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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geht es nur mir so?



Drynites96
01.11.2018, 23:01
Ich trage jede Nacht Windeln wegen Bettnässen. An manchen abenden habe ich absolut keine Lust mich für die Nacht zu wickeln und an anderen kann ich es irgendwie kaum erwarten mir eine Windel anzuziehen. Es ist irgendwie so als wäre, wenn ich Lust habe, meine DL Seite in meinem Kopf dominant und wenn ich keine Lust habe bin ich im Kopf eher der Bettnässer.

Ich weiß nicht wie ich das besser beschreiben soll, Geht es euch manchmal so ähnlich?

FuldaTiger
01.11.2018, 23:27
Mir geht es nachts genau so.
Ich werde aber oft noch wach, wenn ich nachts muss und schlafe deshalb auch oft ohne Toast mit einer wiederverwendbaren Vorlage in 60 x 90 cm auf der wasserfesten Matratze.
Wenn ich dann Druck habe, habe ich eine (Windel-)Ente (Ihr kennt doch die KH-Pipiflaschen) neben dem Kayserbett in greifbarer Nähe stehen und pinkele dann da rein.
Muss dann nur aufpassen, dass ich dabei nicht wieder einschlafe . . . :p
Wenn es mal nicht klappt, ok.
Dann muss ich halt waschen. ;)

Michimei1
02.11.2018, 00:26
Bei mir ist das auch so. Aber ohne Windeln mache ich ins Bett. Trotzdem hab ich manchmal gar keine Lust auf die Windeln und will mir dann auch keine anziehen. Ich hoffe dann immer, dass ich trocken bleibe. Eigentlich rede ich mir auch ein, dass ich ein DL bin und in die Windel mache, weil ich es will. Meistens ist das ja auch so. Aber ganz ehrlich bin ich Bettnässer. Ohne Windel pinkel ich jedes Mal ins Bett. Manchmal freu ich mich aber schon riesig darauf, mir nachts die Windel anziehen zu können. Ich weiß auch nicht, warum das so unterschiedlich ist. Manchmal glaube ich ja auch, dass ich nicht normal bin. Auch weil ich in meinem Alter noch ins Bett mache. Ich glaube, kein anderer machst das noch.

EngelNullSieben
02.11.2018, 06:25
Mir geht es auch so. Manchmal öden mich die Windeln an. Entweder hab ich keine Lust, schon wieder die Windel zu wechseln oder laufe nach der Dusche extra lange ohne Windel rum. Auch vor dem Einschlafen spare ich mir manchmal den Windelwechsel und in ganz seltenen Fällen lasse ich dann die Windel in der Nacht weg. Matratzenschutz hab ich sowieso. Aber: meist endet es mit Waschen wobei ich mir dann sage: Naja, frisch bezogenes Bett ist nett. (Reimt sich, also stimmt es)

Ich mag übrigens auch keine volle Windel, aber manchmal bin ich einfach lustlos. Dann hoffe ich, die Windel verträgt noch was, obwohl ich die Kapazitäten genau kenne und weiss, dass sie auslaufen wird.

Aber "Lust" ist eben so eine Sache. Manchmal hat man keine Lust, aufzustehen oder den Abwasch zu machen. Mit den Windeln ist es genauso. Ich würde mich selbat auch nicht als DL bezeichnen. Die Windeln gehören dazu und gut. Ich akzeptiere sie als natürlichen Teil meines Lebens und bin froh, Windeln zu haben. Aber manchmal nerven sie auch. Aber auch das finde ich normal. Es gibt einfach Momente, wo alles nervig sein kann.

Dafür gibt es aber auch die vielen Situationen, wo ich dankbar bin, dass ich nicht diesen Toilettenstress habe. Ich hab ja genug Leute um mich herum, denen man die Not ansehen kann, wenn die Blase langsam voll wird.

ibanez
02.11.2018, 09:40
Hi Drynites96,

bei mir ist es genauso. Das trifft nicht nur auf die Nacht zu sondern insgesamt auf das Windeltragen.

Es gibt Phasen, da trage ich gerne und viel. In anderen Phasen habe ich entweder keinen Bock mich zu wickeln oder es sind einfach andere Dinge wichtiger.

Ich merke das aber nicht nur bei der Windelleidenschaft. Auch bei anderen Tätigkeiten und Hobbies schwankt das Interesse.

diaperBoy25
02.11.2018, 18:51
Hey Drynites 96,
Ich bin inko und somit auch Bettnässer. Mich nervt es manchmal auch mehr und manchmal weniger. Das ist ziemlich normal denke Ich. Wir als chronisch kranke können es uns leider nicht aussuchen, also alles völlig normal und du siehst es geht vielen so!

Liebe Grüße

Diaperboy25

uncontrolled
02.11.2018, 20:57
Ich war bis zum 5. Lebensjahr Bettnässer. Zwar war ich dann irgendwann trocken, aber dennoch wollte ich immer wieder Windeln tragen (wenn andere welche hatten) oder ins Bett machen.
Da ich noch ein Kind war, war mir das was dahinter steckt, natürlich gar nicht bewusst. Und wenn ich meine Mutter darauf ansprach, dass ich (auch) eine Windel haben will, sagte sie eben nur, dass ich keine brauche und keine bekomme.

Ich zog mit 17 in eine eigene Wohnung. Dann merkte ich irgendwann, dass ich gerne in die Hose bzw. ins Bett machen möchte. Und irgendwann tat ich es auch und es gefiel mir sogar. Da war ich noch weit entfernt davon, mich genauer zu erkundigen, dass es ein Fetisch sein könnte. Wahrscheinlich kannte ich das Wort auch damals noch gar nicht.

Das entwickelte sich so, obwohl ich es immer nur heimlich gemacht habe und nur, wenn ich alleine war. Gesprochen habe ich nie darüber, bis heute natürlich.
Mit wem sollte ich auch darüber sprechen? Momentan lebe ich diese Vorlieben aber gar nicht aus. Ich bin in einer Beziehung, die momentan aber auch nicht gut läuft, leider.
Zwar habe ich mal angetastet, ob sie sowas auch interessant finden könnte, aber es stellte sich schnell heraus, dass dies nicht so ist.

Nun zum Thema hier: Wie ist das eigentlich für Euch, wo ihr doch chronisch damit leben müsst (oder dürft), wenn ihr hier im Forum z.B. auf Leute trefft, die nicht krank sind, sondern es quasi aus Spaß machen.
Wahrscheinlich ist es für Euch ok, wenn ihr hier ja auch angemeldet seid und wisst, dass es so ist, wie es ist. Des Einen Leid, des Anderen Glück. Oder wie auch immer.

Trotzdem denke ich, dass andere Menschen, die mit einer solchen Erkrankung leben müssen, sich vielleicht sogar darüber ärgern könnten, dass andere sich daraus einen "Spaß" machen.

Habt ihr da irgendwelche Meinungen zu?

Heavy User
02.11.2018, 22:33
Eigentlich freue ich mich ja darauf mich zu Wickeln aber ich erwische mich immer mal wieder dabei wie ich vor dem Wickelvorgang ein wenig prokrastiniere. Da überprüfe ich z.B. noch ein zweites Mal ob genügend Handschuhe im Rucksack sind oder ob der richtige Gürtel auf der richtigen Hose ist.

EngelNullSieben
03.11.2018, 08:42
Nun zum Thema hier: Wie ist das eigentlich für Euch, wo ihr doch chronisch damit leben müsst (oder dürft), wenn ihr hier im Forum z.B. auf Leute trefft, die nicht krank sind, sondern es quasi aus Spaß machen.
Wahrscheinlich ist es für Euch ok, wenn ihr hier ja auch angemeldet seid und wisst, dass es so ist, wie es ist. Des Einen Leid, des Anderen Glück. Oder wie auch immer.

Trotzdem denke ich, dass andere Menschen, die mit einer solchen Erkrankung leben müssen, sich vielleicht sogar darüber ärgern könnten, dass andere sich daraus einen "Spaß" machen.

Habt ihr da irgendwelche Meinungen zu?

Ich persönlich hab kein Problem mit Spaßwindelträgern. Ich leide übrigens auch nicht. Leid ist für mich Schmerz und Schmerzen macht die Windel normalerweise nicht. Die Personen, die Windeln tragen, ohne inkontinent zu sein, haben meiner Meinung nach auch ein Problem, bei dem die Windel hilft. Es gibt noch so viele unentdeckte Phänomene, dass ich das genauso akzeptieren kann. Ich empfinde ja auch ein wenig Spass an der Sache, anders vielleicht, aber ich bin eben so gestrickt, dass ich Spass habe, bei was auch immer. Meiner Meinung nach sind Windeln kein Problem. Ich hab damit schon im Fernsehen gesessen, sie unter teuren Anzügen getragen und bei sonst jeder denkbaren Gelegenheit und es hat mich keiner drauf angesprochen. Ich definiere mich nicht durch meine Unterwäsche und möchte das auch bei anderen Leuten nicht tun.

Ich bin den Spaßwindelträgern sogar dankbar, denn sie haben für Bewegung auf dem Windelmarkt gesorgt, der über längere Zeit doch ziemlich dünn besteckt war und gewisse Grenzen nicht überwinden konnte. Aber so eine BetterDry in der Nacht - ein Produkt aus der Spaßabteilung - ist wirklich besser, als die üblichen Modelle von Tena und Hartmann und Co.

Außerdem sehe ich es als Bereicherung im Pool der Menschen. Spaßwindelträger zeigen auf ihre Art, dass Windeln nicht "bäh" sind und man sie auch einfach nur so tragen kann. Das ist eine Bedeutung in Sachen Kopf.

Ich kenne zwar auch Meinungen anderer Inko's, die sich darüber mehr oder weniger aufregen. Ich denke aber, die sind einfach unzufrieden mit ihrem Leben. Ich hab gelernt, zufrieden zu sein, egal, wie die äußeren Umstände sind. Mit Humor geht es eben einfach leichter.

Danke, dass du gefragt hast und dir darüber Gedanken machst.

uncontrolled
03.11.2018, 09:41
Das hast Du gut geschrieben. Ich habe mich einfach mal dagür interessiert, wie es andere sehen. Dass es positiv zu sehen ist, wie sich der Markt entwickelt, finde ich auch gut. Das liegt aber sicher auch daran, dass es kein Tabu-Thema mehr ist.

Da die Wirtschaft davon natürlich auch profitiert, hat sie wohl erkannt. Früher gab es noch weniger Werbung für Inkontinenz-Artikel.

Windelboy
03.11.2018, 11:15
mir ging es anfangs so, aber nach einer gewissen Zeit wird das einfach Routine. Wenn man mal angefangen hat, Windeln zu tragen, dann ist man noch voll dabei. Dann gibt es eine Phase, da hatte ich kaum Lust dazu. Aus diesem Tal bin ich raus, da ich mich auch teilweise einfach gezwungen habe, weiterzumachen. Natürlich gibt es Situationen, da muss ich mich heute noch "quälen". Diese werden aber immer weniger...

Michimei1
03.11.2018, 11:59
Das ist ja schon interessant, wie vielen es genauso geht. Ich weiss nicht, ob ich einfach Spaßwindelträger bin oder ob ich auch wirklich inkontinent bin. Ja klar mache ich ohne Windeln ins Bett und auch schon mal in die Hose. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, wenn ich mich mehr anstrengen würde, könnte ich trocken werden. Manchmal versuche ich das auch. Und wenn ich zum Beispiel mir Nachts alle 1,5 Stunden den Wecker stelle und zur Toilette gehe, dann klappt das sogar Nachts. Aber ich habe auch schon viele Untersuchungen (Blasenspiegelung, Blasendruckmessung usw) mitgemacht und da kam raus Harn- und Stuhlinkontinenz. Lieber wäre mir aber, wenn ich nur aus Spaß in die Windeln und Hose mache.

Windas
04.11.2018, 13:14
Mir geht es ähnlich !
Durch meine inko bin ich auf Windeln angewiesen und hab auch gefallen daran gefunden ( war ein langer Weg )
Seit 2005 bin ich auf Windeln angewiesen ... meiner Frau macht es schon manchmal was aus und ein anderes mal “spielen “ wir und sie macht sich lustig darüber das ich in die Hose/Windel mache ...
aber am schlimmsten ist für mich wenn sie mich nach dem sex wickelt da nervt es mich schon sehr ...
ich könnte mich auch unters Messer legen aber das ist nicht ohne Risiko ...
Früher war es aber noch schlimmer für mich da waren die Windeln schon mal ausgelaufen deshalb hat sie zwischendurch auch mach geprüft ob noch alles trocken ist.
Das schlimmste war eigentlich das sich damals meine Familie von mir abgewandt hat .

uncontrolled
04.11.2018, 14:53
Das ist schon traurig. Kenne das auch, wie es ist, wenn sich die Familie für einen schämt. Und man kann selbst nichts dafür. Deshalb ist es in vielen Situationen besser, wenn man es für sich behält. Leider geht es nicht immer.

Traurig, wenn es dann wegen einer Krankheit so weit kommt und man feststellen muss, wie wertvoll man als Mensch dann doch für andere ist. Und eigentlich hilft es ja, wenn man nicht über Dinge schweigt, die einem wichtig sind oder belasten...