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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Junge muss mal an die frischer Luft …



Finn-Luca
28.04.2021, 14:02
Den ganzen Tag in der Wohnung, das kann es nicht sein, deshalb getreu dem Motto von Hape Kerkeling: „Der Junge muss mal an die Frische Luft“.

Tja aber mit dem dicken Windelpo ist das nicht so einfach. Wir wollen ja nicht das Lieschen Müller von nebenan gleich was mitbekommt und dann der von eins drüber alles ausplappert. Dann kichern die beiden jedes Mal wenn ich sie im Treppenhaus treffe, das braucht ja keiner.

Auch im nahegelegenen Park oder angrenzenden Waldstück habe ich keine Lust mit einem „Kugelarsch“ rumzurennen. Obwohl das wahrscheinlich niemanden interessiert und keiner würde sich daran stören, aber wenn man jemanden trifft, von der Arbeit oder aus dem Bekanntenkreis und stehen bleibt und kurz über das Wetter debattiert oder welcher Partei man seine Sympathien zugedenkt und plötzlich ist sein Blick wie starr und dann kommt die Frage die man natürlich überhaupt nicht beantworten will oder kann, weißt du schon … noch mal Glück gehabt, das war knapp – Nein – das brauch ich nicht.

Also Plan B muss her.

Wenn an die frische Luft dann muss ein Plan her. Wie kann ich am Alltagsleben teilhaben trotz meinem dick gewindelten Hintern. Vorn sieht man das gar nicht so toll, finde ich, aber am Hintern sieht man das sofort. Frauen haben das Glück am betreffenden Körperteil etwas gewölbter daherzukommen als Männer. Da sieht alles aus wie ohne Form und wenn dann eine künstliche Form da wäre, wäre das auch komisch. Womöglich würden mir dann die Frauen hinterhergucken und denken, man hat der einen hübschen A …

Der entscheidende Unterschied zwischen der natürlichen Form und der künstlich erzeugten, ist das Fehlen der Mittelfalte. Beim Windeltragen ist alles gepolstert, keine Falte, keine Kerbe, nix, nur Viel …

Meine erste Überlegung war eine Miederhose. Ich sage euch – Wahnsinns Gefühl, wie das alles zusammengepresst wird – Toll. Aber auch mit einer Miederhose ist alles nur Viel … Obwohl die eine Mittelnaht haben und eigentlich dafür da sind, der Trägerin eine Figur zu formen, das kann man auch noch drastischer sagen: Dazu erfunden worden sind, der Frau einen wohlgeformten Rahmen Teil werden zu lassen, nix, bei Männern klappt das alles nicht wirklich.

Entweder sind es die Mengen von Saugmaterial die gleichmäßig in der Windel am Hintern verteilt sind oder eine Miederhose kann zwar der Frau eine Form geben, aber beim Mann versagt sie. Neuerdings nennt man Miederhosen übrigens Formslip. Wahrscheinlich weil sich Miederhose irgendwie alt anhört.

Also neuer Plan B.

Man könnte ja das „Viel“ reduzieren. Gesagt getan, Windel aus, Pants an, Baumwollslip drüber, Jeans an und rückwärts in Richtung Spiegel – mh – geht. Jeans aus, Baumwollslip aus und PVC-Schlupfhose drüber. Dann wieder Baumwollslip drüber, Jeans an und rückwärts in Richtung Spiegel – mh – geht immer noch. Also Test bis zum Briefkasten und zurück.

Drei Treppen und ein kurzes Stück durch den Hausflur zum Briefkasten. Eine „Feindberührung“ ist nicht ausgeschlossen, denn wer Lieschen Müller kennt, weiß dass die nur drauf wartet, bis sich meine Tür öffnet und schon steht sie im Treppenhaus und stellt mir die alles entscheidende Frage: „Was ich sie immer schon mal fragen wollte …“ keine Zeit sage ich und springe die Treppe hinab. Beim Versuch Tempo zu machen will ich gleich zwei Stufen auf einmal nehmen, was aber fast scheitert, also lasse ich das. Trotzdem entferne ich mich mit schnellen Schritten aus ihrem Sichtfeld in Richtung Treppenhaus. Zwei Treppenläufe weiter höre ich eine Tür ins Schloss fallen und hoffe es ist die von Fräulein Müller. Beim Briefkasten angekommen, tue ich so als ob ich was rausnehme, schließe das Türchen laut hörbar und gehe flink wieder in Richtung Treppe. Keine Minute später stehe ich mit meinem Schlüssel an meiner Wohnungstür und Sekunden später stehe ich in meiner Küche. Auf halben Weg höre ich noch die Tür ins Schloss fallen und atme erst mal tief durch – dass wäre geschafft und ging besser als ich dachte.

Ich will jetzt noch mal den Unterschied mit einer zusätzlichen Miederhose testen. Schnell die Jeans aus und die Miederhose noch mal drüber und abschließend die Jeans wieder an und rückwärts in Richtung Spiegel – mh – geht.

Also los. Autoschlüssel, Papiere, Sonnenbrille, ein kleiner Rucksack und Jacke. Wohnungstür auf und schon bin ich auf dem Weg. Keine Nachbarin kreuzt meine Wege, kein Mensch zu sehen. Ich erreiche die Haustür und trete nach draußen. Ein schöner Tag, es scheint die Sonne, aber die Temperaturen sind noch nicht sommerlich. Es sind maximal 15° oder 16° aber es ist angenehm. Es ist windstill und es duftet angenehm nach Blüten. Hier wo die Stadt ihre enge verliert, und die nahe Natur schon erahnen kann, lebt es sich gut. Stille hat man tagsüber nicht, der Verkehr strömt unaufhörlich, wie an einer Ameisenstraße, ein ständiges hin und her. Die Fenster der Wohnräume sind Straßenabgewandt und der Lärm stört auch im Sommer eigentlich nicht.

Schnellen Schrittes erreiche ich mein Auto, Klick, Türe auf und schon sitze ich am Steuer. He was ist denn das für ein Gefühl. Fast meine ich ein paar Zentimeter gewachsenen zu sein. Immerhin habe ich fünf Hosen an, statt sonst nur zwei. Davon ist eine sogar noch etwas dicker. Ich muss den Spiegel korrigieren und lasse den Motor an. Keine zehn Minuten später parke ich den Wagen am Waldrand und stelle den Motor ab. Es fühlt sich am Hintern etwas eigenartig an, aber nicht unangenehm. Ich steige aus und schließe das Auto.

Die ersten Schritte sind zielsicher, aber der Blick wechselt ständig. Ich komme gar nicht zur Ruhe, ständig sehe ich mich um, als ob ich etwas zu verbergen hätte, dabei ist alles gut. Ich laufe eine gute viertel Stunde durch den Wald bis an einen kleinen Teich. Hier hatte die Stadt letztes Jahr die Bänke erneuert. Es ist ein schönes Plätzchen geworden. Man kann seine Seele baumeln lassen und den Enten zuschauen. Oft sind Mütter oder auch Großeltern mit Kindern hier und füttern die Enten. Alleinstehende Männer fallen natürlich auf, aber das ist wieder nur in meinem Kopf. Keiner interessiert sich für mich und ich nehme auf einer Bank Platz. Meine Windel ist noch trocken, eigentlich will ich das auch so lassen, denn sicher bin ich mir nicht ob das die Pants schafft auch wenn die das laut Angaben auf der Verpackung alles schaffen soll. Aber was nutzt es mir, wenn ich einen dunklen Fleck auf der Hose habe und alle das sehen, außer ich, und ich mich ständig an den unteren Bund fasse.

Ich möchte aber noch ein paar Minuten sitzen bleiben und den Moment genießen. Es ist still man hört Vogelstimmen und ab und zu ein Entenschnattern. Ein Junge der mit seiner Mutter da ist, schmeißt kleine Steine ins Wasser. Eine Ente eilt in die Richtung, aber dreht dann wieder ab. Langsam wir es Zeit für mich, ich möchte noch eine runde um den Teich gehen und dann wollte ich eigentlich wieder los.

Ich gehe wieder in Richtung Auto und fahre zurück in die Stadt. Zu Hause angekommen nehme ich dann doch noch die Post mit nach oben. Keine Menschenseele im Haus, keine Geräusche alles ruhig – zum Glück denke ich und schließe die Tür auf. Nur Sekunden später stehe ich drin und bin glücklich.

Die Post fliegt auf die Flurkommode und ich gehe schnellen Schrittes in Richtung Kinderzimmer. Am Wickeltisch angekommen wird erst mal alles ausgezogen. Jeans runter, Miederhose aus – was für ein Gefühl – noch Sekunden bleibt alles dichtgedrückt, fast wie gepresst, als ob man die Miederhose noch immer trägt. Nur langsam lässt die Spannung nach und ich muss mich beeilen. Baumwollslip aus, PVC-Schlupfhose runter und Pants aus. Da sie noch trocken ist muss ich sie nicht kaputt machen, ich ziehe sie normal aus und lege sie zur Seite. Ein geübter Griff auf die Seite und der Windelstapel hat um eine Molicar abgenommen.

Im Liegen falte ich die Windel auf und ziehe sie ein wenig auseinander und positioniere sie anschließend genau an die richtige Stelle. Wundschutzcreme hier, Wundschutzcreme da und zu. Wie gesagt ich muss mich beeilen, den meine Blase scheint gut gefüllt zu sein. Vorher aber noch den Suprima-Knöpfer mit zwei gefalteten Baumwollwindeln untern Hintern schieben. Alles geht seinen gewohnten Gang, den vorderen Zipfel durchgezogen und die Druckknöpfe zu. Ich fange immer mit dem unteren an, dann den mittleren und zum Schluss den obersten Druckknopf. Dann die andere Seite. Erst wenn alle Druckknöpfe geschlossen sind, ziehe ich den Schrittbereich noch mal breit und bringe alles in Form. Erst danach kommt die PVC-Schlupfhose wieder drüber und der Body wird über den Kopf gezogen und im Schritt geschlossen. Dazu muss ich den Po ein Stück anheben um den hinteren Zipfel zu packen. Klick, Klick, Klick – alles zu. Nun kommt der Pullover wieder drüber und zu guter Letzt der Schnuller. Mit der kleinen Kette und dem Klipp, den ich am oberen Kragen des Pullovers befestige.

Jetzt fehlt nur noch die Strumpfhose, aber bevor ich die auch nur greifen kann, merke ich wie es im Schritt warm wird. Egal alles sicher und gut verpackt, denke ich und ziehe meine Strumpfhose bis über die Knie. Anschließend ziehe ich meine Kuschelsocken drüber und stehe vom Wickeltisch auf. Erst im Stehen kann ich die Strumpfhose hoch ziehen und alles noch mal richtig formen. Kennt ihr das, wenn man die Strumpfhose noch mal so richtig hoch zieht, wie alles geformt wird – ein schönes Gefühl – ich fühle mich wohl und für die kommenden Stunden gut behütet.

Ich hoffe dass mir das Wetter morgen keinen Strich durch die Rechnung macht und ich wieder ein paar Schritte raus kann. Mit Pants und Miederhose sollte es klappen.

Foxy
28.04.2021, 15:19
Hahaha ich find das toll wie du immer ganze Romane aus deinen Posts machst. :D
Aber mal ehrlich ich glaub du machst dir zu viele Gedanken.
Ich gehe seit über 10 Jahren (solange ich die Stelle habe) gewickelt zur Arbeit, meist in ner Tena, aber durchaus auch schon oft genug mit BetterDry. Darüber ein Body und ne Jeans, manchmal, gerade im Sommer, auch ohne Body.
In all den Jahren hat das nie einer bemerkt. Ich mein gut, kann natürlich sein, dass es wer gemerkt hat und nur nix sagt.
Aber gerade der Kollege mit dem ich am meisten zu tun habe, auch privat befreundet bin und auch öfter bei dem zu Besuch, hat sich nie was anmerken lassen. Und zumindest wenn man unter sich ist nimmt der kein Blatt vor den Mund, also behaupte ich er hat keinen Schimmer.

Ich denke es weiß nur unsere "Bürodame" und das auch nur weil ich es ihr gesagt habe, mit der Bitte ob sie bei Betriebsausflügen dafür sorgen kann, dass ich zufälligerweise immer ein Einzelzimmer bekomme. ;)