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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hatte schon einer eine "Inkontinenz-Beratung" ?



Glaublich
14.08.2018, 21:04
Ich bin auf das Wort "Inkontinenz-Beratung" gestoßen.
Sie wird (laut Internet) von Apotheken, Sanitätshäuser, Hersteller und Händler kostenlos angeboten, um den Kunden über Produkte, Anwendung und Kostenübernahmen zu informieren (und für die eigenen Produkte zu werben) . Dabei wird ein Standard-Fragebogen ausgefüllt und dem Menschen Mut gemacht.

Hatte schon mal einer so ein Beratungsgespräch?
Wie läuft sowas ab?

Meine Gedanken sind: wenn jahrelanger Inko oder auch ein eingefleischter DL an so einer Beratung teilnehmt, muß er grinsen? Wie sieht der Unterschied zwischen der Theorie vom Händler und die jahrelange Praxiserfahrung aus?

FuldaTiger
14.08.2018, 22:39
Ja, ich hatte als es krankheitsmäßig bei mir anfing, auch Inko-Beratungsgespräche.
Das ging netterweise von der Klinik aus und ich wurde auch gefragt ob ich das in Anspruch nehmen möchte.
Einen Standard-Fragebogen musste ich gar nicht ausfüllen.
Sämtliche relevante Informationen wurden mit meinem Einverständnis mitgeteilt.
Der Berater war selbst Rollstuhlfahrer und konnte mir so genau erklären warum es ging.
Die Beratung erfolgte auch in der Klinik.
Also konnte ich wenn ich später noch Fragen hatte, direkt nach fragen.
Ja, wir mussten auch bei ganz intimen Fragen beide grinsen, ist doch auch normal.
Natürlich haben sich die technischen Möglichkeiten im Laufe der Jahre und auch die Praxiserfahrung verändert.
Was damals noch schwierig war, ist heutzutage viel einfacher.

diaperBoy25
15.08.2018, 17:48
Also eine richtige Beratung hatte ich nicht bekommen. Bei mir war es eher so: ich habe meine Diagnose bekommen und dann wurde mir mitgeteilt welche Möglichkeiten es gibt. Also welche Versorgung möglich wäre und was ich mir vorstellen könnte. Da ich vor der Diagnose schon Windeln getragen habe war für mich die Wahl klar. Ein Zettel habe ich nicht ausfüllen müssen. Als es dann zur Versorgung überging, ( Rezept) habe ich mich bei der Krankenkasse erkundigt wie das abläuft und die haben mir dann eine Liste mit Vertragspartnern gesendet wo ich mir einen aussuchen konnte. Beim Vertragspartner wurde dann am Telefon gefragt:
Um welche inko handelt es sich
Wie oft nässt man ein
Wie viel trinken sie
Ist man mobil oder Bettlegrich
Ob sonst noch Erkrankung vorhanden sind.

Als das geklärt war habe ich die Muster erhalten welche die Kasse zahlt( Zuzahlungsfrei) und die Zuzahlungspflichtigen ( privatleistung) naja Kassenwindeln kann man eigentlich vergessen. Ich weiß das man kämpfen muss dann bekommt man auch die besseren Windeln bezahlt aber im Moment habe ich keinen Nerv drauf. Aber eine richtige ausführliche Beratung habe ich nicht erhalten. Ich hatte eher das Gefühl das es dem Arzt selbst sehr unangenehm war mir das Ergebnis mitzuteilen.

Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen!

Liebe Grüße

Diaperboy25

Glaublich
16.08.2018, 21:15
Danke für die Antworten.
Schön finde ich, daß es wohl erfahrende Berater gibt. Das war meine Befürchtung nach dem ich diesen Test gelesen habe:
http://www.test.de/Beratung-bei-Inkontinenz-Kein-Verlass-auf-Profis-5196555-0/

diaperBoy25
17.08.2018, 14:53
Es kommt wahrscheinlich wirklich drauf an wie die Mitarbeiter bei den Vertragspartnern geschult werden. Was ich auch nicht wusste ist das man eigentlich auch Anspruch auf eine Beratung zu Hause hat. Aber wenn man das bei der Kasse abspricht wissen die von nichts;)

Windelfee
11.09.2018, 21:24
Ich! Eine Inkontinenzberatung im Krankenhaus wo auch die Urodynamik gemacht wurde.

Ich musste ein Tagebuch führen, mitbringen und das wurde überprüft. Kein Scherz. Die haben die Mengen die ich an Trink- und Ausscheidungsmenge aufgeschrieben hab, gegengerechnet. Puh, da ging mir etwas der Reis, denn gerade Nachts, wenn ich es mal aufs Wc schaffte, waren die Angaben alles andere als genau.
Dann wurde getestet, ob ein Beckenbodentraining Sinn machen würde. Mit ein paar Muster von Einlagen bin ich dann wieder abgezogen.
Mir persönlich hat die Beratung nur dahingehend was gebracht, dass ich jetzt weiß, dass ich nen zu stabilen Beckenboden hab (vermutlich durch das lange zusammenzwicken vorher) und mir wegen meines Alters eigentlich zu Einlagen geraten wurde. Dass ich mich damit nicht sicher fühle, vorallem unterwegs, war denen relativ wurscht. Tja, das war's. :-)
Ich brauche keine Beratung mehr diesbezüglich und für Infos über Windeln & Co hab ich ja euch! ;)

Im San-Haus konnte ich es mir aber dann, wie schon mal berichtet, selbst aussuchen, mein Hausarzt war zum Glück so geschickt und schrieb auf die Verordnung nur "Inkontinenzmaterial saugend" oder so ähnlich. Nix konkretes auf jeden Fall! :)

mickdl
16.09.2018, 20:32
Das mit dem Tagebuch führen hatte ich auch. Damit war dann allerdings auch relativ klar was ich brauchte (in meinem Fall auch Vorlagen). Da ich den Stress mit der Kasse & Inkontinenzberatung vom Versorger schon von einem Pflegefall in der Familie kannte, hab ich dann über das Hilfsmittelverzeichnis selber was passendes rausgesucht und den Arzt gebeten die benötigte Menge, den ABL-Wert und die Aufsauggeschwindigkeit auf das Rezept zu schreiben. War etwas Diskusion und ich hatte das Gefühl das er sich selber noch nicht wirklich damit befasst hatte... Am Ende hat er es aber gemacht - und damit war die Diskussion mit dem Versorger vom Tisch - der muss halt liefern was auf dem Rezept steht. Wenn nichts spezifisches auf dem Rezept steht entscheidet der Versorger nach "Beratung" - und man bekommt i.d.R. billigen Mist. Mit den passenden Daten auf dem Rezept fallen dann allerdings die "billigheimer" und die zuzahl Diskussion aus... :-)