Windel voll und Windelwechsel nicht möglich - Was tun?

[der_ire]

Hallo!

Ich habe mal eine Frage insbesondere an die 24/7-Windelträger unter euch. Ich bin (noch) Student und halte mich demnach an Wochenenden meistens sehr lange in der Uni-Bibliothek auf. Habe natürlich immer eine Windel drunter und neulich bin ich in eine etwas brenzlige Situation gekommen: Musste auf einmal so heftig AA machen, dass ich es nicht mehr halten konnte und beim Bücken die Windel schlagartig randvoll war. Da man natürlich innerhalb weniger Minuten eine AA-Windel riecht und ich niemanden belästigen wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als die Bibliothek zu verlassen, da ich mir auf der Toilette der Bibliothek nicht die Windel wechseln kann. Der Grund dafür ist ganz einfach: Man darf in die Bibliothek keine Taschen und Jacken mitnehmen. Und ich möchte auch nicht mit einer Ersatzwindel in der Hand durch die Bibliothek marschieren.

Hinzu kommt, dass sich im Eingangsbereich der Bibliothek, wo sich die Schließfächer für Taschen und Jacken befinden, keine Toiletten vorhanden sind, sonst wäre ich ja dort auf die Toilette gegangen und hätte meine Tasche mit der Ersatzwindel mitgenommen.

Mich hat es ehrlich gesagt etwas geärgert und würde gerne der Sache etwas näher auf den Grund gehen. Wie würdet ihr mit so etwas umgehen? Einfach ohne Windel in die Bibliothek gehen? Was machen Studenten, die wirklich stuhlinkontinent sind? Eine Behindertentoilette nützt denen ja auch nichts, wenn sie keine Taschen und Jacken mitnehmen dürfen…

LG
der_ire

[Wolfgang]

Mich kümmerts in so einem Fall feuchten Kehrricht was man darf oder nicht wenn die Betrieber zu ignorant sind, die Scheisshäuser da zu machen wo man seinen Kram bei haben "darf".

Tasche holen, Problem beheben, Tasche wieder ins Schließfach packen

[der_ire]

Okay, und was würdest du machen, wenn du darauf angesprochen wirst? Es gibt riesengroße Verbotsschilder am Eingangsbereich und es wird auch penibel darauf geachtet, dass wirklich nichts mit in die Bibliothek genommen wird. Eine Kommilitonin wurde sogar neulich von einem Aufseher gebeten, ihr Notebook aus der Tasche zu nehmen und die Notebooktasche ins Schließfach zu bringen. Man könnte darin ja Bücher aus der Bibliothek schmuggeln...

Finde ich zwar alles etwas übertrieben, da alle Bücher sowieso mit einem Magnet versehen sind und die Lichtschranke Alarm schlagen würde, wenn man Bücher stiehlt, aber es übersteigt ehrlich gesagt auch etwas meine Schamgrenze, mich vor den Ohren und Augen aller Kommilitonen mit einem Aufseher darüber auseinanderzusetzen, dass sich in meiner Tasche eine Ersatzwindel befindet und ich die Tasche deswegen mitnehme...

[LittleLeonie]

Ich würde Orte, die es verbieten, Taschen und Jacken mit zu nehmen einfach vermeiden und zusehen, dass ich auf eine öffentliche Toilette käme.

[der_ire]

Ich würde Orte, die es verbieten, Taschen und Jacken mit zu nehmen einfach vermeiden und zusehen, dass ich auf eine öffentliche Toilette käme.

Das ist aber einfacher gesagt als getan. Bin als Student auf die Bibliothek angewiesen, es gibt auch Bücher, die man sich leider nicht ausleihen kann, sondern sogenannter "Präsenzbestand" sind. Die darf man dann nur vor Ort aus dem Regal nehmen und vor Ort lesen.

Und eine öffentliche Toilette ist sage und schreibe 20 Gehminuten von der Zentralbibliothek entfernt. Und ich möchte auch nicht 20 Minuten hin und zurück laufen, nur um mir eine volle Windel zu wechseln.

Klingt komisch, ist aber so.
Es gibt ja so eine Beratungsstelle für Menschen mit Handicap an meiner Universität, da werde ich mein Problem wohl mal schildern.

LG

[Micha82]

Also ich versteh das Problem nicht wirklich.

Die Situation ist in der Regel, sofern du nicht wirklich inkontinent bist, ganz einfach zu lösen, dass du es einfach vermeidest, AA in die Windel zu machen wenn du in der Bibliothek bist.
Dafür brauchst du nicht mal auf die geliebte Windel verzichten.
Ob das in der Situation nun geholfen hätte ist eine andere Frage. Immerhin behauptest du ja, dass es auf einmal und plötzlich passiert ist.
Hättest du keine drunter gehabt, dann wäre es in der Situation sicher noch schlimmer gewesen und du hättest ohnehin nach Hause gehen müssen.

Wenn du es also als einmaligen Unfall ansiehst, dann beendest du einfach an dem Tag deine Sudien und gehst nach Hause.

Wenn man wirklich darauf angewiesen ist, dann entwickelt man auch Strategien.
Man kann seinen Kram in eine kleine extra Tasche packen und damit unauffällig zu einem der Aufseher gehen und leise und diskret den Fall erläutern und bitten, dass mal kurz mit aufs WC nehmen zu dürfen.
Wenn man sich nicht wie die Axt im Wald aufführt, wird einem meist auch Verständnis entgegen gebracht.

Wenn man aber in der Regel darauf verzichten kann, dann sollte man damit auch nicht irgendwelche Leute behelligen, sondern dann fürs große Geschäft einfach aufs Klo gehen.

[Pampersfuchs]

Hmm, diese Situation gibt es in unserer Bücherei: In diese darf man keine Taschen mit rein nehmen, die muss man an der Information in eines der Schliessfächer tun.

Ich denke aber mal, würde man das vorher sagen, dann dürfte man dies sicher aber wie sagt mans ? Ich bin auf Windeln angewiesen und brauche daher meine Tasche ? Zugegeben man könnte ja in die Tasche neben Windeln auch Bücher tun und stehlen, das ist natürlich klar.

Nun, ich würde mich in diesem Fall an die Stadtverwaltung oder die Verwaltung der Bibliothek am besten via e-mail oder telefonisch wenden und das Problem genau so erklären. Abweisen können sie einen Inko nicht, das wäre Diskriminierung.

Das alles trifft natürlich nicht für den "Hobbywindelträger" zu, ich finde da sollte man es einfach bleiben lassen.

[Jansch]

Ich kenne nur Bibliotheken, wo man Toiletten im Eingangsbereich hat. Also so, daß man da drauf kann, ohne in den Bereich zu müssen, wo die Bücher stehen. Und in einer Uni sollte es doch mehr Toiletten geben als nur die in der Bibliothek. Oder laufen alle durchs ganze Gebäude bis zur Bibliothek, wenn sie mal müssen?

[Pampersfuchs]

Original von Jansch
Ich kenne nur Bibliotheken, wo man Toiletten im Eingangsbereich hat. Also so, daß man da drauf kann, ohne in den Bereich zu müssen, wo die Bücher stehen. Und in einer Uni sollte es doch mehr Toiletten geben als nur die in der Bibliothek. Oder laufen alle durchs ganze Gebäude bis zur Bibliothek, wenn sie mal müssen?

Ich war nie in einer Uni aber du hast sicher Recht, das es dort an verschiedenen Orten Toiletten gibt und selbst bei der von mir gegannten Bücherei könnte man auf eine öffentliche Toilette fast nebenan auswählen.

Und ganz ehrlich: Also Inko weis man sicher genau, wo es in der Gegend, wo man sich aufhält, Toiletten gibt.

[ge1st]

Die Uni besteht doch nicht nur aus der Bibliothek, geh ein Gebäude weiter und mache dich dort auf der Toilette frisch^
Wäre zumindest bei mir möglich.

[abribub69]

Hallo,

da hilft wohl nix, als in der Bibliothek darüber bescheid zu sagen, dass Windelhosen getragen werden müssen. Da Schlimmste was passieren kann ist, dass beim wieder hinausgehen aus der Bibliothek kontrolliert wird, ob sich Bücher der Biblothek im Rucksack befinden. Dann sieht der Kontrolleur halt die Windeln. Aber das sollte doch wohl kein Problem sein. Wenn es notwendig ist, erkläre ich eben, dass ich auf Windeln angewiesen bin und dann ist alles gut. Im Kaufland passiert es mir auch hin und wieder, dass die Verkäuferin an der Kasse in meinen Rucksack schauen will, ob ich nicht Sachen mitnehme, die ich nicht bezahlt habe. Dann sieht sie halt meine Pampers... Na und? Ich brauch die halt und mag meinen Wickelrucksack eben immer bei mir haben und nicht vorher an der Information im Kaufhaus abgeben.

Lieber Gruß

Robat

[Dante2004]

Halllo,

Ich denke jede öffentliche Bücherei, Bibliothek oder Museum mit der Regel keine Tasche mit in das Gebäude zu nehmen hat für solche Fälle Sonderregeln.
Was würden sonst behinderte Menschen machen?
Die Frage an der Kasse nach einer Behindertentoilette und Windelwechsel ist sicherlich keine Ausnahme.
Man sieht mir meine Behinderung auch nicht an,
und merkt es im allgemeinen Gespräch auch nicht.
Trotzdem ist sie leider da.
Wenn ich unterwegs bin, dann weiß ich wo Behindertentoileten sind.
Wenn nicht, dann mache ich eine kurze suche im Internet.
Sie sind meistens deutlich sauberer.
Aber gerade öffentliche Gebäude haben fast immer eine Behindertentoilette.
Eine volle Windel ist für mich eine Behinderung.
Wenn nicht für mich, dann durch den Geruch für andere.
Gerade dann wenn ich sie durch einen Unfall gefüllt habe.
Bei mir kann beides vorkommen.
Die Windel ist aus Faulheit voll oder durch einen Unfall.
Natürlich gibt es Situationen wo man froh ist eine Windel um zu haben,
und nicht auf die öffentliche Toilette gehen zu müssen.
Das beste Beispiel hierfür sind Weihnachtsmärkte.
Außerdem unterscheiden wir nicht in der deutschen Sprache zwischen
geistige, psychische oder körperliche Behinderung.
Ich denke, wenn es für Frauen in Ordnung ist auch mal auf die Herrentoilette zu gehen,
dann dürfen nicht behinderte auch mal diese benutzen.
herzliche Grüße
Dante

[Seelenfunken]

Hallo,

Tasche holen, wenn man gefragt wird kurz Tasche öffnen, nicken des Fragenden abwarten[eventuelles Angebot die behindertentoilette zu nutzen annehmen], zusehen wie er fremdschämend wegsieht. Wickeln, Tasche wieder wegbringen. fertig.

Ich bin allerdings weder in einer Unibibliothek noch in sonstigen Bereichen wo man eine Tasche NICHT mit sich führen darf jemals angesprochen worden weil ich die Tasche mit aufs Klo genommen habe.

Mit freundlichen Grüßen
Seelenfunken

[Schnuffel]

Also ich finde es ehrlichgesagt ein Unding, das eure Bib keine Toiletten "außerhalb" dieser "NoBags"-Zone hat. Da haben eure Planer irgendwie murks gebaut.

Bei uns gab es das auch mit dieser NoBags-Zone, aber die Toitois waren außerhalb und man konnte daher jederzeit an sein Schließfach und die Tasche mitnehemen. Das Problem war dann eher - das beim zurückkommen vllt kein Schließfach mehr frei war ^^.

Also ich würde / unabhängig davon ob du Inko bist oder nicht (denn jedem Inko geht es ja in der Situation gleich, wenn er mal nicht vorher dran denkt die Lage abzuchecken, oder einfach davon ausgeht, dass eine Uni-Bib dieses Problem nicht hat) - bei der Vertretung für Behinderte an eurer Uni anrufen und (du kannst ja irgend einen anderen Namen nennen, wenns dir zu peinlich ist) den Fall schildern.

Irgendwo reicht es nämlich auch mal mit dieser Gängelei.
Nur als Beispiel: Als damals die Bib einer Freundin die NoBags-Zone eingeführt hatte, wurden im Schnitt (aus der Erinnerung an das Gespräch darüber) Bücher im Wert von ca. 1500€ geklaut... was ist nicht mal 2% des Etats gewesen waren... Ich will nichts verharmlosen, Klau bleibt Klau, aber alleine wenn man die supertollen Designerlampen im Eingangsbereich tagsüber!, bei helligkeit! nicht angeschaltet hätte, wären die Kosten dadurch auch schon wieder (möglicherweise) drin gewesen. P.S. geklaut wird übrigens immernoch - nur mittlerweile unter den Pullovern... -.-

[perkolator]

Hallo!

Man darf doch sicherlich Schreibzeug mitnehmen.
Mir faellt gerade ein, dass ein Eckspanner mit drei Innenklappen Dein Freund sein koennte, siehe auch hier:
http://www.rajapack.de/buerobedarf/archivierung-organisation/mappen-aktenhuellen/eckspanner-mappen_PDT01674.html
Den Deckel und die Innenklappen kann man an die Dicke des Inhaltes anpassen.

Lass das Ding ein wenig gebraucht aussehen und dann versenke eine unbenutzte Windel darin sowie eine Plastiktuete zur Entsorgung der gebrauchten Windel. Wenn die Aufsicht trotzdem meckert, lass sie erroeten beim Zeigen des Mappeninhaltes.
Und als "Dank" dafuer, dass Eure Toilettensituation so bloedsinnig ist, lasse die gut gefuellte Tuete neben dem (wahrscheinlich sowieso zu klein geratenen) Muelleimer in der Toilette stehen.