In welchen Situationen fühlt ihr auch als AB ausgegrenzt?

[Zartbitter]

Hallole,

es gibt verschiedene rote Fäden, die sich hier durchs Forum schlängeln. Einer ist, dass immer wieder bedauert wird, ABs würden ausgegrenzt oder diskriminiert. Immer wieder wird diskutiert, was man dagegen tun könnte. Selten aber verrät jemand, bei was genau er Nachteile erleidet, wenn er zu seinen kindlichen Vorlieben steht.

Ich wäre nun wirklich nicht scharf drauf, jeden Tag Windeln zu tragen, aber ich stehe doch recht offen zu meiner kindlichen Seite. Ich habe einen recht öffentlichen Beruf, komme beruflich mit den verschiedensten Menschen zusammen, aber ich erfahre keine Ablehnung. Heute etwa brachte ich Kindersachbücher mit und erklärte, was ich an ihnen mag. Im Nu wollte zumindest einige die Bilderbücher mitnehmen, blätterten, freuten sich. Ich gehe oft mit einem "Sendung-mit-der-Maus-Shirt" zur Arbeit und alle kennen den Namen des kleinen Schafes, das auf eine meiner Cordhosen genäht ist. Es heißt Fridolin. Das tut meiner Empfindung nach aber meinem Ansehen keinen Abbruch. Im Gegenteil: Ich wirke dadurch vielleicht soger nahbarer. Einer meiner Kollegen über 60 hat einen Schnulli am Schlüsselbund. Das finden manche skurril, aber er ist lieb schrullig.

Auch außerhalb meiner Arbeit: Meine Freunde finden es alle entweder interessant oder egal, dass ich auf Ageplay stehe. Kürzlich stellte mir eine langjährige BEkannte deswegen auch ihre neu erworbene Barby vor, für die sie lauter rosa Klamotten besitzt.

Was gibt manchen von euch den Eindruck gesellschaftlich geächtet zu sein? Von wem? In welchen Situationen. Ich kenne das gar nicht. Ich gelte bestenfalls als verspielt, chaotisch und irgendwie komisch. Das größte Kompliment ist aber, wenn jemand sagt, ich würde mit meiner Sicht auf die Welt dazu anregen, mal um die Ecke zu denken.

Ich bin auf eure Antworten gespannt!
Zartbitter

[SpandexMuc]

Ich antworte mal obwohl ich kein AB bin aber ich bin auch manchmal kindisch und zeige das auch offen.
Ich liebe Zeichntrickfilme, schaue die auch an wenn jemand da ist, ich stehe dazu auch in Gesprächen mit Arbeitskollegen. Ich habe ein Stofftier (eigentlich sind es 2, eines für mich eines für meinen Freund) das überall mit hin kommt und immer bei mir schläft, auch das wissen alle und ich verstecke es auch nicht vor anderen. Ich bin zwar kein AB aber ich verstecke das Kind in mir nicht denn ich glaube jeder ist in gewisser weise gerne kindisch und wenn es nur darum geht nicht an einer Pfütze vorbeizulaufen sondern durch zu laufen.
Als wir unser Haus gebaut haben und das Loch für den Keller gebuddelt war (welches sich langsam mit Wasser füllte) war ich der erste der da runtergesprungen ist und mit der Erde kleine Dämme gebaut hat :-) Die Arbeiter fanden das interessant haben sich aber nicht getraut mitzumachen, haben mir aber eine Schaufel zugeworfen und Tips gegeben wo ich einen Damm öffnen sollte oder einen kleinen Graben ziehen könnte.

Ich glaube man hat keine Nachteile wenn man im Gesellschaftlich "normalem" Ramen sich ein wenig kindisch benimmt aber auch gleichzeitig zeigt das man auch erwachsen sein kann. Wichtig ist das man es nicht übertreibt und das Gleichgewicht behält. Solange man wie du beschrieben hast nur offen zu seinem Kindsein steht ist es ohne Probleme möglich, klar gegenüber einer Machogruppe würde ich das ein oder andere auch eher für mich behalten aber ansonsten ist es aktzeptiert.

Wer es natürlich übertreibt und als erwachsener mit Autos im Sandkasten spielt und nebenbei einen Schnuller im Mund hat der könnte schon komische blicke ernten aber wer dieses Verhalten als ausgrenzung sieht der hat sowieso Probleme in der Gesellschaft denn er will oder kann sich dann nicht in die Gesellschaft einfügen und wer sich nicht einfügt muss damit leben das er eben nicht zur Gesellschaft gehört :-)

[Luci]

Also auch ich würd mich als ziemlichen Kindskopf bezeichnen ;) Ich tu viele Dinge die kindisch und deshalb manchmal "unüberlegt" oder "unvernünftig" erscheinen. Ich finde es nicht schlimm, wenn man zu dem inneren Kind steht. Ich alber sehr gerne rum,kuschel mit meinen Kuscheltieren (und mindestens 1 kommt auch immer überall mit hin, wenn ich auswärts schlafe) und wenn mein Freund da ist, spielen wir auch mit denen (also dass die sich unterhalten usw...)
Ich finde er herrlich, nicht immer nur vernünftig und erwachsen zu sein ;)
Allerdings erzähl ich aber auch niemanden davon, dass ich gern einen Schnuller und Windeln benutzte, weil ich nicht das Bedürfnis hab das mit anderen als meinen Freund zu teilen. Das liegt aber nicht daran, dass ich angst hätte, dass man mich ausgrenzt oder auslacht, denn ich denke, es gibt genug andere Dinge, die noch viel "verrückter" sind, als ab und zu mal klein zu sein.
Im Grunde wünscht sich doch jeder, sein inneres Kind zu behalten oder umsorgt zu werden, so wie früher als man klein war und AB/ACs tun dies eben noch eine Stufe weiter ;)
Außerdem ist es mehr als verständlich, dass Menschen, die in voller AB Montur durch die Gegend laufen komisch Blicke auf sich ziehen...Das liegt eben an den gesellschaftlichen Normen...Aber mal Hand auf's Herz: Wenn ich jemanden wie den Babyman treffen würde würde ich auch große Augen machen...wann bekommt man sowas auch schon zu sehen?
Desweiteren denke ich, dass Menschen die sich trauen und es schön finden ihren "Fetisch" öffentlich auszuleben, auch genung Mut haben, den Blicken zu trotzen und trotzdem zu genießen was sie tun.
Ich denke, alle anderen genißen es eher im privaten ;) Ich würd nie auf die Idee kommen als AC nach draußen zu gehen, weil das etwas ist, was ich nur mit meinem Partner teilen will und ich einfach kein Bedürfnis habe dass mit der ganzen Welt zu teilen...
Deshalb: Wer schräge Blicke nicht ertragen kann sollte seinen Fetisch eben nicht öffentlich machen, aber ich denke, dass diejenigen, die ihn öffentlich leben auch darauf einen Dreck geben was andere sagen...
Oder seh ich das falsch?
Es grüßt das Pandabärchen (Gute Nacht) :baby003:

[Dante2004]

Hallo,

Ich habe schon andere Menschen davon erzählt.
Ich denke, dass ein " Fetisch " oder eine " Vorliebe " etwas sehr privates
ja, zum teil auch intimes ist. Das ist wie bei anderen Veranlagungen auch.
Man möchte selbst bestimmen, wer von diesen " Geheimissen" weiß,
und wer nicht. Man möchte sich auch selbst outen. Das ist so auch so bei
anderen Sachen. Ich möchte selbst jemand sagen wie ich bin und was ich bin.
Den jeder kennt hier Tratsch und Klatsch, sowie das Spiel " Stille Post ".
Niemand möchte, dass über ihn oder sie geredet wird, statt mit ihm oder sie.
Die Reaktionen die ich gehört habe gingen von das passt zu Dir und bleibe dabei
bis zu infantil und pervers. Jeder hat auch schon von outing von Schwulen,
Lesben, S/M und Fetisch gehört. und das dieses auch ganz schlimme Folgen haben
kann, wenn es in der Schule, Verein oder Gruppe negativ erzählt wird.
Man wird dann von Jetzt auf Gleich zum Außenseiter.
Natürlich gibt es auch positive Erlebnisse. Aber ich kenne keines wo das
private in die Öffentlichkeit von anderen getragen wurde.
Auch lese ich hier, dass es sogar schwer Fällt Menschen zu erzählen dennen
man vertraut, wie die eigene Familie. Auch ist die Reaktion auf unsere Sache in den
Medien bekannt und man Hört oft Vorurteile ohne etwas von sich erzählz zu haben.
Deshalb ist dir Angst groß nicht meht gemocht oder geliebt zu werden,
nur weil man so ist.
Auch hier wird jeder der andere mit seinen Leidenschaften belästigt,
zu Recht als wenig einfühlsam gesehen. Man Läüft ja auch nicht mit einen Schild durch den Ort, dorf oder Stadt auf dem Steht ich bin schwul / lesbisch oder stehe auf S/M.
Es ist nur mal so, dass man andere Menschen nicht ändern kann und bei
Vorurteile gegen eine Mauer rennt.
Ich bleibe dabei es lieber in einen persönlichen Gespräch in Vertrauen zu sagen
und es nicht bewust an die Öffentlichkeit zu hängen.
Es gab in der Geschicht immer wieder Gruppen von Minderheiten, die an die
Öffentlichkeit gegangen sind. Aber das wurde vorher organisiert und man war sich
auch einen Rückhalt von Medien und anderen nicht betroffenen sicher.
So war es bei dunkelhäutigen Menschen in den USA oder den Schwulen / Lesben so.
Auch gab es einen prominenten Fürsprecher und Anführer dieser Gruppen.
Wenn jetzt zum Beispiel der Papst sagen würde, das er auch gerne Windeln trägt,
wie das Jesus Kind, dann wäre es natürlich leichter zu sagen, ja ich auch.
Natürlich war diese Beispiel übertrieben, aber es damit klar, was ich meine.
Andere sehen oft nur einen Teilbereich wie hier schon geschrieben und denken
gar nicht an hier. Ich habe zum Beispiel im Bad Feuttücher und Babypflegeprodukte stehen, da aber bekannt ist, dass ich Windeln auch brauche und Pflegemittel
als Krankenpfleger kenne, sehe das viele ganz anders.
Viele sehen eben nur das, was sie sehen wollen oder kennen.
Ein Schnuller am Rucksack wird oft als Erinnerungsstück gesehen.
So eine Art Andenken wie aus dem Urlaub.
Nur halt an einen nahen kleinen Menschen.

herzliche Grüße
Dante

[Kvetinka]

Hi,

ich habe in der Reha-Kur auch mal ein Kuscheltiertreffen in der Therapiegruppe organisiert. Jde Mitpatientin brachte ihr Kuscheltier oder Kuscheldecke mit.

Kindercremes/Babyshampoo habe ich auch im Badezimmer.

LG Klein Jasmina

[Bongo]

in garkeinen. ich verstehe auch garnicht, wo das problem liegt.
ich mache wann ich will, was ich will. und wenn ich dabei pampers anhaben möchte, tu ich das.

außerdem kapier ich die detailbedeutung und den hintergrund von "sich als AB ausgegrenzt fühlen" nicht. nach welchen standards wird sowas bestimmt?
ich hab mich schonmal als bongo ausgegrenzt gefühlt, aber noch nie als AB :)
ok, bin auch eigentlich kein AB. eher AC. aber das doch egal. ich hab "ganz normale" leute getroffen, die sich viel krasser wie ein nerviges ätzendes scheisskind aufführen, und die dafür ausgegrenzt gehören würden, aber die auch keiner ausgrenzt. also was soll der kaas? :)

[EwigAllein]

Hmmm wann könnte man sich ausgegrenzt fühlen :/ zB Wenn man einen Filme oder sonst was im Fernsehen mit Familie oder Freunde anguckt wo so etwas in der Richtung vorkommt und die dann sagen wie krank und gestört diese Menschen sind. Sowas ist schon hart xD