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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Windel-Aktien kaufen?



klopfer
10.05.2020, 00:42
Hallo ihr lieben,
ich spiele derzeit mit dem Gedanken, Aktien von Firmen zu kaufen, die Windeln herstellen oder handeln, insbesondere auch Erwachsenen Winden - zum einen weil ich es cool finde, direkt in "unseren" eigenen Markt zu investieren, zum anderen, weil ich glaube, dass das ein wachsender Markt ist.
Da bietet sich zum Beispiel Essit an (Tena), aber auch Paul Hartmann AG (Hartmann und ich glaube auch Vlesia) oder bei Kinderprodukten P&G, bei den Händlern vor allem windeln.de (kostet derzeit zwischen 3-4€ je Aktie).

Habt ihr auch schon mal mit dem gedanken gespiel? und würdet ihr sowas tun? Klar, Aktien haben kurzfristig und langfristig immer ein Risiko, ich fände es aber cool, solche Aktien zu besitzen und damit auch von "meinem eigenen" Umsatz zu profitieren.

Die Preisspanne ist sehr unterschiedlicn, wie geschieben bekommt man windel.de-Aktien für ein paar Euro und durch die Krise sind viele Aktien sehr günstig, auch wenn sich gerade die Gesunheitsaktien schnell erholen.
Aber bei 100 Aktien in Windeln.de sind das derzei 300 - 400 €.
Ich will hier ausdrücklich keine Kaufempfehlungen aussprechen, aber es gibt ja Broker, wo man sehr günstig handeln kann und da "lohnen" sich auch kleinere Beträge. und der Vorteil ist, dass man auf den Hauptversammlungen über den Kurs der Firma mitbestimmen kann.

Habt ihr so ein "Motiv-Investing" schon mal getätig und was denkt ihr davon? Nette Idee oder treibt das den Fetisch zu weit? Oder ist es ein Weg unseren Fetisch entshaft zu fördern?

Gruß

Klopfer

Wolfgang
10.05.2020, 08:48
mit geld spielt man nicht

DL_süwe
10.05.2020, 08:59
Hi. Ist ja echt Mal ne Überlegung wert. Dafür spricht, dass es ein Verbrauchsgut ist und es immer Abnehmer geben wird.
Essity gehört zum SCA Konzern und der gilt in Schweden auch noch als größter privater Waldbesitzer.
P&G hat ein breites Angebot an Konsumgüter.

Knuffi
10.05.2020, 09:11
Ich will hier ausdrücklich keine Kaufempfehlungen aussprechen, aber es gibt ja Broker, wo man sehr günstig handeln kann und da "lohnen" sich auch kleinere Beträge. und der Vorteil ist, dass man auf den Hauptversammlungen über den Kurs der Firma mitbestimmen kann.


Gruß

Klopfer

Das Thema Aktien ist sehr komplex und ich rate DRINGEND davon ab sich von einer Firma welche zu kaufen nur weil man deren Produkte nutzt (siehe Telekom)
Damit da was bei hängen bleibt muss man schon mehr investieren als nur 300 € und um überhaupt auf der Hauptversammlung was melden zu dürfen reichen 100 Aktien noch lange nicht

FranzW
10.05.2020, 09:32
Wenn nicht gerade Epidemie-Zeit ist, sollte man auf der Hauptversammlung zumindest ein Buffet bekommen.

Daher streut man sein Portfolio am Besten auf 365 unterschiedliche AG, die alle an einem anderen Tag Hauptversammlung haben, dann bekommt man jeden Tag ein kostenloses Essen.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!

ge1st
10.05.2020, 10:10
Aktien oder Ein ETF sind sicher eine feine Sache für langfristige Dinge, aber gerade windeln.de hat bislang arg schlecht performt und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo da selbst längerfristig größeres Wachstum herkommen soll. Hartmann und SCA haben den corona crash schon hinter sich, aber in Gesundheitsunternehmen zu investieren ist generell keine schlechte Idee. Für den Anfang geht natürlich auch ein Sparplan, welcher monatlich Summe X in eine Aktie oder in einem ETF investiert, sowas ist dann meist auch günstiger, wenn nicht sogar kostenlos bei einigen Banken und bei einem ETF hat man gleich den Vorteil dass das Risiko auf viele Werte verteilt wird. P&G hat natürlich Pampers, aber nicht im Erwachsenen Inko Bereich, a sie Attends vor Jahren abgestoßen haben.
Ich selbst bespare eher ETFs mit Fokus auf Technik und kaufe gelegentlich Aktien, die gerade gut stehen (z. B. Konzertveranstalter oder VW während des Dieselskandals)

FranzW
10.05.2020, 10:55
Was ich auch noch anbringen möchte, ist dass man bei Aktien mit Stimmrecht weniger Gewinn ausgeschüttet bekommt, als bei Aktien ohne Stimmrecht. Man muss sich also entscheiden, ob man Geld verdienen oder lästig sein möchte.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!

Knuffi
10.05.2020, 14:41
Wenn nicht gerade Epidemie-Zeit ist, sollte man auf der Hauptversammlung zumindest ein Buffet bekommen.

Daher streut man sein Portfolio am Besten auf 365 unterschiedliche AG, die alle an einem anderen Tag Hauptversammlung haben, dann bekommt man jeden Tag ein kostenloses Essen.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!

Hier sei angemerkt das nicht jeder Kleinstanleger dann auch zu einer Versammlung kommen kann / darf.
Grade Großkonzerne mit etlichen Kleinanlegern würden hier dann ganze Stadien buchen müssen ganz zu schweigen was dein Buffet dann kostet

FranzW
10.05.2020, 14:48
Hier sei angemerkt das nicht jeder Kleinstanleger dann auch zu einer Versammlung kommen kann / darf.
Grade Großkonzerne mit etlichen Kleinanlegern würden hier dann ganze Stadien buchen müssen ganz zu schweigen was dein Buffet dann kostet

Hast Du dafür auch irgendwelche Belege? Ich habe das nämlich so gelernt, dass es die Unterscheidung zwischen Vorzugsaktie und Stammaktie gibt: Wer eine Stammaktie besitzt, darf zur Hauptversammlung und darf unangenehme Fragen stellen, wer ein Vorzugsaktie besitzt, darf das nicht, bekommt dafür aber eine höhere Dividende.

Weiters ist das Wesen eines Konzernes, dass er aus mehreren Firmen besteht. Insofern werden bei einem Konzern eben jene Teilfirmen, die Aktiengesellschaften sind, jede eine eigene Hauptversammlung abhalten.

Liebe Grüße aus Niederösterreich!

naan65
10.05.2020, 16:13
P&G hat natürlich Pampers, aber nicht im Erwachsenen Inko Bereich, a sie Attends vor Jahren abgestoßen haben.

Kommen aber über die Hintertür wieder in den Inko- Bereicht. Always ist von P&G und die Höschen werden ja wieder beworben.

naan65

Malustraner
10.05.2020, 20:54
Also ich habe ein ziemlich großes Aktienvolumen in meinem Depot und handle schon viele Jahre mit Aktien und kann ebenfalls davon abraten, blind in Windelaktien zu investieren.
Vor allem bei so Insolvenzkandidaten wie Windeln.de
Die Aktie ist hoch riskant.

Gerade jetzt in aktueller Corona Zeit kann man fast blind in sonst stabile DAX Aktien investieren, die nur aufgrund der vorrübergehenden Marktschwäche enorm abgegeben haben.
Aktuell lohnt sich ein Investment in Firmen wie BASF, Bayer, Telekom etc. noch.
Gerade Unternehmen, die eine gute Dividende zahlen und langfristig sicher wieder steigen werden, sind doch ein sicherer Tipp.
Man muss sich mit den Unternehmen auseinandersetzen und einfach gucken, wie weit sie gefallen sind und warum? Nur durch Corona? Dann ist das kein Grund nicht zu investieren,
sofern das Kerngeschäft auch zukunftssicher ist und man für die schwierige Corona Zeit gut aufgestellt ist.

Man investiert immer dann, wenn Blut auf den Straßen klebt, so perfide das auch ist.
Gierig sein, wenn andere ängstlich sind. In 1-2 Jahren stehen die Kurse ganz woanders...und zwar irgendwo oben woanders. ;)
Da bin ich mir ziemlich sicher. Lasst den Impfstoff kommen und die Unternehmen wieder normal arbeiten, dann ziehen die Finanzberichte an und damit auch wieder die Gelassenheit der Anleger.
Am Ende will keiner der letzte sein, der nicht investiert hat und Kaufpanik entsteht.

Aber Börse muss man einfach auch verstehen.
Das hat nicht immer was mit Logik zu tun.
Irgendwann weiß man einfach, wie der Hase läuft und kann viele Reaktionen schon vorhersehen.
Deshalb sollte man ja auch als Einsteiger Börsenspiele mitmachen und sich erst mal sinnvolle Anlagestrategien ausdenken und durchtesten.

Knuffi
11.05.2020, 13:27
Als Normalsterblicher mit Handelsüblichen Durchschnittseinkommen ist sowieso die Frage ob man an der Börse spekulieren sollte.
Man sollte NIEMALS alles in Aktien investieren um am Markt dann am besten breit fächern um den ein oder anderen Kurseinbruch auszugleichen.

Wer Langfristig z.B für die Rente was anlegen möchte sollte anders an die Sache rangehen wie jemand der da auf große Sprünge zocken will
Grade bei letzterem sollte m n mit Geld an die Sache ran gehen welches einem bei Totalverlust nicht weh tut.
Ansonsten gilt: nur eigenes Geld verwenden und kein Kredit bzw. als Leihe gar nicht erst mit Hebeln und son kram spielen

Wolfgang
11.05.2020, 14:26
ich sagte ja schon, mit geld spielt man nicht...
verleihen/investieren tut man nur was man auch verschenken könnte
fuer interessierte gibt es zuhauf foren die sich auf spielereien mit geld spezialisiert haben

Baby_chic
11.05.2020, 18:14
Ja das mit den Aktien kann man nur machen, wenn lange nicht ans Geld ran muß.
Einfach blind kaufen ist keine gute Idee, hingegen ist ein Geschäftsmodell,daß man selbst nachvollziehen kann und in Anspruch nimmt schon ein Aspekt den man beachten sollte.
Das ist aber nicht alles da gibt es noch so wichtige Sachen wie KGV, Marktposition, Dividendenrendite...
Also erst sich ordentlich mit der Materie befassen und dann kaufen. Die hier erwähnten Kandidaten wie P&G haben in den Kursen schon die zu erwartenden Gewinne drin ist also nicht ohne, der typische Wackelkandidat ist auch keine Empfehlung, ETF sind keine feine Sache, weil da ist das Geld weg wenn die AG Pleite geht und auch wenn der sogenannte Emittent Pleite geht.
Für eine Sache habe ich mich heute entschieden, auch wenn die Fundamentaldaten nicht eindeutig "kaufen" gerufen haben, genauer werde ich aber nicht weil das hier ja kein Beratungsforum ist...

BlueDreams
12.05.2020, 20:32
Wurde hier noch nicht erwähnt, aber ich finde, das Bitcoin viel Potential hat und wirklich eine sehr interessante Investition ist. Natürlich ist es auch hier sehr spekulativ, aber das sind Aktien und Lottospielen ebenfalls. Niemand kann die Zukunft voraussehen. Bitcoin ist dezentral und genau das ist das interessante dabei. Gerade in dieser Zeit, wo die Geldmaschinen auf Hochtouren laufen. Man sollte sich einfach egal ob Aktien oder Kryptowährungen vorab gut informieren und das System verstehen, bevor man investiert.

TenaTim
13.05.2020, 12:10
Habe sogar schon über ein Wiwifolio nachgedacht... Das wäre das als Basket investierbar. Ontex wäre noch ein weiterer börsennotierter Wert, der in Frage kommt, International auch Kimberly-Clark (Drynites, Depend, Poise). Das Problem ist, dass es fast keine börsennotierten Unternehmen gibt, die nur Windeln herstellen. Du holst dir also immer jede Menge anderen Kram rein, also bei Essity zB jede Menge Klopapier, bei P&G die Waschmittel, bei Hartmann das Verbandsmaterial. Lustig wärs trotzdem, bei nassmachen dran zu denken, jetzt tu ich was für meinen Aktienkurs.

klopfer
15.07.2020, 21:08
Habe sogar schon über ein Wiwifolio nachgedacht... Das wäre das als Basket investierbar. .

Und? Weitergekommen bei deinem Wiwifolio? Fände das ja schon spannend, zu sehen, wie sich der Basket dann entwickelt :-).
Ich habs übrigens getan und in einen Windelhändler rund 2000€ investiert. Heute stehe ich bei knapp 200€ plus, gestern aber bei 40€ minus. Aber ich habe die Möglichkeit, die Aktien länger zu halten, falls sie sich nicht so entwickeln, wie ich mir das wünsche (buy and hold). Aber der Hinweis: Aktien bergen immer ein Risiko, insbesondere kurzfristige Investments!
Und ich glaube nicht, das Wolfgang recht hat: Ich habe nix zu verschenken... aber ich würde auch nie Schulden für Aktien machen. Man muss nur damit rechnen, an sein Geld längerfristig nicht mehr ran zu kommen.

Knuffi
15.07.2020, 23:28
Vor allem sollte man schauen nicht nur auf ein Pferd zu setzen.
Grade wer länger sein Geld anlegen möchte sollte schauen das er breit streut.
So kann der ein oder andere Verlust durchaus ausgeglichen werden.

Bestes Beispiel Wirecard.
Die Aktie ist so gut wie nichts mehr Wert und dürfte für Anleger die zu Höchstpreisen damals gekauft haben einem
Totalverlust gleichkommen.
Wer nun 100 % seines Vermögens hier angelegt hat der hat alles in den Sand gesetzt wer nun aber schlau war und sagen wir mal nur 5 % hier versenkt hat kann mit etwas Glück
durch andere Investments sogar den Verlust wieder ausgeglichen haben.

Petzolini
16.07.2020, 06:13
Hallo, wer Geld übrig hat ,kann ja solche Aktien kaufen. Einen Einfluss auf das Sortiment hat man aber bestimmt nicht. Lieg ich da mit meiner Vermutung richtig?
Liebe Grüße an Alle

FranzW
16.07.2020, 07:43
Hallo, wer Geld übrig hat ,kann ja solche Aktien kaufen. Einen Einfluss auf das Sortiment hat man aber bestimmt nicht. Lieg ich da mit meiner Vermutung richtig?
Liebe Grüße an Alle

Wie ich bereits oben geschrieben habe: Wer eine Stammaktie besitzt, wird zur Hauptversammlung eingeladen und darf dort Fragen stellen. Das könnte durchaus unterhaltsam werden, wenn sich da jemand zum Windeltragen bekennt. Da würde ich gerne einen Erfahrungsbericht oder auch eine erfundene Geschichte dazu lesen.

Grundsätzlich beschränken sich die Rechte der Aktionär*innen aber auf Aspekte, die gewinnrelevant sind. In ideologische und politische Entscheidungen werden Aktionär*innen eher nicht eingebunden.

Liebe Grüße aus Österreich!

bellind
17.07.2020, 21:00
Bestes Beispiel Wirecard.
Die Aktie ist so gut wie nichts mehr Wert und dürfte für Anleger die zu Höchstpreisen damals gekauft haben einem
Totalverlust gleichkommen.
n.

was ist eigentlich, wenn man seine wirecard aktien hält und einfach wartet? selbst wenn die firma aufgelöst wird, z.b. insolvenzverfahren, wird aber wirecard ansich doch bestimmt entweder unter neuem namen weitergeführt, oder jemand kauft auf und integriert wirecard z-b. in einer holding.

Knuffi
18.07.2020, 01:56
Das ist ein Glücksspiel...
Es kann wenn auch unwahrscheinlich passieren das der Laden komplett gerettet wird und die Aktie sich wieder erholt so das die
Verluste sich wieder in Rauch auflösen bzw Neueinsteiger dicke Gewinne einfahren.
Es kann aber auch ein Totalverlust werden und am Ende hast du nen Haufen Aktien die null Komma nichts mehr wert sind.

Im Fall einer Pleite wie hier (Wirecard hat offiziel Insolvenz angemeldet)
wird die Firma abgewickelt.
Komplett wird sich niemand den Laden einverleiben sondern nur brauchbare Teile davon.
Von den hier erzielten Erlösen werden dann im Insolvenzverfahren die Gläubiger bedient.
Aktionäre sind hier die letzten die etwas vom Kuchen bekommen.
Erst bekommt der Staat seinen Teil.
Steuern und noch offene Sozialbeiträge.
Danach kommen meistens die Banken um dort laufende Kredite zu bedienen (bei Wirecard über 1,5 Milliarden)
und dann werden offene Forderungen beglichen (spätestens hier ist eigentlich dass Geld zu ende).
Anteilseigner bekommen dann als letztes aber wie gesagt hier ist dann so gut wie immer kein Geld mehr da.

Was den Fall so interessant macht ist die Tatsache das hier ein Betrug bzw eine Täuschung vorliegt die dem Aktionär eventuell Schadensersatz bringen könnte.
Wirecard zu verklagen wird nicht mehr viel bringen aber Erfolg könnte es haben Privatpersonen aus dem Vorstand oder die Wirtschaftsprüfer zu verklagen.

Im Falle einer Klage sollte man sich aber bewusst sein das hier nur Chancen auf Erfolg bestehen wenn Aktien VOR dem Skandal erworben wurden.

TenaTim
20.07.2020, 11:13
Nee, so läuft das nicht. In einer Insolvenz ist das Eigenkapital verloren. Wenn sich ein Investor findet, gründet der eine neue Gesellschaft und der Insolvenzverwalter verkauft an diese die profitablen Geschäftsbereiche und den Namen. Der Kaufpreis dient zur Befriedigung der Gläubiger. Die Altaktionäre haben nichts davon. Überleg doch mal: Welches Interesse soll jemand, der das frisches Geld reinsteckt, daran haben, die Anteile der Altinvestoren wieder aufzuwerten? Das wäre doch verschenktes Geld. Also, Haken hinter, das Ding ist durch. Da ist nichts mehr zu holen.