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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von der Finsternis ins Licht



WayneBrady
10.08.2020, 01:10
Es schlägt wieder Mitternacht in der Wohnung von Misaka Mikoto. Neuerdings sitzt sie jeden Tag bis spät in die Nacht wach. Sie ist wach, aber irgendwie schläft sie. Sie atmet zwar Luft, aber hat trotzdem das immerwährende Gefühl keine zu bekommen. Das einst glückliche Mädchen ist unglücklich geworden, denn in einer Welt voller Lügen und Sünde, ist derjenige, der korrekt lebt der Dümmste. So sitzt sie vor ihrem PC. Schon lange hat sie aufgegeben sich mit Anime, Youtube oder Musik abzulenken. Sie sitzt einfach nur noch so da, gefangen in einer Schockstarre, gefangen in sich selbst, fast wie im Locked-In Syndrom. Es geht schon seit Wochen nur noch so vom Tag in die Nacht, in den Tag in die Nacht, in den Tag in die Nacht. Nach einer weiteren Stunde in der sie sich ihrem Elend suhlt, denkt sie darüber nach schlafen zu gehen. Schon länger mit dem Gefühl, der Hoffnung, dem Verlangen sich in einen ewigen Schlaf zu betten und nicht mehr wieder aufzuwachen, doch nur den Mut hatte sie noch nicht gefunden. Wie denn auch? Wie soll man etwas finden, wenn man nicht mehr auf die Suche gehen mag?


Read the original news thread here (https://www.wb-community.com/showthread.php?t=56463).

rmn
14.08.2020, 10:23
ja. scheint mir interessant.
mal wer der (kulturbedingt?) die dinge sehr gründlich und langsam angeht und auch vor umschreibungen und umwegen nicht fürchtet, ohne den roten faden zu verlieren.
bin gespannt, ob die waage zwischen zu viel und zu wenig komplex gehalten werden kann ...
der stil und der duktus sind angenehm und wohltuend unplump und lassen genug raum für eigene phantasie.
hoffe es geht weiter so. danke !

WayneBrady
14.08.2020, 17:35
Wow, das ist das zweite Mal heute, dass ich lächeln konnte. Das erste Mal war bei der bestandenen praktischen Prüfung für den offenen Motorradführerschein, das zweite Mal wegen deiner ausführlichen Antwort. Kulturbedingt ist meine Geschichte zwar, aber auch stark Situationsbedingt. Ich lebte ein Jahr in Japan und habe die Sprache studiert. Daher versuche ich dort wo es passt so viel wie möglich davon einzubringen.

theris
12.10.2020, 11:33
Mir gefällt diese Geschichte. Sie verwebt geschickt zwischen Realität und fantastischen Elementen. Ich mag auch diesen langsamen Stil. Wenn man sich Zeit lässt -- und richtig macht -- werden die Figuren viel lebendiger. Und bisher machst du das sehr gut. (Wenn ich selbst eine Geschichte verfasse habe ich mit dieser Balance immer Probleme.)