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bärchen
15.09.2016, 22:18
Wasser

Das Prinzip aller Dinge ist Wasser; aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück.

Thales von Milet
(um 625 - 545 v. Chr.)

Gluckernd und zischend lief das Wasser aus der Flasche in mein Glas. Es war feinperlig und ich konnte beobachten wie die kleinen Kohlesäureblasen bis zur Wasseroberfläche aufstiegen.
Da ich so gar keine Lust hatte dem Gespräch meiner Mutter zu folgen driftete ich in Gedanken ab welche mich an bessere Zeiten als die jetzige erinnerten.
Ich sah den Gebirgsbach vor mir und ich spürte die frische Luft. Es war ein magischer Ort an welchen ich mit Papa stundenlang versuchte den Bach aufzustauen. Immer und immer wieder waren wir gescheitert das Wasser vollständig zurückzuhalten doch wir gaben nicht auf. Durchtränkt von kühlen Nass und schlammig von oben bis unten gelang es uns nach vielen Stunden endlich den Bach zu bändigen. Kein Tropfen kam mehr durch die Staumauer. Sie war wasserundurchlässig. Wir grinsten uns an und bemerkten wie das Wasser sehr schnell immer höher stieg, bis es letztendlich über die Staumauer schwappte. Die Mauer bestand vor allem aus Ästen, Steinen und einigen dickeren Stämmen doch sie hielt dem Druck von unten Stand. Wir waren sehr zufrieden mit unserer Leistung und ich strahlte vor Glück. Wir lagen uns in den Armen und er drückte mich fest an sich. Dabei gab er mir, in dieser innigen Situation einen Liebesschwur der für mich eine ewige Gültigkeit hatte.
Nur leider traf dies nicht auf ihn zu. Wenige Jahre nach diesem Ereignis brach er einseitig dieses Bekenntnis.
Ich verlor meinen Vater erst an seine Krankheit dann an die dunklen Tage und zu guter Letzt an eine Krankenschwester. Es verwand damit der Traum einer Familie und ich begrub die Hoffnung auf einen Bruder.
Seit dem mich mein Papa verlassen hatte habe ich Wasser gemieden. Ich verweigerte mich im Schwimmen, ich wollte nicht mehr in den Regen denn die Tropfen schmerzten auf meiner Haut. Ich sträubte mich gegen das Duschen und auch das Baden welches ich zuvor geliebt hatte wurde mir jetzt fremd. Ich wollte die Erinnerungen verdrängen und ich hasste die Gefühle welche dieses Element in mir auslösten.

Und obwohl Wasser vor allem als Getränk für den Körper überlebenswichtig ist versuchte ich so wenig wie möglich zu trinken. Wenn ich Flüssigkeit zu mir nahm dann vor allem Säfte, eventuell Tee aber kein Mineral und sowieso nie Leitungswasser.
Und jetzt saß ich da und hielt das Orange gefärbte Glas in der Hand welches ich irgendwann mal bei einer Fastfoodkette als Beigabe bekommen hatte. Gefüllt war es mit jener verhassten Flüssigkeit die sich blubbernd und prickelnd bemerkbar machte.

Ich saß etwas unbequem auf dem gepolsterten Sessel welcher auch schon bessere Jahre gesehen hatte. Mein Gesäß zwickte etwas, ich wollte mich aber hier jetzt nicht daran jucken. Denn mir gegenüber saßen auf der Couch Mama und Benjamin und vor diesen wollte ich nicht so unzivilisiert erscheinen. Benjamin schien ebenso kein Interesse an diesem Gespräch zu haben und im Gegensatz zu mir hielt er eine gelbe Tasse in der Hand auf welcher sich eine verblichene Seerobbe befand. Die Tasse passt zu ihm dachte ich spöttisch bei mir. Es war eine alte Tasse aus meinen Kindertagen und man sah ihr das Alter an. Jedem der sie benutzte war sofort klar, dass das Gefäß schon unzählige Male im Geschirrspüler gereinigt worden war.

Die Situation war wie jedes Mal wenn mal wieder eines dieser Heimkinder bei uns einzog. Ich auf dem Sessel und die anderen mir gegenüber. Anfangs fand ich das noch spannend denn meist waren die Kids deutlich jünger als ich und so konnte ich Vorbild sein und bemühte mich redlich um den Kontakt. Doch immer dann wenn ich das Gefühl hatte, dass wir ein gutes Verhältnis aufgebaut hatten musste die kleinen wieder ausziehen. Es war anstrengend und ich hatte darauf keine Lust mehr. Und nun auch noch Benjamin. Ein dreizehnjähriger Dieb welcher scheinbar noch immer auf Windeln angewiesen war. Ein Lump wegen dem ich zu Aufräumarbeiten im Supermarkt verdonnert wurde, ein Räuber den meine Mutter mehr zu mögen schien als mich.

Als ich aus meinen Gedankengängen wieder in die Realität zurückkehrte war meine Mutter gerade dabei ihren Vortrag zu beenden. Sie blickte mir ernst in Gesicht und sprach „Hast du mich verstanden Felix?“
Ich wusste gar nicht was sie gesagt hatte und schaute sie verständnislos an? Sie schüttelte den Kopf und sprach leicht gereizt: „Hast du mir überhaupt zugehört?“ Ich nickte ihr zu aber Mütter merken es wenn man sie anlügt. Sie setzte nun ihren strengsten Gesichtszug auf und sprach sichtlich verärgert. „Ich möchte, dass du Benjamin jetzt sein Zimmer zeigst.“ Danach bezieht ihr gemeinsam sein Bett und räumt seine Tasche aus. Ich koche in der Zeit das Essen. Wenn ihr fertig seid wascht ihr euch die Hände und deckt den Tisch. Und ich möchte keine weitere Prügelei haben.“ Bei dem Wort Prügelei sah sie nicht nur mich böse an. Es war das erste Mal, dass ich bemerkte, dass auch Benni bei ihr keinen Freibrief zu haben schien.

Ich versuchte so gelangweilt wie möglich zu schauen und desinteressiert zu wirken, setzte das Glas an und stürzte das nun nicht mehr ganz so frische Wasser in einem Zug in mich hinein. Verursacht durch die Kohlensäure drückte ich unhöflich einen langen lauten Rülpser in Richtung Benjamin heraus. „Dabei sprach ich „Jawohrülps mach wirrrrrrr.“ Ich wollte so unhöflich wie möglich klingen um den kleinen meinen mangelnden Respekt ihm gegenüber direkt klar zu machen. Ich glaube es hatte auch funktioniert.
Die Kohlensäure brannte immer noch im Hals als ich mich aus dem Sessel erhob. Ich verließ das Wohnzimmer und winkte Benjamin zu mir heran. Ich sprach in einem möglichst fiesem Tonfall: „Na dann zeig ich dir mal dein Zimmer, kleiner Windelsch….“ das „Scheißer“ verkniff ich mir dann aber lieber doch.
Benjamin nahm seine Tasche welche fast größer war als er selbst und trabte langsam hinter mir her. Er hatte keine Lust darauf sich in meiner Nähe aufzuhalten das war deutlich spürbar. Aber mir ging es dabei ja ähnlich.
Auf dem Weg zum Gästezimmer zeigte ich ihm auch gleich die anderen Räume unserer 3,5 Zimmer Mietswohnung welche vor Ewigkeiten schon meine Großeltern bewohnt hatten bevor wir dann hier ein und sie ins Heim zogen.

Neben dem kleinen Wohnzimmer mit Sessel, Couch, Esstisch und Fernseh- sowie Bücherschränken zeigte ich ihm als nächstes erst die großzügige Küche und danach ein kleines Bad in welchen sich neben einer Badewanne auch eine Duschwanne aber keine Toilette befand. Das Klo war praktischerweise vom Bad abgetrennt und auch das Klozimmer war Teil meine Führung. Hier konnte ich es nicht unterlassen ihn darauf hinzuweisen, dass er diesen Raum ja wohl nicht so schnell benötigen würde. Dabei grinste ich ihn hämisch an und bekam fast einen halben Lachanfall. Ich war an diesem Tag irgendwie besonders albern. Vielleicht hatte ja aber auch der erstmalige Genuss von Mineralwasser nach vielen vielen Jahren dafür gesorgt. Nach dem Toilettenspruch interessierte ich mich auch nicht dafür, dass er peinlich berührt zu Seite blickte und sich eine kleine Träne an seinem Auge bildete. Empathie war bei mir gerade nicht angesagt und meine Bemühungen gingen dahin einfach nur sehr cool und groß zu wirken. Rückblickend erkenne ich, dass dort natürlich die pure Unreife aus mir sprach.
Da ich schnell mit der lästigen Arbeit fertig sein und alleine auf mein Zimmer gehen wollte pflaumte ich ihn an und trieb ihn weiter in der Wohnung vorwärts. Ich zeigte ihm kurz das Schlafzimmer und erwähnte auch mein Zimmer mit dem Hinweis, dass diese beiden Zimmer absolut tabu für ihn wären. Er sollte nicht einmal daran denken dort zu klopfen. Abschließend kamen wir in sein „neues“ Reich welches auch schon andere Gästekinder vor ihn bewohnt hatten. Es war das halbe Zimmer der dreieinhalb Raum Wohnung und lang rechts neben der Küche. Es diente früher als Mama noch klein und Oma noch jung war, also in etwa zu der Zeit als die Saurier noch lebten, mal als Vorratsraum. Aber irgendwann nach dem Krieg hatte der Vermieter sich dann entschlossen zwei Fenster einbauen zulassen und so die Miete zu erhöhen. Deshalb konnten jetzt dort auch Gäste untergebracht werden.
Der Raum an sich war sehr hübsch aber spartanisch eingerichtet. Nachdem Papa, mangels physischer Abwesenheit kein Büro mehr brauchte wurde es als Gästezimmer umgebaut. Und als Mama dann in der Folge anfing immer mal wieder kleinere Pflegekinder aufzunehmen wurde der Verschlag auch entsprechend deren Alter renoviert. Es befanden sich neben einer bunt gemusterten Schlafcouch, vor der sich ein etwas vergilbter Autoteppich befand, noch ein kleiner gelb blauer Schrank mit Bärenaufdruck sowie ein Schreibtisch, ein Rollcontainer und mein ausgemusterter Drehstuhl darin. Auf dem Schreibtisch hatte Mama eine Blumenvase gestellt und in der Vase befand sich neben frischem Wasser eine dicke gelbe Sonnenblume. An der Pflanze befand sich eine Karte mit der Aufschrift „Herzlich Willkommen“.
Die Blume passte farblich hervorragend in den Raum. Denn die Wände waren sehr hell und freundlich gestaltet und besaßen damit dieselben Eigenschaften welche ja auch spätestens seit Van Goghs Meisterwerk auch Sonnenblumen zugesagt werden. An der Wand gegenüber der Tür befand sich eine blaue Tapete. Diese war mit einem für ein Kleinkind schönem Motiv versehen welches sich in größerem Abstand wiederholte. Die Bilder zeigten eine Elefantenherde welche eine fröhliche Geburtstagsfeier mit anderen Tieren, die in lustige Klamotten gekleidet waren, feierten.
Die anderen Wände waren in einem pastellgelben Farbton gehalten. Diese Tapeten waren strukturiert gemustert waren aber ohne Motiv. Insgesamt wirkte der Raum sehr kindlich wie für einen acht- oder neunjährigen gemacht. Ich deutete Benjamin auch an, dass es daher hervorragend zu ihm passen würde und verwies direkt darauf, dass es hier in der Wohnung leider keinen Wickeltisch gibt und dass er dafür aber mal bei der Familie Wehmeyer eine Etage über uns klingeln könnte. Bei der Familie wohnte nämlich ein kleines Mädchen was, so glaubte ich zumindest auch noch in Pampers steckte.

Meine Spitzen ließen ihn diesem Moment kalt und er ließ seine Tasche rumpelnd auf den Boden fallen. Ich deutete nickend auf das Bett und sprach verkürzt mit feinsten Befehlston: „Los beziehen.“ Ich nahm mir dabei ganz Gentleman das Kissen und ließ ihn mit der Decke alleine. Routiniert wendete ich den Bezug und nach weniger als einer Minute war die Sache erledigt.
Benjamin kämpfte derweil mit dem Deckenbezug und schien überhaupt keine Ahnung zu haben wie er diesen auf die nackte Decke bekommen sollte. Vergnügt ließ ich mich auf den Bürostuhl plumpsen. Jetzt fehlte nur noch eine Packung Popcorn und die Zirkusshow hätte beginnen können. Genüsslich entschied ich mich dafür ihn erst einmal zappeln zu lassen und weiter zu beobachten.
Es war so lustig. Er wirkte völlig planlos und verhedderte sich in dem Bettzeug. Irgendwann war er völlig eingewickelt und verfing sich heillos darin wie ein Insekt im Spinnennetz. Als er merkte, dass er sich komplett verknotet hatte wurde er nervös und begann zu zappeln dabei stolperte er über die Teppichkante und sackte unsanft auf den Boden. Er landete dabei auf seinen Po und er hinterließ ein schmatzendes Geräusch beim Aufkommen. Getrieben durch die kraft viel er nach hinten um und lag plötzlich wie ein Käfer auf den Rücken. Er schaute mich hilflos an und versuchte wieder aufzustehen. Dabei begann er wie ein Säugling zu strampeln doch es nutzte nichts. Er kam nicht wieder auf die Beine. Da ich mir dieses Leid nicht weiter anschauen wollte entschied ich mich dafür den Kurzen aus seiner missligen Lage zu befreien. Ich rollte mit dem Stuhl an ihn heran und zog den Deckenbezug soweit zu Recht, dass er sich aufrichten konnte. Dabei fiel mein Blick auf seine Hose welche sich etwas dunkler verfärbt hatte. Ich richtete meinen rechten Zeigefinger spitz auf die Stelle und meinte verächtlich „Ich dachte du hast Windeln an?“ Er schaute erschrocken an sich herab und stotterte verzweifelt „M mm mm Mist, die muss wohl beim Sturz ausgelaufen sein.“ Schnell verdeckte er den Fleck mit seinen Handflächen.
Doch mir schwirrte noch das Wort ausgelaufen im Kopf herum. Der Begriff war für mich in Bezug mit Windeln völlig neu und ich fragte ihn verwunderte was „ausgelaufen“ in diesem Sinne denn bedeuten würde. An sich eine völlig beknackte Frage, denn das Resultat konnte ich ja oder besser gesagt hätte ich ja betrachten können wenn es nicht durch Bennis Hände verborgen gewesen wäre. Er blickte zur mir auf und versuchte mir zu Antworten. Er sprach leicht beschämt: „Naja ausgelaufen halt. Also wie soll ich es sagen, mit den Windeln ist es wie mit dem trockenen Sand am Strand. Erst kann man ihn mit Wasser begießen. Er wird dann Feucht und das Wasser versickert. Aber irgendwann wenn der Sand zu nass ist, dann bildet sich ein See und das Wasser kann nicht mehr versickern. Verstehst du, dass ganze wird dann zu“ Ich unterbrach ihn. „Das ganze wird zu MATSCHE posaunte ich heraus. Ich sah es bildlich vor mir wie ich meine Hände in den matschigen Sand steckte und plötzlich war ich wieder ein fröhliches Kind und war zurück mit meinem Vater im Urlaub am Fluss.“ Benjamin schaute mich verwundert an und korrigierte mich. „Nein nein falsch. Matsche hat man vorher also das ist eigentlich das saugende Material. Ach egal ich versuch es nochmal anders. Also Windeln sind wie Staudämme. Erst hält so ein Staudamm alles zurück und dann irgendwann ist er, wenn immer mehr Wasser nachläuft einfach voll. Er läuft über und alles was dahinter liegt.“ „Alles was dahinter liegt wird nass“ unterbrach ich ihn. Und deine Hose lag dahinter und ist jetzt nass. Ja, dass verstand ich. Denn in einem anderen Leben war ich ja mal der Meister von gestauten und übergelaufenen Staudämmen gewesen. Zu einer Zeit als mir nasse Klamotten noch nichts ausgemacht haben und ich Stundenlang in Pfützen herumtoben konnte.
Benni sah mir nun tief in die Augen und winkte mit seiner Hand vor meinem Gesicht hin und her. Er hatte bemerkt, dass zum widerholten male am heutigen Tag in einer Traumwelt versunken war.

Er entschloss sich dazu mich zu wecken und klatschte beide Hände vor meinem Gesicht zusammen. Dabei erschrak ich und zuckte auf. „Ah Felix Meister ist wieder unter uns.“ Neckte er mich. Ich empfand das als sehr frech und war der Meinung, dass ihm das nicht zustand. Ich beließ es aber bei einem strengen Blick. „Hey Kleiner was machen wir denn jetzt mit deinem Bettbezug?“ Ich hatte Hunger und war genervt und so entschied ich mich dazu ihm zu helfen. Ich zeigte ihm wie er das Bettzeug zu wenden hatte und erklärte ihm wie er dieses nun auf seine Decke bekommt. Leider stellte er sich zum widerholten male nicht sehr geschickt an und verschwand komplett in seinem Bettbezug. Es sah so putzig aus, wie der kleine darin verschwand, dass ich, na toll, wieder einen kleinen Lachanfall bekam. Als er dann auch noch anfing damit herum zu gehen und zu rufen „Huhuhuhu ich bin ein Gespenst!!!“ War es um mich geschehen. Ich konnte nicht mehr und prustete los. Die Situation war so witzig das ich mir den Bauch hielt. Ich wollte mich nach hinten auf meinen Bürostuhl fallen lassen, doch der Stuhl stand nicht mehr an seinem Platz. Ich stolperte gegen den Schreibtisch und riss die Vase herunter. Ich konnte sie noch auffangen, aber große Mengen von Wasser ergossen sich über meine Hose. Na toll dachte ich mir. Jetzt sah es auch bei mir so aus, als hätte ich auch in die Hose gemacht.

Mein Gelächter war damit direkt beendet und ich krachte genervt die halbvolle Vase auf den Schreibtisch. Dabei bekam die Sonnenblume Gewichtsprobleme und fiel leise stöhnend aus dem Glas.
Ich verdrehte die Augen, ging auf das Gespenst zu und riss ihm den Bezug vom Körper. Erschrocken stand Benni nun vor mir und blickte erst auf mein Gesicht, dann auf die Vase und die herausgefalle Blume und dann auf meine Hose. „Die arme Blume bemerkte er mit einer theatralischen Bewegung. Er grinste und fand die Situation durchaus vergnüglich. Nun ging er in die Offensive und machte mich an „Na hast wohl dein Wasser auch nicht halten können.“ Ich motzte zurück, dass es sein Wasser gewesen wäre. Da ich Hunger hatte und keine Zeit länger mit diesem Baby verbringen wollte entschied ich mich dafür seine Decke für ihn zu beziehen.

Er bedankte sich knapp und ich bugsierte ihn zur Tür hinaus und herrschte ihn an mir zu folgen. Immer noch recht vergnügt folgte er mir erst ins Bad zum Hände waschen und anschließend Richtung Küche wo Mama gerade dabei war das Nudelwasser abzugießen.

Mit dem Rücken zu uns Gewand meinte sie: „Da seid ihr ja endlich. Kommt deckt schnell den Tisch.“ Ich wollte gerade damit beginnen Benni die Teller zu reichen als meine Mutter uns beide streng musterte. „Benjamin, kann es sein das du eine neue Windel brauchst?“ kam es aus ihr heraus? Der kleine druckste etwas herum und nickte dann nur leicht. Dann schaute meine Mutter mich verwundert an. Und Felix, kann es sein das du zukünftig auch auf saugende Unterwäsche angewiesen bist?“ Ich zeigte ihr den Vogel und meinte, dass ihre dämliche Vase auf mich gefallen wäre weil das Baby nicht in der Lage war sein Bett zu beziehen. Sie antwortet nur mit einem ironischen „Soso“ was bei mir den Eindruck hinterließ sich würde mir nicht glauben.
Benni fand das wiederum sehr amüsant und als meine Mutter dann noch meinte, sie würde jetzt Benjamin beim Umziehen helfen und ich solle denn Tisch schon mal alleine decken da war es um meine Fassung geschehen. Der Blonde Schmarotzer verabschiedete sich, mir gegenüber, augenzwinkert mit meiner Mama Richtung Gästezimmer. Ich blieb während dessen allein mit meinen nassen Klamotten zurück und hatte jetzt auch noch alle Aufgaben zu übernehmen.
Es war so gemein.

Die Rache welche ja sowieso schon geplant war, sollte direkt nach dem Essen folgen.
Nachdem ich mich widerwillig unter der Dusche frisch gemacht hatte war Benjamin an der Reihe mit dem duschen. Mama bekleidete ihn ins Bad und verließ erst nachdem sie sich überzeugt hatte, dass er alleine zurechtkam dieses wieder Richtung Wohnzimmer.

Da sie mit Fernsehen abgelenkt war und Benni sich gerade abbrauste hatte ich Zeit seine Sachen zu durchwühlen. Ich war auf der Suche nach einem geliebten Gegenstand und wurde schnell fündig. So wie ich ihn einschätzte hatte er sicherlich noch ein Kuscheltier oder ähnliches dabei an welchem er stark hing. Und genauso war es auch. Unter dem Kopfkissen wurde ich schnell fündig. Ich schnappte mir den verfranzten Hasen und ging Richtung Badezimmer. Ich wartete und hoffte auf den Moment, wenn er hoffentlich nur in Pampers begleitet dieses wieder verließ. Und ich hatte Glück. Denn es kam genauso wie ich es mir ausgemalt hatte. Benjamin öffnete die Tür und ging in den Flur. Er sah so albern aus, dass ich mir das Grinsen nicht verkneifen konnte. Er war schon auf halben Weg Richtung seines Zimmers verschwunden als ich ihm zurief. „Hey Baby, na schlafen wir noch mit einem Kuscheltier? Wo ist dein Schnuller ich konnte ihn nicht finden?“ Entsetzt blickte er sich um und sah das ich seinen geliebten Schnuffel in meinen Händen hielt und leicht würgte.
Da der Junge für mich sehr leicht auszurechnen war, geschah das was bisher bei unseren Aufeinandertreffen immer passierte. Er wurde wütend und rannte auf mich zu. Ich hatte dieses Mal jedoch genügend Vorsprung so dass er mich nicht direkt wieder umreißen konnte.

So schnell ich konnte rannte ich zur Wohnungstür und riss diese auf. Ich verschwand im dunklen Treppenflur und flitzte in diesen wie ein irrer die Treppe herauf. Beinah wäre ich auf einen Keks ausgerutscht welcher unter meinen nakten Füßen zerbröselte doch ich balancierte die Situation aus. In der Hand hielt ich immer noch den Hasen.
Da Benni ein sehr flinker Junge ist, hatte ich er mich schon fast eingeholt als ich die Klingel der Familie über uns erreichte. Ich läutete dreimal und ließ den Hasen fallen. Dann drehte ich um und rief ihn zu, dass sein Hase heute hier oben übernachten würde. Und während Benni die letzten Stufen nach oben Richtung Treppensatz nahm, war ich schon wieder auf den Weg zu unserer Wohnung. Ich beeilte mich und versuchte so schnell es ging die Tür zu erreichen. Ich nahm mehrere Stufen auf einmal und schaffte es schlitternd Richtung Ziel.

Er erkannte meine List nicht. Denn während ich unten die Tür hinter mir schloss, begann er damit im dunklen Treppenhaus nach seinem Kuscheltier zu suchen. Er hatte mein Nachbarsklingeln nicht mitbekommen. Und tastete sich auf dem Boden hockend voran.

Es geschah das was geschehen musste. Kurz nach dem ich die unsere Wohnungstür verriegelte hatte ging bei den Wehmeyers oben die Tür auf. Und während Benni immer noch im Dunkeln dabei war sein Plüschtier zu finden wurde das Treppenhauslicht angeschaltet. Der Kleine erschrak und blickte auf. Eine Wildfremde Frau mit einem kleinen Kind auf den Arm starrte den bis auf die Windeln nackten, vor ihm kauernden Knaben mitten ins Gesicht.

Read the original news thread here (http://www.wb-community.com/showthread.php?t=50781).

BabyNils
16.09.2016, 07:42
Hm mir gefällt die Geschichte immer noch sehr gut. Gerade dachte ich die beiden beginnen sich zu Vertragen und zu mögen da kommt diese extrem fiese Falle also dsas ist ja mal wirklich Hunds gemein der arme. Bin gesapnnt wie es nun weiter geht. Oh je bei mir und meinem Bruder ging das doch sehr flott, 4 Monate brauchte es und meine Mutter die merh als nur einmal auf den Tisch hauen musste.

Gruß BabyDome

giaci9
16.09.2016, 07:49
Ich finds ebenfalls immer noch sehr lesenswert. Und toll, dass das nächste Kapitel so verdammt schnell fertig geworden ist! Da sollten sich andere Autoren mal ein Beispiel dran nehmen ;)
Aber ganz ehrlich, Felix ist ja wohl in dem Kapitel ein echtes Arschloch! Hoffe, das ändert sich noch! :)