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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geprägt fürs Leben



Grosser
04.07.2021, 16:22
Die Geschichte ist frei erfunden, einige Dinge sind allerdings so oder sehr ähnlich passiert...
Es geht darum, wie eine überforderte und enttäuschte Mutter ihr Kind klein hält, immer wieder demütigt und bloßstellt, und durch unangemessene Behandlung zum Außenseiter macht und es damit immer unselbständiger und abhängig macht. Zum großen Teil auch fremdgesteuert von einer Lehrerin, die dieses Kind absolut nicht mochte und ihren Einfluß auf die Mutter dazu nutzte, das Kind zu drangsalieren. Als Stille Beobachtern verfolgte sie den Weg des Kindes und dachte sich immer wieder neue Gemeinheiten aus.
Mir ist es in ähnlicher Form passiert. Bis heute beschäftigt es mich, mal mehr, mal weniger.
Wer sich von dieser Geschichte nicht angesprochen fühlt, sollte sie einfach nicht lesen.

Wie es begann:
Es ist das Jahr 1979. Ich heiße Thomas und habe im August Geburtstag, in den Ferien. Endlich werde ich acht Jahre!
Dieses Jahr fing schlimm an:
Mein Vater verunglückte gleich im Januar tödlich bei einem Verkehrsunfall.
...

Read the original news thread here (https://www.wb-community.com/showthread.php?t=57754).

DerDaniel
04.07.2021, 18:14
Das ist voll brutal, was in Deiner Kindheit abging!! :(

Leider kenne ich sehr Ähnliches aus eigener Erfahrung:

Als einziges von 5 Kindern hatte ich mit 7 Jahren immer noch Windeln und keinerlei Kontrolle über das, was aus meinem Körper raus wollte!! :( :( :(
Damals kam meine jüngste Schwester zur Welt, die ebenfalls mit knapp 3 Jahren aus den Windeln raus war - ich, mittlerweile 10, immer noch nicht! Dass es kindliche Inkontinenz gibt, oder überhaupt Inkontinenz eine Erkrankung ist, wussten damals höchsten urologische Fachärzte mit diesem Spezialgebiet!
Im Kindergarten war ich mit 4 immer noch in der Windelgruppe und als ich mit 6 zur Schule kam, dauerte es ebenfalls nur einige Tage - bis zum ersten Einkoten - bis alle wussten, dass ich noch immer Windeln benötigte. Ich war der Spott aller und keiner wollte neben mir sitzen oder mit mir spielen....

Als ich die Grundschule hinter mir gelassen hatte, kam ich auf ein Gymnasium mit Internat. Die familiären Hintergründe (Alkohol, häusliche Gewalt u. ä. ) veranlassten meine Mutter, mich "aus der Schusslinie zu nehmen, nur zu deinem Besten" - wie sie meinte! Doch dort begann dann echt die Hölle auf Erden für mich. Tag für Tag dem Gespött, den Demütigen und den Beschimpfungen der lieben Mitschüler ausgesetzt und ohne irgend eine Chance zum Rückzug, wurde das Leben für mich zur Qual und Folter biblischen Ausmaßes! Die Professoren und Erzieher fühlten sich verantwortlich, regelmäßig und vor versammelter Klasse/Gruppe mich nach dem Zustand meiner Windeln zu fragen!!!
Waren sie sehr nass wurde ich vor allen Jungs aufgefordert, mir auf der Toilette eine trockene Windel anzulegen. Waren sie nicht nur nass, sondern auch voll, musste ich in die Kranken-und Betreuungsabteilung - sie lag im letzten Stockwerk des Wohntraktes, nur erreichbar über den Trakt der Grundschule, um mich dort von einer Pflegekraft reinigen und frisch wickeln zu lassen. Der Geruch, den meine völlig durchnässten und eingekoteten Windeln "verströmten" blieb den Kleinen natürlich auch nicht verborgen! JEDER in der Schule zog über mich her, beschimpfte oder verspottete mich, lachte mich aus oder demütigte mich. Beispielsweise gab es das tolle Gruppenspiel "Wer schaft es", mit dem Ziel, mir vor möglichst vielen Kindern ganz schnell Hose und Unterhose hinunterzuziehen und so meine Windelhose zur Schau zu stellen!!! Dazu kamen noch Demütigungen und Perversitäten mancher Erzieher, die mich mit 13 fast zum Suizid veranlasst hatten. DANN ERST erbarmten sich zwei der Jungs, die mit mir den Schlafraum "zu teilen verurteilt" (ständige Aussage meiner Mitbewohner) waren und versuchten immer öfter, mir zur Seite zu stehen!Wie hoch die Erfolgsaussichten bei 3 gegen 260 sind, kann sich wohl jeder ausmalen!!

Ich habe das Gym abgebrochen, drei Lehrstellen und sechs Jobs wegen der Inkontinenz verloren, einen weiteren Suizidversuch überlebt, aber es schließlich geschafft, mich selbständig zu machen. In meinem Unternehmen sind etwa die Hälfte der Angestellten Menschen mit besonderen Bedürfnissen (vor allem Inkontinenz, aber auch körperlichen Einschränkungen), ich ließ einen speziellen Waschraum einrichten, zu dem nur die betroffenen Mitarbeiter eine Schlüssel besaßen und war ZUM ERSTEN MAL IN MEINEM LEBEN - MIT KNAPP 40 - Herr meines Lebens!!

Grosser
07.07.2021, 12:26
Respekt. Das ist toll. Ich habe auch einen schwierigen Weg hinter mir und leider leide ich heute noch darunter.

stefan_ac
09.07.2021, 19:00
Sehr schöner Anfang, bitte unbedingt weiter schreiben!

parkintochter
16.07.2021, 13:44
Ich weiß nicht. Deine Geschichten fangen ganz interessant an und arten dann völlig extrem und aus dem Nichts in sadistische Kindesmisshandlung aus. Bitte schalt mal nen Gang runter. Welche Mutter würde denn von 0 auf 100 sagen: Ok dann 24/7 Windeln und das Bad ist jetzt auch abgeschlossen?

Paltinium
20.07.2021, 21:45
Ich glaube das dort das Zauberwort Depression ist. Wenn der Vater immer arbeitet und sich anschließend nur um Hobby kümmert könnte das bestimmt passieren. Bei mir zum Glück nicht, aber ich weiß das meine Mutter evtl. bereits in meiner Kindheit an Depression gelitten haben könnte. Mein Vater hat sich trotz der körperlich anstrengenden Arbeit immer um mich gekümmert und dafür bin ich dankbar.