PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Widersprüchlich...



Lupus
18.10.2012, 05:56
Hallo Leute,

Nach ewigen Gezeiten schreib ich mal wieder was ^^ Es geht um folgendes:

Wie kann es sein das jemand einer steits auf Windeln und das babyhafte sorglose Gefühl abfährt, aber anderer seits auch auf typisch Erwachsene sachen wie z.B. Rauchen, Alkohol, Part, etc. Das steht ja eigentlich im Widerspruch mit dem Windeln bzw dem Wunsch oder besser im Widerspruch mit der temporären Realitätsflucht, welcher ja das Ziel dieses "Hobbys" ist. Ich beziehe das jetzt aber nur auf jene Fälle, die auf den Wunsch zum Zustand, der Sorglosigkeit und Umsorgung basieren.

Desweiteren stößt mich dieser Gedanke auch unweigerlich auf die Frage warum sich manche Menschen dazu hingezogen fühlen. Keine Frage, dass, so denke ich, jeder Mensch sorglos Leben bzw sich so fühlen möchte, aber die Frage ist ja bekanntlich, weshalb auf genau diese Art und Weise? Gut, wahrscheinlich ist es die einfachste Möglichkeit dazu, kostet vergleichsweise wenig und hat keinerlei Nebenwirkung. Dennoch nicht eindeutig. Es gehört wohl auch Veranlagung dazu, welche aber auch erstmal entdeckt werden muss. Nahe liegend ist für mich hier, dass es meist entdeckt wird, weil man Kinder hat oder Kinder in seinem Umfeld, was aber nicht jeden Fall erklären dürfte.

Vor allem frage ich mich, ob man sich selbst noch als erwachsene Person ernst nehmen kann, wenn man weiß, dass man ja selber noch Baby ist bzw. selbst noch nicht das Erwachsenen da sein akzeptiert hat oder sehe ich da etwas Falsch ?

Ich will jetzt keinen auf die Füße treten, aber das sind so mein Gedanken dazu. Man muss aber noch dazu sagen, dass es nicht einfach nur meine Gedanken sind sonder viel eher, dazu dient zu erfahren, ob meine Sichtweise meiner Situation lediglich auf mich zu trifft.

Ich denke, ich liegen nicht völlig Falsch mit diesen Gedanken.

LG

Lupus

eedoo
18.10.2012, 07:54
Original von Lupus
Wie kann es sein das jemand einer steits auf Windeln und das babyhafte sorglose Gefühl abfährt, aber anderer seits auch auf typisch Erwachsene sachen wie z.B. Rauchen, Alkohol, Part, etc. Das steht ja eigentlich im Widerspruch mit dem Windeln bzw dem Wunsch oder besser im Widerspruch mit der temporären Realitätsflucht

Ich zitiere mal einen Freund von mir: Der Begriff "Adult Baby" beinhaltet zwei Worte: "adult" und "baby". Du solltest dir klar sein, dass du kein echtes Baby bist und auch, so realistisch du dein spiel gestaltest, nie sein wirst. Du bist immer auch ein Erwachsener und wirst in deiner Persönlichkeit immer beides - adult und baby - sein. Insofern ist es auch nichts Böses, wenn dir auch beim Babyspiel "erwachsene" Dinge gefallen. Der Punkt beim AB sein ist nicht, ein möglichst authentisches Baby zu sein, sondern möglichst die Dinge zu fühlen und zu erleben, die dir ein Gefühl von Glück, Zufriedenheit, Lust,...geben.


Original von Lupus
Desweiteren stößt mich dieser Gedanke auch unweigerlich auf die Frage warum sich manche Menschen dazu hingezogen fühlen.

Die Frage hatte ich auch einmal, und nachdem ich sie 10 jahre lang nicht beantworten konnte, habe ich aufgegeben, mir darüber den Kopf zu zerbrechen. Du kannst die Zeit damit verbringen, darüber zu grübeln, warum du AB bist, oder du kannst sie damit verbringen, es zu genießen, dass du AB bist.


Original von Lupus
Vor allem frage ich mich, ob man sich selbst noch als erwachsene Person ernst nehmen kann, wenn man weiß, dass man ja selber noch Baby ist bzw. selbst noch nicht das Erwachsenen da sein akzeptiert hat oder sehe ich da etwas Falsch ?

Ich persönlich nehme nur die ABs nicht ernst, die sich so verhalten, als wären Sie keine Erwachsenen in der wirklichen Welt, denn die haben ein offensichtliches Problem mit ihrer Selbstwahrnehmung. Aber ABs, die die Elemente von Erwachsensein und Babysein verbinden, nehme ich sogar sehr ernst, denn diese haben oft ein wesentlich intensiveres Gefühlsleben, mehr Empathie für ihre Mitmenschen, weil sie das Leben eben aus zwei Perspektiven, einer erwachsenen und einer kindlichen, wahrnehmen. Diese Menschen halte ich - so absurd das klingt - oft für emotional wesentlich reifer als ihre "nur" erwachsenen, bierernsten Mitmenschen, die ihre Kindlichkeit irgendwann einmal irgendwo abgelegt haben.

Ein Widerspruch ist das nur, wenn du die Elemente A und B getrennt siehst und das AB sein als quasi schizophren empfindest. Das ist es aber nicht. Beides sind Elemente einer Persönlichkeit, und wenn die in der richtigen Mischung miteinander verbunden sind und das eine das andere nicht verdrängt, dann ist das eine bestens funktionierende Kombination.

kooka
18.10.2012, 11:29
Original von Lupus
Wie kann es sein das jemand einer steits auf Windeln und das babyhafte sorglose Gefühl abfährt, aber anderer seits auch auf typisch Erwachsene sachen wie z.B. Rauchen, Alkohol, Part, etc. Das steht ja eigentlich im Widerspruch mit dem Windeln bzw dem Wunsch oder besser im Widerspruch mit der temporären Realitätsflucht, welcher ja das Ziel dieses "Hobbys" ist. Ich beziehe das jetzt aber nur auf jene Fälle, die auf den Wunsch zum Zustand, der Sorglosigkeit und Umsorgung basieren.
Lupus

Auch wenn du 'gefühlt' hier die DL's ausschliessen willst, so kannst du auch ABDL's nicht so über einen Kamm scheren. Das die temporäre Realitätsflucht das Ziel ist, ist nur eine allgemeingültige Definition weil es wohl auf die meisten zutrifft, aber eben lange auch nicht alle.

Jeder Mensch sieht das anders und hat unterschiedliche Ansichten, Sehnsüchte, Gründe warum er bei Windeln, ob so oder so, gelandet ist.

Davon abgesehen mögen zwar viele AB's Windeln und Kind sein auf einmal brauchen (ich vermute es, weiss es aber nicht) - bin mir aber sicher, es gibt auch welche, die wollen mal nur Kind sein ohne Windel, oder auch mal Windel tragen ohne Kind zu sein.

Als ironische Bonusbemerkung (ist ja bestimmt nicht was du meinst): für zumindest AC's ist es ja angebracht; saufen, rauchen, kiffen und sonstwas tun viele Kids ja heute schon mit 10-12 Jahren teilweise.


P.S.: gehört zwar nicht zur Frage als solches, wie ich vermute, aber auch mir als reiner DL geben Windeln teilweise ein Gefühl von 'Alles ist gut, die Welt ist heil'. Zwar nicht absichtlich, aber ich merk manchmal schon dass man mit Windel irgendwie besser entspannen kann als sonst. Als wäre die Windel ein Zauberobjekt, was einem hilft etwas aus der bösen Realität zu entweichen.. :)


Achja, eedoo: Ich stimme dir zu, wenn du sagst das Erwachsene die den Draht zum Kind in sich nicht verloren haben, oft reifer sind als ihre ernsten Mitmenschen. Dennoch ist von da für mich ein riesiger Abstand zum AB/AC hin. Denn bei ersterem geht es für mich eher um Charakterzüge, wie z.B. über sich selbst lachen zu können und nicht alles so super ernst zu sehen. Eine 'can-do' Attitude wie die eines Kindes, die ungebremst ist. Ausserdem ist dies etwas was die meisten Erwachsenen zu einem kleinen Anteil in ihr Wesen integriert haben. Die meisten AB/AC's, soweit ich das mitbekommen habe, werden ja schlicht phasenweise zu 100% ein totales Kind, ohne "Erwachsenen-Einfluss". Sind für mich schon zwei paar Schuhe.

Nini
18.10.2012, 11:52
Original von Lupus

Wie kann es sein das jemand einer steits auf Windeln und das babyhafte sorglose Gefühl abfährt, aber anderer seits auch auf typisch Erwachsene sachen wie z.B. Rauchen, Alkohol, Part, etc. Das steht ja eigentlich im Widerspruch mit dem Windeln bzw dem Wunsch oder besser im Widerspruch mit der temporären Realitätsflucht, welcher ja das Ziel dieses "Hobbys" ist. Ich beziehe das jetzt aber nur auf jene Fälle, die auf den Wunsch zum Zustand, der Sorglosigkeit und Umsorgung basieren.



Eine Realitätsflucht möchte ich persönlich von mir weisen.
Ich bin im Herzen ein 5jähriges kleines Mädchen geblieben und dies ist seit meiner vermurksten Kindheit ein Wesenzug von mir. Ich trage diesen jeden Tag bei mir und kann mich durchaus wie jemand Erwachsener benehmen, weils die Arbeit erfordert. Aber Abends wenn ich nach Hause komme und einen schlechten Tag hatte, brauche ich meine Kuscheltiere oder meinen Nucki. Es gibt aber auch Tage, da sitz ich bloß auf dem Sofa, wie eine Große und schaue fern.
Wenn ich einkaufen gehe oder zum Arzt sieht man mir weißgott nicht an, dass ich abends im Strampler fernseh schaue und ein kleines Mädchen bin, aber ich trage diesen Wesenzug immer mit mir.
Demnach ist es für mich keineswegs eine Flucht in irgentwas, ich bin einfach so! Nur auf der Arbeit bin ich erwachsen, weil ich nicht möchte, dass Kollegen/Kunden diesen erkennen. Es geht sie schlichtweg einfach nichts an! Ebenso bei Besuchen meiner Familie...

Für mich ist klar, mir ist dieser Wesenszug wichtig, ohne ihn wäre ich nicht Ich. Mir geben Kuscheltiere, die Windeln und alle meine anderen Sachen ein gutes Gefühl...


lg
Nini

Kvetinka
18.10.2012, 11:58
Original von Lupus

Wie kann es sein das jemand einer steits auf Windeln und das babyhafte sorglose Gefühl abfährt, aber anderer seits auch auf typisch Erwachsene sachen wie z.B. Rauchen, Alkohol, Part, etc.



Hallo Lupus,

das lässt sich doch auch verbinden. Ich kann auch rausgehen und dabei Windeln tragen. Und ehrlich gesagt, nur in der Stube zu hocken ist mir zu langweilig, käme mir da eingesperrt vor.

An Laufstall, ständig in der Wohnungbleiben, usw habe ich Null Interesse. Ich liebe gerade die Synthese und in den Augen einiger die Inkonsequenz.

LG Jasmina

Windelharald
18.10.2012, 12:10
Original von Lupus
Hallo Leute,
... Das steht ja eigentlich im Widerspruch mit dem Windeln bzw dem Wunsch oder besser im Widerspruch mit der temporären Realitätsflucht, welcher ja das Ziel dieses "Hobbys" ist. ...

LG

Lupus

DEIN Ziel.

Niemals die eigenen Bedürfnisse mit denen aller anderen Menschen verwechseln! ;)

Ginni
18.10.2012, 12:20
Original von Lupus
Vor allem frage ich mich, ob man sich selbst noch als erwachsene Person ernst nehmen kann, wenn man weiß, dass man ja selber noch Baby ist bzw. selbst noch nicht das Erwachsenen da sein akzeptiert hat oder sehe ich da etwas Falsch ?


du solltest dich ernsthaft mal mit dem thema "inneres kind" beschäftigen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Inneres_Kind

lg

eedoo
18.10.2012, 12:49
Original von kooka
Dennoch ist von da für mich ein riesiger Abstand zum AB/AC hin. Denn bei ersterem geht es für mich eher um Charakterzüge, wie z.B. über sich selbst lachen zu können und nicht alles so super ernst zu sehen. Eine 'can-do' Attitude wie die eines Kindes, die ungebremst ist. ... Die meisten AB/AC's, soweit ich das mitbekommen habe, werden ja schlicht phasenweise zu 100% ein totales Kind, ohne "Erwachsenen-Einfluss". Sind für mich schon zwei paar Schuhe.

Nein, da hast du mich missverstanden. Ich sprach nicht von Erwachsenen mit innerem Kind im Gegesatz zu AB/ACs, sondern vom erwachsenen Anteil in AB/ACs (den du nie ganz wegkriegen kannst, ohne die Person zu lobotomisieren).

Von den AB/ACs die ich kenne, kann ich übrigens sagen, dass davon die meisten nicht phasenweise 100% totales Kind werden. Die einen schalten zwar um, aber bestenfalls von 80% Erwachsenem auf 80% Kind (es verschiebt sich also nur die Gewichtung), die anderen schalten nie um, sie sind einfach immer 45-75% Kind und verstecken das einfach nur, wenn es nicht passt (wobei ihnen wiederum der Erwachsenenanteil hilft). So wie das Nini beschreibt:


Original von Nini
Demnach ist es für mich keineswegs eine Flucht in irgentwas, ich bin einfach so!

Ich weiß noch recht gut, welches Gefühl ich hatte, nachdem meine Partnerin und ich unsere Beziehung umgekrempelt haben, woraufhin ich ihr Baby und sie meine Mami wurde: das Gefühl war danach nicht mehr "ich bin ein Mann, der ab und zu Baby sein darf", es war aber auch nicht "jetzt kann ich endlich immer Baby sein", sondern es war, und das war auch für mich unerwartet, "jetzt kann ich endlich ich sein".

Darum ist es für mich kein Widerspruch, erwachsene und kindliche Elemente in sich zu vereinen, und auch die Schwankungen mal mehr, mal weniger kindlich finde ich jetzt nicht problematisch. Solange man das Gefühl hat, dass man so sein kann, wie man eigentlich ist.

Nini
18.10.2012, 13:22
Original von Ginni

Original von Lupus
Vor allem frage ich mich, ob man sich selbst noch als erwachsene Person ernst nehmen kann, wenn man weiß, dass man ja selber noch Baby ist bzw. selbst noch nicht das Erwachsenen da sein akzeptiert hat oder sehe ich da etwas Falsch ?


du solltest dich ernsthaft mal mit dem thema "inneres kind" beschäftigen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Inneres_Kind

lg

Ginni, you made my Day :D Besser hätte ich es nicht sagen können!


Original von eedoo
...die anderen schalten nie um, sie sind einfach immer 45-75% Kind und verstecken das einfach nur, wenn es nicht passt (wobei ihnen wiederum der Erwachsenenanteil hilft)...

Danke eedoo :) Genau das wollte ich ausdrücken :)


lg
Nini

Kleiner Max
18.10.2012, 14:52
Ich hoffe es ist ok wen ich auch mal was dazu sage

bei mir ist es nämlich auch so das ich beides mag, ich mag gerne Erwachsen und Unabhängig sein und auch meine Erwachsenen Dinge geniessen.

Aber ich habe halt auch meine kleinen Momente, aber das hängr davon ab wie ich mich fühle und zu was ich gerade Lust habe.

Ich sehe das hier wahrscheinlich wie viele hier auf dem Forum, es wird niemals möglich sein IMMER Kind zu sein. Auch wen man es manchmal gerne möchte. Der eine lebt es halt etwas Zeitaufwändiger aus, der andere nicht. Was nur nicht geht, ist irgendjemanden einen Vorwurf daraus drehen, wie viel Zeit er in sein AB Leben investiert.

Weil das ist jedem frei überlassen, wir sind freie Menschen und jeder hat einen eigene Willen und Wünsche. Und wen jemand den Wunsch hat neben dem Baby sein auch mal rauszugehen und zu saufen und zu rauchen, dann ist es sein Ding

außerdem ist denke ich jedem hier klar, das unsere Soziales Umfeld niemals dafür geschaffen sein wird, Menschen zu akzeptieren die anders sind. Daher wäre ein 24/7 ausleben unmöglich. Da man eben nicht in Mädchensachen oder Windel rausgehen kann ohne auf Kritiker zu stoßen.

Pampersfuchs
18.10.2012, 22:31
Ich kann Dir diese Frage nicht beantworten aus einem ganz einfachen Grund:

Ich bin ein sogenannter DL, also ein Diaperlover und für mich spielt die Windel einen starken sexuellen Aspekt, das ist bei vielen anderen hier sicher genauso. Ich habe kein Interesse an Schnullern oder dergleichen auch wenn ich zugeben muss, ich mag Plüschtiere.

Der Windelfetisch muss sich nicht auf den AB Bereich begrenzen, indem die Windel einen das Status der Geborgenheit darstellt, nein sie kann auch im Bereich von BD SM Spielen durchaus eingesetzt werden, indem der Dom der Sub Sklavin (nur ein Beispiel) befiehlt, in die Windel zu machen, ein Akt der Unterwerfung und der Demütigung..

dervomdeich
18.10.2012, 23:02
Mir geht es auch eher so wie dem kleinen Max.

Ich bin gerne erwachsen, ich mag es, eigene Entscheidungen zu treffen und für diese einzustehen. Wenn mir der Sturm um die Ohren pfeifft und ich mich anstrengen muss, die Beine auf dem Boden zu behalten, dann fühle ich mich so richtig lebendig.

Das hält mich überhaupt nicht davon ab, mich ab und zu einzurollen und Geborgenheit zu suchen. Wobei ich selbst dann immer noch selbstbestimmt sein möchte... Anders geagt: Ich möchte immer noch selbst entscheiden, wie weit ich mich hingebe.

Es gibt eine Autorin, die sich damit befasst hat und die - salopp formuliert - feststellt, dass man diese scheinbaren Widersprüche nicht so ernst nehmen soll. Ihr Mann ist gleichzeitig Erwachsener und Kind, keiner von beiden hat ein Problem damit. So sehe ich mich auch.

Der vom Deich

Tifa
18.10.2012, 23:16
Original von Lupus


Vor allem frage ich mich, ob man sich selbst noch als erwachsene Person ernst nehmen kann, wenn man weiß, dass man ja selber noch Baby ist bzw. selbst noch nicht das Erwachsenen da sein akzeptiert hat oder sehe ich da etwas Falsch ?



Lupus

Ja, das siehst du völlig falsch.

Die Gründe warum jemand Ageplayer ist/wird sind so vielfälltig wie die Personen selbst.

Anzunehmen jemand wäre nun - nur - klein, oder - nur - groß geht m.E. meilenweit an der Thematik vorbei.

Weder ist der erwachsene Mensch noch klein, noch ist "der Kleine" nicht real. Beides sind Seiten, Persönlichkeitsanteile der gleichen Person. Mal ist eben der Erwachsene im Vordergrund und handelt und mal eher der Kleine. Aber der Mensch kann das i.d.R. kontrollieren. Und kann diese Kontrolle auch bewusst aufgeben.

Ist dies der ehrliche Versuch die Ageplayer zu verstehen? Oder ist es der Versuch der Abgrenzung, zum DL mit Nuk? ;)

Tifa
18.10.2012, 23:26
Original von Lupus

. Es gehört wohl auch Veranlagung dazu, welche aber auch erstmal entdeckt werden muss. Nahe liegend ist für mich hier, dass es meist entdeckt wird, weil man Kinder hat oder Kinder in seinem Umfeld, was aber nicht jeden Fall erklären dürfte.
s

Und weil eben überlesen.

wünschen würde ich mir, dass es KEINEN Fall erklärt! Ich kenne niemand der zum Ageplay kam, weil er Kinder hat oder diese in seinem Umfeld sind. Diese Herleitung gefällt mir absolut nicht. Und entspricht auch nicht dem was ich höre.

"der/die Kleine" existiert meist schon lange, immer im Grunde und ist einfach ein Anteil von - ein recht dominanter meist - in einer Person unter anderen Anteilen. Möglich, dass sich das erst etwas später vor, oder in der Pupertät dann stärker manifiestiert, aber diese Anteile sind bei den meisten AB/AC immer schon da gewesen und es bedarf absolut keines realen Kindes um sie zu triggern o.ä.

Ageplay hat nichts. überhaupt nichts mit realen Kindern zu tun. Der Ageplayer fühlt ein Kind in sich, will aber nichts mit realen Kindern zu tun haben. Um es sehr vereinfacht auszudrücken.

beebee
19.10.2012, 07:20
eedoo schrieb:
... es war aber auch nicht "jetzt kann ich endlich immer Baby sein", sondern es war, und das war auch für mich unerwartet, "jetzt kann ich endlich ich sein".

huhhh - ich liebe diesen Satz!

Windelharald
19.10.2012, 11:26
Ich denke es ist einfach ein Teil der Selbstfindung: sich so zu akzeptieren wie man ist.

Ich mag Windeln. Ich mag es auch von einer Partnerin liebevoll "klein gemacht" zu werden. Windeln sind ein zentraler Teil meiner Persönlichkeit und meiner Sexualität.

Heute kann ich mir das eingestehen. Früher wollte ich das nicht. Heute bin ich zufrieden mit mir. Früher war ich das nicht.
Wenn man sich mal so akzeptiert hat, wie man ist, dann ist man mit sich selber viel glücklicher.

Und ja, viel von meinen Phantasien sind Kopfkino. Nur das Allerwenigste hab ich mit Partnerinnen er- und ausleben dürfen/können.
Und grad bin ich wieder solo weil (und ich kopier das aus einer Email mit der meine Ex mit mir schluss gemacht hat)

"[...] Ich habe, das ist mir heute klar geworden, keine Lust, dass Gedanken über das Thema Windeln auch nur für ein paar Tage mein Leben beherrschen. Dazu habe viel zu viele interessante Dinge, mit denen ich mich auseinander setzen will. [...] Und ich werde mich sicher nicht auf dich einlassen [...]" ...

Bei allem Schlimmen, was man so hört ist immer was Wichtiges und Gutes dabei. So auch hier: letztlich gehts nämlich ums "drauf einlassen". Und letztlich will heute halt jeder nur Beziehungen konsumieren und nichts investieren. Die Dame wollte jemanden, der ihr die Geschirrspühlmaschine repariert (war tatsächlich ein Thema), der auf sie eingeht und sie unterstützt, weil sie aufgrund eines Herzleidens öfter mal Tage hat, wo sie nicht recht in die Sprünge kommt, sie wollte jemanden der "funktioniert".
Sie konnte niemanden brauchen, der selber was will. Nur jemand der erfüllt was sie will.
Ist traurig, ist aber heute meiner Erfahrung nach ganz normal. Sowas erfahre ich immer wieder. Ist also nicht mehr schlimm (irgendwann entwickelt man eine Hornhaut für sowas). Wichtig war, dass es gleich zu Beginn aus war. Schlimm ist es erst, wenn sowas passiert, nachdem man sein Herz an den Menschen gebunden hat.

Und nein, ich will nicht "immer nur klein" sein. Ich will nicht "immer nur Windelsex haben".
Ich will ja auch nicht "immer nur Spaghetti essen", auch wenn sie mir gut schmecken.

Es läuft also auf eine Frage hinaus: "MAGST DU DICH?". Wenn die Frage darauf "Nein" lautet, dann ist genau das etwas, woran Du arbeiten solltest. Windeln, Kleinsein, Partnerin, ... all das kriegt einen anderen Stellenwert, sobald Du erst mal mit Dir selbst gut kannst.

Und das ist was, was nur DU SELBST in den Griff bekommen kannst. Ratschläge hin und her, nur Du selbst kannst lernen Dich selbst zu mögen. Mit Windeln. Nicht trotz Windeln. Erst wenn Du das selber hinkriegst, kannst Du das auch von anderen erhoffen (niemals aber erwarten oder verlangen!!).

Soweit meine 2 cent dazu. Sorry für den Ausritt in meine Beziehungsfransen, aber ich dachte, es ist vielleicht ein nettes Beispiel...

EDIT: hab noch ein paar Typos gefunden...

eedoo
19.10.2012, 12:26
Original von Windelharald
(... ich kopier das aus einer Email mit der meine Ex mit mir schluss gemacht hat)

"[...] Ich habe, das ist mir heute klar geworden, keine Lust, dass Gedanken über das Thema Windeln auch nur für ein paar Tage mein Leben beherrschen. Dazu habe viel zu viele interessante Dinge, mit denen ich mich auseinander setzen will. [...] Und ich werde mich sicher nicht auf dich einlassen [...]" ...

Boah. Das ist schon ziemlich hart. Im Klartext steht da: "Ich habe keine Lust, mich mit Dingen auseinanderzusetzen, die dir wichtig sind, denn ich habe viel interessantere Dinge im Leben als dich, und ich bin nicht bereit, mich dir emotional zu öffnen."

Herb.

Kann man nur sagen: Du hast Glück, dass das vorbei ist, denn "Bereitschaft zu einer Beziehung" kann man das ja wohl nicht nennen.


Ich habe jetzt fast ein schlechtes Gewissen, wenn ich ein Gegenbeispiel bringe...

Ich habe vor einiger Zeit ein Gitterbett gebaut. Da meine Mami (damals noch Partnerin) und ich getrennte Wohnungen haben, wusste sie nichts davon, und ich hatte ein bisschen Angst, wie sie reagieren würde. Ihre Reaktion war dann auch für mich eher unerwartet: "Das ist ja total nett."

Vor ein paar Wochen haben wir einmal über das Gitterbett gesprochen und ich habe ihr gesagt, wie schön es für mich war, dass es ihr damals gleich gefallen hat und sie mich nicht für verrückt gehalten hat, und sie hat daraufhin etwas gesagt, das ich total schön fand: "Es ist vielleicht nicht alltäglich, aber das bist einfach du, und es passt zu dir, und deshalb hat es keinen Grund gegeben, es nicht zu mögen."

Windelharald
19.10.2012, 12:36
Brauchst kein schlechtes Gewissen haben, Eedoo, schon ok.

Ich bin ja auch noch immer der Meinung, dass es ja auch anders gehen sollte und Beispiele wie Deines zeigen, dass es wohl noch andere Menschen gibt.

Ich bin halt oft auch ein "Scheißemagnet", der Menschen anzieht, die sich von mir aufpeppeln lassen und dann, sobald sie von alleine wieder Stehen können, mir einen Tritt in den Allerwertesten geben.
Da ist wohl irgendwas an mir, an dem ich noch arbeiten muss ;)

Ich wollt nur ein Beispiel dafür geben, dass es genug andere Leute gibt, die einen runterziehen wollen. Da sollt man zumindest selbst sein eigener Verbündeter sein und sich nicht selber auch noch hassen. Wenn man sich mag, steckt man die Härte der Umgebung auch leichter weg...