewi
08.07.2021, 09:16
Für mich ist es pure Lust! Als ich diese Windellust für mich entdeckte, da war es manchmal eine Belastung, schlechtes Gewissen..darf man das….diese Dekadenz… aber irgendwann habe ich es akzeptiert…und ich geniesse!

meine9547
08.07.2021, 20:53
Windeln sind für mich inzwischen pure Lust. Am Anfang war es, sagen wir mal komisch, aber nur ganz kurz.
Inzwischen trage ich ich Windeln einfach wie es mir kommt. Das weiche Gefühl und das nicht Aufstehen und zur Toilette müssen mag ich einfach.
Als Belastung habe ich meinen Fetisch nie empfunden, vielmehr trägt er bei mir zum Stress abbau und Ausgleich nach anstrengenden Tagen bei... einfach wohlfühlen und genießen. Der Urlaub vom Alltag für zwischendurch.

Param1969
11.07.2021, 13:58
Für mich ganz klar die Windellust da sie für mich einfach zum normalen Alltag einfach dazu gehört. Ich genieße sie und bin auch inzwischen außerhalb der Arbeit Permanent Gewindelt, genieße es einfach Gewindelt zu sein ohne schlechtes Gewissen.

EngelNullSieben
11.07.2021, 22:03
Ich denke mal, dass ein Windelfetisch wirklich mehr Lust und kaum Last ist. Im Gegensatz zur Inkontinenz hat man immer die Wahl und kann diesen Fetisch fast überall ausleben. Bei Notwendigkeit lässt man die Windel eben weg. Nachteil, den ich mir vorstellen kann: der finanzielle Aspekt. Da es Einmalprodukte sind, kann so ein Fetisch ganz achön ins Geld gehen. Aber Rauchen kostet auch.

Als 24/7 Inko ist es anders. Man kann zwar seinen Frieden mit den Windeln schließen, aber weglassen geht nicht. Das ist manchmal wirklich belastend, nicht nur vom zwangsläufigen Gepäck. Würde gerne mal wissen, wo für die DL's die Nachteile sind, fällt mir schwer, mir das vorzustellen.

DrBabs
12.07.2021, 06:01
Ich bin Windelfetischist und nehme meinen Fetisch in nicht zu großen Dosen an - allzuviel ist nicht nur finanziell, sondern auch für die Umwelt eine Belastung. Da ich nicht nur Windeln mag, kann/muss ich immer wieder in mich hineinhören, wonach mir der Sinn steht.

Tabaluga
12.07.2021, 07:27
Die Belastung ist psychischer Natur, weil die Windelleidenschaft beispielsweise bei der Partner*innen-Suche im Wege stehen kann. Oder auch im normalen Beziehungsalltag

Hoewi
12.07.2021, 09:28
Es geht bei mir nicht um Nachteile…sondern um Belastung..die kann doch auch psychischer Natur sein..schlechtes Gewissen zum Beispiel

Heavy User
12.07.2021, 10:37
die kann doch auch psychischer Natur sein..schlechtes Gewissen zum Beispiel

Das verschwindet mit der Zeit. Die Kosten und die Müllberge bleiben leider.

supfan
12.07.2021, 10:38
Hallo
ich finde windeln und gh überhaupt nicht als belastung. trage seit fast 20 jahren windeln und gh 24/7/365. egal ob sommer oder winter. im sommer bei extremen temperaturen kann es schon mal belastung sein, aber man gewöhnt sich daran. zwischenzeitlich habe ich auch schon eine gewisse inkontinenz, da ich fast immer einnässe. dafür sind ja windeln da.

Bernt
14.07.2021, 22:14
Beides,
bei mir ist es so dass ich smanchmal Windeln tragen möchte und manchmal mich ekele dass ich windeln tragen will.

scaver2
15.07.2021, 07:36
Für mich ist es auch pure Lust Windeln zu tragen. Mitlerweile trage ich meiner Freizeit und in der Nacht Windeln, auch beim Montainbiken und Motorradfahren. Daher trage ich immer öfter 24/7 welche.
Wenn es für mich zur Belastung wird, lege ich für einige Tage eine Windelpause ein. Anschließend ist dei Lust gewindelt zu sein um so größer.

DiaperedChris
15.07.2021, 23:27
Es ist immer Lust, keine Last.
Wenn ich aber über längere Zeit keine Windeln tragen kann, fühle ich mich unausgeglichen.
Einmal die Woche sollte es für mich schon möglich sein, eine Windel zu tragen.

AlwaysDry
16.07.2021, 06:57
Für mich bedeuten Windeln immer pure Lust, 24/7/365. Ein Leben ohne Windeln ist für mich unvorstellbar. Ich bezeichne Windeln allerdings nicht als Fetisch, eher als eine intime Liebe. Ich bin glücklich, dass ich diese Liebe dank meiner Inkontinenz voll ausleben darf, und dazu praktisch ohne Kosten :)

Jo-Jo
18.07.2021, 19:59
Hallo liebe Gemeinde,

Windel trage ich mit Vorliebe Freitagabend bis Montagmorgen. In der
Woche kann ich das leider nicht, da ich mich auf der Arbeit umziehen
muß.
Wenn ich jedoch die guten Stücke an habe, fühle ich mich untenrum
super geborgen und genieße es wenn sie immer dicker wird. Und als
Highlight gehe ich am Wochenende auch einkaufen, und dann
frage ich mich, ob das auffällt, weil eine Schutzhose immer dabei ist.

Gewindelte Grüße,
sendet Euch
der JoJo

Xaver
26.07.2021, 10:30
Bei mir verhält es sich so:
Ich verbinde mit den Windeln, bzw. dem Windelfetisch eher gemischte Gefühle, da ich den Fetisch irgendwie noch nicht 100%ig für mich angenommen habe. Trage Windeln auch eher unregelmäßig. Wenn ich sie dann mal trage, ist es irgendwie fast immer toll

Wenn ich die Windeln dann ablege (egal ob unterwegs getragen oder nur zuhause), fühlt es sich allerdings oft an als hätte ich etwas getan, was ich nicht tun sollte - fast wie ein schlechtes Gewissen oder ein Scham-ähnliches Gefühl.

Speziell nach einem "Höhepunkt" in Windeln verliere ich oft für 1-2 Tage die Lust, welche zu tragen, geschweige denn, dass ich sie danach anbehalten könnte (muss sie dann immer schnellstmöglich ausziehen).

Habe über die Jahre auch schon mehrfach versucht, von dem Fetisch loszukommen, was auch zeitweise klappt, aber dann kommt es meistens zurück, zum Teil stärker als vorher. Die richtige "Strategie", den Fetisch vollends zu akzeptieren habe ich für mich allerdings noch nicht gefunden...


Gibt es Momente, wo ihr euch wünschen würdet, ihr hättet diesen Fetisch nicht?


Hallo,

mir geht es fast genauso. Zwar habe ich diesen Fetisch schon ewig, aber ich kann ihn nicht zu 100% für mich akzeptieren. Aus meinem kreis weiß es niemand. Ich lebe es auf Arbeit aus, da ich selbstständig bin und oft in der Firma tätig. Allerdings kann ich mittlerweile auch bei Kundschaft Windeln tragen ohne dass man es mir ansieht oder anmerkt. Ich halte es da so wie ein echter Inko: So dick wie nötig, so dünn wie möglich und immer so bekleidet, dass man nichts erkennen kann.
Aber auch bei mir ist es unregelmäßig.

Dieses Gefühl etwas Verbotenes getan zu haben (also nach dem ausziehen der Windel) kenne ich auch. Ich habe dann das Gefühl, dass das nur Inkontinente dürfen und nur für die die Windeln gemacht sind. So als wenn ich eine Brille ohne Diptrien tragen würde, nur dass es sich um den Schambereich dreht.
Dass ich mit dem Windeltragen schöne, sogar sexuelle Gefühle verbinde, ist in meiner Denke ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die darauf angewiesen sind. Das ist mir unangenhem, auch wenn es doch niemand mitbekommt.

Ja, auch ich kenne das Gefühl, nach einem Höhepunkt in der Windel, diese sofort ausziehen zu müssen. Und egal, wie ich mich vorher überredet und zu 100% fest geplant habe, sofort eine frische Windel anzuziehen, jedesmal rücke ich dann sofort von diesem Plan ab. Ich kann das dann einfach nicht. Ich weiß nicht warum.
Ich denke mir dann immer, dass sich ein Inko genau SO fühlen muss. Es nicht wollen, aber es müssen.

Das mit dem Loskommen vom Fetisch kenne ich ebenfalls. Ich habe mich wochen- monatelang versucht abzulenken. Aber je länger die Pause war, umso stärker kommt das Gefühl zurück. Ich empfinde den Fetisch ehrlich gesagt als sehr belastend für mich. Es ist irgendwie so unnatürlich. Ich würde den gerne loswerden, aber es geht einfach nicht. Ich muss also Windeln tragen, nicht täglich, nicht regelmäßig, aber immer wieder.

Den Fetisch für mich aber voll zu akzeptieren, das schaffe ich auch nicht. Ich weiß nicht wirklich wie Inkos uns DL betrachten oder wahrnehmen. Ich habe immer das Gefühl, dass sie sich irgendwie verhöhnt vorkommen müssen, wenn ein DL sagt, dass er Windeln tragen müsse, obwohl er gar keinen Urin verliert. Auch das ist mir unangenehm obwohl mir das noch kein/e Inko je gesagt hat, obwohl ich mich schon im Netz mit vielen Inkos ausgetauscht habe.

Ich wäre also tatsächlich froh, wenn ich den Fetisch ablegen könnte.

Gruß, Xaver

nicetux
27.07.2021, 08:56
Ich hatte ja schon vor meiner Inko eine Vorliebe für Windeln. Ich habe die entdeckt als ich in die Pubertät kam. Da habe ich mir als mal Windeln besorgt. Und dann kam irgendwann die Inko dazu, daher kann ich gut beide Seiten betrachten und verstehen, Damals konnte ich bestimmen wann ich eine Windel trage und benutze, die Windel hatte damals einen sexuellen Reiz der jetzt nahezu flöten gegangen ist bei mir. Ich hatte dann auch das Gefühl nach einer SB dass das falsch ist was ich da mache und habe mich geschämt, ich musste die Windel als schnell wieder ablegen. Heute ist dass wegen der Inko anders, ich habe als keine Wahl und brauche die Windel. Besonders zur kalten Jahreszeit. Ich versuche natürlich immer, das ganze so diskret wie möglich zu machen, falte meine Windel am Bund einmal ein Stück nach unten um dass da nichts raus schauen kann usw., trage keine engen Hosen, etc... Das ist mir wichtig.

Dennoch kam ich gerade zur Anfangszeit meiner Inko in eine Situation die eher unangenehm war. Mein bester Frau hat geheiratet und ich war sein Trauzeuge. Unter der Anzughose hat sich die Windel deutlich abgezeichnet, damals - 2009 - waren die Teile halt noch nicht so kompakt und dünn wie heute. In der Kirche dürften dass die allermeisten gesehen haben meinen Hintern, das war auch so eine Situation in der ich hochrot wurde als man mich angesprochen hat darauf nach der Trauung. Als erstes kam die Mutter meines Kumpels auf mich zu und hat mich darauf angesprochen. Die allermeisten von denen hatte ich eh nur an diesem Tag gesehen, daher war mir das dann irgendwann egal. Das war aber auch eine Situation wo ich daraus lernen konnte dass das 'normal' ist und es zu mir gehört einfach. Dort war ich bei dem Thema noch sehr unvorbereitet, Alternativen hatte ich mir da noch gar nicht alle angefangen anzusehen. Bei einer späteren Hochzeit eines anderen Kollegen viele Jahre später hatte ich die gleiche Anzughose an, allerdings keine Windel drunter sondern eine große Einlage die mach sicher durch die Trauung gebracht hat. Beim anschließenden Feiern musste ich dann halt zwischendurch wechseln gehen.

Heute sind Windeln ein Bestandteil meines Lebens, ich habe es akzeptiert dass ich sie brauche, meine Frau auch. Manchmal scherzelt sie unterwegs als und frägt ob meine Windel noch reicht, gerade wenn wir mal einen längeren Ausflug machen. Trotzdem gibt es immer wieder auch mal Momente an denen ich mir wünsche ich bräuchte sie nicht. Besonders dann, wenn es warm wird. In meinem privaten Umfeld wissen es einige, mein immer noch bester Freund hat mir auch mal einen 3er Golf Kofferraum voll Windeln mitgebracht von einer Haushaltsauflösung bei ihm ums Eck.

Der sexuelle Reiz ist im Laufe der Zeit verflogen, ab und an ist es doch erregend wenn meine Frau mich wickelt wenn Zeit dafür ist, im Alltag jedoch geht sowas unter. Es ist einfach ein Bestandteil des Alltags geworden dass ich mich vor dem ausgehen nochmal frisch mache und ich fünf Minuten länger brauche. Was mir allerdings geblieben ist, wenn ich meine Frau wickle mich das unheimlich erregt. Mittlerweile hat sie doch auch etwas Freude an Windeln gefunden und auch schon Situationen gehabt an denen sie froh war dass sie eine Windel um hatte. Sie selber sieht das eher vom praktischen Nutzen her.

humbahumba
27.07.2021, 21:48
Zu Anfang und die ersten Jahre war es für mich eine starke Belastung, auch ich bin zwischen „binge and purge“ gependelt. Das ganze war immer wieder unterbrochen von Phasen in denen ich die Leidenschaft mehr oder weniger vergessen habe weil so viele andere aufregende Dinge passiert sind. Weggegangen ist sie nie. Irgendwann, so mit Ende 20, Anfang 30 habe ich für mich beschlossen, diesen Teil meiner Persönlichkeit zu akzeptieren. Inzwischen lebe ich sie konsequent aber diskret aus und bin sehr glücklich damit.

Marwin
27.07.2021, 22:09
Ich habe meine Vorleibe für Windeln erst vor wenigem Monaten entdeckt. Ich kann also nicht aus jahrelanger Erfahrung sprechen. Ich finde es aber sehr interessant war andere hier schreiben.

Das Gefühl etwas "Falsches" getan zu haben, hatte ich nie. Ich kenne bisher auch keine Windelunlust, selbst nach mehren Tagen in 24/7. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich meinen Fetisch regelmässig auch mit meinem Psychologen reflektiere?

PS:
Nur damit kein Missverständnis aufkommt: Ich bin nicht wegen dem Windel-Fetisch in psychologischer Behandlung.

humbahumba
27.07.2021, 22:20
Auch wenn ich eigentlich meinen Frieden mit der ganzen Sache schon gemacht hatte: ein gewisses Aha – Erlebnis habe ich mit den wirklich tollen Podcasts gehabt, die es inzwischen gibt. Insbesondere „Love in Brief“ und „Dream a Little“ haben mich sehr angesprochen und meine Gedankenwelt der schwierigen Jahre noch einmal Revue passieren lassen. Schade, dass es das früher nicht schon gab.

Schatz
28.07.2021, 08:11
Hallömchen,
ich habe dieses Jahr 50 jähriges Windelfetischjubiläum.
Da kann man dann schon ein Fazit ziehen.
Und unter dem Strich hat es mir mehr Unglück beschert, als Freude.
Mich hat es vereinsamt, ich wurde aus meiner Familie verbannt und habe jeden Respekt verloren.
Inzwischen habe ich ein starkes Misstrauen gegenüber anderen Menschen und bin eher veschlossen anderen gegenüber.
Ich lebe ganz alleine und habe fast keine sozialen Kontakte mehr, was durch die Pandemie noch verstärkt wurde.

Ich dachte, dann suche ich eben zwischenmenschliche Kontakte in der Windelszene, was ja auch plausibel erschent.
Allerdings gibt es so viele Unterschiede zwischen den Leutchen, viele Neigungsvariationen sind mir fremd, oder ich habe sie zur Genüge ausgelebt. Die meisten ABs finde ich albern und unsexy, mit BDSM kann ich überhaupt nichts anfangen, Zwänge und "Erziehung" finde ich gruselig, ich bin einfach DL und habe einen simplen Objektfetisch.
An Beziehungen zu normalen Frauen oder Männern traue ich mich nicht mehr heran, weil früher oder später immer meine Neigung zum Nachteil wurde und gegen mich verwendet wurde. Ich bin eben nicht normal. Das wurde mir mehr als deutlich gemacht und ich bleibe lieber alleine, statt mich immer wieder ausgrenzen zu lassen. Irgendwann hat man genug eingesteckt.
Der Zug ist abgefahren.
Ich persönlich liebe meine Neigung, aber sie ist nicht sozial kompatibel.
Verdrängen kann ich sie aber auch nicht und habe eingesehen: So bin ich, aber deswegen mag mich auch niemand auf Dauer.
Also, nach 50 Jahren ziehe ich ein überwiegend negatives Fazit.
Ich habe alles verloren. Familie, Freunde, Respekt, Liebe...sozial betrachtet bin ich schon tot.
Wenn ich morgen nicht mehr da wäre, würden sich die meisten wohl darüber freuen.
Nicht mal meine Enkel durfte ich kennenlernen, weil ich wohl kein guter Umgang bin. Ich wurde einfach aus der Familie gelöscht.
Wahrscheinlich hat meine Ex eine Pädophilen-Legende verbreitet, Windeln+Fetisch=Kinderficker. Das kann man leicht instrumentalisieren, wenn man es nicht gut mit jemandem meint. Also seht euch vor!
Wenn ihr als Windelfetischist in dieser Gesellschaft als vollwertiges Mitglied leben wollt, erzählt das besser niemandem und macht es heimlich.
Sonst verliert ihr am Ende vielleicht alles, was ein Leben in unserer Gesellschaft ausmacht.
Die Menschen sind grausam und ein nicht normales Leben zählt einen Dreck.

bis gleich
Schatz

Xaver
28.07.2021, 08:57
@ Schatz:

Das tut mir unheimlich leid für Dich. Aber es ist für mich auch nachvollziehbar. Ich halte es so, wie du es schreibst: Ich lebe es still und heimlich aus, wenn es möglich ist, weil ich genau vor dem Angst habe, was Dir widerfahren ist. Objektfetisch ist ja prinzipiell nichts schlimmes und mit gesundem Selbstbewusstsein kann man da auch drüberstehen, sollte es irgendwie rauskommen. Aber Objektfetisch mit Windeln ist dann doch noch mal eine ganz andere Hausnummer. Da kann ich mir schon vorstellen, dass fast alle Normalos das abstrakt oder pervers finden.
Dein Fehler war vermutlich, dass Du genau das nicht gedacht hast und es offen gelebt/ gezeigt/ gesagt hast. Das lässt sich kaum oder gar nicht revidieren. Leider.

Ich wünsche Dir alles Gute, dass du vielleicht doch noch den einen oder anderen sozialen Kontakt aufbauen kannst.

Gruß, Xaver

Pamperszh
28.07.2021, 09:23
Hallo Marvin
Wie denkt der Psychologe darüber?

Schatz
28.07.2021, 09:37
@ Schatz:


Dein Fehler war vermutlich, dass Du genau das nicht gedacht hast und es offen gelebt/ gezeigt/ gesagt hast. Das lässt sich kaum oder gar nicht revidieren. Leider.





Mein Fehler war meiner eigenen Frau zu vertrauen. Mein Fehler war Ehrlichkeit und Offenheit meiner "Partnerin" gegenüber.
Ich bin nie mit einer Neigung hausieren gegangen, habe es immer dezent für mich gelebt, niemanden damit belästigt.
Es reicht, wenn jemand bescheid weiß.
Gebe einem Mensch ein Machtmittel in die Hand, er wird es eines Tages verwenden. So sind Menschen eben.
Fazit: Vertraue niemandem!
Mitleid brauche ich keins. Es ist, wie es ist.


bis gleich
Schatz

pinkpanther
28.07.2021, 10:52
Mein Fehler war meiner eigenen Frau zu vertrauen. Mein Fehler war Ehrlichkeit und Offenheit meiner "Partnerin" gegenüber.
Ich bin nie mit einer Neigung hausieren gegangen, habe es immer dezent für mich gelebt, niemanden damit belästigt.
Es reicht, wenn jemand bescheid weiß.
Gebe einem Mensch ein Machtmittel in die Hand, er wird es eines Tages verwenden. So sind Menschen eben.
Fazit: Vertraue niemandem!
Mitleid brauche ich keins. Es ist, wie es ist.


bis gleich
Schatz

Das ist natürlich eine sehr krasse Geschichte: Wenn Trennungen schmutzig ablaufen hat der/die Ex hat man leider verloren. Das ist schon ohne Windeln bei "Normalos" schlimm, nur kann hier noch ein Druckmittel gesetzt werden. Kinder werden manipuliert und instrumentalisiert. Da wird mit Verleumdung und falschen Infos gespielt.

Bei meinen Eltern endete die Offenheit in einer schwierigen Situation. Bei meiner Partnerin war es befreiend - auch sie hat ihre kleinen Geheimnisse gehabt und somit steht es im Zweifel "unentschieden".

Ich habe mich nach Enttäuschungen auch immer wieder zurückgezogen und war auch sehr lange Einsam. Mit meiner Frau passt es eigentlich ganz gut und man muss auch ein paar Kompromisse finden. Was die Zukunft bringt? Wer weiss.

Belastende Momente hatte ich viele:
Als Jugendlicher hatte ich viele schwere Momente:
- Bin ich normal?
- Was ist das?
- Das kann/darf nicht sein?
- Windeln sind total schön aber total abnormal?

Auch das Kaufen von Windeln war immer eine Belastung: Irgendwelche Stories erfinden, ins Sani-Haus gehen, die Windeln so verpacken, dass niemand sie sieht. Dann unbemerkt nach Hause kommen und verstecken.
Dann heimlich wickeln (hört jemand die Klebebänder) und die Windel kaschieren.
Nach dem Tragen so entsorgen, dass niemand etwas mitbekommt.

Als Schüler waren die finanziellen Mittel auch beschränkt: Also hieß es Windeln nicht benutzen und mehrfach anziehen, selbst Stoffis bauen und nicht benutzen.

Kurzum: Viel Belastung für das wunderbare Gefühl einer Pampers um den Hintern:

Nachdem ich von meiner Mutter entdeckt wurde, hatte ich viele sehr unangenehme Gespräche. Ich dachte dass ich einfach ein perverser Sonderling bin. Erst als ich in der Uni Kontakt zu Newsgroups im Internet kam, fand ich heraus, dass ich nicht alleine bin. Es hat sehr lange gedauert, bis ich mich selbst akzeptiert habe. Mittlerweile sind Windeln für mich normal und ich fühle mich wohl. Im familiären Umfeld weiss jeder, dass ich Nachts gewickelt bin. Tagsüber trage ich nicht immer eine und verstecke es auch ganz gut.

Wenn ich es mir aussuchen könnte? Gerne ohne, aber das geht nun nicht mehr.

Wenn ich nicht auf Windeln stehen würde, auf was würde ich dann stehen?

Schatz
28.07.2021, 11:18
Das ist natürlich eine sehr krasse Geschichte: Wenn Trennungen schmutzig ablaufen hat der/die Ex hat man leider verloren. Das ist schon ohne Windeln bei "Normalos" schlimm, nur kann hier noch ein Druckmittel gesetzt werden. Kinder werden manipuliert und instrumentalisiert. Da wird mit Verleumdung und falschen Infos gespielt.

Bei meinen Eltern endete die Offenheit in einer schwierigen Situation. Bei meiner Partnerin war es befreiend - auch sie hat ihre kleinen Geheimnisse gehabt und somit steht es im Zweifel "unentschieden".

Ich habe mich nach Enttäuschungen auch immer wieder zurückgezogen und war auch sehr lange Einsam. Mit meiner Frau passt es eigentlich ganz gut und man muss auch ein paar Kompromisse finden. Was die Zukunft bringt? Wer weiss.

Belastende Momente hatte ich viele:
Als Jugendlicher hatte ich viele schwere Momente:
- Bin ich normal?
- Was ist das?
- Das kann/darf nicht sein?
- Windeln sind total schön aber total abnormal?

Auch das Kaufen von Windeln war immer eine Belastung: Irgendwelche Stories erfinden, ins Sani-Haus gehen, die Windeln so verpacken, dass niemand sie sieht. Dann unbemerkt nach Hause kommen und verstecken.
Dann heimlich wickeln (hört jemand die Klebebänder) und die Windel kaschieren.
Nach dem Tragen so entsorgen, dass niemand etwas mitbekommt.

Als Schüler waren die finanziellen Mittel auch beschränkt: Also hieß es Windeln nicht benutzen und mehrfach anziehen, selbst Stoffis bauen und nicht benutzen.

Kurzum: Viel Belastung für das wunderbare Gefühl einer Pampers um den Hintern:

Nachdem ich von meiner Mutter entdeckt wurde, hatte ich viele sehr unangenehme Gespräche. Ich dachte dass ich einfach ein perverser Sonderling bin. Erst als ich in der Uni Kontakt zu Newsgroups im Internet kam, fand ich heraus, dass ich nicht alleine bin. Es hat sehr lange gedauert, bis ich mich selbst akzeptiert habe. Mittlerweile sind Windeln für mich normal und ich fühle mich wohl. Im familiären Umfeld weiss jeder, dass ich Nachts gewickelt bin. Tagsüber trage ich nicht immer eine und verstecke es auch ganz gut.

Wenn ich es mir aussuchen könnte? Gerne ohne, aber das geht nun nicht mehr.

Wenn ich nicht auf Windeln stehen würde, auf was würde ich dann stehen?

Wie sich doch die Geschichten ähneln. Viel von dem Beschriebenen habe ich auch so erfahren.
Ich meine, gerade die Jahrgänge der Prä-Internet Zeiten haben ähnliches erlebt.
Ich denke manchmal, wie es wohl gekommen wäre, wenn es damals schon das Netz gegeben hätte.
Oder wie es wohl gekommen wäre, wenn das Netz nicht erfunden worden wäre!?

Die jungen Leute haben es heute etwas leichter, dafür haben sie eben andere Probleme. Für uns gab es z.B. noch kein Cybermobbing, wir wurden persönlich fertig gemacht und gedemütigt. Meine Mutter hat die Entdeckung meiner Windelverstecke glaube ich jedem erzählt, speziell wenn ich dabei war...usw. usw...

Wir wurden noch ziemlich abgehärtet und mussten uns auf ein Leben als abartig perverser Geisteskranker einstellen.
man dachte, man ist alleine so wahnsinnig.
Das kann sich heute kaum noch jemand vorstellen, der das nicht selbst erlebt hat.
Das hat uns wohl ziemlich geprägt.

Es gab vor Ewigkeiten in der WBC mal das Thema, ob man die "Pille dagegen" nehmen würde, wenn es sie gäbe.
Leider finde ich das Thema nicht mehr.
Eine Pille, die die Windelleidenschaft einfach auflöst.
Heute würde ich sagen: nehme ich sofort!
Damals habe ich gesagt: niemals!

Wie das Leben einen doch verändert, was?

Bis gleich
Schatz

Marwin
28.07.2021, 18:57
pinkpanther und Schatz
Er tut mir leid zu lesen, wie unglücklich und einsam ihr seid. Was ihr oben schreibt, ist wirklich sehr deprimierend. Als junger DL berühren mich solche Berichte natürlich sehr und ich mache mir gerade viele Gedanken dazu und wie ich weiter mit diesem Fetisch umgehen soll?


Das ist natürlich eine sehr krasse Geschichte: Wenn Trennungen schmutzig ablaufen hat der/die Ex hat man leider verloren. Das ist schon ohne Windeln bei "Normalos" schlimm, nur kann hier noch ein Druckmittel gesetzt werden. Kinder werden manipuliert und instrumentalisiert. Da wird mit Verleumdung und falschen Infos gespielt.
Ich hatte so ähnliches ohne Partner, Windeln oder Fetisch als Jugendlicher erlebt, weil meine Eltern einer extremen Ideologie anhängen. Unter anderem deswegen habe ich auch psychologische Hilfe wirklich nötig.


Bei meinen Eltern endete die Offenheit in einer schwierigen Situation. Bei meiner Partnerin war es befreiend - auch sie hat ihre kleinen Geheimnisse gehabt und somit steht es im Zweifel "unentschieden".
Meine Eltern wissen nichts von meinen Windlen und auch nicht, dass ich homosexuell bin. Mit einem Partner fest binden mag ich mich momentan nicht. Natürlich wunderbar ein Boy zu finden mit dem ich den Fetisch in irgen einer Weise Teilen kann. Aber dieses "unentschieden" tönt für mich eher nach der Ruhe eines fragilen Waffenstillstands?


Ich habe mich nach Enttäuschungen auch immer wieder zurückgezogen und war auch sehr lange Einsam. Mit meiner Frau passt es eigentlich ganz gut und man muss auch ein paar Kompromisse finden. Was die Zukunft bringt? Wer weiss.
War der Fetisch der einzige Grund für deinen Rückzug? Wäre es vielleicht nicht auch ohne Fetisch dazu gekommen?


Wie denkt der Psychologe darüber?

Belastende Momente hatte ich viele:
Als Jugendlicher hatte ich viele schwere Momente:
- Bin ich normal?
- Was ist das?
- Das kann/darf nicht sein?
- Windeln sind total schön aber total abnormal?
Fragte ich mich auch.

Glücklicherweise konnte ich solche Fragen mit meinem Psychologen durcharbeiten. Und es steht für mich deshalb heute fest, ich bin zwar an einem Punkt psychisch krankt und der Fetisch lässt sich nicht einfach getrennt davon betrachten. Aber krankhaft ist der Fetisch nicht und er wird meine Erkrankung auch nicht negativ beeinflussen, vielleicht sogar im Gegenteil. Die Aussagen meines Psychologen dazu, sind sehr klar. (Das ist wohl auch die gute Botschaft für allen anderen hier.) Mein Psychologe hilft mit den DL-Fetisch als Teil meiner Person zu akzeptieren. Manchmal gelingt mir das sehr gut, manchmal gar nicht. Ich lerne immer noch.

Dies mit einem Psychologen besprechen zu können ist wohl einer der Vorteile, daran heute jung zu sein und nicht vor 50 Jahren. Mein Psychologe ist der Einziege, ausser diesem Forum, der von meinen Windeln weiss. Und wenn ich eure Beiträge lese, wird dies wohl auch so bleiben.


Auch das Kaufen von Windeln war immer eine Belastung: Irgendwelche Stories erfinden, ins Sani-Haus gehen, die Windeln so verpacken, dass niemand sie sieht. Dann unbemerkt nach Hause kommen und verstecken.
Dann heimlich wickeln (hört jemand die Klebebänder) und die Windel kaschieren.
Nach dem Tragen so entsorgen, dass niemand etwas mitbekommt.
Danke Internet ist das heute zum Glück kein Problem mehr.


Als Schüler waren die finanziellen Mittel auch beschränkt: Also hieß es Windeln nicht benutzen und mehrfach anziehen, selbst Stoffis bauen und nicht benutzen.
Finanziell ist der DL-Fetisch auch eine Belastung für mich. Als Student, der nicht üppig durch seine Eltern unterstützt wird, muss ich wirklich immer sehr genau rechten, wie viele Windeln ich mir gerade leisten kann.


Wenn ich es mir aussuchen könnte? Gerne ohne, aber das geht nun nicht mehr.
Hmmm... eine Aussage, die mir wirklich zu denken gibt. Aber so einfach wäres es wohl auch für mich nicht, so schnell wieder davon weg zu kommen. Ich will das auch gar nicht.


Wenn ich nicht auf Windeln stehen würde, auf was würde ich dann stehen?
Eine gute Frage!
Ich hatte schon eigne (für mich) seltsame anmutende Fetisch gesehen, bei One-Night-Stands. Da fühle ich mich manchmal mit Windeln schon wieder ganz "normal".


Wie sich doch die Geschichten ähneln. Viel von dem Beschriebenen habe ich auch so erfahren.
Wie viele andere fühlen genau gleich? Wäre sehr interessant zu erfahren.


Ich meine, gerade die Jahrgänge der Prä-Internet Zeiten haben ähnliches erlebt.
Hmmm... Gab es tatsächlich eine Zeit ohne Internet? :)

Ich wuchs die erste 10 Jahre meines Lebens wirklich ohne Internet und andere elektronische Medien auf, weil ich damals in einer ideologischer Blase (Sekten-ähnlich) lebte. Um so grösser war der Kulturschock, als ich damals die "normale" Welt ausserhalb dieser Blase kennenlernte.


Die jungen Leute haben es heute etwas leichter, dafür haben sie eben andere Probleme.
So ist es wohl. Aber wenn ich deinen den dem Post von pinkpanther lese, denke ich, dass es in meiner Generation wirklich mehr Möglichkeiten Gibt einen Fetisch zu leben.


Für uns gab es z.B. noch kein Cybermobbing, wir wurden persönlich fertig gemacht und gedemütigt.
Davon war ich zum Glück nie direkt betroffen.

Ich denke, dass Cybermobbing nur mit Personen geschieht, die auch in der reellen Welt gemobbt würden/werden. Es ist ja nicht so, dass das Mobbing in solchen Fällen ausschliesslich im Netz stattfindet. Es wird dort verstärkt und verbreitet, hat seinen Ursprung aber immer in der Realität.


Wir wurden noch ziemlich abgehärtet und mussten uns auf ein Leben als abartig perverser Geisteskranker einstellen.
man dachte, man ist alleine so wahnsinnig. Das kann sich heute kaum noch jemand vorstellen, der das nicht selbst erlebt hat.
Das hat uns wohl ziemlich geprägt.
Ja, früher wäre ich wohl in der Psychiatrie verschwunden und mit Medikamenten abgefüllt worden. Im Umgang mit psychischen Erkrankungen und auch sexuellen Präferenzen hat sich wohl vieles zum guten verändert. Ich kann trotz psychischer Erkrankung normal leben und bin normal leistungsfähig/belastbar. Und dies dank der Therapie und ohne Medikamente. Das wäre wohl früher mit meiner Diagnose ganz anders gewesen.

Mit dem Umgang mit LGBTQ ist aber immer noch nicht alles gut. Normalerweise bin ich nicht als gay erkennbar. Ist nicht mein Style. Schon mehrmals als ich mit einem One-Night-Stand-Boyin der Stadt war und man uns ansehen konnte, dass wir homosexuell sind, wurden wir angepöbelt, beschimpft und/oder angerempelt.

Deshalb ist die Gesellschaft wohl noch lange nicht dazu bereit ungewöhnliche Fetisch zu respektieren und integrieren.


Es gab vor Ewigkeiten in der WBC mal das Thema, ob man die "Pille dagegen" nehmen würde, wenn es sie gäbe.
Leider finde ich das Thema nicht mehr.
Eine Pille, die die Windelleidenschaft einfach auflöst.
Schräge Vorstellung. Wahrsch. gut funktioniert das nicht so.


Heute würde ich sagen: nehme ich sofort!
Damals habe ich gesagt: niemals!

Wie das Leben einen doch verändert, was?
Gibt mir wirklich zu denken.

Marwin
28.07.2021, 19:36
Hallömchen,
ich habe dieses Jahr 50 jähriges Windelfetischjubiläum.
Wow!


Da kann man dann schon ein Fazit ziehen.
Und unter dem Strich hat es mir mehr Unglück beschert, als Freude.
Mich hat es vereinsamt, ich wurde aus meiner Familie verbannt und habe jeden Respekt verloren.
Inzwischen habe ich ein starkes Misstrauen gegenüber anderen Menschen und bin eher veschlossen anderen gegenüber.
Ich lebe ganz alleine und habe fast keine sozialen Kontakte mehr, was durch die Pandemie noch verstärkt wurde.
Tut mir wirklich leid dies zu Lesen.

Was kann ich tun, damit ich nicht so ende? Was würdest du mir raten?


Allerdings gibt es so viele Unterschiede zwischen den Leutchen, viele Neigungsvariationen sind mir fremd, oder ich habe sie zur Genüge ausgelebt. Die meisten ABs finde ich albern und unsexy, mit BDSM kann ich überhaupt nichts anfangen, Zwänge und "Erziehung" finde ich gruselig, ich bin einfach DL und habe einen simplen Objektfetisch.
Erst in diesem Forum habe ich verstanden wie viele unterscheide es unter den Windel-Fans gibt.
Interessanterweise scheinst du aber ganz ähnliche Vorlieben zu haben wie ich. Bei mir ist es auch eine Faszination für die Windel und sonst nichts. AB oder Rollenspiele sage auch mir gar nichts.


Ich persönlich liebe meine Neigung, aber sie ist nicht sozial kompatibel.
Ist das wirklich so? Oder führten mehre Gründe zu deiner Einsamkeit? Es gibt auch andere sehr exotische Fetisch und die Leute werden deswegen nicht einsam. (Ich hoffe du verstehst meine Frage richtig.)


Verdrängen kann ich sie aber auch nicht und habe eingesehen: So bin ich, aber deswegen mag mich auch niemand auf Dauer.
Also, nach 50 Jahren ziehe ich ein überwiegend negatives Fazit.
Ich habe alles verloren. Familie, Freunde, Respekt, Liebe...sozial betrachtet bin ich schon tot.
Wenn ich morgen nicht mehr da wäre, würden sich die meisten wohl darüber freuen.
Nicht mal meine Enkel durfte ich kennenlernen, weil ich wohl kein guter Umgang bin. Ich wurde einfach aus der Familie gelöscht.
Wirklich traurig. Tut mir leider für dich.


Wahrscheinlich hat meine Ex eine Pädophilen-Legende verbreitet, Windeln+Fetisch=Kinderficker. Das kann man leicht instrumentalisieren, wenn man es nicht gut mit jemandem meint. Also seht euch vor!Wenn sich Menschen schaden wollen, ist es wahrsch. egal ob ein Fetisch oder etwas anderes dafür missbraucht wird.

Das erinnert mich etwas an die Wahrung der Kriminologen: "Sehe dich vor mit wem du zusammen lebst. Die meisten Verbrachen werden im eigenen Haushalt bangen."


Wenn ihr als Windelfetischist in dieser Gesellschaft als vollwertiges Mitglied leben wollt, erzählt das besser niemandem und macht es heimlich.
Ja, zu dieser Erkenntnis bin ich auch gelangt. Aber ich bin nicht exhibitionistisch veranlagt und deshalb habe deshalb wirklich kein Bedürfnis mein Fetisch möglichst vielen Menschen bekannt zu machen.


Die Menschen sind grausam und ein nicht normales Leben zählt einen Dreck.
Simmt, aber überall ist das zum Glück nicht so. Es macht mich aber traurig, dass du diesen anderen Teil der Gesellschaft nicht kennenlernen konntest.

Pamperwölfchen
28.07.2021, 22:15
Uff spannend zu lesen. Ich bin mit Anfang 30 und schon einigen Jahren als ABDL weder Jungspund noch gehöre ich zu den ganz Erfahrenen. Mein Fazit ist eindeutig: die Lust überwiegt. Selbst das erst Mal, als ich heimlich im Kinderzimmer eine Windel angezogen habe und nicht wusste ob ich der einzige auf der Welt bin, der auf sowas abfährt, hat es sich gut angefühlt.

Natürlich gab es auch schwierige Zeiten. Die Frage ob ich verrückt bin hat mich eine Weile umgetrieben und in Studenten-WGs konnte ich die Leidenschaft nicht ausleben. Aber ich habe nie diese Ablehnung erlebt, wie sie viel beschrieben wird. Weder von Ex-Partnerinnen, noch von Freunden, die es mitbekommen haben.

Ich bin glücklich verheiratet und meine Frau nimmt das Thema sehr selbstverständlich. Es nimmt bei uns auch gar nicht den Stellenwert ein, dass es bei Streits relevant würde. Allerdings streiten wir auch wenig. Hoffen wir, dass es noch 30-40 Jahre so weitergeht.

pinkpanther
29.07.2021, 08:40
pinkpanther und Schatz
Er tut mir leid zu lesen, wie unglücklich und einsam ihr seid. Was ihr oben schreibt, ist wirklich sehr deprimierend. Als junger DL berühren mich solche Berichte natürlich sehr und ich mache mir gerade viele Gedanken dazu und wie ich weiter mit diesem Fetisch umgehen soll?



Ich bin die letzten Jahre nicht wirklich einsam. Es passt so.

Allerdings hatte ich eine schwere Zeit als Kind in der Schule, was aber nicht unbedingt etwas mit Windeln zu tun hatte.
Meine Großeltern waren nach dem Krieg nach Bayern geflohen, als meine Eltern Kinder waren. Sie haben dort mit nichts angefangen.
Meine Eltern haben sich in harter Arbeit einen kleinen, bescheidenen Wohlstand erarbeitet.
Ich bin Einzelkind und bin sehr von den Erlebnissen meiner Eltern geprägt.
Da meine Eltern Hochdeutsch geredet haben, habe ich auch nie den lokalen Dialekt richtig gesprochen.
Mir ist erst später bewusst geworden, dass die Kinder der "Eingeborenen" etwas gegen die "Flüchtlingskinder" hatten. Das hatte viele Gründe:
- Meine Eltern haben immer Wert auf eine gute Ausbildung gelegt und mich in der Schule unterstützt, aber auch gefordert.
- Ich war nicht ganz auf den Kopf gefallen, ein wenig nerdig, aber sehr sensibel.
- Ich war körperlich sehr spät entwickelt und schmächtig und schwach.
- Aufgrund eines Sehfehlers (der erst mit 18 Jahren Diagnostiziert wurde!) war ich für Ballsport gänzlich ungeeignet.

In der Grundschule habe ich immer Prügel bekommen: Ich war der kleine, der sich nicht wehren konnte, der nicht Fussball spielen konnte, aber auf den jeder neidisch war da ich immer sehr gute Noten hatte. Dann hatten meine Eltern in den Jahren auch etwas Wohlstand aufgebaut.

Wenig förderlich war es, als Einzelkind den Umgang mit anderen Kindern nicht zu lernen.

Mein Fluch war immer: Wenn ich eine Freundschaft als Kind aufgebaut habe, ist derjenige dann immer weggezogen oder hat die Schule gewechselt. Die Kinder in meiner Umgebung waren menschliche Katastrophen. Ich habe mich dann immer mehr zurückgezogen und wollte eigentlich nichts mit anderen Kindern zu tun haben. In der Zeit habe ich mir dann einiges an Wissen selbst beigebracht: Dazu gehört z.B. Programmieren oder grundlegende Kenntnisse in der Atompyhsik. Ich war ein kompletter Nerd und sehr zurückgezogen. Meinen Eltern habe ich nichts erzählt, ich habe immer geglaubt ich wäre an der Situation schuld Einer meiner Horror-Fahrten war die Konfirmandenfreizeit, dort wurde so offen gemobbt, dass ich nicht mehr weiter wusste.

Meine Faszination nach Windeln war immer da - seitdem ich sauber wurde und hat mich in dieser schweren Zeit immer wieder begleitet. Es war immer Trost auf der einen Seite und Schuldgefühl auf der anderen.

Erst als Teenager habe ich in einen Verein angefangen sehr viel Sport zu treiben. Die dortige Gemeinschaft hat mich sehr aufgebaut und ich habe dort zum ersten mal echte Freunde gefunden, mit denen ich immer noch viel Kontakt habe. In der Schule wurde es auch erst ab der 10. Klasse gut, nachdem einige der Rädelsführer von der Schule abgegangen waren und alle dem Erwachsenen-Alter näher gekommen sind.

Seitdem habe ich die Einsamkeit meiner Kindheit glücklicherweise nicht mehr erlebt. Ich bin verheiratet und habe einen ganz stabilen Freundeskreis.

Aber irgendwie scheint sich manches zu vererben: Meine beiden Kinder sind mir sehr ähnlich und sind und waren in der Schule schwere Mobbing-Opfer.

Nappyboy90
16.08.2021, 16:58
Zuerst einmal vielen Dank für eure vielen Beiträge zu dieser Fragestellung.
Ich fand es bisher sehr interessant zu lesen, wie ihr mit dem Fetisch so umgeht, welche Bedeutung er für euch im Alltag einnimmt, aber auch welche (psychischen) Belastungen für einige von euch dadurch auftreten.
Letzteres hat mich beim Durchlesen auch teilweise etwas traurig gemacht, weil (zumindest in der Theorie) ein Fetisch ja eigentlich eher Freude bereiten soll.
Gleichzeitig konnte ich mich in die ein oder anderen beschriebenen Gedankengänge/Gefühle auch recht gut hineinversetzen.
Ich habe in den letzten paar Wochen auch wieder "Hochs" und "Tiefs" in Verbindung mit dem Fetisch erlebt. Ich hatte mir selbst vorgenommen, einfach mal für eine Woche 24/7 Windeln zu tragen.
Zum einen, um herauszufinden, ob das etwas für mich sein könnte, zum anderen, um vielleicht endlich einen Schritt näher in Richtung der Akzeptanz dieses Fetischs für mich selbst zu kommen.
(Ich weiß, ich rede hier gerade, als wäre der Fetisch eine Krankheit, mit der ich mich abfinden muss. Aber so fühlt es sich tatsächlich manchmal an).
Die Windeln waren auch schon bestellt und bei mir angekommen (1 Pck. Tena Maxi, 1 Pck. Molicare Maxi). Es hätte also theoretisch losgehen können. Gewisse Bedenken gab es dabei jedoch auch (Werde ich wirklich in jeder Situation bereit sein Windeln zu tragen: z.B. bei Treffen mit Freunden, wenn ich mich generell unter vielen Menschen bewege oder wenn klar ist, dass ich ggf. unterwegs wechseln muss, etc.)
Allerdings hat sich, nach einem "Höhepunkt" - wohlbemerkt ohne Windel - (nachdem ich diesen über 2 Wochen hinausgezögert hatte) herauskristallisiert, dass diese "Testwoche" wohl zu großen Teilen mit "sexuellem Antrieb" (wenn man es so nennen kann) verbunden war.
Danach habe ich natürlich, wie das meist bei mir ist, komplett die Lust auf Windeln verloren. Seit diesem Tag (das ist jetzt knapp 2 Wochen her) ist die Lust auf Windeln ist nicht zurückgekehrt (ob dies nun an dem ein oder anderen "Höhepunkt" in diesem Zeitraum lag?). Dadurch ist dieses Projekt auch wieder auf Eis gelegt worden.
Es sind genau diese Phasen, wo ich mir dann immer am liebsten wünsche, diesen Fetisch loszuwerden. Es überwiegen wieder die negativen Gedanken (Warum mag ich sowas?/ Das ist doch voll "unnormal"!/ usw.) und ich bereue schon wieder irgendwie, die Windeln überhaupt bestellt zu haben.
Ich finde das Ganze mehr und mehr zermürbend, wenn ich ehrlich bin...

Malustraner
16.08.2021, 17:35
Es ist ja auch eine sexuelle Neigung @Nappyboy.
Das geht glaube ich vielen so.
So lang du noch angetörnt bist und nicht "gekommen" bist, hast du noch Lust drauf.
Aber sobald du dich erleichtert hast, fährt der Körper herunter und dein Sexualtrieb geht gegen 0.
Und dann verschwindet auch die Lust an der Windel, denn Windeln machen arbeit! Gibt ja nicht nur schöne Seiten daran.
Und ohne sexuellen Trieb ist es einem die Arbeit dann eben nicht mehr wert. Wenn man das so verspürt, sollte eben auch klar sein, dass 24/7 für einen selbst nix ist.
So ist es bei mir jedenfalls auch. Ich habe so viele Windeln....naja und der Verbrauch ist mega gering. Weiß gar nicht wann ich die alle mal leer kriegen soll.
Weil man es eben doch nur dann trägt, wenn man mal wieder kommen könnte. Ohne den Fetisch ist vieles einfacher, ich glaube da sind sich alle einig.

Finn-Luca
17.08.2021, 15:23
Das glaube ich nicht – das ist ja gerade der Fetisch, dass man nach dem „Höhepunkt“ keinen Tiefpunkt erlangt. Man wechselt einfach die Windel.

Xaver
17.08.2021, 15:56
Das glaube ich nicht – das ist ja gerade der Fetisch, dass man nach dem „Höhepunkt“ keinen Tiefpunkt erlangt. Man wechselt einfach die Windel.
definitiv ist das nicht so. Jedenfalls nicht als Grundsatz

Malustraner
17.08.2021, 17:56
definitiv ist das nicht so. Jedenfalls nicht als Grundsatz

Eben, die Aussage ist für mich total abwegig.
Ein Fetisch ist nichts, was man automatisch 24/7 geil findet....
Zitat Wikipedia: "Als sexueller Fetischismus wird in der Regel eine sexuelle Devianz verstanden, bei der ein meist unbelebter Gegenstand (vgl. Objektsexualität), der sogenannte Fetisch, als Stimulus der sexuellen Erregung und Befriedigung dient".

Das beschreibt es ganz gut.
Nur weil man gerne Sex hat, will man das nicht 24/7...auch da gibt es eine steigende Lust, bis man sich erleichtert hat und ist dann erst mal zufrieden und will was anderes machen.
Das liegt alleine schon an den Hormonen im Körper und nach einem Höhepunkt schüttet der Körper Entspannungshormone aus. Daher sind viele danach auch eher erschöpft.
Und man kann ja auch nicht unendlich oft hintereinander zum Orgasmus kommen. Da muss der Körper sich erst mal regenerieren ;)
Wenn ich aber mehrere Tage mit Absicht nicht zum Höhepunkt komme, kann ich durchaus auch mehrere Tage Windeln tragen und dabei permanente Lust empfinden.
Wobei es dann immer wahrscheinlicher wird, dass ich irgendwann einfach zum Höhepunkt kommen MUSS.

Und daher ist es auch bei vielen so, dass man nach dem Höhepunkt erst mal genug von Windeln hat.
Wer wirklich gerne 24/7 Windeln trägt und das auch nach dem Höhepunkt, der kann 24/7 in Ruhe ausleben.
Wer aber einfach die Windel und das Babyrollenspiel durch das Devote, sorglose oder was auch immer, als solches sexuell erregend findet, der wird kaum 24/7 immer super finden.
Windeln tragen macht viel Arbeit. Man muss sich jedes mal sauber machen, es entsteht viel Müll, man muss immer schauen wie man die Windel in den Alltag integriert und ist in manchen Situationen eingeschränkt usw.
Nicht ohne Grund, verteufeln viele Inkos ihre Krankheit. Ich finde es hin und wieder ganz super, den Kick zu verspüren draußen Windeln zu tragen. Zum Beispiel beim shoppen und das Gefühl der Überlegenheit zu haben.
Das Gefühl dass ich es einfach laufen lassen kann und nicht zur Toilette muss im Gegensatz zu allen anderen. Andererseits, erregt es mich auch, wenn ich dann draußen gezwungen bin, mich zu wickeln.
Da geht bei mir im Kopf eher wieder der kleine Demütigungsschalter an, kombiniert mit dem Gefühl dass die Menschen Mitleid mit einem haben, weil man ja eine Behinderung haben wird, wenn sie es mitbekommen durch Geräusche o.ä. :D
Indirekte Geborgenheit, keine Ahnung wie ich das beschreiben soll.

Jedenfalls basiert mein Windelfetisch und das Babyspiel nur aufgrund meines Sexualtriebes und der ist selbstredend nicht 24/7 vorhanden, auch wenn ich Windeln gerne trage. ^^

Heavy User
17.08.2021, 18:21
Bei mir ist es ganz genau so, abgesehen vom Babyspiel.

Malustraner
17.08.2021, 19:32
Bei mir ist es ganz genau so, abgesehen vom Babyspiel.

Jo welche Ausprägungen man selbst hat ändert ja auch nichts am Vorgang im Körper selbst ^^
Das Babyspiel nutze ich z.B. auch eher, wenn ich kurz davor bin, mich erleichtern zu wollen.
Verstärkt in mir das devote und unterwürfige hilflose Gefühl. Brauch ich aber auch nicht immer und auch nicht so ausgeprägt.
Im Normalfall reicht mir dann der Schnuller und eine Rassel in der Hand oder so :D
Umso mehr "Equipment" man einsetzt, umso mehr Arbeit hat man am Ende dann wieder xd
Es ist für mich auf jeden Fall ein anstrengender Fetisch, der Arbeit macht, viel Geld kosten kann und außerdem Platz und Zeit kostet.
Andere Fetische sind da deutlich entspannter. Wenn ich nur auf Füße stehe brauch ich kaum Zubehör zu Hause. Oder wenn mich Plugs erregen, dann brauch ich nur ein paar Plugs.
Aber Windeln als Einmalprodukte....das ist echt nicht so einfach, vor allem beim verbergen vor anderen ^^

Um also auch noch mal auf den Threadtitel einzugehen.
Ja ich empfinde den Windelfetisch als belastend, aber auch gleichzeitig als erfüllend, wenn ich ihn auslebe.
Eine Mischung also. Ich wäre froh, wenn ich stattdessen einen anderen Fetisch hätte, der leichter zu handhaben wäre und für den eine breitere Masse an Menschen Verständnis für aufbringen würden,
oder zumindest damit klarkommen würden.

blubby
17.08.2021, 19:35
Ich hab ja schon weiter vorn ausführlich geschrieben. Auch ich kenne die Situation mit akuter Unlust und vor allem Schuldgefühlen "danach" nur zu gut. Die Unlust selbst ist da ja kein Problem und spart Material, aber die Schuldgefühle und dieses überstürzte Einsetzen der Unlust fand ich sehr belastend. Mir haben zwei Dinge sehr geholfen, ob es anderen hilft, weiß ich natürlich nicht:

1. Wirklich mal eine Woche auf 24/7 zu gehen. Das habe ich vor langer Zeit 2x im Urlaub gemacht. Das hat mir zum einen Grenzen aufgezeigt, nämlich, dass dauerhaft 24/7 etwas ist, dass sogar im entspannten Urlaubsmodus einige Herausforderungen und unlustige Momente bietet und im Alltag entsprechend erst recht nichts für mich ist. Aber zum anderen hat mir diese Zeit und einige andere kürzere Sessions auch gezeigt, was Windeln mir außer "Geilheit" so wirklich bringen. Das schöne Gefühl sich abends frisch zu machen und sich mit Windel auf die Couch oder ins Bett zu kuscheln z. B. und wie das beim Streßabbau hilft, oder die Sicherheit, die mir eine Windel gibt, zu spüren, wenn ich mit einer einkaufen gehe oder Ausflüge mache. Natürlich sind auch diese Situationen mit einem sexuellen Kribbeln behaftet, aber eben nicht immer mit aufregender Geilheit.

2. Genau dieses Analysieren und Besinnen darauf, was die Windel für mich insgesamt im Positiven bedeutet, war für mich ein Schlüssel dafür, Schuldgefühl kaum noch aufkommen zu lassen.

Das heißt jetzt nicht, dass ich nach einem Höhepunkt die Windel immer anbehalte, aber zumindest kann ich die Situation genießen und gehe, wenn ich keine Lust mehr habe, quasi entspannt nach der Zigarette danach erst duschen, genauso oft kuschel ich mich aber auch einfach mit Windel ins Bett.
Und das heißt auch nicht, dass ich jeden Tag oder jede Woche Lust auf Windeln habe.

Aber es gibt bei mir so gut wie keine Schuldgefühle und keine harten Zyklen mehr und das war wichtig, auch wenn der Weg lang war.

Mick
18.08.2021, 01:01
Also Fetisch hin oder her, aber vielleicht kann mir mal einer erklären, warum man da "Schuldgefühle" hat ...
Als Inko und rund um die Uhr in Windeln sehe ich die Sache wohl generell etwas anders, aber dann macht doch einfach in die Hose, dann gibt's auch keinen Fetisch - ok, das ist natürlich zienlich überspitzt, aber eine Windel ist doch auch nix anderes als Unterwäsche. Nur mit dem Unterschied, dass da halt nichts durchgeht.
Ich kann da insofern schon mitreden, weil ich die Windeln, die ich brauche, auch noch mag - aber warum zum Teufel hat man denn da Schuldgefühle?? Wem gegenüber denn?
Windel in die Hose und fertig, warum ist das denn so kompliziert??????
Manchmal hab ich echt den Eindruck, dass man sich das Leben selbst viel schwerer macht, als es eigentlich ist ... zieht einfach statt einet nicht saugfähigen Unterhose eine saugfähige Unterhose an,, und "scho is der Kaas biss'n" - fertig, und keine Sau juckt's!

Windellui91
18.08.2021, 06:56
Mick
So einfach ist das leider nicht - weiß ich aus eigener erfahrung.
Bei mir waren es nicht sirekt schulsgefühle, sondern eher schamgefühle. Frei nach dem motto "was stimmt mit dir nicht? Wie kannst du etwas geil finden, was babys, alte und kranke menschen brauchen? Wo man froh sein sollte, wenn man es nicht braucht?!"

Ich kann diese gedankengänge uns gefühle voll und ganz verstehen. Und bei mir hat es auch lange gedauert es einfach als fetisch und als teil von mir zu akzeptieten. Geholfen hat mir dabei großteils dieses forum, weil ich nun weiß, dass ich
A) nicht allein bin damit und
B) es leute gibt, die (in meinen augen) noch ekligere dinge toll finden ;) (sorry @all, nicht böse gemeint)

Außerdem habe ich mir immer wieder gesagt, dass es ja nichts schlimmes ist wie bspw drogen, oder andere sachen und ich damit niemandem schade. Es ist ein fetisch, den ich ganz für mich allein ausleben kann.

Hoewi
18.08.2021, 09:43
Für mich persönlich sind Windeln und Gummihose pure Lust! Schlechtes Gewissen hatte ich zu Beginn, aber das ist lange her! Ich geniesse! In der Zwischenzeit weiss es meine Partnerin, sie macht nicht mit, aber einen Klaps auf den gewindelten Hinter hat sie mir auch schon gegeben, denke einfach, sie hat es akzeptiert! Also Belastung? Nein!

RKO
18.08.2021, 11:48
Ich fühle mich mit Windel einfach besser und sicherer. Eigentlich tröpfelt es bei mir nur und eine Einlage würde die meiste Zeit reichen. Aber ich hatte schon oft die Situation, wo plötzlich der Druck kam und ich dann kämpfen musste, noch einzuhalten. Das ist extrem unangenehm und belastend, vor allem wenn man merkt, dass man die Kontrolle verliert und nicht mehr halten kann.

Deshalb trage ich seit Jahren lieber gleich eine richtige Windel und fühle mich damit sehr wohl. Es ist auch Lust, aber vor allem ein Gefühl von Sicherheit, wenn der Drang kommt, muss ich keine Angst haben, sondern kann einfach loslassen. Last ist es teilweise auch, da leider noch nicht überall die Toiletten auch so gestaltet sind, dass z.B. Mülleimer vorhanden sind. Oder auch im Urlaub ist es teilweise nervig, wenn man die halbe Tasche voll mit Windeln hat. Aber lieber das als in der Öffentlichkeit plötzlich mit nasser Hose dastehen.

djwindel
20.08.2021, 00:59
Ich habe mir bis heute noch gar keine Gedanken gemacht als der fetisch mich tatsächlich bedeutet Punkt aber interessant zu lesen wie viele von uns kommen viele Gleichgesinnte, darüber denken... ich werde mir das in den nächsten Tagen mal durch den Kopf gehen lassen und vielleicht auch noch meinen Senf dazu geben .