PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Perspektivwechsel



Ginni
24.07.2012, 23:48
hej,

in diesem forum kann man vieles lesen. aber speziell zu einer thematik frage ich mich immer, warum so und nicht anders?
mehr oder minder oft kann man lesen,wie jemand einen partner sucht, aber sich wegen seinem fetisch nicht traut / niemanden findet / etc.
vom verbiegen und "normaltun" mal ganz zuschweigen.

WIESO könnt ihr euch nicht einfach so akzeptieren, wie ihr seid. so lieben, wie ihr seid. und euch so lieben lassen, wie ihr seid? warum freiwillig verbiegen und vielleicht unglücklich werden, weil etwas fehlt? windeln und ageplay sind doch nur _eine_ facette eurer persönlichkeit.


und überhaupt - was ist schon normal?
vielleicht sind non-fetischisten ja in wahrheit arme socken, weil sie diese facetten (windeln/ageplay) nicht haben und auf etwas verzichten müssen? müssten sich dann die facettenreicheren menschen nicht darum kümmern, dass andere auch mehr facetten entwickeln können? der geliebten person also den fetisch sanft näher bringen und nicht sich selber verbiegen und verleugnen?


fragen über fragen.... hat jemand eine allwissende antwort dafür?

liebe grüße

(entschuldigung, aber diese gedanken mussten raus, bevor mein kopf entgültig platzt...)

Gwynhwyfer
25.07.2012, 02:01
weil, weil... keine Ahnung.

Wieviel hast du getrunken um solche Fragen, besonders um die Uhrzeit zu stellen ;) ?
Scherz beiseite, du gibst einen Ansatz einer möglichen Antwort schon selbst:

Original von Ginni
windeln und ageplay sind doch nur _eine_ facette eurer persönlichkeit.

Vielleicht können manche Menschen diese eine Facette einfach unterdrücken oder wollen um der Norm zu entsprechen. Frauen fällts zudem noch leichter solches Zeug einfach zu verdrängen, egal was.

Ob sie damit am Ende glücklich sind oder nicht.... eventuell leidet ja nur ein kleiner Teil drunter ? Wer nichts zu meckern hat meldet sich oft nicht einmal um irgendeine Rückmeldung zu geben...

Was ist wenn es sowieso einher geht mit anderen Dingen die man an sich selbst nicht leiden kann ? Dann wäre es auch nur ein kleiner Teil, der zu.... anerkennen wäre an sich selbst, aber "wichtigere" Dinge eine höhere Priorität haben.

Oder gar... glücklich ungelücklich ? Ein paar Individuen sind traurig extremst beflügelt, haben eine schier unvorstellbare Inspirationsquelle, vorallem bei Liebeskummer. Ohne diese Eigenart ansich wären auch viele Bilder & Musikstücke garnicht entstanden.
Wobei man die andere Seite erwähnen sollte, die aus dieser _ Spirale nichtmehr herauskommen und am Ende SSV gefährdet sind, bzw es tun um dem Schmerz nurnoch zu entrinnen, weil sie einfach damit nichtmehr klar kommen.... und das wäre nur ein Aspekt ; ich schweif ab.

Globalisieren kann man es nicht denke ich, es kommt auf den Einzellfall an und der ist nunja; kein Mensch gleicht dem Anderen.

Eine Lösung fällt mir keine ein, sorry, eine Richtlinie, wenn man soweit ist evtl...:
"If you don't like something about yourself: change it. If someone else doesn't like something about you, screw 'em."


lg

janbaby
25.07.2012, 06:03
Kuckuck,
Ginni fragt sich zurecht, warum man sich allgemein nicht selbstverständlicher lebt, sich auch im Speziellen nicht ganz natürlich auslebt.
Doch da gibt es nunmal die soziale Blase, die Gesellschaftliche Position, das Umfeld. Wer von uns hat sich noch kein eigenes Babyinselchen gewünscht, auf dem es ganz ungezwungen glücklich klein sein kann?

Aber morgens um 6 ist dann meist Ende mit dem Traum und das Büro, die Baustelle oder der LKW fordert erwachsenes Handeln und Denken. Trotzdem gibt es genug Freiräume für das kleine, gewindelte Ich. Auch zwischenmenschlich habe ich damit gute Erfahrungen sammeln dürfen, Verständnis und Neugier erlebt. Es ist eine Frage des Umgangs mit einer Neigung, Fröhlichkeit hat viel Potential, man strahlt dadurch etwas aus, etwas positives.
Die kleistsche Schwermut wirkt im Alltag nicht unbedingt anziehend, schon überhaupt nicht in Beziehungen. Trotzdem kommt mir die Welt manchmal surreal vor, als wäre alles nur ein Schauspiel, nicht wirklich. Zum Teil mag das so sein, denn wir alle haben eine Rolle übernommen, die wir täglich aufführen. Ob wir sie schwermütig oder frohsinnig geben, liegt aber bei uns selbst, nicht wahr?
Alles eine Frage der Performance...
Vorhang auf zu einer neuen Folge aus der Reihe "mein Leben und ich"
Jeder ist ein Künstler und die Menschen lieben gute Inszenierungen.
Die Welt ist sowieso nur die Vorabendserie der Aliens.
"Gute Erde-schlechte Erde", oder so.
Trillionen grüner Männchen sehen uns jeden Tag und sind begeistert.
Habt einen schönen Tag, Leute!

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

beebee
25.07.2012, 06:06
hach ja, Ginni, das ist wieder die spannende Frage ...

Kann jemand einen Teil von sich unterdrücken, um in Partnerschaft zu leben - sollte er es überhaupt?

Die gleiche Frage stellt sich vielleicht ein Mann, der leidenschaftlich gerne Segeln geht - aber seine Frau hat mit Wasser überhaupt nix am Hut.

Liebt er die Frau - möchte er dafür das Segeln sein lassen? Oder fremdsegeln?

Ginni, du fragst, warum wir uns nicht damit akzeptieren können, wie wir sind, und warum wir uns nicht damit lieben lassen können?
Aber ist das so einfach? Es scheint mir ein Wechselspiel zu sein: in einer Welt, wo große Babywindelkinder das Allerlächerlichste/Allerekligste sind (noch hinter SM und Lederhalsbändern) - werden wir von außen nicht so geliebt - und akzeptieren uns auch von innen nicht so. Ping Pong - hin und her geht das. Was sollen wir tun? Die Leute mit vorgehaltener Waffe zwingen: Liebt uns!

Mmm, und ja, wenn ich vor der Alternative stehe, ob eine Frau das so halbwegs mißmutig toleriert, dass ich "anders bin" - dann stelle ich mir die Frage, ob ich dann nicht gleich versuchen sollte, es ganz wegzulassen...
Ist das so unverständlich, Ginni?

Aber das funktioniert nicht - weil ich doch in einer Partnerschaft nicht auch noch schauspielern möchte und das Innerste immer verheimlichen und umschiffen müsste - denn gerade das möchte ich doch teilen können und ein bißchen zerfließen dürfen.

Nun ja, jetzt könnte man hoffen, dass das Lachen, die Unbeschwertheit, die pure Selbstverständlichkeit des Kindseins doch irgendwie als Schönheit auf die Partnerin abfärbt, und sie es irgendwann zu lieben erlernt¹ - oder wenn wir alle uns trauen mehr so zu sein, und der Welt unsern Schatz zu geben, dass sich dann das allgemeine Meinungsbild über unsere Spielart wandelt - war das deine Frage, Ginni?


¹ zum Glück lieben ja Frauen erst den Menschen und dann maybe auch die Fetischdinge dahinter, bei Männern ists umgekehrt ;-)

janbaby
25.07.2012, 06:16
Kuckuck,

zu 1: Die Aussage ist nicht richtig. Aber es gibt schon auch dumme Männer.
Vielleicht ist das aber auch eine Frage der Lebenserfahrung. Auch Männchen können mit der Zeit noch was lernen.

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

Zartbitter
25.07.2012, 07:10
Hallole,

ich denke, man sollte klarer zwischen WEGLASSEN und VERDRÄNGEN unterscheiden. Wenn ich einen Teil der Spiele, die ich gerne spiele in den Schrank räume, weil mein Partner andere Lieblingsspiele hat, muss ich damit nicht unglücklich sein.

Mit Janbaby kann ich toll klein sein, aber ich hatte es in meiner letzten Liebesaffaire davor nicht vermisst. Der Mann mochte in mir besonders das Große und Starke (vobei er mir, wenn ich krank war, dennoch Breichen mit Marmeladengesicht zubereitete, weil er wusste wie gut das beim Gesundwerden hilft). Babyspiele waren aber sonst nicht drin und hätten ihn nicht gefreut, dafür spielte er gerne Spinne und Insekt oder Bäcker und Brotteig. Ich fand das auch toll, hin und her gewalgt und dann aufgegessen zu werden.

Ich würde sagen, dass eine Beziehung nicht unbedingt daran scheitert, dass einer Babyspiele mag und der andere nicht. Es kommt darauf an, dass man Phantasie hat, Sex spielerisch erleben kann und gemeinsame Spiele findet, die beiden gut tun. Ob Das Babyspiele sein müssen, hängt sicher davon ab, wie stark jemand gerade auf dieses Spiel fixiert ist. Zu einem Mann, den ich liebe, nur deswegen keine Beziehung aufzubauen, weil er kein Ageplayfreund ist, fände ich falsch, denn es ist doch nur eine winzige Facette unserer Persönlichkeit.

Es lebe die Liebe!
Zartbitter

janbaby
25.07.2012, 07:18
Kuckuck,

trotzdem ist ein Fetisch, eine sonderliche Neigung der anderen Art nicht jedermanns(fraus) Sache.
Man hat das, man kann nicht anders, man ist es auch ein Stück weit.
Weglassen kann sehr quälend sein!
Das habe ich auch erfahren, deswegen verstehe ich auch die wehmütige Sicht mancher.
Nicht alle Frauen sind so wundervoll wie meine.
Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

kleinerNils
25.07.2012, 08:02
Vielleicht ist es auch die Sache, wie leicht jemand einen Partner findet. Tut man sich sehr schwer damit, ist man wohl eher bereit, Kompromisse zu schließen, wenn es den doch mal geklappt hat. Das muss ja noch nichts mit einem Fetisch zu tun haben.
Und wenn man sich nicht traut, jemanden anzusprechen, weil man sich unsicher ist, ist es leichter, dem Fetisch die Schuld zuschieben zu können.

Ich suche auch eine Partnerin und könnte natürlich auch sagen: Wegen den Büxen lohnt es sich erst gar nicht, eine zu suchen. Aber leider muss ich mir eingestehen, dass ich nicht einmal im Internet eine ordentliche Unterhaltung hin bekomme. Und wenn sich dann doch mal eine Beziehung anbahnen sollte, weiß ich nicht, ob ich diese mit so etwas wie Windeln belasten möchte, wer weiß, wann ich ich die nächste Chance bekomme. Und die Einsamkeit ist möglicherweise schlimmer, als seinem Fetisch nicht ausleben zu können.

Ich kann mir unmöglich vorstellen, der Einzige zu sein, dem es so geht.

janbaby
25.07.2012, 15:15
Kuckuck,
Menschen sind nunmal verschieden, aber sooo unterschiedlich auch nicht.
Selbst die zurückhaltendsten Leute bekommen früher oder später Kontakt zu anderen und es geht alles gut.
Es gbt immer Gemeinsamkeiten, das Kunststück besteht eigentliich darin, die Eigenarten des Partners in das eigene Leben einzufügen.
Dazu gehört natürlich die Bereitschaft beider.
Und dann geht es an die Arbeit, denn Zweisamkeit ist kein Spaziergang. Hauptsache im Gespräch bleiben und offen sein. Dann stehen die Chancen auf Glück nicht schlecht.
Einen Fetisch zu verheimlichen ist deswegen bestimmt keine gute Entscheidung.
Wenn man selber mit seiner Vorliebe kein Problem hat, wird sie auch vom aufgeklärten, lebenserfahrenen Gegenüber meist nicht als solches wahrgenommen.
Das ist zumindest meine gute Erfahrung.
Ganz junge Menschen, die sich selbst noch nicht richtig kennen, haben wahrscheinlich eher Probleme mit dieser Materie, als ältere, die schon die Pferde kotzen sahen.?!
Alles wird gut.

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

Zartbitter
25.07.2012, 17:02
Hallole,

zurück zu Ginnis Ausgangsfrage, ob man als AB nicht die Aufgabe hat, andere Menschen zu missionieren und ihnen die Gute Nachricht vom fröhlichen Kinderspiel zu bringen.

müssten sich dann die facettenreicheren menschen nicht darum kümmern, dass andere auch mehr facetten entwickeln können?

ich stimme Ginni da zu. Ich denke auch nicht, dass Ageplay ein Tabu ist, sondern dass man anderen eher den Blick öffnet, wenn man ihnen zeigt, wie nett es ist immer wieder zu zerschrumpfen! Ich meine damit nicht nur die "Mission" des eigenen Partners.

Windeln sind in der Tat ein bisschen heikel, aber sie sind ja auch nicht unbedingt Teil jedes ACs. ansonsten haben auf mich alle Leute sehr positiv reagiert, wenn ich erzähle, dass ich gerne klein bin. Selbst meine Kollegen haben mir mal neugierig zugehört, als ich Schnuller für Stressphasen bei der Arbeit propagierte. Eine Kollegin fragte sogar nach, wo es die gebe und fand die Idee niedlich sich bei Stress als Baby zu erholen.

Meine Erwachsenen, mit denen ich beruflich zu tun habe, finden es nett, wenn ich ihnen erzähle, dass ich mit meinem Mann in der leeren Wohnung Purzelbäume auf der Matratze geschlagen habe. Sie verlieren dadurch vielleicht ein bisschen die Furcht vor dem Älterwerden. Man kann ihnen ruhig zeigen, dass das Leben auch über 40 noch lustig und verspielt sein kann - und dass beruflicher Erfolg und Kleinkindsein sich nicht ausschließt.

Ginni hat recht: durch uns wird die Welt bunter - und wir können mit unserer Buntheit ruhig offen umgehen. Warum das Schöne verstecken? Jeder der in meine Villa Kunterbunt kommt, sieht, dass ich es chaotisch und lebendig liebe. Da hängt eine Pippi Langstrumpf neben Antiquitäten und von der Decke bauzmelt eine Eistüte aus Plüsch. Das ist in Ordnung so.

Unsere Vorliebe ist nichts, was man verstecken müsste. Auf die Idee das zu tun bin ich auch noch nie gekommen. ich nehme Kinderhandtücher auch mit ins Sportstudio. Ist doch netter als dunkelblaues Frottee, oder?

Lasst uns die Welt verkindlichen.

Ich mache mit Ginni!

Und an den Kleinen Nils:
Ich denke, dass nur wenige einen Mann oder eine Frau suchen, die unauffällig ist. Es ist wohl falsch zu versuchen möglichst unauffällig sein zu wollen um eine Partnerschaft zu finden. Die Bunten fallen auf. ich erinnere mich, dass immer wieder graue männliche Mäuse an mir interessiert waren, aber ich habe mich dann gefragt, ob ich mich nicht lieber alleine langweile als zu zweit. Ich denke, du kannst gerade damit punkten, dass du anders bist. Das ist ein Bonus auf der Jagd nach der richtigen Partnerin, denke ich. Ich kann nur für mich sprechen, aber mir wäre doch ein kindlich kichernder, zu seiner Freude an Kinderspielen stehender Mann, der mit Marmelade bekleckert ist allemal lieber als ein Herr im grauen Straßenanzug!

Nur Mut, Nils!

janbaby
25.07.2012, 17:16
Kuckuck,

ich habe gerade meine Mutter besucht. Sie ist 71 und bastelt gerade ein Puppenhaus! Sie spielt ganz selbstverständlich Puppenmami und ist ganz entzückt von den kleinen Möbeln, Tapeten und Figürchen, diesie sich in der Bucht kauft.
Meine Mum ist also auch ein AC und keiner würde dies seltsam finden. Sie ist ja im Ruhestand und gönnt sich ein Hobby. Und alle finden es toll.
Ich auch.

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

Windelharald
25.07.2012, 18:45
Original von Ginni
...
WIESO könnt ihr euch nicht einfach so akzeptieren, wie ihr seid. so lieben, wie ihr seid. und euch so lieben lassen, wie ihr seid? warum freiwillig verbiegen und vielleicht unglücklich werden, weil etwas fehlt? windeln und ageplay sind doch nur _eine_ facette eurer persönlichkeit.

...


Mist, wo ist der "Like" Button wenn man ihn mal braucht.

Ich glaube das Problem liegt bei "nur eine Facette". Dadurch dass dieser eine Aspekt in der Persönlichkeit des Fetischisten dasjenige ist, welches am wenigsten von anderen Menschen "gestreichelt" wird, richtet der Fetischist die Aufmerksamkeit selber immer wieder darauf und so wird er für viele Fetischisten wohl in der Eigenwahrnehmung irgendwie zu einem RIEEEEESIGEN Teil der eigenen Persönlichkeit.
Irgendwie hab ich hier manchmal den Eindruck, dass der Fetisch so sehr von innen an den Menschen frisst, dass er sie irgendwann völlig ausfüllt. Besessen, ist hier dann wohl der richtige Ausdruck.
Der Suchtcharakter ist hier natürlich auch noch so eine Sache, die das Leben mit dem Fetisch nicht leichter macht. Hat man seinen Schuß gehabt, kann man wieder eine Zeit lang "normal" an der Gesellschaft teilhaben, bis der nächste Schuß fällig ist. Und je mehr man nachgibt, desto stärker und öfter kommt das Verlangen.
Und daher ist das immer im Hintergrund, knabbert am Bewusstsein, auch wenn man "normal" sein will.

Normal ist aber leider nur eine quantitative und keine qualitative Eigenschaft. Was die Mehrheit macht, wird als Norm betrachtet. Damit qualifiziert man aber noch nichts als "gut" oder "schlecht". Vielleicht maximal als "adäquat". Nicht mehr.


Original von Ginni
...
fragen über fragen.... hat jemand eine allwissende antwort dafür?

liebe grüße

(entschuldigung, aber diese gedanken mussten raus, bevor mein kopf entgültig platzt...)


Liebe Ginni, ich glaube "DIE Antwort" gibt es nicht. Wir sind alle Individualisten (siehe auch hier: http://www.youtube.com/watch?v=KLWsV1hewYA ) ... und unsere Bedürfnisse sind so unterschiedlich wie es die Menschen sind, bei denen wir Erfüllung finden können.

Ich denke der Fetisch wird wirklich erst dann zum Problem, wenn er das Leben wesentlich einschränkt und ich
a) so darauf fixiert bin, dass ich keine andere Befriedigung mehr kenne und
b) am Alltag nicht mehr in vollem Umfang teilnehmen kann bzw.
c) meine Freunde und Sozialkontakte nicht mehr aufrecht erhalten kann.

DANN wird es krankhaft und ist aus meiner Sicht behandlungswürdig.

Aber als eine von mehreren Arten, seine eigene Sexualität auszuleben ist ein Fetisch harmlos, selbst wenn er die ZENTRALE Art ist, diese Sexualität zu leben.

Ich bin da so wie beim Essen: ich mag unglaublich gern Spaghetti und würde nicht ohne diese Speise sein mögen. Dennoch möchte ich nicht bis an mein Lebensende jeden Tag morgens, mittags und abends Spaghetti essen müssen. Ich mag durchaus auch andere Dinge.

Der Vergleich stimmt nämlich auch insoferne, als ich meistens selber koche, hahahaha :D

Naja, ich glaub nicht, dass Dir meine Antwort was bringt, aber ich hab halt mal versucht, was zu deinen Fragen zu schreiben.

Have fun!

janbaby
25.07.2012, 19:15
Kuckuck,

der Fetisch als Dämon, der einen besitzt? Das ist ja schon wieder fast ein neues Thema!
Schöner Vergleich, meine ich. Es ist schon etwas da, was gefüttert werden möchte. Sonst kneift es.
Vielleicht kann es bei manchen Leuten sogar das Komando übernehmen?
Hat es mich schon erwischt? UUUaaaaaaaaaaahhhh...

Darüber hinaus ist der Dämon aber auch wie Spagethi, ja!
Man mag ihn, aber in genussvollen Grenzen.
Nicht zu verwechseln mit dem Spagethimonster...

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

beebee
25.07.2012, 19:32
Hmm, zu diesem Satz

"windeln und ageplay sind doch nur _eine_ facette eurer persönlichkeit"

hätte ich eher den Dislike-Button gesucht ...

Ich find, es kann auch wie eine Art zu sein sein, die sich durch den ganzen Charakter zieht.
Nehmen wir an, ein Mann möchte eher so das kleine Partnerwesen sein - so ähnlich vielleicht wie eine oldschool 50er Jahre Hausfrau - also schon klug, die vieles eigenständig organisiert, aber trotzdem mit ihren Augen stolz an ihrem Mann hängt und gerne "für ihn" ist - nur das Ganze jetzt rollenvertauscht, also als Mann - und auch im Bett eher die kleine schnurrende Streichelkatze - und nicht der manntypische "Macher und Begatter" sein - wie soll so ein Mann diese Facette denn ausblenden können???

Und "ageplayig" zu sein, kann sich genauso durch den ganzen Charakter ziehen ....

P.S.: kuck mal, Windelharald, Brian war wirklich ein Individualist - Graham Chapman: Autobiografie eines Lügners (http://www.n-tv.de/leute/buecher/Ein-Monty-Python-packt-aus-article6527426.html)

kleinerNils
25.07.2012, 19:48
Original von Zartbitter
[...]
Nur Mut, Nils!
Danke, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. :ja:

Windelharald
25.07.2012, 21:05
Original von beebee
...
Nehmen wir an, ein Mann möchte eher so das kleine Partnerwesen sein - so ähnlich vielleicht wie eine oldschool 50er Jahre Hausfrau - also schon klug, die vieles eigenständig organisiert, aber trotzdem mit ihren Augen stolz an ihrem Mann hängt und gerne "für ihn" ist - nur das Ganze jetzt rollenvertauscht, also als Mann - und auch im Bett eher die kleine schnurrende Streichelkatze - und nicht der manntypische "Macher und Begatter" sein - wie soll so ein Mann diese Facette denn ausblenden können???

...

Ich seh das Problem nicht wirklich.

Ich bin für meine Freunde ein Spaßvogel und Stimmungsmacher. Ich bin für meine Freunde aber auch der auf den man sich verlassen kann, wenn man ihn braucht.

Ich bin in der Arbeit der organisierte, der alles im Griff hat und über Ressourceneinsatz und Strategien entscheiden soll. Ich muss dort oft harte Entscheidungen treffen und zugleich bei Konflikten deeskalieren können.

Ich bin für eine Partnerin sowohl der starke Partner, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht und ihr eine breite Schulter zum Anlehnen bietet, als auch der kleine Bett- und Hosennässer der lieb gehabt und umsorgt werden will.

Wo ist da der Widerspruch? Doch nur in den Köpfen.

Das wäre so als würde man sagen: komisch, Du kannst Schwimmen UND Gehen ...
Es ist kein Widerspruch sondern nur ein Sammelsurium an Skills und Eigenschaften. Und genau das macht einen Menschen einzigartig, inklusive seiner Fehler.

So seh ich das halt.

Zartbitter
25.07.2012, 21:28
Hallole,

ich stimme Windelharald da voll zu. Auch ich bin in der Partnerschaft bereit mal mütterlich, organisierend und umsorgend zu sein und dann wieder ein kicherndes, zappelndes Kleinkind.

Insgesamt kristallisiert sich beim Lesen heraus, dass die, die sich als Fetischisten sehen, für die also das Windelntragen erotisches Stimulanz ist, es als schlimmer empfinden sich auf einen Partner oder eine Partnerin ohne diese Neigung einzulassen als die, für die Ageplay ein schönes Spiel ist. Das mag mit daran liegen, dass die Windel für die, die ihre Neigung als Fetisch begreifen einen höheren Stellenwert hat, wohingegen die ABs Windeln zwar genießen und als erotisches Spielzeug begreifen, aber ohne Windeln keinen großen Verlust empfinden, also kompromissbereiter auf andere Spiele eingehen können.

Zu Ginnis Frage, ob man die Welt nicht mehr beglücken sollte, indem man anderen seine Freude am Kinderspiel zeigt, so denke ich, dass die meisten Menschen sich sicher für Spielplatzbesuche und Plätzchenbacken, Blumenkränze flechten und Breichenkochen eher begeistern lassen als für die Windeln. Für viele Erwachsene ist sicher das Albernsein und der Rückzug auf Zeit in eine Kinderwelt attraktiver als die Windelbenutzung.

Es wird vielleicht leichter sein bei einem mit dem Thema unvertrauten Geliebten mit anderen Babyspielen anzufangen und erst einmal die Windeln außen vor zu lassen.

Grüßle!
Zartbitter

Joe
25.07.2012, 22:00
Hi,

nur der Fetisch ist sicher nicht der Grund warum ich niemanden finde.
Aber er ist sicher ein Grund und eine (be)greifbare Begründung für das eigene Versagen.

Viele Grüße
Joe

lunerouge
25.07.2012, 22:33
vom verbiegen und "normaltun" mal ganz zuschweigen.

genau da liegt die sinngenässe antwort :

wird sich wohl keiner "anders normal" d.h. ageplay/windeln/WHATEVER antun ...

*g*

also : birds of a feather must stock together - alas

Tifa
25.07.2012, 22:40
Original von Joe
Hi,

nur der Fetisch ist sicher nicht der Grund warum ich niemanden finde.
Aber er ist sicher ein Grund und eine (be)greifbare Begründung für das eigene Versagen.

Viele Grüße
Joe

hmmm...das scheint mir eine sehr gute Erklärung zu sein.

Die Gründe warum jemand keine Partnerschaft findet oder keine langfristig zufriedene Partnerschaft eingehen kann, können ja ganz vielschichtig sein. Aber der Windel- und/oder AB Fetisch ist etwas ganz handfestes. Das kann man immer gut hervorkramen und vor alles andere schieben. Es ist ja auch "anders" - ohne Wertung. Es eignet sich sehr gut als Entschuldigung und als Erklärungsmodell warum man selbst nun alleine ist oder immer wieder alleine ist. Könnte schon sein.

Aber trotzdem - die hunderte, vielleicht tausende von Windelfetischisten und / oder ABs die eine schöne Partnerschaft haben und ihren Fetisch ausleben können schreien eben auch meist nicht in Foren. Sie beklagen sich auch nicht.
Das ist ein Foren-Phänomen. Überall. Die die kein Problem mit etwas haben schreiben kaum

Das wäre schön, wenn es sich ändern würde. Vielleicht schreibe auch ich deshalb hier immer mal wieder mit :) Das ist doch ein erster Schritt, zu schreiben - Hey, es gibt Menschen denen bereitet ihr Fetisch große Probleme. Und es gibt welche, wie mich, denen bereitet das alles einfach nur großen Spaß.

Ich war eine der Frauen, die vor Jahren mal jemand einfach so darauf angesprochen hat. Und ich war eine der Frauen die einfach neugierig war und heute immer noch froh ist, dass sie neugierig war.

Kvetinka
25.07.2012, 23:03
Original von kleinerNils


Und die Einsamkeit ist möglicherweise schlimmer, als seinem Fetisch nicht ausleben zu können.




Genau diesen Punkt erwähne ich immer wieder!

Kvetinka
25.07.2012, 23:06
Original von Joe
Hi,

nur der Fetisch ist sicher nicht der Grund warum ich niemanden finde.
Aber er ist sicher ein Grund und eine (be)greifbare Begründung für das eigene Versagen.



Hallo Joe,

dann schon eher die Ursachen des Fetisch als Grund fürs Alleinsein.


LG Jasmina

beebee
26.07.2012, 05:36
Windelharald, Zartbitter und alle,

- mit vielem rennt ihr offene Türen bei mir ein!

Ich wollte lediglich dem widersprechen, daß Ageplay "bloß so eine Facette" ist - so fühlt es sich für mich nicht an. Es fühlt sich für mich nicht wie die Milz an, die man zur Not rausnehmen kann, sondern eher wie der Blutkreislauf, der mich durchzieht - und den herauszuoperieren, würde schwierig.

Und ja, wenn die ganze Liebesweise so falsch ist (gemessen an dem, was Frauen heutzutage "von einem Mann" erwarten) - wirds schon schwierig.
Und ja, ein Klavierspieler möchte ja auch keine Partnerin finden, die ihn so halbwegs duldet: "okay, jeden zweiten Donnerstag darfst du mal klimpern" - sondern es ist doch seine Leidenschaft, sein Innerstes - er möchte doch am liebsten genau dafür geliebt werden, für das wunderschöne Pianospiel ...

Nevertheless, geb ich offen zu, daß mein Partnersuchproblem nicht in dem Fetisch (bzw. andere Liebesfühlart bei mir) besteht - sondern in andern Fehleinstellungen, die auch bei "normalen" Menschen das Liebenkönnen schief+falsch machen - eben ein Loch zu haben, wo eigentlich das innere "ich bin gut" summen sollte, und durch Liebe dieses Loch zu füllen suchen... Ich versuch, mich damit auseinanderzusetzen - und das Innere innen zu finden - und das ist eine spannende Zeit mit spannenden Fragen, wie z.B. die "wie viel von meinem Bienenkindsein hängt eigentlich mit frühkindlichem Liebesmangel zusammen - und wird diese spezielle Liebesart in mir (die ich immer schön+beschwipst fand) dann auch mit verschwinden, wenn ich heiler werd?"

Womit ihr aber wirklich scheunengroße offene Türen bei mir einrennt, Zartbitter, ist - daß wir versuchen können, das Lachende, Verspielte, Pippi-Langstrumpfhafte bißchen mehr in die Welt zu tragen!! Das ist eigentlich viel besser und sagt auch mehr über uns aus - als das pure "Windeltragen" ........!

Zartbitter
26.07.2012, 08:16
Original von beebee

Und ja, wenn die ganze Liebesweise so falsch ist (gemessen an dem, was Frauen heutzutage "von einem Mann" erwarten) - wirds schon schwierig. ........!

Hallole,

ich finde es immer schwierig, wenn darüber geredet wird, was Männer und was Frauen heutzutage suchen. Ich denke, es gab nich kaum ein Jahrhundert, in dem man so frei von Rollenklischees seine Partnerschaft gestalten konnte und so offen auch Rollenklischees widersprechen konnte. Vor hundert Jahren musste der Mann das geld heimbringen, in ärmeren Familien auch die Frau. Sie musste kochen und sich um die Kinder kümmern. Das ist doch seit den 1920er Jahren und nach dem Zweiten Weltkrieg ganz anders. Seitdem kann auch eine Frau sagen: "Schatz, ich verdien doch genug. Magst du nicht lieber daheim bei den Kindern bleiben."

Ich finde, man sollte nicht zu viel schimpfen übder das Jetzt. Ich denke, wir leben, gerade was die Freiheit seine Liebe zu leben angeht, in einer wunderbaren Zeit!

Zartbitter

Windelharald
26.07.2012, 08:39
Exakt. Einen Fetisch wie den unseren auszuleben wäre vor den 70ern des letzten Jahrhunderts gar nicht drin gewesen. Erst durch die Steigerung der sexuellen "Awareness" wird es heute eher möglich.
Sicher wird man auch heute noch belächelt, aber ein Kopfschütteln hat noch niemanden umgebracht ...

beebee
26.07.2012, 09:19
Ach Mist - jetzt konzentriert sich die Diskussion auf ein Wort, das ich mehr floskelhaft eingestreut hatte - heutzutage ...

Ihr beide habt ja Recht! Natürlich wäre es früher noch unmöglicher gewesen, etwas aus dem Rollenklischee Herausfallendes zu leben!

Dennoch hab ich den Eindruck, dass auch heute, im 3.Jahrtausend, in gefühlten 9 von 10 Kontaktanzeigen von Frauen steht: ER soll mindestens 1,75 sein, eine starke Schulter zum Anlehnen bieten und mit beiden Beinen im Leben stehen -- und keins davon trifft auf mich so richtig zu ....

Zartbitter
26.07.2012, 10:04
Hallo Beebee,

da gebe ich dir Recht. Ich hatte auch in meiner Kontaktanzeigenzeit das Problem, dass Männer schrieben, ich sei
a) zu groß
b) zu schwer
c) nicht weiblich genug
d) zu alt

Die Dinosaurier sterben leider etwas zu langsam aus - sowohl weibliche als auch männliche Dinosaurier.

Höchste Zeit der Welt zu zeigen, dass es auch anders geht.

Windelharald
26.07.2012, 10:05
Das Problem unseres Jahrtausends ist, dass man das heute auch fordern kann. Wir haben also ein Problem gegen ein anderes getauscht.
Früher hatten wir keine Freiheit und statt Liebe herrschten Zweckgemeinschaften.

Heute haben wir zwar die Freiheiten, aber statt Liebe herrscht Konsumgesellschaft und genau wie Du es beschreibst, werden Menschen nach Wunschzettelchen ausgesucht. Wie von der Einkaufsliste ...

Lebensinsel
26.07.2012, 11:28
In seinem Buch beschreibt Uwe Heyll einen menschlichen Idealtyp: „Er wäre ein verweichlichter städtischer Angestellter, physisch und geistig träge, der niemals versucht, von sich aus die Initiative zu ergreifen. Ein Mann ohne Appetit, der sich nur von Obst und Salat ernährt, den er in Maisöl und Walfischtran anmacht. Selbstverständlich ist er Nichtraucher und Abstinenzler, der den Besitz von Radio, Fernsehen, Sex und Auto verschmäht, mit vollem Haarschopf, aber dürr und unathletisch, doch ständig bestrebt ist, seine kümmerlichen Muskeln zu trainieren. Mit niedrigem Blutdruck, niedrigem Einkommen und niedrigem Cholesterin.“

Der menschliche Idealtyp wäre also eine Witzfigur. Schwächen müssen nicht nur negativ sein, auch wenn uns das so gepredigt wird. Darüber sollte jeder mal nachdenken. Man kann auch mit noch so vielen Schwächen was aus sich machen. Man sollte sie nur nicht als Haupt-Charakterisierungsmerkmal seiner selbst stets in den Vordergrund stellen.

Windelharald
26.07.2012, 13:26
Ideal für wen bzw wofür?

Ideal ist kein Absolutum. Die Wirtschaft würd sich schön bedanken, wenn der Idealmensch abstinent und medial desinteressiert wäre. Da könnten die einpacken.

Wer bestimmt also, was ideal ist? Nur der Blickwinkel desjenigen, der das grad beurteilt.

Lebensinsel
26.07.2012, 21:33
Original von Windelharald:
Wer bestimmt also, was ideal ist? Nur der Blickwinkel desjenigen, der das grad beurteilt.
Da hast du schon recht. Der Autor im angeführten Beispiel untersuchte alle Empfehlungen der Ärztezunft, wie wir leben sollten, um gesund zu bleiben. Das käme nach Meinung des Autors dabei heraus, wenn jemand strikt alle Weißkittel-Anweisungen befolgt, und die Apothekenratgeber zu seiner Ersatzbibel macht.

Leitet sich also aus einer etwas anderen Thematik ab, aber ich fands trotzdem passend, weil sich doch so arg viele für unperfekt halten, um es mal höflich auszudrücken.

beebee
27.07.2012, 04:53
Ja, Lebensinsel, so las ich dein Posting - mit der Beschreibung des "Idealmenschen" - auch, dass es sozusagen etwas in ironie on und ironie off steht ...

Denn berechtigt ist diese Frage ja - wo wir eben nicht "normal" sind: wie sähe denn dieser Normalmensch, dieser Idealmensch überhaupt aus?? und wäre das erstrebenswert?

Ist es nicht wirklich so, dass - wenn man alle Halbinseln und Buchten des Unnormalseins abschneidet - dass da etwas ziemlich Uninteressantes, Gesichtsloses zurückbleibt ...?

Tifa
28.07.2012, 19:10
Bei Perspektivenwechsel fällt mir noch "die Geschichte mit dem Hammer" von Paul Watzlawick ein. Sehr lesenswert und ziemlich lustig.

Vorgefertigte, festsitzende Ideen, wie Dinge zu sein haben. Egal ob positiv oder negativ führen fast immer dazu, dass man stecken bleibt. Wir können uns die Welt nun mal nicht in unserem Kopf zurecht denken und so mit lenken. WIR, also jeder Einzelne hat nicht die Kontrolle.

Wir können uns eine tolle, intelligente, schöne, und neigungskomplatible Person als Parter/Partnerin wünschen - und starren dann in eine Ecke und uns fallen all die vielen passenden Menschen gar nicht mehr auf. Weil sie nicht in unser vorgefertigtes Raster passen.

Das hat man ganz oft bei Menschen die vermeintlich "niemand finden" oder Nicht anerkannt werden. Schaut man genau hin, sind sie extrem unflexibel und es ist auch keiner/keine wirklich gebacken. Niemand ist perfekt genug. Auch wenn man sich selbst als unperfekt erlebt - der Partner soll es doch bitte schön sein, perfekt im selbst definierten Sinn.

Natürlich ist niemals und kein Mensch auf der Welt perfekt, das ist unsere Natur, ohne Fehler keine Evolution, ohne Evolution säßen wir immer noch als - perfekte - Primaten auf den Bäumen.

Ginni hat da mehr als Recht. Perspektivenwechseln tut immer und jedem gut...aber machem wäre es mehr als zu wünschen mal den STandtpunkt zu wechseln.

Bongo
28.07.2012, 19:41
Original von Tifa
Niemand ist perfekt genug. Auch wenn man sich selbst als unperfekt erlebt - der Partner soll es doch bitte schön sein, perfekt im selbst definierten Sinn.
hm, also ich hab erlebt, dass es genauso katastrophal sein kann, kompromisse einzugehen.
vielleicht kannst du mir das ja mal im lichte deiner meinung erklären ;)

Windelharald
28.07.2012, 20:02
Das ist das seltsame inunserem Universum, oder? Ist was perfekt so wie es ist oder ist es imperfekt? Und wenn zweiteres, warum? Weil es mehr sein kann? Weil es anders sein kann?

Weil WIR es anders wollen. Die Imperfektheit wird immer von uns selber erzeugt.

So gesehen stimmts, wenn wir Standpunkt bzw. Perspektive wechseln und Dinge, Menschen, Situationen akzeptieren wie sie sind, werden diese von ganz allein wieder perfekt ;)

Jin
28.07.2012, 22:15
zugegebenermaßen hab ich nicht alles gelesen ( noch nicht!!!11 hab ne menge aufzuholen, ihr versteht schon ^^)
aber das muss jetzt einfach sein:

"Sieh, darum ist es so schwer, sich selbst zu wählen, weil in dieser Wahl die absolute Isolation mit der tiefsten Kontinuität identisch ist, weil durch sie jede Möglichkeit, etwas anderes zu werden, vielmehr sich in etwas anderes umzudichten, unbedingt ausgeschlossen wird." (Sören Kierkegaard)

ihr habt probleme mit der selbstfindung?
lest "der stiller" von max frisch, sehr aufschlussreich..nach dem 4ten..oder 5ten? mal :D
"ICH BIN NICHT STILLER!!!!"

in diesem sinne
mfg
Jin

lunerouge
28.07.2012, 22:45
solche menschen mit checklisten und rastern wo sie dann abhaken und wehe wo fehlt einer - die kommen mir auch ständig unter.

desweiteren solche die die welt nur über sich selber, über ihre eigenen schemen und muster festlegen können.

d.h. empathie & abstraktion null, kein neben sich stellen und mal von aussen sich UND die anderen sehen

usw. usf.

was bleibt einem daher über - denn all das ist ja leider nur schwer erträglich ...
selbst wenn man vieleicht ab und zu gerne mit ihnen zusammen wäre ?

nix, niente, flucht, aufgabe ...
die sind einfach unpackbar

so long
lr

Jin
28.07.2012, 23:30
les der stiller, ohne scheiß...les es

lunerouge
29.07.2012, 00:10
hilft auch nicht bei frei flottierenden folterfantasien *fg*

Jin
29.07.2012, 00:16
keine ahnung was flottierend bedeuten soll (google aber scheinbar auch nur begrenzt)
ich habs ich nicht vergessen mein freund, verziehn vielleicht nicht aber vergessen ;)
und doch es hat mir sehr geholfen auch bei diesem thema

edit wollte noch was sagen in bezug auf was "helfen" denn alles so bedeuten kann
aber edit hat heute schon viel zuviel webspace in anspruch genommen

Tifa
29.07.2012, 00:17
Original von Bongo

Original von Tifa
Niemand ist perfekt genug. Auch wenn man sich selbst als unperfekt erlebt - der Partner soll es doch bitte schön sein, perfekt im selbst definierten Sinn.
hm, also ich hab erlebt, dass es genauso katastrophal sein kann, kompromisse einzugehen.
vielleicht kannst du mir das ja mal im lichte deiner meinung erklären ;)

Nee, kann ich nicht. Scheint mir ein völlig anderes und sehr persönliches Thema zu sein.

Unterschied - persönlich und Metaebene -

Das Thema hier war - warum kann ein Perspektivwechseln sinnvoll sein. Warum kann es überhaupt hilfreich sein, in der Lage zu sein verschiede Perspektiven im Leben einnehmen zu können.

Würde ich hier persönlich werden, müsste ich gerechter Weise viele bunte Blümchen malen und nur wenige abgestorbene. Weil...ich hatte bisher viel Liebe in meinem Leben und ausreichend unperfekte Partner die, alle zu ihrem Zeitpunkt, auch zu mir völlig unperfekter Person, gepasst haben oder passen.
Kompromisse mache ich im Grunde sehr wenige - weil ich meine Partner einfach so lasse wie sie sind, niemand muss sich für mich verändern. Niemand muss bleiben, jeder kann gehen wenn er will. Ich bin ich und mich verliere ich ja nicht.

Aber das ist sehr persönlich und sehr in mir als Person und in meiner Biographie verankert.

Ginni ging es ja im die Perspektive des "anders" seins. Wer ist anders und wer ist normal und wer definiert das eigentlich.

Man selbst definiert das. Das war gemeint mit den unperfekten Partnern. Ich definiere mich und zwar immer wieder neu, weil das Leben sich ständig ändern (was vielleicht neben dem Tod das einzige ist, was ich als wirklich wahr akzeptieren würde). Ich definiere ob ich mich als gut und richtg und in meiner Definition normal ansehe oder nicht.

Und alle anderen definiere ich lieber nicht. Daher Bongo, kann ich dich auch nicht definieren und auch deine Beziehungsmuster nicht. Oder ob deine Kompromisse nun schrecklich oder schrecklich lehrreich waren...keine Ahnung. Und wenn du meine Worte als Aufruf zur Wahllosigkeit verstehen willst...dann ist das das völlig freigestellt das so zu verstehen. Gemeint waren sie nicht so.

Tifa
29.07.2012, 00:28
Original von Windelharald


So gesehen stimmts, wenn wir Standpunkt bzw. Perspektive wechseln und Dinge, Menschen, Situationen akzeptieren wie sie sind, werden diese von ganz allein wieder perfekt ;)

*seufz

GENAU SO! Ich kann es auch nicht immer mit wenigen Worten sagen ;)

Perspektivenwechsel komme von ganz alleine wenn man WIRLKLICH aufhört immer alles sofort zu bewerten (auch das bewerten von anderen) und akzeptiert, dass man nicht der Mittelpunkt der Welt ist sondern nur ein ganz kleiner Teil vom Ganzen.

Wahrnehmen, nicht sofort bewerten und abgrenzen. Dann ist es auch nicht mehr so unterträglich wenn jemand nicht empathisch ist und nicht mitfühlen kann. Er oder Sie muss nun nicht mit mir in einem Bett liegen ;)...aber darf so unempathisch natürich genauso hier existieren und Meinungen haben wie ich das darf.

Jemand darf dann auch eine negative Meinung zu mir haben, zu meinem Fetisch, zu meinem Leben zu was auch immer...er darf nur nicht meine Grenzen überschreiten und mich verletzen. Bei Grenzüberschreitung muss er mit einer Reaktion rechnen...Aber nur weil es Menschen gibt, die anders sind als ich und meine Vorlieben nicht teilen, verletzen sie mich ja noch nicht.

beebee
29.07.2012, 06:05
Wir können uns die Welt nun mal nicht in unserem Kopf zurecht denken und so mit lenken. WIR, also jeder Einzelne hat nicht die Kontrolle.
Manche Esoteriker würden das genau umgedreht formulieren: gerade WEIL wir die Welt in unserem Kopf denken, haben wir nicht die Kontrolle - solange wir nicht die Kontrolle über die kleine Denkdampfmaschine da in uns haben...
Mir hat jemand ein Buch empfohlen - Das Geheimnis des Herzmagneten (http://www.amazon.de/Das-Geheimnis-Herzmagneten-Ruediger-Schache/dp/3442171350) - es sagt, dass eigentlich alles, was wir erleben, von so einem Herzmagneten in uns angezogen wird... Das Buch hilft sehr schön zum Hinterfragen festgeklebter Muster, find ich!

Eigentlich will ich gar nicht mehr - mit neuen Tricks - an meiner Denkdampfmaschine herumschrauben, sondern sie leiser und leiser sein lassen und mcih vielleicht freuen, welche schönen weißen Wolken sie pafft...

Ja Perspektivwechsel - wollt ihr beebee's neueste selbsterfundene Lebensweisheit hören (aber nicht lachen :-)

Leben ist wie Pinkeln auf dem Männerklo -
glaubst du, du kannst nicht, so kannst du auch nicht,
glaubst du, du kannst, so kannst du ganz einfach

(manche Männer "können ja manchmal nicht", wenn man da zu dritt nebeneinander am Pinkelbecken steht, ich kenne das auch)

Es ist alles im Kopf, das ~ andere Betriebssystem ~ es ist manchmal nur eine Wimper entfernt, das ist komisch - und schön :-)


EDIT: Das Springen/Wechseln zu einer anderen Perspektive ist, finde ich, auch wie Laufenlassen auf dem Männerklo: so schwer schwer schwer - und zugleich plötzlich mal so leicht, weil es doch so leicht ist -- beides .....


Noch zum Thema "perfekter Partner" und "Abhaken von Wunscheigenschaften wie auf einer Einkaufsliste" ..... ich versuche ja selbst, eine Webseite zu machen, wo sich andersartige oder querdenkende Partner finden können - www.peoplepuzzle.de - und Kernstück ist mein selbsterfundenes Suchprogramm nach Gleichgesinnten (womit man also Leute "googeln" können soll, die gleiche Bücher, Länder, Vorlieben.. mögen).
Komisch ist - dass ich persönlich immer weniger an die Partnervermittlung via Internet glaube - es ist vieles so künstlich dann.
Mittlerweile hätte ich lieber eine Reiseagentur: da würde ich dann einen "Haufen Gleichgesinnte" aus meiner Webseite zusammenstellen - z.B. alle, die etwas für Ageplay oder sanftes D/s fühlen könnten z.B. - und diese fahren dann zwei Wochen auf einem Dampfer den Rhein herunter... Das ist eine Sommerurlaubsreise, es ist frei, es ist nicht so verkrampft, als ob sich zwei zu einem Date treffen - es ist einfach das freie Erschaffen von Gelegenheiten: beim Schwimmen, beim Kirchebesichtigen, abends in der Bar - und auch "falls sich nichts ergibt", ist es eine schöne Reise! -- Und doch, falls man jemand auf dem Dampfer mag, ist das "zuuuuufällig" auch ein Ageplayliebhaber - wer hätte das gedacht! ;-p

Zartbitter
29.07.2012, 12:53
Hallole,

zum Thema: "Suche nach Gleichgestinnten als Partner" möchte ich noch schreiben, dass mit ein bisschen die Romantik fehlt bei der Art, wie hier über Toleranz gesprochen wird.

Ich denke Verliebtheit und Toleranz sind zwei ganz verschiedene Dinge und beeinflussen sich nicht. Kein Mensch fragt sich doch: Bin ich tolerant genug um einen Menschen mit arabischem Akzent zu lieben? Bin ich tolerant genug, um einen Menschen mit Doppelkinn zu lieben? Bin ich tolerant genug um mich in ein Nicht-AB-chen zu verlieben? Es passiert einfach. Die Psychologie mag herausfinden können, warum bei einem Gegenüber unsere Hormone zu taumeln beginnen und man uns einen anderen Mann ins Bett legen könnte ohne dass das unseren Schlaf stören würde. Für uns selbst ist das aber doch garnicht analysierbar.

In meinem langen Leben habe ich mich schon das ein oder andere Mal meist erfolglos verliebt: Ich begann geheim für mich Gedichte über den anderen zu schreiben, versuchte im Zug regelmäßig in demselben Abteil zu sitzen zu kommen, wiederholte innerlich SEINEN Vornamen, musste beim Einlaufen daran denken, welches Kleid IHM gefallen würde. Die Verliebtheit beginnt doch meistens ohne unseren Willen und ohne dass wir wissen, welche sexuellen Vorlieben unser Objekt der Begierde hat. Ich frage doch niemanden, der mir gefällt, am Bahnsteig, ob er Sex mit Windeln liebt oder auf Lack und Leder steht, oder?

Wenn die Liebe erwidert wird, bin zumindest ich ziemlich ruschelig und in diesem Geisteszustand auch bereit alle Spielarten der Erotik auszuprobieren. Wäre ich im Leben auf einen Fußfetischisten gestoßen, hätte ich mich da wahrscheinlich irgendwie darauf eingelassen, wenn ich für diesen Mann Liebe empfunden hätte und mit ihm hätte eine Liebesbeziehung aufbauen wollen. Da stellt sich dann die Frage der Toleranz, aber ich denke, die ist im Zustand der Verliebtheit automatisch riesengroß.

Also: Wie gesagt halte ich die Diskussion, ob ein AB bereit sein sollte sich in Nicht-ABs zu verlieben für etwas verkopft. Ich denke die, die hier schreiben und ein Leben ohne Partnerschaft leben, sollten sich darüber keine Gedanken machen, sondern wenn ein MAnn oder eine Frau euch den Kopf verwirrt einfach den wirren Kopf wirr sein lassen und das Abenteuer eingehen - und wer sich liebt wird auch eine gemeinsame glücklich machende Erotik finden können, ob mit oder ohne Windeln, denke ich. Und Wenn ihr geliebt werdet, dann wird der Mann oder die Frau sicher versuchen eure Wünsche herauszufinden und sie euch erfüllen. Ich merke auch, dass Janbaby öfters Lust auf Windeln hat als ich. Aber da ich das merke und ihn sehr liebe, versuche ich zu fühlen, was er sich gerade wünscht und ihn buttern und verpacken. So geht sie doch, die Liebe.

Viele romantische Grüße!
Zartbitter

Bongo
29.07.2012, 12:53
Tifa,
das ergibt keinen sinn, also hast du vermutlich nicht verstanden, was ich gefragt hab.
Ich fasse es mal mit anderen worten in wenige sätze zusammen:

Du sagst im großen und ganzen, man dürfe bei der partnersuche keine wünsche und vorstellungen haben.

Darauf meinte ich: wenn man die nicht hat, kommt aber auch nur scheisse bei raus.

Meine Frage dazu: Findest du deine behauptung nicht ein wenig eindimensional und unüberlegt? :)

Windelharald
29.07.2012, 13:47
Naja, ich hab Tifa's posting eher so verstanden, dass man zwar durchaus sein Wünsche und Vorlieben haben darf bei der Partnersuche, aber dass man sich davon nicht den Blick auf alles andere verstellen lassen darf.

Und da sehe ich auch passend das Posting von Zartbitter: Romantik sehe ich darin, dass man den Anderen kennen lernt, dass man ihn "erforscht", sich mit einander auseinandersetzt und über die Zeit zusammenwächst. Letzteres ist wichtig! Denn schnell wird alles langweilig wenn der erste "Forscherdrang" befriedigt wurde und das hormonelle Hoch mal vorbei ist :) . Und wenn dann keine tiefe Verbundenheit da ist, dann gehts entweder auseinander, oder wird zu einer "Gewohnheitsbeziehung".

Aber das ist alles erst die Folge der Beziehungssuche.

Was ich aus Tifa's posting rauslese (vielleicht auch nur deshalb, weil ich es so sehe) ist, dass viele halt als Wunsch an die Beziehung "soll Windeln mögen" ganz oben hinstellen und dabei oft übersehen, dass eine Partnerin in spe noch viele andere schöne Eigenschaften und Seiten haben kann.
So nach dem Motto "Beziehung ist das was andere kriegen, während Du nur nach Windeln suchst" (transponiert von "Leben ist das was vor Deiner Tür passiert wärend Du daheim sitzt und darüber grübelst".)

Manchmal verstellen uns unsere Wünsche den Blick auf vieles, was auch gut für uns wäre.

Oder um es wieder auf meine Essensallegorie zurück zu führen: "Manchmal wünchen wir uns unsere Leibspeise so sehr, dass wir gar nicht mitbekommen wie gut das schmeckt, was wir grad zu Essen bekommen"...

;)

Lebensinsel
29.07.2012, 15:39
Da wir nun beim Beziehungsproblem sind:

Ich dachte auch lange Zeit, es muss jemand sein, der auch unbedingt den gleichen Fetisch haben muss. Die lassen sich mit etwas Glück auch finden, seit jede "Szene" ihre eigenen Webseiten hat, wo man "baggern" kann. Ich habe aber auch schon erlebt, dass ein gemeinsamer Fetisch absolut keine Garantie dafür ist, dass man nun den Himmel auf Erden erlebt. Oft ist es so, dass zwar der Fetisch passt, aber der Rest nicht. Das reicht dann zwar für gelegentliche Treffen, für mehr aber auch nicht.

Es bringt nach meiner Erfahrung also nicht viel, wenn man sich ganz auf den Fetisch beschränkt, oder sich gar drauf versteift. Nach allen Seiten offen zu sein, bringt da wesentlich mehr. In aller Regel ist es auch so, dass man schon beim ersten Treffen nach kurzer merkt, ob man miteinander "kann" oder auch nicht. Wenn ja, dann ist Flexibilität bestimmt ein enormer Vorteil, und mal schaut, was der oder die andere so drauf hat.

beebee
29.07.2012, 16:34
Ja, Zartbitter - die Liebe ist jenes geheimnisvolle "plus X" ..... (vielleicht, wie sie an ihrer Tasse Tee pustet, oder so etwas) ..... da nützen alle angekreuzten Vorlieben nichts :-)

Allerdings - von einer andern Sicht aus gelesen - liest sich dein Posting wie eine «Anleitung zum Unglücklichsein» - wenn ich mich entsinne, wie oft es hier Threads gibt: "ich liebe sie so! - aber ich weiß, daß sie mit meiner Neigung nie klarkäme! - jetzt zerreißt es mich fast!"

Ist es da nicht sinnvoll - bevor man neue solche zwiegespaltenen Beziehungen erschafft, darauf zu kucken, ob man sich liebt und die gleiche Sprache in der Liebe spricht??

Was meinst du dazu?


Die Verliebtheit beginnt doch meistens ohne unseren Willen und ohne dass wir wissen, welche sexuellen Vorlieben unser Objekt der Begierde hat. Ich frage doch niemanden, der mir gefällt, am Bahnsteig, ob er Sex mit Windeln liebt oder auf Lack und Leder steht, oder?

Deshalb ja mein Traum vom Kreuzfahrtdampfer "DS Ageplay" - wo sich quasi der Bahnsteig voller Leute befindet, die lächeln und nicken würden bei deiner Frage ;-)

Bongo - ich glaube, keine Wünsche und Geschmacksvorstellungen vom Partner hat wohl keiner - das wäre wohl recht sinnlos, wie du auch sagst...
Aber die meisten bringen das in Konservenbüchsen mit - nur wenige haben ihre kleinen Campingkocher, Gewürze, Zutaten und kleinen Kochtöpfe frisch dabei, mischen ihre Zutaten mit dem andern und so ...

Zartbitter
29.07.2012, 16:50
Hallole Beebee,

das Problem der Kreuzfahrt wäre, dass sicher nicht viele ABs Fans von Kreuzfahrten sind. Ich persönlich finde Gruppenreisen ganz entsetzlich, vor allen Dingen, wenn man zwischendrin nie echt alleine sein kann und mit über 50 Menschen unterwegs ist. Auf so einem Schiff zu sein, das ich nur verlassen darf, wenn es mal irgendwo anlegt, stelle ich mir so grauenvoll vor, dass ich da sicher nicht auch noch so aufgeschlossen wäre die anderen Menschen auf dem Schiff kennen zu lernen.

Das stellt nicht deine Idee infrage. Ich habe ohnehin meinen Partner gefunden. Ich habe ihn hier gefunden, weil ich die Idee einen MAnn zu wickeln sexy fand, aber ich war auch auf einer Seite für Vogelbeobachtung eingeschrieben, weil ich es mir auch erotisch vorstelle mit einem Mann früh morgens in wilder Natur mit dem Fernglas auf der Lauer zu liegen. Ich denke, Windeln sind nicht alles auf der Welt und sicher nicht die einzige Grundlage für eine erotische Beziehung. Mein Janbaby steht auf Windeln aber dafür leider weniger auf Erotik im Grünen. Ich liebe ihn dennoch von ganzem Herzen. Der Mann, der alle erotischen Phantasien mit einem teilt, den wird man sicher nicht finden und auch nicht auf einem AB-Kreuzfahrtschiff.

Grüßle! Zartbitter

beebee
29.07.2012, 17:15
völlig völlig völlig einverstanden Zartbitter!!

(sogar so, dass ich mich jetzt auf die Finger setze und gewiß keine Wortspiele über erotisches Beobachten gefiederter Tiere mache :-)

Die Liebe ist das "plus X", das Zwinkern - das, was man nicht er-klicken kann in einer Neigungsliste ..... wie sie verwuschelt morgens kuckt - all das!

Ich wollte nur darauf hinaus - wie es klappt, dass die Liebe all das UND die spezielle Liebessprache ist, die im Bauch am schönsten ankommt (Pfefferkuchen)...


Noch zur Kreuzfahrt:

Es muß jetzt nicht unbedingt DAS sein - mir gings nur darum, ein Szenario zu erschaffen, wo es einfach die freien-unverkrampften Gelegenheiten zum Liebesentstehen gibt - was auch eine gewisse Zeit dauert (die zwei Wochen den Rhein hinunter) - und wo ein lockerer Haufen von VIELEN zusammen ist, an der Reling, das Haar im Wind ...

Das ist doch ein völlig anderes Szenario, als wenn sich jetzt ZWEI im Internet in einem Neigungsforum kennengelernt haben, und zu einem Date fahren und im Kopf haben: "in diesen 5½ Stunden MUSS es sich jetzt zeigen, ob es DIE Liebe ist oder nicht!"

In der Kreuzfahrt sähe man immer etwas Neues, aber jeder hätte auch seine kleine mitreisende Wohnung, seinen Eigenraum - seine Kabine. So dachte ich. Ich wollte halt -zwei- Fliegen mit einer Klappe schlagen: einerseits unverkrampfte Gelegenheiten für Verliebungen erschaffen (denn anders geht Liebe nicht) - andererseits aber schon "Neigungsähnliche" zusammenrufen (damit halt alle auf dem Bahnsteig nicken zur Frage: "duhuuu? magst du Windeln auch?")

lunerouge
29.07.2012, 20:52
na immerhin besteht common sense, dass nicht der zug der lemminge (beispiel vllt. die butterfahrer die sich nach der 15-meilen-zone einen runterholen und sonst nichts gemeinsam haben ...) glücklich macht

sondern dass ausser matchmaking auch noch *externes* massgeblich ist

es ist eben nicht nur eine DIMENSION (wiewohl sie vllt. wichtig oder sogar gewünstcht bis notwendig ist - langfristig ...) die entscheidet über glück oder unglück

oder ?

der rest wird kommen - oder er soll vergehen

lg

pampersguy
29.07.2012, 21:50
Es gibt einfach Sachen, die mögen Frauen bei Männern sehr oft und das ist schlicht und ergreifend evolutionär bedingt. Das ändert sich vielleicht irgendwann. Derzeit ist es aber so, dass viele Frauen

-Geld
-Macht
-physische Stärke
-psychische Stärke

bei einem Mann höchst attraktiv finden. Ich sage bewusst: VIELE Frauen. Nicht ALLE Frauen. Das ist meine Erfahrung, die ich gemacht habe.

Warum ich mich nicht selbst akzeptiere? Ich denke die Frage ist schon aus einer fehlerhaften Vorstellung heraus gestellt: Nämlich, dass das ein furchtbar untragbarer Zustand ist, der Depression und Suizid nach sich zieht (übertrieben).

Es gibt eine Seite, die ich nicht auslebe. Warum? Einfach: Ich schaue, was unterm Strich bei rum kommt. Lebe ich es aus, bin ich für einige Zeit sehr zufrieden in diesen Momenten. Danach kommt aber Reue, Scham, fast Selbsthass. Dann kommt alles in die Tonne. 100€ für nix ausgegeben.

Deshalb die Lösung: Ich lass es einfach und nehme das Forum hier praktisch als Ersatz. Hier darf sich die kleine Seite mal umsehen. Man kann sich das bildlich wie Gassigehen ausdenken. Ansonsten bleibt sie aber im Zwinger. Klingt bisschen grausam, aber es funktioniert ganz gut.

So lebe ich sehr glücklich und zufrieden und akzeptiere diese Seite von mir, die zweifelsohne Teil von mir ist, nicht. Ich akzeptiere aber auch nicht, dass ich fast süchtig nach Kinderriegeln und Rafaello bin. Ich esse es einfach nicht, weil ich sonst fett werde...unterm Strich fahre ich damit um einiges besser, als dem Verlangen nachzugeben. Wenn man fett glücklich wird, soll man das Zeug halt essen, bis man platzt. Ich bleibe so und bin glücklich.

Ich denke du solltest einfach akzeptieren, dass es Leute gibt, die sich nicht akzeptieren und das nicht als all zu großes Problem interpretieren.

Zartbitter
30.07.2012, 07:42
Original von pampersguy
Es gibt einfach Sachen, die mögen Frauen bei Männern sehr oft und das ist schlicht und ergreifend evolutionär bedingt. Das ändert sich vielleicht irgendwann. Derzeit ist es aber so, dass viele Frauen

-Geld
-Macht
-physische Stärke
-psychische Stärke

bei einem Mann höchst attraktiv finden.



Hallole,

wann hast du die Erfahrungen gemacht? Du hast kein Alter angegeben, aber nachdem, was du schreibst, tippe ich drauf, dass du im Ruhestand bist. Ich denke, dass du vielleicht bei älteren Damen über 70 Recht hast. In meiner Generation (ich bin 40) ist das anders. Wir jüngeren Menschen sind in einer Zeit des Wohlstands aufgewachsen und legen auf das Versorgtsein weniger Wert.

In der Tat war das wohl zu Beginn der BRD anders. Ich habe mal eine Statistik gesehen, dass die Menschen vor 50 Jahren meist innerhalb der gleichen Schicht die Partner suchten. Damals spielte allerdings die Herkunftsfamilie dieselbe Rolle wie der eigene Verdienst. Eine Tochter aus einer Familie mit eigenem Unternehmen konnte also durchaus mit einem Mann, dessen Eltern gut bezahlte Beamte waren, liebäugeln, selbst wenn sie und er noch nichts verdienten.

Heute ist das Geld wohl kaum mehr wichtig, sagen Statistiken. Die Schichtendogamie wurde von der Bildungsendogamie abgelöst. Ich will nicht sagen, dass das besser ist, aber heute hat beispielsweise ein Freier Journalist, der einen Abschluss in Politikwissenschaft besitzt, aber dessen Eltern Sozialrente bekommen, während er gerade mal 800 Euro im Monat durchschnitlich verdient, eine ganz gute Chance, dass sich eine Diplom-Architektin mit florierendem Büro für ihn interessiert. Dabei ist auch egal, ob der Mann besonders viel Kraft hat. Es kommt also eher auf das Diplom oder die Promotion an als auf die Muskulatur.

Geld spielt gesellschaftsweit gesehen keine große Rolle mehr bei der Partnerwahl, auch wenn du selbst da vielleicht in deiner Jugend andere Erfahrungen gemacht hast. Die Zeiten haben sich aber geändert.

Ich denke nicht, dass solche Änderungen evolutionsbiologisch erklärt werden müssen. Es sind gesellschaftliche Veränderungen. Die gehen viel schneller.

Liebe Grüße!
Zartbitter

PS: Ich will die Frauen über 70 nicht als geldfixiert darstellen. Ich könnte mir denken, dass gerade auch viele Frauen zwischen 70 und 90 die Liebe eines ABs genießen und es umsorgen würden - egal, wie hoch sein Einkommen ist. Viele ältere, verwitwete Frauen freuen sich sicher daran einen jungen oder gleich alten Mann versorgen zu dürfen und dafür Liebe und Erotik geschenkt zu gekommen. Bei den Rentnerinnen spielt wahrscheinlich das Geld bei der Partnerwahl auch nicht mehr die Rolle, die es spielte, als die Frauen jung waren und zum ersten Mal die Liebe fanden. Und ich kann mir denken, dass du auch als AB, der vielleicht keine so große Rente hat und auch wenn du vielleicht körperlich schon von einigen Zipperlein geplagt wirst, immer noch eine liebe Frau finden kannst.

pampersguy
30.07.2012, 23:03
Ich bin nicht im Ruhestand :P

Meine Aussage beruht auf eigenen Beobachten und denen von Freunden und Bekannten. Da mögen Statistiken gegen sprechen. Das ist dann halt so.

Zartbitter
31.07.2012, 13:26
Hallole Pampersguy,

dann scheinst du in deinem Bekanntenkreis hauptsächlich Dinosaurierinnen zu haben. Wäre es da nicht besser, statt dich selbst und deine Wünsche zu leugnen nach Frauen zu sehen, die die Evolution zum Menschen schon hinter sich haben? Zumindest ich kenne genug Frauen, die als Partner weder Geldsäcke noch Muskelprotze favorisieren ;-)

ruft Zartbitter

pampersguy
31.07.2012, 14:36
Joa, die Ferrari- und Porschefrauen suche ich sowieso nicht. Ich habe welche kennengelernt, die eigentlich nur an solchen Typen interessiert sind und sich aber auch auf Normalos einlassen könnten, wenn da wenigstens die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich dieser Normalozustand in absehbarer Zeit in den Ferrarizustand erheben wird.

Ich sage ja auch nicht, dass Geld, Macht und Stärke die einzigen Kriterien wären. Aber sie sind fast immer ein wichtiges Kriterium.

Dann kennen wir halt unterschiedliche Leute...vielleicht machen wir mal eine Art Austausch, damit wir mal andere kennenlernen :idee:.

Ich würde auch nie eine Freundin/Frau haben wollen, die so aufs Materielle fixiert ist.

sushkatz
31.07.2012, 19:30
Ich melde mich dann mal auch zu Wort
Aaaalso.

Ich bin auch glücklich in einer Beziehung und meine Freundin wusste damals noch nichts davon das es Menschen wie uns gibt und ich hab ihr nach und nach erklärt warum und wieso. Ich hab ihr gesagt das sie mich gern über das Thema ausfragen kann.

Ich hab ihr auch die zeit gegeben alles zu verarbeiten.

Sie hat dann irgendwann auch selbst ausprobiert Windeln zu tragen aber für sie ist das nichts.


Ist auch okay finde ich und joa.
Ich bin bis heute glücklich und meine Freundin findet das ich mit meinem "Airbag" zuckersüß aussehe.

Offtopic: Werde mir dann mal in nächster zeit die Fabine bestellen weil die riiiiichtig süß und kuschelig aussehen



So.
Und warum hier so wenig leute darüber schreiben weiß ich auch nicht. Aber ich denke mal das die meisten die Singles unter uns nicht verletzten und verunsichern wollen.

Zartbitter
01.08.2012, 08:07
Original von pampersguy
Joa, die Ferrari- und Porschefrauen suche ich sowieso nicht. Ich habe welche kennengelernt, die eigentlich nur an solchen Typen interessiert sind und sich aber auch auf Normalos einlassen könnten, wenn da wenigstens die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich dieser Normalozustand in absehbarer Zeit in den Ferrarizustand erheben wird.



Ferraris? Ich kenne weder Frauen noch Männer mit Ferraris, aber ich kann mir schon vorstellen, dass deine Ferrari fahrenden weiblichen Bekannten auch Ferrari fahrende Männer suchen, denn da wissen sie wenigstens, dass der geliebte Mann Geschwindigkeiten erträgt und dass der Liebste ihnen nicht gleich in der Kurve aufs Leder erbricht. Für mich wäre das ja nix. Ich habe auch keinen Ferrari, nicht mal einen Lamborgini! Was sind deine Freundinnen denn von Beruf?

Dass Ferrari- und Porschefrauen kein AB suchen ist schon klar, denn wenn die Windel mal ausläuft... Katastrophe! Damit ist dann das Auto und Lebensglück ruiniert!

Komisch ist es schon, dass die Frage des Autos so wichtig ist bei der Liebe. Bei mir war das auch so. Über 20 Jahre lang war ich überzeugt, dass Autofahrer primitive Männer sind. Doch dann lernte ich Janbaby in einem klappernden Fiesta kennen und lieben ...

Meine Eltern waren platt: Ihre Tochter verliebt sich in einem Mann mit Auto? Aber es geschehen Wunder - und ab und an lässt sich vielleicht auch die Ferraribesitzerin vom Bahncardinhaber betören!

Meine Empfehlung an ABs: Sucht euch statt Porschefrauen lieber Frauen, die Busse und Bahnen benützen oder wenistens solche mit einem Fiat Panda Mami mit abwaschbaren Bezügen! Außerdem haben diese Frauen wahrscheinlich wegen der geringeren Mobilitätskosten auch mehr Geld euch Frotteehöschen und Schnullis zu kaufen.

Grüßle!
Zartbitter

Tifa
01.08.2012, 18:36
Original von Zartbitter
Hallole Pampersguy,

dann scheinst du in deinem Bekanntenkreis hauptsächlich Dinosaurierinnen zu haben. Wäre es da nicht besser, statt dich selbst und deine Wünsche zu leugnen nach Frauen zu sehen, die die Evolution zum Menschen schon hinter sich haben? Zumindest ich kenne genug Frauen, die als Partner weder Geldsäcke noch Muskelprotze favorisieren ;-)

ruft Zartbitter

:D

Ich wäre gar nicht hier, hätte mich nicht jemand (auch immer noch hier angemeldet :) ) nicht mal angesprochen auf so spannende Sachen wie Windeln.

Besitzt auch ebenfalls weder eine Luxus-Automarke und an protzige Muskeln kann ich mich auch nicht erinnern.

Mein Langzeitpartner kam vor 14 Jahren auch im klapprigen Fiesta an. Ich dache "wow, der hat noch Stil und macht mir immer die Autotür auf" Dabei war die einfach kaputt ;). Ich fand ich trotzdem toll.

Mein einziges Muss-Kriterium im Leben war und ist - aktive Synapsentätigkeit. Ansonsten bin ich viel zu neugierig um nicht mal verschiedene...Perspektiven ausprobieren zu wollen.

pampersguy
02.08.2012, 20:33
Original von Zartbitter

Original von pampersguy
Joa, die Ferrari- und Porschefrauen suche ich sowieso nicht. Ich habe welche kennengelernt, die eigentlich nur an solchen Typen interessiert sind und sich aber auch auf Normalos einlassen könnten, wenn da wenigstens die Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich dieser Normalozustand in absehbarer Zeit in den Ferrarizustand erheben wird.



Ferraris? Ich kenne weder Frauen noch Männer mit Ferraris, aber ich kann mir schon vorstellen, dass deine Ferrari fahrenden weiblichen Bekannten auch Ferrari fahrende Männer suchen, denn da wissen sie wenigstens, dass der geliebte Mann Geschwindigkeiten erträgt und dass der Liebste ihnen nicht gleich in der Kurve aufs Leder erbricht. Für mich wäre das ja nix. Ich habe auch keinen Ferrari, nicht mal einen Lamborgini! Was sind deine Freundinnen denn von Beruf?


Mit Ferrari- und Porschefrauen meinte ich jene Frauen, die auf Männer mit besagten Vehikeln fixiert sind. Letztlich ist da auch das Auto egal, solange der Saldo stimmt.

janbaby
03.08.2012, 12:01
Kuckuck,
wenn Pampersguy wirklich die von Ihm beschriebene Art von Frauen als repräsentativ ansehen sollte, dann gibt es für ihn noch viel zu entdecken!

Ich empfehle zunächst die Anschaffung eines mindestens 15 Jahre alten Fiestas. Dann klappts auch mit den Mädels. Man trifft dann tolle Frauen, die hoch erfreut sind, wenn man mit rosa Gummihöschen auftaucht und sich mit ihnen über gestrickte Socken oder Altbausanierung unterhält.
Ich hatte ja die Luxusversion Fiesta, in Windelweiß, vielleicht hat das auch geholfen. Er sollte übrigens auf keinen Fall tiefer gelegt sein, darf aber gerne kaputte Stoßdämpfer haben. Spoiler gehen gar nicht, dafür sind Beulen aber echt cool.
Bei mir hats geklappt, eh ich mich versah lag ich auf Zartbitters Bauch und wurde gekuschelt. Hoffentlich nicht nur wegen dem Auto...

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

Ginni
03.08.2012, 13:03
Original von janbaby
Hoffentlich nicht nur wegen dem Auto...



herrlich! :D
jetzt brauch ich erstmal ein taschtuch, um mir die (lach-)tränen aus den augen zu wischen....


mir war übrigens beim erstellen des thread nicht klar, dass autos bereits beim kennenlernen eine so große rolle spielen können... haben materiell-konzentrierte menschen überhaupt zeit (und einen blick) für ab/dl-times?


liebe grüße

Kvetinka
03.08.2012, 13:40
Original von pampersguy

Es gibt eine Seite, die ich nicht auslebe. Warum? Einfach: Ich schaue, was unterm Strich bei rum kommt. Lebe ich es aus, bin ich für einige Zeit sehr zufrieden in diesen Momenten. Danach kommt aber Reue, Scham, fast Selbsthass. Dann kommt alles in die Tonne. 100€ für nix ausgegeben.



Hallo pampersguy,

neben Abstinenz gibt es z.B. bei Alkoholismus auch Therapieformen mit kontrolliertem Trinken. Windeln ließen sich als auch für eine gewisse Zeit im Schrank wegschließen.

LG Jasmina

klopfer
03.08.2012, 13:51
Original von adriaperla

Original von pampersguy

Es gibt eine Seite, die ich nicht auslebe. Warum? Einfach: Ich schaue, was unterm Strich bei rum kommt. Lebe ich es aus, bin ich für einige Zeit sehr zufrieden in diesen Momenten. Danach kommt aber Reue, Scham, fast Selbsthass. Dann kommt alles in die Tonne. 100€ für nix ausgegeben.



Hallo pampersguy,

neben Abstinenz gibt es z.B. bei Alkoholismus auch Therapieformen mit kontrolliertem Trinken. Windeln ließen sich als auch für eine gewisse Zeit im Schrank wegschließen.

LG Jasmina

Nur dass "kontrolliertes Trinken" nicht funktioniert, wenn du nicht wenigstens eine Zeit lang abstinent sein kannst...
Aber Windeln mit einer Suchterkrankung zu vergleichen ist nicht ganz treffend. Z.b. hast Du keinen körperlichen Entzug ohne Windeln und der ist nach ICD-10 notwendig um von einem Abhängigkeitssyndrom zu sprechen.
Du bist nicht süchtig, du hast nen Fetisch... sowas wird, wenn überhaupt, auch unterschiedlich behandelt, ist also nicht vergleichbar.

Kvetinka
03.08.2012, 14:02
Original von klopfer
Aber Windeln mit einer Suchterkrankung zu vergleichen ist nicht ganz treffend. Z.b. hast Du keinen körperlichen Entzug ohne Windeln und der ist nach ICD-10 notwendig um von einem Abhängigkeitssyndrom zu sprechen.


Spielsucht oder Sexsucht sind auch Süchte. Das Belohnungssystem kann auch durch Verhaltensweisen, nicht nur chem. Substanzen stimuliert werden.

klopfer
03.08.2012, 14:30
Original von adriaperla

Original von klopfer
Aber Windeln mit einer Suchterkrankung zu vergleichen ist nicht ganz treffend. Z.b. hast Du keinen körperlichen Entzug ohne Windeln und der ist nach ICD-10 notwendig um von einem Abhängigkeitssyndrom zu sprechen.


Spielsucht oder Sexsucht sind auch Süchte. Das Belohnungssystem kann auch durch Verhaltensweisen, nicht nur chem. Substanzen stimuliert werden.

Ja und diese beiden Süchte erfüllen auch explizit die Definition des ICD-10.

Bei Windeln kenne ich z.B. keinen der nen Kontrollverlust (im Bezug auf die "Dosis") erleidet und sich plötzlich ne ganze Packung auf einmal anziehen muss. Und ich kenne auch niemanden, der, weil er nur ans Windelntragen denkt und alles daran setzt diese "Sucht" zu befriedigen seinen Alltag nicht mehr bewältien kann.

Drehs wie du willst. Die Entschuldigung "Ich bin süchtig nach WIndeln, ich kann nix dafür!" gilt nicht... Das ist übrigens genau der Punkt: Hier wurde empfohlen, mal die eigene Perspektive zu überprüfen. Aber genau das machst Du wieder nicht. Du suchst Entschuldigungen! Hör endlich auf dich zu entschuldigen und sei du selbst, das ist dass, was der Threadstarter wohl sagen wollte.

Auch die andere Aussage zu den Babymädchen in Polen geht in die selbe Richtung: "Wenn der Professor mal wieder nen schlechten Tag hatte..." -also is der Professor schuld, wenn sich jemand nach seiner eigenen Entscheidung nicht wohl fühlt. Genau das selbe Muster wie bei deiner Möchtegern-Sucht-Bemerkung. Sag doch gleich "Ich will keine Schuld haben!" Ist ja auch OK, aber vielleicht trennst du mal die Begriffe "Schuld" und "Verantwortung". Man kann für seine Entscheidungen im Leben sehr wohl Verantwortung übernehmen, ohne Schuldgefühle haben zu müssen.
Gesteh das wenigstens anderen zu, wenn du deine eigene Perspektive schon nicht ändern kannst.

Kvetinka
03.08.2012, 14:36
Original von klopfer
Bei Windeln kenne ich z.B. keinen der nen Kontrollverlust (im Bezug auf die "Dosis") erleidet und sich plötzlich ne ganze Packung auf einmal anziehen muss. Und ich kenne auch niemanden, der, weil er nur ans Windelntragen denkt und alles daran setzt diese "Sucht" zu befriedigen seinen Alltag nicht mehr bewältien kann.


Von Teilzeitwindeltragen zu ständigem Windeltragen zu wechseln, sehe ich schon als Suchtkriterium, nämlich Verkürzung der windelfreien Zeit in Richtung immer mehr.

LH Jasmina

perkolator
03.08.2012, 23:27
Hallo!


Original von klopfer
Nur dass "kontrolliertes Trinken" nicht funktioniert, wenn du nicht wenigstens eine Zeit lang abstinent sein kannst...


Nein. Kontrolliertes Trinken hilft einigen Alkoholikern, die mit der Abstinenz nicht klarkommen. Allerdings ist es auch richtig, dass in den meisten Faellen Abstinenz der richtige Weg ist.

Siehe auch:
Alkoholprobleme: Wie die Tröpfchen-Therapie Trinkern hilft (http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/alkoholentzug-kontrolliertes-trinken-ist-besser-als-abstinenz-a-844209.html)

Lebensinsel
04.08.2012, 13:20
Wir kommen zwar vom Thema ab, aber ich halte aus meiner Erfahrung heraus von der Tröpfchen-Therapie nichts. Das mag in Einzelfällen evtl. ein Weg sein, wo die körperliche Abhängigkeit sehr ausgeprägt ist (ähnlich wie bei Benutzern harter Drogen). Aber ansonsten dürfte es genauso wenig funktionieren, als wenn ein starker Raucher versucht, nur noch 5 Zigaretten am Tag zu rauchen. Und dazwischen? Schmacht schieben und alle 5 Minuten auf die Uhr schauen, wann es endlich die nächte "erlaubte" gibt.

beebee
04.08.2012, 16:32
Sooooo OT ist es vielleicht gar nicht - immerhin hat man mittels Alkohol schon mal zwei Perspektiven zugleich ...!

Tifa
07.09.2012, 00:20
Ich finde, Fetische und Süchte sind nicht einmal miteinander verwandt, selbst wenn sie sich ähnlich sehen mögen.

Der Verlauf ist auch oft entgegengesetzt. Es fehlt beim Fetisch meist der Aspekt "Schaden".

Aber wahrscheinlich können alle Worte der Welt niemand zwingen sich selbst annzunehmen.

Ich "überhörte" neulich mal eine Konversation zwischen zwei Jungs die zu einer professionellen Tranztruppe gehörten. Mitte 20, durchtrainiert und beide sehr gutaussehend. Der eine klagte seinem Freund, er wäre immer so unsicher wenn Leute ihn ansehen auf der Straße...was die da wohl sehen würden (einen gutaussehenden jungen Kerl...dachte ich..) ...er wäre sich nicht sicher ob die nicht schlecht über ihn denken würden.

Machste nix. Wenn es im Kopf ist, ist es im Kopf und ob es nun wirklich so ist oder nicht. Was unser Kopf uns sagt, glauben wir erstmal...

DaddyMicha
07.09.2012, 05:29
Hallöchen!

Nun ich denke eine "allwissende" Antwort wird es nicht geben, aber ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass ich ich in allen meinen Beziehungen relativ offen mit meiner Leidenschaft umgegangen bin und keine meiner Partnerinnen ein Problem damit hatte. im Gegenteil, es hat die Beziehung eigentlich noch intensiver gemacht. Alle haben diese Leidenschaft auch für sich entdeckt und sie mit mir zusammen genossen...
Ich denke es ist oft eher ein Problem der Kommunikation. Wie rücke ich mit der Sprache raus? Auch das war bei mir immer unterschiedlich. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man dem Partner es langsam, humorvoll und spielerisch in Etappen an dieses Thema heranführt, ist es in guter Weg.. Ich teste es unverdächtig an, und wie gesagt, immer mit Humor und dann bin ich Stück für Stück weiter gegangen...Ich überrasche mit kleinen Sachen und baue diese z.B. mit ein beim kuscheln , Schmusen oder Sex... Wenn man sich liebt, sollte es dem Partner eigentlich leichter fallen offen zu sein für die Bedürfnisse des Partners.
Ein Beispiel: Es gab da als ich so 11 Jahre war ein Mädchen, in das ich verliebt war. Sie war 4 Jahre älter, immer bei Verwandten bei uns in der Nähe ab und zu zu Besuch..Wir freundeten uns schnell an, da sie für mich auch ähnlich empfand... Irgendwann knutschten wir dann auch(ich war etwas frühreif zugegeben)..immer wenn Sie zu Besuch war, trafen wir uns meistens, das ging Jahre so.... Jahre später nahm sie mir die Unschuld...meine Leidenschaft hatte ich ihr bis dato nicht gebeichtet, da ich mich zu diesem Zeitpunkt dafür irgendwie auch schämte und ich dachte, sie könnte es als "Schwäche" ansehen und mich auslachen oder unsere so schöne "Ab und zu Knutschbeziehung" beenden oder mich gar vor anderen bloßstellen.. Ich denke das Gefühl kennen viele... Irgendwann wurden wir "Erwachsen" und jeder ging so seinen Weg. Wir haben uns aber nie so richtig aus den Augen verloren und immer mal gesehen, gequatscht uns an alte Zeiten erinnert.. aus heutiger Sicht weiss ich von Ihr, dass Ihre Gefühle für mich nie so richtig aufgehört haben... Es gab eine Zeit viele Jahre später, in der ich wieder solo war und wir uns trafen.. Sie lud mich zu sich ein und irgendwann kamen wir uns wieder näher... Ich testete sie an und bekam positive hoffnungsvolle Reaktionen... irgendwann brachte ich ein paar Sachen mit, denn sie war auch Neugierig geworden und Sie war geflasht... leider kam eine lange Beziehung zwischen uns nicht zustande...Auch heute sind wir noch im regelmäßigen Kontakt und sie schriebt mit mir gern über das Thema per SMS...
Einmal sagte sie mir: "Mensch, Warum hast Du mir das nicht früher erzählt?"..


Ich hoffe , dass mein Beitrag vielen Mut macht , die vielleicht denken bei Ihrem Partner auf Ablehnung zu stoßen, wenn sie sich outen. Habt Mut und macht langsam ;o)!

Herzliche Grüße

Micha

Windelharald
07.09.2012, 08:57
Original von Tifa
Ich finde, Fetische und Süchte sind nicht einmal miteinander verwandt, ...

Der Verlauf ist auch oft entgegengesetzt. Es fehlt beim Fetisch meist der Aspekt "Schaden".



Stimmt meiner Ansicht nach nur bedingt, denn wenn der Fetisch voll Besitz von der Person nimmt, dann kann das so weit gehen, dass kein Partner gefunden werden kann bzw, dass gar keine Sozialkontakte mehr stattfinden können. Das ist dann ein Zustand, der einer Psychose gleicht und für den Betroffenen schadhaft (=leidet drunter)

Ich finde es ist wie beim Alk und beim Kiffen:
Entweder es reisst einen runter oder nicht. Die einen werden süchtig und zerstören ihr Leben, die anderen trinken gemütlich ab und zu mal was und brauchen nicht mehr. In zweiterem Falle ist es auch nicht schädlich.

Meine 2 cent

beebee
07.09.2012, 10:02
Bei der Frage "sind Fetische wie Süchte?" hab ich das Gefühl - sie sind es nicht selbst, aber sobald ich denke "sie sind eine schädliche Sucht" - ab dann funktioniert es wirklich wie eine Sucht ...


Aber wahrscheinlich können alle Worte der Welt niemand zwingen sich selbst annzunehmen.

Wie es der Zufall will, hab ich grad vor paar Tagen den allerschönsten Text über Selbst-Annahme gelesen ....

Er stammt eigentlich aus einem indischen spirituellen Buch, über Meditation etc... - und ja, ich erwartete das Übliche: in mich schauen, und dann spirituell an sich arbeiten, um "schlechte Teile" zu verbessern - aber da hatte es eine Pointe, die ich so nicht erwartet hatte :-)

Viel Vergnügen damit!

Vielleicht hilft es besonders vielen, die sich mit ihrer "Fetischseite" sehr herum quälen ...

Es ist etwas lang - aber es lohnt sich :-)
Ich hab es als 3 PDFs angehängt - weil nur 24KB pro Datei gehen.

Tifa
07.09.2012, 14:32
Original von Windelharald

Original von Tifa
Ich finde, Fetische und Süchte sind nicht einmal miteinander verwandt, ...

Der Verlauf ist auch oft entgegengesetzt. Es fehlt beim Fetisch meist der Aspekt "Schaden".



Stimmt meiner Ansicht nach nur bedingt, denn wenn der Fetisch voll Besitz von der Person nimmt, dann kann das so weit gehen, dass kein Partner gefunden werden kann bzw, dass gar keine Sozialkontakte mehr stattfinden können. Das ist dann ein Zustand, der einer Psychose gleicht und für den Betroffenen schadhaft (=leidet drunter)

Ich finde es ist wie beim Alk und beim Kiffen:
Entweder es reisst einen runter oder nicht. Die einen werden süchtig und zerstören ihr Leben, die anderen trinken gemütlich ab und zu mal was und brauchen nicht mehr. In zweiterem Falle ist es auch nicht schädlich.

Meine 2 cent

Ähm...ja.

Ich kenne Windelfetischisten, so richtig persönlich und nah ;) Und ich kenne Dauer-Kiffer und Alkis. (wobei ja auch beides auftreten könnte*g).

Die Windelfetischsiten leben ihr individuelles Leben. Sie haben ab und zu den Drang mal Windeln zu tragen oder ihren AB-Fetisch auszuleben. Und Punkt. Danachziehen sie sie aus, oder auch nicht und leben weiter ihr Leben. Und lassen ihren Fetisch mal mehr, mal weniger mitlaufen. Wie andere Fetischisten eben auch. Fußfetischisten können auch Bankangestellte mit liebevoller Beziehung sein. Why not?

Die Alkoholiker und Dauerkiffer sind am Ende dauerbreit, schaden ihrem Körper ihrem Hirn, schaden durch ihren Konsum ihren Liebsten und ihrem gesamten Umfeld, ziehen sich zwangsläufig diverse Komorbiditäten an Land und machen starke Persönlichkeitsveränderungen durch.

Ich kenne niemand dessen Persönlichkeit sich durch das Windeltragen oder AB-Sein verändert hätte.

Aber ehrlich - wer das Recht auf seine Traurigkeit und seine Psychosen haben will, der hat das ja auch. Wer sich in seinem Elend ergehen will, warum man nun ausgerechnet Windelfetischist geworden ist - der hat das Recht dazu. Wer sich permanent mit anderen vergleichen will und wer das Gefühl hat so ein Windeltragen oder Nuki-Nuckeln richtiget schon enormen Schaden an...der darf sichd as von niemand verbieten lassen. :)

Ich will das gar nicht bewerten. ich kann nur schreiben, machmal will ich meine ganzen Tourettis und ADHSler knutschen, weil die mit aller Kraft ein gutes Leben für sich durchsetzen. Weil die, obwohl es schwer ist, wenn man ständig rumzuckt oder es schwerfällt die Bienchen im Kopf im Bienenstock zusammen zu halten - Dinge tun, raus gehen, ihr Leben leben und Mut haben. Und das ist nicht wegtherapierbar.

Und doch ne Bewertung: ich glaube, wenn du ein 19 jähriger Junge bist an dem es ständig zuckt und ruckelt und der das nicht kontrollieren kann und der sich trotzdem dem ganzen Datingzirkung stellt und trotzdem raus geht und die Mädels mit 100 Mal mehr Charm erobern muss als die Jungs die eben nicht zucken...dann willst du nichts mehr im Leben als mit einem Windelfetischisten tauschen...

pampersguy
07.09.2012, 15:13
Viele erleben die Neigung ja "wie" eine Sucht. Ein Drang, gegen den man erstmal nichts tun kann und ihn so natürlich zu haben scheint wie ein Appetitgefühl nach Schokolade.

So ungefähr fühlt sich ja auch der Alkoholiker. Der Alkoholiker weiß aber, dass er Alkoholiker wohl nie geworden wäre, hätte er diese klaren Fläschen nie angerührt...

Beim Fetisch ist das eher frühkindlich veranlagt oder anderweitig verursacht durch einschneidende Erlebnisse.

Also in der Ursache verschieden, im Gefühl ganz ähnlich und im Resultat kann sich jeder vernünftige Mensch hier vorstellen, dass es auch dort Parallelen gibt: Wer nur noch für seine AB-Seite lebt, nicht mehr ohne Windeln kann, sich inkontinent trainiert hat der kann nicht mehr so am sozialen Leben teilnehmen, wie jemand der es eben nicht tut. Da kann man auf die böse Gesellschaft schimpfen, wie böse die sind. Aber das ändert ja nichts.

Ich kann mich z.B. nicht selbst belügen und andere nicht belügen mit dem ganzen Fetischkram.

Lebensinsel
07.09.2012, 19:56
Original von beebee:
Wie es der Zufall will, hab ich grad vor paar Tagen den allerschönsten Text über Selbst-Annahme gelesen .... Er stammt eigentlich aus einem indischen spirituellen Buch, über Meditation etc... - und ja, ich erwartete das Übliche: in mich schauen, und dann spirituell an sich arbeiten, um "schlechte Teile" zu verbessern - aber da hatte es eine Pointe, die ich so nicht erwartet hatte :-)
Die indischen Gurus sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Was Herr Baghwan Shree Rajneesh, genannt "Osho" (1931-1990) so von sich gibt, mag ein Körnchen Wahrheit beinhalten, aber auch nur zu einem Teil. Natürlich muss man den Hintergrund sehen: Die Osho-Bewegung war ein Sexkult, wie es noch keinen vorher gab. So besaß Osho zu Lebzeiten 50 Rolls-Royces, und alle, die ihn anbeteten mussten sich rot kleiden (vor allem die Frauen). So galt die Devise: "Alles ist erlaubt, störe dich nicht daran, was die anderen sagen." Das mag manchmal hilfreich sein, aber es ist auch ein Sprungbrett zur Verantwortungslosigkeit, und "sich-gehen-lassen".

Das Weghabenwollen einer Sucht/eines Problems ist das eine. Aber was kommt danach? Was tun wir stattdessen? Mit jedem Aufgeben einer Gewohnheit entsteht eine Mangel, eine Leere, ein Loch. Wenn dem kein Lernprozess folgt, ist das ganze zum Scheitern verurteilt. Anstelle des Mangels brauchen wir eine neue Sinnhaftigkeit, Lösungsmöglichkeiten, Ideen und Kreativität, um nicht mehr fremdgesteuert (von Problemen und/oder Süchten) diesen ausgeliefert zu sein. Das sollte man sich schon im Vorfeld überlegen.

Am besten geht es damit, Verantwortung zu übernehmen, neue Strukturen zu schaffen, in unserer Lebensführung wieder autark zu werden, neue, vernünftige Muster zu entwickeln und einen erfüllten Lebensstil. Oft ist das allein nicht zu schaffen. Man braucht zumindest einen "Verbündeten".

beebee
07.09.2012, 20:24
liebe Lebensinsel - nur kurz, damit es nicht OT ist ...

Ja, mir ist bekannt, dass Osho der Bhagwan ist - aber der Mann hat eine Art, das Leben zu beschreiben, die mich sehr berührt - daher habe ich mich für mich entschlossen: ja, ich lese das gern.

"Aber was kommt danach? Was tun wir stattdessen?" fragst Du.
Osho schreibt ja: Jeder hat seine eigene unbekannte Art des Aufblühens, sobald er bewusst geworden ist. Du kannst es nicht wissen, was du sein wirst. Warte einfach ab!

- und ja, auch das ist genug und richtig für mich :-)


P.S.: Grad heut bin ich durch Stadtroda gewandert - welche Schönheit einer alten Stadt an einem kleinen Flüßchen! ein Bilderbuch in 3D! - und da war auch ein ganz kleines hutzeliges Häuschen mit Aushangzettel im Fenster, das waren die Siebenttagsadventisten von Stadtroda ... da fielst du mir dann ein.

Tifa
07.09.2012, 22:42
Original von pampersguy
..

Beim Fetisch ist das eher frühkindlich veranlagt oder anderweitig verursacht durch einschneidende Erlebnisse.



Ich kann mich z.B. nicht selbst belügen und andere nicht belügen mit dem ganzen Fetischkram.

Du kannst aber auch für andere keine Bewertungen machen...so wie ich nicht bewerten kann ob du nun sonderlich stark leidest oder nicht. Einige hier schreien ja ihr Leid raus, da weiß man es dann. Geh einfach mal davon aus, dass die Mehrheit Spaß damit hat und auch nicht in Extreme verfällt. Mal Zeiten hat die intensiv sind und mal Zeiten hat in denen das alles keine Rolle spielt oder eine sehr geringe. Und immer auch ein volles Leben dazu hat.

Was genau einen Fetisch verursacht ist nicht geklärt. AB-Sein wird sicher frühkindliche Auslöser haben, da gehe ich klar mit.
Fetische...nun ja, nur weil Windeln "anrüchig*g" sind heißt das nicht, dass sie im Prinzip anderen Mustern folgen wie Füße, Seidentücher, Leder...und was es sonst noch für Fetische gibt. Es wird ein Gegenstand, ein Material erotisiert. Und dass man etwas erotisieren kann, was sehr nah am Körper und an den entsprechenden Regionen ist, liegt ja auf der Hand.

Natürlich ist ein Fetisch ein Druckabbaumittel. Das ist eine Sucht auch. Aber wir sind haben ja seit Freud gelernt, dass man - unschädliche -! Druckabbaumittel durchaus nutzen darf und sogar soll, wenn sie nützlich sind. Und nicht wie der gute Freud meinte, dass nur die Kunst alleine als Mittel erlaubt ist ;) Heute geht schon auch die Kunst des Windeltragens...


Nochmal - ich will niemand überzeugen der für sich schon eine Überzeugung gefunden hat. Das bleibt bei jedem selbst. Und das kann kein anderer ändern. Das weiß ich selbst. Wer sich schlecht fühlen will, der wird sich eben schlecht fühlen. U.a. ist das eine Lektion die ich auch hier gelernt habe.

Mir geht es eher darum, dass ich auch einen Standpunkt haben darf, der davon abweicht. Von Extremen und von sehr viel Leid durch eine - für mich persönlich - harmlose und schadlose Windelleidenschaft oder AB-Sein. Ich habe nun mal mit vielen Menschen zu tun, die dauerhaft und unwiederbringlich mit ganz anderen Dingen umgehen müssen. Und die das auch tun und auch gut tun.

Ich schreibe ja auch nicht als Außenstehende. Ich bin hier nicht, weil ich Studien betreibe. Und wenn ich morgen selbst Lust hätte einen Windel anzuziehen dann tue ich das einfach. Ziehe sie an, ziehe sie aus - und mein Leben geht normal weiter.

Wenn ich morgen Lust habe mich zu zudröhnen oder wegzuknallen mit Alkohol tue ich das sehr wahrscheinlich nicht. Weil ich hinterher, 3 Tage krank bin und währenddessen nicht mehr kontrollieren kann was ich mir und anderen antue.

Ich sehe da keinen Zusammenhang. Ich persönlich!

Gwynhwyfer
08.09.2012, 00:24
Könnte es vielleicht sein, dass du den Zusammenhang bewusst nicht sehen willst, da du hinsichtlich des Drogenmissbrauchs mit den "besten" Beispielen zu tun hast ?
Beziehungsweise das Eine von der lockeren Seite betrachtest und beim Anderen die Extreme.

Sei nur mal so dahingestellt, für mich gibt es die Verbindung einfach, da jenachdem wie stark die "Sucht" ausgeprägt ist, man sich im Endeffekt einfach immer schadet.
Direkt schadet man sich vielleicht nicht, außer man vernachlässigt evtl die Körperhygiene o.Ä. (sollte aber kein Problem sein, siehe Großteil der Inkos).
Aber jenachdem auf was man grob gesagt vielleicht steht belästigt man Außenstehende; reibt es Ihnen zu deutlich unter die Nase, provoziert mit Absicht, kümmert sich vllt nicht drum oder erregt einfach nur ekel.
Als Schlussfolgerung wird die Person mehr oder weniger ausgegrenzt, bzw findet vielleicht dadurch nicht wirklich einen Partner, kriegt psychische Probleme und leidet am Ende auch dadrunter.
Hinzu kommt, dass Personen die unter den "Hilfsmitteln" (was sie ja eigentlich sind) leiden, sich durch solche Dinge noch ausgestoßener fühlen oft.

Im Umkehrschluss ist kein Kiffer 3 Tage lang breit... (ohne die Diskussion jetzt aufzuwerfen obs schädlich ist oder nicht).
Bzgl Alk, alter Spruch: Wer saufen kann, kann auch arbeiten; tun die meisten dann auch.
Wobei 1 Bier abends macht nada, 1 Glas Rotwein ist gesund dazu.
1 Tüte... wie man will, aber am nächsten Tag, bzw nach ein paar Stunden schon ist man wieder normal.
Nur beides mischen sollte man evtl nicht *hust*. selbst in geringen Mengen, so als Anmerkung ;)

Zumindest ist Genuss und Rausch (schlussfolgernd eine Sucht) immer ein Unterschied, abgesehen von manchen Sachen.
Behinderungen sind eine andere Sache, umso mehr ist es bewundernswert, wenn man dann über seinen Schatten springen kann.



so far... lg

Treibhauseffekt
08.09.2012, 01:49
Hmmmm, interessant,

Kann es sein, das an der stelle zwar sicher die begriffe, psychische wie physische Abhängigkeit zwar verinnerlicht sind? Soll heissen, es gibt ja schon den Wunsch, bei einigen von windeln gar physisch abhaengig zu sein... Sucht ist ja nix weiter als abhaengigkeit, nur das sich eine sucht ja auch mehr oder weniger ergibt, ohne das der wunsch zu einer solchen abhaengigkeit vorhanden gewesen waere,... Ich kann mir hier grad gut vorstellen, das da ein unterschied besteht, Zwischen einer Ungewollten und einer gewollten abhaengigkeit. Interessant finde ich hier den aspekt, das vor einer gewuenschten physischen abhaengigkeit ja durch aus auch eine art emotionale Abhaengigkeit besteht, welche ja erst den ungewoehnlichen Wunsch zur koerperlichen Abhaengigkeit einleitet. Aber ist das jetzt eine Sucht, ich tu mich da grad schwer mit, gibt es denn auch den begriff " emotionale Sucht" quasi als ergaenzung, oder bildet sich hier nicht sogar schon eine andere Form aus, welche mehr als psychose mit dem ziel der selbstschaedigung verstanden werden kann, was aber dann damit ja wieder keine sucht in dem sinne waere, als stichwort seien da die amputees genannt, welche durch emotionellen oft auch sexuellen drang, sich gezwunuzgen sehen, sich Koerperteile abnehmenlassen zu muessen, um gluecklich zu werden, eine sucht laege an der stelle sicher nicht vor, wie man es in klassischen sinn kennt,,.
So komme nun zu den Schluss, das man Abhaengigkeit dann eher doch nicht immer gleichsetzen kann mit Sucht.



Darueber hinaus fand ich tifa's Gedanken hier recht interessant.... Sie bringt zu diesen thema tatsaechlich eigene perspektiven die als begruendung fuer den punkt "Sucht" funktioniert
Auch wenn ich nicht ganz so ein fan von den Sigmund F. Bin da ich denke, das es sich der Siggi zu oft zu leicht gemacht hat

Lg

Tifa
08.09.2012, 02:02
Ich weiß nicht. Es ist einfach nicht mein Job Leute von ihrem Leid zu befreien. Wenn sie das so erleben, erleben sie das eben so. *schulterzuck.

Ich denke mir es wird auch einfacher für manche sein, zu sagen - es ist natürlich mein Fetischismus der verhindert dass eine tolle Beziehung führe, als mal genau hinzu sehen, was da noch so ist, was das verhindert. Aber dann hat das eben auch eine Funktion.

Spannend finde ich, dass es ein Hetenproblem ist. Und zwar vor allem eines von männlichen Heterosexuellen.

Bei den schwulen Jungs scheint das alles nicht so viel Leid auszulösen und auch die Partnersuche ncht so sehr einzuschränken?
Unter Lesben und Bi-Mädels ist das auch nicht so dramatisch mit den Fetischen und den Vorlieben und Ticks.

Liegt das Problem am Ende bei meinen heterosexuellen Geschlechtsgenossinnen? Sind die Mädels verklemmt und engstirnig? Oder die Jungs nicht lässig genug das gut zu verkaufen?

Habe ich das richtig verstanden, das einzige, große Problem der Hetenjungs liegt darin, dass einige glauben, sie würden keine befriedigende Partnschaft eingehen können?

Gwynhwyfer
08.09.2012, 05:19
Allgemein betrachtet, eher nicht, vieles ist gesselschaftlich akzeptiert und wird nichtmehr in dunklen Kämmerchen praktiziert.
Die meisten Sachen sind enttabuisiert, manche mehr, manche weniger.

Privat aus meiner Erfahrung, jeder in meinem Freundeskreis ist recht offen, es kommt nur auf den Grad an inwieweit es das Leben beeinflusst, bei hetero- sowieso homosexuellen.
Homosexuelle Männer kenne ich nicht wirklich viele privat, nur Lesben, diese sind evtl ein wenig direkter. Sie sagen genau was ihnen gefällt und was garnicht geht schon am Anfang.

Letztendlich kommt es auf die Gruppe von Leuten an, welche du betrachtest. Sogesehen ist es auf dem Land eher "prüde". Indirekt sind es aber die "Schlimmsten", die Alles nur im Dunkeln machen und es sich nicht eingestehen, bis hin zu Inzest.... 4 fun, wobei die Studien inzwischen auch schon ein wenig veraltet sind.
Globalisieren... no comment



Original von Treibhauseffekt
[...]So komme nun zu den Schluss, das man Abhaengigkeit dann eher doch nicht immer gleichsetzen kann mit Sucht.


Sucht = Abhängigkeit, ersteres nur ein veralteter Begriff, was wiederrum das Angewiesensein auf Verhaltensweisen oder Substanzen ist.
Eine reine physische Abhängigkeit gibt es außerdem nicht wirklich, nach Jahrzehnten kann man davon alleine sprechen.
Es geht immer die psychische Abhängigkeit vorraus; man will sich besser fühlen, warum und durch was auch immer.
Indirekt kommt es dann auf die Festigkeit des Charakters an, abgesehen von Patienten die auf Schmerzmittel o.Ä. angewiesen sind, ob man letzten Endes der Sucht verfällt oder nicht; soll man sich ganz zudröhnen oder nur ab und zu was trinken, einen rauchen, etc(ausgenommen heroin & co, mit einem halbwegs gesunden Menschenverstand greift man die eh nicht an, von Tickets kommt man lustigerweise noch los) - ab und zu das Bedürfnis ausleben von Dingen die man gerne macht oder nonstop alles drauf auslegen.


:)

beebee
08.09.2012, 05:37
Habe ich das richtig verstanden, das einzige, große Problem der Hetenjungs liegt darin, dass einige glauben, sie würden keine befriedigende Partnschaft eingehen können?
Ja, könnte ich so bejahen.

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ich mir "Windeltage" gemacht hab - die manche ziemlich extrem bezeichnen würden - mich aber wohl mit mir und ganz eingetaucht gefühlt hab. Schön und richtig!
Aber - insgesamt - ist mein Leben etwas "schief" geworden ... weil es eigentlich ein Du-Fetisch ist, den ich da hab, ich wollte das alles unter den Augen einer lieben Frau erleben - die Erfahrung, daß ich es einfach so bin, die fehlt mir - dadurch hab ich andre Windeltage erlebt, wo mein Tun mit mir allein nur schal für mich war..


EDIT: mir fällt grad ein spannendes Gedankenexperiment ein: wie sich wohl normale Hetero-sexualität entwickeln würde, wenn es fast kaum Frauen gäbe, um sie zu leben? würde das, was ein wichtiger Teil des Menschen ist, das Liebesleben - nichtgelebt - über die Jahre wie etwas Krankes werden? würde es sich mit der Zeit wie eine Sucht anfühlen, immer wieder mal 'Hand an sich legen' zu müssen ...?


Weiter vorn im Thread fiel der Satz

dann schon eher die Ursachen des Fetisch als Grund fürs Alleinsein
- dem stimme ich sehr zu!

Der Mensch stammt nicht vom Schimpansen ab (das ist falsch, zu kurz geschlossen) - aber er stammt von dem gleichen ab, wovon der Schimpanse abstammt, das ist wahr!
Das Alleinsein stammt nicht vom Fetisch ab - sondern vielmehr von dem, was vor dem Fetisch war.

Und das ist die gute Nachricht! Es wird schon alles, wie es sein soll - vielleicht sogar mit Fetisch :-)

Die These, ob das 'Beziehungsfindeproblem' hauptsächlich im Hetero-Bereich ist, klingt interessant. Ja, es könnte viel am traditionellen Mann-Frau-Rollenbild liegen ('starker Mann' - und wie passen dann Kleinsein & Windeln dazu?). Bei Homosexuellen ist dieses Rollenmuster ja eh schon aufgebrochen.... Oder - weil Homosexuelle "eh schon sexuell anders" sind, fällt es ihnen dann leichter, allgemein offener für weitere sexuelle Andersartigkeiten und Ticks zu sein und es zu genießen :-)

Treibhauseffekt
08.09.2012, 11:19
@Gwynhwyfer
hmmm,
der Begriff Sucht galt bis 1987 als Synonym für das Abhängigkeitssyndrom.. so kann man es Wikipedia entnehmen,,,
desweiteren kann man dort nur schwer Informationen entnehmen,, daher auch meine Gedankenstränge
denn eine genaue Definition, wie du sie ja grad angestrebt hast, ist so einfach wohl leider nicht
ich habe zumindest auf der Schnelle so keine finden können

was ich aber weiss ist;

Sucht ist nicht nur physicher Natur
es gibt nun auch diese psyschiche Sucht
eben eine solche, bei der ein psyschiches Verlangenn nach etwas krankhaft ausgeprägt ist und nur dann gestillt werden kann, wenn der Betroffene es bekommt
meist bezogen auf Substanzen die er dann zu sich nehmen muss

Es gibt aber auch physiche Süchte, bei welchen ein Mensch auf Grund von Krankheit, zwecks der Heilung diverse Medikamente zu sich nehmen muss
wo nun wirklcih kein emmotionales Verlangen nach der Substanz vor der Einnahme in vordergrund stand, aber dennoch daraus, abhängig von der Substanz in Anschluss eine physische Sucht entstehen kann, die sich dadurch bemerkbar macht, das wenn der Medikamentierte, die Substanz absetzen will, weil er sie ja, zwecks abgeschlossenerr Heilung, nicht mehr benötigt, er körperliche Entzugserscheinungen erffährt, die hier klarer Indikator für eine Sucht sind,

ein weiteres interessantes Beispiel ist die Abhängigkeit eines Querschnittsgelähmten Menschen, von seinen Rollstuhl
dieser Mensch, befindet sich zwar in einen Abhängigkeitsverhältnis, welche aber nun nicht als Sucht zu bezeichnen ist....

man kann also erkennen, das erstens
eine Abhängigkeit nicht aufgrund von vorrausgehenden psychichen Verlangen entsteht
noch kann man sagen das eine Abhängigkeit einer Sucht gleich kommt

andersherrum, wie sieht es aus, wenn ein Mensch sich selber eine Verletzung zuziehen will, um in einen solchen Abhängigkeitsverhältnis zu gelangen?
hier würde eindeutig eine psyschiche Komponente vorrauseilen, was dann in Anschluss zu einer solchen Abhängigkeit führt
ich schrieb ja vorher mal, das mich interessiert, in wiefern man solches nun bereits als Sucht bezeichnen kann, oder aber als Psychose?

darüber hinaus denke ich, das bei vielen Windelträger, die es aus freiwilligen Gründen machen, stark auch eine emmotionale Sucht vorliegt, das Verlangen danach sich geborgen zu fühlen, sich in vermeintlichen Schutz zu wiegen, und das ausschliessliche Erlangen dieser Gefühle durch das tragen von Windeln, das hat schon einen solchen Charakter, der einer Sucht sehr ähnlich ist. nur ist dies nun eine Psychiche Sucht?
eine physicher Sucht ist dies sicher nicht!
also suche ich grad nach einen unterschied, zwischen pyschologicher und emotionaler Ebene...

mit der Wikipedia Definition für Sucht ist diese Frage aber nicht beantwortbar!




Original von Treibhauseffekt
[...]So komme nun zu den Schluss, das man Abhaengigkeit dann eher doch nicht immer gleichsetzen kann mit Sucht.


Sucht = Abhängigkeit, ersteres nur ein veralteter Begriff, was wiederrum das Angewiesensein auf Verhaltensweisen oder Substanzen ist.
Eine reine physische Abhängigkeit gibt es außerdem nicht wirklich, nach Jahrzehnten kann man davon alleine sprechen.
Es geht immer die psychische Abhängigkeit vorraus; man will sich besser fühlen, warum und durch was auch immer.
Indirekt kommt es dann auf die Festigkeit des Charakters an, abgesehen von Patienten die auf Schmerzmittel o.Ä. angewiesen sind, ob man letzten Endes der Sucht verfällt oder nicht; soll man sich ganz zudröhnen oder nur ab und zu was trinken, einen rauchen, etc(ausgenommen heroin & co, mit einem halbwegs gesunden Menschenverstand greift man die eh nicht an, von Tickets kommt man lustigerweise noch los) - ab und zu das Bedürfnis ausleben von Dingen die man gerne macht oder nonstop alles drauf auslegen.


:)[/quote]

Gwynhwyfer
08.09.2012, 15:29
Du schmeisst leicht was durcheinander. Wer hat jemals behauptet, dass eine Abhaengigkeit bzgl Fetische physisch sei ?
Und deine Definition: "es gibt nun auch diese psyschiche Sucht eben eine solche, bei der ein psyschiches Verlangenn nach etwas krankhaft ausgeprägt ist und nur dann gestillt werden kann, wenn der Betroffene es bekommt", beschreibt ja genau den zu stark ausgelebten Fetisch, wenn man sich oder Anderen in sonsteiner Weise schadet.
Was ist dann wohl eine emotionale Abhängigkeit (btw umgs Gebrauch).... psychisch.

Ein Rollstuhlfahrer ist nicht krankhaft abhaengig, er ist drauf angewiesen, genauso wie Inkontinente auf bestimmte Hilfsmittel.
Daher fällt dies auch nicht unter das Syndrom, es geht nur drum, wenn man sich in irgendeinerweise dadurch schadet und nicht wenn es sich um eine Notwendigkeit handelt und nein, psy- sowieso physische Verlangen sind nicht notwendig... sofern man den Willen hat, was zu ändern.

Hinsichtlich der Psychose liegst du nicht ganz falsch, es fällt im Endeffekt darunter, bzw wäre eine Begleiterscheinung.
Statistisch gesehen sind sowieso 1/4 der Patienten mit einer endogenen Psychose bei der Erstmanifestation Suchtmittelabhängig, als erfasstes Bsp. Andere psychische sind wohl eher weniger bekannt, aber sind wenn eh nur nebensächlich.


Original von Treibhauseffekt
mit der Wikipedia Definition für Sucht ist diese Frage aber nicht beantwortbar!

Kopf -> Tisch... dann schau doch nicht bei WIki, es gibt wohl weitaus bessere Quellen.

Im Endeffekt muss man selbst wissen, was man sich, seinem Körper, seiner Psyche oder Mitmenschen zumutet, bzw antut.
Die meisten Lebenseinstellungen & Philosophien unterstreichen dies nur.
Z.b. buddhistisch gesehen ist jede Abhängigkeit schädigend, sei sie physisch, psychisch (emotional umgs) oder nur eine zu starke Bindung.
Irgendetwas leidet auch einfach immer drunter, sei es nur Zeit, die man hätte besser nutzen können, anstatt sie egozentrischerweise nur für sich und sein Verlangen zu vergeuden.


lg

Windelharald
08.09.2012, 15:59
Zur Psychose wirds erst, wenn der/die Betroffene nicht mehr am sozialen Leben teilnehmen kann, bzw. keine sozialen Kontakte mehr eingehen oder erhalten kann.
Kann man in einschlägiger Fachliteratur nachlesen.

Weiters werden Psychosen typischerweise von Neurosen, allgemeinen Persönlichkeitsstörungen aber auch von Suchterkrankungen klar abgegrenzt.
Nichtsdestotrotz können Suchtmittel Psychosen begünstigen bzw Schübe auslösen. Genauso kann eine ausgeprägte Neurose ein Anzeiger für ein prämorbides Stadium einer sich entwickelnden Psychose sein.

Kurz, es ist nicht so simpel, wie man sich das landsläufig vorstellt. Mit dem Wort Psychose sollte man also vorsichtig umgehen. ;)

Treibhauseffekt
08.09.2012, 16:35
@Gwynhwyfer

ein Diskutieren ist so nicht möglich, ich werde auch in Zukunft vermeiden auf deine Beiträge einzugehen.


@Windelharald
zumindest wenn es beginnt, den Betroffenen in den von dir angesprochenen Punkten einzuschneiden
Psychosen kommen ja nicht über Nacht, sie schleichen sich ein, an Anfang leidet der Betroffene nichtmal bewusst darunter, bemerkt wird es daher oft erst, wenn es schon arg fortgeschritten ist

darüber hinaus hast du vollkommen recht
man sollte als nicht studiertert Psychologe vorsichtig mit den Umgang solcher Begriffe sein

das gilt aber genau soo für all die anderenn Begriffe auch, so also auch der Begriff "Sucht"

das muss uns aber ja nicht daran hindern, darüber zu diskutieren

LG

pampersguy
08.09.2012, 17:39
@ Tifa:

Ich meine ja auch nur, dass es sicherlich die Leute gibt, die darunter leiden. Das mag die Minderheit sein, aber das Potenzial dazu steckt bestimmt in vielen, die sich halt zügeln! Der Großteil kommt damit wunderbar klar. Die meisten Leute, die Alkohol trinken, kommen ja auch wunderbar damit klar...nur der Bruchteil stürzt ab.

Der Vergleich hinkt zwar vorn und hinten, aber ich denke er sagt dir, was ich meinte :).