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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hat in einer Beziehung der, der Windeln trägt, die Hosen an?



Zartbitter
30.05.2011, 23:37
Hallole,

dieser Themenvorschlag stammt aus einer anderen Diskussion, bei der es um Dominanz ging. Ich konnte nicht einschlafen, weil ich den anscheinend paradoxen Satz von Mr.X nicht aus dem Kopf bekam. Dominanz habe, meinte er, nichts mit Überlegenheit und Subordination nichts mit Unterordnung zu tun. Zuerst schien mir der Satz irr, auch schon weil Sub ja übersetzt genau "Unterordnung" bedeutet, aber er trifft auf uns ABchen wohl doch zu:

Babys sind auf den ersten Blick die den Erwachsenen Unterlegenen, aber sie sind es, die das Leben der Eltern bestimmen. Ihr Quengeln ist ein ständiges Fordern. Sind bei einem AB-Rollenspiel nicht tatsächlich die Kleinen die, die "befehlen"? Und sei es durch ihren hilflosen Blick?

Komisch: Irgendwie hatte ich immer im Kopf, dass der der wickelt, die latent dominante Position einnimmt, wobei ich das Wort nicht leiden kann. Genau genommen ist aber doch der Partner oder die Partnerin in Windeln die, die das Spiel dominiert und, wenn wir in der Fetischsprache bleiben wollen, den in der Rolle des Elternteils oder der großen Schwester zum Sklaven macht.

Manchmal streiten Janbaby und ich uns, wer kleiner sein darf. (Meist gewinnt Janbaby). Ich habe mir noch nie so genau überlegt, warum uns oft beiden die Kleinkindrolle lieber ist: Vielleicht, weil sie bequemer ist? Der Größere ist der "Sub", der Fläschchen füllen muss. Baby zu spielen ist nicht Unterordnung, sondern Überordnung.

Im Sommer darf ich mein Janbaby an irgendeinen Ort mitnehmen. Er überlässt das Ziel mir. Da fühle ich mich dann natürlich schon als "Bestimmer". Aber in der Regel sind die Großen die Handlanger der Kleinen.

Wie ist das in euren Beziehungen? Ist der, der im Alltag eher Entscheidungen trifft oder versucht sich durchzusetzen im Babyspiel eher das Baby oder eine Elternfigu?. Empfindet ihr euch als Baby als dominant oder eher als untergeordnet?

fragt Zartbitter

LittleShadow
31.05.2011, 00:00
"Empfindet ihr euch als Baby als dominant oder eher als untergeordnet?"

Weder noch!
Wenn ich da richtig drin bin, kann ich da nicht unterscheiden.
Das ist dann einfach eine Gefühlssache und keine Frage der Über-Unterlegenheit.

Aber objektiv betrachtet stimmt es schon, der/die jenigeR, welcher klein ist, nimmt "mehr" Platz ein

Dante2004
31.05.2011, 00:59
Hallo,
Wenn Erziehung " er-ziehung " bedeutet und die Frage ist wer zieht an wen,
dann ist das ganze nicht mehr als ation und reaktion.
Wer sagt, dass die kleinen "den Dreh raus haben ", um zu zeigen wer hier
" der Herr im Haus " ist, kann genauso gut zu hören bekommen, dass
die Muter auch weiß," wo der Hase läuft" : " Wennn du brav bist bekommst
Du ein Eis und wenn nicht Fernsehverbot. Ist eine Erziehung mit Zuckerbrot
und Peitsche nicht genauso berechnend? Reicht es aus zu fragen was stärker
wirkt zu sagen: " Ich will haben" oder " Du sollst nicht ".
Doch was machen wir dann mit den Regeln? Ist Regeln aufstellen und befolgen
auch nur eine Machtfrage? oder ordnet es das zusammenleben, damit alle
die gleichen Rechte und Pflichte haben. Gehorchen kommt von hören.
Nur wer bereit ist zu zuhören kann verstehen was hinter einen Anweisung steht.
Aber Kinder kennen die Konsequenzen ihres Handeln nicht. Sie denken nicht
an morgen. Wie Herbert Grönemeyer in einen Lied singt: " Gibt den Kinder das Komando, den sie wissen nicht was sie tun.......".
In meiner Ehe hat meine Ex-Frau mich auch gewickelt und auch selber Windeln getragen. Doch ich natürlich mehr als sie.
Trotzdem kann ich sagen, dass sie "dominat" war. Bekannte haben sogar schon gesagt,dass wir die Rollen getauscht haben und meine Frau der Mann im Haus ist.
Sie war aber mehr Sturr als dominant und wollte ihre Sachen durchsetzen.
Dadurch hat sie dann auch alles wieder verloren auch mich.
Also ist es auch die Frage, ob es nur um Egoismus geht oder um Fürsorge.
Wer dominat ist trägt auch die Verantwort für seine Entscheidungen
gerade dann wenn sie auch andere betreffen. Diese " Ver- antwortung"
ist die Anwort auf das hören im "Ge-horsam".
Autorität ist nicht eine Frage der " Positon". Jeder kennt Lehrer auf die man
gehört hat und welche die man verachtet hat. Autorität hat also etwas mit
Vertrauen zu tun. Vertraue ich der Entscheidung und der Person oder nicht.

herzliche Grüße
Dante

DL-Dude
02.06.2011, 00:47
Wie schon in dem andern Thread gesagt, ich finde du überinterpretierst das Wort etwas Zartbitter^^.
Möglicherweise liegt das daran das das Wort oft zu allgemein verwendet wird oder das es früher halt ne andere Position ausgedrückt hat, aus dem englischen zurück übersetzt kann es ja z.b. auch Herrschaft heissen. Für mich ist Dominanz aber immer eine Momentaufnahme und kein Zustand, weshalb ich es als weit weniger radikal verstehe wie z.b. Herrschaft...
Das der, der das Baby spielt, die Dominanz übernimmt muss nicht so sein finde ich, es kann auch eine "strenge" Elternrolle geben, wie im RL...

In meinem Fall ist es so das ich nicht gern den ersten Schritt mache bevor ich nicht alles zu 99.99% berechnet hab, aber ich übernehme spätestens im Laufe fast immer das Kommando speziell im Business. In der Beziehung ist das vom Ansatz her ähnlich, allerdings versuche ich da weniger zu detailliert voraus zu planen und meiner Freundin ne Chance zu geben http://levelr.gamigo.de/forum/images/smilies/zunge.gif, will ja auch noch ne weile was davon haben, da kann man net immer nehmen auch wenn man instinktiv gern würde^^...
Die AB-Spielerei ist nicht so meins, von daher kann ich dazu wenig sagen wer welchen Part übernimmt, es kümmert sich jeder mal um jeden^^...

Dante kann ich nur zustimmen, wenn ich das richtig verstanden hab, das der, der die dominante Rolle einnimmt, auch die Verantwortung hat.

P.S., zum Thema Dominanz finde ich den Wikiartikel, so kurz er auch ist, recht interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/Dominanz_(Psychologie)

Gwynhwyfer
02.06.2011, 01:50
Die Frage ob Dominanz der treffende Ausdruck dafür ist oder nicht, lass ich mal offen, da es oft wie im anderen Thread zu sehr unterschiedlichen subjektiven Meinungen kommt, bzw es jeder anders interpretiert.
Ansich ist es aber schon so, dass sich größtenteils, egal wo eine bestimmte Sache oder Person durchsetzt, egal ob es die beste Wahl war.
Wobei wie Dude schon sagte in Beziehungen besonders eher Kompromisse eingeht, diese aber wiederrum auch eher zugunsten nur einer Person ausfallen.
Ich interpretiers nur eher als Grenzen austesten. Man schaut wieweit der Partner in einer bestimmten Sache mitgeht. Aber man sollte schon z.b. ein deutliches Nein oder spezielle Wünsche respektieren. Jemanden zu etwas zu drängen, was er absolut nicht will, das wäre keiner Beziehung mehr, eher nur ein reines Ausnutzen.
Zumindest ist es ein geben und nehmen von Verantwortung, "Führung" und auch von Zuwendung. Dabei ist es zumindest egal, wer was an hat. Aber natürlich bevorzugen viele ein bestimmtes Verhalten in einer "gespielten" Rolle
Driftet zwar ein wenig ab *g*, aber wie ist es z.b. bei Rollenspielchen in anderer Hinsicht à la Tarzan & Jane (Batman & Mary-Jane, Superman & Lois Lane etc). Eine Person hat die führende, eher aktive Rolle, sogesehen auch dominantere, die auch in dem Bsp wieder den ersten Schritt hinsichtlich der Zuwendung machen muss. Die Andere ist passiv und reagiert eher nur auf bestimmte Dinge.

Im Bezug auf Kinder und auf die AB/AC Rolle würde ich das eigentlich trennen. Zumindest für mich ist es ein Unterschied.
Kinder testen auch wiederrum ihre Grenzen aus, aber haben nicht die "führende Rolle", obwohl die Eltern eher darauf reagieren, bzw nach den Wünschen des Kindes handeln.
Im Gegensatz dazu wäre der Wunsch des AB/ACs (warum muss ich nur an ac/dc denken, wenn ich das zuoft eintippe...) Zumindest würde in dem Fall ja die zweite Person nach dem Verlangen/Wunsch Adult Babys handeln, wo erstere am Anfang den reagierenden Part hat. Der Haken is, das Ganze kann sich im Verlauf des "Spielchens" ja ändern. Deswegen bleib ich beim geben und nehmen, bzw hin und her, es is ein ständiger Wechsel, bzw in dem Fall ein Gleichgewicht ?


lg

Mr.X
02.06.2011, 17:42
Nicht automatisch die oder der, gewickelt wird ist passiv, also devot.
Denn wenn er wie im Falle von Zartbitter, seine Vorstellungen durchsetzt (Janbaby), ist er in dem Monemt der aktive also dominierende Part aber mit dem Ziel dominiert zu werden.

Dies ist ein beispiel der modernen Dominanz.
In einer gleichberechtigten Beziehung, gibt es immer den Wechsel zwischen dominant und devot.

Janbaby hat hier z.b. eine Strategie.
Er dominiert am Anfang mit der dominanaten Strategie um sein Ziel, dass devote zu erreichen. Das devote gibt ihm ein besonderes Gefühl des Wohlbefindens (sein Zitat).

Windelharald
03.06.2011, 15:13
Ich würde Deine Antwort mit "JA" beantworten (in dem gestellten Kontext).

Denn letztlich ist es ja auch bei echten Babies so: Baby schreit, Eltern müssen reagieren. Das Baby ist total im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Dom/Sub Beziehungen können ähnlich funktionieren. Der/die Dom hat zwar die Führungsrolle und der/die Sub ist hilflos und ausgeliefert. Aber der/die Dom hat dafür auch die Verantwortung, die mit der Kontrolle über das Spiel einhergeht...

So ein Beziehungsgeflecht ist jedenfalls komplexer, als es zunächst den Anschein hat.

DL-Dude
03.06.2011, 17:20
deshalb sind viele die Kinder kriegen damit ja auch total überfordert, weil damit umzugehen kaum noch gelehrt wird. Die Verantwortungsbeziehung hatten wir ja schon im andern Thread.
Dazu kommen dann noch Phasen des eigenen Lebens, die in der heutigen Zeit von Generation zu Generation schwanken und stetiger Druck der Gesellschaft.

Da haben es AB-Beziehungen sicher leichter, da is das ne Freizeitbeschäftigung und man kann das Kind leiser stellen^^...