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Andreas30
21.06.2020, 19:14
Hallo zusammen,

Ich bin neu hier im Forum und habe ein Problem.Als ich früher als Kind auf einem Geburtstag war hatte ich in die Hose gemacht und die Hose versteckt aber später meinen Eltern es erzählt.In der Gesamtschule hatte ich einmal eingekotet an einem Tag und an einem anderen Tag eingenässt und Schüler dann gesagt hier stinks und auch mal du stinks beim Sport.Dann hatte ich mir mal Pampers besorgt und ab und zu welche getragen mit 16 Jahren bis 21 Jahre .Dann war ich 23 Jahre alt und Briefträger dann war so ein Kollege den ich angelernt habe und sich beschwert hat das ich öfters auf Klo pinkeln gehe und gesagt zieh dir doch ne Windel an was ich gemacht habe dann immer.Als ich dann auch mal keine an hatte hatte ich mir in die Hose gepinkelt.Dann bin ich mal zum Hausartzt und dem das Problem erzählt und er hatte mir dann Windeln verschrieben.Dann bin ich in eine wg gezogen und hatte die Windeln weggelassen weil es wieder ging.Dann zwar immer knapp bis zum Klo aber es ging jetzt mit 30 Jahren musste ich auf einmal groß auf Klo aber wegen Corona hatte mich keiner rein gelassen in Restaurants oder Klo bei der Tankstelle war zu und ich bin ins Gebüsch gegangen weil ich sonst eventuell eingekotet hätte.Jetzt bin ich autistisch und habe einen Betreuer und er meinte zieh dir doch einfach ne Pampers an wenn du weißt das kein Klo in der Nähe ist zb zum einkaufen. Dann bin ich halt zu dm gegangen abends wo nicht so viel los war und habe mir Jessa diskret flexslip Gekauft war ziemlich peinlich.Jetzt hatte ich nur draußen ne Pampers an und zu Hause nicht.Jetzt ist nur dazu gekommen das ich erst ein paar Tropfen Urin verloren habe auf dem weg zum klo wo die Unterhose was abbekommen hat und ne neue angezogen aber in letzter Zeit auch die Jogginghose und ich mich dann komplett umziehen musste was dann mehr urinverlust war.Jetzt wohne ich in einer WG und es wusste bis jetzt keiner also wollte ich mir nicht ständig ne jeanshose anziehen wenn ich in die küche gehe oder gebrauchte Windeln raus bringen wo andere Nachbarn sind aber jetzt hatte Ich mir Pampers Baby dry in Größe 8 bei Rewe gekauft die gerade so passen aber besser als In die Hose machen weil man die halt nicht unter einer Jogginghose sieht.Jetzt hatte der Betreuer einen Termin am Donnerstag bei einer Urologin gemacht der jetzt morgen ist nur muss die ganze Zeit daran denken.Tut mir leid fürs viele schreiben aber das ist halt viel

igorrrr
21.06.2020, 21:15
Hallo Andreas,
der Urinverlust scheint Dich ja schon zu stören und zu beeinträchtigen. Dann ist ein Termin beim Urologen doch gut um zu abklären, ob es einen körperlichen Grund gibt! Ich glaube die meisten Leute gehen nicht gerne zum Urologen, mich eingeschlossen. Geh hin und lass es abklären. Wenn der Urologe nichts findet kann es auch einen seelischen Grund hierfür geben. Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass es Dir hinterher besser geht oder dass Du zumindest besser damit umgehen kannst.

Andreas30
21.06.2020, 21:55
Danke Igor

Andreas30
22.06.2020, 18:54
Hallo ich war eben bei der Urologin sie meinte ich soll mich auf den Tisch zum untersuchen legen und hoden füllen und Ultraschall machen nur ich meinte ich hab eine Pampers an Ich meinte ich wollte die ausziehen und sie meinte Wäre kein Problem sie würde sie aufmachen dann hab ich mich da hingelegt musste die Hose aufmachen.Und dann war die Windel und sie meinte oh da ist ja schon was drin dann hatte sie die aufgemacht und hoden gefüllt und Ultraschall gemacht.Und danach die Pampers wieder zu gemacht.War schon komisch fast wie beim Baby wickeln.Aber sie hatte nix beim Testen gefunden, pinkeln musste ich nicht. Also muss ich nochmal hin wegen Urin abgeben.Sie hatte mir ein Rezept für ein Medikament für überaktive Blase gegeben und meinte es wäre Stress es wird wieder.Was ich mir dann in der Apotheke gekauft habe und eine Packung Tena Slip Maxi.Lief ja ganz okay nur halt komischer Termin.Komm nicht ganz drauf klar.

- - - Aktualisiert - - -

Das Medikament heißt Vesikur 5 MG

igorrrr
22.06.2020, 19:31
Kopf hoch, hast es erst einmal überstanden :-) Das zweite Mal wird halb so schlimm!

https://www.apotheken-umschau.de/Medikamente/Beipackzettel/VESIKUR-5-mg-Filmtabletten-2781898.html

Solifenacin verbessert die Symptome der überaktiven Blase einschließlich der Häufigkeit des Wasserlassens, der Blasenkapazität und der Häufigkeit und Schwere des Harndrangs.

Andreas30
22.06.2020, 22:32
Tut mir leid aber das ist mir zu schwierig war in Deutschunterricht immer sehr schlecht in so was.

Andreas30
05.08.2020, 13:56
Hallo,

Ich war jetzt gestern wieder bei der Urologin ja ich weiß war lange her aber bis da hin zu schaffen oder wenn ich mal muss kann ich ja mal Urin abgeben.Jetzt war ich gestern da und hatte ein Glas mit Urin mitgebracht und da umgefüllt.Aber alles in Ordnung ist wohl Stress/Pschosomatisch.Sie hatte gefragt wie Vesikur wirkt und ich meinte ganz gut nur halt 2 mal nach ner Zeit eingenässt.Ich habe auch ein Windelausschlag und sie hatte das nachgeguckt und mir 90 Tabletten Vesikur und Multilind Heilsalbe jeweils 1 Rezept gegeben.Und meinte ich hab ja die Tabletten und dann sollte ich die Windel weg lassen nur ich hab noch 44 Pampers zu Hause von Tena Slip Maxi die Tabletten helfen halt nicht bei Angst einzunässen was sagt ihr da zu?

Charly
05.08.2020, 14:20
Wenn du nicht ohne Windeln auskommen kannst,dann mach sie dir weiter um, das ist ein Rat von der Urologin,kein Verbot.
Hauptsache du bekommst das mit der Haut auf die Reihe,eventuell mal längere Pausen einlegen,mit den Windeln,das etwas Luft dran kommt.

Helmut
06.08.2020, 09:38
Hallo Andreas30,

du schreibst dass du nur 2x Eingenässt hast seit du die Tabletten nimmst, in welchem Zeitraum?

Die Windeln würde ich weiterhin außer Haus tragen bis du dir sicher bist, dass du ohne sie Unterwegs auskommen kannst. Wenn du in der Nacht zuverlässig trocken geblieben bist, dann würde ich Nachts keine Windeln tragen, sondern nur eine wasserdichte Betteinlage und ggf. noch eine Krankenunterlage ins Bett legen. Zuhause würde ich dann auch keine Windeln mehr tragen, da kannst du ja schnell genug zur Toilette eilen.

Am besten schreibst du auf, in welcher Situation du Eingenässt hast und wann dir das passiert ist. Daraus lässt sich vielleicht ein Muster erkennen, das dann entsprechend angegangen werden kann. Versuche nicht daran zu denken dass du vielleicht Einnässen könntest, sondern lenke die Gedanken davon ab und gestalte deinen Alltag so normal wie möglich.

Gruß Helmut

Andreas30
06.08.2020, 17:08
Hallo ja so werde ich es machen Dankeschön und zu der Frage an Helmut es war nur 2 mal eingenässt und in einem Zeitraum von 1 Monat weil ich es da nur mal ohne Windel probiert habe und danach nicht mehr getraut.Es war wohl Wirklichkeit nur ein Vorschlag von der Urologin ohne Windeln nur muss ich es ja wissen und dann werde ich es so machen wie ihr beschrieben habt.

Gruß Andreas

AndiM
13.08.2020, 19:53
Also ich hab demnächst auch wieder einen Termin beim Urologen. Bei mir ist Vorsorge das Thema. Und Untersuchungen beim Urologen sind etwas völlig normales und auch unproblematisch. Die Ärzte kennen Menschen die Windeln tragen, und auch Reaktionen bei den Untersuchungen. Einfach alles zuvor mit dem Arzt besprechen und auch wovor man Angst hat. Ich geh in Windeln zum Arzt, er weiß das und zieh sie erst bei Untersuchung aus. Alles kein Problem. Das man bei der Vorsorge nackig ist, auch das ist normal. Zuerst wird ja nur Ultraschall gemacht und da zieht man das Hemd aus. Danach muss man halt Unterhose oder Windel runter ziehen. Mein Arzt hat gesagt ich soll mich einfach ganz nackt ausziehen, das macht es einfacher. Die Prostata Untersuchung ist zwar unangenehm aber auch das geht schon. Wie gesagt der Urologe macht das täglich und meiner ist richtig gut und einfühlsam. Einfach zuvor alles besprechen was passiert und das hilft sehr! Ich hatte bereits vor 2 Jahren eine Vorsorge. Auch da bin ich mit Windel gekommen. Einzig was wirklich blöde ist das mein Urologe nicht mit dem Finger hinten rein ist sondern mit einem Ultraschallstab. Er hat damit gegen die Prostata gedrückt.Eigentlich kannte ich das schon vom letzten Mal. Das hat bei mir zur Erektion und zum Orgasmus geführt. Es war mir wirklich Sau peinlich🙁. Man liegt auf der Seite, redet auch während der Prostatauntersuchung mit dem Arzt und kann nichts machen wenn der kleine Mann plötzlich aufsteht. Der Doc meinte es ist alles ok und ich brauch mir nichts dabei zu denken. Also Leute geht rechtzeitig zur Vorsorge und denkt Euch nichts! Geht in Windeln und versteckt Eich nicht.

Mick
13.08.2020, 23:38
Dem ist nichts hinzuzufügen ... Selbstverständlich bin ich nicht nur beim Urologen, sondern auch beim Hausarzt (von ihm kommen schließlich die Rezepte für die Windeln) und bei ausnahmslos allen anderen auch in Windeln - logisch, ich brauche sie ja auch! Also das ist für mich nun wirklich fast das normalste der Welt ...

AndiM
14.08.2020, 07:21
Ganz genau! Nach der Vorsorge hab ich eh einen gereizten Darmausgang, bzw. das Gefühl groß zu müssen und drück dann bevor ich ins Auto steig in die Windel. Ich trag mittlerweile auch bei Zahnarzt Windeln und lass es auch auf dem Stuhl während der Zahnbehandlung einfach laufen. Ich hab vorsichtshalber Gummihose drüber und so bleibt die Hose trocken. Prima ! Und der Zahnarzt merkt es nicht wenn ich in die Windel piesel��

Andreas30
14.08.2020, 15:18
Hi,

AndiM und @ Mick was heißt das den für mich was ihr da von euch schreibt?

Mick
14.08.2020, 17:32
Das heißt nichts anderes, als "nimm es einfach so hin, wie es ist"!
Windeln sind für den, der sie braucht, was völlig normles und, das muss man allerdings tatsächlich verinnerlichen, für dein Umfeld in diesem Fall auch.
Es geht letztendlich um den "selbstbewussten" Umgang mit der Situation - es macht für einen selbst schon einen enormen Unterschied, ob man offen und quasi "völlig normal" damit umgeht oder sich aus lauter Sorge um die vermeintlichen Reaktionen anderer verklemmt und ängstlich zurückzieht und viel Energie in das Versteckspiel steckt, die woanders besser eingesetzt werden könnte.
Es interessiert erst recht keinen Arzt, und auch dein Umfeld nickt das höchstens mit einem lapidaren "Aha" ab umd geht dann zum Tagesgeschäft über ...
Ich erinnere mich daran, mich letztes Jahr im Sommer vor dem Paddeln am Flussufer inmitten lauter fremder Leute umgezogen zu haben - und da stand ich auch kurz nur mit Windel da. Niemand, wirklich niemand hat davon Notiz genommen und jeder war mit seinem Boot beschäftigt. Und selbst wenn, hat er oder sie das halt zur Kenntnis genommen und hat seine Aufmerksamkeit weiterhin seinem Boot gewidmet.
Das sind zumindest meine Erfahrungen und wenn die Windel mal zu sehen ist - das kommt bei mir öfter mal vor, weil ich meine Tshirts nie in die Hose stecke -, dann ist das halt so. Wenn die Unterhose zu sehen ist, interessiert das schließlich auch "keine Sau".
Die Windel ersetzt einfach nur meine Unterwäsche und so gehen sowohl ich, als auch mein Umfeld damit um - und damit ist mein Alltag ziemlich entspannt!

geo_pvc
15.08.2020, 16:55
Er fragte, ob ich denn in meiner Plastikhose nicht schwitzen würde!?;)

Andreas30
15.08.2020, 17:11
geo_pvc : ich verstehe den Zusammenhang nicht ?

geo_pvc
15.08.2020, 17:22
Der Urologe ist wohl der letzte Arzt, der sich wundern würde, falls man eine Windel trägt. -
Und dieser fragte nur, ob ich denn in einer Plastikhose nicht schwitzen würde.

Andreas30
15.08.2020, 17:28
Aso okay

Ja sie hatte mir ja Tabletten verschrieben Solifenacinsuccinat gegen überaktive Blase und meinte ja dann lassen sie die Windel weg.Nur ist es halt noch komisch ohne draußen oder so zu probieren und hab ja noch bestimmt 20 Tena Slip Maxi zu Hause und weiß nicht ob ich mir danach neue kaufen soll bis die Tabletten weg sind hab so. 85 Tabletten noch.

Mick
15.08.2020, 21:15
Ist doch egal, mach es doch einfach so ... wenn du dich mit Windel sicherer fühlst, dann zieh halt eine an. Wenn die Windel mit den Medis dann trocken bleibt, ist doch alles gut und du kannst es langsam mal ohne probieren. Die volle Wirkung tritt eh nicht sofort ein, also kannst du deine Windeln locker aufbrauchen - sollten sie dann irgendwann trocken bleiben, kannst du es ja mal langsam ohne versuchen. Bei mir haben die Medis (Anticholinergika) jedenfalls nicht geholfen, so dass eben weiterhin Windeln auf dem Rezept stehen ...

Andreas30
16.08.2020, 18:12
Ah okay @ Mick danke für die Antwort.Die Windeln würden jetzt noch für eine Woche reichen und ich überlege morgen schon neue zu kaufen was meinst du?

Mick
17.08.2020, 00:30
Natürlich, mach das ... ich nehme an, dass du die eh auf Rezept bekommst - also gleich besorgen!

Andreas30
17.08.2020, 11:37
Hallo Mick,

ich bekam von der Urologin bis jetzt 2 Rezepte.Am Anfang 30 * Solifenacinsuccinat und jetzt 90 * Solifenacinsuccinat
und ein Rezept mit Multilind Heilsalbe.Und keine Windeln auf Rezept die meinte ja lassen sie die Windel weg riskieren sie es vllt in die Hose zu pinkeln.Aber das ist ja nicht einfach wenn man sich schon 12 mal in die Hose gepinkelt hat und mal Probleme mit dem Stuhlgang hatte wo kein Klo da war und ich ins Gebüsch musste.Hab eben in der Apotheke 3 Packungen Tena Slip Maxi bestellt die kommen heute Abend an.

Viele Grüße

Andreas

Mick
18.08.2020, 00:18
Lass doch die Urologin und geh zu deinem Hausarzt! Der weiß doch logischerweise von deiner Inko und verschreibt dir die Windeln - ist doch Unsinn, die selber zu zahlen, und das Budget von deinem Hausarzt wird nicht mal belastet! Du entscheidest doch selbst, was du brauchst, von der Urologin ist das nur ein (übrigens ziemlich dämlicher) Vorschlag!
Ob ich lieber in die Hose mache oder eine Windel anziehe, entscheidet ganz bstimmt außer mir selbst niemand anderes!!!

Alter Sack
25.08.2020, 04:18
Lass doch die Urologin und geh zu deinem Hausarzt! Der weiß doch logischerweise von deiner Inko und verschreibt dir die Windeln - ist doch Unsinn, die selber zu zahlen, und das Budget von deinem Hausarzt wird nicht mal belastet! Du entscheidest doch selbst, was du brauchst, von der Urologin ist das nur ein (übrigens ziemlich dämlicher) Vorschlag!
Ob ich lieber in die Hose mache oder eine Windel anziehe, entscheidet ganz bstimmt außer mir selbst niemand anderes!!!

Es ist der Job vom Urologen uns möglichst Hilfsmittelfrei zu bekommen also ist der Vorschlag nicht so dämlich vor allem wenn er mehr eine psychosomatische Komponente vermutet.
Und wer wirklich inkontinent ist, ist für jeden Versuch/jede Möglichkeit trockener zu werden dankbar.

Mick
25.08.2020, 09:19
Da hast du mich aber grundlegend falsch verstanden!
Selbstverständlich sind alle möglichen Maßnahmen der Therapie von Inkontinenz völlig legitim ... aber wenn man dann, wie vom TE beschrieben, zu hören bekommt "dann riskieren Sie es einfach, vllt in die Hose zu pinkeln", halte ich das für ziemlich lebensfern!
Offensichtlich, so der TE, passieren ihm ja nach wie vor kleine und auch größere Unfälle, so dass eine Windel sicher das Mittel der Wahl ist - eine bessere Idee hat die Frau Urologin ja auch nicht, außer Medikamente und abwarten. Und in der Zwischenzeit???
Mir ging es nicht viel anders - ebenfalls psychosomatisch bedingt -, da haben die Medis auch nicht die gewünschte Wirkung gezeigt, und Botox lehne ich ab! Dann bleiben natürlich nur noch Windeln, und nachdem sich der "Leidensdruck" mit Windeln bei mir in Grenzen hält, ist das nicht nur für mich die beste Lösung (und nur darum geht es schließlich!!), sondern auch für die Krankenkasse die kostengünstigste!
Wenn mir ein Arzt sagen würde, ich solle es riskieren, in die Hose zu pinkeln, würde ich ihn schon mal fragen, ob er/sie noch alle Latten am Zaun hat!
Zusätzlich und begleitend dazu sollen natürlich alle anderen Therapieversuche durchgeführt werden, solange der Patient damit einverstanden ist - das stelle ich selbstverständlich gar nicht in Abrede!

Andreas30
07.09.2020, 11:38
Hallo ich kriege die Windeln jetzt doch auf Rezept von der Urologin.Meine rechtliche Betreuerin hatte da angerufen und eins bekommen Dauerversorgung für aufsaugende Inkontinenzartikel steht da drauf.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas

Windelschlüpfer
24.10.2022, 06:24
Ich habe Anfang November einen Termin zum Vorlagentest, um eine eventuell vorhandene Belastungsinkontinenz nachzuweisen. Dafür soll ich etwa eine Stunde einplanen. Hat jemand schon einmal so einen Test gemacht?

Cosywave
24.10.2022, 09:13
Das klang interessant, habe ich gleich mal gegoogelt. Hoffe du berichtest was es wirklich war.

allesindie
24.10.2022, 09:16
Ich habe Anfang November einen Termin zum Vorlagentest, um eine eventuell vorhandene Belastungsinkontinenz nachzuweisen. Dafür soll ich etwa eine Stunde einplanen. Hat jemand schon einmal so einen Test gemacht?

Vielleicht ist es das hier: https://www.krankenhaus-salem.de/PDF/VorlagenTest.pdf?m=1613638086&

Windelschlüpfer
28.10.2022, 06:31
Ich habe zumindest schon mal ein Blatt ähnlich wie dieses zur Information bekommen:
https://www.hohenlind.de/fileadmin/content/hohenlind/partner/Vorlagen-Test.pdf
Der Ablauf wird immer der gleiche sein. Ich kann allerdings wählen, ob ich für den Test ein Pad in die Unterhose haben möchte oder für die Zeit eine dünne Windel zum Zukleben nutzen will. Mit den Pads gibt es wohl manchmal Probleme, wenn die Unterhose nicht mehr ganz perfekt sitzt.

Cosywave
28.10.2022, 14:39
Mir kommen die " Angaben " so gering vor. Man ist "schon" schwer Inkontinent bei 50 ml pro Stunde? Wenn man bedenkt das eine Seni Quattro für Schwere Inkontinenz ausgelegt ist. Natürlich nach oben offen aber die werte kommen mir sehr gering vor.

mickdl
29.10.2022, 10:30
Die genannten Werte gelten ausschließlich für Stress Inkontinenz. Für andere Inkontinenz Arten gelten andere - hier sind für der schwersten Grad (4) Mengen > 300ml in 4 Stunden angegeben.

Allerdings lassen sich diese Werte nicht wie beim Vorlagen Test einfach ermitteln. Das hängt immer von der Erkrankung ab. Deshalb funktioniert es bei bestimmten Krankheitsbildern nicht eben mal das Hilfsmittel 4 Stunden zu tragen und dann zu messen. Das Bedarf immer einer individuellen und ggf. urodynamisch begründeten Bewertung.

Windelschlüpfer
31.10.2022, 06:46
Hoffe du berichtest was es wirklich war.
Das werde ich auf jeden Fall. Ich habe mich am Freitag Nachmittag noch einmal kurz über den Ablauf erkundigt. Alle „Übungen“ werden vor Ort durchgeführt und ich soll vorher möglichst nichts trinken, da ich dort nach Entleerung meiner Blase eine Flasche Mineralwasser trinken muß. Zuvor muß ich unter Aufsicht ein vorher gewogenes Attends Soft 7 Pad in meine Unterhose einlegen oder alternativ eine Attends Slip Active M10 anziehen, falls das einlegen eines Pads in die Untethose nicht möglich ist.

mickdl
31.10.2022, 23:41
Windelschlüpfer: Kleiner Tipp am Rande - ich weiß ja nicht warum du den Test machst - aber las den Doc (wenn er das nicht sowieso von sich aus macht) _bevor_ du mit den Übungen anfängst noch mal mit Ultraschall checken ob überhaupt schon genug in der Blase drin ist. Sonst misst der Mist…

Malustraner
01.11.2022, 23:39
Meine Güte, ich hoffe ich muss nie zum Urologen.
Hab jetzt schon von so vielen Tests gelesen mit Windeln, oder Vorlagen :D....
Ich wäre einfach sofort erregt bei sowas....auch wenn der Scham das meistens gut unterdrückt, aber 100% sicher wäre ich mir nicht.
Bei mir regt sich schon was, wenn ich nur dran denke. :D
Wie unangenehm wäre das denn, wenn ich da unter Aufsicht so eine Vorlage einlegen soll und dann regt sich was...um Himmels Willen.

Respekt, dass ihr das alle so macht. Für einen Normalo ist da ja echt nichts bei, aber für jemanden, der auf Windeln abfährt find ich das echt hardcore.

Mick
02.11.2022, 02:03
Malustraner, da musst du einfach schnell inko werden, dann ist dir das nämlich ziemlich egal ... 😅
Ob beim Urologen, beim Hausarzt, im Krankenhaus oder sonst wo - ich habe ja immer und überall ohne jede Ausnahme eine Windel unter der Hose, die der Urologe schon mal öffnet oder das Pflegepersonal im Krankenhaus wechselt, sofern das (damals mit nur einem intakten Arn) selbst einfach nicht möglich ist.
So unterschiedlich alle Menschen sind, kann ich dir eines wirklich versichern: Es wird dich nicht die Bohne interessieren, weil es für dich dann einfach eine völlig normale und alltägliche Funktionsunterwäsche ist - und das, obwohl ich meine Windeln (zugegebenermaßen ) zusätzlich auch noch ganz gerne mag!

Augusto
02.11.2022, 07:18
@ Malustraner...

ich war längere Zeit mit einer Krankenschwester befreundet.

Bei Ärzten , Krankenschwester, Pfleger... den ich es Scheissegal ob Du Windel brauchst oder nicht.

Also mach Dir da mal keinen Kopp, Augen zu und durch, und dann ist es dann auch bald bei Dir
"normal" mit Windel bei Ärzten usw. Dich auszuziehen.

Malustraner
02.11.2022, 09:28
Mir ging es gar nicht um Inko oder nicht.
Wenn man einen Windelfetisch hat, dann ist man von Windeln nun mal erregt ^^
Wenn ich draußen Windeln sehe, dann finde ich den Anblick auch jedes mal reizend.
Und wenn ich mir jetzt vorstelle, da beim Urologen so eine Windel oder Einlage nutzen zu sollen, oder wegen mir auch im Krankenhaus, ist das für mich schwierig vorzustellen.
Klar hat man da als Inko keine Wahl. Ich bin aber nicht Inko. Daher kann ich das nicht abschätzen, hoffe aber wie gesagt, dass ich es auch nie muss.
Das Schamgefühl unterdrückt zwar vieles, aber dennoch.

Kann man als Inko vielleicht nicht nachvollziehen, weil es für einen selbst nur Routine ist :)

pianoblack
02.11.2022, 09:40
Wenn du dort hin gehst, hast du die Sorgen einer (wohl dauerhaften) Erkrankung.
Wüsste nicht wie das mit einer Erregung zusammenpassen könnte

Mick
02.11.2022, 11:37
Ich verstehe Malustraner natürlich schon, das ist für DLs ja auch alles nachvollziehbar ...
Deshalb ja auch mein (natürlich keineswegs ernst gemeinter!!) Tipp, möglichst schnell inko zu werden - dann wäre die beschriebene Problematik der "Erregung" gleich erledigt.
Wenn's also irgendwann mal soweit sein sollte, rund um die Uhr Windeln tatsächlich zu brauchen, wird das sicherlich mit nur wenigen bis gar keinen Emotionen einhergehen ... so meine persönliche Erfahrung!

Malustraner
02.11.2022, 11:49
Ja das verstehe ich absolut!
Als Nichtbetroffender fehlt mir dafür das Vorstellungsvermögen.
Grundsätzlich ist jede Erkrankung natürlich blöd auch eine Inko. Selbst wenn man Windeln mag.
Sollte auch keine Verharmlosung sein. Sorry wenn das so rüberkam.
Ich weiß nur für mich, dass ich keine Angst vor der Inko habe, da ich Windeln sowieso mag.
Ich würde es aber auch nie absichtlich herbeiführen oder riskieren wollen. Es ist definitiv ein großer Einschnitt für viele im Leben. Ist wahrscheinlich mehr Kopfkino.

Heavy User
02.11.2022, 23:50
Stichwort: Krankheitsgewinn

Mick
03.11.2022, 02:44
Lieber Heavy User, ein solches "Stichwort" lediglich ohne weitere Erklärung zu deiner Intention einfach in den Raum zu werfen, ist bissl wenig - da hätte ich mir schon etwas mehr Meinung dazu gewünscht!
So bringt das irgendwie nix ... ich weiß ja nicht mal, auf wen oder was du dich eigentlich beziehst! 🤔

Heavy User
03.11.2022, 21:56
Da ist man einmal zu müde um etwas zu verlinken................

https://de.wikipedia.org/wiki/Krankheitsgewinn


(War übrigens TOTAL schwer zu finden, ich musste den Begriff tatsächlich bei Google eingeben und auf das erste Suchergebniss klicken, voll schwierig!) Ja das war Sarkasmus!


https://de.wikipedia.org/wiki/Sarkasmus

Mick
03.11.2022, 22:17
Du bist wirklich etwas müde ... es geht mir nicht darum, dass ich mit dem Begriff "Krankheitsgewinn" nix anfangen kann - dafür muss ich nicht googeln, ich bin medizinisches Fachpersonal (wenn auch nicht mehr aktiv).
Was du im Kontext dieses Forums nun wem damit eigentlich genau mitteilen willst, das ist mir ein Rätsel ... ein sinnvoller Austausch findet doch nicht mit der lediglich unkommentierten Platzierung von Stichwörtern statt!

mickdl
04.11.2022, 16:30
Tja also mir erschließt sich auch nicht was uns Heavy User mitteilen will... Wenn du dir einen Gelbschein für einen Schnupfen holst, dann hast du vielleicht einen "Krankheitsgewinn" weil du nicht zur Arbeit musst. Bei diesem Thema erschließ sich mir der Gewinn nicht.

Also Lieber Heavy User: Du kannst gerne meine Diabetes, meine Taubheitsgefühle an Beinen und Füßen, meine beiden Bandscheibenvorfälle und meine vergrößerte Prostata haben. Wenn du dann, aus der daraus resultierende Inkontinenz einen Gewinn ziehen kannst hast du meinen Respekt. Wird dir allerdings vermutlich nicht viel nutzen - denn das geht in meinem Fall blöder weise auch mit einer erektilen Dysfunktion einher und zur Arbeit musst du trotzdem gehen.

Aber hey, das sind ja nur eine Kleinigkeit und die werden dich bestimmt nicht am maximalen Genuss der Windeln hindern... Von daher - hau rein und maximale Erfolge.

Heavy User
04.11.2022, 22:21
Oh danke, aber kein Bedarf. Diabetes TypI habe ich bereits, und mit meiner COPD, meinem Bluthochdruck, meiner Hornhautverkrümmung und den Kompressionstrümpfen die ich tragen muss, habe ich schon gut zu tun.

Windelschlüpfer
17.11.2022, 07:50
Heute vor einer Woche wurde der Test bei mir gemacht um herauszufinden, ob es durch meinen zeitweise auftretenden häufigen Harndrang eventuell bei körperlicher Belastung zu Urinverlust kommt. Eine Ultraschalluntersuchung der Blase wurde bereits vor längerer Zeit gemacht und war somit nicht notwendig. Ansonsten lief der Test völlig reibungslos ab. Ich mußte zunächst erst einmal ein 0,5l Glas Mineralwasser trinken. Danach wurde ich nach meiner Slipgröße gefragt und ob mir eine Einlage in der Unterhose oder eine Erwachenenwindel für den Test angenehmer wäre. Da ich eine enge Shorts unter meiner Jeans an hatte, wäre eine Einlage sicher ungünstig gewesen, so dass ich mich für eine dünnere Windel (Attends Slip Active M8) entschieden habe. Nachdem ich diese angelegt bekam mußte ich mich erst mal für knapp 20min wieder in das Wartezimmer setzen. Danach spürte ich schon einen leichten Harndrang. Anschließend wurden Übungen wie schon weiter oben beschrieben nacheinander durchgeführt. Der Harndrang wurde immer heftiger, aber ich habe bis zum Schluß durchgehalten. Dennoch haben ein paar Tropfen den Weg durch die Harnröhre gefunden - die Windel war danach 1,73g schwerer als vorher.

Schatz
21.02.2023, 16:45
Hallömchen,

heute wurde ich auch mal wieder ein Stück weiter durch die urologische Mühle gedreht...skurrile Sache...man erlebt doch immer mal wieder was neues.
Ich wurde zur Uroflowuntersuchung gebeten, wobei man so doll wie möglich in einen mit Sensoren bestückten Toilettenstuhl pinkeln muss. Die Daten werden dann als Kurven wie auf dem Rollenprüfstand ausgedruckt...
Ich sollte mit voller Blase erscheinen und habe das tatsächlich (gerade noch) dahin geschafft.
Ergebnis: Meine Strahlkraft (PS) liegt noch bei 50% und die Entleerung dauert 50% länger als durchnittlich.
Das Ultraschall danach ergab Restharn, was ja echt blöd ist.

Das Miktionsprotokoll und die Uroflowuntersuchung hat erbracht, dass meine Blase auch nur 50% Volumen im Durchschnittsvergleich zusammen kriegt. 300ml ist bei mir schon Max.Hubraum

Läuft bei mir!
Vorläufige Diagnose ist Überaktive Blase/nass (OABwet). Also ordentliche Dranginkontinenz klassischer Bauweise.
Der Doc meinte, ich sei ca.10 Jahre zu früh dran, aber das sei nicht ungewöhnlich.

Bin gespannt, wie es weiter geht, zunächst bekomme ich Medis zur Entspannung der Prostata, die werde ich mal testen.
Entspannung ist ja ganz in meinem Sinn.
Wenn es schon läuft, dann gerne entspannt und gründlich.
Mit Medis gehe ich aber immer sehr streng ins Gericht und nehme allgemein so wenig wie nur möglich.

Spasmex bekam ich schon und Magenschmerzen noch dazu. Also keine Option und zu krasser Kram, finde ich.

Ich mache wohl erstmal weiter wie bisher und schwinge gut verpackt durch die Tage.

bis gleich
Schatz

FrankP71
21.02.2023, 17:24
Achtung mit Spasmex & Co !!

Ich nehme nun keinerlei Medikamente mehr ein und lebe mit meiner Dranginkontinenz nun schon ein paar Jahren sehr gut.
(Ist aber vermutlich auch nur wegen des schon früher vorhandenen Fetisch u.a. für Windel etc. heute so gut möglich)


Wirkstoffe, die den Geist vernebeln
Je mehr anticholinerge Medikamente ein Mensch einnimmt, desto wahrscheinlicher kommt es zu einer Schädigung der Nerven. Ob ein Medikament eine anticholinerge Wirkung hat, zeigt ein Blick in die Auflistung der Nebenwirkungen im Beipackzettel: Sind hier Verstopfung, Mundtrockenheit, Probleme beim Wasserlassen, Sehstörungen aufgeführt, weist das auf einen anticholinergen Effekt hin. Wer solche Hinweise im Beipackzettel seiner Medikamente entdeckt, sollte seinen Arzt oder Apotheker dazu befragen. Eigenmächtig absetzen sollten Patienten ihre Medikamente generell nicht, aber sie sollten einen Überblick behalten, welche Medikamente sie einnehmen und wofür. Diese Liste sollten sie möglichst auch immer zu Arztbesuchen oder in die Apotheke mitnehmen. Und immer wieder sollte gemeinsam mit dem Hausarzt geprüft werden, ob Medikamente mittlerweile abgesetzt oder reduziert werden können, um unnötige Nebenwirkungen zu vermeiden
Das parasympathische und sympathische Nervensystem sind in ihrer Wirkung Gegenspieler zueinander. Deshalb ähnelt die Wirkung der Anticholinergika derjenigen der Sympathomimetika. Ausgenommen hiervon ist die Wirkung auf Schweißdrüsen, die vom sympathischen Nervensystem über ACh reguliert werden. Im Einzelnen haben Anticholinergika folgende (vagolytische) Wirkungen:
Abnahme des Tonus der glatten Muskulatur des Magendarmtraktes, der ableitenden Harnwege und der Bronchialmuskulatur,
Zunahme der Herzfrequenz,
Steigerung des peripheren Gefäßwiderstands,
Unterdrückung der Speichel-, Magensaft-, Bronchial- und Schweißsekretion,
im Auge die Erweiterung der Pupille und
Akkommodation des Auges auf die Ferne.
Allgemein werden Stoffe mit atropinartiger Wirkung als Anticholinergika oder Parasympatholytika bezeichnet.

Unerwünschte Wirkungen
Die Nebenwirkungen können grösstenteils auf die anticholinergen Eigenschaften des Wirkstoffs zurückgeführt werden. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Mundtrockenheit, Verstopfung, Bauchschmerzen und Übelkeit. Selten können auftreten: Sehstörungen, Glaukom, schneller Herzschlag, Herzrhythmusstörungen, Atemstörungen, Durchfall, Blähungen, Hautausschlag, Angioödem, Restharnbildung, Harnretention, Kopfschmerzen und verringerte Schweissabsonderung.
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Mundtrockenheit
- Verdauungsbeschwerden
- Verstopfung
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Trockene Augen
- Trockene Nasenschleimhaut
- Störung der Nah- und Ferneinstellung des Auges (Akkommodation)
- Herzbeschwerden mit beschleunigtem Puls (Herzrasen)
- Durchfall
- Entweichen von Darmgasen
- Blähung
- Hautausschlag
- Blasenentleerungsstörung (mit Restharnbildung)
- Schwäche
- Brustkorbschmerzen
- Kopfschmerzen
- Kurzatmigkeit (Dyspnoe)

Anticholinergika fördern Demenz
ck | Bisher ging man davon aus, dass Anticholinergika-induzierte Veränderungen der kognitive Fähigkeiten vorübergehend sind und nach dem Absetzen wieder verschwinden. Nun weisen die Ergebnisse einer prospektiven Untersuchung darauf hin, dass Anticholinergika auch langfristig das Risiko erhöhen, eine Demenz zu entwickeln.
Viele Wirkstoffe beeinflussen das cholinerge System. Erwünscht ist eine anticholinerge Aktivität zum Beispiel bei Antiemetika, Spasmolytika, Bronchodilatatoren, Parkinsonmedikamenten und Mydriatika. Unerwünscht sind anticholinerge Nebenwirkungen zum Beispiel bei Antidepressiva, Antihistaminika oder Analgetika. Bisher ging man davon aus, dass die anticholinergen Nebenwirkungen am Zentralnervensystem, die von Benommenheit und Konzentrationsschwierigkeiten bis zu Gedächtnisstörungen und starken kognitiven Einschränkungen reichen, bald nach dem Absetzen vorbei sind und dass auch kognitive Einschränkungen reversibel sind. In einer populationsbasierten Kohortenstudie wurde nun untersucht, wie sich die Einnahme von Arzneistoffen mit anticholinerger Wirkung langfristig auf die Entwicklung von Demenzerkrankungen auswirkt. Dazu wurden zwischen 1994 bis 1996 3434 ältere Patienten (über 65 Jahre) eingeschlossen, die zu Beginn der Studie keine kognitiven Einschränkungen aufwiesen. Über zehn Jahre wurden die Krankheitsgeschichte und Daten aus den Apotheken zu den abgegebenen Arzneimitteln einschließlich OTC-Arzneimitteln ausgewertet. Es wurde für jede Verordnung eines Arzneimittels mit einer anticholinergen Wirkung bezüglich Stärke und Anzahl der Tabletten eine standardisierte tägliche Dosierung (standardized daily dose, SDD) berechnet und für jeden Patienten eine kumulative Anticholinergika-Exposition ermittelt. Dabei wurden die Patienten in verschiedenen Klassen eingeteilt: keine anticholinergen Wirkstoffe, 1 bis 90 kumulierte standardisierte tägliche Dosierungen, 91 bis 365 kumulierte SDD, 366 bis 1095 bzw. über 1095 kumulierte SDD. Die Patienten wurden alle zwei Jahre in einem Follow-up bezüglich ihrer geistigen Entwicklung untersucht. Diese Daten wurden für die folgenden zehn Jahre mit den Diagnosen einer Demenz-Erkrankung verglichen. Während der mittleren Nachbeobachtungszeit von 7,3 Jahren entwickelten 797 Teilnehmer (23%) eine Demenz. Es zeigte sich, dass das Risiko für eine Demenz mit der Menge der eingenommenen anticholinergen Wirkstoffe und der Einnahmedauer zunahm. Das Demenzrisiko betrug bei 91 bis 365 kumulierten SDD 19%, bei 366 bis 1095 kumulierten SDD 23% bzw. bei über 1095 kumulierten SDD 54% im Vergleich zu den Patienten, die keine anticholinergen Wirkstoffe eingenommen hatten.

LissyCD
25.02.2023, 14:21
Hallo,
ja die Nebenwirkungen! Ich bin von Natur aus äußerst skeptisch und will eigentlich nur Medikamente nehmen bei lebensbedrohlichen Krankheiten. Als mein Urologe wegen meiner Inko eine Therapie mit Alpha-Blocker in Kombination mit Anticholinergikum empfohlen hat, habe ich wegen möglicher Nebenwirkungen abgelehnt. Bestärkt wurde ich beim routinemäßigen Fitnesscheck bei meinem Kardiologen. Dieser hält die Einnahme solcher Medikamente in meinem Fall für bedenklich wegen meiner intensiven sportlichen Aktivitäten (eventuelle negative Auswirkungen auf Herz und Blutdruck). Mein Urologe akzeptiert die Ablehnungsgründe und meint, wenn ich mit den Windeln zurechtkomme, möchte er mich nicht drängen. Ich habe ihm natürlich nicht auf die Nase gebunden, dass ich als DL sehr gerne Windeln trage.

Malustraner
26.02.2023, 21:14
Würde ich exakt genauso handhaben. Ich bin zwar zum Glück nicht Inko, aber sollte es mal so kommen, warum auch immer, dann würde ich ganz klar sagen,
dass ich keine Medikamente dauerhaft nehmen werde, die mich innerlich kaputt machen! Bei Krankheiten wo es nicht anders geht, ist das was anderes.
Aber bei einer "Unannehmlichkeit" wie einer Inko, die man auch mit Inkomaterial behandeln kann, würde ich definitiv auf unnötige Medikamente verzichten.
Das wäre für mich Feuer mit Feuer bekämpfen. Und wenn es keine geeignete und risikoarme Operation gäbe und diese auch hohe Risiken hätte, wäre das auch nichts.
Dann würde ich mich ganz klar für die Windel entscheiden. Es ist zwar oft unpraktisch und unangenehm, aber die Windel macht wenigstens nicht den Körper kaputt ;)

Kleiner-Muck
02.03.2023, 13:47
Vielleicht ist es das hier: https://www.krankenhaus-salem.de/PDF/VorlagenTest.pdf?m=1613638086&

Ich leide seit geraumer Zeit ebenfalls unter zunehmendem, ungewollten Harnverlust und habe diesen Test jetzt einfach mal probeweise zu Hause gemacht. Ich komme auf ca. 60 ml, möchte aber wegen der Nebenwirkungen keinesfalls Medikamente wie Solifenacin oder so etwas nehmen.

Was für Alternativen gäbe es sonst? Bleibt da nur die Möglichkeit, zukünftig ständig Windeln zu tragen und bekäme man diese dann ärztlich verordnet?

Ich traue mich aber nicht so recht, mich meinem Urologen zu offenbaren und schon gar nicht, dort gewindelt einen solchen Test zu machen.

allesindie
02.03.2023, 14:11
und schon gar nicht, dort gewindelt einen solchen Test zu machen.

Aber genau das ist doch der Spass an der Sache ;-) und der mitlieidig-belustigte Blick der hübschen Krankenschwester wenn sie deine nasse Einlage entgegennimmt und zum wiegen mitnimmt ...

Helmut
19.04.2023, 10:40
Hallömchen,

heute wurde ich auch mal wieder ein Stück weiter durch die urologische Mühle gedreht...skurrile Sache...man erlebt doch immer mal wieder was neues.
Ich wurde zur Uroflowuntersuchung gebeten, wobei man so doll wie möglich in einen mit Sensoren bestückten Toilettenstuhl pinkeln muss. Die Daten werden dann als Kurven wie auf dem Rollenprüfstand ausgedruckt...
Ich sollte mit voller Blase erscheinen und habe das tatsächlich (gerade noch) dahin geschafft.
Ergebnis: Meine Strahlkraft (PS) liegt noch bei 50% und die Entleerung dauert 50% länger als durchnittlich.
Das Ultraschall danach ergab Restharn, was ja echt blöd ist.

Das Miktionsprotokoll und die Uroflowuntersuchung hat erbracht, dass meine Blase auch nur 50% Volumen im Durchschnittsvergleich zusammen kriegt. 300ml ist bei mir schon Max.Hubraum

Läuft bei mir!
Vorläufige Diagnose ist Überaktive Blase/nass (OABwet). Also ordentliche Dranginkontinenz klassischer Bauweise.
Der Doc meinte, ich sei ca.10 Jahre zu früh dran, aber das sei nicht ungewöhnlich.

Bin gespannt, wie es weiter geht, zunächst bekomme ich Medis zur Entspannung der Prostata, die werde ich mal testen.
Entspannung ist ja ganz in meinem Sinn.
Wenn es schon läuft, dann gerne entspannt und gründlich.
Mit Medis gehe ich aber immer sehr streng ins Gericht und nehme allgemein so wenig wie nur möglich.

Spasmex bekam ich schon und Magenschmerzen noch dazu. Also keine Option und zu krasser Kram, finde ich.

Ich mache wohl erstmal weiter wie bisher und schwinge gut verpackt durch die Tage.

bis gleich
Schatz

Oh ja, das kenne ich auch. Als mein alter Urologe zum Ende des Jahres in Ruhestand ging und die Praxis an seinen Nachfolger übergab. Der neue Urologe ist noch relativ Jung, denke so um die 30 und noch voller Energie. Beim ersten Gespräch gleich Anfang Januar kam auch gleich das Thema Windeln auf, warum ich denn welche tragen würde, obwohl es doch inzwischen so gute Behandlungsmöglichkeiten gäbe. Und überhaupt, Windeln sind doch nur für ältere pflegebedürftige Patienten die bessere Wahl. Tolle Einstellung dachte ich mir und habe ihn erst einmal weiter reden lassen.

Obwohl er ja meine Patientenakte vor sich liegen hatte, ging er gleich in die Vollen und meinte, dass er mich schon aus den Windeln befreien könnte. Dann legte er los und eröffnete mir, wir er das schaffen wollte. Zuerst sollen einige Untersuchungen erfolgen, dann sollte ich Anticholinergika in einer genügend hohen Dosierung bekommen, um quasi eine Art Harnverhalt zu erzeugen und dann meine Blase mehrmals am Tag per ISK (intermittierender Selbstkatheterismus) zu entleeren, dann würde ich soweit Kontinent sein und auch ohne Windeln aus kommen. Dazu muss ich sagen, dass diese Methode durchaus üblich ist, und vor allem bei sehr jungen Patienten, bei Querschnittpatienten und Rollifahrern zum Einsatz kommt. Als ich dann auf die Nebenwirkungen der Anticholinergika zu sprechen kam, hat er wohl gemerkt, dass ich mich durchaus damit auskenne, aber trotzdem entstand noch eine hitzige Diskussion dazu. Erst als ich ihn sagte, dass ich auch Stuhlinkontinent bin und selbst mit Katheter nicht auf Windeln bzw. Einlagen verzichten kann, ist er etwas zurück gerudert. Ich habe ihm dann gesagt, dass das mit dem Katheter nur einen deutlichen Mehraufwand für mich darstellt, ich auf Windeln oder zumindest Einlagen eh nicht verzichten kann und außerdem für die Krankenkasse höhere Kosten verursachen würde.

Das hat er dann eingesehen, aber trotzdem auf die ganzen Untersuchungen bestanden. Den "Teilerfolg" habe ich ihm dann auch gegönnt, dass das doch etwas angespannte Verhältnis aufgelockert wurde. Dann Ende Januar war ich bei ihm zum rektalen Ultraschall der Prostata und der Blase, Ende Februar folgte dann eine Blasenspiegelung und zur Krönung dann vor gut zwei Wochen noch eine urodynamische Untersuchung mit Uroflow, Druckmessung unter Röntgenkontrolle, Beckenboden-EMG mit Nadelelektroden (sehr unangenehm). Jetzt Ende des Monats kommt dann noch ein Ausscheidungsurogram mit Kontrastmittel, auch unter Röntgenkontrolle.

Bisheriges Ergebnis, leicht vergrößerte Prostata, maximales Blasenvolumen 325ml, Volumen der Blase bei reflexartiger Entleerung 230ml, beim Eiswassertest (hat bei mir schmerzhafte Bauchkrämpfe ausgelöst) sogar nur 160ml, Bestätigung der Reflexinkontinenz ohne Harndrang, also alles was schon in der Patientenakte so drinnen stand und praktisch keine Veränderung zu den Ergebnissen der letzten Untersuchungen.

Jedenfalls hat der neue Urologe inzwischen akzeptiert, dass für meinen Fall die Windeln die beste Lösung darstellen und ich damit wohl auch am besten klar kommen würde.

Malustraner
19.04.2023, 11:37
Weiß gar nicht, ob ich mich auf diese Diskussionen so einlassen würde und mich all diesen Untersuchungen hingeben würde. Das was man so liest zeigt ja eigentlich, dass die Alternativen zur Windel entwürdigende und unangenehme Untersuchungen gepaart mit kritischen Medikamenten und teils erheblichen Nebenwirkungen sind. Oder eine OP, die das Risiko birgt, noch mehr kaputt zu machen. Ich würde da ganz schamlos und gut begründet drauf bestehen, einfach weiter Windeln zu benutzen. Die sind heutzutage so dünn und saugstark, dass das doch kein Ding mehr ist. Jedenfalls würde ich als Inko auf Diskretion setzen und tagsüber auch dünne Windeln tragen wenn möglich. Aber letztlich finde ich das viel entspannter, als die ganze Zeit irgendeinen beschissenen Katheter unter höchst hygienischen Bedingungen auszupacken und da jedes mal einzuführen. Wie nervig ist das bitte? Da muss ich dann auch jedes mal aufs Behinderten WC zwecks Hygiene und Platzangebot, ohne dass jemand stört.

Also für mich ist relativ klar, wenn ich mal was haben sollte, dann mach ich gerne die ein oder andere Untersuchung mit, um Klarheit zu bekommen, aber danach sollte man sich auf etwas einigen und dabei bleiben. Wenn es mich nicht stört und ich damit zurechtkomme, sehe ich keinen Grund etwas zu verändern. Irgendeine risikobehaftete OP (sofern der Erfolg fraglich ist oder ein hohes Risiko birgt) oder Medikamente die meinen Körper zerstören sind für mich keine Alternative.


Aber das muss jeder für sich beantworten ^^

Runhild
19.04.2023, 14:23
Für viele Menschen gibt es nichts Entwürdigenderes, als eine Windel tragen zu müssen, wenn man älter als 3 Jahre ist. Die Masse in Deutschland denkt halt so. Eine Freundin von mir, die inko ist, bevorzugt ebenfalls einen Dauerkatheter. Das liegt wohl auch daran, dass die typische Krankenkassenversorgung nicht wirklich gut ist und Luxuswindeln kann sie sich nicht leisten. Ich kann das schon gut verstehen, auch wenn ich anders denke. Aber ich kann mir gute Windeln leisten.

Die Ärzte bieten natürlich gerne die Produkte an, die viel Geld in die Praxis spülen. Bei meinem letzten Hausarztbesuch hat man mir gleich 2 Impfungen angeboten. Ich hatte eigentlich ganz andere Sorgen, aber die wurden nicht besprochen, denn Sprechen bringt nicht viel ein. Ich bin aber auch bei Ärzten gewesen, die weit mehr für mich gemacht haben, als sie bezahlt bekommen haben. Den Porsche haben sie sich dann trotzdem leisten können.

Viele Grüße
Runhild

mickdl
19.04.2023, 16:14
Ich finde die Diskussion immer wieder interessant… :-) Inkontinenz ist keine „Krankheit“ sondern die folge einer Erkrankung oder einer anderen körperlichen oder psychischen Störung. In der Konsequenz geht es logischer weise immer darum heraus zu finden woran es liegt und dann nach Möglichkeit die Ursache zu beseitigen. In vielen Fällen ist das möglich. Die Diagnostik zielt also immer auf eine Ursachenklärung ab. Hier geht der Weg immer von nicht inversiver zu inversiver Diagnostik - also erst Ultraschall und bei Männern DRU, dann ggf. Uroflow, dann ggf. Urodynamik mit oder ohne Bildgebunug, dann ggf. Blasenspieglung. Dafür gibt es Behandlungsrichtlinien der entsprechenden Fachgesellschaften an die sich der Arzt i.d.R. auch hält.

Inversive Diagnostik ist immer nur dann angezeigt wenn sie zur Therapieentscheidung notwenig ist. Das ist i.d.R. dann gegeben wenn operiert werden soll oder eine Druckschädigung der oberen Harnwege vermutet wird.

Hilfsmittel sind keine Therapie - sondern dienen zur Kompensation einer Behinderung und haben deshalb auch nur bedingt etwas im Arztgespräch zu suchen. Natürlich geht der Arzt erstmal davon aus das er die Krankheitsursache finden und heilen kann. Wenn du also mit Windeln beim Urologen erscheinst und er deine Krankengeschichte nicht kennt wirst du dir vermutlich die Frage gefallen lassen müssen wie lange das Problem denn schon existiert, wie es dazu gekommen ist und warum du damit nicht früher gekommen bist, denn eine schwere Inkontinenz bei der man auf solche Hilfsmittel angewiesen ist entwickelt man sehr selten von heute auf morgen (von Unfällen, Nervenquetschungen Schlaganfällen u.Ä. mal abgesehen). In diesen Fällen ist dann allerdings die Inko eher ein nebensächliches Problem.

Das Urologen ihre „eigenen“ Dienstleistungen anbieten habe ich so noch nicht erlebt. Meine Erfahrung geht er dahin, das sie unmotiviert sind und mit der preiswertesten Therapie aufwarten - also Tabletten - auch wenn die Richtlinien sagen das konservative Methoden vor medikamentösen einzusetzen sind. Da die aber teuerer sind werden eher Pillen besonders zum Quartalsende geworfen… Im Zweifelsfall gibt es einen Überweisungsschein. Das liegt auch daran, das ein „normaler“ Urologe selten in der Lage ist eine erweiterte Diagnostik durchzuführen. Deshalb gibt es - wenn therapeutisch erforderlich - in der Regel immer eine Überweisung an spezialisierte Kontinenzzentren in Krankenhäusern wo dann auch die entsprechenden Gerätschaften für Video Urodynamik, MRT, CT, SSEP u.s.w. zur Verfügung stehen. Lokal wird eigentlich nur Ultraschall, Uroflow und evt. eine Blasenspieglung angeboten.

Bis auf die Blasenspielgung liegt das Honorar im unteren zweistelligen Bereich und ist eher ungeeignet zur Beschaffung eines schnellen Sportwagens. Das klappt nur mit Privat Patienten wo der zwei bis fünffache Regelsatz abgerechnet werden kann…

welli
19.04.2023, 18:50
bin morgen beim Urologen, 2.Besuch weiss noch nicht genau was auf mich zu kommt, werd in jedem Fall in Windel hin gehen. Werd mal berichten, was für Untersuchungen und was der so meint,...

B.S.
19.04.2023, 20:57
Hatte Anfang April urodynamik und blasenspieglung in einen kontinenzklinik. Sehr unangenehm und 2 Tage Blut im urin und Schmerzen. War definitiv das letzte mal. Wenn der urologe weiter Untersuchungen will in der Art dann ohne mich. Da kauf ich lieber meine windeln selber und verzichte auf 24 Euro monatlich und Schmerzen. Denn für die paar Euro tuhe ich meinen Körper das nicht mehr an da es nur kontrolliert wird und nichts besser wird groß dadurch

Helmut
20.04.2023, 10:10
Die ganzen Untersuchungen haben durchaus ihre Daseinsberechtigung und sind bei bestimmten Inkontinenz-formen in regelmäßigen Abständen auch notwendig, um Nierenschäden zu erkennen.

Etwa bei einer neurologischen Ursache der Inkontinenz ist oft das Zusammenspiel zwischen Blase und Schließmuskel gestört (Blase zieht sich zusammen, aber der Schließmuskel öffnet nicht), was dann zu einer "Hochdruckblase" und Rückstau von Urin in das Nierenbecken führen kann. Das gab dann eine Überlaufinkontinenz, meist mit tropfen-weiser Urinabgabe. An dieser Form der Inkontinenz und daraus folgender Nierenschädigung sind früher viele Querschnittpatienten verstorben. Erkennen lässt sich diese Inkontinenzform mit einer Urodynamik und dem Ultraschall der Blase (sehr dicke Blasenwand) und der Nierenbecken. Die andere Ursache der Überlaufinkontinenz ist oft eine vergrößerte Prostata mit Abflussbehinderung, was auch für die Nieren wegen dem Rückstau schädlich sein kann. Auf alle Fälle besteht hier dringender Handlungsbedarf durch etwa Medikamente, Operationen und andere ableitende und entlastende Maßnahmen.

Eher harmlos sind dagegen die Dranginkontinenz und die Belastungsinkontinenz. Bei der Dranginkontinenz entsteht oft ein plötzlicher sehr starker Harndrang, welcher nur schwer zu unterdrücken ist und die Blase sich sehr bald danach von selbst vollständig oder teilweise entleert. Die Dranginkontinenz ist zwar lästig, aber nicht gefährlich für lebenswichtige andere Organe. Genauso ist es bei der Belastungsinkontinenz, bei welcher ein mechanischer Defekt des Schließmuskels den Urin tropfenweise oder als kleinen Schub bei Bewegung oder schwerem Heben abgehen lässt. Das ist zwar auch lästig, aber nicht gefährlich für andere Organe.

Die Reflexinkontinenz ist Vergleichbar mit der Dranginkontinenz, auch eher nur lästig und beschreibt den plötzlichen Urinverlust, ohne dass davor ein Harndrang vorhanden war. Auch hier entleert sich die Blase meistens vollständig oder zum großen Teil, wobei entgegen zur Dranginkontinenz der Harnstrahl nicht bewusst gestoppt werden kann. Die klassische Reflexinkontinenz ist deswegen Harmlos, da das Zusammenspiel zwischen Blase und Schließmuskel noch Intakt, aber nur die Steuerung durch das Gehirn gestört ist. Das kann entweder durch Nervenschädigung in der Wirbelsäule (wie bei mir) oder durch Wahrnehmungsstörungen im Gehirn selbst etwa bei Demenz, geistige Behinderung, hohes Alter oder Schlaganfall der Fall sein.

Bis dahin sind diese Inkontinenzformen alles ein Symptom einer Erkrankung bzw. körperlichen Störung. Dann gibt es noch die ideopathische (Drang)Inkontinenz, bei welcher trotz intensiver Suche keine wirkliche körperliche oder psychische Ursache gefunden werden kann. Nur diese Inkontinenzform wird als eigenständige Krankheit betrachtet.

Daher lassen sich auch die Belastungsinkontinenz, Dranginkontinenz und Reflexinkontinenz ohne weitere Maßnahmen nur mit Windeln "Behandeln", wenn es der Patient so will. Trotzdem sind auch hier regelmäßige Kontrollen des Status der Inkontinenz zu empfehlen.

Kesti
20.04.2023, 21:43
Vesikur hatte ich auch eine Zeitlang. Habe es aber mittlerweile abgesetzt, da es nichts mehr gebracht hat. Seit dem Krankenhausaufenthalt letztes Jahr kenne ich auch die Ursache meiner Inkontinenz (ein stummer Schlaganfall). Meine Frauenärztin hatte vorher schon vermutet, dass es bei mir neurologisch bedingt sein könne. Bei den Vesikur muss man auch aufpassen, die Tabletten können Veränderungen im Gehirn und damit Depressionen und spätere Demenzerkrankungen negativ beeinflussen.

Wichtig ist, egal welche Ursache es hat, bei Urologen auch auf Restharnbildung untersuchen zu lassen, da sich bei größerer Restharnmenge ein Nierenstau bildne kann.

Alter Sack
23.04.2023, 06:13
Kein Arzt hat mir meine Reflexinko bisher so gut erklärt wie Helmut!
Trifft es aber genau. Bei mir halt wegen einer zerstörten Steuerung wegen Hirnhochdruck.
Bin im 6 Monatsrhytmus beim Urologen zwecks Restharnkontrolle.

welli
23.04.2023, 12:36
meine Untersuchung hat ergeben, das die Prostata vergrößert ist, der Restharn ist durch die Tabletten jetzt ok, die darf ich dauerhaft weiter nehmen. Von der OP rät er eher ab, da das Risiko dauerhafter inko dann bestehet, wenns nicht so gut läuft, Die rektale Ultraschalluntersuchung war etwas überraschend für mich, hat auch meinen Darm danach etwas in Bewegung gebracht, aber ohne das was in die Windel ging.