Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : «Drei 10-Jährige waren mit Windeln im Klassenlager»
Junior-Ultra
05.07.2017, 14:57
Naja, 20 Minuten mal wieder:
http://www.20min.ch/schweiz/news/story/-Drei-10-Jaehrige-waren-mit-Windeln-im-Klassenlager--12874884
windel_ch
05.07.2017, 21:31
Hallo Zusammen
Habe den Artikel heute morgen auch gelesen. Denke aber dass die Doc Fr. Doggweiler schon lange keine "Baby" Windel mehr in der Hand gehabt geschweige ein Kind damit hat herumlaufen sehe. Die heutigen Soft-Windeln rascheln ja (fast) nicht mehr und sind unter Kleidung nicht mehr zu hören.
Habe mich auch gefragt, warum dieser Artikel jetzt erscheint. Ist bereits das Sommerloch entstanden?
Gruss windel_ch
Ja, gab da schon mal was: http://www.20min.ch/schweiz/news/story/20980784 Bettnässen wegen Stress - Teenies tragen Windeln
SaphirWolf
05.07.2017, 21:34
Ja, da prallen wieder unterschiedliche Lager aufeinander...
Die eher konservativ Eingestellten meinen das es nicht früh genug sein kann und das es keinerlei Fälle von inkontinenten Kindern geben darf.
Interessant wären da wirkliche Zahlen, die darlegen ob die Zahl zugenommen hat oder nicht.
Irgendwie haben die offenbar grad mal wieder einen DL-Praktikanten:
http://static01.20min.ch/panorama/news/story/Grossbritannien-steckt-in-einer-Toepfchen-Krise-25578659
Pimpernuckel
06.07.2017, 06:58
Ist bereits das Sommerloch entstanden?
Vermutlich, denn ich bin mir sicher, faktisch lässt sich weder die eine noch die andere Sichtweise beweisen. Aus dem Dunstkreis meiner Mutter (Lehrerin) weiß ich, dass windeltragende Kinder auf Klassenfahrten nix ungewöhnliches sind. Das ist aber nicht erst seit ein paar Jahren so. Auf dem Gebiet wird also irgendwas gesehen, was wohl kaum zutrifft. Warum und weshalb die Kinder dann Bettnässer sind oder unter Drang- und Stressinkontnenz leiden ist ein anderes Thema, aber ohne diese Hintergründe zu beleuchten, macht es wohl kaum Sinn da den Untergang der zivilisierten Welt herbeizureden. Es gibt genug Kinder mit Entwicklungsverzögerungen und -störungen, die trotzdem keine Windeln tragen genauso wie scheinbar normal entwickelte Kinder trotzdem nachts das Bett bewässern können. Zu jeder der in den Artiklen propagierten Thesen findet man Gegenbeispiele/ Gegenthesen.
Pimpernuckel
pinkpanther
06.07.2017, 07:41
Schlecht recherchiert, viele Kommentare auf niedrigstem Niveau. Keine Fakten. Absoluter Hammer sind manche Kommentare.
"Man Muss die Kinder nur erziehen" - am besten wie Früher --> Bett nass --> Tracht Prügel.
"Die Böse globalisierte Windelindustrie ist Schuld" --> Am besten beim G20 Gipfel demonstrieren.
"Mein Kind ist super, das war schon mit 1,5 Jahren trocken, läuft schon..." --> Wir üben niemals Druck aus.
"Die Bösen Mütter: Alleinerziehend! Geht gar nicht! Arbeiten als Mutter! Die Mutter ist zur Brutpflege bestimmt - der Mann muss das Geld verdienen. Wenn nicht ist der Mann ein erfolgloses Weichei-Schlaffi, der mit einer karrieregeilen und egoistischen Rabenmutter verheiratet ist!!!
Bei uns ist das Bettnässen familiär bedingt, nur hat früher einfach niemand darüber geredet. Zu Zeiten meiner Eltern gab es, das Bett nass war eine Tracht Prügel - hat aber nichts geholfen. Nach Aussagen meines Vaters waren es damals auch vereinzelt Kinder. Heute spart man sich das nasse Bett, wenn man Windeln anhat und der Hintern ist auch nicht mehr rot vom Rohrstock.
In meiner Zeit gab es noch einen Klassenkameraden der im Schullandheim gewickelt wurde - das war in den Siebzigern. Die Lehrerin meinte, dass das häufiger vorkommt. Meine Kids sind nachts auch sehr spät trocken gewesen (6 bis 8). Im Schullandheim gab es aber auch Einzelfälle, die Nachts Auslaufmodelle waren.
Es gibt übrigens Studien, die keinen Zusammenhang mit Intelligenz und Sauberkeitserziehung. Diese Power-Mamis die Ihr Kind möglichst schnell entwickeln wollen haben nur Angst, dass das Kind irgend etwas verpasst. Wir hatten und haben solche auch im Dunstkreis meiner Kinder. Eine Mutter war ganz stolz: Meine Tochter braucht mit 20 Monaten keine Windel. Oh Schatz bist du Groß! So toll! Oh, jetzt hat sie in die Hose gepieselt, wo kann ich sie umziehen? -> Heulen -> Scham -> Tränen.
Hi Leute
Da muss ich auch was dazu sagen ;-). Ich weiss nicht, was für ein Theater oft über Windeln tragen (bei Babies und Kindern) gemacht wird. Bei Babies und Kleinkindern von Inkontinenz zu sprechen, wäre eh falsch.
Früher wurden Kinder sehr oft zum sauber und trocken-werden erzogen, ja teilweise fast getrimmt um nicht gezüchtet zu sagen. Auch mein Vater war stolz, dass er seine Kinder mit 12-18 Monaten trocken hatte. Mit Zucht und Ordnung geht alles. Ja, das geht. Aber ob das wirklich Sinn macht und den Aufwand wert ist, jede Nacht ein- bis zweimal aufzustehen, das Kind zu wecken und aufs Töpfchen zu höcken? Ich meine, dass das sauber und trocken werden ganz natürlich abläuft und dies halt je nach Mensch unterschiedlich früh oder halt eben etwas später. Dazu kommt, dass bis vor zwei Jahrzehnten die Kinder auch erst mit 6 oder 7 eingeschult wurden und somit die Rate an Windelträgern schon darum massiv tiefer war.
Lasst die Kinder doch Kinder bleiben und machen wir nicht so ein Theater um Kinder, die noch Windeln tragen. Es gibt definitiv schlimmeres :-). Bei den Meisten geht das Einnässen eh fast von selber weg.
Grüsschen Tanja
pinkpanther
06.07.2017, 20:11
Danke Tanja!
Ich kann das Argument mit den besser saugenden Windeln nachvollziehen.
Meine Schwester ist 1988 geboren und wurde mit Fixies gewickelt. Als sie mit 3 Jahren immernoch nicht trocken war, hatte unsere Mutter langsam die Faxen dicke. Meine Schwester bekam dann tagsüber nur noch Strampelpeter Flockenwindeln, die mit einer Wickelfolie angelegt wurden. Der Effekt setzte sofort ein, sie kam jedesmal gleich angerannt: "Mamma, nass!" und versuchte, die nasse Windel loszuwerden. In kürzester Zeit war sie dann tagsüber trocken.
pinkpanther
07.07.2017, 11:42
Ich kann das Argument mit den besser saugenden Windeln nachvollziehen.
Meine Schwester ist 1988 geboren und wurde mit Fixies gewickelt. Als sie mit 3 Jahren immernoch nicht trocken war, hatte unsere Mutter langsam die Faxen dicke. Meine Schwester bekam dann tagsüber nur noch Strampelpeter Flockenwindeln, die mit einer Wickelfolie angelegt wurden. Der Effekt setzte sofort ein, sie kam jedesmal gleich angerannt: "Mamma, nass!" und versuchte, die nasse Windel loszuwerden. In kürzester Zeit war sie dann tagsüber trocken.
Ja natürlich. Auf der anderen Seite: Du weisst nicht, ob sie auch ohne Wickelfolie und Flockenwindeln gleich schnell trocken geworden wäre. Ich wurde in einer Kombi aus Flockenwindel und Moltex gewickelt. Ich fand beides sehr gut, wobei ich die Windel mit Klebebändern einfach besser fand (und immer noch finde).
Manche Eltern machen schon Druck sauber zu werden: Stoffwindeln sind ein großer Aufwand. Pampers kosten Geld. Sozialer Druck. Wenn ich Stoffwindeln wasche, ist gelegentlich eine nasse Hose auch nicht mehr Aufwand.
Vielen Kindern tut der Druck aber nicht wirklich gut - der Sauberkeitszeitpunkt wird nicht wirklich damit nach vorne verschoben. Es gibt aber viele Tränen und ein schlechtes Gewissen. Ich wurde mit Druck und List aus den Windeln gebracht. Hat aber auch nichts an meiner Neigung geändert.
Ganz interessant fand ich das auch im Skikurs (meine haben Skifahren mit 2,5 bzw. 3 gelernt). Unsere hatten Windeln und danach länger noch Pants zur Sicherheit an. Das ganze wurde ganz befreit genossen und wir hatten viel Spaß. Viele andere Kinder hatten regelmäßig die Hose voll und der Skitag war zu Ende: Es gab tränen! Drama! "Du bist noch zu klein zum Skifahren! Wir müssen jetzt heim!" Den Stress haben wir uns einfach nicht angetan. Wir haben einfach kein großes Aufheben um unsere "Sicherheitsmaßnahmen" gemacht und es war wirklich stressfrei. Die Skilehrer sahen das Thema übrigens ähnlich...
Ich kann mich da nur anschließen, mit Druck wird nicht viel erreicht. Ich denke viele Familien üben heute nicht mehr so eine Druck auf ihre Kinder aus und lassen sie mit leichter Unterstützung trocken werden.
Und hierbei kommen die besseren Produkte natürlich zum Tragen denn bis auf das Wechseln der Windeln fällt ja in der Regel kein weiterer Aufwand an wie z.B. Wäschewaschen.
Ich bin mit einer Kombi aus Stoffwindeln und Wickelfolie mit Einlagen groß Geworden und trotz Druck erst mit 3,5Jahren tagsüber trocken gewesen. Nachts trage ich bis heute Windeln bzw. wieder.
Gerade für die Nacht hatten meine Eltern nichts unversucht gelassen mir mein Einässen unangenehm zu gestalten bzw. auszutreiben. So wurde offen mit allen im Familien- und Freundeskreis drüber diskutiert was man Unternehmen könnte, es gab auch Mal den Hintern voll. Später wurde die Windel dann gegen einen Müllsack im Bett getauscht mit dem Erfolg, dass häufig das Bett mitten in der Nacht neu bezogen werden mußte. Als mit 7Jahren immer noch keine Besserung in Sicht war kamen diverse Arztbesuche hinzu mit den Unterschiedlichsten Therapieversuchen. Zumindest wurde ab da der Müllsack wieder gegen Windeln getauscht die ich seitdem fast durchgängig bis heute in der Nacht verwende.
Zwar wurde auch hier wieder anfänglich versucht mir das Windeltragen unangenehm zu gestalten in dem ich recht früh am Abend mit meiner kleinen Schwester zusammen gewickelt wurde und dann notfalls auch bewusst in die Windel machen mußte. Begründet wurde es immer damit, dass es für meine Mutter einfacher sei uns in einem Abwasch zu wickeln. Auch musste ich von da an Windel bei längeren Autofahrten tragen oder wenn wir Abends von Bekannten nach Hause fuhren denn es könne ja passieren, dass ich einschlafe. Gerade dieses habe ich als extrem unangenehm empfunden. Denn wir hatten ein paar Bekannte die etwas weiter weg wohnten und selbst Kinder in meinem Alter hatten. Und gerade dort hatte meine Mutter es als nötig angesehen mich nicht nur für die Rücktour am Abend zu wickeln sondern auch schon auf dem Hinweg. Und wenn die Windel erstmal an war wurde diese nicht abgenommen wenn wir da waren sondern nur gegen eine frische getauscht wenn diese benutzt wurde und das auch öffentlich für alle.
Ich habe irgendwann als ich älter war und selbst gerade dabei war ein Kind groß zu ziehen mit ihr über die Zeit gesprochen und sie hatte versucht mir zu erklären, dass es ihr unangenehm war ein großes Kind zu haben welches noch Windeln trägt und sie dachte ich würde diese nur aus Faulheit benutzen und dadurch versuchte sie dann mir die Windeln so unangenehm wie möglich zu machen.
Interessant war, dass kein Arzt damals eine wirkliche Ursache feststellen konnte und ich mich später aus Scham auch nicht wirklich getraut haben selbst weiter nach der Ursache zu suchen. Auch meine Frau hatte immer wieder ohne Erfolg versucht mich zu ermutigen, dass Bettnässen untersuchen zu lassen. Erst vor kurzem förderte eine Blasenentzündung die eventuelle Ursache ans Licht. Bei den Untersuchungen wurde festgestellt, dass meine Blase nach dem Wasserlassen noch teilweise relativ viel Restharn enthält. Da ich auch über einen Recht festen Schlaf verfüge vermutet der Arzt hier das es teilweise zu einer natürlichen Schutzfunktion der Blase in der Nacht kommt welch durch den festen Schlaf dazu führt, dass es in meinem Fall in die Windel geht bzw. früher dann auch ins Bett. Da sonst alles in Ordnung ist geht der Arzt derzeit von einer angeborenen Eigenschaft meiner Blase aus. Ich bin gespannt was die weiteren Untersuchingen ans Licht bringen. Zum Glück habe ich eine Frau die sich nicht an meinen Windeln stört. Einzig unser Kind macht mir etwas Sorgen wenn es irgendwann Mal mitbekommt, dass Papa für die Nacht eine Windel trägt...
10jährige waren mit Windeln im Klassenlager... Was vor 7 Jahren für "Empörung" sorgte, füllt weiterhin die Zeitungsspalten. Inzwischen geht es nicht mehr nur um Bettnässer sondern auch um Kinder die am Tag nicht trocken sind:
"Kinder tragen immer länger Windeln" "immer mehr Schweizer Schulkinder tragen Windeln" "Selbst Primarschüler tragen noch Windeln" "Mit Windeln in der Primarschule" Der Ruf des Schweizerlandes ist offenbar bedroht, wie der Tages-Anzeiger titelt: "Im Land der Hosenscheisser".
Schuld am Missstand sind angeblich die modernen Pampers, die so angenehm zu tragen sind, dass immer mehr Kinder keine Notwendigkeit mehr sehen, sich die Windeln abzugewöhnen. Um das Problem zu lösen wird die Rückkehr zu Altbewährtem empfohlen: "Stoffwindeln fördern das Trockenwerden"
Es ist wie mit dem Senf: einmal ausgedrückt bringt man ihn nicht wieder rein in die Tube. Die Geschichte von den drei Zehnjährigen im Klassenlager wird immer wieder zitiert.
Vielleicht irre ich mich, aber es scheint, Zeiten zu geben, in denen es eine "Selbstverständlichkeit" zu sein scheint, Bettnässer Windeln tragen zu lassen. In den 50ern gab es die "Dri-Pants" to end bed wetting. Natürlich konnten diese das Bettnässen nicht heilen, aber ein nasses Bett verhindern und damit die Lage entspannen. In den 90ern kamen die DryNites auf den Markt, die offen dafür warben, Bettnässer diese grossen Pullups tragen zu lassen. In der Zeit zwischen STAYDRY Panties und DryNites hat das Pendel auf die andere Seite ausgeschlagen und es wurden Klingelhosen, Weck-Therapien, Nasensprays und Hypnosebehandlungen empfohlen um dem Kind und seinen gestressten Eltern zu helfen. Jetzt scheinen wir wieder in einer solchen "Windeltragen-ist-eine-Schande-Phase" zu sein.
https://www.stern.de/panorama/schweiz--immer-mehr-schulkinder-tragen-windeln--paedagogen-sind-besorgt-33556878.html
Wolfgang
18.12.2024, 22:06
und deswegen verlinkst du einen eineinhalb jahre alten artikel über welchen damals bei erscheinen ausführlich in der wbc diskutiert wurde?
Sportcity
19.12.2024, 05:19
War vor 1 Woche bei Freunden eingeladen, dort durfte ich beobachten wie die 4 jährige Tochter plötzlich zu ihrer Mutter sagte, sie müsse groß.
ihre Mutter holte eine Windel und legte ihre Tochter auf die Couch und legte ihr eine Windel an.
Nachdem sie ihre Tochter gewickelt hatte half sie ihr hoch und sie stand im Wohnzimmer nur mit der Windel bekleidet und drückte genüsslich ihr Geschäft in die Windel.
Wie sie fertig war wurde sie wieder auf die Couch gelegt, Windel ab sauber gemacht und ohne Windel wieder angezogen.
Sie erklärte mir das ihre Tochter zwar schon trocken ist und auch für das kleine Geschäft alleine auf die Toilette geht aber für das große Geschäft möchte sie lieber die Windel.
Das habe ich jetzt schon von einigen Müttern gehört das die Kinder schon trocken sind aber das große Geschäft lieber in die Windel machen, keine Ahnung warum, ich mache beides in die Windel. :D
War vor 1 Woche bei Freunden eingeladen, dort durfte ich beobachten wie die 4 jährige Tochter plötzlich zu ihrer Mutter sagte, sie müsse groß.
ihre Mutter holte eine Windel und legte ihre Tochter auf die Couch und legte ihr eine Windel an.
Nachdem sie ihre Tochter gewickelt hatte half sie ihr hoch und sie stand im Wohnzimmer nur mit der Windel bekleidet und drückte genüsslich ihr Geschäft in die Windel.
Wie sie fertig war wurde sie wieder auf die Couch gelegt, Windel ab sauber gemacht und ohne Windel wieder angezogen.
Sie erklärte mir das ihre Tochter zwar schon trocken ist und auch für das kleine Geschäft alleine auf die Toilette geht aber für das große Geschäft möchte sie lieber die Windel.
Das habe ich jetzt schon von einigen Müttern gehört das die Kinder schon trocken sind aber das große Geschäft lieber in die Windel machen, keine Ahnung warum, ich mache beides in die Windel. :D
Gaaan laienhaft. Die Aussscheidungen sind ja Bestandteil des Körpers. Und viele Kinder haben wohl ein Problem damit, das dies in der Toilette verschwindet.
Deshalb verlangen einige Kinder eine Windel.
EngelNullSieben
19.12.2024, 07:28
Bei mir ist es gerade mal eine Woche her, dass ich einen Schüler mit 9 Jahren hatte, der Nachts noch Windeln brauchte. Das kommt immer mal wieder vor und ist eigentlich kein Thema in der Schule.
Hi
Vielleicht wiederhole ich mich jetzt, aber: wo liegt denn das Problem, wenn Schulkinder noch Windeln tragen. OK, es wäre eine Zumutung, wenn die Lehrperson noch Windeln wechseln müsste. Aber das kommt ja hoffentlich nicht vor. Aber das Theater, das gemacht wird, wenn grössere Kinder oder gar Erwachsene, igitt, Windeln tragen, kann ich echt nicht verstehen. Es git Schlimmeres auf der Erde, denke ich.
Grüsschen Tanja
tanja1
Genau so ist es. Ich bin auch erst spät trocken gewesen, mit 6 Jahren kurz vor der Einschulung Tagsüber trocken, hatte also während meiner gesamten Kindergarten Zeit noch Windeln getragen. Mit 9 Jahren war ich dann auch Nachts trocken gewesen. Für die Kindergärtnerinnen war das aber kein Problem, ich war ja nicht der einzige Windelträger gewesen. Damals Ende der 60er gab es noch keine Pampers und Co. da waren Stoffwindeln mit Gummihose angesagt.
Darum verstehe ich die ganze Aufregung nicht, gibt immer welche, die eben noch Windeln zu dieser Zeit brauchen. Klar verstehe ich auch das Personal, Wickeln ist eine lästige Aufgabe, die man sich gerne sparen will.
Thunderbird
19.12.2024, 08:57
Ich kann mich erinnern, das man wenn man in den Kindergarten angemeldet war, Voraussetzung war, das der Kleine Stubenrein war. So wars jedenfalls nei mir in den 70er.
Die Pampers muss es da schon gegeben haben, aber noch lange nicht der Standart im Kinderzimmer. Das war ein paar Jahre später anfang der 80er. Sie Schwester vom Kumpel und Nachbar war damals die Erste die ich bewust mit den Pampers gesehen habe. Denke das war auch der Anfang meiner Prägung zum Objekt Windel. :)
LG
Jörg
AlwaysDry
19.12.2024, 09:12
Mir wurden ab dem 1. Geburtstag die damaligen Stoffwindeln entzogen. Wahrscheinlich waren meiner Mutter die ewigen Wäscheberge leid. Selbstverständlich war ich da noch nicht trocken, und so ging es dann halt in die Hosen, auf den Fussboden oder ins Bett. Offenbar empfand meine Mutter den Reinigungsaufwand weniger schlimm als das Wickeln und Windeln waschen. So ändern sich die Zeiten…..
Die Stoffwindeln hatte ich damals nicht vermisst, denn sie waren unangenehm zum tragen und fühlten sich meist nass und klamm an. Irgend etwas hat aber dann doch wohl gefehlt, denn mit dem Aufkommen der ersten Wegwerfwindeln bin ich in meiner Pubertät zum leidenschaftlichen DL mutiert und bis heute geblieben.
AlwaysDry
Matzebaby
19.12.2024, 09:12
Das Bettnässen im Schulkind - Alter noch vorkommt ist garnicht so selten,auch bei mir war das so.
Ich war und bin es heute noch, angefangen mit Bettnässen hat es bei mir mit 6 Jahren,und auch ich musste mit Windeln auf Klassenfahrten, was damals noch nicht so einfach war. Ich habe viel Spott und Hohn von meinen Mitschülern über mich ergehen lassen müssen, das war echt schlimm.Heute haben es die Schüler da glaube ich etwas einfacher da es angesprochen wird von Lehrern und vor der Klasse, das weiß ich von Bekannten bei dessen Sohn das problemlos klappt in der Schule und auf Klassenfahrten.
Thunderbird
19.12.2024, 09:31
@ Matzebaby
Ja Kinder und auch Erwachsene können schlimm sein. Ich war auch immer der Außenseiter in der Schule. Kann mir vorstellen was du durchgemacht hast. Denke das es noch schlimmer war als das was ich kenne.
LG
Jörg
EngelNullSieben
19.12.2024, 10:11
Matzebaby Ja, du hast Recht, das Thema wird einfach proaktiv in der Klasse angesprochen und damit die Empathie geschaffen, dass das völlig in Ordnung ist, Windeln zu tragen und es keines Spott's bedarf. Da musste sich die Schule auch erst hinentwickeln, aber mittlerweile klappt das gut. Man kann geschützte Räume für Windelwechsel anbieten, Mobbing aktiv verhindern, das Kind emotional stärken. Grad beim Thema "Inklusion" sind solche sensiblen Themen wichtig. Wie schon geschrieben: ich hab da gute Erfahrungen gemacht, das funktioniert gut. Die Kids kommen damit auch gut zurecht.
Die richtige Reaktion auf Mobber wäre wohl
1) die Person unverzüglich und ohne zweite Chance von den Eltern abholen lassen
2) die Person darf nur bleiben, wenn sie im Anschluss selbst Windeln trägt
Aufklärungsarbeit ist gut. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass einige Schüler lieber diskret bleiben wollen.
Einzelzimmer dürfte es in vielen Herbergen geben. Man könnte auch alle Bettnässer in einem speziellen Zimmer unterbringen, sofern gewollt.
Thunderbird
19.12.2024, 11:16
In meiner Zeit war das Wort Mobbing noch nicht in der Sprache vorhanden. Das wurde anders benannt und wahr genommen
Ich kann mich erinnern, das man wenn man in den Kindergarten angemeldet war, Voraussetzung war, das der Kleine Stubenrein war. So wars jedenfalls nei mir in den 70er.
Die Pampers muss es da schon gegeben haben, aber noch lange nicht der Standart im Kinderzimmer. Das war ein paar Jahre später anfang der 80er. Sie Schwester vom Kumpel und Nachbar war damals die Erste die ich bewust mit den Pampers gesehen habe. Denke das war auch der Anfang meiner Prägung zum Objekt Windel. :)
LG
Jörg
Die Pampers gab es erst 1973 bin Deutschland und ich bin 1968 in den Kindergarten gekommen. Bei uns war zwar von den Eltern gewünscht, dass die Kinder schon Stubenrein sind, war aber keine Voraussetzung. Ich bin ja in zwei unterschiedlichen Kindergärten gegangen, einmal den regulären Kindergarten und dann den beim Krankenhaus, wo meine Mutter arbeitete, wenn das nicht anders ging.
Bei uns gab es überhaupt keine Pampers, selbst mein Bruder, der 1973 geboren wurde, ist mit Stoffwindeln und Gummihosen gewickelt worden.
Thunderbird
19.12.2024, 12:07
Ja 73 kann sein, aber bis die sich in Deutschland wirklich durchgesetzt haben hat es noch ein wenig gedauert. So sparsam meine Mutter gestrickt ist und war, hat sie mich in Stoff gewickelt, und ein PVC Höschen glaube Liegelind. Eventuel noch ne Einlage? Weiß ich nicht. Jedenfalls hat meine Mutter immer behaupet, das wir stubenrein sein mussten für den Kindergarten. Könnte eventuell falsch von Ihr interpretiert worden sein. Das ist möglich.
LG
Jörg
Bei meinem Sohn in der Klasse ist auch ein Mädchen mit 13 die noch Windeln trägt. Raus gekommen ist es auf dem Elternabend als es um das Landschulheim ging. Die Mutter hatte schwere Bedenken ihre Tochter mitgehen zu lassen, in einem Zwiegespräch danach habe ich mich ihr geoutet. Statt der klassischen Klebewindel haben sie Drynites versucht, damit kam sie sicher und unproblematisch durch diese drei Tage dort. In der Klasse wurde das nicht thematisiert auf deren beiden Wunsch hin. Es ist also nichts ungewöhnliches.
EngelNullSieben
19.12.2024, 13:00
Die richtige Reaktion auf Mobber wäre wohl
1) die Person unverzüglich und ohne zweite Chance von den Eltern abholen lassen
2) die Person darf nur bleiben, wenn sie im Anschluss selbst Windeln trägt
Aufklärungsarbeit ist gut. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass einige Schüler lieber diskret bleiben wollen.
Einzelzimmer dürfte es in vielen Herbergen geben. Man könnte auch alle Bettnässer in einem speziellen Zimmer unterbringen, sofern gewollt.
Bedaure, aber Einzelzimmer sind eine Rarität in Jugendherbergen. Da müssen sogar wir Betreuer drum kämpfen. Es wäre auch sehr auffällig, wenn ein Kind ein Einzelzimmer bekommen würde.
Es ist eine Frage der Eltern, wie sie damit umgehen. Was wir nicht wissen, können wir auch nicht beeinflussen. Ich erinnere mich an den Ausruf eines Schülers "Ey, da liegt eine Windel im Müll." und niemand von uns wusste, welcher Schüler das ist. Aber es war einer von unseren. So kann es auch gehen.
Am Ende ist es doch recht simpel: Windel hin oder her, man muss andere respektieren und macht sie nicht runter. Windeln sind auch nur Unterwäsche.
Baby_chic
19.12.2024, 20:38
Irgendwo habe ich schon geschrieben, daß wir das Problem auch in der Klasse hatten und es merkwürdiger Weise keine Probleme damit gab obwohl wir sonst eine recht gemeine Klasse waren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß die anderen es nicht mitbekommen haben...
Ein Elternteil wollte das Problem lösen in dem das Kind nicht mitfährt mit der Begründung, die Schulleistungen sind so schlecht, daß statt Klassenfahrt Unterricht in einer anderen Klasse notwendig ist.
Die Klassenlehrerin war dagegen und so sind beide mitgefahren und es gab im Nachhinein keine Diskussionen. Geschichte mit Happy End...
Die Windel und das Gummihöschen sollten in der DDR planmäßig in der Krippe zurückbleiben, im Kindergarten sollten die Kinder trocken sein. Ob das zu 100% so war kann ich aber nicht sagen.
Ich kann mich erinnern, das man wenn man in den Kindergarten angemeldet war, Voraussetzung war, das der Kleine Stubenrein war. So wars jedenfalls nei mir in den 70er.
LG
Jörg
Die Meinung hält sich heute noch, wenn man so manche Kommentare in den sozialen Medien liest.
Anscheinend versuchen das auch noch Kindergärten.
Realität ist, das es rechtlich nicht zulässig ist, Kindern wegen Windeln aus dem Kindergarten auszuschließen.
Früher war eben die Haltung, das Kinder im Kindergarten Windelfrei sein müssen. Das haben die Eltern den Kinder vorgelebt.
Heute sehen die Eltern das lockerer, und das überträgt sich auch auf die Kinder.
Sportcity
20.12.2024, 07:56
Ich kenne das auch so, meine Mutter hat in einer Kindertagesstätte gearbeitet als Leitung und da wurde den Eltern auch mitgeteilt das ihre Kinder trocken sein müssen bevor sie im Kindergarten angemeldet werden können, nur in Ausnahmefällen wo es aus krankeitsgründen nicht ging durfte ein Kind auch mit Windeln in den Kindergarten, das war damals so Vorschrift/Gewollt.
In meiner Gruppe im Kindergarten war ein Mädchen das noch Windel an hatte (Weiss mit orangenen Muster) kann ich mich noch gut dran erinnern weil sie sehr oft nur mit Windel rumlaufen musste, die Erzieher wollten erreichen das die anderen Kinder sie auslachen und sie so zwingen die Windel nicht mehr zu nutzen, ich fand das damals schon furchbar.
Thunderbird
20.12.2024, 08:25
Eventuell ist es für das Personal bzw Erzieher heute einfacher, da es außschließlich Einegwindeln beutzt werden. Damals in den 60er und 70er noch die Stoff windeln einen riesen Aufwabd für die gewesen ist. Denke das es heute deshalb kein so großes Thema war. Auch könnte auch sein das es von Betreiber (Kommune etc) abhing, ob verlangt wurde das die Kinder stubenrein sein sollten, mit Ausnahmen? Es gibt hir ja keine eindeutige Erkenntniss ob es damals üblich war oder nicht.
Ich kann mich an kein Kind erinnern was gewickelt wurde oder ne Pampi an hatte. Ist auch schon lange her, und damals war es wohl noch kein Thema zumindes hat es noch nicht angefangen, das ich es in einer Weise in mir was ausgelöst hatte. Denke wir waren mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Spielen usw. ;)
LG
Jörg
wstf2000
20.12.2024, 09:26
Ich kann mich erinnern, das man wenn man in den Kindergarten angemeldet war, Voraussetzung war, das der Kleine Stubenrein war. So wars jedenfalls nei mir in den 70er.
Die Pampers muss es da schon gegeben haben, aber noch lange nicht der Standart im Kinderzimmer. Das war ein paar Jahre später anfang der 80er. Sie Schwester vom Kumpel und Nachbar war damals die Erste die ich bewust mit den Pampers gesehen habe. Denke das war auch der Anfang meiner Prägung zum Objekt Windel. :)
LG
Jörg
So war das bei mir auch. Ich war aber noch nicht sauber, kam aber dennoch in den Kindergarten.
Diesen Umstand verdankte ich allerdings nur der Tatsache, dass meine Mutter wohl ein wenig geschwindelt hatte, was meinen Trockenheits- und Sauberkeitsstatus anging. Pampers gab es zwar gerade, meine Mutter verwendete diese aber bei uns nicht. Sie wickelte mich daher morgens in extra dicke Windeln und zog mir die obligatorische Gummihose drüber. So eingepackt war es mir möglich, den ganzen Vormittag ohne Windelwechsel zu überstehen. Anscheinend noch dazu ohne, dass jemand etwas von meinen Windeln bemerkte. Ich habe allerdings keine Ahnung was passiert ist, wenn ich wirklich die Windel voll hatte.
Auf jeden Fall halte ich es für eine Mär, das Kinder heute wegen der "so bequemen Höschenwindeln" länger Windeln brauchen würden als früher. Vielleicht sehe ich das als DL etwas anders, aber wenn ich heute noch manchmal Stoffwindeln und Gummihosen nutze, genau wie Damals mit Mullwindeln, dann fühlt sich das für mich nicht weniger angenehm an, als mit Einwegwindeln. Selbst dann nicht, wenn diese ziemlich nass sind und - außer bei der eben beschriebenen Kindergartensituation - ist davon auszugehen, das meine Mutter mich öfter als nur einmal am Tag gewickelt hat und nicht gewartet hat, bis die Windeln kurz vorm auslaufen war.
Ich denke, damals bei uns in den 60er und Anfang der 70er war es auch kein wirkliches Problem, wenn die Kinder noch Windeln trugen. Bei uns am Kindergarten gab es einen abgezäunten Wäscheplatz, da hingen jeden Tag Windeln und Gummihöschen zum trocknen dran. Bei uns gab es in der Toilette einen riesigen Wickeltisch, der war ja nicht nur zur Zierte da. Daher denke ich, dass das Thema Stubenrein in den Kindergarten gehen erst später, also irgendwann in den 70er Aktuell wurde. Auch volle Windeln waren kein Problem, was bei mir aber nie vorkam, da ich eher das gegenteilige Problem mit Verstopfung hatte. Ich jedenfalls verbrachte meine gesamte Kindergarten Zeit in Windeln, da ich ja noch nicht trocken war.
Ob das überall so gehandhabt wurde, kann ich nicht sagen, ggf. hatte da auch meine Mutter als Krankenschwester eine guten Draht zu den Kindergärtnerinnen.
AlwaysDry
20.12.2024, 10:51
Ich habe hierzu eine zugegeben etwas provokante These: Wer oder was gibt uns eigentlich das Recht, Kindern oder heranwachsenden Jugendlichen das Tragen von Windeln zu verbieten? Nun, wenn sie die Windeln wegen Vernachlässigung durch die Eltern noch tragen MÜSSEN, dann ist dies eine andere Sache und dann sollte man vielmehr die Eltern entsprechend zur Rechenschaft ziehen. Wenn die Schüler dies aber aus freien Stücken selber WOLLEN, weil sie Windeln als angenehm empfinden, oder weil sie die Vorteile von solcher Einwegwäsche erkannt haben, so ist meiner Meinung nach nichts dagegen einzuwenden. Geeignete Produkte gibt es ja genug. Bedingung ist natürlich schon, dass sie sich selber wickeln können und mit der korrekten Entsorgung von Windeln vertraut sind. Die Eltern sollten natürlich informiert und einverstanden sein, zumal sie ja in den meisten Fällen die anfallenden Kosten tragen werden. Auch dürfen der Unterricht sowie Mitschüler und Lehrpersonal zu keiner Zeit dadurch irritiert oder gestört werden. Es müssten diesbezüglich halt auch eindeutige Regeln erstellt werden, wie dies ja in vielen anderen Belangen auch der Fall ist.
AlwaysDry
strumpbyxor
20.12.2024, 10:59
In diesen ganzen Artikeln geht es meines Erachtens nach eher um eine allgemeine Tendenz und nicht um Einzelfälle. Wenn statistisch immer mehr Kinder immer länger brauchen um trocken zu werden, find ich das schon alarmierend. Natürlich braucht der oder die eine vielleicht ein bisschen länger. Es macht aber einen Unterschied, wenn Eltern in der Sauberkeitserziehung aus Faulheit ihren Kindern Zauberpolster anlegen. Und wenn die Sauberkeitserziehung bei immer mehr Kindern fehlschlägt. Selbst wenn ein Kind freiwillig Windeln tragen will, sollten Eltern Aufklärung betreiben und erklären, dass es evtl spätestens in der Schule zu peinlichen Situationen kommen könnte.
strumpbyxor
Dass die Kinder immer länger Windeln tragen, ist ein Trugschluss. Vielmehr wird immer häufiger darüber Berichtet, deshalb ist der Umstand in den Fokus der Medien gerückt. Wie ich 1968 in den Kindergarten kam, hatten am Anfang auch noch etwa 1/4 Windeln getragen, was dann aber später weniger wurde. Damals gab es ja noch keine Pampers, die immer gerne als Vorwand genommen werden, dass die Kinder die Nässe nicht mehr so spüren und deshalb die Windeln tragen oder die Eltern aus Bequemlichkeit den Kindern die Windeln anziehen. Was hat man damals als Vorwand genommen?
Sicher nicht die Bequemlichkeit, da die Stoffwindeln ja mehr Arbeit machten, als es heute mit den Pampers der Fall ist.
Kinder die Windeln tragen müssen sollte man nicht blosstellen.
Die Zeitung, die einen solchen Titel setzt, geht davon aus, dass sie ihre Leser auf diese Weise "schockieren" kann, was dafür sorgen wird dass Leser mit anderen Leuten das Thema diskutieren. Sowas wirkt sich positiv aus auf die Leserzahlen.
Selbstverständlich werden die Bettnässer nicht beim Namen genannt und aus dem Text ist nicht zu schliessen, in welcher Schule das stattgefunden hat. Aber offenbar gibt es Lehrer die solche "peinliche Sachen" auch Journalisten erzählen.
Die drei Zehnjährigen und auch die anderen Teilnehmer jenes Klassenlagers zählen vielleicht nicht zu den Lesern dieser weitverbreiteten Gratiszeitung. Wahrscheinlicher ist, dass dieser Zeitungsartikel von irgendwelchen anderen möglichen Mitwissern gelesen wird, die den Zusammenhang herstellen können, oder sonstwen kennen, der in einer ähnlichen Situation Windeln tragen musste. Ich möchte nicht in der Haut desjenigen stecken, der darauf ansprochen wird dass er für solche Schlagzeilen gesorgt hat
Kinder die Windeln tragen müssen sollte man nicht blosstellen.
Die Zeitung, die einen solchen Titel setzt, geht davon aus, dass sie ihre Leser auf diese Weise "schockieren" kann, was dafür sorgen wird dass Leser mit anderen Leuten das Thema diskutieren. Sowas wirkt sich positiv aus auf die Leserzahlen.
20min als "Zeitung" zu bezeichnen ist für mein Verständnis schon sehr grenzwertig. Dieses Käseblatt ist mehr Boulevard als es Blick oder Bild je waren. Oder man könnte 20min auch einfach als "Werbebroschüre" bezeichnen, denn die kaum vorhandene journalistische Leistung der als Artikel verklärten Hetzrufe dient einzig dazu, die 80% der Fläche einnehmende Werbung zu präsentieren. Die Blosstellung von Menschen ist integraler Bestandteil dieser Strategie.
Vor der Übernahme durch TA-Media war 20min insofern seriös, als es damals Agenturmeldungen mit minimaler Bearbeitung abdruckte. Aber das ist lange her. Seit es eine "richtige" Redaktion gibt, kann man nur noch von Volksverdummung sprechen.
Selbstverständlich werden die Bettnässer nicht beim Namen genannt und aus dem Text ist nicht zu schliessen, in welcher Schule das stattgefunden hat. Aber offenbar gibt es Lehrer die solche "peinliche Sachen" auch Journalisten erzählen.
Ich würde seriösen Journalismus über Bettnässer sehr begrüssen. Ich würde es sehr begrüssen, wenn gute Journalisten nicht nur mit den Lehrern und Eltern, sondern sogar mit den betroffenen Kindern/Jugendlichen selbst sprechen und darüber berichten würden. Ich würde es sehr begrüssen, wenn Inkontinenz ausserhalb des Säuglingsalters und ausserhalb von Altersheimen mehr in den Medien thematisiert würde. Wenn solche Medienbeiträge gut gemacht sind, würden sie unter anderem sehr viel zur Entstigmatisierung beitragen. Und davon würden gerade die Bettnässer in den Schulklassen sehr profitieren. Ich bin mit dir einig, dass plumpe Effekthascherei und geldgierige Clickbits im 20min-Stil leider genau das Gegenteil bewirkt.
Nebenbei:
Meine Tochter ist 9 Jahre alt und sie hatte vor einiger Zeit erzählt, dass es in ihrer Klasse mehrere Kinder gibt, die nachts Windeln tragen.
Heavy User
21.12.2024, 17:39
fabu Klar ist das Klickbaiting.
Wenn man es etwas sarkastisch betrachtet könnte diese Entwicklung für uns positiv sein:
Vielleicht werden in zwanzig Jahren Kinder bis zum Beginn der Pubertät gewickelt? Eventuell auch noch darüber hinaus?
Für uns hätte das einige Vorteile:
Windeln Aller Größen im Supermarkt oder der Drogerie.
Wickelräume neben oder in jeder öffentlichen Toilette. Mit ausreichend großen Mülleimern!
Keine Beschaffungsschwierigkeiten mehr für minderjährige AB/DL`s............
Baby_chic
21.12.2024, 22:04
Windeln aller Größen im Supermarkt haben wir doch schon. Und wenn ich mir die Entwicklung des Sortiments in den letzten Jahrzehnten mal vor Augen führe und davon ausgehe, daß sowas nur passiert wenn es profitabel ist....
Dann ist da draußen genug Stoff für die Journalisten. Man darf auch davon ausgehen, daß nur ein Bruchteil dieses Angebot aus Hobbygründen verwendet, es müßte eigentlich schon eine gewisse Selbstverständlichkeit herrschen rein statistisch.
Aber vielleicht ist das Thema nicht effektiv genug um Interessenten anzulocken, die dann die Werbebanner anklicken. Auch der Journalismus muß ja wirtschaftlich sein und Qualitätsjournalismus ist heutzutage im Grunde unbezahlbar.
... und davon ausgehe, daß sowas nur passiert wenn es profitabel ist....
Die Windeln selbst müssen nicht profitabel sein.
1) Menschen sind auch sozial, wie wir z.B. an Tesco (https://www.tescoplc.com/tesco-becomes-first-uk-supermarket-to-launch-larger-nappies-specifically-designed-for-children-with-disabilities/) in England sehen können.
2) Als Kapitalist habe ich Bücher von Warren Buffett gelesen. Dort wird der Institutionale Imperativ (https://www.allbusiness.com/how-to-avoid-the-institutional-imperative-14597416-1.html) erklärt. Einer fängt an und die anderen müssen gefühlt nachziehen. Sehr oft machen Geschäftsleute dann richtig dumme Fehler.
3) Die Windeln selbst könnten zuviel Platz im Regal wegnehmen und Verluste erzeugen. Hier kommt nun der Konkurrenzkampf ins Spiel. Wenn der andere Laden als einziger Windeln anbietet, dann geht der entsprechende Kunde eher dorthin. Es fällt das Geschäft dieses Kunden über das Cross-Selling weg. Es geht nicht unbedingt um die Windeln selbst. Diese sind eher als Subvention zu verstehen. Aber die nicht verkauften Eier, Bananen und die Milch - dort liegt der Grund, warum Windeln dann angeboten werden. Auch dies lässt sich teilweise mit dem "Institutionalen Imperativ" erklären. Wir könnten es aber auch einfach "Konkurrenzkampf" nennen.
Lediglich von Profitabilität auszugehen könnte daher ein Irrtum sein. Discounter wie Lidl und Aldi hatten zeitweise versucht, Klebewindeln anzubieten. Alle Versuche waren erfolglos. Die Nachfrage ist gering ... sei es mangelnde Diskretion oder was auch immer. Der Grund ist egal.
Zum Abschluss möchte ich hervorheben, dass ich von Supermärkten rede.
Also erstmal zum Betrag von 20 Minutes. Ja ich denke das geht es nur um Klicks und das noch dazu auf kosten von Kindern die wirklich Windeln brauchen.
Was den Leuten im Gedächtnis bleibt ist das die Kinder viel länger windeln tragen und ... eigentlich nicht müssten (also zu faul/dumm sind).
Das ist einfach schlecht rescheriert und falsch.
Kein Kind trägt Windeln nur weil es die im Supermakt so toll im Regal stehen sondern weil es die braucht.
Zu dem ob es die Windeln nur gibt weil es profitabel ist. Vielleicht. Es gibt sicher einen Markt für Bettnässerhose bei älteren Kindern. Der teilt sich aber zwischen Supermärtkte und Sanihäusern auf und ich weis nicht ob es einen Markt für 5 verschiedene Bettnässerhosen gibt.
Trotzdem habe ich da für Österreich mal nachgerechnet. Laut Sta. Austria gibt es ca 880 000 Kinder und jugendliche in AT davon machen ca 1% ins Bett (vermutlich sind es mehr ... aber ok) macht 8 800 die brauchen ca 4 Packungen zu 7 Windeln im Monat (1 pro nacht) macht 35 000 Packungen im Monat macht bei 10 Euro/ Pack ca 350 000 Euro MarktVolumen/Monat. Das ist nicht viel aber auch nicht gerade wenig. Bei den Supermärten habe ich das mit 3000 Verkaufstellen abgeschätzt(1200 Billa 600 Bipa ...) das währen dann 11 Packungen pro Markt und Monat über alle Altersgruppen 4+ bis 14
Was sie aber sicher auch machen mit der Werbung ist das die das Bettnässen als etwas normaler darstellen. Das hat mehrer Auswirkungen zum einen werden nun vielleicht mehr Bettnässerkinder auf Landschulwochen mitfahren als früher und nicht kurz vorher kank werden, oder wegen einem "wichtigen" Termin zuhause bleiben weil sich die Kinder vielleicht wirklich weniger Schämen. Hier ist auch zu erkennen das die Werbung in zunehmenden Mase aus nun die Kinder / Jugendlichen anspricht und nicht nur die Eltern.
Ich glaube das diese Werbung den Kindern vielleicht mehr hilft als solche Beiträge die letztendlich die Kids und ihre Eltern nur als faul und bequem darstellen.
LG Annie
Wolfgang: Den eineinhalbjahrealten Artikel obwohl über diesen damals ausführlich in der wbc diskutiert worden ist, habe ich verlinkt, weil s darum ging zu zeigen, dass die windeltragenden Schulkinder weiterhin für Schreibstoff sorgen.
Es hätte auch andere Links angefügt werden können, wie diesen, der zu einem aktuellen Beitrag führt: https://www.fritzundfraenzi.ch/entwicklung/gehen-immer-mehr-kinder-mit-windeln-in-den-kindergarten/
Interessant die Studie von Dr Largo: er verglich Kinder, die in den 50er Jahren erzogen wurden mit welchen aus den 70er und 80er Jahren, in denen die Sauberkeitserziehung mit dem Aufkommen der Wegwerfwindel in den Hintergrund getreten sei: "Es zeigte sich, dass früher Beginn und hohe Intensität der Sauberkeitserziehung die Entwicklung der Blasen- und Darmkontrolle nicht beschleunigt". Das widerspricht also der Behauptung, die bequemen Windeln seien schuld daran, dass immer mehr Schulkinder nicht trocken sind.
Die in diesem Text zitierte "Therapeutin und Buchautorin" spricht von einer "zunehmenden Windelabhängigkeit" und sieht dafür zwei Ursachen: 1. Supersaugstarke Windeln, in denen die Kinder nicht mehr spüren dass sie nass sind und 2. die "gängige Lehrmeinung", dass Kinder von selbst trocken würden, wenn sie dafür reif sind.
...
Der Artikel wirkt etwas weniger aufgeregt als der im "20 Minuten". Auch hier kommt ein Beispiel von einem Simon (dessen richtiger Name selbstverständlich der Redaktion bekannt ist) dem bis in die 5. Klasse immer mal wieder ein Unglück passiert wäre (...) und der aus diesem Grund Unterhosen mit saugfähigen Einlagen getragen habe. Er hätte darunter gelitten und Übernachten im Kindergarten oder in der Schule gemieden...
Also: Offenbar ist das einfach so, dass Kinder die noch nicht trocken sind, von Natur aus darunter leiden, dass sie noch Windeln tragen müssen.
Die Windeln selbst müssen nicht profitabel sein.
1) Menschen sind auch sozial, wie wir z.B. an Tesco in England sehen können.
Wobei ich diese angebotenen Windeln nicht wirklich verstehe. Dort wo es einen Tesco gibt wird es ja wohl auch eine Apotheke in der Nähe geben, die Windeln für 4-8 jährige liefern könnte. Wenn das Kind aufgrund einer Behinderung Windeln benötigt wird das ja wohl von der Krankenversicherung gedeckt.
Den einzigen denen das Angebot also wirklich hilft sind Eltern, die nicht wissen, dass man auch in die Apo gehen kann, und Jüngere mit unserer Neigung. Hätte man 2009 solche Windeln im DM oder Bipa kaufen können, ich wäre wohl ihr bester Kunde gewesen.
Und zu den Artikeln. Die Leute sollen mal selbst eine Windel anziehen und beurteilen wie wenig das rücknässt. Wenn die Windeln so gut wären bräuchte man keinen einzigen Hintern mehr mit Schutzsalbe einschmieren.
Wobei ich diese angebotenen Windeln nicht wirklich verstehe. Dort wo es einen Tesco gibt wird es ja wohl auch eine Apotheke in der Nähe geben, die Windeln für 4-8 jährige liefern könnte. Wenn das Kind aufgrund einer Behinderung Windeln benötigt wird das ja wohl von der Krankenversicherung gedeckt.
Das ist die Frage. Ich kenne das Britische Krankenversicherungssystem nicht. Von daher keine Ahnung ob die Standartversicherung Inkontinenzprodukte abdeckt. Und vor allem weiß ich nicht ob dort überhaupt jeder eine Versicherung hat. Wenn dem nicht der Fall ist, dann sind Supermärkte nun mal der günstigste Weg an Windeln zu kommen. In den USA ist es ja genauso. Da bekommt man in jedem Walmart so gut wie alle Windeln zu zum teil auch wirklich günstigen (zu US-Verhältnissen) Preisen.
Wolfgang
29.12.2024, 23:55
Das NHS in GB ist umfangreicher als jenes in D bzw. AT - denn dort ist JEDER Leistungsberechtigt - ein kann nicht zum Arzt weil bin gerade nicht versichert gibt es nicht
Das britische Gesundheitssystem basiert auf der Grundidee des Wohlfahrtsstaates des britischen Parlamentariers William Beveridge. Demzufolge wird die öffentliche Gesundheitsversorgung der gesamten Bevölkerung von Steuern finanziert, sodass fast alle medizinischen Leistungen für alle Einwohner kostenlos sind.
Das "Tesco-Problem" ist primär der fehlende nahtlose Übergang zwischen Babywindeln und medizinischen Windeln. (vor allem brauchbare)
Auch sind Babywindeln in der Regel günstiger als Medizinprodukte
Nicht wenige Eltern von pflegebedürftigen Kindern reichen ihre Pampersrechnungen bei den Kassen ein - Anspruch gibt es ja bei Indikation ab vollendetem dritten Lebensjahr.
Das "Tesco-Problem" ist primär der fehlende nahtlose Übergang zwischen Babywindeln und medizinischen Windeln.
Gut, mag vielleicht ein Problem dieses Geschäftes sein, aber der Beweggrund der Mutter scheint ja eher ein "es gibt überhaupt keine Windel die für Kinder über Gr6 passt", obwohl sie ja wohl nur beim Hausarzt um ein Rezept für den nächsten Inko-Supplier fragen hätte müssen. Niemand der Windeln wirklich braucht muss die im lokalen Supermarkt kaufen, oder?
Heavy User
05.01.2025, 23:18
Niemand der Windeln wirklich braucht muss die im lokalen Supermarkt kaufen, oder?
Es geht wohl eher darum das man es kann.
Wolfgang
06.01.2025, 09:03
Canonio du übersiehst da einen gravierenden Punkt
Es hilft einem nichts wenn man Produkte beziehen könnte - wenn es kein geeignetes Produkt gibt
Ja, einige (nicht alle) Inko-Anbieter haben auch Größe XS im Programm, aber nur die Taschentuch-Ausführungen.
Die saugfähigen Windeln gibt es mit viel Glück ab Größe S, oft auch erst ab Große M.
Was Tesco angeht, gibt es hier einen nicht offiziell angesprochenen Punkt. Die Juniorwindeln passen bis 90cm Umfang.
Es gibt Menschen, die schämen sich, für sich selbst Windeln zu kaufen. Wenn es allerdings so aussieht, als wären die Windeln für ein Kind, dann sinkt diese Hemmschwelle, selbst wenn eine Packung ziemlich groß ist. Psychologisch gesehen, ist das Vorgehen recht interesssant.
Diese Windeln passen selbst mir, nachdem ich sie hier und da dehne. Sie sind ziemlich dick und saugen sehr gut. Der Preis ist bei Weitem unschlagbar. Ein Medizinisches Produkt wäre sicherlich deutlich teuerer.
Kleiner Exkurs:
Und bedenkt, in England sind die Kleinen im Durschnitt ziemlich Fett. Das englische Essen ist generell sehr fettig. Hinzu kommt der rege Verzehr von Chips (in England: Crisps). Das Problem der Fettleibigkeit/Adipositas (englisch vornehm eher 'obese' genannt, seltener beim Nomen 'Obesity') geht so weit, dass seit ein paar Jahren Zucker besteuert wird. Deshalb gibt es überwiegend nur noch zuckerfreie Getränke im Angebot. Deutschland sollte diesem Trend folgen, denn sonst zahlt die Gemeinschaft die Ignoranz des Einzelnen über den Krankenkassenbeitrag. Es ist nämlich so ein Ding, wenn jede(r) behauptet, die eigene Fettleibigkeit sei genetisch veranlagt und man solle tolleranter gegenüber diesen Leuten sein. Dann stopfen dieselben Leute ganze Chipstüten in sich rein. Ich glaube den Leuten erst, wenn ich sie beim Kalorienzählen sehe. Erst dann bin ich auch bereit, für diese Teilgruppe den Krankenkassenbeitrag wegen den Gelenken etc. zu bezahlen. Aber bei derart vielen fetten Leuten, das kann einfach nicht genetisch veranlagt sein. Bei einigen kann man ihnen glauben (wie z.B. bei einigen afrikanischen Rassen) und bei anderen nicht. Dazu gehören für mich die kleinen englischen Kinder mit Chipstüten in der Hand. Für genau diese sind die Windeln ursprünglich (inoffiziell) gedacht.
z.B. https://www.nuffieldtrust.org.uk/resource/obesity