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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sara: Kurzbiografie



sara
28.10.2012, 04:23
Hallo,

aus gegebenem Anlass möchte ich nochmal die wichtigsten Stationen meines Lebens auflisten, die für die Themen dieses Forums von Belang sein könnten:

- aufgewachsen in einem streng christlichen Elternhaus; bis zum Alter von 16 Jahren überzeugt, dass man für Sexualität zumindest verlobt sein müsse

- im Alter von 17 Jahren theoretisches "Coming-Out" als "Bi-Frau": Frauen erfolglos begehrt, paralllel auf Avancen von Männern aus Neugierde eingegangen

- mit 17 Jahren erste sexuelle Erfahrung mit einem Mann; es folgten weitere, die allerdings nur begrenzt erfüllend waren -> dabei und in der Selbstbefriedigung entdeckte ich meinen Fetisch für Piss Play (ohne das Wort dafür zu kennen) ; erstes Interesse für gegenseitige GS und für Bettnässen

- mit 19 Jahren die erste sexuelle Erfahrung mit einer Frau, die allerdings auch nicht erfüllend war

- mit 21 Jahren die erste BDSM-Erfahrung, die ich als absolut erfüllend erlebt habe: seither "Coming-Out" als SM-Lesbe, bis zum Alter von 24 Jahren ausschließlich BDSM-Sexualität mit Frauen, in dieser Zeit auch erste Windelerfahrungen aktiv/passiv, Coming-Out als Pinkelfetischistin, sessionbezogenes Verständnis von AB

- mit 22 Jahren "Coming-Out" als Polyamouröse

- mit 24 Jahren "Coming-Out" als "Queer BDSM Person", Aufweichung des Geschlechterrollenverständnisses

- mit 27 Jahren Bewerbung als Mitarbeiterin in einem SM-Studio, dort überwiegend heterosexuelle BDSM- und Fetisch-Kundschaft, zunächst als Switch, später nur noch als Domme; dies war studienbegleitend gegen Ende meiner Uni-Zeit und wurde später nebenberuflich fortgeführt und läuft noch heute nebenberuflich auf Terminbasis mit überwiegend heterosexuellen Gästen überwiegend aktiv in meinem nunmehr eigenen Räumen, in denen jedoch überwiegend privat mit überwiegend queeren Spielpartner/innen eigenen BDSM/Fetisch (nunmehr in off. Beziehung mit eher selten wechselnden zusätzlichen Affären) überwiegend passiv oder switchend praktiziere; desweiteren besuche ich weiterhin privat gelegentlich BDSM- und Fetisch-Veranstaltungen

- jetzt, mit 36 Jahren: Beschäftigung mit einem alternativen Verständnis von "AB-Dasein" jenseits einer sessionbezogenen Definition mit Windelfetisch- oder Rollenspiel-Focus, sondern mit Focus auf dem (auch alltagsbezogenen) "Klein-Sein"


Soweit erstmal. Kinky Gruß, Sara

abdelgamal
28.10.2012, 07:06
Hallo Sara! Interessant! Gibt's in deinem Leben noch andere Themen als solche mit sexuellem Bezug? Dies hier ist ein Forum über Windeln, nicht über sexuelle Ausrichtungen 8-)

sara
28.10.2012, 11:25
Hallo,

der "gegebene Anlass" war, dass ich mich im Thread Ist "Klein-Sein" für euch überhaupt ein Fetisch? (http://www.wb-community.com/forum/thread.php?threadid=24945) damit auseinandersetze, ob "Klein-Sein" überhaupt in den Fetischbereich zwingend reinzählt, es bis dato aber nur so kannte und so verstanden habe. Das war insofern meine "Fetisch-Biografie". Aber gut, noch ein paar Eckpunkte zum sonstigen Leben: habe ein mit Erfolg abgeschlossenes naturwissenschaftliches Studium hinter mir, arbeite derzeit aber in der IT und teilweise als Redakteurin (und das sind die Berufe, die meinen Lebensunterhalt sichern, während die Domina-Tätigkeit wirklich mehr in Einzelterminabsprache ab und an als Ausgleich betrieben wird, ebenso wie auch meine theoretische Beschäftigung auch mit Sexualitäten, die ich nicht selbst alle teile, die auch im o.g. Thread erläutert wird), mache sehr gerne im Urlaub Trekkingtouren, mag gutes Essen, schwimme gerne an FKK-Stränden/Bädern, mag Sauna, gelegentlich Discos (hier allerdings wieder bevorzugt queere Discos, Sexualität und das "drumrum" -zumindest die Option, zu flirten- spielt wirklich bei mir in viele Teilbereiche hinein).

Wie gesagt ziehe ich AB-Dasein auch als nichterotisches Thema erstmals
in Betracht, und sofern "Klein-Sein" auch ohne Windeltragen überhaupt ebenfalls zu "Alltags-AB" gerechnet werden kann, lebe ich dies bereits in meiner offenen Beziehung, ohne dass wir es so benennen (z.B. Schlittenfahren, Kinderfilme gucken, mit Kuscheltieren schlafen etc.)

Viele Grüße, Sara

Kvetinka
28.10.2012, 11:37
Original von sara



- mit 21 Jahren die erste BDSM-Erfahrung, die ich als absolut erfüllend erlebt habe: seither "Coming-Out" als SM-Lesbe, bis zum Alter von 24 Jahren ausschließlich BDSM-Sexualität mit Frauen, in dieser Zeit auch erste Windelerfahrungen aktiv/passiv, Coming-Out als Pinkelfetischistin, sessionbezogenes Verständnis von AB



Hallo Sara,

sind Lesben und Bi-Frauen denn auch an Windeln interessiert und machen da mit? Es gelten ja die Vorurteile des Blümchensex und generelle Fetischfeindlichkeit bei Frauen. Ich gehe auch davon aus, dass sich Phantasien im Bereich AB/DL eher mit einem Mann verwirklichen lassen.

Es gibt ja auch Hypothesen, dass Fetisch eine Form der Obkjektfixierung sei, die im autistischen Verhaltenspektrum häufiger vorkomme. Wenn man das noch mit Simon Baron Cohens Hypotthese verknüpft, dass Autismus eine extreme Form eines männlch strukturierten Gehirn sei.

LG

Jasmina

sara
28.10.2012, 11:49
sind Lesben und Bi-Frauen denn auch an Windeln interessiert und machen da mit? Es gelten ja die Vorurteile des Blümchensex und generelle Fetischfeindlichkeit bei Frauen.

Hallo Jasmina,

mit Blümchenlesben hatte ich so gut wie nie befriedigenden Sex, ich bewege mich seit meinem 21. Lebensjahr fast gar nicht mehr in der "normalen Lesbenszene", sondern nur noch in der "SM-Lesbenszene" (regelmäßige Treffen in Berlin und Amsterdam und Manchester, seit einiger Zeit auch in Hamburg und Köln, desweiteren Vernetzung in verschiedenen Foren). Sprich, mit fetischfeindlichen Frauen komme ich sowieso nicht klar. Schon deshalb, weil Piss Play mein wichtigster Fetisch ist (und in der Tat können Männer damit oft auch umgehen, wenn sie dafür keine besondere Vorliebe haben, während Frauen außerhalb der BDSM-Szene sich oft ekeln, wenn ich es nur anspreche, während SM-Frauen, die es nicht erotisieren, es entweder neutral betrachten oder zumindest nur "nicht mein Ding" sagen, als gleich "iiih- wie kannst du nur so eklig sein!" zu schreien.....) , auf den ich nicht verzichten möchte (pain play und andere SM-Praktiken finde ich zwar nett, aber die sind mir keineswegs unverzichtbar und sind auch gar nicht immer für mich "an der Reihe").

Also, meine ersten Windelerfahrungen hatte ich mit Frauen. Diese beiden Frauen waren beides feste Affären von mir, und der Wunsch, mit Windeln zu spielen, war ihr jeweiliges Thema, und deswegen kamen sie gut mit meinem Piss Play Thema klar und so hatten wir jeweils schnell eine gemeinsame Basis. In der Tat sind diese beiden Frauen aber auch meine einzigen weiblichen Bekannten, die einen expliziten Windelfetisch haben (und nur noch eine einzige weitere Lesbe, die einen expliziten Piss Play Fetisch hat und nicht nur "nichts dagegen hat") - ansonsten sind andere Fetische innerhalb der SM-Lesbenszene sicherlich weiter verbreitet als ausgerechnet dieser.

LG, Sara

Kvetinka
28.10.2012, 11:49
Hallo Sara,

danke für die Aufklärung.


Nachtrag:

Der krasseste Fall war ja dann, dass sich eine Physikerin "umwandeln" ließ, das heißt Doping und Brüste abschneiden: http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Schenk_(Politiker)

Die Bundeskanzlerin machte 1978 ihre Doktorarbeit an der Akademie der Wisensschaften, also teilweise am gleichen Insitut wie Ch. Sch.

LG Jasmina

PS: Sorry der Abschweifungen

LG

Jasmina

sara
28.10.2012, 11:54
P.S. Ich kenne einen Asperger-Autisten, der sexuelle Verhaltensweisen (solche, die als "normal" gelten, ebenso wie solche, die als fetischistisch gelten) allesamt sehr distanziert betrachtet und noch viel sachlicher analysiert, als ich das täte. Der analysiert allerdings JEDES menschliche Verhalten so. Als würde er eine fremde Spezies untersuche, die seltsame Gewohnheiten hat. Er versteht nicht, wieso Menschen überhaupt soviel Gesums um Sexualität machen. Also auch diejenigen, die "nur" Vanillasex machen. Er findet das eigentlich ziemlich primitiv und fände es gut, wenn Fortpflanzung ohne Sex und ohne soziale Interaktion geschähe. Inwieweit er typisch für Asperger-Autisten ist, kann ich natürlich nicht sagen. Aber er hat zumindest für sich selbst keinen Fetisch entwickelt.

Sommerfalke
28.10.2012, 13:09
Herzlich willkommen hier! Hoffen wir das du findest was du suchst...

janbaby
31.10.2012, 19:00
Kuckuck,

aus Höflichkeit und weil ich fast einen Vorstellfetisch habe:
welcome to WBC!
Aber ob dies das richtige Forum ist? ...Sexbiographie?
Beknackte Idee bei WBC!
Nicht böse sein, aber auf mich wirkt es stahlkalt.
Irgendwie zu erwachsen...überanalytisch ...wie die bisherigen Beiträge...
Wäre ein Ü-18 Sex-Forum für SMler da nicht die bessere Wahl?
Frag ich einfach mal.
Biste sonst auch so?

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

sara
31.10.2012, 19:14
Hi Janbaby, dazu kann ich klar sagen : bin sonst auch so. Und bin es gerne. Habe Physik studiert und bin inzwischen in der IT (also berufliche Fachgebiete, wo ich für meine analytischen Fähigkeiten gelobt werde), besuche gerne Gesprächskreise zu sexuellen und nichtsexuellen Themen (z.B. früher auch theologische und literarische Diskussionskreise, ist aber schon länger her), mag Theateraufführungen oder Kino-Premieren mit Publikumsdiskussionen lieber als welche ohne; und bin natürlich auch in BDSM-Gesprächskreisen und -foren aktiv. Aber das Adult Baby Thema ist eben das, was jetzt meine Begeisterung geweckt hat, praktisch (mein eigenes, auch unsexuelles, Klein-Sein) und theoretisch (Vergleich unterschiedlicher sexueller und nicht-sexueller Lebens/Beziehungs/Session-Entwürfe von AB-Dasein bzw. AB-Play), und deswegen denk ich schon, dass ich hier richtig bin. Die Antworten auf meine Fragen, die diesen Bereich betreffen, finde ich jedenfalls nicht bei SMern. Und die Beiträge, die ich hier schreibe, bringen mich mit jedem Post auch selber weiter. Denn ich entwickele meine Gedanken, während ich sie niederschreibe (und ja, das ist sonst auch so; deswegen ist meine Domina-Homepage z.B. auch voll mit Reflexionen zu verschiedenen Aspekten des BDSM an sich und der BDSM-Dienstleistungen, die ich jeweils genossen habe zu schreiben um des Schreibens und Formulierens willen - rein als Werbeseite wäre das auch viel zu umfangreich und unnötig. ) Sollte es Konsens sein, dass solche Ausführungen hier im Forum nicht gewünscht ist, wäre dies sehr traurig für mich. Denn wie im anderen Post schon geschrieben, ich gehe momentan beflügelt und mit glänzenden Augen vom Rechner, wenn ich hier im Forum was geschrieben habe - kenne ich schon früher, aber schon lange gab's kein Thema mehr, was mich so "mitgerissen" hat. Sara

janbaby
31.10.2012, 20:56
Kuckuck,
schön, aber du bist mir so zu groß, zu unheimlich, nicht lieb, nicht warm!
Ich wünsch dir Wärme, Liebe, Geborgenheit, Zärtlichkeit und ein wahres, unverstelltes kleines Ich. Hoffentlich findest du es als Gegenpol zur Analytik.
Die Fragen soll es auch geben, ich hinterfrage ja auch. Aber manches verliert den Zauber, die Unschuld, wenn man zu viele, schnelle und schlaue Antworten sucht.

Das erinnert mich an eines meiner Lieblingsgedichte (von Rilke):

Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären...

Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit...

Man muss Geduld haben

Mit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.

Verstehste?

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

Loviatan
31.10.2012, 21:18
Hallo Sara, Hallo Jana.
Ich finde solche Beiträge wie der von Sara gehören hier auch mit dazu.
Es sei denn natürlich dieses Forum richtet sich nur ganz strikt an AB's
Wenn dem nicht so ist und auch Dls und alle Menschen die irgendwie mit diesen beiden Themen was anfangen können hier mit posten dürfen, dann passen Saras Beiträge sehr gut dazu. Sich schreibt nämlich genau von den Themen die mich auch Interessieren.
Ich kann verstehen Jana, das diese Themen nicht so deins sind, aber genau so kann ich mit reinen Abs nicht anfangen, wenn im Babytalk geschrieben wird oder anderweitig mein gegenüber grade "klein" ist. Aber das ist auch OK :) jeder sucht sich halt die Beiträge raus die für einen Passend sind ;)

Viele Grüße
Loviatan

janbaby
31.10.2012, 22:35
Kuckuck,
is schon ok, ich habe ja nicht gewettert, sondern nur nachgefragt, ob Sara meint, dass dies wirklich der richtige Platz ist.
Ich als AB bin halt etwas erschüttert, wenn solch erwachsene, unbabyhafte Analysen von gefährlich und dominant wirkenden Frauen gepostet werden. Da fürchtet sich Janbaby schon ein wenig!
Wir hinterfragen und diskutieren hier ja schon seit jahren, dieses Forum ist natürlich ein Ort wo das rein gehört. Ich war nur etwas geschockt von der analytischen Kälte, die mir kleinem Knirps wirklich etwas Angst macht.
Aber bitte, ich muss ja nicht bei den großen mitspielen. Wenn die das auseinander pflücken möchten...
Wieder ein auf seine Weise buntes Mitglied mehr.
Wenn ich mal eine Frage an eine Physikerin habe, kann ich mich ja ganz naiv melden. Vielleicht ist die Sara ja auch nicht immer streng und so ein Dominodings.
Jana ist übrigens ein schöner Name, so bin ich hier noch nicht genannt worden. Passt zu meiner zweiten "Prinzessinenmentalität", die ich in letzter Zeit eher stiefmütterlich behandelt habe.

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

Loviatan
31.10.2012, 22:37
Sorry Janbaby ;) war nicht Absicht dich falsch zu schreiben :)
und ich finde du siehst das genau richtig!
viele grüße
Loviatan

sara
31.10.2012, 23:52
Hallo,

also, ich bin nun wirklich die undominanteste Domina, die ich kenne. In wesentlich mehr Sessions bin ich einfach nur Aktiva, nicht Domina; oder sessionführende Fetischlady; oder eine Rollenfantasie umsetzende Spielgefährtin - und relativ selten dominant, und das NIE, ohne zuvor mindestens ein Gespräch auf gleicher Augenhöhe zu führen - Leute, die damit nicht können und NUR die dominante Herrin, aber nicht die Frau dahinter, sehen wollen, landen nicht bei mir. Ich hab ja auch das Konzept dessen, was ich anbiete, erst durch und durch analysiert und modifiziert und so umgebaut, dass ich es "stimmig" finde - und das ist wesentlich menschlicher, netter, kleiner und ungekünstelter als das von Kolleginnen. Finden jedenfalls ich, meine Freunde und die Kunden, die genau deshalb lieber zu mir gehen, weil ich da eben anders bin. Ob "netter" kann ja subjektive Einstellung sein, aber ich "anders" ist außer Diskussion. Und "netter" insofern, als ich weder behaupte, naturdominant zu sein, noch dies als Werbemasche einsetze, noch daran glaube. Zumal ich privat ja auch switche. Und eben auch selbst gern Windeln trage, selbst gern in der Sub- bzw. AB-Rolle bin. Ich weiß gar nicht, wieso Janbaby denkt, ich würde hier so dominant und böse und gefährlich auftreten. "Groß" und "analytisch" ja - im Schreiben - wer mich auf der WF erlebt hat, hat aber wohl (denke ich) eher das Kind gesehen (oder???)

LG, Sara

Joe
01.11.2012, 13:03
Hi,

ich muss Sara jetzt mal in Schutz nehmen. Auch wenn ich glaube das sie es nicht nötig hat.

Sie hat halt einfach einen ganz anderen Background als wir.
Und ihre Frage nach AB sein als Fetischt ist durchaus angebracht.

Sie kennt halt einige Leute die zu ihr kommen und dort für 2-3 Stunden (?) das Baby geben um dann nach Hause zu gehen.
Ich selbst frage mich ja auch wie das gehen kann ohne da ein Schauspiel abzuliefern. Für mich wäre das in höchstem Maße unangenehm und unbefriedigend.
Echte Zuneigung und Liebe gibt es dabei ja nicht und gerade das halte ich für elementar. Damit das echte Kleine in mir sich heraus getraut muss schon sehr viel Vertrauen da sein.

Ob Sara diese echten Kleinen kennt halte ich daher für fraglich. Somit sieht sie wohl tatsächlich nur die Fetischpersönlichkeit.

Ich mache mir daher auch etwas Sorgen was diese Art Sexualität mit Saras eigener Persönlichkeit macht. Auf Dauer kann das nicht gut sein.

Vielleicht ist dieses Nachdenkliche ja ein Warnsignal.

Viele Grüße
Joe

sara
01.11.2012, 14:46
Hallo,

echte Zuneigung und echte Wärme kann es geben! Zumindest in der professionellen Weise, wie auch ein Lehrer seinen Schülern, ein Arzt seinen Patienten, ein Coach seinen Klienten echte Warmherzigkeit entgegen bringen kann und sollte, wenn er seinen Job gut machen möchte. Ich selbst halte nicht viel von Dominas, die ihre Kunden real (und nicht nur als klar begrenztes Rollenspiel) verachten. Ich kann mit einem Menschen nur spielen - und zwar egal ob in einer bezahlten Studiosession oder in einem privaten Playdate - wenn mindestens gegenseitiger Respekt und gegenseitige Achtung vorhanden sind. (D.h. wenn ich merke, dass ich selbst als "Professionelle" verachtet werde, was es ja leider auch gibt, geht es ebensowenig wie umgekehrt, wenn ich mit einem Gast wirklich menschlich nicht klarkäme.) Echte Liebe und echtes Begehren hingegen ist für eine professionelle Dienstleistung nicht realistisch und nichtmal wünschenswert. Für keinen der beiden Seiten, weder den Anbieter bzw. die Anbieterin noch für den Kunden bzw. die Kundin. Das wäre genauso falsch, wie wenn ein/e Therapie-Patient/in vom Therapeut eine gleichartige Freundschaft wie unter Kumpeln oder ein/e Schüler/in vom Lehrer/in echte exklusive Liebe wie ein eigenes Kind erwarten würde.

Weil ich selbst auch Fetischistin bin, in meiner eigenen, privaten Sexualität, kann ich Fetischisten (sofern sie ein ähnliches Verständnis von Fetisch haben wie ich selbst) auch gut verstehen. Weil ich selbst auch Sadomasochistin in meiner eigenen, privaten Sexualität bin, kann ich ich Sadomasochisten (sofern sie ein ähnliches Verständnis von SM haben wie ich selbst) auch gut verstehen. Weil ich selbst auch Rollenspielerin in meiner eigenen, privaten Sexualität bin, kann ich Roleplayer (sofern sie ein ähnliches .....blabla ) haben, auch gut verstehen.

Achtung, jetzt kommt es aber(!!!) : Weil ich selbst eine UNEROTISCHE FORM DES AB-DASEINS erst ENTDECKE, außerhalb(!) meiner (Fetisch-)Sexualität, kann ich ABs ohne Fetisch-Focus hingegen nur begrenzt verstehen und will mich deshalb mit ihnen austauschen, von ihnen lernen (und gucken, inwieweit ich ein ähnliches Verständnis für mich übernehmen kann und möchte oder eben nicht) und DESHALB poste ich gerade HIER IN DIESEM FORUM aktuell so viel und so nachdenklich.

Was NICHT heißt, dass ich meine o.g. SEXUALITÄTEN alle über den Haufen werfen werde und auch nicht, dass ich meine entgeltlichen Dienstleistungen für diejenigen Fetischisten/Sadomasochisten/Rollenspieler, die nicht MEINER PERSÖNLICHEN BEGEHRENSSTRUKTUR ENTSPRECHEN und mit denen ich daher nicht privat "spiele", aber denen ich Fantasieumsetzung als professionellen Service anbieten kann (oder ggf. ihre privaten Avancen einfach ablehne), jetzt umkrempeln müßte. Diese Services SIND -um das nochmal klarzustellen- NICHT meine eigene Sexualität, machen sich allerdings die Erfahrung derselben zunutze (so,wie es für den Lehrer vielleicht gut/nützlich/hilfreich ist, an die private Erfahrung mit den eigenen Kindern oder auch mit Kindern aus dem privaten Freundes- und Familienkreis zu denken, wenn er im Job mit Schülern zu tun hat).

Meine Dominanz, sofern überhaupt Teil einer Session, ist nicht "böse" und "grausam", sondern sie ist ein SPIEL, ein klar begrenztes Rollenspiel, was einen klar definierten Anfang und ein klar definiertes Ende hat. Egal, ob ich das privat für meine eigene Lust oder mit Kunden gemäß deren Wunschvorgaben mache. DAS meine ich u.a. oben damit, wenn ich betone: sofern die Kundenerwartung an Fetisch/SM/Roleplay meiner eigenen Vorstellung entspricht! Wenn jemand 24/7 sucht, betone ich ganz klar, dass ich das weder bieten kann noch möchte, da es mir und meinem Verständnis von Fetisch/SM/Rollenspiel nicht entspricht.

Ich habe in obigem Abschnitt das Wort SPIEL betont, weil es ja immer wieder mal die Diskussion um "Spiel oder Sein bzw. Leben" gibt. Allerdings ist auch die nie eindeutig, weil unterschiedliche Menschen selbst mit den Begriffen "Spiel" oder "Sein" oder "Leben" noch unterschiedliches meinen können.

Bzgl. BDSM hab ich mich mit den unterschiedlichen Verständnissen von "Spiel" und "Leben" schon sehr ausführlich auseinandergesetzt, und mein Resumée z.B. auf http://www.domina-frankfurt.net/216/sklavenvertrag.html kundgetan. Bzgl. AB-Play und AB-Sein habe ich mich noch nicht so intensiv damit befasst, vermute aber einfach mal entsprechende Parallelen. Ich denke, für mich persönlich wird es weiterhin nur AB-Play als Rahmen geben, und innerhalb einer zeitlich klar begrenzten Spielphase dann auch authentisch gefühltes AB-Sein. Neu wird für mich aber sein, dass es neben windelfetisch-betonten und sm-rollenspiel-betontem AB-Play künftig auch vollkommen unerotisches AB-Play (wie eben auf der WF meinerseits empfunden) geben wird. Und zwar vermute ich, dass dies nie oder zumindest nur sehr selten in professionellen Sessions gegen Entgelt ein Thema sein wird, sondern nur in rein privaten Kontexten. Hier im Forum hab ich oft das Gefühl, ihr denkt immer, alles bei mir drehe sich um die professionelle Seite -> nein, das tut es nicht - die professionelle Seite gibt es bei mir NUR, WEIL es auch die private Seite gibt - die professionelle Seite ist ein Nebenprodukt, was tatsächlich aus der hier diskutierten Denk-Lust resultierte, dass ich eben aus meiner Unzufriedenheit mit einem zunächst temporär angelegten Studentinnenjob aufgrund meines mit privaten Erfahrungen gezogenen Vergleichs auch drüber nachgrübelte, wie man eine Studiodienstleistung (die nicht den Anspruch hat, private Sexualität zu ersetzen und erst recht nicht den Anspruch, privates "Dasein" zu ersetzen) nach meinem eigenen subjektiven Verständnis anspruchsvoll/moralisch/ethisch/gut/richtig machen kann - und aus der Lust, das dann auch praktisch weiterzuentwickeln. Was auch NICHT meine private Sexualität abgelöst hat, sondern parallel zu dieser geschieht. Ebenso wie es NICHT meine hauptberufliche Tätigkeit abgelöst hat, sondern parallel zu dieser geschieht.
Und meine unerotische AB-Seite wird wohl auch künftig kaum die erotische AB-Fetisch-Seite ablösen, sondern sich mit dieser situationsbedingt abwechseln.


Und wer soll das alles lesen?

Wer's lesen mag. Wen's interessiert. Und wer das alles viel zu analytisch findet, kann doch ggf. den ganzen Thread einfach überspringen.


Kann man das nicht auf das Wesentliche eindampfen?
Könnte man vermutlich. Wenn nicht die Lust gerade im Philosophieren mit all seinen Aspekten bestünde und ich die Gedanken nicht während des Schreibens selbst zu fassen kriegen würde. Sozusagen "ins Blaue formulieren" und mich an meinen Überlegungen erfreuen, dann nochmal nachsinnen und ggf. korrigieren. Und mich für die Korrekturen eben gern von Mitlesern inspirieren lassen würde. Und zwar den Mitlesern, die es interessiert, s.o.


Ob Sara diese echten Kleinen kennt halte ich daher für fraglich. Somit sieht sie wohl tatsächlich nur die Fetischpersönlichkeit.


Es gibt Menschen, für die es nicht die "echten Kleinen" gibt, also nicht die unerotische AB-Seite, sondern für die AB-PLAY ein Teil der Sexualität ist. Es gibt andere, für die es anders ist. Und welche, für die es beides gibt. Im Studio bei paid sessions eben so wie in rein privaten Playdates kann man AB-PLAY ausleben, meist ist das erotisches, es kann aber jeweils auch unerotisches sein. Wobei ein Besuch in einem Studio (also ein temporär begrenztes Playdate nicht aus gegenseitigem Begehren füreinander und gemeinsamer Lust auf gemeinsame Aktionen heraus, sondern gegen Entgelt "auf Bestellung" einseitig auf das Begehren und die Lüste des Auftraggebers von der Auftragnehmerin zusammengestellt) eine Luxus-Freizeitbeschäftigung ist, so wie z.B. ein Urlaub. Für den kann man mehr oder weniger Geld ausgeben und seinen Wert auch subjektiv höher oder niedriger priorisieren. Es gibt Dienstleistungen und Reiseangebote, die mit mehr "Liebe" angeboten werden und welche mit weniger. Eine Touri-Pauschalreise ist was anderes als ein individuell zusammengestelltes Programm. Das individuell zusammengestellte Programm ist teurer, und das nicht aus Willkür, sondern weil es dem Reiseleiter mehr Aufwand verursacht. Was übrigens nicht heißt, dass der Reiseleiter, der sich gegen Entgelt um die Reisewünsche anderer kümmert, nicht auch in seiner eigenen Freizeit auch privat in Urlaub fährt. Und vielleicht auch aus eigenen positiven und frustigen Erfahrungen seines privaten Urlaubs heraus auch die Angebote für seine Kunden mal in die eine oder andere Richtung modifiziert - oder umgekehrt eine Reise-Idee, die er durch einen Kundenwunsch bekommen hat, auch mal in seinen privaten Urlaub einfließen läßt.

Und jeder, der überhaupt in Urlaub fährt (und sich sein Geld nicht z.B. lieber für andere Dinge aufhebt, die er daheim genießen kann; oder es lieber auf dem Sparbuch läßt für schlechte Zeiten), weiß, dass der Urlaub zeitlich begrenzt ist und er eben deswegen noch lang nicht dauerhaft am Urlaubsort wohnt. Das ist deswegen nicht zwangsläufig unbefriedigend/unzulänglich, sondern ein anderer Anspruch.




Ich mache mir daher auch etwas Sorgen was diese Art Sexualität mit Saras eigener Persönlichkeit macht. Auf Dauer kann das nicht gut sein.Vielleicht ist dieses Nachdenkliche ja ein Warnsignal.
So reflektiert, wie ich es angehe, sehe ich keine negativen Konsequenzen. Nachdenklich war ich schon immer = genau das bedeutet für mich "es reflektiert angehen". Meine eigene Sexualität (private Playdates, private Affären, private Beziehungen mit den "passenden" Menschen sowie Masturbation mit mir selbst) , meine hauptberufliche Arbeit, meine Nebentätigkeit aus wiederum privater Überzeugung heraus (paid playdates, einer wohlausgereiften Ethik unterworfen, die wiederum meiner privaten Denk-Lust entspringt) und meine eigene nicht primär erotisch motivierte Freizeitentspannung (zu der neben Reisen, Essen, Kino, Sport, Disco künftig wohl auch ab und an Zeit für unerotisches AB-Play sein wird) und meine Denk-Lust (die wohl die o.g. Bereiche alle durchzieht) können alle ganz gut in meinem Gesamtlebenskonzept ihren Platz finden.

Wenn eine Persönlichkeit an etwas Schaden nimmt, dann merkt man das meist recht gut, dann ist das ein selbstdestruktives Verhalten. Sowas kenne ich auch und habe ich an einigen Punkten meines Lebens auch (u.a. durch gründliche Reflexion und späteres Umdenken mit Hilfe durch Austausch mit lieben Menschen) ausgemerzt. Aber just meine Domina-Nebentätigkeit, die hier als schädlich empfunden wird, halte ich nicht für dazu zählend. Es kommt immer darauf an, wieso man etwas macht. Ich kenne Dominas, denen ich auch auf den ersten Blick eher davon abraten würde, die Tätigkeit fortzuführen -> das sind dann aber Leute, die ihre Kunden real verachten oder die Praktiken real abscheulich finden oder ihre Selbstachtung in ihrer Tätigkeit nicht durch das Setzen entsprechend subjektiver Rahmenbedingungen zu wahren wissen etc. etc.

Es gibt auch Menschen, denen ich auch auf den ersten Blick abraten würde, ihre private Sexualität so fortzusetzen, wie sie sie leben, denn auch diese kann selbstdestruktiv gelebt werden. Ähnliches gilt auch für nicht-sexuelle Bereiche, z.B. ein von Minderwertigkeitskomplexen gesteuertes Sich-Aufreiben im falschen Beruf bis zum Burnout, ein eßstörungsgesteuertes Ess- oder Diätverhalten etc. - ob ein Verhalten "gut" oder "schädlich" ist, kann man m.M. nach nicht beurteilen, indem man auf das Verhalten guckt, sondern auf die Motive.

freestyler3
01.11.2012, 15:40
Hallo Sara,

ich bin beeindruckt von Deiner Offenheit und Deiner Energie, mit der Du Dich dieser Materie widmest.

Selten bewegt mich etwas das ich hier lese, oder bringt mich so zum Nachdenken, wie Deine Texte.

Du hast eine interessante Art an die Dinge herranzugehen.

Das macht mich sehr neugierig, schade, dass die Wahrscheinlichkeit einander zu begegnen so klein ist.

Ich wünsche Dir alles Gute und mögest Du finden wonach Du suchst.

beendruckt lächelnd, den Hut ziehend, sich leicht vor Dir verneigend

Ludwig

heini74
01.11.2012, 16:10
Original von Joe
Hi,
Ich mache mir daher auch etwas Sorgen was diese Art Sexualität mit Saras eigener Persönlichkeit macht. Auf Dauer kann das nicht gut sein. Vielleicht ist dieses Nachdenkliche ja ein Warnsignal.


Ich habe bisher den Eindruck gewonnen, dass es kaum eine Person gibt, um die man sich in dieser Hinsicht weniger Sorgen machen muss als um sara. Gerade die Abgeklärtheit, das Reflektieren zeigen einen sehr reifen Umgang mit dem Thema. Und es kann ja nur im Sinne des Kunden sein, wenn sich jemand so um ein Gelingen einer Dienstleistung bemüht.

Und @sara: Das Beispiel mit dem Urlaub finde ich auch sehr gut und treffend, ebenso wie die Parallelen zu anderen Berufen, in denen man mit Menschen umgeht.

Kelvin
02.11.2012, 22:24
Hallo liebe Fories,
ich finde diesen Thread sehr erhellend.

@sara – ich bewundere Deine Offenheit und Reflexionsfähigkeit. So etwas Tiefgründiges zur eigenen Sexualität habe ich hier bisher nicht gelesen. Das ist sicherlich für manche schwer zu verdauen - ich gebe zu, dass ich nach dem Lesen Deiner Ausführungen teilweise auch fast besoffen war - aber ich empfinde es absolut als eine Bereicherung dieses Forums.
Zu Deinen Erfahrungen auf der WF:
[QUOTE]Neu wird für mich aber sein, dass es neben windelfetisch-betonten und sm-rollenspiel-betontem AB-Play künftig auch vollkommen unerotisches AB-Play (wie eben auf der WF meinerseits empfunden) geben wird.

Ich glaube, dass sich die Teilnehmer - wie eigentlich auf jeder Party - einfach bei bestimmten Dingen zurücknehmen. Man trägt Windeln - okay - aber eigentlich bedeutet es ja nichts, es ist halt nur ein Gefühl der Geborgenheit... Die wenigsten können mit ihrer Sexualität so offen umgehen wie Du. Das zeigt sich ja teilweise auch in den Profilen dieses Forums.

Vielleicht bin ich selbst ein viel zu sexuell ausgeprägter Mensch, als dass ich mir vorstellen könnte, dass das Tragen von Windeln nicht sexuell induziert sein könnte.
Ich lerne aber gern dazu.

@janbaby - ich mag Deinen Humor (besonders aus vielen anderen Threads) und Deine Konsequenz der Meinungsäußerung, für mich immer wieder eine echte Bereicherung. Ich bin auch der Meinung, dass man nicht alles erklären muss.
("Es ist schöner, sich über eine Rose zu freuen, als ihre Wurzeln unter das Mikroskop zu bringen").

Eigentlich finde ich alle Beiträge in diesem Thread gut, gehen wir doch einfach locker damit um.

LG, Kelvin

abdelgamal
03.11.2012, 13:08
Hallo ihr Lieben, ich finde es hochsexintelektuell, wie Sara ihr Profit- und Nonprofit-Sexleben darstellt und quasipseudowissenschaftlich interpretiert. Ob neben all ihren einschlägigen Tätigkeiten noch Zeit und Raum für ein "normales" Leben und "normale" zwischenmenschliche Beziehungen verbleibt, wage ich zu bezweifeln. Ich kann hier aber nicht mitreden, zumal für mich die meisten verwendeten Fachvokabeln und Abkürzungen Fremdwörter sind. Sozusagen als Gegenpol möchte ich an dieser Stelle ein paar Eckpunkte meines DL-Werdeganges aufführen. Es zeigt auf, welche unterschiedlichen Motivationen dazu führen können, in diesem Forum mitzumachen.
Ich bin kurz nach Kriegsende als jüngster Spross einer verarmten Adelsfamilie zur Welt gekommen. Die Thematik Sexualität war ein absolutes no go und kam nie zur Sprache. Ein Mann-Frau-Verhältnis hatte im Verständnis meiner Eltern nie etwas mit Liebe oder Sex oder gar Lust zu tun, sondern diente einzig und allein der Sicherung des Fortbestandes des Familengeschlechts. Aufklärung oder etwas in der Art fand nicht statt, Verhütungsmittel kannte man nicht. Freundschaftliche Beziehungen zum anderen Geschlecht waren tabu. Für Mädchen und Jungs gab es getrennte Schulen, welche meilenweit auseinander lagen. Die spärlich bemessene Freizeit verbrachte man zusammen im Kreise der Familie, meistens mit Gesellschaftspielen oder Gesprächen über kulturhistorische Themen. Fernsehen, Computergames, abendlichen Ausgang, Tanz, Kino, Theater, Konzerte oder ähnliche Ablenkungen gab es nicht, dafür eine reich bestückte Bibliothek.
Das Fehlen von Aufklärung und die Unkenntnis über Verhütungsmethoden führte dazu, dass meine ältere Schwester eines schönen Tages von einem Playboy geschwängert wurde, was bei meinem Vater eine mittlere Herzkrise heraufbeschwor, von der er sich nie mehr ganz erholte. In fieberhafter Eile musste die Hochzeit für meine Schwester organisiert werden, denn ein
uneheliches Kind wäre in unseren Kreisen ein weiteres no go gewesen. Nach der vorhersehbaren Scheidung kurz darauf, gelangte das Kind dann in die erzieherische Obhut meiner Eltern. Ich selbst hatte zu dieser Zeit gerade meine Berufslehre abgeschlossen und ich wurde des Hauses verwiesen mit der Begründung, dass nun meine "Lehr- und Wanderjahre" anstünden. Ich war schlicht im Wege. Ich suchte mir also eine Arbeitsstelle in England, fühlte mich aber dort noch verlassener und ungeliebter als je zuvor. Mehr denn je vermisste ich Geborgenheit, die ich dann im Laufe der Jahre kompensatorisch im Tragen von Windeln fand. Das fand meine Angetraute anfãnglich nicht besonders toll. Mittlerweile hat mir das Leben auch sonst mit allerlei Schicksalsschlägen ziemlich übel mitgespielt. Ein Hirnschlag vor 12 Jahren beraubte mich unter anderem meiner Libido, mit dem Prostatakrebs vor 2 Jahren hat man mir meine restlichen Lustnerven rausoperiert, was so nebenbei zu irreparabler Impotenz und Inkontinenz führte. Dafür erfreue ich mich täglich am legitimierten Windeln tragen und am Lesen eurer interessanten Beiträge! Was will ich mehr?

sara
03.11.2012, 13:51
Ob neben all ihren einschlägigen Tätigkeiten noch Zeit und Raum für ein "normales" Leben und "normale" zwischenmenschliche Beziehungen verbleibt, wage ich zu bezweifeln.

Och, das passiert phasenweise. Demnächst bin ich mal 3 Wochen komplett "out of civilisation" beim Trekking und werde mich garantiert nicht mit Fetischthemen befassen, sondern nur mit Sport & Natur.

Wie ich schon schrieb, hat mich bzgl. einem erotischen Thema schon länger (und ich rede hier von einer zeitlichen Größenordnung von "Jahren", nicht Monaten oder Tagen - die wichtigsten "erotischen Stationen" meiner Biografie, wo es einschneidende Veränderung und somit auch besonders intensive Beschäftigung mit einem neuen diesbzgl. Gebiet gab, habe ich ja aufgeführt) nichts mehr so intensiv gepackt wie jetzt das AB-Thema, und ich genieße diese "hochsexintellektuelle" Phase gerade aus vollem Herzen. Und irgendwann gewinnt dann wieder etwas anderes mehr Raum. Was eben u.U. auch gar nichts mit Erotik zu tun hat, aber die läuft natürlich dann trotzdem im Hintergrund irgendwie weiter... und wieviel Zeit ihr dann gewidmet wird, das hängt von den jeweiligen anderen Prioritäten ab.

Es gibt z.B. auch Zeiten, wo ich fast alle Kundenanfragen für Profi-Sessiontermine ablehne, weil es eben bei mir nicht reinpasst - entweder in die hauptberuflichen Verpflichtungen, oder auch ins Privatleben. Im selbständigen Nebenjob kann ich ja zum Glück frei meine Terminvereinbarungen treffen, ohne mich an feste Arbeitsschichten gebunden zu fühlen, wie es in einer dauerhaften haupt- oder nebenberuflichen Mitarbeit bei einem Studio der Fall wäre.... lediglich einen Termin, den ich meinerseits verbindlich zugesagt habe und mein Gegenüber mir ebenfalls seinerseits verbindlich, ist dann eben auch entsprechend fest vereinbart. (Deswegen findet sich auch in einigen meiner Sessionberichte der Hinweis, dass es fast unmöglich sei, mit mir einen Termin zu finden, während andere Schreiber dann betonen, wie absolut unkompliziert die Terminabstimmung gewesen sei. // Und über mein privates Sexleben gibt es halt keine Berichte, aber auch meine privaten Affären haben zu unterschiedlichen Zeiten mal mehr und mal weniger Priorität.)


Es ist schöner, sich über eine Rose zu freuen, als ihre Wurzeln unter das Mikroskop zu bringen
Ich denke, das "Erfreuen" an der Rose ist "schöner", das Mikroskopieren hingegen "faszinierender". Und das gilt natürlich auch nicht für jeden Menschen, manch einer mag sich einfach nur an schöner Natur erfreuen, ohne sie auch erforschen zu wollen - umgekehrt setze ich mal voraus, dass eben die MEISTEN Menschen, die dann wirklich auch mit Begeisterung Biologe werden oder sogar nur zum eigenen Hobby daheim ein Mikroskop stehen haben, auch DARÜBERHINAUS ein Auge für die schlichte Schönheit der Tier- und Pflanzenwelt haben. Auch wenn dies wiederum nicht alle Naturforscher zwingend haben müssen.....

@abdelgamal: Danke für den Einblick in dein eigenes Erleben, das sich natürlich ganz klar von meinem Bezug zu allen von mir angesprochenen Themen unterscheidet.

abdelgamal
03.11.2012, 15:33
Liebe Sara, wie ich mit Freude feststellen darf, bist du eine vielseitig interessierte Frau, und ohne Zweifel eine sehr intelligente dazu! Eigentlich schade, dass ein persönliches Kennenlernen aus bereits geschilderten Gründen wenig Sinn machen würde. Wenn ich bei dir fälschlicherweise den Eindruck hinterlassen habe, ich sei ein asexuelles Wesen, so tut mir dies leid. Ich bin an den vielen Facetten zwischenmenschlicher Lust und Lustvermittlung sehr interessiert und werde mir deine entsprechenden Beiträge und Erfahrungsberichte mit Genuss zu Gemüte führen. Sei somit herzlich willkommen in unserem exklusiven Kreis!

janbaby
03.11.2012, 16:00
Original von abdelgamal
Sei somit herzlich willkommen in unserem exklusiven Kreis!

Kuckuck,
wie geil!
Wir sind exclusiv!
Es hat schon einmal ein User in einer Vorstellung von einem "prominenten" Forum geschrieben, aber "exclusiv" ist noch viel besser.

Man kommt sich schon besonders vor, hihihi.

So`n Quatsch, es geht doch nur um um so Dinger zum Umbappen, in die man reinmachen kann...zuviel drumherum zu zaubern macht auch nicht mehr draus. Bleiben wir doch mal auf dem Teppich!

Mist, jetzt habe ich es total entzaubert.
Ich denke, ich werfe alle Windeln weg und melde mich in einem Motorradclub an. Die haben Rollfetische, die machen schön schnellen Krach.
Leder tragen die auch und tätowieren sich.
Am WE wird dann rumgefahren und Bier getrunken.
Ist doch noch viel exclusiver, oder nicht?

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

beebee
03.11.2012, 20:19
Mist, jetzt habe ich es total entzaubert.
Um es wieder zu verzaubern, könnt ihr ja - als Frankreichgebildete - nun analog zum Aprés Ski ein Aprés Pípí Ritual erfinden :)

Kvetinka
03.11.2012, 20:57
Melden sich Automobilkonzerne eigentlich auch in Marken-Fanforen an?

sara
03.11.2012, 21:18
Die Automobil-Konzerne vermutlich nicht, aber wohlmöglich die Privatpersonen, die dahinterstehen....und einige (aber nicht alle) Programmierer sind z.B. in Computerforen, einige (aber nicht alle) Lebensmittelhändler in Kochforen, einige (aber nicht alle) Deutschlehrer in Literaturforen .... und vielleicht jeweils nicht nur dort, aber eben auch dort ..... und in wenigen Fällen wird das berufliche Fachgebiet dem privaten Interesse völlig und oft nur teilweise entsprechen , und in letzterem Fall wird ggf. eher das eine oder eher das andere davon wiederum dem Forumthema entsprechen.... man kann z.B. eine Automarke verkaufen und für eine andere Fan sein .... man kann aber auch eine Automarke verkaufen, weil man deren Fan ist ..... oder man tut nur so, als sei man Fan, obwohl man primär nur Autowerbung machen mag .... oder man erzählt das, was man über Autos weiß, egal aus welchem der bisherigen Erfahrungskontexte man das Wissen gewonnen hat ..... (analog für Programmierer, die sich auch für andere Computerthemen interessieren; Deutschlehrer, die auch aus Interesse für Literatur eine Literatur-AG als optionales Wahlfach anbieten; Leute, die gern essen und deshalb im Beruf mit Eßwaren handeln und privat lieber selber kochen etc. - und all die anderen Kombinationen, die man sich denken könnte....)

perkolator
04.11.2012, 01:34
Hallo!


Original von janbaby
Ist doch noch viel exclusiver, oder nicht?


Einprozentig, ja.


Original von beebee
Um es wieder zu verzaubern, könnt ihr ja - als Frankreichgebildete - nun analog zum Aprés Ski ein Aprés Pípí Ritual erfinden :)

Das gibt es bereits. Es nennt sich Caca.

Milchmaedchen
04.11.2012, 14:02
Original von adriaperla
Melden sich Automobilkonzerne eigentlich auch in Marken-Fanforen an?

:ja: Autokonzerne haben haben die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt, um so geschickte Werbefeldzüge in Fanforen zu starten.

sara
04.11.2012, 15:28
Ist es ein Werbefeldzug, wenn VW sich im Fanforum für BMW anmeldet und sich dort wirklich für BMW begeistert?

abdelgamal
05.11.2012, 07:47
Ein eingebauter Windeldispenser, Windeleimer und ein klappbarer Wickeltisch im Auto wären natürlich schon geniales Zubehör! Ich sag's nur für den Fall, dass sich Automobilkonstrukteure in diesem Forum tummeln sollten.

abudhabi
06.11.2012, 11:11
Schöne Vorstellung sara.
Ich habe mittlerweile einige Deiner Posts gelesen und kann Dir nur vollumfänglich Zuspruch garantieren. Ich bewundere Deine Ausdauer und Beharrlichkeit mit der Du hier teilweise gegen (Baby-)Windmühlen ankämpfst. Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich erwachsene Menschen gibt, die sich freiwillig intellektuell derart degradieren. Aber das erklärt letztendlich den Verlauf einiger Diskussionen hier...

Ich bin noch keine 24 Stunden in diesem Forum und weiss jetzt schon, dass ich mir eine Vorstellung sparen werde, weil ich nicht die Muse aufbringen kann, mich als erwachsener Mensch außerhalb meines naturgegebenen Bildungsauftrags gegenüber meinem Nachwuchs mit der Lebenseinstellung von 3-jährigen ernsthaft auseinanderzusetzen.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß und ich verspreche, dass ich alle Deine Beiträge lesen werde ;)

janbaby
06.11.2012, 12:32
Voran: Sara, sei nicht böse, wenn ich deine Vorstellung hier mal "zweckentfremde", aber ich wetter gleich mal etwas Offtopic rum:

Original von abudhabi


Ich bin noch keine 24 Stunden in diesem Forum und weiss jetzt schon, dass ich mir eine Vorstellung sparen werde, weil ich nicht die Muse aufbringen kann, mich als erwachsener Mensch außerhalb meines naturgegebenen Bildungsauftrags gegenüber meinem Nachwuchs mit der Lebenseinstellung von 3-jährigen ernsthaft auseinanderzusetzen.
;)

Kuckuck,
hä?
Lieber, neuer User abudhabi:
Hast du mitbekommen, was dies hier für ein Forum ist?
Hier ist der Ort, an dem sich Erwachsene wie dreijährige benehmen!
Echt!
Dafür ist WBC richtig gut und das ist hier ganz normal.
Hier gibt es übrigens auch sehr junge User, da nimmt man doch Rücksicht und übt auch Nachsicht.

Überdies: Wäre es nicht freundlicher, doch eine kleine Vorstellung zu schreiben und nicht sofort unbekannte Nutzer zu kritisieren?
Das zeugt nämlich auch nicht gerade von reifen Überlegungen, denn man macht sich damit wahrscheinlich nicht beliebter.

Du kackst doch auch nicht bei fremden Leuten ins Wohnzimmer und beschwerst dich bei den Bewohnern, weil sie nicht deinen Erwartungen entsprechen und das toll finden, oder doch?

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen: