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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bericht im Spiegel



tanja1
22.11.2017, 14:04
Der Spiegel beschreibt den Windenfetischismus, aus meiner Sicht recht gut.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-129737033.html

Viel Spass.

Windelfreund_s46
22.11.2017, 14:36
Hez Tanja,

ja, der Artikel im Spiegel ist interressant. Aber er beleuchtet nur den AB Bereich.

Aber der Artikel yeigt mal wieder, wie lange es noch dauern wird, bis Menschen, die so eine Neigung haben, immer noch als unnormal dargestellt werden.

Agent-Orange
22.11.2017, 14:52
Was bedeutet schon "normal"? Normal ist, was die Mehrheit macht, bzw. die, welche eine "Norm" bestimmen. Wer da nicht mitmacht, ist eben un-normal. Wie oft habe ich schon gehört, dass dieses und/oder jenes nicht normal sei. Der Spruch (Geschrei trifft es besser) meiner Mutter: "Du bist doch nicht normal!" gellt mir heute noch in den Ohren. Ist mir mittlerweile egal.
Und wenn man mal eine Studie machen würde, warum jemand Psychologie studiert, dann würde eine weitere Blase platzen: die meisten haben selber "Probleme" und hoffen durch ihr Studium diese zu lösen oder besser verdrängen zu können. Das ist ja auch "normal".
Na da bin ich doch lieber nicht normal.

FranzW
22.11.2017, 18:11
Und wenn man mal eine Studie machen würde, warum jemand Psychologie studiert, dann würde eine weitere Blase platzen: die meisten haben selber "Probleme" und hoffen durch ihr Studium diese zu lösen oder besser verdrängen zu können. Das ist ja auch "normal".
Na da bin ich doch lieber nicht normal.

Die Kritik, die Du an Psycholog*innen übst, geht aber ziemlich ins Leere. Es ist allgemeiner Konsens, dass jede und jeder, der/die andere Menschen psychologisch therapieren möchte, zuerst einmal selbst seine/ihre eigenen Probleme aufarbeiten muss und das passiert in jeder ernstzunehmenden Ausbildung.

Die meisten Psycholog*innen, die ich kenne, orientieren sich übrigens an der Schule der systemischen Therapie, und therapieren daher nicht das, was unnormal ist, sondern nur dort wo ein Leidensdruck herrscht und haben als Therapieziel nur eine Systemänderung, die den Leidensdruck für alle beteiligten herausnimmt.

Liebe Grüße aus Österreich,
dem Land in dem Paul Watzlawick lebte und wirkte!

Agent-Orange
22.11.2017, 18:37
Aaaaaaa-ha! Sooo ins Leere scheint's ja dann doch nicht gegangen zu sein, wie Du ja selber schreibst "... zuerst einmal selbst seine/ihre eigenen Probleme aufarbeiten muss". Tja - und wer hat die nicht? Außerdem kann ich ja nur für bzw. über die PsychologInnen reden, die ich selber "kenne". Und das sind - zugegebenermaßen - nicht gerade viele. Der Rest meiner Einschätzung beruht tatsächlich nur auf Hörensagen.
Dass "nur" die therapiert werden, die "Leidensdruck" haben ist auch nicht sooo ganz richtig, denn dann würden ja diejenigen, welche eine Gefahr für sich und andere darstellen, und dabei keinen Leidensdruck empfinden, auf der Strecke bleiben.
Woll'n wir doch nicht.
Schöne Grüße nach Ösiland, wo S. Schlomo Freud praktizierte. :D

Taggy
22.11.2017, 21:06
Wenn der Presse die Themen ausgehen muss was "neues" gefunden werden...

WSvenH
23.11.2017, 03:56
der bericht ist sehr einseitig auf die Lust und das Sexuelle bezogen, aber ich fuehle mich dort der Gesellschaft gegenueber schlecht dargestellt.
Ich bin 24/7 (eher 25/8) und das ist jetzt primaer mal eine Besonderheit die als Ursache nicht die sexuelle Lustgewinnung hat, sonder hoechstens(!) damit korreliert.

Am allermeisten hat mich aber diese bescheuerte Mann/Frau Trennung genervt. 'Nuff said. Sowas kotzt micht echt an. (Sorry)

Bongo
23.11.2017, 10:08
mir gehts da ähnlich.
ich fühle mich durch die klare beschreibung in dem artikel - und besonders durch die genannten beispiele - ziemlich herabgewürdigt.
das beschriebene verhalten ist schon recht ...extrem.
irgendwo kinderbettwäsche klauen weil man davon ne erektion bekommt... o.O
ich bin nicht so. ich trag einfach nur windeln.
ok, wer ist schon völlig normal?
aber derart komplett gesellschaftsunverträgliche verhaltensstörungen hab ich nicht.
deshalb finde ich es schon unverschämt, dass mir als "betroffenem" unterstellt wird, typischerweise dinge wie die beschriebenen zu tun :/

Gizmo_S
23.11.2017, 11:36
Hallole,

Normal ist relativ. - Für mich ist es normal, dass ich mit Schnuller gewickelt im Strampler schlafe, für andere halt nicht. - Für so manch einen ist es normal, dass er raucht, was an sich genauso unnurmal ist... *g*

Nuckelgrüßle
Nuckel-Andy

Bongo
23.11.2017, 13:47
red ned so blöd daher

grey
23.11.2017, 16:59
Also bei aller Kritk an dem Artikel, finde ich es doch gut, dass das Thema nun wohl schon zum zweiten Male von ernst zu nehmender Presse überhaupt aufgegriffen wird. Das ist doch auch ein Zeichen dass abdl in der Gesellschaft langsam wenn auch nur langsam aber doch einen Platz bekommt. Ich meine, den Spiegel lesen ja nun nicht gerade wenige, und so wird dieser Fetisch in die Köpfe der Leute getragen. Es findet eine Bewusstmachung statt, und das ist doch schon mal positiv.

So sehe ich das.

Bongo
23.11.2017, 18:20
ok, sie betonen immer wieder, der fetisch sei harmlos.
aber sie nennen ihn auch verstörend.

und gerade weil viele leute den spiegel lesen, bin ich irgendwie nicht begeistert, dass die jetzt glauben, wir sind alle so komische käuze, denen beim anblick von _fremder_ kinderbettwäsche einer abgeht und die diese deshalb stehlen...

Windellukas
23.11.2017, 19:14
Für mich ist es normal, dass ich mit Schnuller gewickelt im Strampler schlafe

Du wickelst dich mit einem Schnuller? Wie geht das denn?

Pimpernuckel
24.11.2017, 09:43
Also bei aller Kritk an dem Artikel, finde ich es doch gut, dass das Thema nun wohl schon zum zweiten Male von ernst zu nehmender Presse überhaupt aufgegriffen wird. Das ist doch auch ein Zeichen dass abdl in der Gesellschaft langsam wenn auch nur langsam aber doch einen Platz bekommt. Ich meine, den Spiegel lesen ja nun nicht gerade wenige, und so wird dieser Fetisch in die Köpfe der Leute getragen. Es findet eine Bewusstmachung statt, und das ist doch schon mal positiv.

Mal davon abgesehen, dass der Artikel alt ist und wir den hier schon hundertmal durchgekaut haben, bleibt zu kritisieren, dass der Grundton sehr unterschwellig negativ ist. Das hat sowas von "Ich find's nicht schlimm, dass dein Kinderzimmer unordentlich ist, aber aufräumen könntest du mal wieder. Liebe Grüße! Deine Mutter". *lach*

Pi

TenaFrank
25.11.2017, 16:43
Naja SPIEGEL. Nachdem man mit Trump-Bashing wohl nichts mehr verdienen kann suchen sie wohl neue Themen. Nee dieses Medium kann mir gestohlen bleiben...

Windelfee
25.11.2017, 17:20
Ich hab den Artikel auch gelesen und ich find ihn ebenfalls herabwürdigend. Verstörend? So einen Fetisch - bei dem wirklich niemand zu schaden kommt, den die meisten in den eigenen vier Wänden ausleben und sich nur harmlos (jugendfrei) in Foren drüber unterhalten - das nennen die verstörend!
Da gibt's andere, wie soll ich's nennen "Verbrechen", die wirklich was verstörendes haben. Das ABDL sein ist ein harmloser Fetisch - nicht mehr und nicht weniger!

TenaFrank
26.11.2017, 19:33
Hinergrund des Artikels ist wohl solgende Studie:

A Qualitative Exploration of Adult Baby/Diaper Lover Behavior From an Online Community Sample. Zamboni B.D.

Leider nicht frei zugänglich, Zugriff kostet einiges... Wäre interessant gewesen, schade.