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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Koloskopie und Abführmittel



nicetux
20.04.2021, 09:35
Wer von euch hat Erfahrungen bei dem Thema Darmspiegelung? Ich habe bisher nur erfahren, dass man am Vortag am Nachmittag schon mit dem abführen beginnen muss und die Toilette dann dein bester Freund sein wird. Aber, wenn dann alles raus ist nach der ersten Mitteleinnahme, wie ist es dann nachts? Kommt da dann noch was im Schlaf nach? Eine Windel ist Pflicht, nur, sollte man sich man den Wecker stellen zum 'Windelwechsel' nachts? Wenn man da am Abend noch zwei bis drei Liter Wasser trinken soll ist das zum Schlafen doch eine Menge. Ich habe letzten Endes nur Angst, das Bett zu versauen :D, gut, ich hab ja noch einen Matratzenschutz. Angenehm stelle ich mir das Ganze dann doch nicht vor. :(

Bongo
20.04.2021, 10:32
also wenn du sonst auch nicht ins bett kackst, wirst du auch bei der abführgeschichte aufwachen wenn du aufs klo musst. das ganze ist weit weniger dramatisch, als man es immer beschrieben bekommt.

Windelwien
20.04.2021, 10:41
Also ich hab das auch schon hinter mir....

Ich hatte über die Nacht keine Probleme, bei mir war schon alles draußen was raus muss. Die Menge die du trinken sollst dient hauptsächlich dazu die Flüssigkeit die durch das abführen verlierst wieder auszugleichen.
Kann mich nicht erinnern einen verstärkten Drang gehabt zu haben über die Nacht.... das ist aber vielleicht bei jedem verschieden.

Nbg_87
25.04.2021, 16:19
Das Gleiche bei mir. Null Probleme.
Netterweise habe ich eine kleine Narkose bekommen, bin im Nebenzimmer wieder aufgewacht. Da allerdings der Darm mit CO2 aufgeblasen wird, um alles gut sehen zu können, ist mir nach dem Aufwachen etwas beim Pupsen in die Unerhose gegangen... Nicht schlimm, aber an dieser Stelle sollten die allen eine Windel anbieten :D

LittleZK
25.04.2021, 16:25
Also, über Nacht im Schlaf kommt da nichts ... entweder der Darm ist bis dahin schon leer oder du kannst von der Rennerei eh nicht schlafen.

Die 2. die ich hinter mich gebracht habe war da bedeutend angenehmer... Als erstes eine Colon-Hydro- Therapie und im Anschluss die Spiegelung. Sprich vor der Spiegelung wurde eine Darmspülung gemacht, mit Körperwarmen Wasser und unter ständiger Bauchmassage wird da alles rausgewaschen...

Windelwien
25.04.2021, 16:51
Das Gleiche bei mir. Null Probleme.
Netterweise habe ich eine kleine Narkose bekommen, bin im Nebenzimmer wieder aufgewacht.

Also ich habe das fast genossen, das miterleben zu können. War schon interessant mal sein Inneres zu sehen.

DiaBud
25.04.2021, 17:16
Ich habs zum glück noch net miterlebt, bin dafür, meiner ansicht nach, noch zu jung. Aber hab von bekannten und familie mitbekommen, wie das den tag vorher abläuft. Die meisten mussten mindestens jede stunde, teils alle 10 bis 20 minuten, zum klo.

Da hab ich mir doch tatsächlich im hinterkopf gedacht "wie praktisch es wohl wäre, dabei ´ne windel zu tragen." Wechsel wird zwar auch fällig, ist aber sicher angenehmer alle 3 stunden zu wechseln und vor dem fernseher zu sitzen, als andauernd aufs klo zu rennen und wasser zu verbrauchen.

Aber hey, das werd ich ja irgendwann selbst erleben. Mal sehen wie ich das angehe.

Windelwien
26.04.2021, 07:54
So schlimm ist es nicht, ich habe das abführen eher als "schlimm" empfunden (wenn überhaupt).

Mir wurde es frei gestellt ob ich die Koloskopie sediert mache oder nicht. Die Ärztin meinte wenn ich es nicht schaffe zu entspannen, das die rein kommt bekomme ich die Spritze,
da ich aber ab und an einen Einlauf mache war es kein Problem den Schlauch aufzunehmen, ja teilweise hat es gezwickt. Aber alles im allen nicht so schlimm, im Gegenteil dann sogar
interessant, den als sie merkte das ich interessiert bin hat sie mir den Monitor zu mir gedreht und wir haben beide in mich hineingeschaut.

phoenix02
26.04.2021, 12:42
Schlimm ist es auch aus meiner Erfahrung nicht, nur das Abführmittel ist nicht angenehm.

Eine Kolo ist allerdings nicht so harmlos, wie immer angepriesen wird. Die Mortalität liegt bei 1:5000. Das meiste davon sind Narkoseprobleme, öfter rupturiert aber auch die Darmwand, und das ist unschön.

Also nur machen lassen, wenn es eine Indikation dazu gibt, oder ab 55, und wenn alles gut ist, so selten wie möglich wiederholen.

Nukky
26.04.2021, 17:07
Also ich habe das fast genossen, das miterleben zu können. War schon interessant mal sein Inneres zu sehen.

Ich war auch froh, dass ich auf einem Riesenbildschirm mitschauen konnte. Das war schon spannend zu sehen und ich erwartete jeden Moment eine Ratte, die um die Ecke huscht. Danach war ich so erleichtert, das ich beinahe mit dem vorsorglich gelegten Zugang für eine Narkose nach Hause gegangen wäre. Glücklicherweise hatte ich für den Rückweg eine Pants mitgenommen. Dann braucht man keine Angst zu haben, wenn die Luft raus will. Die Darmspülung hatte bei mir auch die eigentlich heilende Wirkung. Die Bauchschmerzen wegen denen ich die Untersuchung gemacht habe, waren weg.

sturmgras
26.04.2021, 21:03
hallo
wisst ihr zufällig, mit welchen Mitteln, Ihr abgeführt habt, also das "medikament" und die Dosis und der zeitl. ablauf,...

Windelwien
27.04.2021, 12:29
Bei mir war es PICOPREP (mit Orangengeschmack), wobei der Geschmack trozdem freundlich ausgedrückt "gewöhnungsbedürfig" war.

Ablauf, da ich die Koloskopie am Vormittag hatte glaube ich das ich Zu Mittag des Vor Tages beginnen musste, bin mir aber nicht mehr so sicher.

nicetux
27.04.2021, 14:10
Danke euch allen für eure Antworten. Das nimmt doch ein wenig die Angst davor. Meine schlimmste Sorge ist tatsächlich, dass ich vor lauter 'abstuhlen' nicht mehr schlafen kann. Ich brauch meine gewisse Menge Schlaf weil es mir sonst nicht gut geht. :D

Heavy User
27.04.2021, 20:51
Wenn Du das Abführmittel trinkst solltest Du auf keinen Fall schlafen! Das würde ins Bett gehen.

Normalerweise läugt das so ab:

Am ersten Tag kann man noch normal frühstücken und Mittag essen. Auf das Abendessen muss man bereits verzichten.

Am Morgen des zweiten Tages fängt man an das Abführmittel zu trinken. Es handelt sich um ein Pulver das mit sehr viel Wasser angerührt wird. Nach einigen Stunden setzt die Wirkung ein und man hat sehr häufigen, sehr dünnen Stuhlgang. Gegen Abend hin, nach bis zu drei Litern des Abführmittels scheidet man fast pures Wasser aus. Danach hört man auf das Mittel zu trinken und darf nur noch Wasser (und evtl. Traubenzucker) zu sich nehmen. Nachts scheidet man nur noch sehr wenig Flüssigkeit aus.

Am nächsten Morgen/Vormittag findet dann die eigentliche Untersuchung statt.

Die war bei mir eher unangenehm. Nochmal werde ich so etwas nicht mehr ambulant machen, sonder nur noch stationär.

Helmut
30.04.2021, 18:28
Ich hatte auch schon mehrmals eine Darmspiegelung und empfand das Abführen immer am schlimmsten. Meistens musste ich schon 2 Tage vor der Untersuchung am Abend und am Morgen davor jeweils 2 Dulcolax nehmen und dann nach dem Mittag mit dem Trinken von mehreren Litern diese Abführlösung beginnen. Der erste Liter ging meistens immer ganz gut runter, aber dann musste ich das Zeug immer runter würgen. Manchmal ist auch wieder ein Teil hoch gekommen.

Die letzte Spiegelung hatte ich im Januar 2020 und die hatte ich in der Klinik aber Ambulant machen lassen. Es war eine Darmspiegelung, die hatte ich ohne Sedierung machen lassen. Die Untersuchung war schon etwas Unangenehm, aber gut auszuhalten. Gezwickt hat es bei der Darmspiegelung schon etwas, aber man sieht sich ja auch nicht so oft selbst von innen.

Das Abführen war auch kein Problem und ich würde es beim nächsten Termin wieder so machen lassen. Am Tag vor der Untersuchung durfte ich Mittags nur leichte Kost essen und musste am Nachmittag dann gegen 14:00 Uhr 4 Dulcolax als Abführmittel nehmen. Ab da durfte ich nichts mehr Essen. Am nächsten Morgen musste ich um 7:00 Uhr in der Klinik sein, da fand eine kurze Untersuchung statt mit Blutentnahme, Wiegen und legen eines Zugangs. Dann fand ein kurzes Gespräch mit dem Arzt statt, er meinte dass ich ja immer Probleme mit dem Trinken der Abführlösung habe und er mir vorschlägt, mir die Lösung über eine Magensonde zu geben, das würde auch schneller gehen. Zuerst habe ich gezögert und er meinte dass das sich schlimmer anhört als es ist. Ich habe dann zugesagt und musste dann einer Schwester folgen. In einem Behandlungszimmer musste ich mich auf einen Stuhl setzen während die Schwester alles vorbereitete. Dann sprühte sie mir zur Betäubung den Rachen mit einem Spray ein, das schmeckte etwas bitter. Nun nahm sie die Magensonde aus der Verpackung, gab etwas Gel auf die Spitze und begann mir den Bleistiftdicken Schlauch in mein Nasenloch zu schieben. Ich musste dann den Kopf auf die Brust senken und mehrmals Schlucken während sie mir den Schlauch weiter rein schob. Dann prüfte sie, ob die Sonde im Magen liegt und befestigte sie mit einem Pflaster an der Nase. Danach brachte sie mich in ein Einzelzimmer und meinte dass sie gleich wieder kommt. Keine 5 Minuten später war sie zurück und hatte eine große aufgezogene Spritze mit einer klaren Flüssigkeit sowie eine weitere kleine aufgezogene Spritze dabei. Den Inhalt der großen Spitze bekam ich in die Magensonde und den Inhalt der kleinen Spritze in meinen Zugang. Als ich sie fragte was das war, meinte sie dass sie mir gerade etwas gegen Übelkeit in den Zugang gegeben hat und die große Spritze ein Abführmittel enthielt. Dann ist sie wieder gegangen. Es hat dann eine viertel Stunde gedauert, dann ist sie mit einem Infusionsständer zurück gekommen, an dem ein großer Beutel mit einer klaren Flüssigkeit hing und eine Pumpe angebracht war. Sie verband nun meine Magensonde mit dem Schlauch der Pumpe und schaltete diese ein. Auf dem Display stand 35ml/min. Sie meinte dass ich schon bald mich etwas Aufgebläht fühlen könnte und in etwa 45 Minuten der Stuhlgang einsetzen wird. Sie meinte dann dass die Spülung in der Regel etwa 2,5 Std. dauert, dann ist der ganze Darm sauber.

Es dauerte dann wirklich nur gut eine halbe Stunde, bis es stark im Bauch grummelte und ich zum ersten Mal zur Toilette musste. Zuerst kam es noch wie breiiger Durchfall, aber die weiteren Entleerungen wurden immer flüssiger. Diue Schwester hängte alle halbe Stunde einen neuen Beutel mit Abführlösung an.Nach gut 2 Stunden war die ausgeschiedene Flüssigkeit schon relativ klar, bekam aber noch einmal einen Liter angehängt. Insgesamt war die Spülung per Magensonde schon angenehmer als das Trinken der Lösung, auch wenn eine leichte Übelkeit zeitweise da war. Nach fast 3 Stunden war die Spülung abgeschlossen und die Schwester zog mir die Magensonde wieder raus. Ich musste dann noch 2 Stunden warten bis sich der Rest der Lösung aus dem Darm entleert hatte. So gegen 14:00 Uhr war dann der Termin zur Spiegelung, welche ich wie gesagt ohne Sedierung durchführen lies.

Insgesamt gesehen ist diese Art der Darmreinigung schon angenehmer, auch wenn das Schlucken der Magensonde nicht so toll ist. Was das für eine Abführlösung war, das kann ich nicht sagen,diese war ja schon in die Beutel abgefüllt, als die Schwester diese anhängte. Von der Lösung wurden mir etwa 5 Liter über die Sonde eingeflößt, das hätte ich nie trinken können in der Zeit. Der Darm war aber dann auch blitzeblank gespült, das konnte ich auf dem Monitor sehen.

Augusto
30.04.2021, 19:16
@ Helmut
vielen Dank für Deine sehr ausführliche Schilderung. Für mich wäre die von Dir geschilderte Vorbereitung und durchgeführte Spiegelung ohne Sedierung nicht wünschenswert. Ich habe einfach zuviel Angst vor dem Einführen von Schläuchen da ich sehr eng gebaut bin. Ob Penis, Anus, Ohren, Rachen ... alles sehr eng. Die daraus sich ergebenen Unannehmlichkeiten : Nein Danke.

Ein Arzt hatte mich , trotz meines Hinweises der Enge doch"gezwungen". War denn sehr überrascht über meine Abwehrreflexte. Seitdem nur noch mit Sedierung !!

Aber für die Notwendigkeit einer eventuellen CA-Klärung nehme ich lieber die 2 od. 3 Liter Flüssigkeit in Kauf. In einem Krankenhaus gab es denn 1 x als Geschmacksverbesserer Fruchtsirup in die Flüssigkeit. Seitdem freue ich mich dann doppelt auf das hoffentlich negative Untersuchungsergebnis.

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Wer von euch hat Erfahrungen bei dem Thema Darmspiegelung? Ich habe bisher nur erfahren, dass man am Vortag am Nachmittag schon mit dem abführen beginnen muss und die Toilette dann dein bester Freund sein wird. Aber, wenn dann alles raus ist nach der ersten Mitteleinnahme, wie ist es dann nachts? Kommt da dann noch was im Schlaf nach? Eine Windel ist Pflicht, nur, sollte man sich man den Wecker stellen zum 'Windelwechsel' nachts? Wenn man da am Abend noch zwei bis drei Liter Wasser trinken soll ist das zum Schlafen doch eine Menge. Ich habe letzten Endes nur Angst, das Bett zu versauen :D, gut, ich hab ja noch einen Matratzenschutz. Angenehm stelle ich mir das Ganze dann doch nicht vor. :(


Nach der dünnen Mittagssuppe mit dem Trinken angefangen und dann gegen 18 Uhr war der Darm leer. Nachts blieb alles trocken. Ja zur Vorsicht noch eine Windel zwischen die Beine gelegt. War aber nicht notwenig. Nach der Untersuchung war denn der Bauch durch die eingeblasene Luft etwas aufgebläht. Halt einwenig die Pupserei. Sonst alles OK.
( Hoffe dass dann auch der Befund bei Dir alles OK sein wird )

Helmut
01.05.2021, 09:33
Hallo Augusto,

klar wenn es anatomisch bedingt bei dir Engstellen hat, dann kann das doch ziemlich Schmerzhaft werden und da ist eine Sedierung sicherlich nicht verkehrt.

Bei mir ist eine regelmäßige Koloskopie alle 2 Jahre notwendig, da ich Familiär Vorbelastet bin und bei mir die Polypen wie die Pilze wachsen. Auch bei der letzten Spiegelung sind insgesamt 5 Polypen entfernt worden, der größte davon hatte etwa 1cm Durchmesser.

Die Nachtruhe war bei mir durch das Abführen nicht gestört, die 4 Dulcolax die ich am Nachmittag nehmen musste, wirkten gegen 21:00 Uhr und da kamen dann 3 Entleerungsschübe insgesamt und schon vor Mitternacht war wieder Ruhe im Darm. Da ich ja wegen der Inkontinenz sowieso Windeln trage, war das kein Problem mit Unfällen und nur beim zweiten Schub hatte ich es fast nicht mehr zur Toilette geschafft, da ging ein wenig in die Windel. In der Klinik war das auch kein Problem, zu Beginn der Spülung hatte ich noch die Windel an, aber als die erste Entleerung sich ankündigte, bin ich zur Toilette und dann auch dort sitzen geblieben. Die Schwester stellte mir sogar den kleinen Tisch vom Zimmer in die Toilette, dass ich da meinen Laptop drauf stellen konnte.

Die Untersuchung selber war auch kein Problem, der Arzt fragte mich vorher, ob ich zur Untersuchung wegen meiner Inkontinenz einen Blasenkatheter will. Ich lehnte das aber ab und bekam dann nur eine große Krankenunterlage unter gelegt.

Bei mir war nach der Untersuchung auch noch eine Menge Luft im Darm, die wieder raus wollte. Pupsen musste ich auch oft und einmal kam dann auch eine Ladung Schleim mit in die Windel. Nach der Untersuchung musste ich noch 2 Stunden in der Klinik bleiben falls noch Nachblutungen sind und gegen 18:00 Uhr bin ich wieder nach hause gefahren.

Früher hatte ich die Spiegelungen immer mit Sedierung machen lassen, da bekommst zwar von der Untersuchung selbst kaum was mit und Schmerzen hast auch keine, aber dafür hatte ich danach immer "einen schweren Kopf" so als ob man am Tag davor sich die Birne vollgesoffen hätte. Mir war danach meistens sehr Schwindelig und war auch für den Rest des Tages total Müde. Die letzten 5 Spiegelungen oder auch mehr hatte ich dann ohne Sedierung machen lassen. Stimmt schon dass es schon mal Zwickt im Bauch und auch mal Schmerzhaft werden kann, aber es ist gut zum Aushalten. Die meisten Ärzte machen das aber ungern ohne Sedierung, da sie vorsichtiger Arbeiten müssen und die Untersuchung meistens dann auch etwas länger dauert. Denn Zeit ist Geld und wenn ein Arzt in der Stunde 3 statt nur 2 Spiegelungen machen kann, dann verdient er mehr daran.

Gruß Helmut