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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Windelfetisch! Fetisch?! Kritische Analyse eines diskriminierenden Begriffs



Sirius
11.09.2014, 20:44
Hallo liebe Community-Mitglieder



Der nachfolgende Text ist etwas lang, sorry! Aber ich habe mir tagelang überlegt, was ich zu diesem Thema wie schreiben möchte. Da sind viele Gedanken zu ordnen gewesen, ist viel Material zusammengekommen. Trotzdem habe ich versucht, die Sache möglichst nicht ausufern zu lassen.
Nun also zum Beitrag:



In zahlreichen, selbstkritisch geschriebenen Texten dieses Forums trifft man mit konstanter Regelmässigkeit auf das stets gleiche, negative Selbstbildnis, das vielen Betroffenen AB`s, AC`s und DL`s scheinbar richtiggehend in die Seele eingebrannt worden zu sein scheint.
Immer wieder ist beispielsweise zu lesen, dass sich Menschen schämen oder gar vor sich selbst ekeln für das, was sie empfinden, was sie sind. Und dabei geht es doch bloss um das Tragen von Windeln, um das Bedürfnis, wenigstens für eine kurze Zeit während des sonst hektischen, geschäftigen Alltages zu flüchten in die heile Welt des Kleinseins. Eine Welt, die der Seele so gut tut, ihr wieder Energie gibt, Freude am Leben vermittelt.

Warum nur haben wir nicht die Kraft, die Gelassenheit, uns so anzunehmen, zu akzeptieren und zu mögen wie wir sind, mit allem, was wir sind, was uns ausmacht?

Ich möchte diese Frage einmal etwas eingehender diskutieren (auch und vor allem mit Euch!) indem ich mich speziell mit dem Begriff „Fetisch“ auseinandersetze, der in meinen Augen ein starkes Symbol für das ganze Übel ist.



Damit Ihr versteht, worum es mir im Kern geht, stelle ich zwei Pressemeldungen vorab, die stellvertretend für eine Vielzahl gleicher und ähnlicher Berichte einen ersten Vorgeschmack geben sollen.
(Hervorhebungen habe ich vorgenommen)



Die schweizer Gratiszeitung 20 Minuten berichtet am 20.08.2013:


„Dieb klaut gebrauchte Babywindeln
Ein Dieb klaut in Aadorf TG volle Windeln. Dahinter könnte ein Windel-Fetischist stecken.Die Eltern sind besorgt. …“


Auf der Webseite der Süddeutschen.de kann man am 13.01.2014 lesen:


„Perverser Windelfetisch
Er erregt sich an Jungen, die Windeln tragen: Damit ein Rezeptionist eines Münchner Hotels seinen Sex-Fetisch ausleben kann, bietet er Jugendlichen viel Geld. Nun steht der 28-Jährige wegen sexuellen Missbrauchs in 16 Fällen vor Gericht. …“



Unüberhörbar ist die allgemeine negative Konnotation des Begriffes Fetischismus, die in sämtlichen Pressemeldungen über zum Teil (aber natürlich nicht nur!) triviale, ja eine Erwähnung in Medien lächerlich erscheinende Begebenheiten mit trauriger Konstanz aufscheint. Da heisst es schnell einmal, ein Windelfetischist sei pervers. Wir sagen zu unseren Kindern: „Komm, weg von diesem Menschen! Der ist gefährlich/schmutzig/abartig/etc.!“
Die Eltern sind besorgt!

Doch halt! Einen Moment! Ich trage schliesslich auch Windeln, gern sogar! Bin ich deswegen pervers? Abartig? Schmutzig? Gefährlich?
All diese Meldungen machen mich immer wieder sehr traurig – und wütend! Denn so, wie mich die „Masse“ offenbar allzu gerne sieht, so, wie mich die „Masse“ unüberlegt und voreilig stigmatisiert, so bin ich nicht!



Doch was ist überhaupt Fetischismus? Was meint man mit diesem Wort, wer ist damit gemeint?
Beim Versuch, die Bedeutung des Begriffs Fetischismus – und insbesondere des präzisierenden Terminus Windelfetischismus – festzulegen , bin ich auf der Suche nach Definitionen auf zahlreiche Seiten gestossen. Ich habe die wesentlichen Abschnitte herauskopiert um Euch zu zeigen, dass der Grundtenor stets derselbe ist:
(Auch hier habe ich, was mir wichtig und typisch erschien, hervorgehoben)



Wikipedia:


Als sexueller Fetischismus wird in der Regel eine sexuelle Devianz verstanden, bei der ein meist unbelebter Gegenstand (vgl. Objektsexualität), der sogenannte Fetisch, als Stimulus der sexuellen Erregung und Befriedigung dient.

Psychosoziale Gesundheit (Prof. Dr. med. Volker Faust):


Fetischismus ist die sexuelle Erregung und Befriedigung durch Ersatzobjekte. Aus sexualmedizinischer Sicht zählt er zu den sogenannten sexuellen Variationen, die man einteilen kann in ungewöhnliche (abnorme) Sexualobjekte (zu denen der Fetischismus zählt) und ungewöhnliche (abnorme) Sexualpraktiken (z. B. Exhibitionismus, Sadismus, Frotteurismus).

dann weiter:


Krankheitsbild
Am häufigsten ist ein unbelebtes Fetisch-Objekt, meist ein Bekleidungsstück (Kleiderfetischismus: Wäsche, Strümpfe, Schuhe, Kleider, Schürzen, Stiefel, Regenmäntel, Handschuhe, Uniformen usw.).

Stern:


Getragene Socken, Latexhosen, Luftballons oder Windeln: Sexuelle Vorlieben von Fetischisten wurden von Psychiatern lange Zeit als pervers eingestuft. Noch heute wird Fetischismus im Internationalen Krankheitscode (ICD 10) als "Gebrauch toter Objekte als Stimuli für sexuelle Erregung oder Befriedigung" beschrieben - und als "Störung der Sexualpräferenz".

Lebenshilfe ABC:


Fetischisten benutzen unbelebte Gegenstände, sog. Fetische, um sich sexuell zu erregen, die sexuelle Erregung zu steigern und zu befriedigen. Der Fetisch dient als Ersatzobjekt für einen Partner. Er ist für die Betroffenen die wichtigste Quelle für ihre sexuelle Erregung oder für die sexuelle Befriedigung unentbehrlich. Fetische werden überwiegend von Männern benutzt.


Wie Ihr sehr leicht feststellen könnt, hat Fetischismus laut Definition immer, immer etwas mit Sexualität, mit sexueller Befriedigung zu tun. Nicht dass Sexualität etwas unschönes, etwas widerliches wäre, nein, ganz im Gegenteil! Doch eine Reduktion unserer AB, AC und DL Leidenschaft auf rein sexuelle Triebbefriedigung scheint mir nicht nur viel zu kurz gegriffen, sondern auch absurd! Ausserdem spricht man sogar von Devianz, also einem abweichenden Verhalten – abweichend von der Norm, also: abnormal. Das hiesse, um einmal beim simplen Beispiel des DL`s zu bleiben, dass das Tragen von Windeln nichts anderes sein soll als eine permanente Dauerbefriedigung sexueller Gelüste durch ein totes Objekt!
Das klingt schon ziemlich abartig, und wer uns „Windelbabies“ auf diesen kleinsten Nenner bringt, hat überhaupt nicht verstanden, worum es uns wirklich geht.

Ich behaupte einmal: Den wenigsten von uns geht es beim Kleinsein, beim Tragen von Windeln um Sex, um Selbstbefriedigung. Wir – ich schreibe im Folgenden „wir“, weil ich annehme, dass es nicht nur mir so geht – also wir empfinden bei diesen Spielereien in Wirklichkeit viel tiefer, da werden Bereiche der Seele berührt, die unser Innerstes aufwühlen, Emotionen wecken. Das Adultbaby-Spiel oder schlicht das Tragen von Windeln bringen unser ganzes Wesen wieder in ein fundamentales Gleichgewicht, weil wir damit in seelische Bereiche vorstossen, die uns so gut tun.

Wenn ich mich selbst beobachte, meine Gefühle, die aufblühen, wenn ich mir eine Windel anziehe, dann hat das etwas mystisches, etwas Tiefes, dann habe ich Herzklopfen, ich fühle mich rundum wohl und geborgen – ja, Geborgenheit ist der Schlüsselbegriff! – und der Gedanke an Sex ist so fern wie ein Stern.
Da frage ich mich, wie um Himmels Willen kann man so schöne Gefühle abtun mit der Bemerkung, das sei blosse sexuelle Triebbefriedigung, das sei Fetischismus?
Ein so sehr hässliches Wort, das die ganze wunderbare Zauberwelt, in die sich mein Wesen hineinwagt, mit Schutz bewirft, dreckig macht.
Also, sage ich mir, fort mit diesem Begriff! Ich bin kein Fetischist!! Nieder mit diesem Unwort!! Denn was ich erlebe, wenn ich das Tor zu dieser schönen Welt aufstosse, hat nicht im geringsten etwas zu tun mit diesem Unwort – ja, der Begriff ist nachgerade eine Beleidigung für all das Schöne, das sich auftut, wenn ich eine Windel tragen darf.

Was mich nun sehr interessieren würde: wem von Euch ergeht es ähnlich? Wer von Euch allen will auch nicht mehr als „Fetischist“ verunglimpft, gebrandmarkt werden? Es würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir Eure Gedanken zu diesem Thema mitteilen würdet. Vielleicht besteht sogar die Möglichkeit, eine neue, unverbrauchte, unserem Wesen gerechte Bezeichnung für das zu finden, was wir sind, was uns ausmacht. Eine Bezeichnung, die AB`s, AC`s und DL`s zusammenfasst und für alle gleichermassen treffend ist.




Es grüsst (Nicht im Namen des Fetischismus!)

Sirius

Thommy_DL
11.09.2014, 22:00
Ich habe keine negative Assoziation mit dem Begriff Fetisch und deshalb auch kein Problem damit, von Windelfetisch zu sprechen. Die wichtigsten Aussagen deiner Zitate hast du gekonnt unterschlagen: "Ersatz für einen Partner", "unentbehrlich für sexuelle Befriedigung", dann erst wird es nämlich zum Problem. Beides ist zumindest bei mir nicht der Fall, es ist ein zweifellos wichtiger Aspekt meiner Sexualität, aber nicht der einzige. Einen Fetisch zu haben, ist eigentlich recht weit verbreitet, nur schaffen es nicht alle, damit offen umzugehen.

Ähnliche Diskussionen gab und gibt es auch zum Begriff "schwul". Da ist man inzwischen aber zum Glück weitgehend drüber weg. Zum Thema "schwuler Selbsthass" gibt es einiges zu lesen, das geht auch in diese Richtung, negative Außeneinwirkungen zu überhöhen und sich damit selbst zu erniedrigen. Völlig unnötig und schädlich.

Grüße,
Thomas

sebastian85
11.09.2014, 23:15
Hi.

ich habe einen Windelfetisch und stehe dazu.
Mir bringt das ganze baby und kleinsein aber so goar nix. Also kannst du schonmal
nicht von wir reden.
Man kann Partei immer nur für sich selber ergreifen.
Und wenn du dich nicht für einen Fetischisten hälst ist das dein gutes Recht.

Ich für mich setze einen Fetisch gleich. Egal ob es Windeln, Leder oder sonstwas sind.
Das einzige was halt negativ ist das in den Medien häufig alles über einen Kamm geschert wird
und alles was weiter weg ist als Missionarsstellung als Fetisch deklariert wird.
Ausserdem heisst doch Dl Diaper Lover. Also windelliebhaber. Und nichts anderes
sagt der Begriff Fetisch aus. Eine Liebhabung Dinger in sexueller Hinsicht,
Also Fetischisten erhebt euch!

WSvenH
11.09.2014, 23:19
Du sprichst unter anderem von Reduktion aufs Sexuelle.

Das Problem, dass ich mit deinem Post habe, spiegelt sich in dem Wort "nur" wieder, dass einige so gerne vor das Adjektiv "sexuell" stellen.

Ich denke nicht, dass die meisten Gewohnheiten und Vorlieben "reduziert" werden, wenn sie auf das "sexuelle" reduziert werden.

Im Gegenteil: Diese werden dadurch aufgewertet und bekommen fuer den Menschen und sein soziales Umfeld eine viel hoehere Bedeutung.

"Sexuelles" wirkt sich deutlich umfassender und weitreichender aus als nicht-sexuelles.

Unsere Existenz ist evolutionaer bedingt nur ein Agent der Erhaltung und Verbreitung von Erbmaterial.
Dies geschieht vor Allem durch "Fortpflanzung" die nicht ohne Sexualitaet stattfindet.

Fuer die fluffigen kleinen doppel-Helix-Knaeule in uns, ist der Zweck der Sexualitaet sicher nur die Fortpflanzung, aber fuer den fluechtigen Zwischenspeicher (das sind wir) ist Sexualitaet fast nie das gleiche wie Fortpflanzung.
Und so wenig es uns bei der Sexualitaet um Fortpflanzung geht, geht es bei der Sexualitaet um Organsmen und direkten Geschlechtsverkehr.
Sexualitaet ist eine der wenigen Grundsaeulen unserer gesamten Persoenlichkeit.

Lust zum Beispiel ist sexuell. "Lust" in einer "unschuldigen", reinen Form, ist fuer mich eine wichtige Basis-Emotion und eine Grundlage der allgemeinen Zufriedenheit. Die Lust verbirgt sich oft hinter anderen Emotionen, und steuert auch die Kommunikation und das Verhalten in der Gemeinschaft.

Wie koennte ich mit dieser Einstellung jemals auf die Idee kommen, dass etwas "nur" sexuell ist?

Ebenso wenig kann ich den Begriff "Fetisch" abwertend Interpretieren, nur weil es das bezeichnete auf das Sexuelle bezieht bzw. darauf zu "reduziert".

LittleGirl.92
12.09.2014, 07:31
So. Also zuerst möchte ich sagen das ich mich im großen und ganzen meinen Vorrednern anschließen möchte und hier mir auch ein kleines Stückchen rausgepickt habe welches ich kommentieren möchte:


Original von SiriusUnd dabei geht es doch bloss um das Tragen von Windeln, um das Bedürfnis, wenigstens für eine kurze Zeit während des sonst hektischen, geschäftigen Alltages zu flüchten in die heile Welt des Kleinseins. Eine Welt, die der Seele so gut tut, ihr wieder Energie gibt, Freude am Leben vermittelt.


Das trifft nämlich bei weitem nicht auf alle zu. Es gibt genügend DLs oder sonstige Leute die damit in keinster weiße irgendeine Form des klein seins oder eines Zufluchtsortes sehen und das zur Entspannung machen, sondern es - salopp gesagt - einfach schlichtweg "geil" finden.

Klar gibt es viele, wie zB auch mich, bei denen man das nicht aufs sexuelle reduzieren kann weil ich da eigentlich keinerlei sexuellen Reiz draus ziehe.
Aber ich denke für die meisten spielt die Sexualität eben schon eine Rolle, es erregt sie, es ist eine Vorliebe, ein Fetisch. Warum man diese Leute dann nicht als Windelfetischisten titulieren darf wäre mir unverständlich.

Warum man den Fetisch dann nicht Fetisch nennen soll verstehe ich nicht. Es ist ja nichts schlimmes dabei.
Für mich klingt das nach Wortwascherei. So wie man die Hauptschule in die Mittelschule umbenannt hat, weil die Hauptschule so negativ behaftet war. Deswegen ist es trotzdem das selbe.
Man kann es anders nennen, aber ändert sich dadurch nichts.

beebee
12.09.2014, 08:07
Selbstbefriedung ist es für die einen.
Selbstbefriedigung für die andern.

beides ist nicht schlimm :)

Sirius
12.09.2014, 08:43
Diese, Eure Haltung hat mich nun doch ziemlich überrascht, und ein wenig ratlos gemacht!

Auf einige Passagen möchte ich kurz eingehen:

@Thommy_DL


Die wichtigsten Aussagen deiner Zitate hast du gekonnt unterschlagen: "Ersatz für einen Partner", "unentbehrlich für sexuelle Befriedigung", dann erst wird es nämlich zum Problem

Das habe ich bewusst ausgeklammert - und nicht etwa unterschlagen, wie Du unterstellst! Und zwar aus folgendem Grund: Trifft Obiges nämlich auf einen Betroffenen zu, so wird die ganze Sache zur Krankheit und damit behandlungsbedürftig gemäss Diagnoseschlüssel des ICD-10 F65. Ich aber wollte auf der harmloseren Ebene der Definition des Fetisch bleiben und zeigen, dass schon hier eine Stigmatisierung stattfindet, die - in meinem Fall zumindest, und vermutlich auch bei den im GO-Magazin erwähnten AB`s
(siehe :
http://www.wb-community.com/forum/thread.php?threadid=24873&hilight=go+magazin)
völlig ungerechtfertigt ist.


@sebastian85


Also windelliebhaber. Und nichts anderes sagt der Begriff Fetisch aus. Eine Liebhabung Dinger in sexueller Hinsicht,

Eben nicht! Ich mag meine Windeln, weil ich damit ein Mittel erhalte, gewissermassen in die Wohlfühlzone meiner Kindheitserinnerungen zu gelangen, und nicht primär, um mich sexuell abzureagieren


@LittleGirl.92


Warum man den Fetisch dann nicht Fetisch nennen soll verstehe ich nicht. Es ist ja nichts schlimmes dabei.

Weil "Fetisch" erstens hässlich klingt und zweitens das Ganze nur durch die einengende Brille Sexualität betrachtet. Darum! Und weil das Wort - für mich jedenfalls - ein Unwort ist,...


Für mich klingt das nach Wortwascherei. So wie man die Hauptschule in die Mittelschule umbenannt hat, weil die Hauptschule so negativ behaftet war. Deswegen ist es trotzdem das selbe.

... das zu recht ausgemerzt gehört, wie zum Beispiel das Wort "Neger". Man sagt ganz zu Recht heutzutage Farbiger, weil mit dem Wort Neger immer auch die Rassendiskriminierende Bedeutung mit gemeint ist.
Ebenso schwingt beim Wort Fetisch die abwertende Bedeutung abnormal, pervers mit, und dagegen habe ich etwas.
Wir nennen die Schwulen im öffentlichen Sprachgebrauch ja auch nicht mehr Schwule, sondern Homosexuelle.
Es ist eben unerlässlich, dass die Bedeutung von Wörtern von Zeit zu Zeit auf ihre soziale Korrektheit überprüft werden und gegebenenfalls korrigiert wird.


@beebee


Selbstbefriedung ist es für die einen.
Selbstbefriedigung für die andern.

Ja ja, nur: wenn weder das eine, noch das andere zutrifft? Was dann? :)



Sirius

LittleGirl.92
12.09.2014, 09:26
Original von Sirius
@LittleGirl.92


Warum man den Fetisch dann nicht Fetisch nennen soll verstehe ich nicht. Es ist ja nichts schlimmes dabei.

Weil "Fetisch" erstens hässlich klingt und zweitens das Ganze nur durch die einengende Brille Sexualität betrachtet. Darum! Und weil das Wort - für mich jedenfalls - ein Unwort ist,...


Für mich klingt das nach Wortwascherei. So wie man die Hauptschule in die Mittelschule umbenannt hat, weil die Hauptschule so negativ behaftet war. Deswegen ist es trotzdem das selbe.

... das zu recht ausgemerzt gehört, wie zum Beispiel das Wort "Neger". Man sagt ganz zu Recht heutzutage Farbiger, weil mit dem Wort Neger immer auch die Rassendiskriminierende Bedeutung mit gemeint ist.
Ebenso schwingt beim Wort Fetisch die abwertende Bedeutung abnormal, pervers mit, und dagegen habe ich etwas.
Wir nennen die Schwulen im öffentlichen Sprachgebrauch ja auch nicht mehr Schwule, sondern Homosexuelle.
Es ist eben unerlässlich, dass die Bedeutung von Wörtern von Zeit zu Zeit auf ihre soziale Korrektheit überprüft werden und gegebenenfalls korrigiert wird.

Also das Wort Fetisch auf eine Stufe mit Neger zu setzen finde ich nun doch sehr anmaßend.
Und das Wort Fetisch hat vielleicht in deiner persönlichen Meinung den Anklang von etwas abnormalen und etwas perversen, in der Regel ist mit einem Fetisch aber eine sexuelle Präferenz gemeint.
Dieses Wort hat diese Bedeutung und es liegt nicht an dir die Bedeutung zu ändern. Für mich klingt das eher so als hättest du ein Problem mit einem Fetisch.
In meinem Umfeld ist das Wort Fetisch keines Wegs negativ behaftet.
Der eine mag das, der andere das. Und spätestens seid 50 Shades of Grey ist es auch etwas Salonfähiger geworden.

Und ob ein Wort "hässlich" klingt, ist wieder eine einzig und allein subjektive Meinung.

Abgesehen davon ist mit einem Fetisch, soweit ich weiß, auch etwas gemeint dem man eine besondere Bedeutung zumisst (Hat seinen Ursprung glaube ich in der Religion oder im Voodoo oder so). So wie du es mit Windeln ja auch tust. Sie beruhigen dich etc. Sprich es ist trotzdem ein Windelfetisch.

Ich habe das Gefühl, das du einfach nur eine Bestätigung suchst um das Wort zu verteufeln. Mag sein das ich mich da irre, aber für mich hat es den Anschein. Aber auch das ist natürlich subjektiv.

Ich würde das ganze einfach gelassen angehen. Wenn du das Wort nicht magst, musst du es ja nicht verwenden (:

lunerouge
12.09.2014, 10:01
frei übersetzt, aus etwas etwas anderes bis hin zum gegenteil zu machen :
per-vertere = ver-drehen, umkehren

sexualitat ist ein vitaler, ein lebenstrieb (eros), etwas grundätzlich positives, der hinwendung verpflichtetes usw.usf.

(man glaubt es kaum wenn man den meisten bei ihren sexualgeschäften zusieht *gggg*)

also entgegen dem landläufigen sinn : nix mit machtausübung bzw. demütigung, einschränkung und zwang verbundenes -
wer das "entgegen" dem vitalen prinzip praktiziert is eben - PERVERS

---

und ehrlich gesagt : warum sind mir hier die meisten zutiefst suspekt und ich wollte mit denen nicht das geringste im leben zu tun haben :

weil sie dinge verknüpfen, die sich m.m.n. spiessen und wo ich auch meine kinder niemals mit solchen "onkeln" alleine lassen wollte ...
sosehr ich die materie verstehe und mir dabei gar nix menschliche fremd sein kann - wer sexualität mit fäkalien (positiv) sehen will, der hat ausgschissen bei mir.

---

und : ja, ich sehe all diese kleinkindsachen vollkommen ohne sexualität, wo das auch hingehört - in die welt des kleinkindes : und die kennt weder sexualität, noch onkeln und tanten die es mit sowas missbrauchen.
manche sollten sich auch mal fragen, ob sie sich nicht selber missbrauchen, aus welchen gründen auch immer ...

cassandra
12.09.2014, 10:38
Hmm... ich bin da zweigeteilt...

Als AC bin ich absolut sex-los und geniesse nur die Geborgenheit der Windel als ein Teil, der es mir ermöglicht, diesem Teil meiner Persönlichkeit näher zu kommen. Es ist dann eine Tür, die sich darüber öffnet. Kleinsein ist ein Teil von mir und keine Neigung und auch kein Fetisch. Das bin einfach ich, auch wenn mein kleines Ich in letzter Zeit einfach viel zu kurz kommt und ich merke, dass dadurch was in mir kaputt zu gehen droht... es geht einfach im Moment nich...

Der andere Teil ist meine Sexualität, bei der mir allein schon die Gedanken (Kopfkino) in Verbindung mit Windeln (in Bezug auf mich selbst) dazu verhelfen, schöne Gefühle zu haben bis hin zu wundervollen Orgasmen. Benutze ich keinerlei Kopfkino (weder Windeln noch Spanking), dann dauert es ewig, allein durch Berührungen zum Höhepunkt zu kommen. Mit Gedanken und Stimulation geschieht das - wenn ich das will und forciere - an manchen Zeiten innerhalb von Minuten... Es gibt Wörter, die mag ich absolut nicht. Die hören sich doof an, wenn andere sie aussprechen und ich mag sie selbst kaum gern in den Mund nehmen. Das Wort Fetisch ist dabei für mich neutral. Es ist für mich auch neutral besetzt, es bedeutet lediglich den Sex mit Gegenständen oder durch Gegenstände. Aber es ist auch immer dahinter oder dabei (man selbst ja mindestens) eine reale Person. Beim Schuhfetisch ist es doch auch so, dass der Mann den Schuh an einer von ihm bevorzugten Frau sehen will... Also so ganz nur das Objekt stimmt da nun nicht denke ich...

Statt Fetisch sag ich auch manchmal Neigung, aber das ist für mich eher eine Reihenfolge. Neigung ist für mich nicht so ausgeprägt und stark wie das Wort Fetisch. Ich mag meine Fetische und ich mag meine Neigungen und ich mag meine kleine Persönlichkeit. :)

lg cassi

sebastian85
12.09.2014, 11:19
Original von Sirius
Diese, Eure Haltung hat mich nun doch ziemlich überrascht, und ein wenig ratlos gemacht!

Auf einige Passagen möchte...

@sebastian85


Also windelliebhaber. Und nichts anderes sagt der Begriff Fetisch aus. Eine Liebhabung Dinger in sexueller Hinsicht,

Eben nicht! Ich mag meine Windeln, weil ich damit ein Mittel erhalte, gewissermassen in die Wohlfühlzone meiner Kindheit zu gekangen.



Sirius

Eben doch! Für dich mag so sein. Für viele andere aber nicht. Und dann bist du eher Ac oder Tb oder aas auch immer und weniger ein Dl. Punkt fertig.
Wörter sind nur das was man draus macht.
Ich sage weiterhin Schwuler, weil ich damit nichts negatives assoziiere. Und die Leute in meinem Umfeld auch nicht.
Dasselbe mit dem wort Fetisch. Würde Fetisch jetzt meinetwegen Dutsch heissen (wort frei erfunden) wäre dir das lieber?
Du hast ein Problem zu deinen Vorlieben Fetisch zu sagen. Ja und? Ist doch dein gutes Recht.
Aber andere Leute empfinden eben anders als du.
Und pauschalisierungen finde ich absolut doof.

beebee
12.09.2014, 11:25
lunerouge schrieb:
sexualitat ist ... etwas grundätzlich positives, der hinwendung verpflichtetes usw.usf.
...
also ... nix mit machtausübung bzw. demütigung, einschränkung und zwang verbundenes -

Da siehst du - aus meiner Sicht - zu kurz, lunerouge.
Die Hinwendung, Hingabe findet ja erst in der Machtausübung (Demütigung, Zwang, maybe) des Gegenübers ihre Möglichkeit, Hingabe zu sein!
Der Top schenkt dem Sub, sich schenken zu können - so ist meine Sicht dazu.
Es ist aber ein Spiel miteinander, umeinander, und beide wissen das :-)

Oder - schöner als mein oller Lieblingsphilosoph Laotse vor 2500 Jahren kann ich Dominance+Submission gar nicht beschreiben:

ist ein großer staat wie eines flusses unterlauf
so strömt ihm alles zu
in ihm verkörpert sich das weibliche der welt
ewig besiegt das weibliche durch stille das männliche
durch stille setzt es sich herab
wenn sich ein ein großer staat herabsetzt vor dem kleinen
so nimmt er auf den kleinen staat
wenn sich ein kleiner staat herabsetzt vor dem großen
wird er vom großen aufgenommen
so setzt der eine sich herab, um aufzunehmen
der andre, daß er aufgenommen werde
der große staat wünscht nur mit zu ernährn des andren volk
der kleine staat wünscht nur mitzudienen dem andren
so erhält jeder, was er wünscht
geziemend wäre es den großen staaten
sich so herabzusetzen


P.S.: apropos Latose, mein Allerlieblingszitat von ihm ist ja:

als man mit Namen begann zu trennen die Dinge,
wurden selbstherrlich die Namen

Also, da bin ich bei LittleGirl92 - ich mag auch dieses neue Gutsprech nicht, dass man überall ein Binnen-I haben soll und nicht Neger sagen darf.... Ich meine, 'Nigger' ist ein Schimpfwort, das sag ich nicht! .... Aber ansonsten - das hat LittleGirl mit ihrem Beispiel von Hauptschule und Mittelschule toll erklärt - glaub ich nicht dran, dass man durch Umetikettierung irgendwelche Probleme löst...

Hihi, das frei erfundene Wort "Dutsch" gefällt mir! Denn ich könnte es mir ja als Abkürzung von "Du-Fetisch" vorstellen ... das schrieb ich ja schon hier+da einmal: ich hab eigentlich einen Du-Fetisch, mir kommts nichts so auf die Windel und das Modell an, sondern auf das liebe Du, das sich über mich beugt und all die lieben Dinge mit mir macht :-)

sebastian85
12.09.2014, 11:57
Also Dutsch.
Soll mir recht sein :)

lunerouge
12.09.2014, 13:58
>(nicht nur) bebe
ihr könnt euch von mir aus gegenseitig antun was ihr wollt, wenns euch spass macht, dan tut was ihr wollt, von mir aus das grauslichste was es gibt ... bloss tut es nicht unbeteiligten an, sonst kommt der staatsanwalt ;-o

aber es ist ein ausweis was ihr macht : und man sollte es auch als das nennen was es ist : perversion

philosophische rechtfertigungen machen das eis nicht dicker, auf dem sich da jeder bewegt

Plumps_Wien
12.09.2014, 14:15
Hey, ich bin alles, aber sicher kein Dutschist! Frechheit aber auch... ;)

beebee
12.09.2014, 15:16
oh ja, lunerouge, das wollte ich noch dazu schreiben:
das ist natürlich nicht die einzige Art, Hinwendung zu leben ... so asymmetrisch mit Hingabe+Domination ... sondern sicherlich gehts auch symmetrisch, dass sich zwei Liebende zueinander hinwenden, ganz ohne Fetisch- und D/s-Kram ;-)

ich will's auch wirklich nicht schön schreiben und schön himmeln, oder den Eindruck erwecken, dass es nur so gehen könnte mit tiefem Lieben!
und ja, alles Schöne und Tiefe spielt ja immer auf dünnem Eis - ich liebe dieses Lied von A.Heller: ....oder was?! (http://www.golyr.de/andre-heller/songtext-oder-was-73343.html) - aus den Rippen dieses Liedes könnt ich 2-3 Lieblingszitate schneiden^^

Sirius
12.09.2014, 17:11
@LittleGirl.92


Also das Wort Fetisch auf eine Stufe mit Neger zu setzen finde ich nun doch sehr anmaßend.

Da verlässt Du die Ebene einer sachlichen Diskussion!


Dieses Wort hat diese Bedeutung und es liegt nicht an dir die Bedeutung zu ändern

Und das finde ich frech!

Aber um Dein Urteil kurz zu kommentieren: Lies doch bitte nochmal meinen ersten Beitrag durch! Du wirst feststellen, dass ich nicht die Absicht habe, Begriffe neu zu definieren. Mir geht es eher um eine Neudefinition dessen, was ich bin, nämlich kein Fetischist, jedenfalls nicht im Verständnis derer, die die Wortbedeutung einst festgelegt haben.


Der Begriff Sexualpräferenz wird meist nur für solche sexuellen Vorlieben oder Neigungen gebraucht, die als von einer Norm „abweichend“ angesehen werden können.

Du wirst unschwer feststellen, dass auch bei dieser Begriffsbeschreibung das Adjektiv "abweichend" (von der Norm abweichend) vorkommt und damit eindeutig eine Zuordnung vorgenommen wird, die ich nicht hinnehmen kann. Und eben: eine Sexualpräferenz ist eben eine sexuelle Vorliebe, und versteh doch bitte, dass es auch Menschen gibt, bei denen das Tragen von Windeln nicht zwangsläufig gekoppelt ist an einen hormonell gesteuerten Fortpflanzungstrieb! Aber, um es zu wiederholen: ich habe rein gar nichts gegen Sex, ich finde guten Sex sehr schön, lustvoll, "geil", und ich weiss natürlich auch um die biologische Notwendigkeit der Fortpflanzung und der damit verbundenen Erweiterung des Genpools!
Nur existieren in mir eben verschiedene Wesen, und eines davon ist ein eher auf geistiger Ebene Erfüllung suchendes, spirituelles Wesen, und da hat Sex nichts verloren.

Ja gut, ich gebe zu, eine Verallgemeinerung der Gefühle, die ich empfinde beim Windeltragen, ist unzulässig und es gibt offensichtlich zahlreiche "Fetischisten", die gewindelt quasi dauergeil sind! Das war jetzt grob und böse, entschuldigt bitte! ;) Aber ich hoffe, dass Ihr verstehen könnt, worum es mir letztendlich geht.

Die einzigen beiden, die mein Dilemma hinsichtlich der Wortbedeutung des Fetischismus in etwa verstanden haben, sind Cassandra und lunerouge. :danke:



Noch etwas zu beebee:

Schöner Sex hat in allererster Linie mit Hingabe - beiderseits - und bedingungslosem gegenseitigem Vertrauen (dürfen) zu tun.


glaub ich nicht dran, dass man durch Umetikettierung irgendwelche Probleme löst...

Sprache unterliegt einem steten Wandel. Umetikettierung oder Umbenennung ist ein Prozess, der seine Zeit braucht, die neuen Begriffe müssen wachsen, in die Gesellschaft integriert werden. Da müssen zum Teil Generationenwechsel stattfinden, bis sich neues wirklich durchgesetzt hat. Vor noch nicht all zu langer Zeit nannte man Menschen mit Down-Syndrom "Mongoloide"! Damit verknüpft der Beisinn: Vollidioten. Sagst Du das heute etwa auch noch? Ist es nicht gerechtfertigt, dass man von Zeit zu Zeit die grundlegenden Werte überdenkt, eine Neuorientierung vornimmt, korrigiert? Dann ist ein Wortwechsel aber zwingend!

Und ausserdem wollte ich ja gar nicht am Wort "Fetischismus" herumbasteln! Herrgott nochmal, lest doch was ich schreibe! Ich akzeptiere die Bedeutung des Begriffes, nur möchte ich die damit bezeichnete Klasse etwas verändern, nämlich, indem ich - halt eben nur! - mich daraus herauslöse!


Mir scheint beinahe, als habe ich da in ein Wespennest gestochen! Wurde da irgend ein Standesdünkel angekratzt?

cassandra
12.09.2014, 17:34
Original von Sirius
...

Mir scheint beinahe, als habe ich da in ein Wespennest gestochen! Wurde da irgend ein Standesdünkel angekratzt?

Keine Ahnung, aber auch ich habe das Gefühl, dass da in diesem Thread jetzt unterschwellig was mitschwingt, was da nicht hingehört. Irgendwie "spür" ich da was agressives. Ich will damit nix sagen und auch nicht, dass jetzt durch meine Äusserung der Thread erst recht kaputt geht. Ich möchte nur dir Sirius zeigen, dass auch ich merke, dass da irgendwas ist - nicht greifbar für mich, aber dennoch fühlbar...

Hoffe, dein Thread bleibt weiterhin auf gutem Niveau. Ich finds jedenfalls interessant, auch wenn ich zugeben muss, dass ich passagenweise eher überfliege, weil ich sonst mit der Wortgewalt irgendwann überfordert bin und dann nicht mehr weiterlese oder denke... Es ist sehr viel Input, aber durchaus überdenkswert!

lg cassi

Sirius
12.09.2014, 18:33
cassandra

...dass da in diesem Thread jetzt unterschwellig was mitschwingt, was da nicht hingehört. Irgendwie "spür" ich da was agressives...

Ja, diesen Eindruck hatte ich auch, von Anfang an. Und nach und nach wird mir klar, warum das so sein könnte:
Ich habe mich gleich im ersten Bericht zu einer ungerechtfertigten, unausgesprochenen aber doch leider wahrnehmbaren Vorverurteilung hinreissen lassen. Ich habe mit meiner scheinbar unversöhnlichen Haltung gegenüber dem Begriff all jene unter uns, für die Windeltragen und mehr eben doch ein Fetisch ist, verletzt.

Klarstellung:
Ich möchte mich entschuldigen, falls ich einige unter Euch beleidigt habe, indem ich bei meinem Poltern gegen das Wort Fetisch indirekt auch Betroffene AB`s und DL`s angegriffen habe. Das war nicht meine Absicht. Einen Fetisch zu haben, ist nichts Verwerfliches, Anstössiges!
Es ist nur so, dass ich erstens mit der von "Normalos" vorgenommenen Diskriminierung von Betroffenen, wenn diese durch die Bezeichnung Fetischist verunglimpft werden, meine Mühe habe.
Und zweitens sehe ich mich eben nicht - oder nur zu einem kleinen Teil meines Wesens - als Fetischist.



Sirius

liloy88
12.09.2014, 19:04
Hallo zusammen also ich sehe es bei mir auch nicht als fetisch.... wenn ich umgezogen bin will ich nichts zutun haben was mit Sex, befriedigung oder Erregung zutun hat. Ich bleiben dann lieber in meiner kleinen funktionierenden heilen welt.

Anders rum will ich nichts von windeln oder so hören wenn ich was anderes im Kopf habe.
Selbst bei der kleinsten Erwähnung ist die erotik wie weggeflogen

Sirius
12.09.2014, 22:59
Noch kurz etwas Offtopisches:



Beebee

Die Hinwendung, Hingabe findet ja erst in der Machtausübung (Demütigung, Zwang, maybe) des Gegenübers ihre Möglichkeit, Hingabe zu sein!

Eine etwas zu einseitige Sicht, wie ich finde. Denn Hingabe findet ebenso in der Bereitschaft des Gegenübers, anzunehmen ihre Möglichkeit, Hingabe zu sein! Macht ist die Potenz, die Fügsamkeit eines anderen wenn nötig durch Gewaltanwendung zu erzwingen. Insofern ist ein Machtverhältnis etwas unfreies, das beiden Parteien Fesseln anlegt, sie in Rollen zwingt. Der Mächtige muss dominieren, der Schwächere muss sich unterordnen.
Hingabe kann aber nicht erzwungen werden, Hingabe ist ein Geschenk des einen an den anderen zweier gleichberechtigter Partner.
So sehe ich das, ich muss aber hinzufügen, dass ich hinsichtlich SM Praktiken keinerlei Erfahrung habe. ;)



Sirius

WSvenH
13.09.2014, 00:30
Original von Sirius
Eben nicht! Ich mag meine Windeln, weil ich damit ein Mittel erhalte, gewissermassen in die Wohlfühlzone meiner Kindheitserinnerungen zu gelangen

Was aber, wenn Kindheitserinnerungen auch irgendwo einen unbewussten sexuellen Charakter beinhalten? Ich denke, dass dies der Fall ist.

In dem folgenden Text wird die Auffassung geaeussert, dass die Windel ins Koeperbewusstsein eines Kindes integriert ist, und der Verlust der Windel als sehr einschneidend empfunden werden kann, einerseits weil die Windel wie ein Koerperteil ist, andererseits weil sie angenehme Empfindungen bereitet. Ausserdem wird dies mit einer Art von Kastration verglichen.
Natuerlich gelingt den aller meisten Menschen der "Absprung" von der Windel.
Ich glaube bei vielen DLs hat dieser Absprung nicht geklappt., so dass die Windel Teil des (u.a. lustvollen) Koerperbewusstseins bleibt, und dadurch natuerlich auch Bestandteil der Sexualitaet ist.

Oft ist es ja auch so dass dies nicht der einzige Bestandteil der sexuellen Begierde ist, auch wenn Sex einer begehrten Person natuerlich viel mehr Spass macht - mit - Windel als ohne.

Das Ich-Bewusstsein ist laut des Textes vor Allem koerperlich, und die Windel gehoert IMHO bei DLs also zu diesen Ich-Bewusstsein.
Deshalb ist es eine echte Gemeinheit, einem DL das Windeltragen zu vermiesen, denn ein DL kann sich nicht komplett fuehlen, ohne die Windel. Da gehts nicht nur um einen Verlust eines Befriedigungsgegenstands.

Ich finde auch scheisse, wenn man DLs als Perverse beschimpft und abstraft durch Vergleiche mit Sexualverbrechern.
Es ist doch so, dass solange die ganzen lieben/normalen DLs im Verborgenen leben, die einzigen Zeitungsberichte von DLs die von irgendwelchen creeps sind...

Ich bin ganz bei dir, dass vielen Nicht-DLs die Bedeutung der Windeln fuer uns nicht ganz klar ist, Es ist fuer mich auch nicht nur ein Mittel zur Selbstbefriedigung, sondern natuerlich viel mehr. Was aber wenn man ganz allgemein sagen kann, dass eben auch die Bedeutung eines Fetisch total verkannt und unterschaetzt wird, und das der Windelfetisch gar kein besonderer Fetisch ist, sondern das eben andere Fetische genauso tief (in der Kindheit?) verwurzelte Bedeutungen haben, und sogenannte 'nicht-sexuelle' Bedeutungen, und wir einfach nur ignorant sind, wenn wir unseren Fetisch fuer was viel umfassenderes halten?

Ich zitiere hier mal zur allg. Erleuchtung aus einem Text von Elisabeth Brainin, mit dem Titel:
"Körper-Ich und Unbewußtes, Entwicklung und Körper-Ich in der Kindheit und Adoleszenz".

also sorry fuer die Wall-Of-Text, aber ich finde das Ding echt interessant:


Original von Elisabeth Brainin
Die Tendenz des Lust-Unlust-Prinzips, Lust zu erlangen
und Unlust zu vermeiden, gerät nur zu leicht in Vergessenheit. Das innere
narzißtische Gleichgewicht beruht auf dem Versuch des Ich, ein Libido-
Gleichgewicht herzustellen, das demselben Prinzip unterliegt. Dafür
werde ich Illustrationen, die aus Analysen von Kindern und Erwachsenen
oder aus der direkten Kinderbeobachtung stammen, benützen.
Ich beginne mit einer Kinderbeobachtung: Katharina, ein kleines,
sehr munteres Mädchen von etwas mehr als zwei Jahren, trägt noch eine
Windel. Sie bewegt sich mit ihrer Windel, als ob diese zu ihrem Körper
gehörte, und hat keine Lust, den Topf oder das Klo zu benützen. Der
Beobachter gewinnt den Eindruck, daß Katharina das Laufen mit der
Windel großen Spaß bereitet. Als sie gewickelt werden soll, äußert sie
lautstarken Protest. Sie möchte um jeden Preis vermeiden, daß ihr die
Windel von ihrem Genitale und ihrem Popo entfernt wird, und ver-
sucht, sie mit den Händen zwischen ihren Beinen festzuhalten. Erst mit
der neuen Windel zwischen den Beinen ist sie wieder beruhigt, sie
möchte sie dann selbst befestigen und ist zufrieden.
Die kleine Szene erweckt in mir die Vorstellung, daß Katharina die
Windel in ihr Körperbild derart integriert hat, daß sie den Windel-
wechsel als schmerzhaften Verlust eines Körperteils empfindet, der ei-
ner Kastration gleichkommt. Das lustvolle Bewegen mit der Windel
ermöglicht eine unmittelbare Reizung und Erregung der analen und
genitalen Regionen, die sie nicht missen will. Der Protest richtet sich
gegen die Mutter, die den Windelwechsel durchführt.
Einige Tage später erinnere ich mich in einer Analysestunde wieder
an diese Beobachtung. Frau X. erzählt einen Traum: Einige Männer ste-
hen gemeinsam in einem Pissoir und urinieren. Sie selbst ist mitten-
drin, als ob sie ein Mann wäre. Dazu berichtet sie einige Einfälle. Sie sei
beim Verkehr mit ihrem Mann sehr zornig und wütend geworden, was
sie an ihre Wut als kleines Mädchen erinnerte, wenn sie das Liebesleben
ihrer Eltern belauschte. Damals sei sie stocksteif in ihrem Bett gelegen,
um ihre eigene Erregung kontrollieren zu können. Dabei hätte sie die
Decke zwischen die Beine gepreßt. Dazu fällt ihr wiederum eine andere
Erinnerung ein: Als kleines Mädchen hätte sie sich einmal geweigert,
sich von der Mutter wickeln zu lassen. Einen ganzen Tag lang gelang es
ihr, der Mutter immer wieder zu entkommen. Beide warteten auf den
Vater. Die Mutter, weil er das Mädchen wickeln sollte, das kleine Mäd-
chen in der Hoffnung, er werde ihr die Windel lassen. Das Mädchen
wurde, wie so oft, von ihrem Vater schwer enttäuscht. Er nahm ihr
schließlich die Windel weg.

Aroon
13.09.2014, 08:05
Hallo,

danke für diese Beiträge hier.

Also, es ist ja mein Thema, mich sehr kritisch zu sehen mit den Windeln.
Ich benutze sie momentan sehr, quasi täglich und nachts.

Für mich, ich fühle sehr viel als Kind und bin es in Teilen auch, sehe ich die Windel auch als eine Art "heile Welt" , in der ich geborgen und beschützt lebe.
Gleichzeitig ist die Windel in meinem Kindergefühl auch etwas, das mit meiner Sexualität zu tun hat. Das merke ich, wenn ich auf der Windel sitze und es "gnieße", wenn sich alles verteilt und mit ein wenig stimuliert. Orgasmus kenne ich darin zwar nicht un dennoch: fühle wie so ein kleiner Junge, der seine Sexorgane und seine Aussscheidungsorgane kennenlernt, spüren, anfassen lernt. Ich fasse z.B. meinen Penis mit Lust fast nur über die Windel an.
Ich denke, dass dies sehr viel mit meiner Sexualität zu tun hat, auch wenn ich simultan mich sehr klein fühle (und es auch bin). Oder?
Trifft dann ICD-10 F65 (danke für diesen Tipp) dann bei mir zu?
Deshalb auch habe ich Angst und deshalb auch Therapie, weil ich den "Kot" in der Windel mag. Und das ist doch Sex. Ich habe sonst keine Sexualität mit anderen Menschen. Was denkt ihr darüber?

Das Wort "Fetischismus" ist für mich vielleicht sogar dann richtig.

Nein ich schade niemanden, ich genieße momentan oft diese Windeln und denke, dass ich diese bräuchte. Natürlich brauche ich sie normal nicht.
Das ist ein Dilemma.

Mir ist das schon ein großes Problem.

Also: das Wort Fetischismus stört mich wenig, weil es ist bei mir so irgendwie.
Das ist Spüren von Sexualität als Kind in einer Windel.

Hoffentlich habe ich jetzt nicht das Thema verfehlt.
Danke auch für den Link zu der Zeitschrift mit dem Text über erwachsene Babies.
Ich bin das nicht und dennoch fühle ich manchmal ähnlich in Windeln.
Und die Grundfrage: empfindet ein richtiges Baby das als eine Lust, ist da Körper, Sexualität und das Geborgenheit eines - also gehört zusammen? Wer weiß das?

Danke für Kommentare
Aroon

Anhang zum folgenden Beitrag von beebee: was ist denn, wenn jemand seine Lust fast nur noch aus der Windel zieht. Ist er dann ein ICD-10 F65- "Fall"?

beebee
13.09.2014, 08:10
Sirius, erstmal zu deinem Grundthema:

"Fetisch" bedeutet von der Definition her natürlich, dass einer seine sexuelle Lust aus einem Objekt zieht, oder gar nur noch aus diesem Objekt ziehen kann, schon klar. Das will keiner sein, oder wollen viele hier nicht sein - da bist du nicht der erste, der das schreibt!

Die Windel um uns kann natürlich auch ein ganz unsexuelles Wohlfühlgefühl der Seele sein, so ein Nachhausekommen und Geborgensein, tiefes Ganzwerden zum Beispiel. Sie kann also sowohl ein seelisches Wohlgefühl oder auch ein sexuelles Wohlgefühl sein - das ist das, was ich mit meinem kleinen Wortspiel von Selbstbefriedung und Selbstbefriedigung meinte. Oder es kann sogar ein Gemisch aus beidem sein. Ich finde jedenfalls alles nicht schlimm.

Worte und Etiketten wie "Fetisch" sind zumindest mir persönlich nicht so wichtig. Ich vertrete da eher die Auffassung von LittleGirl.92, dass Umbenennung nichts hilft: eh ich einen Flüchtling in "Mensch mit Migrationshintergrund" umbenenne, sollte ich lieber fragen: kann ich denn einen Flüchtling nicht lieben, was stimmt denn da nicht?

Ich weiss, dass manche Worte einen schlechten Beiklang auch ganz individuell für bestimmte Menschen haben können: z.B. mag cassi das Wort "Schmuddelkinder" nicht, während ich es süß finde.

Mich stört auch nicht, wenn Windelliebe als "Störung der Sexualpräferenz" oder "nicht normal" bezeichnet wird. Natürlich, ein Mensch, der 6 Finger an einer Hand hat, ist ja auch ganz klar nicht "normal", weil normal sind 5 Finger - aber trotzdem ist es nicht schlimm. So what ;-)

Ich hab da ja eher meine "Pfefferkuchen Theorie":

Wenn ein kleiner Junge bei seiner Oma sich am liebgehabtesten fühlte, und die backte immer Pfefferkuchen, so wird sich eventuell in seinem kleinen Gehirn im Wörterbuch einbrennen: Liebe riecht wie Pfefferkuchen!
Später hat er vielleicht eine Frau, die ihm ihre Liebe durch Bananasplit zeigen will - aber da bleibt es immer so ein intellektueller Schritt in seinem Kopf "aha, mit Bananasplit gibt sie mir Liebe" - doch wenn sie ihn so richtig gefühlsinstinktiv tief im Bauch erreichen will mit "ich gebe dir Liebe" - dann kann sie das nur durch Pfefferkuchen ;) Das ist halt seine Muttersprache der Liebe :)

Und bei uns sind eben Windeln die Pfefferkuchen.


Zu deiner Anmerkung noch, dass du es zu einseitig findest, dass Hingabe nur durch Machtgefälle und Zwang möglich sei -- also ich ergänzte ja später, dass das nur eine der vielen Spielarten von Liebe sei - und auch gleich im ersten Beitrag schrieb ich ganz bewusst: "beide wissen, dass es ein Spiel ist". Das ist ganz wichtig!!! Es ist natürlich nicht wirklich erzwungene Hingabe - sondern es ist ein Spiel, eine bestimmte Spielart, liebesintensiv zu schenken und anzunehmen. Und nun erzähl du mir, dass du nicht verstündest, dass die allererste Liebe eines Kleinkindes nicht auch viel mit süßer Bestimmung durch die Mutter und sich da hinein zu vertrauen zu tun hat! ;-p

Ah, nochmal zurück den Bogen zum Thema Sexualität.
Das scheint ja ein Dauerbrenner zu sein, dass man das vom gespielten Kleinsein ganz klar trennen muss, so im Sinne von: wenn ich klein bin, bin ich klein, und wenn ich groß bin, bin ich groß.... Bei uns in der Ageplaygruppe gabs auch den Thread ist Kleinsein und Sex vereinbar? - und die Anworten waren: eher nicht - aber ich schrieb:


dohoch ;-)

hmm, weil es sich für mich andersrum anfühlt -

nicht: Darf das Kindliche auch Sex haben?

sondern: Hat Sex auch etwas Kindliches?

- kann ich die Frage bejahen: ja, das ist vereinbar ...

Wißt ihr, ich konnte mich zeitlebens nie wirklich in der "Mannrolle" sehen - der "Mann als Macher im Bett, der die Frau nimmt" ...
Sondern sie (in meiner Fantasie) ist die weiche, liebe, schenkende Frau, die ihr Mannkind zu sich nimmt - und ob es milchtrinkendes Kind an ihrer Brust - oder eigentlich ebenso unschuldig gierig ein kleines Seufzewesen in ihrem Schoß ist - das ist fast dasselbe. Sie sagt: schschscht, ich bin ja da .... Für mich ist das doch beides Liebemachen und Sichnahsein und Weichsein miteinander - also ich seh da keinen Unterschied ....
Ach ja, Phantasien :) Mit ihr spielen, sie streicheln, einschäumen - und abends, unschuldig bei ihr einschlafen und dabei eine kleine Hand in ihrem Schoß vergessen ...

Ich kann das natürlich leicht sagen... - Jetzt ist es grade besonders schade, daß wir noch kaum Mommies/Daddies hier haben - denn wie sehen die das? ist es für sie viel schwerer? Denn sie sind ja auf der "großen" Seite - fragen sie sich vielleicht dauernd selber: "bin ich jetzt halb pädophil??"
Ich kannte in einem Forum mal einen liebsten unschuldigsten Daddy - der hat sich an dieser Frage, ob es pädophil sei, eine Ageplayerin zu lieben, selbst zerfleischt :(

Ich muß noch ein Wichtiges sagen:
Wieder mal hab ich davon geschwärmt, daß ich Vermischen und Zusammenfließenlassen mehr liebe - als klares Trennen. Das soll aber nicht heißen, daß ich meinen "way of life" besser finde!! Das klare Trennen hat bestimmt seine eigenen Vorteile und Schönheiten! Ich kann mir vorstellen, daß es auch irgendwie hilft, sich ins Kleinsein ganz reinfallen zu lassen - wenn man eben ganz schroff trennt: entweder 100% Büroangestellter mit Aktenkoffer - oder, eine halbe Stunde später, 100% Krabbelkind im Laufstall. Oder, entweder 100% Mann, der schwitzend und stöhnend mit seiner Frau Sex macht - oder 100% kleines unschuldiges Kind, das sich nur streicheln lässt und nur Windelunschuldigkeit kennt ...

Also - Bchens haben keinen Sex, so viel ist klar!
Aber wie das mit ABchens ist, da hat wohl jeder seinen Stil ...

Kvetinka
13.09.2014, 09:41
Original von Aroon

Anhang zum folgenden Beitrag von beebee: was ist denn, wenn jemand seine Lust fast nur noch aus der Windel zieht. Ist er dann ein ICD-10 F65- "Fall"?

Genau da liegt das Problem,

Niemand zwingt einen, die Veröffentlichungen der WHO wie z.B. ICD glauben zu schenken.

Nicht alles was gedruckt ist, ist war. Dr ICD zum Bespiel spiegelt das christich, jüdisch moslemische Weltbild wieder.

Von solchen Sesselfurzern müssen wir uns nicht fertig machen lassen. Länder wie Schweden sich da schon ausgetreten.

Und Freud hat nicht immer recht, nicht alles ist sexuell. Freud ist über holt.

Kvetinka
13.09.2014, 09:46
Original von beebee


Ich muß noch ein Wichtiges sagen:
Wieder mal hab ich davon geschwärmt, daß ich Vermischen und Zusammenfließenlassen mehr liebe - als klares Trennen. Das soll aber nicht heißen, daß ich meinen "way of life" besser finde!! Das klare Trennen hat bestimmt seine eigenen Vorteile und Schönheiten! Ich kann mir vorstellen, daß es auch irgendwie hilft, sich ins Kleinsein ganz reinfallen zu lassen - wenn man eben ganz schroff trennt: entweder 100% Büroangestellter mit Aktenkoffer - oder, eine halbe Stunde später, 100% Krabbelkind im Laufstall. Oder, entweder 100% Mann, der schwitzend und stöhnend mit seiner Frau Sex macht - oder 100% kleines unschuldiges Kind, das sich nur streicheln lässt und nur Windelunschuldigkeit kennt ...

Also - Bchens haben keinen Sex, so viel ist klar!
Aber wie das mit ABchens ist, da hat wohl jeder seinen Stil ...

Ich liebe lieber Synthese. Ich versuche darum, mehere Identitäten gleichzeitig zu leben. Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß.

Switchen empfinde ich oft als opportunistisches Verhalten.

Als intersexuelles schlesisches Babymädchen bin ich ja in die Synthese reingeboren, bin Mann und Frau, Deutsche, Polin und Tschechin zugleich. Am liebsten bin ich aber einfach nur mitteleuropäischer Mensch.

Sirius
13.09.2014, 10:02
:danke: !

Eure zwei Kommentare, WSvenH und beebee, enthalten einige sehr interessante Gedanken, über die ich gerne und intensiv nachgrübeln werde!
Leider fehlt mir gerade die Zeit, mich eingehend mit der Materie auseinander zu setzen, da ich gleich zur Arbeit muss. Ich werde dies aber umgehend nachholen, denn ich empfinde diese Diskussion gerade als etwas sehr bereicherndes, das meine Sicht der Dinge in Bewegung bringt.

Lediglich folgendes möchte ich zum wiederholten male zur Sprache bringen:

Ich mag die Worte "Fetisch" und "Fetischist" nicht! Das ist, wie Ihr mir unmissverständlich nahegelegt habt zu akzeptieren, meine alleinige Ansicht, und ich will das auch gar (nicht mehr ;)) verallgemeinern.
Nur soviel: ich empfinde es halt nach wie vor als äusserst diskriminierend, dass die Öffentlichkeit, wenn sie Fetischist sagt, den Bezeichneten in eine Schublade steckt - und zwar in die unterste! Um dieses ging es mir (und geht es immer noch), als ich den Thread eröffnete, gewissermassen um eine Reinwaschung unserer Szene. Denn auch ich habe natürlich - zumindest ab und zu - sexuelle Gefühle im Zusammenhang mit dem Tragen von Windeln. Ich bin gewissermassen "Teilzeitfetischist" (bäh!). Da ist rein gar nichts Verwerfliches dabei, wie Ihr ja alle schon geschrieben habt.



Sirius

abdelgamal
13.09.2014, 17:17
Ich mag die Bezeichnungen "Fetisch" und "Fetischist" auch nicht. Ich finde für mich die Bezeichnung "Diaper Lover" oder zu Deutsch dann eben "Windelliebhaber" viel zutreffender. Da ich auch Inko bin, stellen Windeln für mich in erster Linie praktische Hilfsmittel zur Meisterung des Alltags dar. Als DL darf ich dabei sogar noch vom Lustgewinn profitieren, den mir die Windeln gegenüber normaler Unterwäsche bieten. Für mich sind Windeln inzwischen so etwas "Normales", dass ich damit keine explizit sexuellen Gefühle mehr verbinde, was aber anfänglich durchaus der Fall war.

janbaby
13.09.2014, 20:16
Kuckuck,
je länger man mit der Leidenschaft zu tun hat, mit ihr lebt, desto unspektakulärer wird das Thema dann auch.
Diese tiefgehenden Fragen stelle ich mir schon lange nicht mehr.
Es ist alles gut!
Trotzdem mag ich den Ausdruck "Fetisch" auch nicht. "Windelleidenschaft" mag ich lieber, denn es trifft den Punkt besser.
Was andere Menschen darüber denken, ist mir wurscht. Ich mag meine Windeln und mich selber. Die Art meiner Unterwäsche wähle ich auch selber. Oder meine Frau, die kauft die Höschen, die ich über der Windel trage!
Deswegen ist mir dieses Thema hier auch irgendwie zu defensiv.
Ich werde nicht weiter rechtfertigen, dass ich diese komischen Dinger eben mag.
Das ist meine private Angelegenheit.
Wer mit seiner eigenen Windelleidenschaft Probleme hat, hat wahrscheinlich noch ganz andere Baustellen im Leben. Viele Menschen bekommen die vielen Aspekte einer menschlichen Existenz eben nicht so einfach unter einen tragbaren Hut.

Es gibt noch dazu viel wichtigere Dinge, als zu versuchen jemand das zu erklären, ihn "aufklären" zu wollen.
Soll die Welt doch davon halten, was sie möchte!
Gegen Dummheit und undifferenziertes Gelaber ist leider kaum ein Kraut gewachsen. Dies gilt bekanntlich auch in ganz anderen Bereichen der Gesellschaft.
Sonst ist es ja eigentlich egal, wie die Leute über diese ungewöhnliche Leidenschaft denken.
Wir dürfen das ja, es ist nicht verboten.
So...what?
Wenn ich jemandem nur wegen meiner Windeln auf den Sack gehe, möge er beim pupsen verdampfen.

Guten Abend
Gruß
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

mrcaipirinha
14.09.2014, 12:31
Ich habe einiges gelesen, aber lange nicht alles.

Manchmal bin ich schon sehr überrascht welchen Stellenwert das so einnimmt. Auch da bin ich wohl mal wieder anders.

Zum einen habe ich kein Mitteilungsbedürfnis anderen gegenüber. Für mich heißt Intimleben dass das mit einer begrenzter Anzahl Menschen statt findet. Egal wie ich den Fetisch auslebe.

In all den Jahren habe ich noch nie etwas negatives erlebt. Einerseits vermutlich weil ich dieses Mitteilungsbedürfnis nicht habe und dann ist es wohl auch immer eine Frage wie ich selbst mich verhalte.

Wie man in den Wald hineinruft ....

Sicher!!! KEINE Regel ohne Ausnahme, jede und jeder hat andere Erfahrungen gemacht. Jede und jeden kickt etwas anderes.

Aber mich zum Beispiel interessiert auch nicht welche Vorlieben meine Nachbarn oder Arbeitskollegen haben, als muss ich denen meine Vorlieben und Erfahrungen ja auch nicht zwangsakzeptieren.

Leben und Leben lassen! Ich habe zudem noch zig andere (erotische) Vorlieben neben den zig anderen normalen Freizeitbeschäftigungen somit im Prinzip gar keine Zeit mich mit Themen zu befassen auf die es in 100 Jahren keine allgemeingültige Lösung gibt.

So freu ich mich wenn ich es auf den Stammtisch schaffe, um mich da mit netten Leuten zu umgeben und meist herzlich schöne Abende zu haben.

Lebensinsel
14.09.2014, 13:51
Zu eine Lösung, mit der alle zufrieden sind, kommen wir sicherlich nicht. Da müsste man im Zuge des Gesamtspektrums auch klären, hat ET einen Telefonfetisch, Bill Gates einen Computerfetisch, Thomas Gottschalk einen Gummibärenfetisch, Hansi Hinteseer einen Schleimfetisch, die Queen einen Hutfetisch, und die Oberkrainer einen Lederhosenfetisch? Oder was treibt einen mächtigen Konzernboss regelmäßig zu einer Domina, um sich von ihr erniedrigen zu lassen?

Wenn es stimmt, dass 95% der Leute einen Fetisch haben, also eine wie auch immer geartete Leidenschaft pflegen, dann sieht das ganze doch gar nicht mehr so negativ aus. Denn das kann ja durchaus auch was positives sein. Deshalb habe ich persönlich auch kein Problem mit dem Wort "Fetisch". Es ändert auch nix an den Tatsachen, wenn man das Kind jetzt umbenennen würde, meinetwegen in Fäkalkomplex.

Ich habe mir diese - ich sag mal: "sexuelle Spielart" auch nicht ausgesucht. Ich glaube auch nicht, dass es nur der "Reiz des Verbotenen" ist, oder ein Ausdruck gesellschaftskritischer Individualität. Irgendwo steckt da was viel tieferes drin, was wir mit unserem rationalen Verstand nicht erfassen können. Sonst würde man wohl gar nicht auf die Idee kommen, sich ausgerechnet für Windeln und deren Benutzung zu entscheiden - und das ganze dann auch noch schön, angenehm und geil finden.

Im Journalismus lassen sich negative Schlagzeilen zu einem bestimmten Thema immer besser verkaufen, als positive, und das liegt an der Sensationslüsternheit der Leute. die das dann ganz schlimm finden. Das ist eigentlich auch "normal". Oder könnte man die Sensationsgier auch schon als Fetisch bezeichnen?

Erstaunlicherweise finden seit einigen Jahren immer mehr Leute Gefallen an Windeln und verleichbarem. Oder sie machen sich einfach gerne mal in die Hose, whatever. Üblicherweise wird so ein "Trend" vom Jounalismus zunächst mal völlig ignoriert, dann bekämpft (schlechtgemacht) und schließlich wird so getan, als wäre es das normalste der Welt. Demzufolge wären wir, was unseren "Fetisch" anbelangt bereits in Phase 2.

cassandra
14.09.2014, 14:40
Hmmm mal was zum Fetisch-Wort, wie es gern auch "neu-deutsch" eingesetzt wird:

Cara Delevingne: Woher kommt ihr Schinken-Fetisch? (http://top.de/news/4O6Y-cara-delevingne-schinken-fetisch#.A1000004)

Glaube kaum, dass sie das Essen von Bacon erregt.^^

Plumps_Wien
14.09.2014, 17:01
@cassandra

Alsoi das Essen von Bacon erregt mich schon ziemlich... Währenddessen läßt mich Schinken total kalt.

Ich weiß ja nicht, über was man sich so alles Gedanken machen kann, aber hier über den Fetischbegriff zu diskutieren finde ich für mich überflüssig. Sollen doch andere Leute das definieren, wie sie wollen, ich hab trotzdem Spaß mit meinen Windeln und fühl mich wohl damit. Unlängst bin ich mit einem recht dicken Paket draußen gewesen, das dürfte zwei hinter mir gehenden aufgefallen sein, die haben plötzlich komisch zu kichern angefangen. Ja und? Sollen sie doch denken, was sie wollen, diese Welt ist sowieso nicht meine, ich leb nur gezwungenermaßen in ihr. Was da jetzt irgendwer über mich denkt, ist mir sowas von egal...
Ich bin ich, und aus. (Da gabs ja mal so ein nettes Kinderbuch: das kleine Ichbinich... inklusive Bastelanleitung, wie man ein Ichbinich selbst macht. Ich hab vor ein paar Jahren zwei aus Frottee in schöner Kuschelgröße hergestellt, über eins hat sich die Tochter einer Freundin sehr gefreut! Das andere hab ich selbst noch zeitweise in Gebrauch.)

Thommy_DL
14.09.2014, 19:57
Wir alle tragen aus ganz unterschiedlichen, individuellen Gründen Windeln, die Bandbreite wird ja hier im Forum immer wieder deutlich. Ich persönlich trage Windeln ganz klar aus Gründen sexueller Erregung, deshalb betrachte ich das als Fetisch und fühle mich durch diese Bezeichnung auch in keiner Weise verunglimpft.

Ich habe auf den Beitrag von Sirius ziemlich verschnupft reagiert, weil er nach meiner Lesart versucht, Fetisch als etwas Schlechtes darzustellen, und ich mich als (in diesem Rahmen hier) bekennender Windelfetischist dahingehend angegriffen fühle, dass ich mit meiner eher sexuell geprägten Vorliebe für Windeln andere, die nicht diese sexuelle Verbindung ziehen, in Verruf bringen würde. Das finde ich schon arg grenzwertig.

Ich kenne diese Diskussion zur Genüge aus der schwulen Community, wo es immer wieder heißt, diejenigen, die sich nicht einer wie auch immer aussehenden Norm unterwerfen - in diesem Fall möglichst unauffällig und "hetero-like" (wie ich dieses Wort HASSE!) zu sein -, würden die anderen, "Normalen" (noch so ein Hasswort in Bezug auf Menschen - Menschen sind nicht normal, sondern individuell), diffamieren und ihre Anerkennung verhindern. Dagegen wehre ich mich mit allen Mitteln. Ich lasse mich weder einer "Norm" für "weiße, heterosexuelle Männer" noch einer "Norm" für Schwule, einer "Norm" für Windelträger noch irgendeiner anderen "Norm" unterwerfen. Ich gebe mir größte Mühe, dass ich andere Menschen - auch und gerade mit meinem Fetisch - nicht belästige, aber ich erwarte, dass ich diesem Fetisch im privaten Rahmen nachgehen kann, auch mit Freunden zusammen daraus sexuelle Befriedigung erzielen kann, ohne mir von irgendjemandem ein schlechtes Gewissen einreden lassen zu müssen. Ich rege mich schließlich auch nicht darüber auf, dass recht viele nicht nur Windeln, sondern auch Babysachen tragen, womit ich nun wiederum überhaupt nichts anfangen kann, und deshalb die meisten szenefremden Leute denken, wer Windeln trägt, will unbedingt wieder ein kleines Kind sein. Ich bin nicht dafür verantwortlich, was für Schubladen andere Leute in ihrem beschränkten Horizont haben, in die sie zwanghaft ihre Mitmenschen einordnen müssen. Das ist deren Problem, nicht meines. Ich bin meine eigene Schublade.

Grüße,
Thomas

Sirius
14.09.2014, 20:27
@ Tommy_DL


In einem der vorherigen Beiträge habe ich folgendes geschrieben:


Zitat von mir

Ich möchte mich entschuldigen, falls ich einige unter Euch beleidigt habe, indem ich bei meinem Poltern gegen das Wort Fetisch indirekt auch Betroffene AB`s und DL`s angegriffen habe. Das war nicht meine Absicht. Einen Fetisch zu haben, ist nichts Verwerfliches, Anstössiges!



Zitat von Dir

Ich habe auf den Beitrag von Sirius ziemlich verschnupft reagiert

Falls aber meine Worte noch nicht reichen sollten, trink eine Tasse heissen Kamillentee und schlürf ein Wenig Honig dazu. Dann müsste es bald wieder besser gehen! ;)



Sirius

Kvetinka
15.09.2014, 00:27
Original von Plumps_Wien

Ich bin ich, und aus. (Da gabs ja mal so ein nettes Kinderbuch: das kleine Ichbinich... inklusive Bastelanleitung, wie man ein Ichbinich selbst macht. Ich hab vor ein paar Jahren zwei aus Frottee in schöner Kuschelgröße hergestellt, über eins hat sich die Tochter einer Freundin sehr gefreut! Das andere hab ich selbst noch zeitweise in Gebrauch.)

Von Mira Lobe, die aus Görlitz stammte. Das Buch stellte mir meine damalige Therapeutin in einer der ersten Stunden vor.

Sirius
15.09.2014, 21:42
Zitat lunerouge

"und : ja, ich sehe all diese kleinkindsachen vollkommen ohne sexualität, wo das auch hingehört - in die welt des kleinkindes : und die kennt weder sexualität, noch onkeln und tanten die es mit sowas missbrauchen.
manche sollten sich auch mal fragen, ob sie sich nicht selber missbrauchen, aus welchen gründen auch immer ... "

Zitat WSvenH

"Was aber, wenn Kindheitserinnerungen auch irgendwo einen unbewussten sexuellen Charakter beinhalten?..."

Zitat beebee

"Das scheint ja ein Dauerbrenner zu sein, dass man das vom gespielten Kleinsein ganz klar trennen muss, so im Sinne von: wenn ich klein bin, bin ich klein, und wenn ich groß bin, bin ich groß.... Bei uns in der Ageplaygruppe gabs auch den Thread ist Kleinsein und Sex vereinbar? - und die Anworten waren: eher nicht - aber ich schrieb:...

...dohoch ;-)
hmm, weil es sich für mich andersrum anfühlt -
nicht: Darf das Kindliche auch Sex haben?
sondern: Hat Sex auch etwas Kindliches?"




Dazu einige Auszüge aus aktuellen Schriften zum Thema "Frühkindliche Sexualität", die ich der Einfachheit halber am Stück serviere. Auf die einzelnen, von den Vorpostern angesprochenen Punkte werde ich später eingehen.



Zitate aus "Kindliche Sexualität" (Seite Eltern im Netz)


"Schon Säuglinge haben sexuelle Erfahrungen. Sie verlaufen jedoch unbewusst und instinktiv und sind nicht wie beim Erwachsenen auf einen lustvollen Höhepunkt ausgerichtet. Bereits nach der Geburt erfährt das Neugeborene durch den Körperkontakt mit der Mutter und die Berührungen der Menschen, die es pflegen, ein Wohlgefühl. Nur durch diese Zuwendung und das Streicheln seiner Haut als größtes Sinnesorgan fühlt sich ein Baby angenommen und von den Eltern geliebt. Es erfährt so von Anfang an, dass sein Körper etwas Liebenswertes ist."
und:


"Schon in den ersten Lebensmonaten kann man bei Kindern körperliche Erregungszustände beobachten. Jungen können eine Erektion bekommen und Mädchen eine feuchte Scheide. Das ist völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung. Dies sind schlichtweg Anzeichen dafür, dass sich ein Kind in der augenblicklichen Situation sehr wohl fühlt."
aber:


"Kindliche Sexualität hat nichts mit der Sexualität von Erwachsenen zu tun, die vornehmlich auf die genitalen Reize konzentriert ist. Kindliche Sexualität erfahren Babies und Kleinkinder mit allen Sinnen und mit der instinktiven und spontanen Lust auf körperliches Wohlgefühl. Sie können noch nicht zwischen Zärtlichkeit, Schmusen und genitaler Sexualität unterscheiden."
(Dies scheint mir ein besonders wichtiger Punkt zu sein!)


Zitate aus "Frühkindliche Sexualität" (Liliana Fried)


"Beim Neugeborenen werden die ersten diffusen Lustbedürfnisse vor allem durch taktile Reize gestillt, wie z.B. sanfte Berührungen, zartes Schaukeln oder Wärme. Dem trägt man heute bei manchen Geburtsmethoden und bei der Säuglingspflege Rechnung. Durch die stete Stimulation der Mund- und Analregion des Säuglings, wie z.B. beim Stillen, Füttern und Wickeln, steigert sich die Bereitschaft und die Fähigkeit, mittels dieser Körperregionen Lust zu erleben."
(...Freud's These einer strengen Abfolge verschiedener Phasen scheint heute widerlegt)


"Vielmehr geht man heute davon aus, dass die Konzentration der Lusterfahrungen in bestimmten Körperbereichen entscheidend von den Pflege- und Erziehungsgewohnheiten abhängen, die sich im täglichen Umgang der Eltern und anderer Sozialpartner mit dem Kind herausbilden (Fried, 1989). Deshalb ist es fur die frühe sexuelle Entwicklung des Kindes wichtig, welche Botschaften seine Bezugspersonen bei den alltäglichen Pflegehandlungen übermitteln.
...
Für die genitalbezogene frühkindliche Sexualität gilt das nicht so. Hier reagieren viele Erwachsene irritiert oder gar ablehnend. Tatsache ist aber, dass sich schon Säuglinge und Kleinkinder gern mit ihrer Genitalregion beschäftigen. Das ist vor allem beim Wickeln der Fall. Am liebsten fassen sie ihre Geschlechtsteile an oder spielen damit (vgl. Schuhrke, 1991). Die Mädchen bevorzugen ihren Kitzler, mit ihrer Scheide beschäftigen sie sich seltener. Die Jungen konzentrieren sich auf ihr Glied. Diese Berührungen scheinen bei vielen Kindern lustvolle Empfindungen hervorzurufen. In der Regel kann man noch nicht von Masturbation sprechen. Es kann aber durchaus zur Erektion kommen.
...
Wie weit die Kinder bei all dem gehen, hängt weitgehend von den Reaktionen der Eltern oder anderer Bezugspersonen ab. Dazu gibt es vereinzelte Untersuchungen (...), die verdeutlichen, dass die meisten Erwachsenen nicht unbefangen mit der genitalbezogenen frühkindlichen Sexualitat umgehen können. Dies lässt sich u.a. darauf zurückführen, dass der Mythos vom „asexuellen“ Kind immer noch nicht überwunden ist.
...
Knapp zusammengefasst:
Es gibt eine frühkindliche Sexualitat. Diese prägt sich sowohl in nichtgenitalen als auch in genitalen Formen aus. Gemeinhin haben Erwachsene weniger Probleme, die nichtgenitalen Ausdrucksformen anzunehmen und zu verstärken. Hingegen fällt es ihnen schwer, auch die genitalbezogenen Ausprägungen frühkindlicher Sexualität wahrzunehmen und zu akzeptieren. Für die gesunde Entwicklung des Kleinkindes ist es aber wichtig, dass es mit seiner gesamten Persönlichkeit angenommen wird. Wenn also Eltern bzw. ErzieherInnen einen Teil der Sexualität des Kindes verleugnen oder ablehnen, so geben sie dem Kind dadurch zu verstehen, dass sie es so, wie es ist, nicht akzeptieren können. Diese Botschaft kann für die weitere Entwicklung des Kindes folgenschwer sein.
..."



Zur Definition des Begriffes Sexualität nochmals ein Zitat aus Liliana Fried's Werk:


"Avodah Offit sagt dazu: Sexualität ist das, was wir aus ihr machen: eine teure oder billige Ware, Mittel der Fortpflanzung, Abwehr der Einsamkeit, eine Kommunikationsform, eine Waffe der Aggression (Herrschaft, Macht, Strafe, Unterwerfung), ein Sport, Liebe, Kunst, Schönheit, ein idealer Zustand, das Böse, das Gute, Luxus, Entspannung, Belohnung, Flucht, ein Grund der Selbstachtung, ein Ausdruck der Zuneigung, eine Art Rebellion, eine Quelle der Freiheit, Pflicht, Vergnügen, Vereinigung mit dem All, mystische Ekstase, indirekter Todeswunsch oder Todesleben, ein Weg zum Frieden, eine juristische Streitsache, eine Art, menschliches Neuland zu erkunden, eine Technik, eine biologische Funktion, Ausdruck psychischer Krankheit oder Gesundheit oder einfach eine sinnliche Erfahrung. ...
Früher war nämlich der sexuelle Bereich ganz selbstverständlich mit allen anderen Lebensbereichen verwoben. ...
Ganz anders der gegenwärtige Sprachgebrauch. Wer heute abstrakt von Sexualität spricht, verhüllt mehr, als er offen legt. ...
Auch das wissenschaftliche Verständnis von Sexualität ist durch die Fülle unterschiedlicher Erklärungsansätze nur schwer zu überblicken. ...
...Damit dürfte klar geworden sein, dass derzeit nicht zufriedenstellend beantwortet werden kann, was Sexualität eigentlich ist. Immerhin lässt sich aus der skizzierten Vielfalt ein Kern von Annahmen herausschälen, über die Einigkeit bestehen dürfte. Demnach zählt Sexualität zu den grundlegenden Erscheinungsweisen des Lebens. Sie betrifft die gesamte Persönlichkeit des Menschen, umfasst also körperliche, emotionale, soziale und dabei auch kulturelle Aspekte."



Offenbar geht dieses Thema tiefer, als ich - und manch andere hier auch ;) - erwartet hatten! Ich komme nicht umhin, meine Ansicht über Sexualität revidieren zu müssen, denn bis dato war meine Definition des Begriffes eher simpel: nämlich überwiegend Genital bestimmt! Aber Sexualität ist mehr, ist umfassender. Und wenn man sie auf diese synthetische Weise begreift, ist es auch kein Problem zu akzeptieren, dass schon Säuglinge ihre Sexualität erleben, aber eben auf einer sehr persönlichen, egozentrischen (unschuldigen) Ebene. Unter diesem neuen Gesichtspunkt wäre es mir auch möglich hinzunehmen, dass meine Windelleidenschaft durchaus eine sexuelle Komponente haben könnte.
Als Ursache für die Entstehung einer Windelleidenschaft (oder einer Ausprägung des AB bzw. AC Wesens) muss aber auch die Theorie des "Entthronungstraumas" in Erwägung gezogen werden. Hierbei handelt es sich um ein schockartiges, einschneidendes Erlebnis des erstgeborenen Kindes, das durch die Geburt eines Geschwisterchens seine bis anhin ungeteilte Liebe und Zuneigung durch Mutter und Vater plötzlich mit einem anderen schutzbedürftigen Wesen teilen muss. Es wird sehr oft berichtet, dass Erstgeborene bei Ankunft eines Geschwisterchens wieder in eigentlich schon überwundene Babyphasen zurückfallen, indem sie wieder in Windeln gewickelt werden wollen, wieder einen Schnuller haben oder wieder an der Brust trinken möchten. Dies sind ganz klar Zeichen dafür, dass das erstgeborene Kind wieder mehr Aufmerksamkeit von der Mutter beansprucht, weil es sich zurückgedrängt fühlt vom Zweitgeborenen.
Ich will dies nun nicht zu sehr im Detail besprechen, sonst ufert es aus, aber ich denke, dass eine Kombination dieser beiden Thesen eine gute Erklärung für eine spätere Ausprägung einer AB, AC oder DL Neigung liefern kann. Denn das erstgeborene Kind sehnt sich zurück nach der wundervollen Zeit, als seine „Sexualität“, eben das rundum geborgene Wohlgefühl in den Händen der Mutter/des Vaters, noch nicht geteilt werden musste.


@lunerouge
Es scheint, als müsstest auch Du Deine Ansicht über frühkindliche Sexualität nochmals überdenken! Wir unterliegen wohl mehr oder weniger alle der heilen, aber falschen Vorstellung vom Mythos des asexuellen Kindes.


@WSvenH
Mit Deiner Aussage liegst Du offenbar richtig.


@beebee
Im Wesentlichen treffen Deine Gedanken zu, bis auf die Tatsache, dass eben schon kleinste Menschenwesen eine Art Sexualität besitzen. Das Kindliche darf also durchaus auch in gewisser Weise seine eigene, auf sich bezogene, „unschuldige“ Sexualität haben.



Sirius

FranzW
15.09.2014, 23:26
Hallo,

ich möchte zu ein paar der angeschnittenen Themen meinen Senf dazugeben:

1.) Zur Sprache: In der Sprachwissenschaft unterscheidet man, wenn man über die Bedeutung von Wörtern redet, zwischen Denotation und Konnotation. Denotation ist dabei das, was laut Definition des Wortes bezeichnet wird und Konnotation ist das, was dabei alles mitschwingt. Dabei ist die Konnotation eines Wortes einem ständigen Wandel unterlegen: Früher war "Weib" ein wertneutraler Begriff, heute ist er meistens abwertend, dafür sagt man eben "Frau", wenn man einen wertneutralen Begriff braucht.

Ich persönlich habe kein Problem damit, mich als schwulen Windelfetischisten zu bezeichnen, weil das eben genau das ist, was ich bin. Ein ständiges Vorantreiben einer Sprachänderung macht nicht unbedingt glücklich.

2.) Krank ist, was krank macht. Ob man etwas therapieren muss, hängt davon ab, ob es einen Leidensdruck für einen selbst oder für die Mitmenschen gibt. Daher gibt es auch für verschiedenste sexuelle Vorlieben Nummern in Krankheitskatalogen, eben damit jemand, der darunter leidet, auch behandelt werden kann. Das heißt nicht, dass jemand, der eine solche Vorliebe hat, aber damit glücklich ist und diese auch nur konsensual mit anderen Erwachsenen auslebt, sich dafür irgendwie schämen muss. Leider nutzen manche Menschen ihre vermeintliche religiöse Macht dafür, anderen zu sagen, sie wären krank, weil sie andere Vorstellungen vom Leben haben.

3.) Der Begriff "Mongoloid" kommt daher, dass europäische Menschen mit Down-Syndrom in den Augen mancher eine optische Ähnlichkeit mit vielen Bewohnern der Mongolei haben. Da diese vermeintliche Ähnlichkeit rein zufälliger Natur ist, ist der Begriff ein Schwachsinn und wird auch heute nicht mehr verwendet. (-oid ist übrigens eine Endung, die ausdrückt, dass etwas so ähnlich ist wie etwas anderes, also zB. bedeutet das Wort "Android" soviel wie "Mannähnlich", warum man aber ein Betriebssystem so nennt, kann ich auch nicht beantworten)

4.) Menschen mit Down-Syndrom haben statistisch gesehen eine andere Intelligenzverteilung als Menschen mit gewöhnlichem Chromosomensatz. Das heißt aber für das Individuum genau gar nichts. Es gibt intelligente Menschen mit Down-Syndrom, die Universitätsstudien abgeschlossen haben und Schauspieler sind und es gibt Menschen mit herkömlichen Chromosomensatz, die Vollidioten sind. Sehr beeindruckt zu diesem Thema hat mich persönlich der Film "Yo tambien", bei dem die Hauptfigur auch tatsächlich von einem Menschen mit Down-Syndrom und Universitätsabschluss gespielt wird.

5.) Der Wert eines Menschen hängt nicht von seiner Intelligenz ab. Wie uns schon "Forest Gump" gelehrt hat, ist dumm der, der dummes tut. Jeder Mensch verdient Respekt.

6.) Sexualität ist ungleich Penetration. Nur weil jemand nicht auf Penetration steht, heißt das noch lange nicht, dass er/sie asexuell ist. Gerade für Windelfetischisten, kann auch ein gegenseitiger Windelwechsel ein sexueller Akt sein.

Liebe Grüße aus Graz,
FranzW

Sirius
16.09.2014, 01:28
Hallo FranzW (und alle anderen! ;))




Konnotation ist das, was dabei alles mitschwingt
Ja klar, das meinte ich ja gerade, als ich diese Diskussion startete. Und genau eine solche unausgesprochene Bedeutung, die mit dem Wort Fetisch transportiert wird, macht mir Bauchweh, nämlich dieser abwertende, (vor)verurteilende Inhalt genannt "sexuelle Devianz"!



Krank ist, was krank macht. Ob man etwas therapieren muss, hängt davon ab, ob es einen Leidensdruck für einen selbst oder für die Mitmenschen gibt. …
Sage einem Alkoholiker, er habe ein Problem! Du wärst überrascht, wie überzeugt der Angesprochene davon ist, sein Leben im Griff zu haben und nicht krank zu sein. Ob ein Leidensdruck vorhanden ist, kann oft nur das soziale Umfeld, das von aussen und daher für den Betroffenen objektiv beobachtend, bestimmen.



Der Begriff "Mongoloid" kommt daher...
Das ist mir schon bewusst! Nichts desto Trotz ein gutes Beispiel dafür, wie ein Wort im Laufe der Zeit eben diese unüberhörbare negative Konnotation erhält und damit zur Peitsche wird für diejenigen, die damit bezeichnet werden. Ich bin durchaus nicht ein unbedingter Anhänger eines durch Euphemismen hochstilisierenden "Neusprech" und Schöpfungen wie "Kollateralschaden" oder "Personalfreistellung" stehe ich sehr kritisch gegenüber, und „Bildungsfern“ sowie „Raumpflegerin“ sind einfach nur amüsante „Innovationen“. Aber es schadet nie, wenn die Bedeutung von Wörtern – gerade von solchen, mit denen eine Gruppe innerhalb einer sozialen Gemeinschaft stigmatisiert wird – gelegentlich überdacht und sofern ein Bedarf da ist, korrigiert werden.
Ich möchte, um meine Sicht nochmals deutlich zu machen, ein weiteres Beispiel einführen: die Bezeichnung „Mohr“ für Menschen mit dunkler Hautfarbe. Dieser Begriff ist zu einer Zeit eingeführt worden, als die Menschen, die damit bedacht wurden, nicht als vollwertige und manchmal sogar als gar keine Menschen anerkannt waren. Zudem handelt es sich um Wortschöpfungen, die nicht von den Betroffenen selbst gewählt wurden, sondern ihnen von anderen aufoktroyiert wurden, und zwar von Leuten, die sie ausgebeutet, diskriminiert, versklavt hatten.
Die grundlegenden Werte und Anschauungen haben sich seit damals ziemlich gewandelt, und heutzutage wird glücklicherweise (oder sollte zumindest!) kein Mensch mehr aufgrund seiner Hautfarbe als humanbiologisch minderwertiges Lebewesen mehr betrachtet. Demnach ist es gerechtfertigt, über eine neue Bezeichnung für Menschen mit dunkler Hautfarbe nachzudenken und das Wort Mohr – das aufs äusserste diskriminierend wirkt – fallen zu lassen, aus dem Vokabular zu streichen.
Ja, ja, jetzt kommt Ihr wieder und werft mir vor, einen Vergleich mit der Bezeichnung Fetischist auf äquivalenter Stufe mit Mohr zu konstruieren sei anmassend und übertrieben. Finde ich aber nicht! Es ist nicht nur die Dramatik der Diskriminierung, es ist die Diskriminierung an sich, die es rechtfertigt, über die Gültigkeit, die Korrektheit eines Wortes diskutieren zu dürfen.



Menschen mit Down-Syndrom haben statistisch gesehen eine andere Intelligenzverteilung...
Menschen mit Down-Syndrom – oder auch Trisomie 21 (Das Chromosom 21 ist statt nur zweifach dreifach vorhanden) sind in ihren kognitiven Fähigkeiten meist so beeinträchtigt, dass sie geistig behindert sind und « (das)Down-Syndrom lässt sich nicht heilen, und die geistige Behinderung kann man nicht zum Verschwinden bringen», sagt Christopher Jarrold.
Im Widerspruch dazu und nicht leicht zu verstehen die Tatsache, dass – wie Du erwähnt hast – schon einige Menschen mit Down Syndrom einen Abschluss einer höheren Schule schafften.
„Inzwischen wird langsam bekannt, dass es Menschen mit Down Syndrom gibt, die Abitur machen und sich sogar einen Universitätsabschluss erarbeiten. Im Jahr 2011 erwarb sich die Italienerin Giusi Spagnolo, damals 26 Jahre alt, ihren Studienabschluss an der Universität von Palermo mit guten Ergebnissen. Auch der Spanier Pablo Pineta hat einen Universitätsabschluss. Die Amerikanerin Dr. Karen Gaffney hat einen Highschool-Abschluss und einen ersten (leichteren) Hochschulgrad erworben, sie ist Hilfslehrerin mit Zertifikat…“

Habe ich nicht gewusst – erstaunlich!



Der Wert eines Menschen...
Was ist der Wert eines Menschen? Wie misst man diesen? In Geld? In guten Taten? In Gewicht? Mit dem IQ?



Sexualität ist ungleich Penetration.
Meine Rede!



Sirius

lunerouge
16.09.2014, 08:25
mannomann

sexualität kommt von sexus - geschlecht

und der psychologisch/medizinische gebrauch ist auf eben diese differenzierung zwischen männchen, weibchen (die orthodoxe dichotomie, den rest und die diskussion darüber spar ich mir) und die daraus resultierenden phänomene körperlicher und/oder gesellschaftlicher art hin ausgerichtet

ok ?

wer mir da erzählen will, die luststruktur kleiner kinder hat auch nur im geringsten mit dem zu tun was hier in der regel abgefeiert wird - der hat einen klamsch

die intersubjektivität der kindlichen sexualität ( wenn wir schon zur luststruktur so sagen wollen - bitte immer bedenken warum das wer so will ) ist mindestens und höchstens an die biologischen strukturen gebunden :
d.h. an die (pflege-) mutter

da gibts keine partnersuche, keine präferenzen, da gibts nur "geworfen sein". friss und/oder stirb.

die existenz ist gleichzusetzen mit nahrung, pflege, überforderung an der aneignung der aussenwelt usw.

das ist kein s/m-studio was da abläuft, keine hetero- oder homo-packelei wo man sich gegenseitig (im besten fall) einen runterholt oder auch in vollster harmonie den schmetterlingen im bauch bei ihrem schweben im kosmos zusieht.

vergessts bitte kind & sexualität wie sie ab 11 (?) gedacht wird und gelebt.
wer das will, der ist entweder päderast oder phantast.

lg
lr

--
edit: aja und das mit den objektfixierungen ein andermal in diesem theater
das ist genauso "krank" weil aus einer "erwachsenen" sicht die niemals so übertragbar ist ....

edit2: nein, noch was :
sexualität ist
1) da gibts ein pipi, das funzt speziell
2) da gibts einen handlungsplan, da hat 1) eine wesentliche, vorausgedachte und fixe rolle drin
3) da gibts ein zusätzliches ding (mensch, parkbank, ochsenfrosch, was weiss ich) das hat in 2) zu sein, sonst wärs nur selbstbefriedigung, das zähl ich nicht zur sexualität. aber meistens ist die hand ja auch nur eine abspaltung des selbst die zur ausseninstanz gemacht wird ;-)

cassandra
16.09.2014, 08:52
Ich finde auch, dass man den erwachsenen Sex (= Geschlechtsakt oder ähnliche vergleichbare Handlungen) nicht mit den Gefühlen von Kindern vergleichen kann.
Mir ist auch bewusst, dass kleine Kinder sich in ihrem Körper wohlfühlen und auch befühlen. Aber ob sie nun ihre Genitalien berühren oder ihre Füsse - das spielt für das Kind selbst keine Rolle. Für das Kind sind das erstmal nur Teile von sich, die es kennenlernen möchte, die es ertasten und erforschen möchte. Dass man später als Erwachsener gern Sex mit Mund und Analgegend (siehe Zitate weiter oben) haben möchte, weil man als Säugling gestillt, gefüttert und gewickelt wurde halte ich für seltsam... Überall sind Nerven und bei jedem Menschen reagieren diese Nerven bei bestimmten Berührungen unterschiedlich. Ich mag es auch sehr gern, am Anus gekrault zu werden (macht mein Partner nur leider sehr ungern), aber das führe ich nicht darauf zurück, dass ich als Baby liebevoll gewickelt wurde. Ich empfinde das halt an dieser Stelle als angenehm.

Damit ein Erstgeborenes sich nicht zurückgesetzt fühlen muss muss man sich dessen bewusst sein als Eltern. Man kann sehr viel dafür tun. Ich hab zum Beispiel mit Kind 1 immer was gemacht (gelesen oder was gebaut auf dem Sofa), während ich Kind 2 gestillt habe. Das war nicht immer einfach, aber das musste so sein. Genauso, wie Kind 1 beim Wickeln von Kind 2 helfen durfte - wenn es wollte. Es fühlte sich dann gross und zuständig. War da in dem Moment kein Bedürfniss nach helfen musste das auch akzeptiert werden. So kann man viel verhindern...

Ich hab im Übrigen auch ein Problem damit, sexuell fühlen zu sollen, wenn ich klein bin. Bei mir hat das überhaupt nichts sexuelles und ich kann mir auch einfach nicht vorstellen, das sowas in der Kindheit sexuell geprägt werden kann. Klar kann man die Zusammenhänge geil finden als Erwachsener. Aber es geht ja um die Verknüpfung zu früher, als man noch Kind war...

Als Beispiel mal aus der Spankingwelt... Manche Spankees führen es darauf zurück, dass sie als Erwachsene auf Schläge auf den Hintern stehen, weil sie als Kinder immer verhauen wurden. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie als Kinder die Schläger genossen haben. Vielleicht ändert ein Kind irgendwann im Kopf die Gedanken ab und versucht als Selbstschutz das Ganze ins Positive zu rücken und ignoriert bestimmte Zusammenhänge, so dass dann nur noch die körperlichen unweigerlichen Faktoren zu spüren sind (Genitalen werden halt gut durchblutet und das fühlt sich - aus Erwachsenensicht allemal, das kann ich bestätigen) und das dann lernt angenehm zu empfinden. Nach dem Motto "friss oder stirb". Andere Kinder erleiden dadurch vielleicht ein Trauma, das dann wieder andere Dinge im Erwachsenenalter hervorrufen kann... (Edit: Ich vergass zu erwähnen, dass ich als Spankee nie in als Kind geschlagen worden bin. Ich hab das aber schon als Kind den Gedanken kribbelig gefunden, evlt. verhauen zu werden - also so als Teeni, wo die Sexualität langsam erwacht und man nicht mehr wirklich Kind ist. Das mit den Windeln war schon früher da, da fand ich es einfach angenehm, etwas Dickes (meinen Teddy) zwischen den Beinen klemmen zu haben. Aber da weiss man ja auch noch nicht, warum man das macht. Es ist einfach schön.)

Kinder und Babys wollen nur sie selbst sein, sich selbst entdecken und sich selbst kennenlernen. Sie wollen keine Sexualität (Geschlechtsakt) und brauchen auch keine Erregung oder ähnliches in der Art. Ähnliche Akte muss man anders betrachten, das hat nichts mit der Erwachsenwelt zu tun.

Nur meine Meinung, das fiel mir grad so alles ein...

lg cassi

BoP
16.09.2014, 10:00
Habe Offtopic in einen eigenen Thread verschoben. Bitte bleibt beim Thema.

Sirius
16.09.2014, 11:34
Halt! Hier muss ich die Notbremse ziehen, sonst wird's gefährlich! Also: Klarstellung:



Ich zitiere (nochmals!) aus einem vorherigen Post von mir:


...aber:


"Kindliche Sexualität hat nichts mit der Sexualität von Erwachsenen zu tun, die vornehmlich auf die genitalen Reize konzentriert ist. Kindliche Sexualität erfahren Babies und Kleinkinder mit allen Sinnen und mit der instinktiven und spontanen Lust auf körperliches Wohlgefühl. Sie können noch nicht zwischen Zärtlichkeit, Schmusen und genitaler Sexualität unterscheiden."
(Dies scheint mir ein besonders wichtiger Punkt zu sein!)
...


Bitte alles lesen in meinen Beiträgen - oder nichts!



Wenn sich im Rahmen der geschlechtlichen Fortpflanzung zwei Gameten vereinigen, so können i.a. zwei prinzipiell verschiedene Zygoten (Erstzellen des neuen Lebens) auftreten:

Ein X und ein X Chromosom werden in den gemeinsamen Zellkern verpackt - dann ist die biologische Weiche gestellt und führt zwangsläufig darauf hinaus, dass sich ein weibliches Menschenwesen entwickeln wird; und zwar von diesem einzigartigen Moment an, die Gesamtheit des Wesens umfassend und sämtliche Aspekte nachhaltig beeinflussend.
Ebenso eindeutig der Ablauf, wenn sich ein X und ein Y Chromosom zusammentun. Dann entwickelt sich aus der anfänglichen Erstzellen ein männliches Menschenwesen, determiniert bis in die allerletzte Zelle.

Dass diese Ausdifferenzierung des Geschlechtes rein gar nichts mit Sexualität schon in frühester Zeit gemein haben soll, ist wohl ein Mythos. Aber ich kann gut verstehen, dass man sich schwertut mit der Aussage, schon kleinste Babys hätten ihre Sexualität - da spielt wohl die Abscheu vor dem Gedanken an Inzest eine wichtige Rolle.
Wenn Säuglinge und Kinder als "reine", nichtsexuelle Wesen betrachtet werden, so bedeutet dies nichts anderes, als dass man sie vor Übergriffen schützen möchte, dem Zugriff des "Bösen" entziehen möchte.
Und das ist gut, das muss unbedingt so sein! Denn die Bewahrung der Unversehrtheit des kindlichen Wesens sollte uns heilig sein!
(Dass es aber Lebewesen gibt, die hier keinerlei Grenzen kennen, wissen jene, welche schon einmal Meerschweinchen gezüchtet haben!)

Vielleicht ist es einmal dringend nötig, die Begriffe Sexualität und Sex klar gegeneinander abzugrenzen.

Sexualität ist die Gesamtheit an körperlich biologischen, psychischen, kulturell und damit sozial bedingten Eigenschaften, die einen Mann zum Mann, eine Frau zur Frau machen und die selbiges auch erleben lassen, nicht nur beim Akt, sondern ständig, lebenslang! Sexualität ist Leben, durch und durch!

Demgegenüber bezeichnen wir im deutschen Sprachraum mit Sex den bloss auf Lusterfüllung während des Aktes reduzierten Bereich eines sonst viel umfassenderen Wesens - eben der Sexualität.

Vielleicht hilft diese Sicht der Dinge zu akzeptieren, dass eben schon Säuglinge eine Sexualität haben, die sich in der vorpupertären Lebensphase ganz anders manifestiert als das, was wir eben als Sex interpretieren.

In diesem Sinne verstehe ich Sexualität als etwas Ganzheitliches, im Urzustand reines.

Und - um das ein für alle mal mit aller Deutlichkeit klar zu stellen: in der Sexualität des Kindes hat der Erwachsene nichts zu suchen!

Ich hoffe, diesmal richtig verstanden zu werden. ;)



Sirius

cassandra
16.09.2014, 15:40
Ich hatte dich da stellenweise schon richtig verstanden (eben diese Stelle), an anderen Stellen war es mir nicht so klar.

Hab halt nochmal meinen eigenen Senf dazugegeben, dich aber im Grunde wohl doch richtig verstanden. :)

Finds übrigens gut, dass ein Teil abgespalten wurde in einen extra Thread. Hierzu vielen Dank an BoP. :danke:

Sirius
16.09.2014, 18:29
Ja, cassandra hat recht: danke BoP für Deinen korrigierenden Eingriff! :)

A propos Senf: ich mag Senf! Er machte die Sache würzig! ;)



Sirius

cassandra
16.09.2014, 19:31
Falls du meinen meintest dann bedanke ich mich recht herzlich. :)
Falls nicht ... nun, dann ... äh ... hab ich die falschen Lorbeeren eingepackt... *intaschekram*

beebee
16.09.2014, 20:04
hmmm, ich bin wohl in letzter Zeit von einem Why- in ein Why-not-Universum abgedriftet ~ ~ ~ :)

Sein ganzes Leben, seit er erwachsen geworden war,
hatte er nach dem Warum gefragt.
Warum Gott? Warum ein Sinn? Warum Liebe?
Nun sah er seinen Fehler ein. Die Frage lautete nicht
warum, sie lautete warum nicht? ¹

Da, wo die meisten Leute fragen: wie können denn so unterschiedliche Dinge wie Kindlichkeit, Schmusen, Sexmachen zusammengemischt sein - da frag ich eher: wie können sie denn nicht zusammen sein????? Ist das nicht alles ein miteinander-schmusen-schlafen-sich-wohlfühlen?

Also echt, wie Sirius es schreibt: "Sie können noch nicht zwischen Zärtlichkeit, Schmusen und genitaler Sexualität unterscheiden."

Wichtige Notiz: Ich rede hier über mich - über's Kindliche in mir - das hat gar nichts mit Pädophilie zu tun. (schade, das immer dazusagen zu müssen)


Ja, ich versteh's eher umgekehrt nicht: wie man es hinkriegt, das zu trennen.
Aber so ist das wohl: für mich ist die Lieblingsmusik, die ich hab, ein großer See mit fließenden Ausläufern zu hardrockiger Musik, Geigenmusik, indischer oder elektronischer Musik ... alles fließend miteinander verbunden. Für andere scheint's irgendwie wichtig zu sein, zwei streng getrennte Lieblingsmusikinseln zu haben, z.B. Hardrock und Geigenkonzerte - und Trommeln und Geigen zu vermischen, das geht ja mal gar nicht!

Apropos zu dem Sirius-Zitat nochmal "Kinder unterscheiden ganz unschuldig noch nicht zwischen Zärtlichkeit, Schmusen, Liebemachen..." - - Ich hab vor langer Zeit mal den (ja, schnulzigen!) Film "Die Blaue Lagune" gesehen, da erlitten zwei Kinder Schiffbruch (in der Segelschiffzeit), ein kleiner Junge und ein kleines Mädchen, und sie wuchsen ganz alleine auf einer Palmeninsel auf, und irgendwann kamen sie in die Pubertät und merkten, da ist noch etwas Neues zwischen ihnen...
Durch den Film hat mich eine Frage lange Zeit sehr beschäftigt:
Wie wäre eigentlich Sexualität, wenn sie ganz unschuldig, ganz natürlich, ganz von selber heranwächst, wenn niemand belehrt und Etiketten draufklebt, das sei so und so und gut oder schlecht -- wie würde sich Sexualität dann anfühlen? Einfach selbst-verständlich, scham-los und lachend frei, aber trotzdem innig?

Zum Schluß hab ich noch ein schööönes Zitat für euch über die Unschuldigkeit:

Es ist aus dem Buch "Die Bibel nach Biff" - da wird Biff, der Jugendfreund von Jesus, jetzt nach 2000 Jahren wieder erweckt, um ein Evangelium zu schreiben, was sich in den "verlorenen Jahren" Jesu zutrug (bevor er offiziell zu wirken begann... da wanderten sie z.B. zu zweit nach Osten Richtung Himalaya, um die drei weisen Könige zu besuchen).
Und hier beschreibt er grad, wie sie zwei als kleine Jungs zum ersten Mal diesem quirligen Mädchen aus dem Nachbardorf begegneten (Maria Magdalena) und sich gleich verknallten :-)

Ich weiß nicht, ob ich jetzt, nachdem ich als Mensch gelebt habe und gestorben bin, über die Liebe kleiner Jungen schreiben kann, aber wenn ich heute daran denke, scheint sie mir der sauberste Schmerz zu sein, den ich kenne. Liebe ohne Begehren, ohne Bedingung oder Grenzen - ein reines, strahlendes Leuchten im Herzen, bei dem mir zugleich schwindlig und traurig und überglücklich zumute sein konnte. Wo ist sie geblieben? Wieso haben die drei Weisen aus dem Morgenland bei all ihren Experimenten nie versucht, diese Reinheit zu destillieren? Vielleicht konnten sie es nicht. Vielleicht geht sie uns verloren, sobald wir sexuelle Wesen werden, und kein Zauber kann sie wieder zurückbringen. Vielleicht erinnere ich mich nur daran, weil ich so lange versucht habe, die Liebe zu verstehen, die Josua für jedermann empfand. ²

¹ aus Clive Barker's "Stadt des Bösen"
² aus Christopher Moore's "Die Bibel nach Biff"

Thommy_DL
16.09.2014, 20:09
Original von Sirius
Falls aber meine Worte noch nicht reichen sollten, trink eine Tasse heissen Kamillentee und schlürf ein Wenig Honig dazu. Dann müsste es bald wieder besser gehen! ;)

Es geht schon wieder. :) Ich hatte ja als Erster auf deinen ersten Beitrag reagiert, da hattest du das noch nicht relativiert, sondern da stand es noch als - in meinen Augen - ziemlicher Angriff da. Auf Verallgemeinerungen reagiere ich sehr empfindlich, muss ich zugeben.

Zur übrigen Diskussion kann ich leider nichts beitragen, damit habe ich mich nicht befasst.

Grüße,
Thomas

lunerouge
17.09.2014, 07:15
kann mich immer noch nicht des eindrucks erwehren, bei all dem gesülze handelt es sich um erbauungsliteratur zum sich einen runterholen ;-)

mir wär absolut neu, dass kinder (bevor sie das übernehmen) einen begriff von unschuldigkeit haben oder von reinheit oder sonstsowas ...

unschuld ist eben durch das fehlen von bewusstsein über die instrumentalisierung der dinge gegeben
nicht durch das inszenieren von huch und hach und was wäre wenn ....

die dinge sind wie sie sind -
direkt


lg

Sirius
17.09.2014, 11:18
Eine detailliertere Antwort ist auf der nächsten Seite zu finden. ;)

WSvenH
18.09.2014, 02:24
@lunerouge: Was um alles in der Welt ist in diesem Thread dazu erbaulich sich eine Runterzuholen??

Ich finde das hier eine Diskussion um wichtige Begriffe und deren Konotation entstanden ist. Das Ziel ist doch zu begreifen in wie weit der Begriff Windelfetisch diskriminierend ist, oder ob das Problem(oder die Loesung) in der eigenen Wahrnehmung von dem Begriff ist.

Windelfetisch kommt nun mal aus der Kindheit. Das dann natuerlich eine Diskussion darueber entsteht, ob es so ist dass auch reine ABs oder Littles nicht doch auch in Wirklichkeit aus sexuellen Gruenden geniessen Windeln zu tragen, ist wenig ueberraschend und noetig zum Einordnen und Akzeptieren der eigenen Vorlieben.

Wie die sexuelle Entwicklung ablaeuft, ist sehr interessant, weil wir die Windeln eben aus der fruehesten Kindheit heraus "mitnehmen".

Ich glaube nicht dass hier irgendjemand sich einen runterholen will. Es geht um gesellschaftliche und eigene Akzeptanz, und natuerlich um Erkenntniss ueber sich selbst.

Es geht auch darum, dass man sich klarmacht, dass eine AB/DL kein Kinderschaender oder Paederast ist, auch wenn er sexuelle beim Kleinsein Gefuehle hat. (@beebee Schoene Posts!)

Und hier gehts auch nicht um die Sexualitaet von Kindern, sondern um Ursache der Sexuellen Praeferenzen von den Erwachsenen, die hier Diskutieren.
Diese Erwachsenen waren mal Kinder, spielen Kinder zu sein oder erregen sich an Objekten aus ihrer Kindheit.

Sie sind nicht darauf aus sich auf den Diskussionen ueber kindliche Sexualitaet (wenn es die denn gibt) einen Runterzuholen.
Denn - wie man hier wissen sollte - stehen die Leute in diesem Forum nicht auf Kinder!

@cassandra

[...]aber das führe ich nicht darauf zurück, dass ich als Baby liebevoll gewickelt wurde. Ich empfinde das halt an dieser Stelle als angenehm.

Wenn A = "ich mag anale Stimulation" , B = "ich wurde als Baby liebevoll gewickelt"
dann interpriere ich deine Argumentation(?) so:

nicht (A => B) - Weil - B (ist einfach nur so wahr).

Du sagst einfach nur DAS du B nicht auf A zurueckfuehrst, richtig?

Die Art wie du das schreibst, das klingt fuer mich wie ein dogmatischer "Das-will-ich-jetzt-mal-lieber-nicht-weiter-denken" Abbruch. Ich kann mich irren, man kann eben auch einfach nicht einverstanden sein, mit dieser komischen psychologischen Theorie, und man muss das ja nicht begruenden. Die Theorie ist, was begruendet werden muss. Aber die Art wie du das schreibst, klingt fuer mich so, als ob du auch gar nicht wollen wuerdest, dass A die Ursache von B ist...

Ich habe dass Gefuehl dass dieser dogmatische Abbruch auch bei lunerouge stattfindet, wobei ich das Gefuehl habe, dass er/sie das hier gesagte ueber das eigentlich Gemeinte hinaus uebertreibt, um dann auch Anderen das Weiter-Denken madig zu machen, indem er/sie im Wesentlichen sagt: Wer ueber die sexuelle Entlwicklung (von Kindern) nachdenkt ist paedophil.

Dabei ging es doch unter Anderem darum, was die Eigenen Vorlieben motiviert, und ob das nicht-sexuelle verlangen nach Windeln (ABs/Littles) tatsaechlich "nicht-sexuell" ist.

Es ging m.A.n. darum, ob man sich als AB eingestehen darf im Grunde (auch nur) sexuelles Wohlempfinden zu spueren, dass man nicht als solches erkannt hat, oder nicht so erkennen will, weil man Angst hat, dieses Tabu Kindlichkeit/Sexualitaet zu beruehren.

Ich habe der sehr reichhaltigen und super interessanten Diskussion mit meiner Zusammenfassung natuerlich unrecht getan.

Ich moechte diese Diskussion ein wenig vor dieser Paedophilie Debatte, und ob es OK ist zu sagen, ob Kinder sexuelle Wesen sind, oder nicht, etc... wegruecken.

Wenn es hier tatsaechlich Leute gibt die sich daran Erregen, wenn wie hier solche Dinge diskutieren, dann tun die mir leid, aber die stoeren hier (momentan) auch nicht - jedenfalls nicht in den Posts, die ich gelesen habe.

Also, koennen wir nun ungesteort weiter diskutieren, oder muss erst noch ein paar mal irgendjemand irgendjemand anderem indirekt paedophilie vorwerfen?

Wer ein Problem damit hat ueber die bisherigen Beitraege in diesem Thread nachzudenken, oder wen das sogar erregt, der hat echt andere Probleme, als die, die wir hier diskutieren koennen (und wollen),
und damit hat diese Thematik hier auch ueberhaupt keinen Stellenwert, und bedarf auch keiner Bewertung in diese Richtung.

lunerouge
18.09.2014, 07:51
stellen die Kinder vollkommene Wesen dar, welche rein und noch unberührt von all den Problemen und negativen Einflüssen des Lebens sind.

immer wenn ich sowas lese, frage ich mich :
warum macht man solche idealisierungen, die fernab jeglicher realität sind -

dieses zitat ist aus folgender seminararbeit (http://www.uibk.ac.at/psychologie/mitarbeiter/leidlmair/seminararbeitsexualitaet-im-internet.pdf), und ich hoffe, dass da jeder der sich die zeit nimmt was für sich mitnehmen kann.

manchen wird der herr gabriel ein alter ego sein, manche können vielleicht ihre sexualität mal kritisch hinterfragen, ob das für sie wirklich so passt oder ob es verbesserungspotential gibt - und nein, ich hab keine lust die pädodebatte anzuheizen - aber lasst die kirche bitte im dorf

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ich wiederhole nochmals meinen standpunkt :

kinder haben einfach lust, wer da seine objekt- oder sonstwie rollenfixierte "sexuelle" erwachsenensicht drüberpappt, der versucht zu instrumentaliesieren für die eigenen bedürfniss, nicht für die des anderen

jaja, natürlich findet man auch wen, der will was man an ihm haben will, aber da wird schon kräftig nachgeholfen, da kann man dann die eigene schiefe optik glatt vergessen - ist ja jemand da der die sch... frisst ...

zum überpappen gehört aber auch jede form von dekadenter idealisierung : das kommt dann "von der anderen seite" - und ersetzt die hässlichen fakten durch den schönen schein.

ich behaupte, kinder sind realisten - aber auch keine desillusionierten zyniker oder verbitterte exekutoren ...
sie sind aber auch keine autistischen automaten, die ein und dieselbe fetischierung bis zum absterben wiederholen, nein ihr weg ist der der veränderung und der kooperation. negierende destruktion findet sich nur bei den pathologischen fällen (zu dumm udn/oder zu beschädigt ...)

usw.
ich glaub das reicht erst mal
hier sind ja die kinder oder kindgleichen oder mit kindesmuster(n) herumhantierenden daheim - oder ?

lauter experten !!!!

soferns nicht nur reinscheissen ist, gibts ja auch ein hirn & ein sprachorgan & eine schreibkompetenz

lg

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@svenh

mir gehts nicht um nicht weiterdenken

mir gehts aber sehr wohl endlich darum :

1) das mit der vermischung von erwachsener sexualität mit kindheit - von mir aus sag kindliche sexualität dazu.
ich sehe das nicht vermischbar oder vergleichbar, erlebe aber von den leuten hier dass sie das wollen/müssen
daher :
ich möchte eben das vom wesen her mal geklärt sehen

2) ich möchte mal endlich die subjekte aus den nebeln gelöst sehen :
das mit dem wo man selber kind ist oder wo man anderer kindsein instrumentalisiert

hier habens alle mit sehr viel zwang und ritual und sonstigen einschränkenden dingen
oder auch mit überstilisierung und hoffnungsloser idealisierter romantik in zuckerlrosa
meiner meinung nach dieselben dinge in grün - oder die kehrseite derselben medaille, danke herr watzlawick

---

also : es wird immer eine form von pädodebatte geben müssen : hier sind doch angebliche windelbabies zuhause

obs eine 2. person ist oder man selber - es geht um das WESEN nicht um die anzahl der involvierten subjekte oder projektionen

erkenne dich selber

Sirius
18.09.2014, 08:11
Jetzt habe ich so lange an meiner Antwort gebastelt, dass ich zweimal übersprungen wurde.
Also, auch als Reaktion auf die zwei neuesten Beiträge: einfach "two steps back to Sirius" von Gestern 12:18! ;)

Nur kurz:
@WSvenH : Grosso modo zustimm!


Ach, ich kopier einfach alles nochmals hier rein!



@cassandra

Ja ja, Deinen! Also: vor allem Deinen; aber eigentlich auch allen anderen! ;)
Denn eine Diskussion lebt vom Input aller Beteiligten. Ich verstehe darunter so etwas wie eine Evolution: Gedanken austauschen, prüfen, verwerfen oder übernehmen, usw.... - ganz nach dem Motto: Versuch und Irrtum. Dies bedingt natürlich, dass die Gesprächspartner auch bereit sind, ihre Meinung zu kritisch zu hinterfragen. Aber wenn das der Fall ist, so kann eine lebhafte Diskussion nur bereichern! :)



@beebee

Da ich gerade zu wenig Zeit habe und folglich eine umfassende Beschäftigung mit Deinem Beitrag jetzt nicht möglich ist, muss ich Dich auf später vertrösten. ;)

So, jetzt habe ich Zeit!

Also beebee, folgendes:


Sein ganzes Leben, seit er erwachsen geworden war, hatte er nach dem Warum gefragt. Warum Gott? Warum ein Sinn? Warum Liebe? Nun sah er seinen Fehler ein. Die Frage lautete nicht

Erstens: Es ist nachgerade typisch für kleine Kinder, ständig zu Fragen: "Warum...?" Die kindliche Neugier ist schier grenzenlos und das kann einen Erwachsenen manchmal ganz schön fordern, glaub' mir! Wenn der, welcher mit "er" gemeint ist im obigen Zitat, erst als Erwachsener begonnen hat, Fragen zu stellen, dann ist mit seiner Entwicklung etwas schief gelaufen.
Schliesslich, und damit komme ich zu zweitens, ist es nicht verkehrt, nach dem Warum zu fragen, denn erst durch Antworten auf Fragen erschliesst sich uns die Welt. Die Frage "warum" und der Ausdruck "warum nicht" sind ausserdem gegensätzlich: das eine ist eine körperlich passive - aber geistig dafür höchst aktive - Haltung, das andere ist Aktion, physisches Handeln, ausprobieren. Das eine ist so gut wie das andere, die beiden Prinzipien ergänzen sich und können nur im Zusammenwirken schliesslich zu einem erfolgreichen Leben führen.


Also echt, wie Sirius es schreibt: "Sie können noch nicht zwischen Zärtlichkeit, Schmusen und genitaler Sexualität unterscheiden."

Hierzu siehe Textabschnitt unter "@lunerouge" (der Einfachheit halber ;))




@Thommy_DL

Da bin ich sehr froh! :) Details kannst Du unter @Cassandra nachlesen (als Grund, warum das Thema zu Beginn noch nicht so ganz klar differenziert war.)



@lunerouge


kann mich immer noch nicht des eindrucks erwehren, bei all dem gesülze handelt es sich um erbauungsliteratur zum sich einen runterholen ;-)

Das ist starker Tobak, und nur Dein Smiley hält mich davon ab, gröberes Wortgeschütz aufzufahren!
Eine Frage: hast du Kinder? Denn nur wenn Du diese Frage mit ja beantwortest, bist Du in der Lage zu verstehen, worum es hier wirklich geht!
Ich habe eine Tochter und weiss also, wovon ich spreche,wenn ich Begriffe wie kindliche Unschuld, reine kindliche Seele in den Mund nehme! Es existiert nicht nur die (reine, echte) Mutterliebe, nein, auch ein Vater kann sein Kind lieben. Und diese Liebe schafft ein Band, das stark bindet, das vielleicht auch die objektive Sichtweise verzerrt. Aber das soll so sein, ganz zum Wohle des Kindes. Mit objektiver Sichtweise verzerren meine ich eben, ein Kind nicht nur als Mitmenschen zu betrachten, sondern auch als ein noch unbeflecktes, unschuldig reines, schutzbedürftiges Wesen. Das tönt sehr kitschig und es ist zugegeben auch nicht leicht, das im Alltag konsequent zu leben, denn aus einem "Engelchen" wird auch mal ganz leicht ein "Bengelchen". Aber bei allem, was mir das Leben auferlegt an Schönem und eben auch Schwierigem: meine Tochter bleibt immer meine Tochter und die Liebe zu Ihr wird immer dieselbe, starke Vater - Kind - Liebe sein.
Diese Liebe ist anders als die Liebe zu einer Frau (oder einem Mann), denn sie auferlegt mir auch Regeln, sie gebietet mir Einhalt in Dingen, die in der Beziehung zu einem Erwachsenen erlaubt sind. Nur: wenn ich ein Kind so liebhabe, wie es die Natur vorsieht,wenn ich es auf diese besondere Art liebe, dann ergeben sich diese Tabus von selbst und ich empfinde sie nicht als Verbote, sondern als eine der Liebe inhärente Selbstverständlichkeit.



...dass kinder (bevor sie das übernehmen) einen begriff von unschuldigkeit haben oder von reinheit...

Nein, Kinder haben nicht einen Begriff von Unschuld, sie sind Unschuld, sie sind Unbeflecktheit, sie sind eins mit dem Ganzen, mit der Natur, sie sind Natur! Diese innige Verbundenheit des kindlichen Seins mit allem, sei es Lebendiges oder Nichtlebendiges, die lässt ein Kind seine Umwelt und seine Innenwelt ganz intensiv erfahren, ganz anders als dies ein Erwachsener kann. Schau doch mal kleinen Kindern zu, wie sie fasziniert ein unscheinbares Blümchen untersuchen, einen Regenwurm von der Strasse aufheben, ihn ins schützende Gras legen um ihn zu retten - machst Du sowas heute noch?!
Wann hast Du das letzte mal geweint, als ein Tier - und sei es nur ein Vogel - starb? Wann hast Du überhaupt das letzte mal geweint?
Oder wann hast Du das letzte mal quengelnd im Supermarkt auf dem Boden gelegen, nur weil die etwas nicht hatten, was Du unbedingt wolltest?
Siehst Du, das meine ich, wenn ich von kindlicher Unschuld spreche, diese Unmittelbarkeit im Erleben, dieses durch und durch im jetzt befindliche und mit der Natur aufs innigste verwobene Sein.
Ich habe das leider auch zum grössten Teil verloren, ich bin erwachsen geworden. Aber ich habe zum Glück noch einige blasse Erinnerungen an jene Zeit und weiss, wie es gewesen ist und weiss also, wie das Paradies sich anfühlen könnte.

Zum Thema "Kind als biologisches - und damit sexuelles - Wesen möchte ich noch folgende Gedanken anführen: ist es nicht so, dass dieser verkrampfte Umgang mit der Tatsache, dass auch Kinder biologische Wesen mit allem drum und dran (und nicht akörperliche Astralwesen) sind dazu führt, dass das Verhältnis Mutter / und besonders Vater - Kind extremst belastet wird? Es ist doch krank wenn eine Gesellschaft sich aufführt wie die Sittenpolizei und mit Argusaugen hinsieht, jedesmal, wenn der Vater dem Kind die Windeln wechselt, jedesmal, wenn er es tröstend in den Arm nimmt und jedesmal, wenn er mit ihm zusammen in der Badewanne sitzt!
Das ist doch nicht mehr normal!
Etwas mehr gesunder Menschenverstand, aber auch etwas mehr Herzensgüte wären hier angebracht im Umgang mit diesem Thema. Gewiss, es gab - und gibt mit Sicherheit leider immer noch - schlimme Fälle, wo die Rechte des Kindes mit Füssen getreten werden und es verlangt von der Gesellschaft grösste Aufmerksamkeit, solches verhindern zu können. Doch bei aller Hysterie sollte man bedenken, dass eine Überreaktion auch erheblichen Schaden anrichten kann. Es ist eine Gratwanderung, in dieser Angelegenheit das richtige Mass zu finden.




Jetzt sind wir mittlerweile so weit vom ursprünglichen Thema abgewichen, dass ich es angebracht finde, wieder einmal einen kleinen Schubser in die gewünschte Richtung zu wagen, zumal ich die Gelegenheit gerade passend finde. Da nun geklärt ist (hoffe ich), was ich mit der Bezeichnung "kindliches Wesen" meine, möchte ich nochmals die Brücke schlagen zum Begriff "Fetischismus". Die Bedeutung dieses Wortes passt nämlich nicht annähernd zu dem Erleben, wie ich es geniessen darf, wenn ich eine Windel trage. Am ehesten ist mein Zustand mit dem Wort Regression zu beschreiben, was dann wohl eher dem Wesen eines AB's entspräche.
Verbunden mit dem Windeltragen ist bei mir also eine Art Sehnsucht nach der verlorenen Kindzeit, die Sehnsucht nach dem Paradies, wenn man so will.





Sirius

WSvenH
18.09.2014, 09:15
@lunerouge

1) das mit der vermischung von erwachsener sexualität mit kindheit - von mir aus sag kindliche sexualität dazu.ich sehe das nicht vermischbar oder vergleichbar, erlebe aber von den leuten hier dass sie das wollen/müssendaher :ich möchte eben das vom wesen her mal geklärt sehen
Von wesen her laesst sich die kindliche sexualitaet und die erwachsene nicht vermischen oder vergleichen.
Ich behaupte einfach generell dass fast jede form von wohlgefuehl sexueller natur ist, egal ob uns das bewusst ist oder nicht. kindern ist das nie bewusst, weil sie gar keine differenzierung zwischen asexuell und sexuell brauchen, da sie gar keine in der gesellschaft sexuel handelnden wesen sind, und natuerlich nicht sein koennen, da sie gar nicht die triebe und hormone und attraktion etc haben... das ist doch aber selbstverstaendlich. kinder sind in diesem sinne keine sexuellen wesen.

Da in den beiden(?) Pubertaeten die ein Mensch so durchlaeuft, das Gehirn ziemlich stark umgebaut wird, kann man schon sagen dass erwachsenen sexualitaet sicher nicht viel mit kindlicher sexualitate zu tun hat. und mir erscheinen kinder gar nicht sexuelle wesen. nur meine eigene erinnerung an meine eigene Vergangenheit (als Kind) gibt mir Anhaltspunkte fuer parallelen. ich sehe was sich veraendert hat aber auch das eine ganze menge gleichgeblieben ist.
und was ich mich frage ist, ob die wohlgefuehl beim windelntragen eben ein relikt aus der kindlichen form der sexualitaet ist. und es ist absolut nicht verwerflich, wenn man dieses wohlgefuehl empfindet dass mit der erwachsenen sexualitaet zu steigern, das hat nix mit aufgeilen an sich selbst als kind zu tun.

Ich hatte uebrigends als kind einen genau gleichen wunsch windeln zu tragen wie jetzt.


2) ich möchte mal endlich die subjekte aus den nebeln gelöst sehen :das mit dem wo man selber kind ist oder wo man anderer kindsein instrumentalisiert

tja das ist ganz einfach: wenn einen dieses wohlgefuehl beim windelntragen, dass man aus der kindheit kennt, gefaellt und man es evt noch im sexuellen rollenspiel um elemente der erwachsenen sexualitaet steigert, dann gibt es nur ein subject(das erwachsene ich) und ein Fetish-object (Windel).

Wenn es darum geht ein kind zu projezieren, egal ob man es selbst ist, oder ein anderes, waehrend man sexuelle handlungen vollzieht, dann hat das nichts mit ab/dl zu tun, so wie ich und viele andere hier es verstehen, dass ist dann wirklich was aus der paedo-ecke. aber bitte: differenzieren ist hier wirklich noetig, das liegt zwar BEGRIFFLICH nahe bei einander ist aber getrennt.

lunerouge
18.09.2014, 10:29
Ich behaupte einfach generell dass fast jede form von wohlgefuehl sexueller natur ist

lustige sichtweise
wird so nicht halten ausser man ist oberzeremonienmeister bei bacchus

frage : was ist dann fast jede form von missbehagen und unwohlsein ?
auch sexueller natur ?
gibt es überhaupt was anderes als sexualität in dieser welt ? *ggg*

Sirius
18.09.2014, 11:34
Hallo lunerouge



Ich interpretiere diese Antwort auf meinen Beitrag...


Zitat lunerouge:



...einfach einmal als Zustimmung!
Damit kann ich leben!





Zu Deinem Link, welcher auf die Seite dieser Seminararbeit führt:


...Unter Fetischismus versteht man eine „ Störung des Sexualverhaltens, gekennzeichnet durch Fixierung der sexuellen Empfindungen auf Gegenstände (z.B. Wäsche)“ (Der Brock Haus, 2006, S.271). ..
Einfach um das zum x-ten mal zu wiederholen: Windeltragen hat für mich nichts mit Sex zu tun, womit also auch mein Sexualverhalten nicht gestört und ich demzufolge kein Fetischist bin!



Sirius

WSvenH
18.09.2014, 23:03
Zunaechst mal ist nicht "Alles" sexuell, sonder vor allem "alles" von dem was in dieser Diskussion zum Teil als explizit nicht sexuell dargestellt wird: DL, AB, Ageplay, Windelntragen, Nuckeln,etc ist mehr oder weniger sexuell.

Einige rechtfertigen die Ablehnung der Anwendung des "Fetisch" Begriff auf ihre eigenen Vorlieben ja gerade damit, dass Windelntragen beispielsweise fuer sie nicht sexuell ist. Da glaube ich aber nicht so recht dran, sondern vermute, dass dies Leute den Begriff Fetisch einfach nicht anwenden "wollen" und sich eventuell unbewusst ein bissl was vormachen - was aber auch voellig ok ist; der Begriff Fetisch ist nunmal mit "Pervers" konotiert obwohl er eine neutrale denotation hat, wie ja hier schon mal rausgestellt wurde ;) ;) (danke nochmal!).


Ich vergleiche sexuelles Empfinden mal mit Wetter/Klima.

Wetter bestimmt dass wir in Haeusern mit Daechern leben damit es nicht reinregnet. Architektur hat natuerlich nicht viel mit Meteorlogie zu tun(oder doch? - um so besser fuer mein Beispiel).

Wetter bestimmt die Kleidung, des Verkehrsmittel und ist Bestandteil fast jeden Gespraechs. Wetter mach gluecklich und ungluecklich,

Kurz: Wetter ist irgendwie ueberall mit drinnen.

Ich denke schon dass auch unglueck und negative emotionen sehr wohl an liebeskummer, unbefriedigten Trieben oder viel subtiler: an nicht Akzeptanz der eigenen Vorlieben oder des eigenen Koerpers geknuepft sein koennen, und damit wuerde ich deine vielleicht etwas als Scherz formulierte Frage
frage : was ist dann fast jede form von missbehagen und unwohlsein ?auch sexueller natur ? Mit "ziemlich oft 'ja'" beantworten.

ausserdem fragst du :)
gibt es überhaupt was anderes als sexualität in dieser welt ?
lass mich mein Beispiel aufgreifen. Es gibt doch noch so viel anderes als "Wetter" auf dieser Welt, oder nicht? ;)

abdelgamal
19.09.2014, 06:10
Original von Sirius

Einfach um das zum x-ten mal zu wiederholen: Windeltragen hat für mich nichts mit Sex zu tun, womit also auch mein Sexualverhalten nicht gestört und ich demzufolge kein Fetischist bin!

Sirius

Na, Gott sei Dank! Dann bin ich ja nicht der Einzige hier. Ich habe schon gedacht ich sei abartig, weil Windeln für mich nichts mit Sex zu tun haben! Reich mir die Hand, Sirius!

WSvenH
19.09.2014, 07:06
Keine allzu grossen Hoffnungen bitte: Den Orden "Abartig" bekommt man aus der Sicht Aussenstehender allein schon dadurch, dass man sich in diesem Forum beteiligt :)

Und noch krasser finde ich, dass Aussenstehende gar nicht differenzieren: sogar DLs, die Windeln nur aus sexuellen gruenden tragen, werden fuer "abartig" gehalten :P

Also mal ernsthaft, sirius und abdelgamal, denkt ihr *ganz in echt* dass da wirklich *gar nix* sexuelles mit Windeln bei euch ist?
Habt ihr denn wenn ihr "normalen" Sex habt, gar keine Gedanken an Windeln, und steigert es auch nicht das Vorspiel, etc?

Das sprengt jetzt echt meine Vorstellung, aber hey, wenn das wirklich so ist, muss ich mein Weltbild zurechtruecken.

Aber wenn das wirklich so stimmt, und nicht ein Selbstbeluegen ist, weil man es nicht an sich akzeptieren wuerde, etc ..., DANN seid ihr aus meiner Sicht auch tatsaechlich keine Fetischisten.

abdelgamal
19.09.2014, 07:25
Nun ja, WSvenH, bei mir ist es vielleicht so etwas wie eine Ersatzhandlung zu dem, was du normalen Sex nennst. Dieser ist mir leider in Folge der verpfuschten OP verwehrt. So etwas wie ein Orgasmus findet bei mir nur noch gedanklich statt. Körperliche Lust gibt es nicht mehr, da meine Lustnerven zur Reizübertragung zu 99% zerstört wurden. In Amerika wäre ich jetzt vielfacher Millionär, hierzulande bleibt nur Frust, Resignation oder eben die Hinwendung zu anderen schönen Dingen im Leben, wie zum Beispiel Windeln *lol*

beebee
19.09.2014, 07:25
hach ja, ist das alles kompliziert!

Naja, die meisten fragen wohl: Wie kann man nur Sichkleinfühlen mit Miteinanderschlafenwollen mixen - das ist ja wie Erdbeermarmelade mit Sauerkraut, ihhh!!

Für mich ists aber umgekehrt. Für mich ists alles zusammenhängend, ist alles Liebsein und Sichwohlfühlen zwischen zweien, ist wie ein einziger großer Puddingklecks - eine Ecke davon schmeckt etwas mehr nach Zärtlichkeit, eine nach Sex, und eine (speziell in uns) nach Windelwuschligkeit...
Für mich ists künstlich und kompliziert, diesen Pudding auseinander zu schnippeln.
Mir stellt sich nicht die Frage: "Wieso kann das alles zusammensein?" sondern: "Wieso nicht?"

Sirius, diesen Perspektivwechsel vom "Why?" zum "Why not?" wollte ich einfach mit meinem Zitat untermalen. Eine weitere konkrete Bedeutung hat es nicht, ich find es einfach nur schön :-)
Vom "Why?" mit zerfurchter Denkerstirn auf ein kicherndes "Why not?" umzusteigen, macht Spaß.

However, bei den Liebesgefühlen und Seelengefühlen scheinen viele zu sein wie ihre Kleiderschränke:

Du fängst als Kleinstkind an, und deine Kleinstkindsachen liegen im Schrank. Dann wirst du Kleinkind und die Kleinstkindsachen fliegen raus, es kommen die Kleinkindsachen da rein. Und so geht es Stufe um Stufe weiter: das Kind wird größer, die kleineren Anziehsachen verschwinden und die größeren kommen hinein ... Schulkind, Teenager ... schließlich bist du Erwachsener und hast Erwachsenensachen in deinem Kleiderschrank.

Und genau wie die zu kleinen Sachen, legt man Gefühlsstimmungen ab, die "zu klein geworden" sind.

Ich will aber einen Kleiderschrank, der riesengroß ist, wo nie die "zu kleinen" Anziehsachen verschwinden, sondern die neuen größeren Anziehsachen immer nur dazu kommen!
Genau das versteh ich unter A+C = Adult plus Child ...
Also nicht "Adult Child" im Sinne von "einer im Adult-Alter, der Child spielt" sondern wirklich das Schönste aus "Adult" und "Child" zusammenmischen :-)

Und das halt auch im Bett, im weißen, sonnenbeschienenen.
Ist doch ein schönes Kopfkino: die weiche Mammafrau und ihr kleines windelwuscheliges Mannkind, sie lässt es am Fläschchen zutschen, aber plötzlich fällt das Licht so, dass er ihre schönen weiblichen Hüften sieht und etwas anders Liebe machen möchte. Und sie weiß es und sie schmunzelt, sie lässt ihr Mannkind in den weichen lieben Pampers etwas herumzappeln und fragt: "ah so so, du möchtest wohl mit mir...?" - und es kann, mit Schnuller, nur "mhh! mhh!" anworten ... bis sie es erlöst :-)
Ist doch süß :-)

Why not?

Ich hab mir schon vor längerer Zeit ein Adjektiv gebastelt: das heißt seeluell - das steht für all die Liebes- und Wohlgefühle, sei es mehr seelisch oder mehr sexuell :)

[EDIT: ein kleiner Diskussionsanstoß: problematisch ist vielleicht gar nicht so sehr, wie man liebt, ob eher 'versaut' oder eher 'artig' - sondern, ob man ein Du hat, zu dem man hin sein kann - oder halt immer nur Ich bleibt, und selbst die schönste Liebe einestages klumpig wird wie Milch, die nie vom Du getrunken wurde]

Ich finde Diskussionen und Austäusche sehr bereichernd, wo wir uns über die verschiedenen Geschmacksrichtungen der einzelnen Ecken des Puddings austauschen - warum Liebe mal so, mal so schmeckt - warum es mal mehr Zärtlichkeit ist, mal mehr Bestimmung, mal mehr Lust, mal Versonnenheit ...
In dieser Art find ich Diskussionen über die verschiedenen Geschmacksrichtungen der Liebe sehr bereichernd! Aber davon zu Trenneritis überzuleiten, dass die Geschmacksrichtungen in verschiedene Schälchen gehören oder eine besser ist als die andere - das find ich sehr blöd. Leider schwenkt die Diskussion oft zu zweiterem.

WSvenH
19.09.2014, 07:35
@abdelgamal Das ist echt traurig, ... naja hauptsache am Leben...

Sirius
19.09.2014, 09:13
@WSvenH




Zitat WSvenH:

Zunaechst mal ist nicht "Alles" sexuell, sonder vor allem "alles" von dem was in dieser Diskussion zum Teil als explizit nicht sexuell dargestellt wird: DL, AB, Ageplay, Windelntragen, Nuckeln,etc ist mehr oder weniger sexuell.
Nein!


ZitatWSvenH:

Also mal ernsthaft, sirius und abdelgamal, denkt ihr *ganz in echt* dass da wirklich *gar nix* sexuelles mit Windeln bei euch ist?

Natürlich nicht (siehe weiter unten), aber:


Habt ihr denn wenn ihr "normalen" Sex habt, gar keine Gedanken an Windeln, und steigert es auch nicht das Vorspiel, etc?

Nein! Nie!

Hier nochmals ein Auszug aus meinem allerersten Beitrag:


Wie Ihr sehr leicht feststellen könnt, hat Fetischismus laut Definition immer, immer etwas mit Sexualität, mit sexueller Befriedigung zu tun. Nicht dass Sexualität etwas unschönes, etwas widerliches wäre, nein, ganz im Gegenteil! Doch eine Reduktion unserer AB, AC und DL Leidenschaft auf rein sexuelle Triebbefriedigung scheint mir nicht nur viel zu kurz gegriffen, sondern auch absurd! Ausserdem spricht man sogar von Devianz, also einem abweichenden Verhalten – abweichend von der Norm, also: abnormal. Das hiesse, um einmal beim simplen Beispiel des DL`s zu bleiben, dass das Tragen von Windeln nichts anderes sein soll als eine permanente Dauerbefriedigung sexueller Gelüste durch ein totes Objekt!
!!!

In diesem Satz...


...Windeltragen hat für mich nichts mit Sex zu tun,...
...habe ich an wichtiger Stelle ein Adverb (nur) unterschlagen, damit er ein wenig provoziere!


Ich möchte Deinen Vergleich mit dem Haus gerne aufgreifen, drehe die Sicht aber um:
Sexualität gehört zum Menschsein, unser Wesen ist etwas Ganzheitliches, zu sehen wie ein grosses Haus mit vielen Zimmern - das wärest dann Du - , und der "Verkehr" oder die Selbstbefriedigung würden da lediglich einen Raum besetzen, sagen wir ein "gemütliches Ruhezimmer". Daneben gibt es aber noch zahlreiche andere Räume wo sich Deine Seele auf ganz andere Weise entspannen oder wohlfühlen kann. Ein Babyzimmer, ein Esszimmer, aber auch ein Fitnessraum, ein Fernsehzimmer, eine Bibliothek, ein Computerzimmer (von wo aus man auf WB-Community serven kann ;)) und so weiter.
Ich kann in jedem dieser Zimmer - ausser im ersten, dem "gemütlichen Ruhezimmer", wo Einschränkungen (nicht Verbote!) gelten - eine Windel tragen und mich auf unterschiedlichen Ebenen meiner Psyche wohl fühlen. Und nur dann, wenn ich mich mit meiner Windel alleine im "gemütlichen Ruhezimmer" aufhalte, nur dann hat mein Windeltragen etwas mit Sex (nicht mit Sexualität) zu tun. Aber ich halte mich in diesem Zimmer nicht 24/7/365 ...auf! Die allermeiste Zeit meines Daseins verbringe ich in all den anderen Räumen. Und fühle mich trotzdem sehr wohl dabei! Deshalb reagiere ich allergisch auf den Begriff Fetischismus, weil dieser hartnäckig versucht, mich im "gemütlichen Ruhezimmer" einzusperren. Das möchte ich aber nicht! Ich möchte frei sei!

Oder ein anderes Beispiel, das verdeutlichen soll, wie ich mich und meine Windelleidenschaft verstehe:
In einer ehelichen oder eheähnlichen Lebensgemeinschaft zwischen Frau und Mann (oder meinetwegen auch zwischen Mann und Mann bzw. Frau und Frau)
kommt es - in der Regel - mehr oder weniger oft zur "schönsten Nebensache der Welt"! Ihr werdet aber sicher einig sein mit mir, wenn ich sage, dass es in einer Beziehung durchaus auch viele andere, ebenso schöne Dinge gibt, die man zusammen geniessen kann. Als da wären: zusammen kuscheln, zusammen diskutieren, zusammen Sport treiben, zusammen spazieren, zusammen shoppen, zusammen... was auch immer! Und bei all diesen anderen Aktivitäten spielt der Gedanke an Sex - wenn überhaupt - nur eine untergeordnete Rolle. Wir können mit anderen Worten die Gegenwart eines Partners auch dann mit jeder Faser unseres Seins geniessen, wenn wir keinen Sex haben mit ihm.
So in etwa möchte ich meinen Umgang mit Windeln verstanden wissen.




@abdelgamal


Zitat abdelgamal:

Na, Gott sei Dank! Dann bin ich ja nicht der Einzige hier. Ich habe schon gedacht ich sei abartig, weil Windeln für mich nichts mit Sex zu tun haben! Reich mir die Hand, Sirius!
Ein wenig muss ich Dich nun enttäuschen (siehe oben), aber Sex spielt für mich doch nur eine Nebenrolle beim Windeltragen. ;)
Übrigens mein Beileid, wenn ich das überhaupt so sagen darf, wegen Deiner traurigen Geschichte! Aber ich denke (und hoffe für Dich) dass Du das Leben trotzdem geniessen kannst! Es gibt ja noch soooo viele schöne Dinge, die es lohnt, sie zu erleben, nicht?




@ beebee


Zitat beebee:

...auf ein kicherndes "Why not?" umzusteigen, macht Spaß
Ja, da gebe ich Dir recht; das hat ja auch etwas absolut kindliches. Das kindlich neugierige "Warum" treibt zum ebenso kindlich frechen "Warum nicht?".




@ alle

Hier ein Ausschnitt aus einem Gedicht von Christopher Morley (gefunden im Buch "Das Kind in uns" von John Bradshaw). Diese Worte drücken sehr schön aus, was ich empfinde, was ich meine, wenn ich von kindlichem Wesen spreche (siehe mein Beitrag vom 18.09. um 9:11)


Und das Leben, das alle Dinge in Reime setzt, macht auch aus dir schließlich einen Dichter – aber es hat Tage gegeben, o du zarte Elfe, da warst du selbst Poesie!





Sirius

Sirius
21.09.2014, 22:55
Qui tacet, consentire videtur!


http://abload.de/img/ausrufezeichenzkrgt.jpg


sig. Josef Schmitz, Brandstifter
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IHR FETISCHISTEN, IHR!!!
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abdelgamal
22.09.2014, 05:55
Ich habe dem nichts beizufügen und gebe Dir recht, Sirius. Danke übrigens für Dein Beileid! Mitleid wäre der bessere Ausdruck gewesen. Ich lebe ja und geniesse mein Leben in den vielen anderen Zimmern meines Hauses. Ich werfe oft einen Seitenblick in das "gemütliche" Zimmer und bin traurig, dass ich daraus verstossen wurde. Durch meine DL Leidenschaft ist es mir aber vergönnt, auch so etwas wie Lust durch geistige Selbstbefriedigung zu erleben! :ja:

djwindel
27.09.2014, 19:19
Original von Sirius
Wie Ihr sehr leicht feststellen könnt, hat Fetischismus laut Definition immer, immer etwas mit Sexualität, mit sexueller Befriedigung zu tun. Nicht dass Sexualität etwas unschönes, etwas widerliches wäre, nein, ganz im Gegenteil! Doch eine Reduktion unserer AB, AC und DL Leidenschaft auf rein sexuelle Triebbefriedigung scheint mir nicht nur viel zu kurz gegriffen, sondern auch absurd! Ausserdem spricht man sogar von Devianz, also einem abweichenden Verhalten – abweichend von der Norm, also: abnormal. Das hiesse, um einmal beim simplen Beispiel des DL`s zu bleiben, dass das Tragen von Windeln nichts anderes sein soll als eine permanente Dauerbefriedigung sexueller Gelüste durch ein totes Objekt!

Dem stimme ich aber nur bedingt zu. Sicherlich mag ein sexueller Aspekt dahinter stehen, ob man jedesmal darin seinen Sexersatz findet, wage ich aber immsens zu bezweifeln. Und Windeln mit Dauerbefriedigung in Verbindung zu bringen, müsste ja auch eine Dauererektion voraussetzen. Also ich kann dies für mich nicht bestätigen und wäre auch auf die Dauer sehr schmerzhaft in der Leistengegend....

Sirius
28.09.2014, 00:23
Zitat djwindel

...ob man jedesmal darin seinen Sexersatz findet, wage ich aber immsens zu bezweifeln.

Eben! Darum bin ich ja vehement gegen den pauschalisierenden (und wie ich finde abscheulichen) Begriff "Fetischismus"! Dieses Unwort (meine Meinung!) reduziert unser aller AB/DL Wesen auf eine allein sexuelle Lustbefriedigung. Ich denke, wir verdienen es, differenzierter wahrgenommen zu werden.

abdelgamal
28.09.2014, 06:30
Hallo Sirius,

ich bin s e h r dankbar für deine Beiträge! Sie heben sich wohltuend von der Masse an Äusserungen anderer Mitglieder ab, deren Sinngehalt oder Zweck oft nur mit Mühe nachvollzogen werden kann.

Trotzdem müssen gerade wir als Teile der gebildeten Klasse sehr auf eine Ausdrucksweise achten, die für den Meridian unserer Gleichgesindten verständlich bleibt und Missverständnisse a priori ausschliesst. Ein solches hatte zur Folge, dass einer meiner Posts zu diesem Thema hier mit der Prämisse einer ablehnenden Haltung ausgekoppelt wurde.

Quoquo modo se res habet, ein wenig Freude an der Sache und sublimer Humor sollte hier auch erlaubt sein, wenngleich Letzterer ein gewisses Niveau der Adressaten voraussetzt! Ich hatte mir deshalb schon überlegt, mir einen sekundären Account anzulegen, unter dem ich etwas unbedarftere Beiträge posten könnte.

Sei gegrüsst, salve!
abdelgamal

henrik
28.09.2014, 07:57
Ich persönlich störe mich nicht am Wort Fetisch und finde es auch nicht abwertend. Wenn jemand eine Vorliebe für wie auch immer geartete Sachen hat, dann ist Fetisch ein bei entsprechender Ausprägung passendes Synonym. Im einfachsten Fall nenn ich mal einen Lack&Leder-Fetisch... ist das negativ belegt? Ich wüsste nicht. Klar, verklemmte Leute kichern vielleicht, aber den allermeisten dürfte es egal sein.

Ein Fetisch kann auch nicht nur sexueller Natur sein - allein der zitierte Wikipedia-Artikel wurde ja explizit "sexueller Fetischismus" genannt um ihn eben von nicht-sexuellen Fetischen abzugrenzen (namentlich sind es dort religiöse und kommerzielle Fetische, das schließt weitere andere aber nicht automatisch aus).

iPhone-Fans, die tagelang vor einem Apple Store campen um als erste ein teures Telefon (oder passende Hülle dafür) aus dem Laden zu tragen werden auch manchmal Fetischisten genannt - und so ein Verhalten sehe ich persönlich sogar sehr negativ. Aber deswegen ist für mich ja nicht gleich das ganze Wort "Fetisch" negativ.
Fetisch ist für mich einfach eine sehr starke Ausprägung einer Vorliebe oder Fixierung auf ein Ding. Ob jemand sexuelle Gefühle beim Kauf eines iPhones verspürt kann ich nicht beurteilen, denke aber eher nein.

Das Problem am Wort "Windel-Fetisch" ist nicht das Wort Fetisch, sondern dass er zum einen grundsätzlich sehr fremd und kurios wirkt (warum zieht sich jemand ein Ding an was sonst nur Babys und inkontinente Omis tragen?) und dass die zitierten Artikel so ins Negative gleiten, weil der Windelfetischist eben noch irgendwas anderes Merkwürdiges oder Verbotenes getan hat. Daran wird aber auch eine veränderte Wortwahl nichts ändern.

abdelgamal
28.09.2014, 08:05
Original von henrik
...weil der Windelfetischist eben noch irgendwas anderes Merkwürdiges oder Verbotenes getan hat.

Also da muss ich nun ein deutliches Fragezeichen setzen! Für manche Aussenstehende mag unser Verhalten vielleicht merkwürdig erscheinen, aber etwas Verbotenes tun wir damit ganz bestimmt nicht!

henrik
28.09.2014, 08:10
Original von abdelgamal

Original von henrik
...weil der Windelfetischist eben noch irgendwas anderes Merkwürdiges oder Verbotenes getan hat.

Also da muss ich nun ein deutliches Fragezeichen setzen! Für manche Aussenstehende mag unser Verhalten vielleicht merkwürdig erscheinen, aber etwas Verbotenes tun wir damit ganz bestimmt nicht!

Das vollständige Zitat lautet "dass die zitierten Artikel so ins Negative gleiten, weil der Windelfetischist eben noch irgendwas anderes Merkwürdiges oder Verbotenes getan hat" und bezieht sich auf die im OP genannten Zeitungsartikel (Windelklau bzw. sexueller Missbrauch).

lunerouge
28.09.2014, 12:32
gebildete klasse ?
phffw.
wusste ja warum ich lieber ein scheissprolo bin ...

kommts runter mit dem laienlatein wirds nur noch peinlicher ...

lg

Sirius
28.09.2014, 12:37
Grüss Dich abdelgamal

Ich sag' mal "Gwautigä Dank" !
Obwohl ich Standesdünkel eigentlich nicht so mag!

WSvenH
28.09.2014, 15:36
Abdelgamal löst einen feinen Sinn für Humor ....



... und Ironie :P

Sirius
28.09.2014, 19:23
Zitat WSvenH:

... und Ironie

Wenn überhaupt(!), dann Sarkasmus.

lunerouge
17.09.2016, 19:52
was gibt es neues an der there-is-nothing-but-sex-front ? alles fit im schritt ?