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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie war eure ärztl. Beratung zur Wahl des geeigneten Hilfsmittels (Windel, Vorlage,...)?



freemind
19.02.2013, 16:15
Hallo Leute.

Ich würde gerne wissen, wie das mit der Wahl des für euch geeigneten Hilfmittels beim Artz bei euch ablief?

Hat euch euer Arzt versucht zu einem bestimmten Hilfsmittel zu überreden?

Bei mir kam dieses Thema auf, als ich die Tage bei einem neuen Arzt war wo ich mich zur Untersuchung entkleiden musste.
Er war wegen meiner Inko neugierig, hat viel gefragt und versuchte mich im Anschluss auch wegen der Inko (ich war nicht hauptsächlich deswegen da) zu beraten.
Er war nett und meinte es wohl nur gut, baharrte aber auf seiner Meinung, dass ich ja so, mit Windeln, nicht optimal (vorallem altersgemäß) versorgt sei. Vorlagen seien ja auch sehr saugfähig und wären für einen jungen Mann doch "würdiger" als eine Windel. Auch über ein Kondom Urinal wäre viel besser und hygienischer. Was ja auch korrekt ist, wenn einem das liegt.
Meine Meinung bzw. Erfahrungen zu dem Thema, wollten bei ihm nicht wirklich durchdringen. Er war sehr überzeugt von sich und seiner Meinung.

Da dachte ich mir nur, wenn der mein "Haupt"-behandelnder Arzt wäre und ich meine Hilfsmittel Verordnung von ihm bräuchte, könnte ich mich auf anstrengende Diskussionen einstellen.

Ich meine, am Ende muss ja der Patient wissen, womit er im Alltag am besten klar kommt.
Das Urinal scheidet bei mir wegen unvertäglichkeit und leichter Stuhlinko (trotz Darmmanagement), wegen der ich eh einen Wäscheschutz (wenn auch klein) bräuchte, aus.
Und bei kompletter Harninkontinenz ist eine richtige Windel trotzdem sicherer, als eine Vorlage, die schlechter sitzt und am Hintern "rumknödelt". Ausserdem trägt eine saugstarke Vorlage wegen der Passform, oft mehr auf als eine Windel. Zumindest wenn man nicht nur im Bett liegt. So auf jeden Fall mein Erfahrungswert.

Würde mich wirklich sehr interessieren wie das bei euch lief.
a) Hat euch der Arzt (Urologe, Hausarzt,...) da reingeredet ?
Also hat er versucht euch ein anderes Hilfmittel nahe zu legen/ zu übereden, als ihr verwendet. Z.B. so: "...Also bei einer Harninkontinenz reichen doch Vorlagen oder ein KondomUrinal, Windeln sind doch zu viel... in Ihrem Alter (wenn man noch keine 80 ist)....." oder so ähnlich.

b) wer hatte das letzte Wort dabei bei euch:
Hab Ihr, bei einem Beispiel wie oben, die Windeln oder was auch immer dann durchgesetzt?
Oder hat der Arzt euch dann seine Meinung aufs Rezept "diktiert"?
Nach dem Motto "das oder nix".



Bin gespannt auf eure Antworten.

Viele Grüße
freemind

Schnuffel
19.02.2013, 18:11
Die erste Antwort, und dann gleich keine richtige... da ich nicht wirklich über "dieses" Thema mitsprechen (da nicht inko) kann.

Aber dennoch möchte ich dazu etwas beitragen, da Ärtze mir in der Vergangenheit auch "Ihren" willen aufzudrängen (und das hört sich in deinem Fall auch ein bisschen danach an) versucht haben.

Ich denke in aller erster Linie sollte ein Arzt doch "Für" den Patienten wirken, und nicht "Gegen" ihn. In deinem Falle sollte die erste Frage sein:
Kann die Krankheit des Patienten geheilt werden?
Dann (ich vermute das scheidet bei dir aus): Wie kann dem Patienten ein Leben mit seiner Krankheit erleichtert werden?

Offensichtlich fragt dein Arzt aber nicht dich (obwohl du das wichtigste in der Frage sein solltest), sondern hat schon die Lösung parat.

Und an diesem Punkt kann ich wieder mitreden, denn genau das ist mir auch passiert. Mein Arzt hatte damals auch "immer" die Lösung (im übrigen irgendwelche Medikamente) für meine Probleme (spielen ja jetzt hier gar keine Rolle)... Irgendwann wurde es mir dann zu bunt, und ich wechselte den Arzt. Dann die Ernüchterung. Der nächste Arzt war genau so... und der übernächste auch und der 4te auch... Ich zweifelte schon an mir selbst und überlegte schon, ob diese Ärtze nicht vieleicht Recht hatten mir Ihren "Lösungen"... Ein letzter Versuch und ich lerne meine jetzige Ärtztin kennen (bzw. die gesammte Praxis) und plötzlich kam ich mir vor wie im Himmel :-) Auf einmal fühlte ich mich verstanden und zum ersten mal in meinem Leben (nach dem Kinderarzt) sah ich den Arzt als "Partner" der genau so daran interessiert ist, dass ich mich wohl fühle wie ich! ... das hat lange gedauert (mittlerweile habe ich sogar schon 3 Fachärtzte denen ich auf jameda glatt die bestnote gegeben habe.

Anmerken möchte ich noch: Wir haben auch mal verschiedene Meinungen und meine Ärtzin erklärt mir dann Ihre Ansicht (medizinisch) und "erklärt" mir auch warum sie daher die oder die andere Lösung vorzieht. ABER sie sagt immer, das ich letzenendes mit mir im reinen sein muss, und daher nur die Lösung in frage kommt, mit der ich auch selbst gut leben kann.

Ich fühle mich verstanden!
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Ja das hilft dir jetzt kein bisschen weiter *gg* in deiner ursprünglichen Frage,
aber vieleicht fühlst du dich "generell" nicht so gut verstanden bei diesem Arzt...
Und sollte das so sein, kann ich nur empfelen dir (auch wenn es vieleicht langwierig wird) einen vertrauensvollen Arzt zu suchen.

P.S. "interessanterweise" gilt bei mir nun die Gleichung:
Arzt in der Stadt/Großstadt = schlecht
Arzt auf dem Land = gut

aber das nur am Rande :)

Viel erfolg bei deinem Thread (und hoffentlich nicht nur Antworten von Leuten die eigentlich nix damit zu tun haben ^^)

Lebensinsel
20.02.2013, 10:03
Als ich das erste Mal (noch lange vor der Gesundheitsreform vom Januar 2000) Windeln verschrieben bekam, schrieb mein Hausarzt ein Rezept aus, auf dem stand: "1 Karton Windelhöschen Größe L, wegen HIK (Harninkontinenz) zur Teilnahme am öffentlichen Leben". Damit ging ich ins Sanitätshaus, und die gaben mir einen großen Karton mit 4 Pack Windeln mit, einer Marke, die sie vorrätig hatten. Ich hatte gar nicht erwartet, dass ich gleich so viele bekommen würde.

Nach der erwähnten Gesundheitsreform funktioniert das nicht mehr. Heute muss man sich mit seiner Krankenkasse in Verbindung setzen, die einen dann an einen Lieferanten verweisen, mit denen sie einen Vertrag haben. Natürlich sind die angehalten, die günstigste Versorgung zu gewährleisten. Mit allzu überzogenen Wünschen nach einer fulminanten "Mercedeswindel" kann man also nicht kommen. Aber man kann hier schon ein Wörtchen mitreden. Mit denen habe ich mich darauf geeinigt, monatlich zwei Packungen Abri L1 zu bekommen. Es gibt sicher saugstärkere, aber mit entsprechenden Einlagen (die ich selber zahle) reicht das vollkommen aus.

Manche Ärzte scheinen nicht zu wissen, dass eine Hilfsmittel-Versorgung nicht ihrem Verordungsbudget zugerechnet wird, und versuchen schon im Vorfeld eine möglichst günstige Möglichkeit zu finden. Viele kennen sich auf dem Gebiet auch nur unzureichend aus. Als Alternative gibt es Vorlagen, Pants oder Urinal-Kondome mit Urinbeutel. Wobei Urinal-Kondomen eigentlich eher für bewegungsunfähige Patienten geeignet sind, und keinesfalls eine preiswerte Alternative sind. Vorlagen und Pants eigenen sich allenfalls für kleine "Unfälle", und in den meisten Fällen, bei denen sich die Blase komplett entleert, sind die einfach nicht saugfähig genug. Das kann man dem Arzt durchaus sagen, und darauf verweisen, dass aufgrund eigener Erfahrungen nur richtige Windelhöschen einen ausreichenden Schutz gewährleisten.

Windelharald
20.02.2013, 13:52
Ist bei mir schon sehr lange her. Er hat mir einfach eine "Inkontinenz-Dauerversorgung" verschrieben und mir gesagt, ich soll mich im Sanitätshaus beraten lassen, welche Produkte für mich am Besten geeignet sind.

Im Sanitätshaus hab ich dann dicke Einlagen für den Tag und dicke Windelhosen für die Nacht bekommen (Harn und Stuhl Inko).
Diese Versorgung hab ich nach wie vor. Zusätzlich bekomm ich noch Flockenwindeln für die Nacht zum Einlegen in die Höschenwindeln.

Mein Sanitätshaus bestellt mir auch Suprima Höschen, allerdings auf meine eigene Rechnung.

Neotyrael
20.02.2013, 16:17
Bei mir hat mein Urologe vorschläge gemacht aber mir dann direkt gesagt, dass ich erstmal mit meiner Krankenkasse sprechen sollte da diese eine Liste mit Versorgern hätten.

Meine Krankenkasse hat mir ihre Liste der Vertragspartner gegeben und mich darauf hingewiesen, mir erstmal Proben geben zu lassen, um herauszufinden welche Versorgung für mich die richtige ist.

Der Vertragspartner hat mir dann bereitwillig einiges zur Probe gesendet, was allerdings alles unzureichend war.
Daraufhin habe ich mich mit dem Versorger geziehlter unterhalten und meine Bedürfnisse geschildert, so wie den Zweck den die Hilfsmittel erfüllen sollten.
Daraufhin bekam ich deren hohen Saugstufen zum testen. Da diese die Anforderungen halbwegs, aber nicht zu meiner zufriedenheit erfüllt haben und ich dieses dem Versorger mitgeteilt habe, bekam ich die höchste Saugstufe zur Probe. Mir wurde dabei auch mitgeteilt, dass sie diese erst nach versagen der anderen Saugstufen anbieten sollen, da eine Aufzahlung fällig ist.
Mit der höchsten Saugstufebin ich nun auch sehr zufrieden und damit fahre ich nun schon eine weile ganz gut(ohne große Zwischenfälle).

Nikky
22.02.2013, 22:52
So, meine Antwort , nicht zu dem Thema aber da es oben angesprochen wurde zu Ärzten. Ich gebe hier jeden dem Rat, nicht blind alles zu glauben was einem Ärzte auftischen wollen. Habe da mehrere Erfahrungen gemacht, diese sind mir aber zu privat um da jetzt näher drauf einzugehen. Aber ein anderes Beispielt hätte ich auch noch: Vor ein paar Wochen hatte ich (gedacht) ich hätte ne Erkältung, so weit so gut, ab ins bett und fertig, denkste. Nach 3 tagen wurde es nicht besser ganz im Gegenteil, konnte kaum noch schlucken oder sprechen und hatte Fieber wie sonstwas. Also ab zum Arzt "Das is was virales, aber auf die couch mit dir und ner riesen Kanne Tee." Nach einer weiteren Wochen suchte ich dann einen anderen Arzt auf, siehe daa --> Mandelentzündung, Antibiotika bekommen und nach nen paar Tagen war ich wieder Fit!

Jona Windeltiger
23.02.2013, 12:15
Was ich jetzt nicht verstehe: was macht einen Inkontinenzslip weniger altersgerecht bzw. "würdig" als eine Einlage!?

win.dll
25.02.2013, 15:59
Original von Jona Windeltiger
Was ich jetzt nicht verstehe: was macht einen Inkontinenzslip weniger altersgerecht bzw. "würdig" als eine Einlage!?

Nichts!
Genau diese dumme Denkweise ist schuld daran, dass Windeln ein Tabuthema sind. Es spiegelt die Meinung wieder Windeln seien etwas für dumme, kleine Babys.

Liegt daran das der Großteil mit diesem Kontext im Hintergrund zum trockenwerden erzogen wurde(und der Arzt in diesem Fall wird wohl auch älteren Semesters sein). Vorlage, Pant, Slip - alles das gleiche. NICHTS ist mehr oder weniger würdig. Es ist eher des Berufsstandes unwürdig solche dämlichen Aussagen zu machen.

Weil der Großteil der Bevölkerung diese verbohrte Denkweise hat, sind auch so alberne Begriffe wie "Inkontinenzslips" und Co. aufgekommen. Weil die Leute das Wort "Windel" vermeiden wollen.

Aber nicht das Produkt muss seinen Namen ändern - das Denken der Bevölkerung muss sich ändern. Damit wäre ALLEN geholfen.

indiapo
08.03.2013, 14:48
Diese Denkweise haben wohl sehr viele Ärzte, Leute vom Pflegepersonal und Verkäufer. Und genau das ist der Grund, dass auch Hersteller diese Denkweise übernehmen bzw. darauf eingehen. Da wird dann schon eine Folie für unwürdig gehalten, gerade noch für alte Leute geeignet, und die textilähnlichen Oberflächen gelten als moderner und würdiger. Windelhosen (Slips) gelten als unwürdig, nicht für mobile Leute angemessen, altmodisch etc., stattdessen müssen es Pants oder Flexwindeln sein, natürlich mit Textiloberfläche.

Dabei wissen doch die Betroffenen am besten, sofern sie sich auch wirklich auf alle Produkte einlassen und nicht selbst von dieser Denkweise beeinflusst sind (und das sind sicher auch viele), welche Prdukte wirklich praktisch sind. Und da wird die Windelhose (Inkontinenzslip) sicherlich ganz weit oben liegen, da deren Passform (durch das Wickeln), Auslaufsicherheit etc. einfach unschlagbar ist. Man kann nur hoffen, dass die Hersteller diese Produkte auch weiterhin anbieten werden.

Bettnässerbaer
10.03.2013, 21:16
Grundsätzlich bin ich schon berufsbedingt immer skeptisch, wenn es um Ärzte geht. Ich habe ewig gesucht, bis ich eine Hausärztin und einen Orthopäden hatte, denen ich vertraue. Beim Urologen suche ich noch. Tatsächlich ist meine Erfahrung eher die, das die KK nicht die Versorgung anbietet, die ich für geeignet halte. Ja, ich bin als Inko tatsächlich ein Anhänger textiler Oberfläche, schon wegen der Diskretion und bevorzuge Pants, da ich die Option der Toilettenbenutzung bevorzuge. Im Beruf als Krankenpfleger führe ich schon lange einen, scheinbar nicht enden wollenden, Kampf um die Versorgung meiner Patienten mit den geeigneten Hilfsmitteln. Leider steht hier häufig der Kostenfaktor im Vordergrund, aber ich bleibe am Ball.

beesana
13.03.2013, 09:40
Wenn man dem Pflegepersonal oder auch den Ärzten blind vertraut, dann sind pants das einzig Richtige, stark saugende Einlagen mit Gummihosen gelten als ungeeignet, dafür versorgt Patienten mit pants oder mit dünnen Überhosen mit Einlagen, diese Einlagen hängen dann durch und werden rasch nass und nässen durch. Auch die Windeln, die man für nachts verschreibt sind so dünn, dass man auch nachts wechseln muss.
Ich konnte meinen Arzt überzeugen eine andere Versorgung zu verschreiben und trage stark saugende Einlagen und Windeln für den Tag und die Nacht, zudem Suprima und einen Body.

racer
13.03.2013, 11:50
Hallo zusammen,

bei mir gab es nicht viel zu beraten. Durch die Inkomplette Querschnittslähmung war ja die Diagnose nur reine Form Sache.

Man kläre mich über Mögliche Hilfsmittel auf und das wars. (das aber erst viel Später als ich die Klinik verließ)

Das einzige was ich vielen hier sagen kann ist das die KK ausreichende Hilfsmittel zur Verfügung stellen MUSS (bei einer eindeutigen Diagnose)!. Nur leider halten sich viele KK net daran und wenn man sich nicht damit befasst dann halten sich die Kassen net daran, leider. Manche bewegen sich da auch am Rande der Legalität.

Ich kann jedem nur raten geht zu euren Ärzten und lasst euch das verschreiben was ihr braucht (von der Saugstärke her) dann muss euch das auch geliefert werden, da gibt es kein wenn und aber. Und wenn ihr dann euch noch mit eurem Arzt gut versteht und ihr lasst euch bestätigen das ihr nur Windel XY vertragt dann muss euch das auch gewährt werden! Nur ist das leider noch seltener der Fall. (bei mir auch nicht) Aber ich bekomme von meiner KK oder besser von deren Zulieferer die Saugstärksten Windeln die sie im Angebot haben. In meinem Fall ist das die Seguna x-plus.

Gruß
racer

Bettnässerbaer
13.03.2013, 17:34
@beesana: Blindes Vertrauen gegenüber Ärzten oder Pflegepersonal ist nie angebracht, schon garnicht gegenüber Dr. Google ;) ;). Laut Deinem Profil bist Du DL, von daher sicher nicht der geeignete Ansprechpartner, wenn es darum geht, die Situation eines Inko zu beurteilen. Die Wahl des geeigneten Hilfsmittel liegt für mich immer beim Betroffenen, nachdem er die verschiedenen Möglichkeiten kennen gelernt hat. Tatsächlich ist es so, das vor allem mobile und jüngere Betroffene eine Versorgung mit Einlagen oder Pants bevorzugen. Wenn man hier die richtige Größe und Saugstärke wählt, gepaart mit geeigneter Bekleidung und berücksichtigt, das auch ein Wechsel des Hilfsmittels durchaus angebracht ist, kann diese Wahl durchaus die beste sein. Im Gegensatz zu den DL stellt für die meisten Inko´s die Diskretion einen sehr wichtigen Faktor bei der Versorgung dar. Natürlich ist der Traum der gesellschaftlichen Akzeptanz von Windeln & Co ehrbar, aber wenn ich z.B. die Situation meines 15-jährigen Pflegekindes zu Grunde lege, kann ich verstehen, das er kein Interesse daran hat, sein Leiden gesellschaftsfähig zu machen, sondern auf eine diskrete Versorgung bedacht ist, die ihn nicht dem Spott seiner Umgebung aussetzt. Auch für mich ist die Vorstellung in einem Body zu schlafen unvorstellbar, ich tolleriere noch nicht mal einen Schlafanzug.
Das in den letzten Jahren die Pants immer mehr auftauchen, liegt eher daran, das es sie nun endlöich in diversen Größen und Saugstärken gibt. Das sie schon Handhabungsbedingt für die Versorgung von Immobilen eher ungeeignet sind, liegt auf der Hand. Deshalb wird es auch in Zukunft die herkömlichen Windeln geben, also nur keine Aufregung. Der eigentlich wichtigste Punkt bei der Versorgung mit Hilfsmitteln ist der, das die Bedürfnisse und Wünsche des Betroffenen im Vordergrund stehen und nicht die Vorlieben und der Kostendruck des Beraters oder Versorgers

abdelgamal
29.04.2013, 10:58
Mein Urologe wollte von Windeln & Co überhaupt nichts wissen. Es kratzte ihn an seiner Ehre, dass er mich nach der Prostata-Entfernung partout nicht trocken kriegte. Noch im Krankenhaus musste ich um jede Vorlage regelrecht kämpfen. Nach ein paar Lakenwechseln infolge 'vergessenem' Schliessen des applizierten Blasenventils klappte wenigstens das einigermassen. Vernünftige Windelslips oder Pants führte das Krankenhaus jedoch nicht im Sortiment. Dafür wurde ich mit Beckenboden-Training bis zum Abwinken gefordert und alle 15 Minuten zum Toilettengang gewungen, was ich schriftlich zu protokollieren und zu belegen hatte, ebenso wie den aktuellen Füllungsgrad der Vorlage und deren Wechselzeitpunkte. Zu allem Unheil wurde ich mit allerlei teuflischen, unwirksamen aber mit Nebenwirkungen behafteten Medikamenten vollgepumpt. Ich kam mir vor wie in der Klapse. Mein erster Gang nach der Entlassung führte mich schnurstracks in die Apotheke, wo ich freundlich, kompetent und verständnisvoll beraten wurde. Daselbst wurde mir gleich ein Jahresrezept für Inkomaterial nach freiem Wunsch ausgestellt, welches ich lediglich nach Ablauf durch meinen Hausarzt bestätigen lassen musste, was dieser anstandslos und ohne irgendwelchen Untersuch oder Nachfrage erledigte. Da war meine Welt wieder in Ordnung. Die Nachsorge durch den besagten Urologen habe ich natürlich abgebrochen.

Kvetinka
29.04.2013, 11:44
Ich hatte in der Uniklinik Göttingen mehr Ahnung als die Schwester auf der Urologie.

abdelgamal
29.04.2013, 12:07
Zum Glück überwiegen meine positiven Erfahrungen mit Windeln die negativen mit den Urologen haushoch! Nach so vielen Jahren freue ich mich heute noch täglich auf die morgendlichen und abendlichen Windelwechsel und geniesse jede Minute, die ich darin verbringen darf. Ein Leben ohne Windeln könnte ich mir wirklich nicht mehr vorstellen *lol*

inko47
30.04.2013, 20:38
Tja wie war die ärztl. Beratung 1995 nach meiner verspäteten BS-OP ? ? ?
.
Im Krankenhaus nach der OP mehr als spärlich, ja fast schon gesagt überhaupt
nicht. Es wurde einfach eine Krankenhaus Standart Klebewindel umgelegt,
mit der Bemerkung, es würde nicht für immer sein ( ? ? ? ).
.
Alles andere wurde mir dann erst an der sofortigen anschließenden Reha
gesagt, informiert und so weit wie möglich Aufgeklärt.
.
In den insgesamt fast 8 Wochen Reha wurden mir die Möglichkeiten gezeigt,
die es für Inko’s gibt, was für Klebewindeln, was für Höschen ( Netz, Stoff ) oder
als Zusätzliche Sicherheit „Blasen und Krankenhosen“ sprich PVC Gummi Hosen !
.
Ich lernte die verschiedenen Klebewindeln kennen,
Pants waren damals noch nicht auf dem Markt oder verbreitet,
dazu die verschiedenen PVC Gummi Hosen,
ob Knöpfer ( Schwedenform ) oder zum schlüpfen,
ob breiter oder schmaler Bund, eben die verschiedenen Formen.
Damals hörte und erfuhr ich das erste mal im Leben,
dass es da eine Firma Suprima ( Herzlieb ) gibt, die sich auf verschiedene
Hilfsmittel sprich PVC Gummi Hosen für Erwachsene spezialisiert hatten.

Nah klar kam auch eine Menge Psychologische Betreuung dazu,
denn ich konnte und wollte mich nicht damit abfinden,
ab sofort wieder Windeln und Schutzhosen zu tragen !

Alles andere, welche die beste Klebewindel oder welche die beste
Pants für mich war, mit welcher Überhose sprich PVC Gummi Hose
ich am besten zurecht kam, habe ich mir selbst in den vergangenen
18 – Jahren durch immer und immer wieder testen, ausprobieren,
selbst beigebracht !

Denn wie bereits in mehreren Texten geschrieben bzw berichtet,
haben die meisten Fachverkäuferinnen (?) in einem
Sani-Haus oder Apotheke wirklich absolut keine Ahnung.
Wenn ich schon höre, dass da ein Verkäufer / Verkäuferin die Aussage macht,
dass heutzutage keiner mehr PVC Gummi Hosen trägt,
dann frage ich mich, warum gibt es die Firma Suprima sowie die ganzen anderen
vielen Anbieter überhaupt noch auf dem Markt !

Wünsche ich Dir und allen anderen hier noch einen schönen Abend,
Inko