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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Französischer Beitrag über Astronauten und Windeln



tcwindel
27.05.2016, 01:27
https://www.youtube.com/watch?v=yNzIsy562A0&feature=youtu.be

Die grundlegende Thematik kennen wir ja denk ich alle.
Kann einer der des französischen mächtig ist, eventuell bitte mal nen kurzen Überblick geben, was die Dame da so erzählt. Vorallem am Anfang wo Sie die Pullup ausprobiert würd mich interessieren.

autinico
27.05.2016, 05:50
Da sind doch englische Untertitel.

Pimpernuckel
27.05.2016, 07:40
Ich find's lustig. :)

Pimpernuckel

Korporal
27.05.2016, 10:19
Habe mal einen anderen Beitrag gesehen. Es geht darum das die Muskeln die G Kräfte beim Start nicht aushalten und man daher zwangsweise seine Blase entleert.

Wolfgang
27.05.2016, 17:13
dann muesste sich ja JEDER in ner ordentlichen hochschaubahn in die hose machen...
das ist wissenschaftlich belegt dass in vielen bahnen mehr G auf den koerper einwirken als bei einem raketenstart auf den astronauten

Taggy
27.05.2016, 17:27
Der Beitrag ist auf alle Fälle lustig gemacht.

autinico
27.05.2016, 17:43
dann muesste sich ja JEDER in ner ordentlichen hochschaubahn in die hose machen...
das ist wissenschaftlich belegt dass in vielen bahnen mehr G auf den koerper einwirken als bei einem raketenstart auf den astronauten

Vermutlich ist es die Dauer der G-Kräfte

Wolfgang
27.05.2016, 18:25
G-Kraefte sind Beschleunigungs/Verzoegerungskraefte (bedingt durch Traegheit) und dadurch nicht von Dauer

Was sagen leute die es wissen muessen dazu...?
https://de.wikipedia.org/wiki/K%C5%8Dichi_Wakata

From: D. Holland, Norfolk, Nebraska, U.S., age 44To: Mission Specialist Koichi Wakata
Question: What is the g-force the astronauts experience during a launch?
Wakata: At launch the gravity that we experience is about 1.7 g's and by the time the solid rocket boosters are separated which is two minutes into the launch the g-force will be over 2 g's. At the separation of the solid rocket booster, the g-force will decrease to just over 1 g. During the last one minute of the ascent, which is for 8.5 minutes, when the main engines ignited the last full minute, we will experience about 3 g's, and when the main engines cut off around 8 minutes, 30 seconds, you go right into zero-g and everything starts to float around.

Beim Abheben 1,7g
beim Booster zuenden ueber 2g
beim Boosterabwurf gehts runter auf 1g
und die letzte Minute des Raketenschubs rund 3g
nach 8,5 minuten ist alles vorbei und es herrschen 0g

Was sagt die Wissenschaft zur Körperbelastung durch g-Kräfte auf untrainierte Menschen bei mehreren Minuten andauernder Belastung

positives g in z-Achse (beim raketenstart in den Sitz gedrueckt werden)

1 - 2 g uneingeschränkt ertragbar
2 - 3 g beginnende Einengung des Gesichtsfeldes
3 - 4 g röhrenförmiges Gesichtsfeld, Greyout


Das Problem ist nicht der Flug ins All...
eher beim wiedereintritt in die Atmosphaere und der Landung

das sich beim raketenstart wegen g-kraft in die hose machen, kann man also getrost als mythos ablegen

kommt es einem eigentlich nicht in den sinn dass die windel (egal wie auch immer das teil in der astronautensprache heisst) nur ein vorbeugendes hilfsmittel ist welches nur in seltenen absoluten ausnahmefaellen benutzt wird.

Georg2
27.05.2016, 19:09
Bei Millitärflugzeugen im Luftkampf, wo enge Kurven geflogen werden, um dem Gegner zu entkommen, geht man an die Grenze dessen, was noch sicher zu beherrschen ist, ohne das der Pilot wegen Blutleere im Gehirn kurzfristig ohnmächtig wird. Das kann zu Flugzeugabstürzen führen. Ich meine gelesen zu haben, daß die Grenze bei 10 g liegt.

Aber wie ist das im schwerelosen Raum, wenn man da einfach ohne Windel lospinkelt? Die Urintropfen fallen nicht herunter in ein Urinal oder eine Toilettenschüssel. Sie würden genauso im Raum schweben wie der Astronaut selber.

LG Georg

Taggy
27.05.2016, 19:27
Die Windel muss halt 100% dicht sein...Wie sie das wohl hinkriegen?

Georg2
27.05.2016, 19:52
Die Windel muss halt 100% dicht sein...Wie sie das wohl hinkriegen?

Urin hat wie Wasser eine Oberflächenspannung, die Urin/Wasser zu einem Tropfen formt und ggf. an einen Gegenstand bindet. Da läuft nichts aus der Windel raus. Wie das funktioniert, wird hier mit Wasser gezeigt:

LG Georg

https://www.youtube.com/watch?v=lMtXfwk7PXg

Wolfgang
28.05.2016, 06:45
Bei Millitärflugzeugen im Luftkampf, wo enge Kurven geflogen werden, um dem Gegner zu entkommen, geht man an die Grenze dessen, was noch sicher zu beherrschen ist, ohne das der Pilot wegen Blutleere im Gehirn kurzfristig ohnmächtig wird. Das kann zu Flugzeugabstürzen führen. Ich meine gelesen zu haben, daß die Grenze bei 10 g liegt.

Aber wie ist das im schwerelosen Raum, wenn man da einfach ohne Windel lospinkelt? Die Urintropfen fallen nicht herunter in ein Urinal oder eine Toilettenschüssel. Sie würden genauso im Raum schweben wie der Astronaut selber.

LG Georg

piloten von kampfjets verfuegen heutzutage ueber anti-g-anzuege welche die g-kraefte die auf den koerper einwirken erheblich reduzieren
frueher ohne diese spezialanzuege kam es bedingt durch redouts bzw blackouts immer wieder zu unfaellen und abstuerzen


in den spaceshuttles, auf der iss etc gibt es toiletten welche mittels unterdruck das was da hineinsoll auch sicher in sich hineinsaugen
urin wird im all wiederaufbereitet und als trinkwasser wieder zur verfuegung gestellt
bei nahrung wird darauf geachtet dass diese moeglichst komplett verwertet werden kann und daher kaum was ueberbleibt was man als stuhl ausscheiden muesste

entropee
28.05.2016, 08:47
piloten von kampfjets verfuegen heutzutage ueber anti-g-anzuege welche die g-kraefte die auf den koerper einwirken erheblich reduzieren
frueher ohne diese spezialanzuege kam es bedingt durch redouts bzw blackouts immer wieder zu unfaellen und abstuerzen

Die Beschleunigungen ("g-Kräfte") wird man mit einem Anzug wohl kaum reduzieren können..
Diese Anti-g-Anzüge reduzieren lediglich eine Folge der auf den Körper wirkenden Beschleunigungen, nämlich das Absacken des Blutes in die untere Körperhälfte, und damit folglich eine Blut- und Sauerstoffunterversorgung im Gehirn (-> Tunnelblick, Greyout, Blackout), bei positiven Beschleunigungen (entlang der Vertikalachse des Körpers nach unten). Erreicht wird dies durch pneumatisch oder hydraulisch erzeugten Gegendruck auf die untere Körperhälfte.

abdelgamal
28.05.2016, 08:58
Die Beschleunigungen ("g-Kräfte") wird man mit einem Anzug wohl kaum reduzieren können..
Diese Anti-g-Anzüge reduzieren lediglich eine Folge der auf den Körper wirkenden Beschleunigungen, nämlich das Absacken des Blutes in die untere Körperhälfte, und damit folglich eine Blut- und Sauerstoffunterversorgung im Gehirn (-> Tunnelblick, Greyout, Blackout), bei positiven Beschleunigungen (entlang der Vertikalachse des Körpers nach unten). Erreicht wird dies durch pneumatisch oder hydraulisch erzeugten Gegendruck auf die untere Körperhälfte.

Dies wird so alles seine Richtigkeit haben. Trotzdem ist es in der Fliegerei so, dass ein Pilot oder ein Ballonfahrer nicht einfach mal so austreten oder bei Bedarf eine Notlandung hinlegen kann, Dies kann bei länger dauernden Flügen zum Problem werden, sei es als Segelflieger, Kampjetpilot oder als Ballonpilot. Da die Steuerung des Luftfahrzeugs jederzeit unter Kontrolle bleiben muss, ist vom Hantieren mit Urinalflaschen in jedem Fall abzuraten. Als Alternativen bleiben dann nasse Hosen oder Windeln. Jeder Pilot muss selber entscheiden, was ihm lieber ist.

Pimpernuckel
28.05.2016, 09:31
Die Beschleunigungen ("g-Kräfte") wird man mit einem Anzug wohl kaum reduzieren können..
Diese Anti-g-Anzüge reduzieren lediglich eine Folge der auf den Körper wirkenden Beschleunigungen, nämlich das Absacken des Blutes in die untere Körperhälfte, und damit folglich eine Blut- und Sauerstoffunterversorgung im Gehirn (-> Tunnelblick, Greyout, Blackout), bei positiven Beschleunigungen (entlang der Vertikalachse des Körpers nach unten). Erreicht wird dies durch pneumatisch oder hydraulisch erzeugten Gegendruck auf die untere Körperhälfte.

Richtig. Allerdings wird gerade schwer daran gearbeitet, Druckanzüge überflüssig zu machen durch entsprechende reaktive "intelligente" Bekleidung, aktive Lageveränderung der Schleudersitze zur Reduktion der Kräfte und sich selbst regulierende Sitzpolster aus entsprechenden Materialien. Außerdem sind heute derart extreme Flugmanöver eher die Ausnahme. Es gibt ja keine klassischen Dogfights mehr und es werden Raketen durch die Gegend geschossen. Zudem sorgt die Flugsteuerung selbst dafür, das bestimmte Fluglagen und somit daruas resultierende Kräfte vermieden werden...

Pimpernuckel

Wolfgang
28.05.2016, 10:41
bezueglich g-kraeften bei kampfpiloten verweise ich auf die ganzkoerperanzuege libelle bzw libelle g-multiplus welche auch in den deutschen und oesterreichischen eurofightern eingesetzt werden oder alternativ auf die g-race suite von redbull air race welche auf libelle multiplus basiert


In diesen wirkt auf den Piloten ständig der ihn umgebende Wasserdruck als Gegendruck zur g-Belastung, die damit theoretisch vernachlässigbar wäre. Bedingt durch die Bauweise (zum Beispiel die fehlende vollständige Abdeckung) ist dies jedoch in der Praxis nicht möglich. Dennoch wird durch diese Wirkungsweise eine erhöhte g-Resistenz und eine verbesserte Bewegungs- und Sprechfähigkeit auch unter hohen g-Belastungen erhalten.

aber koennten wir doch wieder zum urspruenglichen thema zurueckkehren ? das war ja nicht einwirkung von g-kraeften auf den koerper ;)

Schorse
28.05.2016, 11:25
Das Problem bei Astronauten sind nicht in erster Linie die G-Kräfte, sondern die lange Startvorbereitung. Die sitzen in Rückenlage festgeschnallt, die Beine angewinkelt, bis zu 6 Stunden bevor es endlich losgeht. Da kann zwischendurch keiner eine Pinkelpause machen.
Wenn ich die Erklärung in dem Video richtig verstanden habe, waren die Windeln für die Raumfahrt die ersten, bei denen SAP verwendet wurde. Erst danach hat man ihn bei Babywindeln verbaut.
Die 2 Liter Fassungsvermögen sind heutzutage ja nichts besonderes mehr. Die aktuellen Rearz, Fabine usw. sauen teilweise noch mehr.
Ich stelle mir gerade vor, wie die da oben dann aus ihren Anzügen steigen; einer in schwarz, der Andere eine pinke Rearz, der Nächste eine Crinklz... :-)

Krümel
28.05.2016, 19:31
Wie Schorse habe ich auch mal gelesen, dass Astronauten Windeln tragen, weil sie bei den Startvorbereitungen stundenlang sitzen müssen und daher im vertikal aufgestellten Spaceshuttle/Rakete nicht mal eben auf's Klo gehen können. Nicht wegen des relativ kurzen Flug ins All.

Aber bei Ballonfahrern, Segelfliegern und wahrscheinlich auch bei Kampffliegern wird häufig eine Urinflasche benutzt bzw. so One-Way-Urinflaschen mit Superabsorber drin. Oder halt Windeln. ;)
Größere Militärflugzeuger wie Bomber und Aufklärungsflieger, die keine Loopings etc. machen müssen, haben auch ne Chemietoilette, wie im Wohnmobil, an Bord.