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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Offener Umgang und Peinlichkeiten?



WSvenH
14.07.2012, 15:28
Hallo

wie verhindert man, dass es fuer beide peinlich wird, wenn ein erwachsener Windeltraeger auf einen nicht Windeltraeger trifft, und diese Situation so fuer beide erkennbar ist?

ich bin nicht auf Windeln angewiesen, aber ich moechte gerne wann ich will Windel tragen.

Natuerlich gibt es da gewisse Situationen in denen Mitmenschen mit den Windeln konfrontiert werden: Beratung beim Klamottenkauf, Strand, Gemeinschaftsumkleidekabinen.

Ich will aber wirklich niemanden auf die Nerven gehen, der mit meinem Fetisch nix am Hut hat, trotzdem
will ich mein Windelkonsum nicht staendig verstecken muessen.

Wie geht man also am besten mit dem Verkaufspersonal um, das bemerkt das man eine Windel traegt?
Taeuscht man Inkontinenz vor? Oder suggeriert man einfach den nicht naeher spezifizierten "Bedarf" oder eine "Beduerftigkeit"?
Was macht man am Strand?

Wie machen das die Inkos?

lg Sven

janbaby
14.07.2012, 16:45
Kuckuck,

ich bemerke mal wieder die Sehnsucht nach Absolution.

Doch es ist etwas, was man nur mit sich selber klären kann!

Niemand geht es etwas an, welche Art von Unterwäsche man trägt und niemand ist einem Verständnis für einen Fetisch schuldig.

Wenn es einem peinlich ist, lässt man es eben bleiben, oder umgeht Konfrontationen mit Nichtfetischisten. Ich glaube, man nennt das Vernunft...

Inkos haben keine Wahl, auch sie thematisieren ihr Problem nicht unbedingt offensiv gegenüber anderen Menschen, die vielleicht mitleidig oder negativ auf die Windeln reagieren könnten. Leicht ist es für sie bestimmt auch nicht, manchmal vielleicht sogar richtig schmerzlich. Wer möchte schon in der Öffentlichkeit (Fitnesstudio, Schwimmbad, Strand...) belächelt werden.

Ich trage auch Windeln wann und wo ich will, aber ich halte mich zurück mit Zurschaustellungen, dicken Paketen oder gar unangenehmen Ausdünstungen. Ich bin ja nicht inko, sondern einfach begeistert von Windeln. Aber das ist meine Vergnügung und so soll es auch bleiben.

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

Reez
14.07.2012, 16:48
bitte verhindere dass jemand was davon sieht

Du brauchst dich mit dem was du als Unterwäsche trägst ja nicht zu verkriechen. Du darfst unter die Menschen, denn wenn du dich normal benimmst, fällt es auch nicht negativ auf.

Frage: in welcher Situation im Leben würde man mal nur mit solcher Unterwäsche bekleidet sein, so dass andere Leute es sehen müssen?

Im Umkleideraum ginge es um den kurzen Moment wo du in den Trainingsanzug schlüpfst? im Schlafsaal der Clubhütte in dem Moment wo du die Hosen ausziehst um unter die Wolldecke zu kriechen? Das sind kurze Momente, die du geschickt überspielen kannst.

Diejenigen Leute, die trotz deiner normalen Bekleidung doch etwas bemerken müssten wohl vom Fach sein: Entweder haben sie selber aktiv oder passiv mit Windeln zu tun und interpretieren das was sie sehen und hören oder riechen entsprechend. Diese "Fachleute" sind nicht automatisch deine Verbündeten. Sie merken gut ob du provozierst und peinlich sein willst oder ob du wirklich darauf angewiesen bist.

Wenn das Windeltragen für dich etwas sehr "Aufregendes" ist, dann musst du die Öffentlichkeit damit verschonen.

Im öffentlichen Bad zum Beispiel kriegt jemand mit Windeln Schwierigkeiten. Das Publikum macht bei so einem Anblick seine Gedanken. Bei geistig Behinderten gibt es manchmal dieses Problem: es braucht da die gute Zusammenarbeit mit dem Badmeister.

Wenn du aus eigenem Interesse dich in eine ähnliche Situation hineinmanövrierst, dann wirft das Fragen auf, weil etwas an dieser Geschichte faul ist:
Entweder bist du Inko und darfst nicht ins Wasser ohne auch dort entsprechend geschützt zu sein, oder es stimmt etwas nicht mit dir und du solltest an einem solchen Ort nicht sein dürfen, weil du als "Ärgernis erregend" empfunden wirst. So ergeht es auch demjenigen, der halbnackt nur in Unterwäsche an ein Galadinner geht zu dem alle andern Abendgarderobe tragen.

Wenn du beim Kleiderkaufen Beratung brauchst, dann schalte eine windelfreie Stunde ein, in der du diese Beratung konsumieren kannst ohne das Verkaufspersonal mit deinem Lieblingsthema zu konfrontieren.

Gut finde ich deinen Vorsatz nichts tun zu wollen, was jene ärgert, die nix mit diesem Fetisch am Hut haben. Das sollte der Leitsatz für alle sein

Plueschbaby
14.07.2012, 20:58
Jetzt schreibe mal als echte Inko. Da ist so das ich bei Hosen weiß welche Größe ich brauch und die ohne anprobieren im Laden kaufe, das machen wenn überhaupt zu Hause mit frischen Windel, damit sicher bin das bei anprobieren nicht ausläuft. Am Strand gibt Umkleidekabine unter der Shorts sie keiner. Für Schwimmbad gäbe es spezielle Überhosen aber das meide ich weil die meisten nicht Rollstuhl gerecht sind.
Andrea(s)

LilJimmy
14.07.2012, 22:27
Also ich bin auch Inko und bei mir sieht man das eig. nicht wirklich, dass ich ne Windel trage. Man muss einfach immer schauen, dass das T-Shirt gut über der Hose ist.

Auch wissen das außer meiner Familie auch keiner, auch nicht meine Freunde. Würde das auch nur jemandem sagen, dem ich wirklich vertraue.

Wenn ich in Laden geh und Hosen kauf such ich auch einfach nach der richtigen Größe, hebe sie kurz hin um zu schauen ob sie passt und kauf's dann. So ist das eigentlich normal bei Männern ;)

Liebe Grüße,

LilJimmy

Skylord
15.07.2012, 06:51
:D naja, ich bin ein Mann und ohne anzuprobieren wird bei mir nix gekauft :P
Manche Jeans sollen einfach mit Windel passen und da wird eben reingeschlupft. Nur hole ich mir nie Beratung in solchen Fällen, ich weiß ja selber, wie eine Jeans sitzen soll, da gibts auch überhaupt keinen Grund, sich sorgen zu machen, dass das einer sieht in den Kabinen.
Meiner Meinung nach ist als nicht-inko in Windeln nach Beratung fragen ein Betteln nach Aufmerksamkeit. (bei Inkos selbstverständlich nicht!!)

WSvenH
15.07.2012, 10:42
Erstmal danke fuer die hilfreichen Zurechtrueckungen... Ja ich darf/sollte wirklich nicht aus Gier um Aufmerksamkeit meinen Fetisch zur Schau stellen wollen.

<RANT>
Es geht mir doch nicht darum mich daran aufzugeilen, dass Andere meine Windeln sehen!

Ich weiss nicht so recht ... aber es fuehlt sich so an als wuerde man seine eigene Wuerde mit Fuessen treten, wenn man "vernuenftig" ist und sich die Panik und den Stress gibt, die Tatsache des Windeltragens vor Anderen zu verstecken.

Nicht das Windeln tragen ist das Problem!

Ist denn wirklich keine hier der glaubt, das Windeltragen weder Kindlich noch Peinlich noch ecklig ist, und das Windeltraeger - egal aus welchen Grund - genauso schlau, dumm, erfolgreich, einsam, familiaer, dick, duenn, etc sind wie alle anderen Menschen auch? Das sie trotz ihres Windeltragens respektable Freunde, Eltern, Toechter und Kollegen sind?

Wenn ja - wieso sollte ich mir die falsche Sichtweise der Gesellschaft aneignen, und mir selbst son Stress wegen der Windeln machen? Sollte nicht eigenlich jeder ermutigt werden so zu leben, wie er es moechte, und sollten nicht eigentlich diejenigen, die uns zu unrecht diskriminieren, auslachen und bei der Polizei melden, auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden?

Nur um es richtig zu verstehen, mit "Vernunft" meint ihr das opportune Maskentragen, das bestaetigen der Diskriminierung gegen einen selbst?
</RANT>


Naja so traurig ich es finde, und so wuetend es mich macht, ich werde meine Windeln vor Anderen aengstlich verstecken, mir weiterhin selbst einreden, dass ich meine Art der Sexualitaet - anders als z.B. Homosexuelle - wahrscheinlich nie offen zum Ausdruck bringen darf, nie meinen Freunden/Verwandten/Kollegen erzaehlen kann, warum ich noch nicht verheiratet bin, aber trotzdem "sexuell erfuellt", etc, etc...

Tolle "tolerante" Gesellschaft. :(

janbaby
15.07.2012, 11:26
Kuckuck,
sorry, aber das ist Blödsinn!
ich trage meine Windeln auch ganz selbstverständlich, aber bemühe mich um eine bedingte Unauffälligkeit.
Es muss nicht immer das dicke Paket sein, es muss nicht auffällig sein. Daheim trage ich eine weite Jogginghose oder/und einen Bademantel drüber, wenn jemand kommen könnte. Unterwegs habe ich etwas an, das über den Po reicht. Ich mache in der Öffentlichkeit keine Stinker in die Windel und wechsel die Pampis bei Zeiten.
Niemand hat bisher etwas mitbekommen, wenn ich es nicht möchte. Das hat mit verstecken und schämen nix zu tun, nur mit Vernunft.
Wenn es doch jemand bemerken siollte, dann nur ein Insider, ein Pflegeprofi, oder so. Dumme Sprüche gab es noch nie, ich trete recht selbstbewusst auf und mache mein eigenes Ding.
Es gibt keinen Grund für Scham, für Angst oder schlechte Gefühle. Denn in meiner Privatsphäre kann ich mich ja total gehen lassen. Da gibt es dicke Nachtwindeln, Stinker, Wutzereien...aber daheim!
Nicht unterwegs!
So, es gibt kein Problem, wenn man da keines braucht. Wer braucht schon ein Problem?

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

Reez
15.07.2012, 13:39
Zitat WSvenH: …dass Windeltragen weder kindlich noch peinlich noch ecklig ist, und dass Windeltraeger - egal aus welchem Grund - genauso schlau, dumm, erfolgreich, einsam, familiaer, dick, duenn, etc sind wie alle anderen Menschen auch. Dass sie trotz ihres Windeltragens respektable Freunde, Eltern, Toechter und Kollegen sind.

Bin Hundertpro mit dir einverstanden. Genau so soll die Gesellschaft es sehen. Dass es leider nicht so gesehen wird und das Bild "des typischen Windelträgers" nicht ideal ist, liegt daran, dass die Medien immer wieder extrem schräge Beispiele bekommen, die sie ausschlachten können um die Sauregurkenzeit zu überbrücken. Heute ist es nicht mehr nur eine kleine Minderheit von Spezialisten, die Bescheid weiss über die Eigenarten, die manche Windelträger entwickeln können. Wenn das Thema irgendwo kommt, dann hat der grosse Teil der Zuschauer schon eine eigene Meinung oder jedenfalls bereits etwas dazu gehört, gelesen oder gesehen.
Für die Medien ist es ein gefundenes Fressen, wenn sich durchgeknallte Freaks vor laufender Kamera portraitieren lassen.
Und wenn dann bei irgend einem abartigen Verbrechen auch nur am Rande eine Windel im Spiel war, dann wird die Story an diesem Detail aufgehängt: wie in der Lisa-Nowak-Biografie. Bei einem solchen Verbrechen können die Medienmacher aus dem Vollen schöpfen und mit den Vorurteilen spielen, die das moderne Publikum zu diesem Thema gespeichert hat.

Wirklich eine "tolerante Gesellschaft", die darauf abgerichtet wurde, die kleinen Unterschiede zu ignorieren, um auf das raffiniert zubereitete Nachrichtenkurzfutter abzufahren.

WSvenH
15.07.2012, 16:21
Heute ist es nicht mehr nur eine kleine Minderheit von Spezialisten, die Bescheid weiss über die Eigenarten, die manche Windelträger entwickeln können.

@reez und genau da sehe ich den Hauptkritikpunkt gegen diese seltsamen Einstellungen von

@janbaby der schreibt:


Wenn es doch jemand bemerken siollte, dann nur ein Insider, ein Pflegeprofi, oder so.

Genau DAS ist im Widerspruch zu dem Zitat von reez. (Dem ich zustimme.)

Es ist heute nicht mehr sicher von der Annahme auszugehen, dass nur der eine Windel erkennt, der daran keinen Anstoss nimmt.

In meinem Kollegenkreiss wissen die meisten von dem Phaenomen "AB/DL". Und viele koennen eine Windel erkennen, selbst wenn ich bis an die Grenzen des Machbaren diskret bin;

So ... nun habe ich aber keine Lust deshalb auf Windeln zu verzichten. Was nun?

Ein Leben lang der eigenen Natur entsagen?

Wann wird die Minderheit der Windelliebhaber anfangen die Oeffentlichkeit zu informieren, darueber dass wir normale Menschen sind?

Wann wollen WIR anfangen fuer unser Recht auf gesellschaftliche Teilhabe ohne Diskriminierung zu kaempfen?

oder wollt ihr wie @janbaby lieber vernueftig sein, solange bis es nicht mehr moeglich ist die Windeln zu verstecken (durch z.B. Aenderungen am Muellabfuhrsystem, Medien Infos darueber wie man einen DL in seiner Nachbarschaft entdeckt, etc) und dann "vernuenftig" bleiben und konsequenterweise das Windelntragen aufgeben??

Frueher oder spaeter wird etwas geschehen muessen, und ewiges Verdraengen wird nicht funktionieren.

Plueschbaby
15.07.2012, 17:12
Hallo, ich glaube nicht wirklich so viel eine Windel unter Kleidung erkennen können. Ich als Inko kann das bei andern auch nicht. OK es gibt Personen wo wohl so ziemlich sicher sagen kann das welch tragen könnten aber das sind Inko und da interessiert es mich nicht. Wenn dann Jungen Frauen ein mal Po sehen, wo man meinen könnte das eine Windel unter Hose ist, was wahrscheinlich nicht so ist. Ist das für mich nicht anstößiges weil ihr wohl immer unterstelle das sie die braucht.

Selber wenn nicht welch deine Windel erkenne die nicht nur von Fach sind, werde sicher dich sicher nur diskriminieren wenn an deine Verhalten merken das sie nicht brauchst.

Homosexuelle drängen mir ja auch nicht jeden Lage ihr Homosexualität auf. Wenn ich den Stadtteilen bin wo sie ihre Szene haben wie auf CSD weiß ja was zu erwarten habe. Sonst verhalten die sich der Öffentlichkeit so das ich es höchst vermuten kann aber sicher ist das dann nicht. Natürlich stört mich nicht wenn ich wüsste das sie es sind. Das würde aber auch DL und AB gelten.

Wobei für mich Sexualität was ist, dass generelle was privates ist, dass nicht der Öffentlichkeit breitgetreten werden muss.
Andrea(s)

Reez
15.07.2012, 18:41
Ich sehe den Konflikt.

Wie ist die Reaktion, wenn jemand die Windeln erkennt?

Fühlt er sich provoziert und ist er angewidert?
Erkennt er dass andere das eklig finden und nutzt schamlos die Chance dich lächerlich zu machen? Man kennt doch das blöde Gelächter das ausbricht, wenn mal ein Bettnässer geoutet wird! Die Leute benehmen sich extrem intolerant, wenn gewisse Typen in dieser Gruppe den Ton angeben.

Wie verhält man sich gegenüber Exhibitionisten? Man hat zwar mal gelesen oder gehört, dass diese "harmlos" seien, aber man erschrickt trotzdem und empfindet es als unangenehm, weil man etwas anschauen muss, was man eigentlich nie und nimmer gesehen haben möchte. Und wahrscheinlich gibt es auch ein paar Fälle in denen eine schlimme Sache mit "harmlosem" Exhibitionismus angefangen hat. Da denkt man dann in so einem Fall an solche Fälle und vergisst, dass man gelernt hat, es sei etwas Harmloses.

Ich fürchte die Wirkung des "offenen Umgangs mit…" ist kontraproduktiv. Es ist nur eine einseitige Sache, stösst also nicht auf Gegenliebe.

Aber ich sehe das schon auch: Es würde ein Umdenken geben, wenn ganz viele Windelträger ihre Windeln einfach so tragen würden, als wäre das nichts Besonderes und nichts Sexuelles dahinter als Antrieb.
Wenn diese Windelträger ansonsten sympathische Leute sind, die wirklich nicht wie ein Kinderschreck daher kommen und auch nicht darauf aus sind Zufallsbegegnungen auszunutzen um den Opfern etwas vorzuführen, was diese nicht sehen wollen… dann würde sich das Thema abkühlen und auch die Miesmacher von der Presse könnten aufhören es interessant zu finden, schlechte Meinungen zur Sache zu verbreiten.

Es lohnt sich, darüber nachzudenken.

Einfache Regel: Die Freaks sollen sich zurückhalten und alles wird besser.

racer
15.07.2012, 18:52
Hallo zusammen,


Zitat von Plueschbaby
Hallo, ich glaube nicht wirklich so viel eine Windel unter Kleidung erkennen können. Ich als Inko kann das bei andern auch nicht.

genau so geht es mir auch.

Und Erwachsene können zwar auch gemein sein wenn mal ein Missgeschick passiert, aber deutlich schlimmer sind Kinder!

Ich durchlief in der Kindheit die HÖLLE deswegen.

Noch nichtmal auf dem Bolzplatz durfte ich den anderen Kindern beim Fussballspielen zuschaun ohne das die mich verhänselten. Verstecken hinter einer Hecke musste ich mich um den Kindern auf dem Bolzplatz zusehn zu können. NIEMAND wollte mit mir was zu tun haben geschweigedenn spielen. Da immer einer von meiner Krankheit wusste.

Gruß
racer

janbaby
15.07.2012, 19:46
Kuckuck,
die Freaks können sich doch nicht zurückhalten, sonst wären sie ja auch keine! Soooo viele verrückte Exibitionisten in Windeln treten ja nun wirklich nicht in Erscheinung, oder?
Trotzdem gibt es meiner Meinung nach genug vernünftige DLs/ABs..., die sich nicht unbedingt herzeigen, oder nach Akzeptanz heischen, weil sie sich bedrängt und einsam fühlen.
Wer in seiner (aufgeklärten) Umgebung nicht plakativ seine Neigungen vorführt, wird wahrscheinlich auch akzeptiert und nicht zum Aussenseiter gestempelt.
Einige Leute in meiner Bekanntschaft wissen, dass ich auch Baby sein mag, würden darüber aber nie ein böses Wort verlieren. Warum auch, ich nehme sie ja auch so, wie sie sein mögen und sind. Und da gibt es Eigenartigkeiten, das könnt ihr glauben!
Ich denke, der Themanstarter ist einfach etwas einsam mit dem Fetisch.
Da hilft nur WBC, denn hier werden die Ehen gestiftet.
Ich wünsche viel Glück!

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

WSvenH
15.07.2012, 20:47
@janbaby

danke ;)


Ich moechte nochmal betonen, exhibitionismus ist scheisse, genauso wie andere in die eigenen sexualitaet mit reinziehen, die davon nichts wissen wollen.

Aber wenn ein Paar sich offen kuesst, werde ich ja auch mit der Sexualitaet Anderer ungewollt konfrontiert, genauso wie wenn ich ne Heiratsanzeige sehe, oder wenn mir Paare stolz von einer Schwangerschaft berichten. Selbst wenn ich nur eine einfache Tageszeitung aufschlage, blicke ich auf den Ausdruck von sexuellen Neigungen.

Man kann doch wohl kaum leugnen, das die Sexualitaet das bedeutenste Standbein aller Kultur und menschlichen Strebens ist, und alle Bereiche menschlichen Handelns betrifft.

Daher ist es doch selbstverstaendlich das die Akzeptanz der eigenen sexuellen Identitaet sehr wichtig fuer die eigene Psyche ist. @Janbaby ich nehme mal an du bist in einer romantischen Paarbeziehung, und bekommst auf diese Weise diese Bestaetigung, von der du wahrscheinlich richtig vermutest, dass sie mir fehle.

Ich habe ein Problem damit (unabhaengig von meinem Fetisch) eine Beziehung zu fuehren, ich fuehl mich aber nicht unendlich ungluecklich damit.
Und ja, ich haette gerne das Gefuehl, die Gesellschaft erlaubt mir, und goennt mir mein Singledasein und meinen Windelfetisch(der mehr als nur ein Fetisch sondern auch ein Lifestyle ist).

Um auf das Thema zurueckzukommen.

Also wie offen geht ihr damit um? Tragt ihr euren Muell nur morgens um 5 raus, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden?
Bestellt ihr zu einer Packstation in neutralen Kartons? Luegt ihr Freunde und Verwandte an, und verheimlicht ihr eure voellig berechtigen und harmlosen Beduerfnisse? Versucht ihr inkontinent zu wirken um endlich die "Erlaubnis" zu haben Windeln zu tragen?

Bitte nehmt meinen Thread nicht zu ernst. Es ist zwar tatsaechlich ein nicht ganz harmloses Thema, und ich glaube prinzipiel ist was dran an meinen Aeusserungen, aber ich weiss viele haben nicht so ein Problem mit dieser "kleinen" Ungerechtigkeit wie ich, oder bekommen Bestaetigung die mir fehlt. Damit habe ich mich bereits abgefunden. Kein Grund nicht trotzdem ab und zu mal ein bischen in diese Richtung zu provozieren, um meinen Unmut darueber rauszuheulen ;)

Ich hoffe es hat wenigstens minimal unterhalten.

Tifa
15.07.2012, 20:54
Original von WSvenH
[

Ein Leben lang der eigenen Natur entsagen?

Wann wird die Minderheit der Windelliebhaber anfangen die Oeffentlichkeit zu informieren, darueber dass wir normale Menschen sind?

Wann wollen WIR anfangen fuer unser Recht auf gesellschaftliche Teilhabe ohne Diskriminierung zu kaempfen?

.


Mach doch einfach. Wenn du das so willst, dann mach es doch. Niemand kann dich dran hindern und es wird auch nichts großartig passieren. Du hast das Recht windeln zu tragen, auch am Strand. Und andere haben das Recht das doof oder unpassend zu finden.

Sie finden aber wohl nicht doof, dass du eine seltsame Mode in Sachen Unterwäsche verfolgst, sondern dass du - ohne Not - deine Ausscheidungen in die Öffentlichkeit trägst und dies zur Schau stellst.

Ich bin schon auch ein wenig Windel-Mitfetischistin und mag das Material usw... aber wenn jemand nicht darauf angewiesen ist, dann fänd ich es schon prima, man würde seine Spiele zuhause veranstalten oder in der geneigten Öffentlichkeit, nicht in der unbeteiligten.

Ich mag aus diversen Gründen auch Fußfetischisten - aber ich finde es auch hier ganz prima, wenn sie nicht im Restaurant an meinem oder irgend einem anderen Frauenfuß, der bis dahin stundenlang in Straßenschuhen steckte nuckeln.

Auch finde ich es toll, wenn SMler sich nicht gegenseitig den Hintern versohlen bei McDoof. Auch wenn ich gegen ein paar Klapse auf den HIntern ansonsten gar nichts habe.

Warum? Weil ich in der Öffentlichkeit - öffentlich bin. Dann ist meine Natur auch öffentlich. Ich verhalte mich so wie ich bin, aber eben so, dass ich mit den mir unbekannten Mitmenschen in diesem begrenzten Zeitraum gut auskomme. Ich will mir nicht alle ihre Eigenarten antun, und sie müssen sich im öffentlich Raum nicht alle meinen Eigenarten an tun.

Aufklärung ist etwas ganz anderes für mich. Das heißt, einfach zu informieren, dass es so etwas wie einen Windelfetisch und AB-Sein gibt, was das in den meisten Fällen bedeutet und dass es Vorlieben sind, die niemand schaden und für die Betroffenen wichtig sind und sie zufrieden machen.
Das ist etwas anderes als mit Nucki und Windel am Strand zu sein. Denn hier gibt es genug, die sich z.B. verbitten würden, dass ein SM-Paar auf dem Handtuch nebenan, in Ketten und Halsband rumläuft und ggf. einer der beiden auch noch beschimpft wird - das kann auch ein Fetisch sein. Den will ich auch am Strand nicht sehen.

WSvenH
15.07.2012, 21:34
Ich bin schon auch ein wenig Windel-Mitfetischistin und mag das Material usw... aber wenn jemand nicht darauf angewiesen ist, dann fänd ich es schon prima, man würde seine Spiele zuhause veranstalten oder in der geneigten Öffentlichkeit, nicht in der unbeteiligten.

@Tifa Ja dem stimm ich (aus der Vernunft heraus) zu. Wofuer gibt es denn die tollen Windelfreizeiten.
ich werde wohl in absehbarer Zeit Windeln nicht allzu oeffentlich tragen.

<DISCLAIMER>
Soooo aber das hier ist DAS INTERNET, und bar jeder Vernunft, voellig kontrafaktisch und total theoritisch(Vernuenftige bitte weiter stoebern, es gibt hier nichts zu lesen) nochmal ein kleines Entgegenhalten;(es ist Sonntag, mir ist langweilig aber ich muss sowieso gleich Schlafen)
</DISCLAIMER>

Ein paar Anmerkungen zu dem Zitat, welches ich hierhin seinem Zusammenhang entrissen habe:


Sie finden aber wohl nicht doof, dass du eine seltsame Mode in Sachen Unterwäsche verfolgst, sondern dass du - ohne Not - deine Ausscheidungen in die Öffentlichkeit trägst und dies zur Schau stellst.

1a. Es waere nicht zwangslaeufig eine benutzte Windel.
1b. Es waere nicht ohne Not.
1c. Damit es als zur Schaustellung von Ausscheidungen zugelassen werden koennte, muesste man als Aussenstehender den Naesseindikator schon sehr genau studieren koennen.

2. Sie faenden wahrscheinlich am doöfsten gerade das ich eine seltsame Unterwaesche zur Schau stellte.

Aber fuer mich am Wichtigsten:
3. Der Hauptanstoss waere, dass ich ein Tabu brechen wuerde, und zwar nicht des Tabus wegen(schliesslich stoert es ja auch keinen, wenn Kinder oder Behinderte offen benutzte Windeln tragen), sondern wegen der erschreckenden Desensibilitaet gegenueber gesellschaftlichen Handlungsnormen, deren staerkster Vertreter die Kategorie der Tabus bildet, die normalerweise intuitiv verstanden werden, und unwillkuerlich Scham allein schon durch die Vorstellung tabuisierter Handlungen ausloesen.
Ich vermute einen Hardcodierten Prozess im Gehirn, der vielleicht wichtig fuer die Stabilisierung der Gesellschaft ist, der eine empfundene Bedrohung verspueren laesst, wenn man solch unsensibles Verhalten bei Anderen beobachtet; nicht ganz unberechtigt, schliesslich ist ein Mensch, der nicht von sich aus laesst - was man eben nicht tut - eine Bedrohung, da er der staerksten Sanktionsmacht fuer verstoesse gesellschaftlicher Normen trotzt, der eigenen Schahm. Es ist klar das so einer genauso gut zum Dieb oder Moerder werden koennte.

Also was tun?

Klar doch: Aufklaeren. NICHT aufdraengen. Das Tabu muss gebrochen werden, durch Gewinnung von Mitleid fuer die Leute die ungewollt entweder den Drang verspueren Windeln zu tragen oder die medizinische Notwendigkeit haben.

Und mit Nuckel und Windel am Strand liegen, warum ist die Welt nicht in Ordnung, wenn man das einfach machen koennte, ohne dumm angemacht oder ausgelacht zu werden?

Ach und mir wuerde es wirklich NICHTS ausmachen, wenn der SMler auf dem Handtuch nebenmir mit Hundeleine gassi gefuehrt wird, warum auch?? Leute haben Spass am Strand. Auch der Sunnyboy, der der flotten Bikini-Bluemchen-Sex Biene hinterher hechelt, treibt unbeirrt sein Spiel.

Ok offener Geschlechtsverkehr muss nicht sein, dass lenkt zu sehr ab, und man schaehmt sich dafuer immer wieder ungewollt dahin zu blicken.

Aber alles davor, NO PROBLEM.

Ist es eigentlich Ok im FKK Bereich Windeln zu tragen??

Reez
15.07.2012, 22:26
hab es mir überlegt. Es ist unfair was ich denke, aber ich fühle das so:
Wenn es ein sympathischer Mensch ist dann habe ich kein Problem damit. Da würde ich Schnuller oder Windel oder lächerliche Unterwäsche nicht beachten.
Wenn es aber ein unangenehmer Mensch ist zum Beispiel ein aufdringlicher, ungepflegter hässlicher Fettsack, dann würden mir auch diese Attribute negativ auffallen.

perkolator
15.07.2012, 23:50
Hallo!


Original von WSvenH
Tragt ihr euren Muell nur morgens um 5 raus, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden?

Wozu? Mich sehen Nachbarn gelegentlich eine Tuete in die graue Tonne werfen. Und nun? Sollen die doch denken, dass ich Muell wegwerfe: das kommt vor. Selbst bei hoeherem Windelverbrauch ist das kein Problem, denn bei Aldi gibt es blickdichte Muellsaecke. Ggf. kippt man zuoberst noch eine Schicht Hausmuell darueber, und gut ist.


Original von WSvenH
Bestellt ihr zu einer Packstation in neutralen Kartons?

Ich bestelle nach Hause in neutralen Kartons. Wenn ein Nachbar sich fuer meine Post und deren Absender interessieren sollte, hat er ein Problem, nicht ich.

Irgendwo muss auch Schluss mit der Paranoia sein, zumal das bei mir lange genug gedauert hat.
Allerdings habe ich es da etwas leichter, denn ich toaste nicht in der Oeffentlichkeit, sondern nur gelegentlich daheim.

beebee
16.07.2012, 06:22
Als ich das Eröffnungsposting las, dachte ich zuerst: du bist auch einer, der andern seinen Fetisch aufs Auge drücken (im wahrsten Sinne) will - in der Anprobekabine, am Strand ... die Anderen sozusagen als unbezahlte Komparsen für dein Kopfkino benutzen.

Und das find ich Mist.

Aber jetzt, wo du mehr geschrieben hast, versteh ich dich auch von einem andern Blickwinkel her - es geht dir eher um eine Seinsweise - um das hohle Gefühl im Bauch, immer wegen deiner Art zu sein abgelehnt zu werden, ja, sich selber quasi abzulehnen, sich immer zu verstecken und zu verheimlichen...

Ja, puh, ....irgendwie hast du da auch schon bißchen Recht.

Stimmt, wenn die Homosexuellen sich immer aus Höflichkeit daran gehalten hätten "ihr zwei Männer dürft euch zuhause ja lieben, aber bitte drückt uns nicht im Park den Anblick eines küssenden Männerpaars aufs Auge!" - dann wären sie seit Kaiser Wilhelms Zeiten immer noch nicht weiter, es gäbe keine Akzeptanz, keinen CSD ...
Ja, tröpfel tröpfel tröpfel über all die Jahre - mit viel Mut auch - haben sie ihre Seinsweise in die Mitte der Gesellschaft getragen - und siehe da: jetzt ist nichts mehr dabei!

Aber, oh je, wo sollte da die Grenze sein ~???~

Da könnte ja ein Mann auch am FKK-Strand mit riesengroßem unübersehbarem Plug im Po da liegen und sagen: das ist halt meine Seinsweise, ich bin halt Sub!

Lebensinsel
16.07.2012, 09:45
Jeder von uns ist mit dem freien Willen ausgestattet. Diese Entscheidungsfreiheit ist ein wichtiger Bestandteil, unseren indiviuellen Charakter auszuformen. Das beinhaltet ganz klar das Risiko, dass wir auch falsche Entscheidungen treffen können. Deshalb ist es gut, die Folgen unserer Entscheidungen zu bedenken.

Wenn wir beschließen, uns zu betrinken, und danach noch ans Steuer sitzen, müssen wir die Konsequenzen unserer Handlungsweise dann auch tragen, und können niemand anderem die Schuld in die Schuhe schieben. Falsche Entscheidungen haben manchmal nicht nur Auswirkungen auf das eigene Leben, sondern auch auf andere. Unschuldige haben dann unter den törichten Entscheidungen anderer zu leien. Das ist oft die tragische Folge falscher Entscheidungen. Viele Trägödien und sehr viel Leid können auf eine klare, von Menschen verschuldete Ursache zurückgeführt werden.

Um allzu negative Folgen abzufedern, wurden wir neben dem freien Willen auch mit einem Gewissen gesegnet. Im Prinzip weiß jeder instinktiv selber, was richtig und was falsch ist, wenn wir ehrlich sind.

Für den Fetisch gilt das ganz genauso. Mein Verstand sagt mir sehr wohl, wie weit ich gehen kann, ohne andere zu belästigen oder gar zu brüskieren. Es macht keinen Sinn, gesellschaftliche Akzeptanz erzwingen zu wollen, und bewirkt genau das Gegenteil, von dem, was man erreichen will.

Um beim Beispiel der Homosexuellen zu bleiben: Es war keinesfalls die provokative Handlungsweise von einigen. Die haben sich und anderen meist einen Bärendienst erwiesen. Den eigentlichen Durchbruch brachte erst die Erkenntnis in der Öffentlichkeit, dass Schwule auch ganz normale Leute sind, die sich ihre sexuelle Veranlagung nicht ausgesucht haben.

Linus
16.07.2012, 10:03
Original von Lebensinsel


Um beim Beispiel der Homosexuellen zu bleiben: Es war keinesfalls die provokative Handlungsweise von einigen. Den eigentlichen Durchbruch brachte erst die Erkenntnis in der Öffentlichkeit, dass es auch ganz normale Leute sind, die sich ihre sexuelle Veranlagung nicht ausgesucht haben.

Woher denkst du, kam diese Erkenntnis der Öffentlichkeit, wenn nicht durch das provokative Verhalten von einigen?

Lebensinsel
16.07.2012, 10:27
Original von Linus:
Woher denkst du, kam diese Erkenntnis der Öffentlichkeit, wenn nicht durch das provokative Verhalten von einigen?
Weil man Akzeptanz nicht erzwingen kann. Ich bin vor Jahren auch mal händehaltend mit meinem damaligen Freund durch die Straßen gelaufen. Obwohl ich leicht besäuselt war, ist mir nicht entgangen, dass uns viele Leute kopfschüttelnd nachgeschaut haben, oder irritiert wegschauten.

Einige vertreten ja die Auffassung, dass man dieses Bild den Leuten so lange vor die Nase halten muss, bis sie sich daran gewöhnt haben. Tatsächlich? Ist es nicht eher so, dass bei den unfreiwilligen Zuschauern sich unterschwellig aufgestaute und unterdrückte Aggressionen ansammeln, die irgendwann Unschuldige büßen müssen?

Der Akzeptanz Homosexueller kamen mehrere Aspekte zugute: Zum einen wurden sie durch das Aufkommen von Aids schlagartig ins Licht der Öffentlichkeit gerückt, und man hat sich nach Befriedigung der ersten Sensationsgier dann auch differenziert mit dem Thema auseinander gesetzt. So wurde eine sachliche Aufklärung möglich. Unterstützend wirkte das Outing mehrerer Menschen, die im Licht der Öffentlichkeit standen. Die meisten haben dann das ein oder andere Outing im Bekanntenkreis erlebt, von dem sie das nie gedacht hätten. Auch so wurde ein objektiver Umgang mit dem Thema möglich.

Bongo
16.07.2012, 13:39
Original von Linus

Original von Lebensinsel


Um beim Beispiel der Homosexuellen zu bleiben: Es war keinesfalls die provokative Handlungsweise von einigen. Den eigentlichen Durchbruch brachte erst die Erkenntnis in der Öffentlichkeit, dass es auch ganz normale Leute sind, die sich ihre sexuelle Veranlagung nicht ausgesucht haben.

Woher denkst du, kam diese Erkenntnis der Öffentlichkeit, wenn nicht durch das provokative Verhalten von einigen?
Die Erkenntnis, dass Homosexuelle "ganz normale" Leute sind, kam mit Sicherheit nicht durch provokatives Verhalten zustande.

Das wäre ja wohl auch das größte Oxymoron der Neuzeit - denk doch mal drüber nach ;)

Die Erkenntnis bzgl Normalität und auch die größere Akzeptanz von Homosexuellen, die wir heute haben, kommen eher von den vielen Schwulen und Lesben die eben nicht provozieren. Von den Leuten, die respektierte und beliebte Mitbürger, Nachbarn, Freunde, Verwandte sind, und bei denen man mal vollkommen beiläufig erfahren hat, dass sie nicht hetero sind.

Also: Beliebt + nicht provokant = bleibt beliebt und wird akzeptiert.

Provokation fordert immer auch eine dementsprechend krasse Gegenreaktion heraus, weil Provokation etwas unangenehmes ist. Drum ist Provokation bei den meisten Sachverhalten sicherlich überhaupt nicht zielführend wenn man am Ende solche Zustände wie "Akzeptanz" erreichen will.

Oder um es mal ganz banal zu formulieren:
Wie wahrscheinlich ist es, dass Du jemanden nachher total lieb haben wirst, nachdem er Dir mit irgendwas, wofür du kein verständnis (evtl sogar abscheu) hast, total aufdringlich blöd gekommen ist?

o.O

Tifa
16.07.2012, 15:41
Ich mag den Vergleich von Fetischen mit Homosexualität nicht.

Ich bin bi und habe mit einer anderen Frau mehrere Jahre eine Beziehung geführt.

Da ging es nicht darum, WAS wir machen, sondern mit WEM wir das machen. Ein Windefetischist kann im Prinzip noch sehr gesellschaftskonform sein. Wenn er sich auf WF und zuhause auslebt mit seiner Partnerin - und bei Tante Annas Geburtstag kommter eben mit einem Mädchen an.

Ich würde meine damalige Beziehung als realtiv konservativ bezeichnen. Mit Grillen bei den "Schwiegereltern" usw... JEDE Art der Zuneigungsbekundung in der Öffentlichkeit war aber "auffällig". Da brauchte es gar keine Windeln o.ä. Da reicht Händchenhalten oder ein Küsschen. Was für verliebte Hetenpaar völlig unauffällig und normal ist. Möglich ist das heute natürlich, aber die Leute schauen immer noch.

Und einen Fetisch den ich auch in der Öffentlichkeit völlig unbemerkt ausüben kann, kann man damit nicht vergleichen.

Die Fragen wen ich potentiell lieben kann hat mit der Frage was mich anmacht oder beruhig und erfreut für mich recht wenig zu tun.

beebee
18.07.2012, 06:30
Das ist ja eigentlich ein seeehr vielschichtiges Thema ...

Und ich weiß den Unterschied zwischen Homosexuellen (denen so viel Leben+Lieben weggeschnitten wird, wenn sie nicht im Park Händchen halten dürfen etc.) und Fetischisten (die nicht so viel einbüßen, wenn sie's nur unter der Kleidung oder im Schlafzimmer ausleben).

Und hatte immer felsenfest die Meinung, daß es Mist ist, wenn Letztere dennoch öffentlich mit ihrem Fetischsexleben anderen vor der Nase rumwedeln ...

Aber - es gab da einen sehr interessanten Thread in der SZ¹ namens "Pro und Contra des Coming Out" - der hat meine Blickwinkel etwas gewandelt - denn jemand (FraDiabolo im Posting vom 23.1.2012 10:20 Uhr) hat seine Sache sehr gut gemacht und es emotional-mitfühlsam beschrieben (das mag ich!). Und seitdem hab ich eine etwas driftendere Meinung dazu (das mag ich, driften ist besser als fest :-)

¹ nein, nicht Süddeutsche Zeitung^^

Bongo
18.07.2012, 10:30
ich persönlich finde es generell unangebracht, schmalzig und peinlich, wenn leute hand in hand irgendwo rumlaufen. egal ob die jetzt hetero- oder homosexuell sind.
ich denke, da bin ich mal klingone ;)


Original von beebee
Aber - es gab da einen sehr interessanten Thread in der SZ¹ namens "Pro und Contra des Coming Out" - der hat meine Blickwinkel etwas gewandelt - denn jemand (FraDiabolo im Posting vom 23.1.2012 10:20 Uhr) hat seine Sache sehr gut gemacht und es emotional-mitfühlsam beschrieben (das mag ich!). Und seitdem hab ich eine etwas driftendere Meinung dazu (das mag ich, driften ist besser als fest :-)

¹ nein, nicht Süddeutsche Zeitung^^
ähm, wäre halt jetzt toll, wenn du das zitieren könntest. das internet ist groß, und ein ratespiel bezgl SZ könnte langwierig werden. ausserdem wäre es interessant, wofür oder wogegen der besagte poster war (gut gemacht? aber was?).

Kvetinka
18.07.2012, 12:57
Original von beebee
Das ist ja eigentlich ein seeehr vielschichtiges Thema ...

Und ich weiß den Unterschied zwischen Homosexuellen (denen so viel Leben+Lieben weggeschnitten wird, wenn sie nicht im Park Händchen halten dürfen etc.) und Fetischisten (die nicht so viel einbüßen, wenn sie's nur unter der Kleidung oder im Schlafzimmer ausleben).





Heterokuscheln + Schmusen finde ich in der Öffentlichkeit genauso anstößig.

In Schwimmbädern besonders nervig!

beebee
18.07.2012, 14:54
Bongo, direkt zur SZ verlinken wollt ich nicht, denn sie steht ja auf dem Index ... und zitieren auch nicht gern - denn wer möchte schon, dass das, was er in einem Portal schreibt, dann plötzlich in einem anderen erscheint - aber ich denke, hier kann ich's doch tun..

Der Thread war insgesamt spannend, und die Stelle, wo für mich die andere Sichtweise plötzlich ein Gesicht bekam, kommt hier (man mag argumentatorisch dagegen stimmen - aber mich hat einfach auch der Schreibstil angezogen):

FraDiabolo schrieb:

Und jetzt stell Dir mal vor, Du hattest gerade eine richtig schöne Flag-Session, und hast ordentlich Striemen auf dem Hintern, und dann wirst Du von Eltern oder Schwiegereltern am Wochenende eingeladen, und es ist Sommer, und es ist heiß, und es gibt einen Pool, oder ein Ferienhaus am Strand, und alle laufen in Badehose oder Bikini herum...

Und nur Du bist schamhaft bedeckt, weil sonst ja Deine Eltern sehen würden, daß Du Striemen auf dem Arsch hast...

Da hast Du jetzt drei Möglichkeiten:

1) Entweder die wissen das längst - "Töchterlein hat was mit SadoMaso am Hut, Töchterlein scheint total glücklich mit ihrem Mann/Freund - das ist doch wunderbar, Hauptsache sie ist glücklich!"

Dann werden sie in sich hineingrinsen und denken "Na - scheint ja eine heiße Nacht gewesen zu sein..." Oder, je nach persönlicher Mentalität, wird vielleicht auch mal die eine oder andere charmante Anspielung kommen. "Soll ich Dir noch ein Extra-Kissen holen?"

2) Du lügst, und behauptest, Du wärest die Treppe heruntergefallen. Was Dir keiner glaubt, aber vielleicht denken die anderen dann "Herrje - sie wird von ihrem Mann/Freund mißhandelt! Wie furchtbar!"

Das macht schlechte Stimmung, und kann schlimmstenfalls zu richtig blöden Folgen führen. (Irgendwer meint, Dir helfen zu müssen, obwohl Du doch gerade so glücklich bist wie noch nie zuvor in Deinem Leben... Lästig, sowas...)

3) Du verheimlichst, vertuscht, bleibst angezogen, während alle anderen beim Baden ihren Spaß haben. "Nein, mir ist nicht danach." (Was? Der alten Badenixe? Was ist denn da los?)

Was ist besser?

Sich sagen zu können: So what? Wenn jemand die Striemen sieht, was soll's? Die, die mir nicht egal sind, wissen schon, wie sie das einsortieren müssen. Oder wir haben ein Verhältnis, das so ist, daß sie ggf. nachfragen würden.

Oder sich sagen zu müssen: Scheiße - jetzt müssen wir uns entscheiden?

Haben wir geilen S/M, dann können wir aber nicht am Wochenende zu meinen Eltern ins Ferienhaus, weil die irritiert sind, wenn ich bei 32° im Schatten nicht im Badeanzug am Pool sitze? Oder verzichten wir zwei Wochen auf unser Sexleben, weil wir übernächstes Wochenende bei den Eltern im Ferienhaus mit Pool sind, und um Himmels Willen keine Striemen zu sehen sein dürfen?

Oder - und da wird es wirklich schlimm - dünnen wir unsere Freizeitkontakte und Freizeitaktivitäten immer stärker aus, weil ja immer das Risiko besteht, daß beim Sport, in der Sauna, am Strand Freunde, Bekannte, Familie, Kollegen "etwas sehen könnten"...?

Wenn man darüber mal nachdenkt, dann stellt man schnell fest, daß ein offener, unverklemmter Umgang mit der eigenen persönlichen Sexualität auch nach außen (auch "Outing" genannt) eine ganz fabelhafte Sache ist, die zu einem deutlich stressfreieren Leben führen kann.

Spätestens wenn Du auf ordentlichen Flag stehst, hast Du eh nur noch die Wahl, entweder

- Deinen Bekannten- und Freundeskreis ausschließlich auf S/Mer zu reduzieren. Was auf Dauer ziemlich öde ist, und auch außer acht lässt, daß Du dabei ja auch einen großen Bogen um jene "Szene-S/Mer" machen musst, die harten Flag für ganz furchtbar schlimm finden

- Dich weitgehend von allen Sozialkontakten zurückzuziehen, bei denen man mal ein bißchen Haut sieht (und stell Dir vor, Du mußt mal kurzfristig zum Arzt...!)

- es Klaus Wowereit nachzutun und zu sagen: "Hey! Ich bin S/Mer, und das ist auch gut so!"

ich schrieb dann dazu:

Du hast ein gutes Talent, Dinge anschaulich zu beschreiben!
Und ich versteh deine Intention schon sehr gut - wie schön wäre so ein entspanntes Sein, wo keine Lügenwände nötig sind, und alles so ist, wie es halt ist...

Hmmm, damit rufst du mir eine Frage/Gegenüberstellung hervor:

1) wenn es nicht zum Coming Out kommen darf - wird der eine Mensch (der BDSMer) in seiner Lebensverwirklichung eingeschränkt, weil er entweder seine Freundeskontakte ausdünnen muss, oder aber auf sein Sexleben teilverzichten muss, oder herumtricksen (damit am Pool nicht rauskommt, dass der Hintern blau ist)...

2) wenn es zum Coming Out kommt - dann wird der andere Mensch (die unbescholtene Oma) in ihrer Lebensverwirklichung eingeschränkt - weil sie eigentlich nicht "solche unanständigen" Gedankenwelten in ihren Kopf hineinlassen wollte...

Aber was wiegt schwerer?

Dem einen wird reales Leben genommen (Freundeskontakte, Liebeausleben).
Dem andern wird nur ein Stück seines Gedankenlebens weggenommen (ein Stück "heile unversaute Welt" im Kopf, die er lieber so bewahrt hätte).

So herum gefragt - ist es ja fast schon offensichtlich, dass der verknöcherte Wunsch, im Kopf unbesucht von "gewissen schlimmen Gedanken" zu bleiben, weniger wiegt, als der partielle Lebensverzicht, den der andere hinnehmen müsste, um diesen verknöcherten Wunsch zu respektieren.

Plueschbaby
18.07.2012, 19:24
Hallo der Autor über sieht aber für mich dritte Möglichkeit beim outing das Umfeld wie er schreibt so stark verknöchert , das es nach outing auch zu einen ausdünnen seine Freundeskreise und vielleicht noch schlimmeren weil es dann gegen Reaktion anderen Seite ist.
Andrea(s)

Tifa
18.07.2012, 19:38
Original von Bongo
ich persönlich finde es generell unangebracht, schmalzig und peinlich, wenn leute hand in hand irgendwo rumlaufen. egal ob die jetzt hetero- oder homosexuell sind.
ich denke, da bin ich mal klingone ;)
.

Und kämpfst lieber öffentlich mit dem Batleth?

Nee, ich finds schon ok, wenn zwei Menschen die sich gern haben das auch öffentlich zeigen. Art und Umfang gerne sozialversträglich, aber zeigen darf man das m.E. schon. Jungs, Mädels, Unentschiedene in jeder Konstellation.

Ich finde es auch gar nicht peinlich wenn jemand unter seiner Kleidung Windeln trägt. Stört mich nicht.

Aber es exhibitionistisch zu zeigen, das wäre mir to much. Aus schon genannten Gründen.

Bongo
18.07.2012, 20:37
Original von beebee
So herum gefragt - ist es ja fast schon offensichtlich, dass der verknöcherte Wunsch, im Kopf unbesucht von "gewissen schlimmen Gedanken" zu bleiben, weniger wiegt, als der partielle Lebensverzicht, den der andere hinnehmen müsste, um diesen verknöcherten Wunsch zu respektieren.
hm. also ich sehe das anders. meiner ansicht nach ist es rücksichtslos und auch irgendwie unreif, wenn man meint dass die eigene freie entfaltung wichtiger sei als der wunsch anderer, sich ein kleines bisschen unschuld zu bewahren (von der sie vielleicht sowieso nur noch wenig übrig haben - man weis ja ned was die vorher so alles erlebt hatten).

ich finde, mann muss in so situationen reif genug sein, einen mittelweg zu finden, der keine "opfer" hinterlässt. ansonsten wäre das schon sehr egoistisch und auch den anderen gegenüber unfair. die können sich ja nicht wehren. die könnten dir unmöglich zur strafe was erzählen, was im gegenzug dich traumatisiert. wie auch, wenn sie harmloser drauf sind?


Original von Tifa
Und kämpfst lieber öffentlich mit dem Batleth?
nein. war wohl ein schlechter vergleich.


Original von Tifa
Nee, ich finds schon ok, wenn zwei Menschen die sich gern haben das auch öffentlich zeigen. Art und Umfang gerne sozialversträglich, aber zeigen darf man das m.E. schon. Jungs, Mädels, Unentschiedene in jeder Konstellation.
ja, das sagtest du schon. macht aber nix. du musst halt auch hinnehmen, dass es leute gibt, die von öffentlicher zurschaustellung von schnulzigkeit nicht viel halten.
heisst ja nicht, dass das dann spießer wären - vielleicht gehen sie im privaten viel heftiger ab als du ;)


Original von Tifa
Ich finde es auch gar nicht peinlich wenn jemand unter seiner Kleidung Windeln trägt. Stört mich nicht.
falls du das auf mich beziehst: sowas hab ich auch nie gesagt. was leute unter ihrer kleidung tragen sieht per definition ja niemand. kann also von mir aus alles mögliche sein. is ned mein problem :)


Original von Tifa
Aber es exhibitionistisch zu zeigen, das wäre mir to much.
ja, das seh ich auch so.
man muss halt dabei auch dem rechnung tragen, dass die grenze von "exhibitionistisch" nicht bei jedem gleich ist. und evtl ein wenig rücksichtsvoller sein, als man es normalerweise wäre.

WSvenH
18.07.2012, 22:13
Von Janbay:

Trotzdem gibt es meiner Meinung nach genug vernünftige DLs/ABs..., die sich nicht unbedingt herzeigen, oder nach Akzeptanz heischen, weil sie sich bedrängt und einsam fühlen.
Nur weil ich mir (in meinen kuehnsten fernsten Traeumen) gesellschaftliche Akzeptanz eines bedeutenden Wesenszuges meiner Persoenlichkeit wuensche(NICHT erwarte, nur wuensche) heisst das bitte noch lange nicht das ich nach Akzeptanz heische oder mich einsam fuehle.

1.) Ausserdem wurde des oefteren geschrieben, das sexualitaet privat ist. Das ist FALSCH.
Sexualitaet wird nur in der direkten koerperlichen Form privat(meistens) praktiziert,
aber in milderen Formen, angefangen von Blicken, Worten, leichten Beruehrungen bis hin zum Kuessen, in Form von aufreizender Kleidung sehr wohl sehr oeffentlich.

2.) In der Regel wird die sexuelle Identitaet eben offen kommuniziert, nur wir armen autosexuellen Fetischisten muessen uns total verstecken.

Um es nochmal festzuhalten, ich meine:

Offener Umgang JA => bei der Kommunikation der sexuellen Identitaet und wenn die eigenen Identitaet in sittlicher, zumutbarer Weise ersichtlich wird(z.B. Kuss in der Oeffentlichkeit, Windeln bei genauerem Hinschauen sichtbar, oder sichtbar in eigentlich privaten Raeumen(Umkleidekabine, vielleicht am Baggersee im abgetrennten Bereich, mit akzeptablen Sichtschutz)

Offener Umgang NEIN => bei der gezielten koerperlichen Erregung, in anbiedender oder schahmloser Weise, fuer Anderer zweifelsfrei erkennbar, oder bei der exhibitionistischen zur Schaustellung

3. ) Windelntragen ist nicht nur sexuell oder wegen einer Inkontinenz, sondern auch aus "anderen" Gruenden denkbar;
Wenn ich in der Oeffentlichkeit Windeln trage, dann eigentlich nie bewusst aus sexuellen Gefuehlen heraus. Ich erinnere mich einfach an meine fruehe Kindheit und wuensch mir so ein Wohlgefuehl zurueck, oder so keine Ahnung, ich "brauche" es einfach.

OHNE EXHIBITIONISITISCHE ABSICHTEN wuensche ich mir keine Angst mehr vor dem ZUFAELLIGEN entdeckt werden zu haben, und in einigen Situationen, auch meine Windel nicht ungesund paranoid verstecken zu muessen. Ich wuensche mir ausserdem eine Moeglichkeit in der Natur und am Baggersee in bestimmten, abgetrennten Bereichen in denen man nur gesehen wird, wenn Leuten sich Muehe geben einen zu sehen, in Windeln auf ner Wolldecke chillen zu duerfen.

Eine solche Toleranz waere eine Folge des Aufhebens des Windeltabus, das eine Folge der gesellschaftlichen Akzeptanz von Windeln waere, entweder als medizinisches Hilfsmittel, oder weil man sich einfach besser, sicherer oder Wohler fuehlt, wenn man eine Windel traegt.

@Lebensinseln schrieb:

Es macht keinen Sinn, gesellschaftliche Akzeptanz erzwingen zu wollen, und bewirkt genau das Gegenteil, von dem, was man erreichen will. Um beim Beispiel der Homosexuellen zu bleiben: Es war keinesfalls die provokative Handlungsweise von einigen. Die haben sich und anderen meist einen Bärendienst erwiesen. Den eigentlichen Durchbruch brachte erst die Erkenntnis in der Öffentlichkeit, dass Schwule auch ganz normale Leute sind, die sich ihre sexuelle Veranlagung nicht ausgesucht haben.
Ja lieber Lebensinsel, da ist ja was wahres dran. Mit Speck faengt man Maeuse.

Aber mir ist klar geworden, dass man beides braucht, die Provokationen der Freaks sorgen erstmal fuer die noetige Publicity und bilden andererseits den Kontrastraum, in dem sich die "normalen" Schwulen von den "Freaks" abgrenzen koennen. Und ich glaube, dass man gewisse Mauern in Koepfen auch ein Stueckweit mit Provokationen einreissen muss, um dem sanften, unaufdringlichen, und letzendlich final ueberzeugenden und gewinnenden Methoden den Weg zu bereiten, da ich glaube das der Kopf sich nicht freiwillig mit Themen wie Homosexualitaet auseinander setzten wuerden, wenn der aeussere Anreiz nicht stark genug ist, und wahrscheinlich ist dies das eigentlich Unangenehme an der Provokation: die kognitive Unausweichlichkeit.

Ausserdem ist Provokation sehr subjektiv. Wenn in einem Tatort Krimi ein homosexuelles Paar gezeigt wird, dann ist das ja nicht fuer jeden eine Provokation ;)

Und anders gefragt: haben bestimmte Minderheiten nicht einfach und direkt das klare Recht auf Provokationen, wenn dies der einzige Weg ist um fuer eine gesellschaftliche Akzeptanz zu werben, da ihr Anliegen sonst einfach nicht die notwendige Aufmerksamkeit bekommt?
Oder noch anders: kann man ueberhaupt von Provokation als aktiver Akt sprechen, wenn die Eigenschaft "provokativ" so sehr von Betrachter abhaengt??

Ein Aspekt der hier nur wenig zum Vorschein kam: hinter diesem sehr spinnerten Thema steht nicht weniger als die Motivationen, die Andere, vor nicht allzu langer Zeit, dazu bewogen haben Kopf- und Kragen zu riskieren, damit z.B. homosexuelle nicht mehr ins Gefaengniss muessen, oder gedemuetigt werden.
(Es sei an die nicht so lange zurueckliegende Kiessling Affaere errinert, die zeigt wieviel die Gesellschaft sich in den letzten Jahren zu gunsten von Homosexuellen gewandelt hat, siehe Aussenminister)


Ich hoffe man verwechselt nicht meine Meinung von einer (fuer mich) besseren Welt mit meiner Meinung von dem Weg dorthin.

@Tifa und @Bongo:
Ich bin immer super aengstlich und verstecke meine Windeln extrem. Ich bin moeglicherweise ein Mensch der bei seiner eigenen Lebensqualitaet zu Gunsten der Ruecksichtnahme auf Andere sehr viele Abstriche macht, und da wollte ich einfach mal im Kreise von Leuten, die das verstehen koennen, mich darueber ausheulen ;)

Ich habe mich nichtmal auf dem Windelstammtisch getraut Windeln zu tragen, weil dies es ja wussten, und dann vielleicht sehen koennten. Aber ich wuensch mir einfach, dass es prinzipiell ok ist wenn ich Windeln trag. Ich werd das natuerlich niemandem auf die Nase binden. So wie eine normale Hose ja auch die Geschlechtsteile nicht wirklich versteckt, sondern nur bedekt, wenn man hinschaut sieht man die Geschlechtsteile - auf diese Weise wuerde ich mir in einem "Utopia" wuenschen meine Windeln tragen zu duerfen, naemlich genauso "offen"/"verborgen" wie (peinliche) Unterhosen.

Selbst wenn es nach Kriterien der Toleranz moralisch geboten ist, Minderheiten das Leben nicht durch - mit zumutbarem Aufwand verhinderbaren - Einschraenkungen schwerer machen als es sein muesste, muss diese Minderheit in der Oeffentlichkeit stark genug Vertreten sein, damit diese Toleranz auch erbracht wird oder zumindest als political correct gilt.

Ich beobachte, dass viele hier den Weg gewaehlt haben, dass sie ihre Lebensqualitaet vorrauseilend selbst einschraenken, indem sie ihre Neigungen lieber verbergen, statt die soziale Aechtung zu erleiden, die gemaess meiner Toleranzvorstellung eigentlich unmoralisch ist.
Ich gehoere zu dieser Gruppe von "vernuenftigen Feiglingen", und ich glaube als Individuum kann und sollte ich auch nicht anders, aber wir als Gruppe koennten vielleicht anfangen Aufklaerungsmaterial zu erstellen und bereitzuhalten, und vielleicht auch propagieren, einfach nur um der Flut von abwechselnd ekligen und laecherlichen Windel-Youtube-Videos was gehaltvolles, wuerdevolles entgegenzustellen, dass einerseits sachlich informiert und an dem Tabu ruettelt Windeln zu tragen und andererseits die Erwartungen und Wuensche dieser Minderheit an die Gesellschaft formuliert. Und wer weiss, vielleicht ginge auch dem ein oder anderen ein Licht auf, und er wuerde finden, was ihm zum gluecklich sein nich noch fehlte...Natuerlich ginge es nicht speziell um den Inkontinenz, AB oder Fetisch Aspekt, sondern um Toleranz gegenueber Menschen, die Windeln tragen, und einer Enttabuisierung und Entinfatilisierung der ganzen Sache.
(Fuer Infantilisten muss man ein eigenens Fass anbrechen)

Und Tifa hier ist fuer mich die entscheidene Gemeinsamkeit in der Art und Bedeutung von Objekt-assoziiertem Fetischismus und Mensch-bezogener Homo/Hetero/Bisexualitaet: beides sind definirende Komponenten der eigenen sexuellen Identitaet. Ich weiss das habe ich nicht sauber ruebergebracht, und Aepfel mit mit Birnen verglichen, sorry sollte ich jemandem damit auf die Fuesse getreten haben.

beebee
19.07.2012, 06:09
Ich mag deine Sicht, Sven! - ich hoffe, du findest, was deine Signatur sagt :-)

Für mich persönlich ist es nicht so ein Problem, da ich ja den latzhosigen Stil für mich mag...

Aber mich interessiert das Thema...
FraDiabolo hat mir ein Beispiel gemalt, daß es nicht immer so einfach ist: hier das private Schlafzimmer - dort das öffentliche Sein. Nicht immer ist es so klar... - und was dann??

Es waren einmal ein Vegetarier und ein Wikinger,
die wohnten nebeneinander. Für den Wikinger bedeutete eine zünftige Gartenparty, Bier und ein knuspriges Schwein in der Mitte. Der Vegetarier wollte kein Fleisch essen - sein gutes Recht! - aber darüber hinaus verlangte er auch noch, daß kein Bratenduft in seinen Garten ziehen sollte.

Der Wikinger akzeptierte diesen Wunsch aus Höflichkeit - aber seitdem konnte er keine Gartenparty mehr feiern, nur noch mit abgedichteten Fenstern in der Küche braten und drinnen essen, denn selbst Schnitzel hätten Fleischgeruch verbreitet.
Der Vegetarier konnte viele lustige Gartenparties veranstalten - denn Kopfsalat und Bambussprossen riechen ja zum Glück nicht.

Aber was steht hier für beide auf dem Spiel?

Für den einen (den Vegetarier), ab und zu mal eine Geruchsbelästigung, das unschöne Wissen "ja, es gibt andere Leute, die Fleisch essen" ... - trotzdem muss er nie selbst Fleisch essen und kann seine Gartenparties mit Müsli nach Herzenslust feiern.

Für den andern (den Wikinger), ist es eine echte Einbuße eines wirklichen Stücks Leben, wenn er nicht mehr Gartenparties mit Bier, gebratenem Wildschwein und zotigen Liedern feiern darf!

Für mich ist es nicht mehr sooo klar, daß die Ottonormalmoralmenschen im Recht sind mit ihrer Forderung "wir wollen bittschön mit Anblicken von Ledermenschen, die anders Liebe machen als wir, verschont bleiben!" (das sind die Vegetarier, die nichtmal "Bratengeruchsbelästigungen" erdulden wollen).

Mmm, meine Meinung ist jetzt unsicherer, schwammiger, diffuser... Wäre ein Land wirklich so schlimm, wo ab und zu ein Mann seiner Herrin am Silberkettchen am Halsband durch die Einkaufspassage folgt...?
Aber andererseits: wo führt das hin? wo ist die Grenze? verroht unsere Gesellschaft immer mehr, wird sie immer platter übersexualisiert??

Nun ja, ich würde es mir immer stilvoll wünschen, eher zwinkernd...

- übrigens, meinte ich mit dem Beispiel der Homosexuellen nicht, daß krasse Provokationen zum Ziel führen - ich meinte eher so ein kleines, alltagsselbstverständliches Da-Sein, was ... tröpfel tröpfel tröpfel ... mit der Zeit wirkte -

Aber nehmen wir die Transsexuellen - sie stehen ja ähnlich wie die Homosexuellen mit ihrer Seinsweise in der Öffentlichkeit, können es nicht aufs Frauenkleidertragen unter der Männerkleidung beschränken oder so... - und bei ihnen hat sich auch schon viel in der Akzeptanz getan.

Da ist also einer, der sagt "meine weibliche Seite ist mir so wichtig, sogar wichtiger als das männliche Geschlecht, in dem ich geboren bin - ich möchte & muß das leben können!" ... und das ist heutzutage ziemlich okay ...
Könnte nicht auch einer sagen "meine kindliche Seite ist mir so wichtig, dass ..."

Was wäre das für eine Welt, in der verschiedenste Seinsweisen gemischt wären - und alle zwinkern und lachen würden am großen Springbrunnen?

Kvetinka
19.07.2012, 11:16
Original von WSvenH


Eine solche Toleranz waere eine Folge des Aufhebens des Windeltabus, das eine Folge der gesellschaftlichen Akzeptanz von Windeln waere, entweder als medizinisches Hilfsmittel, oder weil man sich einfach besser, sicherer oder Wohler fuehlt, wenn man eine Windel traegt.



Was stört ist auch, dass wenn es nicht medizinisch ist, es automatisch sexuell und damit verboten ist. Für einige ist es sexuell, aber nicht für alle.

Kvetinka
19.07.2012, 11:20
Original von Plueschbaby
Hallo der Autor über sieht aber für mich dritte Möglichkeit beim outing das Umfeld wie er schreibt so stark verknöchert , das es nach outing auch zu einen ausdünnen seine Freundeskreise und vielleicht noch schlimmeren weil es dann gegen Reaktion anderen Seite ist.
Andrea(s)

Die Frage ist, ob man/frau solche "Freunde" überhaupt möchte?

T_O_M
19.07.2012, 15:05
Ein "klein wenig" am Rande des Themas befindet sich die Fragestellung und Antwort, die bei einer Recherche in einem anwaltlich betreuten Forum zu einem ganz anderen Thema sichtbar wurde:

Fragen zu Beurteilung der Relevanz für die Erfüllung des Tatbestands der Erregung öffentlichen Ärgernisses:



Quelle:
http://www.frag-einen-anwalt.de/

Fragestellung:
Windeln in der Öffentlichkeit / "Erregung öffentlichen Ärgernisses"

Link:
Rechliche Beurteilung des öffentlichen Tragens von Windeln in Bezug auf die Erfüllung des Tatbestandes eines öffentlichen Ärgernisses (http://www.frag-einen-anwalt.de/forum_topic.asp?topic_id=191358)
Da der Artikel einem Copyright unterliegt, kann ich den Text mangels Genehmigung hier nicht direkt wiedergeben. Sollte der Link nicht mehr funktionieren, existiert auf der Seite des Anbieters eine Suchfunktion.



P.S.
Dass jemand diese Frage in dem oben genannten Forum tatsächlich stellt und gegen Entgelt beurteilen lässt, ist sehr "interessant" und ist durchaus geeignet Rückschlüsse auf den Fragesteller zuzulassen.
Da mich die dort gestellte Frage selbst in keiner Weise betrifft, wollte ich Euch den "informativen Fund" nicht vorenthalten - vielleicht kann es ja jemandem weiterhelfen.

P.P.S.
Wenn man mal das Datum der Fragestellung betrachtet, kann einem schon der Gedanke kommen, das jemand aus der Runde hier "mal 'was geklärt" haben wollte, da diese Diskussion halbwegs aktuell geführt wird... :D

lunerouge
19.07.2012, 17:40
, das es nach outing auch zu einen ausdünnen seine Freundeskreise und vielleicht noch schlimmeren

na klar
... und das argument, dass freunde die sich dann abwenden keine sind ist hanebüchen - jeder möge mal nach gründen suchen die seine eigenene freunde disqualifizieren :

ich bin mir ABSOLUT sicher, bei denen die sich da am meisten aufregen findent man die "miesesten freunde", die sich wohl am schnellsten verabschienden wenns nicht passt --- vllt sie selber ...

p.s.
auch "soziale erfordernisse" sind teil unserer gesellschaft
jeder hat seine go'S & no-go'S
leider sind OFT diejenigen, die grosse toleranzen von anderen fordern nicht immer diejenigen, die den anderen viel zugestehen

lunerouge
19.07.2012, 17:54
danke für den user

die feststellung dessen _was_ aus einem verhaltensspektrum rechtlich tolerabel ist und was nicht ist absolut notwendig

danke & ich hoffe auf mehr

solche dinge haben immer ihren "sinn" *gggg*

wir sind ja ein sozietät ----

lunerouge
19.07.2012, 18:07
... gesellschaftlichen Akzeptanz von Windeln ...

forget it !

jeder der nicht in die hose exkrementieren muss ob er es will oder nicht - hat keinerlei verständnis

ausnahme : die es aus irgendwelchen grünen wollen

der rest ist : schezkojedno

no better news

lglr

Kvetinka
19.07.2012, 18:28
Original von lunerouge
jeder der nicht in die hose exkrementieren muss ob er es will oder nicht - hat keinerlei verständnis






Und wer es bei sich selber ablehnt, strahlt das auch aus.

Plueschbaby
19.07.2012, 18:28
Original von adriaperla

Original von Plueschbaby
Hallo der Autor über sieht aber für mich dritte Möglichkeit beim outing das Umfeld wie er schreibt so stark verknöchert , das es nach outing auch zu einen ausdünnen seine Freundeskreise und vielleicht noch schlimmeren weil es dann gegen Reaktion anderen Seite ist.
Andrea(s)

Die Frage ist, ob man/frau solche "Freunde" überhaupt möchte?
Ja hatte hätte wohl besser Verwandtschaft und Bekanntenkreise schreiben sollten. Weil Autor wohl eher den Kreis meint. Aber mag ja auch Freunde von vorher ihr Haltung nicht kannte und wenn die Freude dann auch Kollegen oder Nachbarn sind wird eben schwierig. :)
Andrea(s)

Tifa
19.07.2012, 19:08
Original von Bongo


[quote]Original von Tifa
Nee, ich finds schon ok, wenn zwei Menschen die sich gern haben das auch öffentlich zeigen. Art und Umfang gerne sozialversträglich, aber zeigen darf man das m.E. schon. Jungs, Mädels, Unentschiedene in jeder Konstellation.
ja, das sagtest du schon. macht aber nix. du musst halt auch hinnehmen, dass es leute gibt, die von öffentlicher zurschaustellung von schnulzigkeit nicht viel halten.
heisst ja nicht, dass das dann spießer wären - vielleicht gehen sie im privaten viel heftiger ab als du ;)[quote]


:D...mit Sicherheit, sind die dann privat heftiger als ich*gg Ich bin eh sittsam und brav - nur in der Öffentlichkeit, da werde ich total wild ;) *ironieknopfsuch*

Und nee, du warst nicht angesprochen...ich fand ehrlich gesagt nur den Klingonen sehr lustig. Mir fiel eher der Vulkanier ein.

Sven, zu welchem Ergebnis bist du eigentlich gekommen? Nach all den Antworten? Von Inner- und Außerirdischen?

beebee
19.07.2012, 19:23
einen Klingonen flirten sehen kann man hier - kurz - bei Minute 0:55 ... :-)

http://www.youtube.com/watch?v=oImlSZCAPnA

ich liebe diese Folge!

WSvenH
19.07.2012, 20:02
@Tifa

das Ergebniss ist der Diskurs.

Subjektiv fuehle ich mich auf jeden Fall besser :) (jetzt wieder mehr wie ein Vulkanier als ein Klingone)

Ich habe eben mal diesen Text von dieser Anwaelting gelesen. Ich bin uebrigends nicht der Fragesteller.

Es ist demnach also rechtlich eine Ordnungswidrigkeit, wenn man mit Windeln oeffentlich sichtbar auftritt. Naja das ueberrascht mich zwar nicht, aber es ist trotzdem traurig. Wir leben in einer Gesellschaft in der die Minderheiten nicht besonders gut unterstuetzt werden - faktisch. Dies sehe ich auch beim Umgang mit Auslaendern und Behinderten(da koennte ich Stories erzaehlen ...).

Und ich dachte immer das DER Vorteil unseres demokratischen System eben der Schutz von Minderheiten ist. Naja egal... :(

Ich denke das dies sowohl fuer Inkontinente als auch fuer Hobby-Windeltraeger, eine gesetzlich manifestierte Erniedrigung ist. Selbst wenn der Otto Normalverbraucher es als Aergerniss empfindet, wenn am Strand in einem halbwegs geschuetzen Bereich, jemand ohne sexuelle Hintergedanken nur in Windeln daliegt, so sollte der Gesetzgeber dies tolerieren, sodass wenigstens die Diskriminierung auf dem Papier ausbleibt.

Ich werd nach-wie-vor gut versteckt meine Windeln tragen - ausser Abends an einsamen Stellen in der Natur, bei denen ich spaeter glaubhaft versichern kann, dass man niemanden damit stoert - aber das zaehlt ja eigentlich auch zu "versteckt" tragen. Ich glaube man begeht keine Ordnungswidrigkeit, wenn man glaubhafterweise die Absicht hatte, seine Windeln versteckt vor der Oeffentlichkeit zu tragen.

Ausserdem fuehle ich mich dazu verpflichtet, dass ich die Windeln eben so gut wie moeglich - mit fuer mich zumutbarem Aufwand - verstecke, aber z.B. beim Joggen morgens im Wald in Kauf nehme, dass man die Windel unter der Hose vielleicht erkennen kann - ABER eben nichts von der Windel rausschaut, ich glaub damit habe ich mein Soll erfuellt. Wen dass dann noch stoert, dem fuehl ich mich nicht verpflichtet, ich mach mir weiss Gott schon genug Stress damit die Windeln zu verstecken.

Lebensinsel
19.07.2012, 21:24
Naja, der Ruf nach dem Gesetzgeber, ist immer so eine Sache. Da war auch die Antwort der Anwältin nicht gerade sehr nützlich. Prinzipiell sagt das Grundgesetz im Umgang mit anderen eigentlich alles aus:


Grundgesetz Artikel 2 Absatz 1:
Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.
Man könnte da jetzt auch Schlupflöcher suchen, und versuchen dieses Gesetz nach verschiedenen Seiten zu biegen. Was ist jetzt schlimmer? Wenn jemand mit voller Windel ein vollbesetztes Kino dazu bringt, dass die anderen Leute auffällig schnuppern? Oder wenn eine noble Dame ein Kino mit aufdringlichem Parfüm verstinkt? Der Gesetzgeber wird das nicht regeln können. Denn wenn er jeder außergewöhnlichen Extravaganz den Segen erteilt, dies öffentlich zu dürfen, dann kommen irgendwann auch die Exhibitionisten, und pochen auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit.

Wobei wir wieder beim Gewissen sind. Wenn es mir sagt, "es ist ok", dann wird es sehr wahrscheinlich auch für andere ok sein. Wenn es mir sagt, "lieber nicht", dann lass ich es einfach.

Die letzte Alternative wäre dann, eine abgelegene Hütte in Norwegen zu suchen, und dort weitab der Zivilisation der Leidenschaft zu frönen.

perkolator
20.07.2012, 01:42
Hallo!


Original von beebee
Aber nehmen wir die Transsexuellen - sie stehen ja ähnlich wie die Homosexuellen mit ihrer Seinsweise in der Öffentlichkeit, können es nicht aufs Frauenkleidertragen unter der Männerkleidung beschränken oder so... - und bei ihnen hat sich auch schon viel in der Akzeptanz getan.

Das liegt wohl eher an der koerperlichen Differenz zum Wunschgeschlecht. Die meisten wollen friedlich & ungestoert in ihrem gefuehlten Geschlecht leben.

Ungeachtet dessen hast Du recht.
ich stehe auf dem Standpunkt, dass mich alles, was nicht stinkt, laermt oder ungesund ist, nicht stoert. Wegschauen kann man ja immer
Umgekehrt muessen manche Leute dann damit rechnen, dass man hinguckt und duerfen sich nicht beschweren, wenn man es tut.

Mir waere eine Stadt voller Furries, Adult Babies, Transvestiten, SM-Leuten, FKK-Anhaengern usw. lieber als all diejenigen, die ihren meist schlechten Musikgeschmack in der Oeffentlichkeit hoerbar ausleben oder stinkenden Rauch ausstossen.
Bei letzteren habe ich immerhin die Gewissheit, dass sie mit 40 ein Hoergeraet brauchen oder mit 60 an Lungenkrebs verrecken.

beebee
21.07.2012, 06:23
Ja, Perkolator, das könnte mir auch bunter gefallen, so :-)

... okay, auf einer permanenten SM-Party möchte ich auch nicht leben ;-) ...

Zu Pfingsten war ich - eine Premiere für mich! - beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig - und genau diese Stimmung hat mir eigentlich gefallen! Die verschiedensten schönen Gestalten wanderten da einher - und bei allem ein lächelnder Mundwinkel -- sogar in der normalen Stadt, wo immer wieder Gothics durch die Fußgängerzone streiften :-)

Mein Fazit zu diesem Thema:
Ich wünschte mir ein Land, wo die Vegetarier sagen "oh, wenn ich vom Wikinger verlange, daß niiiiiemals ein klitzekleines bißchen Bratenduft zu mir herüberzieht, dann muß der sich in seinem Leben sooo sehr einschränken, daß er ganz traurig wird - darum will ich doch ein bißchen Bratengrillgeruch erdulden."
Ein Land, wo also zur Allgemeinbildung gehört: ja, es gibt Leute, die hauen sich und sind dabei glücklich, da können dann manchmal Striemen aus dem Badeanzug rauskucken; es gibt Leute, die Männergesichter haben, aber doch innerlich eine Frau sind und darum in Frauenkleidern leben wollen; und es gibt Erwachsene, die ihre Kindheit nie so ganz losgelassen haben - und darum in Latzhosen durch Pfützen hüpfen oder wo mal versehentlich eine Windel rauskucken kann.

Allgemeinbildung - damit meine ich, man weiß, daß es "sowas gibt und für diejenigen schön ist" - aber es muß nicht ins Detail gehen. Auch jetzt, wo man weiß, daß es so etwas wie Vaginal-, Oral- und Analsex gibt, muß man ja in seiner Vorstellung nicht ins Detail gehen, wie nun konkret Tante Anne und Onkel Alfred es inder Berghütte "gemacht" haben .... und ein genauso oberflächliches Allgemeinwissen "es gibt das halt, daß manche nach einer Liebesnacht nicht Knutschflecken, sondern Striemen haben, und sie sind glücklich dabei" - dieses oberflächliche Allgemeinwissen reicht doch völlig aus - ...

Und die Fetischleute ihrerseits - sollten ihren "Bratenduft" nur sacht, gentlemanlike, stilvoll, zwinkernd verbreiten - nur ein kleines Silberkettchen, was sich erst bei näherem Hinsehen als schönes Silberhalsband entpuppt... oder nur eine kleine Pampers, die in der Ankleidekabine mal kurz aufblitzt, weil man sie nicht mehr neurotisch verstecken muß - aber eben nicht, um extra auffällig in Windeln gesehen zu werden, sondern nur als kleines Uuups...

So fände ich es einen schönen Kompromiß - denn ich glaub gar nicht, daß es allzu viele "Andersliebende" gibt, die ihre kleinen Kleckse des Andersseins in die "saubere heile Welt" der Moralmenschen machen werden...

Wenn die Moralmenschen nun sagen "nein, wir wollen keinen einzigen solchen Klecks im öffentlichen Raum, das verstört unser Weltbild zu sehr" - dann könnte ich ja auch sagen: okay, ich möchte, dass dann diese Gruppen aus dem Straßenbild und dem öffentlichen Raum verschwinden, die mit bunten Gitarreliedern und Bücherständen locken und mir zwei Minuten später erzählen, daß ich der größte Arsch des Universums bin, weil ich die Erlösungstat eines liebevollen Gottes nicht glauben will, und deshalb für immer in der Hölle brennen muss - das verstört mein Weltbild auch irgendwie...

Lebensinsel
21.07.2012, 22:07
Original von beebee:
...weil ich die Erlösungstat eines liebevollen Gottes nicht glauben will, und deshalb für immer in der Hölle brennen muss - das verstört mein Weltbild auch irgendwie...
Ein interessanter Aspekt, und da hast du vollkommen recht. Leute die das verkünden, mögen Gelehrte und sogar aufrichtige Menschen sein. Aber sie betrügen durch Trugschlüsse sich und andere. Die Idee von einer ewig brennenden Hölle ist auf der Miste von Menschen gewachsen. Oft aufgrund falscher Übersetzungen der griechischen Begriffe für "Totenreich", oder falscher Auslegung des Kontext, meist aber aus eigennützigen Interessen, Macht über andere auszuüben, und dafür noch die Hand aufhalten.

Gott sagt nirgends: "Liebt mich, oder ich werde euch in die Hölle werfen und für immer quälen." Das wäre grotesk. Denn niemand kann einen "Gott", vor dem man Angst haben muss, und der uns droht, niemals wirklich verehren und schon gar nicht lieben. Ein Dienst aus Angst funktioniert auf Dauer nicht.

Die Konsequenzen dieser Irrlehre sind sehr weit reichend. Wenn wir nämlich an einen Manipulierenden, einen Angstmachenden, einen grausamen Gott glauben, dann werden wir – ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht – diesem "Gott" in unserem Charakter und im Umgang mit unseren Mitmenschen immer ähnlicher werden. Das färbt ab - und zwar in allen Bereichen unseres Auftretens.

Wenn wir aber aus tiefer Überzeugung an einen barmherzigen, freundlichen, hilfsbereiten, liebenswerten und fairen Gott glauben, dann werden wir diesem Gott im Wesen und Charakter auch immer ähnlicher. Wir werden nämlich auch unseren Mitmenschen gegenüber freundlich, fair und liebevoll auftreten.

Es gibt ein Prinzip in der Psychologie: "Ich werde, wie der Gott, an den ich glaube." (Auch Ungläubige haben ein Gottesbild, das sie aber für so verabscheuungswürdig halten, dass sich nichts mit ihm zu tun haben wollen). Ich bin überzeugt, dass das jeweilige Gottesbild auch eine Erklärung dafür ist, warum nicht nur hier, sondern auch woanders, oft so ein rüder Ton herrscht, und so viele unfaire Diskussionen stattfinden.

Tifa
21.07.2012, 22:57
Original von Lebensinsel


D Ich bin überzeugt, dass das jeweilige Gottesbild auch eine Erklärung dafür ist, warum nicht nur hier, sondern auch woanders, oft so ein rüder Ton herrscht, und so viele unfaire Diskussionen stattfinden.

Interessanter Aspekt. Mag sein.

Ich dachte es wäre einfacher und läge daran, dass sich viele ihrem mit ihrem Fetisch selbst nicht gut leiden können - und daher auch ein Problem haben andere zu mögen die sie potentiell sogar mit Fetisch gerne haben könnten?

Aber es mag ja verschiedene Ansätze der Erklärung geben.

belerufon515
21.07.2012, 23:44
also ich bin inko,aber verstecke mich nicht,ich zeige es aber auch nicht. wenn es mal jemand bemerkt,dann schaut er/sie blöd,sagt aber nichts. im schwimmbad gibt es doch keine sammelumkleiden mehr,aber da kann man doch vorher auf die toilette gehen und die ausziehen,es gibt so viele möglichkeiten,das man es nicht zeigen muss. nur wer es will,der zeigt es.....deswegen erübrigt sich in meinen augen diese frage. du kannst sie dir selbst beantworten. du willst es zeigen,das ist das problem........

beebee
22.07.2012, 05:10
Naja, Lebensinsel, ich wollte einfach auch mal etwas meinen Unmut ablassen - dass gerade dieselben (christlich-konservativen) Leute, die so sensibel sind, dass niemand ihr Weltbild stört durch einen kleinen Anblick von Lederpeitschenliebe etc. - dass dieselben Leute sich nicht schämen, kleinen Erstklässlern, die ihr intellektuelles Immunsystem noch nicht haben, so etwas von Himmel und Hölle in den Kopf zu stopfen .......

Über deine Äußerungen bin ich etwas verblüfft - angenehm überrascht. Aber, war nicht immer der Markenkern des Christentums "Menschen können vor Gott nicht bestehen und müssen ewig in die Höllenverdammnis, außer sie glauben an die Erlösungstat am Kreuz" ???

Ich könnte mich ja mit einem Gott abfinden, der sagt: So wie Odin sich Krieger für sein Walhalla sucht, habe ich das Erdenleben geschaffen, um mir Menschen für meinen Himmel zu suchen - und ich kann das leider nunmal nur tun, indem ich ihnen im Erdenleben die völlige Freiheit gebe, also die Möglichkeit des Gelingens und auch Scheiterns... Aber die, die "es nicht geschafft" haben - die werde ich sanft einschläfern, so wie man eine geliebte Katze einschläfert - und werde doch mich nicht an ihnen rächen ewig in einer Flammenhölle (wie eine eingeschnappte Prinzessin, weil sie mich nicht geliebt haben!)

Mit einer solchen Logik, dass Gott die, die den Himmel verfehlt haben, einschläfert, aber sie nicht in die Hölle schickt - könnte ich mich sogar noch anfreunden ...

Ja, wie du sagst, glaub ich auch, dass die Menschen sehr werden, wie ihr Gott, so wie sie sich ihren Gott denken. Da bist du sehr nah an N.D.Walsch und seinen "Gesprächen mit Gott" (die ich sehr liebe).

Naja, Tifa, Gottessicht - Weltsicht - Selbstsicht - das ist ja alles irgendwie das in-der-Welt-sei-Gefühl, das fließt ja alles ineinander... finde ich mich gelungen unter diesem Himmel Gottes? ............ Für mich war der Widerstreit zwischen Selbstsicht und Gottessicht mit der Hauptanlaß, mit meiner intensiven christlichen Jugendphase aufzuhören .... denn wenn Gott ausgerechnet das an mir nicht liebt und als dreckigen wegzuerlösenden Fleck sieht, was ich irgendwie als im innersten ich empfinde - ja, liebt er dann überhaupt mich als mich??

Dieses Uneinssein mit sich - färbt wohl auch auf die Diskussionen mit anderen ab... Ach ja ... Ich mag den Blick, den dieser Junge in dem Video (http://www.youtube.com/watch?v=fbCHMxdTSfg#t=1m38s) hat - wie ein Löwe, zufrieden mit sich, der in die Abendsonne blickt - ah, das ist schön.


original von belerufon515:
du willst es zeigen,das ist das problem........
Ich glaub, aus dem Thread sollte deutlich geworden sein, dass WSvenH gerade nicht so einer ist, der plump zeigen will...

Lebensinsel
22.07.2012, 07:35
Original von beebee:
Über deine Äußerungen bin ich etwas verblüfft - angenehm überrascht. Aber, war nicht immer der Markenkern des Christentums "Menschen können vor Gott nicht bestehen und müssen ewig in die Höllenverdammnis, außer sie glauben an die Erlösungstat am Kreuz" ???
Danke. Ich freue mich, dass du dir darüber Gedanken machst, und viele andere wahrscheinlich auch. Das Problem ist, dass die biblische Lehre von den allermeisten Konfessionen verwässert und verfälscht wurde.

Ich habe über das Thema einen ausführlichen Artikel veröffentlicht. Nachzulesen auf meiner Webseite (www-Button) und dann in der Navigation auf "Himmel und Hölle" klicken. Vielleicht wird dann vieles klarer.

Senitriofan
22.07.2012, 08:27
also wiso soll es peinlich sein in der öffentlich keit eine Windel zu tragen , wenn es nicht gerade eine moli super plus unter leggins ist.


Peinlich ist es doch nur wenn die Windel dann auch noch voll ist mit aa und die Person duftet wie baby

WSvenH
22.07.2012, 11:28
So erstmal danke an Alle fuer das feedback und die meinungen, es hat mir schon etwas weitergeholfen.


Original von Tifa (...) dass sich viele ihrem mit ihrem Fetisch selbst nicht gut leiden können - und daher auch ein Problem haben andere zu mögen die sie potentiell sogar mit Fetisch gerne haben könnten?


Ich glaube das es bei mir so ist, dass ich andere Menschen nicht so oft anspreche (flirte) wie ich es koennte, ich bekaeme wahrscheinlich oefter eine positive Rueckmeldung(Bestaetigung) als ich tatsaechlich glaube.

Dies hat aber nur zum Teil was mit der teilweise vorhandenen Selbstablehnung wegen des Fetisch zu tun, sondern bezieht sich eher auf eine leicht vorhande gesamt-selbst-ablehnung :)

Den Fetisch hier als ausschlaggebende Attraktivitaetstruebung hervorzuholen halte ich bei mir fuer unpassend, wie ist es bei Anderen? Wuerde mich echt mal interessieren...

Der Grosse Fehler den man bei der Standardargumentation "Weil du dich selbst nicht genug liebst, kannst du auch Andere nicht so gut lieben oder wirst von Anderen weniger geliebt." leicht machen kann, ist, dass man den "Negative Bias of the Brain" vergisst.

Viele Makel die man an sich selbst beobachtet werden dadurch schlechter dargestellt als sie sind, das ist nicht immer ein Zeichen von Mangelnder Kongruenz, das ist bei Allen so.

Ein echtes psychisches Problem liegt IMHO nur dann vor, wenn der beobachtete Mangel eine Wahnvorstellung ist, oder der "Bias" groesser als Faktor fuenf ist.

Jemand der depressiv ist, weil er einen beobachteten Makel hat, versucht in aller Regel diesen Makel auszugleichen. Insofern keine narzistische Persoenlichkeitsstoerung vorhanden ist, die verhindert das man irgendwann auch mal "zufrieden" ist, ist dies auch erfolgreich, wenn es was zu Ausgleichen gibt.

Die Andere Moeglichkeit ist, das es sich um einen Makel handelt, der von Anderen nicht als Makel wahrgenommen wird, wenn also die Eigenschaft vorhanden ist, aber die erwartete Reaktion sozusagen eine "Wahnvorstellung" ist. Dies kann man bestimmt so aehnlich therapieren, wie Hoehenangst, also einfach Menschen kennenlernen, in meinem Fall Beziehungen eingehen, auch wenn ich mich fuer meine Windel schaehme, und weiss dass ich es nicht verheimlichen kann.

Aber da setzt doch diser Thread an. Es ist leider so, dass es (noch) ein Makel ist eine Windelleidenschaft zu haben. Gesellschaftliche Akzeptanz == 0.

Oder ist das etwa falsch? Vielleicht sehe ich das ja total falsch, vielleicht ist Windeltragen "nur" gesellschaftlich tabuisiert, aber eine Partnerin haette damit vielleicht gar nicht so ein Problem?

Wenn es aber nichts zum Ausgleichen gibt, wird man vielleicht einsam, bekommt keine Kinder, hat keinen Partner, und ist sicher oft traurig.

Aber da hilft denn eher eine Religion, als eine Therapie um den Fetisch besser zu akzeptieren.







Original von belerufon515. du willst es zeigen,das ist das problem........

FALSCH! Aber schoen das du so scharfsinnig und praegnant formulierst, was andere wahrscheinlich denken aber nicht ausdruecken (koennen). Das gibt mir die Moeglichkeit das besser klarzustellen

Richtig ist:

Ich will es nicht zeigen. Sondern ich will es zeigen koennen, wenn ich will.

Ich will das das Tabu "Windel" endlich aufgeloest wird.

genauer gesagt geht es mir darum das es mich nervt es neurotisch verstecken ZU MUESSEN.

Ich geb ja zu es reizt mich schon, aber ich kann, will und darf nicht in Windeln gesehen werden.Ausserdem, wenn es nicht so krass tabuisiert waere, wuerde es mich gar nicht reizen in Windeln gesehen zu werden.


Aber ich habe eines gelernt durch diesen Thread, was vielen wahrscheinlich laengst klar war.
Solange ich kein Problem mit der Windelleidenschaft habe, und nicht von der Gesellschaft erwarte akzeptiert zu werden, und solange ich die Windeln halbwegs gut verstecke und NICHT versuche damit gesehen zu werden, solange kann ich eigentlich gluecklich leben.
Vielleicht stimmt was nicht mit meiner Wahrnehmung, vielleicht ist es voellig irrelevant, ob die Gesellschaft mich akzeptiert, weil eine Partnerschaft eine Zweierbeziehung mit einem Individuum ist, das die ganze Sache vielleicht viel entspannter sieht als die Gesellschaftsnormen.

WSvenH
22.07.2012, 12:00
Original von beebeedass dieselben Leute sich nicht schämen, kleinen Erstklässlern, die ihr intellektuelles Immunsystem noch nicht haben, so etwas von Himmel und Hölle in den Kopf zu stopfen

Oh man du sprichst mir sowas von aus dem Herzen!


Original von beebee
Mit einer solchen Logik, dass Gott die, die den Himmel verfehlt haben, einschläfert, aber sie nicht in die Hölle schickt - könnte ich mich sogar noch anfreunden ...


in mir hat sich diese Angst vor der Hoelle irgendwie tief eingebrannt. Manchmal wenn ich einen Alptraum hatte, habe ich - obwohl mitlerweile bekennender Agnostiker - schnell das Vader-Unser(pun intended) gebetet!!

Die Angst, dass da ja vllt doch ne Hoelle auf mich wartet, beschaeftigt mich manchmal. Echt 'nen guter Brainwashing Trick!

beebee
22.07.2012, 12:43
original von WSvenH:
Oder ist das etwa falsch? Vielleicht sehe ich das ja total falsch, vielleicht ist Windeltragen "nur" gesellschaftlich tabuisiert, aber eine Partnerin haette damit vielleicht gar nicht so ein Problem?

Es kann sogar noch schöner kommen - sie kann dich sogar als ihre kleine Sweetness sehen, gerade weil du so bist :-)
Ja, diese Frauen gibt es - schau zum Beispiel einmal hier diesen Thread:

www.wb-community.com/forum/thread.php?threadid=23781

Oh und ja - das mit der Höllenangst kenne ich irgendwie auch - manchmal, selten, erwache ich nachts mit namenlosem schwarzen Schrecken - und erinnere mich an ein Gebet an den Galiläer :-)

Als Gegenmittel gegen die Höllen-Einimpfung empfehle ich dir herzlich dieses Buch hier:

Freundschaft mit Gott (http://www.amazon.de/Freundschaft-mit-Gott-ungew%C3%B6hnlicher-Dialog/dp/3442216745) --> es ist wirklich, wie ein Lieblingsgott sein sollte ;-)

Kvetinka
22.07.2012, 12:49
Original von WSvenH
Die Angst, dass da ja vllt doch ne Hoelle auf mich wartet, beschaeftigt mich manchmal. Echt 'nen guter Brainwashing Trick!

Ich glaube der eher an das große "Nichts", so wie ein Stromschalter umgelegt wird und es aus ist. Davor habe ich mehr angst.

beebee
22.07.2012, 16:22
hahh, adria, das wovor du Angst hast - das hatte ich mir immer irgendwie ersehnt - ich hab sogar mal 2009 in einem Forum (für Nahtodfragen) die Frage gestellt, ob das nicht möglich ist .......

(im Zweifelsfall lieber nicht lesen)
http://www.sterbeforschung.de/forum/viewtopic.php?f=10&t=735

aber es wusste niemand..

janbaby
22.07.2012, 16:27
Kuckuk,

fürchtet Euch nicht!

Gruß,
Janbaby SB
:danke: :regenbogen:

Bubi2006
25.07.2012, 14:35
Sehe das ähnlich, man soll selbst einschätzen was geht und was nicht geht ... für den einen geht eine volle Pampers im Bus für den anderen halt nicht ...

Inkoboy
30.07.2012, 18:41
Hallo Sven,

mir geht es wie Dir, das ewige Versteckspiel nervt. Aus den meisten Zwängen kann man nur schwer aussteigen ( Rücksicht auf Familie, Beruf, Kleinstadtleben usw. ) aber zumindest im Urlaub ist meine Windel so dick, wie ich es mag und schon bei der Hotel- oder Ferienwohnungsbuchung frage ich, ob es ein Problem sei, dass ich Windelnh trage. ( Es war noch nie ein Problem !!! ). Am Strand sitze ich auch schon mal nur mit Windel und blickdichter Suprima 1218 in schwarz drüber am Strand oder auf der Terasse. Es wird noch nicht einmal hingeschaut !
Den Kopf machen wir uns nur selber, weil wir uns schämen und im Unterbewußtsein für pervers halten. Also nur Mut ! Steh dazu, ohne anderen Leuten damit ins Gesicht zu springen. Geh einfach so damit um, als seien Windeln das normalste der Welt !

Gruß Inkoboy