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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Windeln auf Reha



windelfranke
08.10.2018, 11:11
Hallo,
Wer von euch freiwilligen Windelträgern hat schon mal auf einer Kur/Reha 24/7 oder nur Nachts konsequent Windeln getragen und was gab es da für Reaktionen vom Haus, Personal, Therapeuten
Bin demnächst auf einere Psychosomatischen Reha und überlege ob ich dort die gesamte Zeit in Windeln sein will

Gizmo_S
08.10.2018, 17:07
Hallole,

ich war zwei mal schon bei einer Psychosomatischen Reha. Dort hatte ich aber auch mein Problem mit öffentlichen Klos genannt, was im Bericht auch erwähnt wurde. - Ich hatte ein paar Windeln dabei, die ich hautpsächlich am Wochenende genutzt hatte, wenn man sich mit anderen Patienten zusammen tut, um z.b. einen Ausflug zu machen.
Die Teile habe ich im Badezimmer ganz einfach in den dort stehenden Kuddereimer entsorgt. Nach dem das Reinigungspersonal da auch verschwiegen ist, und die sowieso nie viel Zeit haben, auf Deteils zu achten, ist das kein Problem.
Was ich aber nicht erwähnt habe, ist mein Schnuller. Den habe ich auch nicht rum liegen lassen, sondern immer in die Schublade vom Nachttisch rein gelegt. Meine Kuscheldecke bleib aber immer sichtbar, und war meist schön zusammengelegt, und auch mein Gizmo war meist schön im Bett platziert.
Bei meiner Reha war es so, dass die Putzkolonne schon sehr Zeitig unterwegs war. Wenn ich erst später aufstehen durfte, je nach Anwendungen, kamen die schon mal ins Zimmer, wo ich noch im Bett war. - Das ließ sich aber einfach regeln, in dem man das Schild "Bitte nicht stören" raus gehängt hat. Dafür durfte man sich die frischen Handtücher dann halt selber im Gang holen, wo sie auf einem Heizkörper hin gelegt waren.

Insgesammt muss ich sagen, dass mir beide Aufenthalte sehr gut getan haben, ich habe viel gelernt, und habe die Gespräche und Therapien auf mich wirken lassen, und habe mich soweit auch geöffnet. Weil ich wollte ja, dass mir geholfen wird....

Nuckelgrüßle
Nuckel-Andy

Reez
08.10.2018, 20:27
Als ich in der Klinik ankam, hatte ich Windeln um. Beim Eintrittsgespräch wurde gefragt, ob man welche brauche, nur nachts oder auch am Tag...

Einige Patienten hat ein Blasenproblem wegen der Medikamente die sie bekamen. Ich war also nicht eine "seltene Ausnahme" und es gab in diesem Zusammenhang auch einen seltsamen Augenblick am ersten Abend.

Offene Windelpackungen (verschiedene Marken) waren auf der Abteilung vorhanden. Ich durfte auswählen. Dann wurden die ganzen Packungen für den längeren Aufenthalt für mich bestellt.

Das ging alles sehr unkompliziert und machte den Aufenthalt angenehm. Für die Pflege ist es gut, wenn so etwas abgesprochen werden kann und man möglichst selbständig funktioniert.

tenamackie87
09.10.2018, 02:45
Einige Patienten hat ein Blasenproblem wegen der Medikamente die sie bekamen. Ich war also nicht eine "seltene Ausnahme" und es gab in diesem Zusammenhang auch einen seltsamen Augenblick am ersten Abend.




Was war denn dieser seltsame Augenblick?

sturmgras
09.10.2018, 05:50
mal ne bläde Frage,

was ist eine psychosomatische Reha,
bei welchem Beschwerdebild ist diese Reha sinnvoll / notwendig?

Danke und schönen Tag

Matzebaby
09.10.2018, 16:29
Die wichtigsten Indikationen einer Psychosomatischen Rehabilitation sind:
ADHS,
Burnout,
Depression,
Abwehrschwäche,
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts,
orthopädische Erkrankungen wie Rückenleiden,
Atemwegserkrankungen wie Asthma,
Angststörungen oder
Schmerzsymptome ohne organische Ursachen,
Tinnitus,
Hautstörungen oder
Herzleiden wie das Broken-heart-Syndrom.
Psychosomatische Erkrankungen sind in der Bevölkerung mit ca. 5 bis 10 Prozent vertreten.
Vor der physischen Störung gibt es zumeist eine längere Phase geprägt von Trauer, Ärger, Unzufriedenheit, Stress, Resignation oder Unsicherheit. Die Betroffenen fallen meist in eine Krise, wenn in dieser Phase noch eine Kleinigkeit hinzukommt, die nicht mehr verarbeitet werden kann. Aufgabe der Therapie ist die Linderung der körperlichen Probleme und die Entkopplung der seelischen bzw. psychischen Blockaden von den körperlichen, um alle angemessen therapieren zu können

sturmgras
09.10.2018, 20:56
Ich stelle mir das überaus spannend, folgenreich, gut, vor.

Schlüsselerlebnis denk ich, ist gleich am Aufnahmetag die Eingangsuntersuchung unabhängig der Einweisungsdiagnose. Du gehst da nicht dick gewindelt hin, sondern bekleidet mit einem (textilen) Inkontinenzslip mit eben deutlich sichtbarer, noch (fast) trockener, saugender Einlage, unzweifelhaft erkennbar durch den untersuchenden Mediziner. Es wird, es muss Thema werden, denn die Anamnese muss vollständig erfolgen und muss auch allgemeines Befinden und Allgemeinzusatnd mit einbeziehen.
Und wenn die Sprache drauf kommt, dann sind Tür und tor offen mit eben der Tröpfcheninko, der Stressinko, dem oftmals unförmigen Stuhl, dem Feuchten Wind, ... und dass diese Sorte Unterhose /Schlüpfer eben ein praktikabler Kompromiss für tagsüber ist... Ab da ist es aktenkundig und bei allen Therapeuten und Pflegekräften durch,--- und Du bist für drei bis vier Wochen gewickelt unterwegs, tags mehr oder weniger diskret, abends eben...

ich freute mich auf genau das!!!

sturmgras

windelfranke
10.10.2018, 06:26
Vielen Dank für eure Infos ich glaube ich werde meine Windeln dabei haben und bei der Eingangsuntersuchung am Aufnahme Tag sagen das ich Nachts immer Windeln trage und Tagsüber gelegentlich so sollte es keine Probleme geben
Windelfranke

windelfranke
29.11.2018, 10:45
Hallo
war von euch schonmal einer in Calw-Hirsau in der Römer Klinik wenn ja würden mich eure Erfahrungen interessieren da ich dahin gehe sobald ein Platz fär Patienten mit Hund frei ist
LG Windelfranke

SaphirWolf
29.11.2018, 12:15
Ich stelle mir das überaus spannend, folgenreich, gut, vor.

Schlüsselerlebnis denk ich, ist gleich am Aufnahmetag die Eingangsuntersuchung unabhängig der Einweisungsdiagnose. Du gehst da nicht dick gewindelt hin, sondern bekleidet mit einem (textilen) Inkontinenzslip mit eben deutlich sichtbarer, noch (fast) trockener, saugender Einlage, unzweifelhaft erkennbar durch den untersuchenden Mediziner. Es wird, es muss Thema werden, denn die Anamnese muss vollständig erfolgen und muss auch allgemeines Befinden und Allgemeinzusatnd mit einbeziehen.
Und wenn die Sprache drauf kommt, dann sind Tür und tor offen mit eben der Tröpfcheninko, der Stressinko, dem oftmals unförmigen Stuhl, dem Feuchten Wind, ... und dass diese Sorte Unterhose /Schlüpfer eben ein praktikabler Kompromiss für tagsüber ist... Ab da ist es aktenkundig und bei allen Therapeuten und Pflegekräften durch,--- und Du bist für drei bis vier Wochen gewickelt unterwegs, tags mehr oder weniger diskret, abends eben...

ich freute mich auf genau das!!!

sturmgras

Na dann will ich einfach mal für dich hoffen, dass du eben nicht gewickelt dort auftauchen wirst...

Leute versucht doch bitte nicht eure Leidenschaft anderen Leuten so aufzudrängen und versucht Spaß und Realität nicht ständig zu vermischen.
Danke

WSvenH
30.11.2018, 08:04
SaphirWolf, ich finde es ist nicht so das hier irgendjemandem der Fetisch aufgedraengt wird, da der Fetisch oder ein sexueller Bezug gar nich Thematisiert wird.
Abgesehen davon ist das Windelntragen doch nicht nur sexuell, sondern es ist fuer viele ein wichtiger Teil des "alles-in-Ordnung-Wohlbefindens".

Die Therapie will doch eventuell, dass es einem moeglichst gut geht, also sind Windeln uU sehr hilfreich.

Ausserdem kann man eben nicht von Fetisch aufdraengen sprechen, wenn die Handlung un-unterscheidbar ist von nicht Fetischhandlungen. Es ist dann zwar immer noch ein individuelle Fetischhandlung, aber dass alles - der ganze Fetischkram - ist ja nur im Kopf der einen Person, die andere Person verhaelt sich einfach so, wie es fuer jemanden noetig ist, der Windeln braucht.

Man muss sich einfach bewusst machen, dass jemand der eine Windelfetisch hat, nicht permanent waehrend des Windelntragens zu einem saberndem Lustmolch mutiert, sondern dass es demjenigen eben auch peinlich ist diesen Teil von sich preiszugeben.

Und mal ganz ehrlich, wenn jemand nicht die ganze Zeit horny ist, wenn er eine Windel umhat, dann ist fuer aussenstehende nun wirklich kein Unterschied zum Inko zu erkennen, und dann ist es kein Problem, selbst wenn derjenige weiss, dass der Andere gerne Windeln traegt.

Ich wuerde einfach sagen, dass es eine seit der fruehen Kindheit bestehende psychosomatische Problematik ist, und dass es keine Folge von Krankheit oder Trauma ist.
Und wenn jemand unnachgiebig nachfragt, wuerde ich anmerken, dass ich teilweise Kontrolle habe, und mich auch versuche zu disziplinieren, aber dass ich keine ruhige Minute habe ohne eine Windel, die mir ein aussreichendes Sicherheitsgefuehl gibt.

Und dann einfach sagen, dass es mir leid tut und ich natuerlich gern auch meine eigenen Produkte nutzen kann, und lediglich wuensche dafuer nicht erniedrigt oder benachteiligt zu werden.

SaphirWolf
30.11.2018, 09:16
Dann würde ich aber auch dazu stehen und sagen wie es ist und mir nicht irgendeine Geschichte ausdenken...

Natürlich ist nicht für jeden die Windel ein sexueller Gegenstand (und das ist auch gut so) aber trotzdem sollte man damit etwas vorsichtiger umgehen, weil so evtl. schnell ein schlechtes Bild auf die Leute fällt, die wirklich darauf angewiesen sind.
Und ist es für eine solche Therapie nicht von vornherein sinnvoller mit offenen Karten zu spielen?
Sich zu verstellen führt zumindest niergends zu einem brauchbaren Ziel, ist zumindest meine Erfahrung...

Wolfgang
30.11.2018, 15:18
just for fun tragen weil man sich damit rundum wohl fuehlt ist das eine.....

aber
Und wenn die Sprache drauf kommt, dann sind Tür und tor offen mit eben der Tröpfcheninko, der Stressinko, dem oftmals unförmigen Stuhl, dem Feuchten Wind, ... und dass diese Sorte Unterhose /Schlüpfer eben ein praktikabler Kompromiss für tagsüber ist... Ab da ist es aktenkundig und bei allen Therapeuten und Pflegekräften durch,--- und Du bist für drei bis vier Wochen gewickelt unterwegs, tags mehr oder weniger diskret, abends eben... geht mal gar nicht

sofern man gewickelt ist obwohl medizinisch nicht notwendig und das angesprochen werden sollte kann man immer noch ehrlich bleiben und salopp mitteilen dass man darueber nicht sprechen moechte oder wenn man den mumm dazu hat die wahrheit rausruecken

da schauermaerchen einer medizinischen indikation auf den tisch bringen geht absolut gar nicht - und dann vielleicht noch hoffen dass die unerforschte (phantasie)inko im arztbericht steht und man in hinkunft von der kasse versorgt wird

hobbies sind hobbies und selbst zu zahlen

DiaperBlue
30.11.2018, 15:24
Ich kann da schon beide Seiten ganz gut verstehen, mir geht genau die Kernproblematik des Ganzen ziemlich oft im Kopf herum. Wo hört außerhalb der eigen vier Wände das Private auf, wo und wie weit ziehe ich Andere bewusst oder unbewusst mit hinein und wenn ich es tue, ist das dann noch in Ordnung?
Mal ganz offen eine gewisse Zeit in Windeln zu verbringen ist extrem verlockend und kann sicher auch sehr schön sein. Denn danach sehnen sich ja bestimmt einige von uns: Es offen leben zu können.
Genau da ist aber auch die Schwelle, ab der es ganz schnell zu viel werden kann für Andere.
Letztlich muß es jeder selbst entscheiden. Aber jeder sollte sich auch bewusst sein, das er ungewollt auch Verantwortung übernimmt, denn die eigenen Handlungen können auch immer für andere (in diesem Falle andere Windelträger) Konsequenzen haben.
Geht bewusst damit um. Versteckt nicht alles, aber drängt es auch nicht auf.
Ich habe meinen Weg mittlerweile gefunden.
Windeln sind nur für mich und sehr eingeschränkt auch für meine Partnerin ein Thema. In der Öffentlichkeit lebe ich "clean".

bellind
02.12.2018, 00:24
Dann würde ich aber auch dazu stehen und sagen wie es ist und mir nicht irgendeine Geschichte ausdenken...
.

jaja, und du hast aus versehen auf einem autobahnparkplatz die hose ausgezogen...... iss schon klar

sturmgras
02.12.2018, 09:12
guten Morgen zusammen,

da hab ich ganz ordentlich was angestossen.

1. es ist keinesfalls miene Absicht, -keinesfalls- mein Faible diebezüglich von der Versichertengemienschaft finanzieren zu lassen. Auch nicht weitere Recherchen zu den Ursachen und Maßnahmen zu Heilung oder Besserung.

2. es ist mitnichten mein Bestreben, dem Umfeld mein Faible aufs Auge zu drücken.

3. es ist am allerwenigsten mein Bestreben, mit meinem Tun Misskredit zu schüren oder die real Betroffenen in jedweder Weise in Misskredit oder ein suspektes Licht zu rücken.

Es ist lediglich eine von mir ins Auge gefasste Variante, wie ich grad eben OHNE dauerndes Nachfragen des med. Personals, ohne Aufhebens und ohne dass es wiederkehrende Thema ist, meine Unterwäsche meinem Wohlbefinden entsprechend tragen kann.

Mit der Ehrlichkeit rauszrücken ist ein heerer Gedanke, dem ich in 99,9% der Lebensumstände unengeschränkt zustimme.

In dieserm Falle jedoch (da ist ,denk ich, der rein fetischistische Beweggrund thematisch unterstellt?) hab ich umgehend eine neue Diagnose . ICD F65.x und die ist weitreichend und folgenriech, gerade auch zeitl. und örtl. über die Reha hinaus.

In meinem Falle würde ich für mich diese Diagnose als nicht zutreffend bezeichnen, jedenfalls nicht in einer Ausprägung, die eine Anamnese nach ICD rechtfertigen würde.

Wenn dem Anders wäre, dann hätten wir 30% F65 Patienten im LAnde, denn jeder hat ein Faible zu oder für irgendwas, Pornos, Schuhe, Kleidung, Schminke, Parfüm, Fussball(!), führt gerne die Liste weiter, Ihr findet auch in Eurem Leben reichlich.

Ich möchte schliessen mit der Zusicherung, dass ich willentlich ausnahslos bestrebt bin so zu handeln, dass ich der Würde uneingeschränkt Rechnung trage, gegenüber Menschen, institutionen und gemeinschaftlichen Handlungsfeldern.

Und wenns mal nicht geklappt hat, dann ist in mir die Hoffnung, dass ich durch Gespräch und Entschuldigung dem Missgeschick Rechnung trage.

Demzufolg hier und jetzt die Entschuldigung, sollte ich mich mit meinem freizügigen Post im obigen Sinne inkorrekt verhalten haben.

schönen Sonntag zusammen

sturm gras

Gabriel1979
02.12.2018, 10:16
Ich für meinen Teil kann da positiv berichten
Was auch auf psychosomatischer Reha und habe gesagt das ich Windeln für mein Wohlsein nutze. In den sechs Wochen der Reha war es beim Psychologen genau 1mal kurz Thema und das war es.
Legte aber schon wert drauf es diskret zu machen und auch nicht das Reinigungspersonal damit zu belästigen. Also gebrauchte einfach in eine Tüte und ab in die Grösse Mülltonne.

SaphirWolf
02.12.2018, 10:32
jaja, und du hast aus versehen auf einem autobahnparkplatz die hose ausgezogen...... iss schon klar

Könntest du mir erklären was du mit diesem Beitrag sagen möchtest?

Windelwinni31
10.02.2019, 12:20
Hallo Zusammen

Also ich muss sagen ist schon Recht Interesant was hier für meinungen geschrieben werdenbei einigen habe ich mir doch schon einige gedanken gemacht und ich muß auch sagen das man doch bei der Wahrheit bleiben sollte.

Den ich habe habe in Kürze auch eine Psychosomatischen Reha vor mir und da mit den AB sein ist bei mir duch die bei mir bestehende Inko gekommen ich war auch schon in verschiedene Kliniken und hatte auch keine Probleme mit den Inko matrerilan das mir gestellt wurde.
da ich immer das weiter gegeben habe wie es mir von mein Urologen bescheinigt wurde.

Ich bin jetzt schon mal gespannt wie es bei der Psychosomatischen Reha ablaufen wird.

Mfg.: Windelwinni31

EngelNullSieben
11.02.2019, 22:27
Ich hatte auch schon mal ne Reha und da war es auch völlig problemlos. Ich bekam ein Einzelzimmer, damit ich meine Privatsphäre habe und die Windeln meiner Marke wurden bestellt. Bissel peinlich war nur der Moment, als die Schwester mir im Vorbeigehen am Schwesternzimmer hinterher rief, dass meine Windeln da sind und ich sie mitnehmen kann. Aber das hat wohl keiner mitbekommen, war nur ein komisches Gefühl. Bei den Behandlungen selbst gab es keine Probleme und die Windeln hab ich ganz normal im Mülleimer im Badezimmer entsorgt. Null Problemo.

mrcaipirinha
17.02.2019, 11:13
In einer Reha sind Windeln teils einfach medizinische Pflegeartikel wo sich gewiss keine Person vom Pflegepersonal etwas denkt. z.B. Halbseitige Beeinträchtigung nach einem Schlaganfall.
Ich persönlich muss sagen dass ich bereits wenn ich mal krank bin und ne starke Erkältung habe an vieles denke aber gewiss nicht ans Windeln tragen.
Wenn ich davon ausgehe dass ich gesundheitlich eine Reha benötigen würde wären Windeln wohl eher ganz weit hinten in meiner Prioritätenliste. Bei mir scheint der Bedarf des Windel tragens aber wohl auch nicht so ausgeprägt wie bei manch Anderen.

windelente
27.02.2019, 10:14
Als ich auf der geschlossen Psychiatriestation war, waren dort auch andere Patienten in Windeln.

Reez
18.03.2019, 20:40
tenamackie87 Du hast gefragt: Was war denn dieser seltsame Augenblick?

Es war auf der Geschlossenen, mein erster Abend dort und ich ging auf den Raucherbalkon, um frische Luft zu schnappen. Es sass da schon eine Patientin auf der Bank. Sie rauchte und las bei schlechtem Licht in einem gelben Reclam. Wir sprachen über belangloses Zeug und auch über die Klinik. Sie war frisch ausgebildete Lehrerin, hat aber noch nie im Beruf gearbeitet und hoffte darauf bald stationär eine DBT machen zu können. Irgendwann entschuldigte sie sich, sie müsse kurz zur Toilette. Als sie zurückkam meinte sie das sei wirklich mühsam, dass sie dauernd müsse... vor allem in der Nacht. Das sei jetzt wegen der Medikamente, denn das hätte sie vorher nicht gehabt, es erinnere sie an früher. Ich meinte nur, dass ich das auch kenne, aber ich müsse nicht und wechselte schnell das Thema. Sie sah mich entgeistert an, erst begann sie was mit einem fragenden Blick und dann mit einem Grinsen im Gesicht: "...dir haben sie Windeln angezogen!?!" Sehen hat sie das bei mir nicht können, aber sie hat im nächsten Moment geguckt als dächte sie darüber nach, dies eine gute Idee zu finden. Das Thema war vom Tisch. Ich habe ihr keine von meinem Vorrat angeboten und auch nicht gesagt, wie leicht man welche kriegen kann und wie gross die Auswahl ist, aus der man sich was aussuchen darf...

teddibär
11.09.2019, 19:19
Hallo,
von meinen Erfahrungen möchte ich auch berichten und anderen Mut machen.
Bei der Eingangsuntersuchung in der Reha wurde gefragt, ob ich Medikamente oder Hilfsmittel benötige. Das habe ich verneint. Nach ein paar Tagen stellte ich fest, dass die Zimmer nur alle zwei Tage gereinigt werden. So bin ich zu der Stationsbetreuung gegangen und habe erzählt, dass ich mein Unterbewußtsein so trainiert habe, dass es mich nachts nicht weckt wenn ich pieseln muss, damit ich durchschlafen kann. Deshalb würde ich Windeln tragen und darum wäre es gut, wenn der Mülleimer täglich geleert werden könnte. Auf meine Begründung für die Windeln gab es weder Fragen noch Stirnrunzeln und gern wollten sie die Reinigungskräfte informieren, täglich in mein Zimmer zu kommen. Windeln hatte ich natürlich selbst mitgebracht.
Im Krankenhaus vorher habe ich ähnlich argumentiert und auch dort war es kein Problem.
Wieder einmal zeigte sich, dass eine sachliche Beschreibung des Zustands zu einer problemlosen Lösung führt. Vielleicht hilft auch, dass einem ab einem bestimmten Alter egal ist, was die Leute denken ;-)

Übrigens steckte sowohl das Kopfkissen als auch die Matratze in einem wasserdichten wischdesinfizierbaren Bezug. So machte es nichts, als es trotz Gummihose einen kleinen feuchten Fleck gab und das dünne Bettlaken trocknete schnell.

Viele Grüße
Teddi

Kleini
11.09.2019, 20:23
Aalso, ich war 2013 ziemlich krank, um nicht zu sagen näher am Tod als am Leben. Ich habe 5 Wochen lang geschlafen und war ganze 3 Monate auf Intensiv weil ich mich bei einem Patienten mit Schweinegrippe angesteckt hatte. Dies führte zum septischen Schock bis hin zum Organversagen, aber darum gehts hier nicht.

Wenn man nach einer so langen Zeit aufwacht, kann man nichts mehr und wenn ich "nichts" schreibe, meine ich es auch genau so. Neben den vielen Geräten, Infusionen und was sonst noch so auf einer Intensiv zu finden ist, liegt man in einem voll elektrischen Pflegebett mit Antidekubitusmatraze und fährt Schiffchen. D.h. die Matraze wechselt alle paar Minuten die gefüllten Luftkammern, bei jedem Wechsel hat man das Gefühl aus dem Bett zu fallen. Der Grund dafür nennt sich CIP, critical illness polyneuro- und myopatie. Fast jeder der mehr als 1 Woche mal geschlafen hat, wird sie kennen lernen. Hierauf nun näher einzugehen, würde den Rahmen sprengen. Nur so viel sei gesagt, man kann sich nicht mehr bewegen.

Zum Einen liegt es daran, dass sich die Muskulatur zurückbildet, dies tut sie deutlich schneller als sie neu aufgebaut werden kann, zum anderen an biochemischen Vorgängen die an den Nervenzellen stattfinden. Bis heute ist die CIP noch nicht vollständig erforscht. Neben den lebenswichtigen Funktionen wie der Atmung, sind natürlich auch allle anderen Areale außer Gefecht gesetzt und es braucht viel Zeit und noch mehr Geduld, Hoffnung und Kraft, bis alles wieder funktioniert.

Als ich in die Frühreha kam um wieder laufen zu lernen, hatte man mir gerade meinen Dauerkatether gezogen. Natürlich hatte ich eine Blasenentzündung mit einem multiresitenten Keim, wenn schon denn schon, bin halt kein Typ für halbe Sachen. Dieser sorgte für den maximalen Kontrollverlust. Ich trug während dieser Zeit 24/7 Windeln. Das Pflegepersonal ging sehr pietätvoll damit um, alle wussten natürlich auch, dass ich aus derselben Branche kam. Umso unangenehmer war es mir allerdings, wenn man mich mal wieder "frisch" machen musste. Ich hätte die ganze Zeit schreien können aber das Personal war wirklich sehr einfühlsam und verständnisvoll. Einmal war mein Bett wirklich von oben bis unten vollgesch..., ich hatte Dünnpfiff aller übelster Sorte, auch im Darm hatte ich einen multiresistenten Keim. Ich wäre am Liebsten im Boden versunken aber der Pfleger meinte nur: "Herr Friedrich, auch wenn es ihnen schwer fällt, sie müssen sich dafür nicht schämen, sie können nichts dafür... ".

In dieser Zeit wollte ich nur noch eins: Schnell wieder fit werden und weg von den Windeln. Meine ganzen Freunde, Familenmitglieder usw., sie alle sahen mich ja. Selbst als es mit dem "körperlichen Wiederaufbau" voran schritt, hatte ich noch keine Kontrolle über meine Ausscheidungen. Aber wie gesagt, das Pflegepersonal hat nie eine Story daraus gemacht, es gehört eben zu ihrem Job! Umso schlimmer finde ich es, Pflegepersonal (und damit meine Kollegen) an der Nase herumzuführen. Entweder habe ich die Eier und sage was ich will, oder ich halte lieber meine Klappe aber irgendwelche Geschichten zu erfinden, nur um an Windeln ran zu kommen geht mal so gar nicht.

Ich habe auch wenig Verständnis für Menschen, die sich wünschen inkontinent zu werden. Mein Wunsch nach Windeln kam erst wieder zurück, als ich wieder alles unter Kontrolle hatte, aber das Verlangen kam definitiv zurück. Ich trage Windeln aus Spaß an der Freude, aus sexuellen aber auch aus praktischen Gründen. Wenn ich Bock drauf habe ziehe ich welche an, wenn nicht dann eben nicht. Die Gesundheit sollte für jeden ganz oben auf der Agenda stehen, nicht wie man sich selbst schädigen kann. Jetzt ist es doch deutlich mehr Text geworden, als ich wollte, aber ich war gerade im Flow :-)

Nur falls die Frage kommt: Ich habe mich ins Leben zurückgekämpft, hierbei hat mich mein ADHS nicht im Stich gelassen und kräftig unterstützt. Heute kann ich sagen wieder der alte zu sein, wobei das auch nicht ganz stimmt. Ich denke heute anders über das Leben und nehme vieles auch bewusster wahr. Körperlich aber bin ich wieder voll leistungsfähig was für mich nachwievor an ein Wunder grenzt. Ich war zur richtigen Zeit im richtigen Krankenhaus mit den richtigen Ärzten und hervorragenden Pflegern... Das ist leider nicht immer so und ich kann es ganz gut beurteilen...

schnulliboy
16.09.2019, 08:21
Kleini

ein wirklich schöner Post!
Ursprünglich komme ich auch aus dem mediz. Bereich und weiß von daher sehr gut, wovon Du berichtet hast! Was Dir passiert ist, wünscht sich wohl niemand! Mir lief es beim Lesen "kalt den Rücken runter" bei dem, was Du durchgemacht hast! Da kann ich Dich nur beglückwünschen, DAS überstanden zu haben!
Es ist nämlich so, daß auch mein Körper einen schon recht ernsthaften "Angriff" zu überstehen hatte mit allen nur denkbaren Nebenwirkungen (z. B. allein durch die Chemo) MIT polyneuropatischen Erscheinungen u.v.m.! Ich jedoch hatte alles in allem sehr viel Glück im Unglück und darf hoffen, die Sache überstanden zu haben, warte nun auf MEINE Reha. Da kenne ich es eigentlich so, daß es ausschließlich Einzelzimmer geben sollte, womit meine Schnullerleidenschaft kein Problem sein sollte. Das bliebe auch mein Geheimnis, welches niemanden was angeht. DL bin ich nicht, auch kein AB - das nur nebenbei.
Du hast einen wirklich schweren Weg hinter Dir, dagegen ist meine Erkrankung fast ein "Kindergeburtstag" und dennoch - auch mir hat es gereicht! Ich wünsche Dir für die Zukunft alles erdenklich Gute und vor allem GESUNDHEIT!

LG!

Kleini
18.09.2019, 18:14
schnulliboy

Danke, Gesundheit ist das höchste Gut eines jeden Menschen. Ich lebe seitdem bewusster und intensiver, meine Gefühlswelt hat sich definitiv verändert. Ich bin unglaublich froh darum keine bleibenden Schäden behalten zu haben und v.a. auch wieder arbeiten zu können.

Dennoch: Auch jede Art von Krebserkrankung ist eine sehr schwerwiegende und extrem belastende Erkrankung. Früh erkannt gibt es heute gute Heilungschancen, aber es sterben immer noch viel zu viele Menschen an Krebs weil Warnzeichen falsch gedeutet werden. Wie dem auch sei, ich bin mir sicher, dass auch Du nach der ganzen Tortur ein paar Dinge anders siehst. Wenn das alles noch zu frisch ist, wird das mit Sicherheit später noch kommen.

Ich wünsche Dir alles Gute in der Reha, meine war schon ziemlich lustig und ich habe Freundschaften geschlossen, die bis heute noch anhalten. Wichtig ist aber auch, wenn Du merkst, dass es Dir auf die Psyche schlägt, nimm Dir die Hilfe die Du kriegen kannst!

Dadurch, dass ich auch in der deutschen Sepsis Hilfe bin habe ich so viele Menschen kennen gelernt, die nach schwerwiegenden Krankheiten PTBS entwickelt und wirklich damit zu knacken haben.

Ich habe über meine Zeit geschrieben und konnte es so wirklich gut verarbeiten, aber das kann ganz sicher nicht jeder. Außerdem erzähle ich vor Pflege- und Notfallsanitäterschülern oft meine Geschichte von der "anderen Seite des Lebens...", nur um neue Fachkräfte darauf zu impfen, was man so alles erlebt (Träume, Halluzinationen im Delir, wie es ist gelagert zu werden, endobronchial abgesaugt zu werden usw...). Für mich ist Kommunikation elementar wichtig und diese kommt gerade in der Pflege, aber auch der Notfallmedizin zu kurz. In meinen Ausbildungsunterlagen sind viele Bilder von mir im Koma, i.d.R. erkennen die Schüler mich nicht.

Ich erzähle denen dann immer, dass nachmittags noch ein echter Patient kommt und mal aus Patientensicht seine Erfahrungen schildert. Wenn ich dann nach der Mittagspause das Rätsel aufdecke... glaub mir, es traut sich kein Schüler auch nur einen Mux von sich zu geben. Die Klasse ist bis zum Ende absolut still. Am Ende mache ich dann immer eine Frage-Antwort-Runde. Die Schüler dürfen mich alles fragen, was sie bedrückt. Hier sehe ich dann, wie sehr es den ein oder anderen beschäftigt. In fast jeder dieser Unterrichte, fängt mind. einer an zu weinen. Allein die Reaktion, wenn ich denen sage: Ihr kennt die Person von den Bildern, ich stehe heute vor Euch.... Du kannst sehen wie denen alle Gesichtszüge entgleiten und genau das ist es, was ich erreichen will.

Wenn Du auch aus der Pflege kommst und vlt. auch unterrichtest, dann denk mal darüber nach! Es kommt nicht darauf an wer näher am Tod war oder nicht, es kommt auf die Sache an. Die wissen nicht wie man sich tatsächlich fühlt, wenn die Chemo los geht, wie es ist, wenn man über der Schüssel hängt und kaum aus eigener Kraft wieder hoch kommt. Die kennen die Schmerzen nicht aber sollen damit umgehen können! Gerade in der Medizin gibt es nur wenige, die über so dramatische Dinge berichten können. Für die Azubis ist es ein großer Unterschied ob da jmd. spricht der vom Fach ist oder jmd. der keine Ahnung von Medizin hat. Wir können beide Seiten beurteilen... So, jetzt schreibe ich schon wieder nen halben Aufsatz, wollte ich gar nicht. Aber ich war eben im "Flow".

schnulliboy
19.09.2019, 12:58
Hallo Kleini,

vielen Dank für diesen ausführlichen Post. Vieles von dem, was Du berichtet hast, kenne ich auch, teile ich. Ja, ich habe tatsächlich unterrichtet, bin Lehrrettungsassistent und habe unzählige Praktikanten auf dem RTW erlebt. Du hast völlig Recht, man kann einen Unterricht nicht praxisnahe genug durchführen! Es ist auch schwierig, weil den Azubis jegliche Erfahrungen fehlen. Genau so ist es, der Umgang mit dem Patienten - ABER auch mit Verstorbenen will gelernt sein!
Wegen einer verlorenen Ausschreibung und anschl. Dumpinglohn, sowie einer sehr eigenwilligen Firmenphilosophie des neuen Anbieters (da mag man nur sehr junge und unerfahrene Mitarbeiter, die lassen sich noch verar......) war es mir nicht mehr möglich, von diesem Job zu leben, ich wechselte und machte das Hobby zum Beruf - gezwungenermaßen. Ironie des Schicksals ist es, daß mich ausgerechnet ein User dieses Forums auf diesen Weg "mit der Nase gedrückt" hat. Dadurch ist mir allerdings die fortführende Ausb. zum "Notfallsanitäter" entgangen. Das kam nun ENDLICH (leider) nach meiner Zeit.
Es geht den AG zwar (allgemein) nichts an, welche Krankheiten man hat, jedoch war es in meinem Fall sinnvoll, "mit offenen Karten zu spielen". So weiß jeder Bescheid und ich erlebe allgemein großes Verständnis.
Mein AG ist allgemein recht sozial eingestellt - zum Glück! Das ist in meiner (neuen) Brange (Bahn) nicht selbstverständlich!

Wie gesagt, ich hatte SEHR viel Glück, habe den Ernst der Lage gerade noch rechtzeitig erkannt, bin jetzt in einem Nachsorgeprogramm und hoffe, daß die Sache damit ausgestanden ist. Dennoch ist nichts, wie vorher, da fehlen einfach mal 21 cm vom Colon escendens, sowie von signumidalen Übergang zum Rectum und das bekomme ich schon täglich zu spüren!
Aber wer eine SEPSIS - eine RICHTIGE Sepsis durchgemacht hat, da kann man nur sagen: "Willkommen zurück im Leben"!!! DAS überlebt nicht jeder!!!

Ja, man sieht nach so einem "Angriff" auf den Organismus vieles anders. Dennoch, ich bin verhältnismäßig alt, Du aber bist sicher etliches jünger (hab jetzt nicht nachgesehen) und junge Menschen müssen - sollen LEBEN!!!
Dir alles Gute!

LG!