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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AB's und die Bibel



hateallexceptyou
19.03.2015, 16:28
Mir ist da etwas aufgefallen.
Ich meine das jetzt nicht so ganz ernst und auch nicht blasphemisch, mir ist es nur aufgefallen.
Letztens haben wir in der Schule in Philosophie über die Schöpfungsgeschichte in der Bibel gesprochen und was den Mensch zum Mensch macht.
Unser Lehrer hat uns erklärt, dass der Mensch im Paradies noch kein richtiger Mensch ist, sondern ehr ein Kleinkind, das ohne Scham und ohne Sorgen und Angst lebt.
Als der Mensch dann aus dem Paradies verbannt wurde ist er erwachsen geworden.
Dann habe ich mir gedacht: wenn man wieder klein sein will, dann will man doch "wieder ins Paradies" und das ist doch eigentlich ein ganz normaler Wunsch...
Deshalb ist es doch irgendwie komisch, dass es so viele Menschen "falsch" oder "krank" finden, wenn man wieder klein sein will, oder?
Wie seht ihr das? :D

Pimpernuckel
19.03.2015, 16:37
Ich glaube, so steht das aber nicht in der Bibel... Da ich nicht konfessionell gebunden bin, bin ich zwar nicht bibelfest, aber ich glaube, soweit ich mich erinnern kann, da wird immer nur von rein und unschuldig gesprochen und "Kinder" ist metaphorisch-metaphysisch gemeint. Das Leute dann mit unseren Neigungen Probleme haben, läßt sich damit wohl schwer einordnen und fällt unter die ganz normale alltägliche Diskriminierung...

Pimpernuckel

SaphirWolf
19.03.2015, 17:00
Rein und unschuldig könnte man ja eben auch mit einem Kleinkind assoziieren.

Für mich persönlich muss auch der Paradies Begriff nicht unbedingt religiös sein.
Eher mehr ein Ort/Zustand ohne Kummer und Sorgen.

Das Problem wird eher sein das Außenstehende mit uns nicht das Verlangen nach Sorgenfreiheit/Entspannung sondern mehr das andersartige sehen...

Dante2004
20.03.2015, 02:14
Hallo,
Der Schöpfungsbericht ist im Orginal in Hebräisch ein Gedicht.
Also kein Bericht!
Es wird die Schöpfung aus der Sichtweise des Menschen erzählt.
Eines Menschen, der vor über 5000 Jahren gelebt hat.
Es gibt mindestens zwei Schöpfungsgedichte in der Bibel oder Tora.
Einige glauben sogar, dass diese sich wiedersprechen.
Aber wer heute ein Autounfall erlebt, und danach die Berichte der Zeugen
liest, wird sich fragen, ob alle von den selben Erlebniss schreiben.
Das ist bei der Polizei und Gericht bekannt.
Natürlich geht es in der Bibel dabei, um die persönliche Erfahrung jedes Menschen mit Gott.
Auch darüber, dass diese Erfahrungen von Mensch zu Mensch verschieden sind.
Zu diesen Erfahrungen gehören Unschuld und Schuld dazu.
Aber auch zuhören können, Vertrauen und Zweifel.
Es kommen auch Gedichte vor, die erzählen wie in einer Fabel.
Diese Schöpfungsgedichte erzählen klar von ganzen und erwachsene Menschen.
Der Mensch war im Paradies also kein Kind, aber unschuldig, rein, ohne Scham,
und er vertraute ohne Angst und Sorge Gott.
Für 60% aller Menschen ist dieses Schöpfungsgedicht ein Teil ihres Glaubens.
Alles Gute
Dante

beebee
20.03.2015, 06:38
Also, daß die Geschichte von der "Vertreibung aus dem Paradies" eigentlich eine Geschichte über den Verlust der Kindheit ist - tiefenpsychologisch gesehen - das schreiben wohl viele Fachleute.

Diese "Vertreibung aus dem Paradies" Erfahrung macht ja jeder Mensch (sei es das Ende der Kleinkindheit, oder vielleicht ist auch das Verlassen des Mutterbauchs gemeint)...

Aber anders kann sich leider keiner als eigener Mensch entfalten.... Im Idealfall ist das Leben vielleicht ein Bogen, der vom Kindsein übers Erwachsensein wieder zurück zu einem Kindsein 2.0 führt ... Ich erinner' mich da an eine wunderschöne Parabel von Kamel, Löwe und Kind in Osho's Buch der Kinder (http://www.amazon.de/Das-Buch-Kinder-einfach-selbst/dp/3548741096/) ...

P.S. ich hab vor langer langer Zeit ein paar schöne kleine Gedanken über "uns & Religion" aufgeschrieben:
http://www.peoplepuzzle.de/pt/childinyou/feel/religio.htm

tanja1
20.03.2015, 08:05
Hi

Da mir mein (christlicher) Glaube sehr viel bedeutet, möchte ich zu dieser Frage auch Stellung nehmen.

Ich glaube, dass uns Gott das Windeln tragen mit allem drum und dran nicht übel nimmt. Schliesslich hat er auf die Frage nach dem wichtigsten Gebot gesagt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Also soll, darf ich mich selber auch lieben und mir etwas Gutes tun. Und schliesslich schade ich ja niemandem, wenn ich meine Windeln trage. Für mich gibt's da keine Probleme. Aber vielleicht sehe ich das auch zu locker. Trotzdem: wir sind alles Kinder Gottes!

Grüsschen Tanja

Foxy
21.03.2015, 20:05
Hallo Tanja,

ich muss sagen guter Gedanke ... aber: Um die Frage ob Gott uns das Windeln tragen übel nimmt oder nicht ging es der Threaderstellerin glaub ich eher nicht ;)