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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hypersensibel oder doch nur anders



Dante2004
14.08.2011, 00:39
Hallo,
Kann es sein das viele von uns auch darunter Leiden:

Hochsensibilität (deutsche Terminologie uneinheitlich; auch: Hochsensitivität, Hypersensibilität oder Überempfindlichkeit) ist ein von der US-amerikanischen Psychologin Elaine Aron 1997 postuliertes psychisches Phänomen, bei dem Betroffene stärker als der Populationsdurchschnitt auf Reize reagieren, was u.a. leichter zu „Überstimulation“ (schlicht: Reizüberflutung) führt. Erklärt wird diese, von Aron sensory processing sensitivity genannte höhere Empfindlichkeit durch eine besondere Konstitution der Reize verarbeitenden neuronalen Systeme[1]; plastisch ließe sich sagen, dass die Sinnesorgane nicht mehr Informationen aufnehmen, dass aber weniger Sinneseindrücke aus der Wahrnehmung herausgefiltert werden. Aron sagt, in jeder Population von Lebewesen sei ein bestimmter Prozentsatz betroffen, was sich durch die erhöhte Überlebenswahrscheinlichkeit der gesamten Art erkläre, seien einzelne Phänotypen aufgrund höherer Sensibilität doch risikoscheuer.[2] Die von ihr genannte Zahl von 15 bis 20% Highly Sensitive Persons (kurz: HSP) in den menschlichen Gesellschaften wird regelmäßig aufgrund individueller Wahrnehmung in Frage gestellt.
Inhaltsverzeichnis
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1 Validität
2 Erscheinungsformen
3 Literatur
3.1 Wissenschaftliche Veröffentlichungen
4 Einzelnachweise

Validität [Bearbeiten]

Mangels entsprechender Forschung sind sowohl die Validität des Terminus als solchem wie auch nähere Einzelheiten weitgehend ungeklärt. Ein Teil der Betroffenen erlebt jedoch bei Kontakt mit dem Begriff ein Gefühl der starken Erleichterung (ähnlich der „Doppelenttäuschung“ nach C. G. Jung[3]); regelmäßig ist zu hören, „ein Stein“ falle „vom Herzen“ („Gebirgsketteneffekt“[4]), da man erstmals nicht mehr das Empfinden habe, „von einem anderen Stern“ zu sein.[5] Als Quelle der wahrgenommenen Andersartigkeit wird maßgeblich die Unverträglichkeit der eigenen Belastungsgrenzen mit dem für Zeitgenossen typischen Lebensstil genannt.
Erscheinungsformen [Bearbeiten]

Die Bandbreite möglicher Erscheinungsformen von Hochsensibilität wird als sehr groß dargestellt: Praktisch jeder Sinneseindruck könne stärker und damit detaillierter wahrgenommen werden[6]; häufig wird auch von höherer Intensität des Empfindens von Stimmungen der Mitmenschen berichtet. Intellektuell erfahre man sich z. T. als intensiver und gründlicher analysierend mit einer Affinität zur Spiritualität. Die in diesem Zusammenhang auftretende und intensiv diskutierte Frage des Verhältnisses von Hochsensibilität zu Hochbegabung ist ungeklärt.
Literatur [Bearbeiten]

Wikipedia

Das wurde vor kurzen als neues Krankheitsbild dargestellt.
Ich denke viele von uns brauchen das AB/TB sein um ein Auszeit zu haben.
Sich mal fallen lassen können. nicht mehr angespannt sein.
Kann der Grund dafür in eine besondere Sensibilität liegen?
Brauchen wir dir einfache Reize der Kindheit, weil wir mit
unsere Umwlet überfordert sind ?

In den Medien gab es Berichte darüber in letzter Zeit.
Wer hat das auch gesehen?

herzliche Grüße
Dante

geborgen1988
14.08.2011, 23:09
Die Berichte hab ich nicht verfolgt, aber ich kann mir das durchaus vorstellen was du schreibst.
Ich denke diese Art von Vorliebe gibt uns doch eine Art Gefühl, geschützt zu sein vor weltlichem Unheil. Kein Kind denkt an weltlichen Quatsch wie die Angstmache in den Medien, Konsumzwang und ähnliches. Unsere Moderne Welt überfordert doch das Individuum mit Reizen, so dass ein Rückzug zu einem Einfachen, früher mal da gewesenem Wohlbefinden wie man es als Kind empfand gerade naheliegend erscheint.

Mich würde generell interessieren, ob in unserer Community es schon einen Thread gibt, in dem hier mal Ursachenforschung betrieben wurde.

annie
16.08.2011, 18:26
Hallo Dante2004 Hallo Geborgen1988

Ich nehme mal an das ich nach der Beschreinung auch Hochsensibel bin.

Ich für mich würde nicht sagen das ich darunter Leide. Ich meine nur weil ich meine Wahrnehmungen intensiver empfinde muss das nicht unbedingt schlecht sein. Es ist sicher keine Krankheit und ich würde nie eine Pille nehmen die mich "normal" macht und mir das Gefühl für die Gedanken und Empfindungen anderer Lebewesen nimmt. Es ist etwas was uns einzigartig und besonders macht eine Eigenschaft von uns. So wie es weise und schwarze Menschen gibt oder wie man bolnde oder braune oder schwarze Haare haben kann oder Leute die mit einer oberflächlichen Wahrnehmung den Überblich behalten können und andere mit einer sehr genauen Warnehmung die sich um die Details kümmern und gefahren erkennen.

Alledings hast du warscheinlich recht was das Kind sein anbelangt. Kind sein ist entspannend und ich kann den Gedanken und der Flut von Gefühlen die in unserer Welt herumschwirren für ein paar Stunden entkommen.

Leider stimmt es aber auch das es in der heutigen Medienwelt Filme Berichte und sogar Nachrichten gibt die für uns hochsensible Menschen weniger geignet sind da jemand Emotionen rein packt und einen immer wieder mit dem Kopf in das Leid in der Welt stößt. Ich für meinen Teil hab mir Angwöhnt solche Fime zu meiden. Ich geb ganz offen zu das mir Horrorfilem zu grausam sind und freu mich wenn ein neuner Familien oder Kinderfilm raus kommt der mir eine andere Welt zeigt.

Was die Nachrichten angeht. Ganz ehrlich nach der 2 Sendung über Japans Atomkatastrophe hab ich den Kasten ausgeschalten. Dadurch das ich mir das wieder und wieder anschaue kann ich den Leuten auch nicht helfen. In sochen Zeiten lese ich dann oft zweimal pro Woche ZB http://www.news4kids.de/ und warte bis sich die Welt beruhigt hat.

So eine Urachenforschung würde mich auch interressieren, Da brauchte man allerdings die Lebensgeschichten von einigen Acs oder Abs damit man etwas erforschen kann. Bei einer Person kann man sicher nicht auf allgemeine Zusammenhänge schließen.

LG Annie

ichrocke
20.08.2011, 10:52
Original von geborgen1988
Die Berichte hab ich nicht verfolgt, aber ich kann mir das durchaus vorstellen was du schreibst.
Ich denke diese Art von Vorliebe gibt uns doch eine Art Gefühl, geschützt zu sein vor weltlichem Unheil. Kein Kind denkt an weltlichen Quatsch wie die Angstmache in den Medien, Konsumzwang und ähnliches. Unsere Moderne Welt überfordert doch das Individuum mit Reizen, so dass ein Rückzug zu einem Einfachen, früher mal da gewesenem Wohlbefinden wie man es als Kind empfand gerade naheliegend erscheint...
Ich denke auch, dass sich hier im Forum viele beteiligen auf die exakt diese Feststellung zutrifft. Es ist ganz einfach viel leichter vor der Realität zu fliehen und in eine Scheinwelt des schönen sorglosem abzutauchen.

Zur Krankheit wird das Ganze für mich aber erst an dem Punkt wo reale und fiktive Welt nicht mehr voneinander abgegrenzt werden. Solche Personen finde ich dann extrem nerfig, weil man sich nicht mehr auf rationaler Ebene miteinander austauschen kann. Das Spiel wird dann schnell zu etwas Zwanghaftem.

poopyboy
25.08.2011, 21:31
oh ja sensibel bin ich def, ob gleich hochsensibel, darüber mach ich mir noch gedanken

eliios
29.08.2011, 21:59
Hallo,

seit einiger Zeit weiß ich, dass ich hochsensitiv bin.

Allerdings handelt es sich definitiv nicht um eine Krankheit. Durch Zufall bin ich auf das Thema gestoßen und habe seit dem die Fachliteratur zu einem gewissen Teil gesichtet. Sehr viele Bücher gibt es ja noch nicht dazu.

Ich leide nicht unter meiner Hochsensitivität, wobei sie mich manchmal ungewöhnliche Wege einschlagen lässt. Früher litt ich eher darunter, dass ich diese Wege als anormal angesehen habe, besonders weil mein Umfeld sie und damit auch mich nicht akzeptiert hat. Heute habe ich ein anderes Umfeld und achte auch immer mehr darauf, wie ich mein Leben so gestalten kann, dass der anstrengende Teil meiner Hochsensitivität mir nicht zu viel Kraft raubt und ich den kreativen, kraftspendenden Teil intensiver einbinden kann.

Der kindliche Teil meiner Persönlichkeit ist heute zu einem gewissen Prozentsatz auch aufgrund der Hochsensitivität so stark und kann mich positiv beeinflussen. Was ich noch so toll finde an diesem Phänomen ist, dass ich tatsächlich komplexe Situationen besser einschätzen und die zu erwartenden Entwicklungen genauer vorhersagen kann. In der Literatur wird dies damit begründet, dass viele Informationen vom Gehirn verarbeitet werden (und weniger heraus gefiltert) und so ein umfassendes Bild der Lage entstehen kann.

Hier sind noch zwei hochwertige Internetseiten zum Thema:
http://www.hochsensibel.org
http://www.zartbesaitet.net

Liebe Grüße,

eliios

Grinsekatze
30.08.2011, 19:57
Warum sollte irgendwer von uns an irgendetwas leiden?

Oder: Ist es nicht irgendwie egal, woher das kommt?

Andersherum: Nicht umsonst wird selbst in der Psychologie meines Wissens nach von "Leidensdruck" gesprochen, der eine Therapie erst ermöglicht und den Kranheitsstatus konstituiert. Erst von diesem Leiden aus ist, denke ich, eine Suche nach den Ursachen (eben dieses Leidens) möglich, ansonsten ist das doch bestenfalls völlige Spekulation, also leere, vielleicht unterhaltsame Aneinanderreihung von Worten, in etwa so wie die Spekulation, wenn man der Frage nachgeht, warum man zum Beispiel Ketchup mag oder Nudeln oder warum der eine jene, der andere keine Socken bevorzugt.

Und: macht man nicht einen Teil des Spaßes kaputt, wenn man ursachenforschend und (wenn auch hier "umgekehrt") defizitorientiert draufblickt?

Denke ich zumindest, ohne den Thread kaputt machen zu wollen. Nur finde ich die Frage nach der Frage nach den Ursachen interessanter :D Weiß ja nicht, was ihr dazu denkt? ;)

Ich kenne das Phänomen "Hypersensibiltät" nicht. Ich gebe aber zu bedenken, dass es durchaus eine starkes Interesse (weil: bringt potenziell Geld) gibt, "disease mongering" (also Krankheiten zu erfinden) zu betreiben und frage mich, ob es sinnvoll ist, sich zB als hypersensibel zu denken (wenn das nicht einen persönlichen Leidensdruck bezeichnen soll und der Name einem hilft, diesen zu reduzieren), und ob nicht andere (zum Beispiel gesellschaftliche und über diese vermittelt individuelle) Faktoren gibt, die das außerhalb eines theraupeutischen Kontexts vielleicht besser betrachten lässt (auch Depression zB hat ja neben der Krankheitsseite eine gesellschaftliche Seite).

Mh Abstraktionsalfonfs verläßt den Raum...

/// Und wenn der einzige Beleg für diese Krankheit die "Doppelenttäuschung" ist, wie in dem von dir zitierten Beitrag behauptet, dann stellt sich doch sehr die Frage, ob hier nicht ein sozial erwünschter Terminus für Überforderung gefunden wurde in einer Welt, wo unabhängig von der persönlichen Leistungsgrenze sich mindestens gefühlt die Anforderungen erheblich verstärken und weniger leistungsstark in vielen Kontexten zu sein bedeutet, fast aus dieser Gesellschaft rauszufallen -- oder jedenfalls riesige Angst vor dem Absturz zu haben. Also ob es schließlich hier nicht angebracht wäre, eine gesellschaftliche Perspektive statt einer individualisierenden einzunehmen, ob die Anerkennung durch den Begriff nicht die eigentliche Kraft beraubt, um das Problem zu beseitigen (ohne damit jetzt Verelendung herbei reden zu wollen, aber naja ist eh schon lang genug).