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Kleinwindelchen
28.07.2010, 00:06
Hallo Ihr,

zwar wurde dieses Thema schon am Rande bearbeitet, aber mich würde Eure Meinung bzw. Erfahrungen damit interessieren. Hat jemand von Euch schon einmal einen Katheter mit einer Windel zusammen benutzt um unkontrolliert einzunässen? Gab es eine Infektion? Und was für einen Katheter wurde benutzt?
Mich interessiert das, seitdem ich bei save Kathetersets gesehen habe.

Bin gespannt auf Eure sachlichen Antworten. :danke:

cat
28.07.2010, 00:09
ich hatte danach ne blasenentzündung. katheter war etwa 8-9h drin.

Ginni
28.07.2010, 00:27
hej,

ich rate von einem katheter ab.
man kann, egal wie vorsichtig man ist und wie steril man arbeitet, trotzdem bakterien einschleppen, die zu einer blasenentzündung führen.

solltest du dich dennoch dem risiko aussetzen wollen, verwende sterile einweghandschuhe, mit dem du nichts, außer dem sterilen katheter anfasst (auch nicht die verpackung anfassen!) mit dem katheter darfst du nicht an die haut oder an schamhaare etc kommen (dann ist er nicht mehr steril). und desinfiziere dir vorher die hände.

eine detailierte anleitung mit allen notwendigem zubehör findest du hier:
http://www.pflegewiki.de/wiki/Legen_eines_transurethralen_Dauerkatheters#Anwendung

lg


edit: weil ich das grad nochmal lesen:

Original von Kleinwindelchen
Hat jemand von Euch schon einmal einen Katheter mit einer Windel zusammen benutzt um unkontrolliert einzunässen?

das geht gar nicht!!!!

das kathetersystem ist ingesamt geschlossen, um das eindringen von bakterien zu hindern.
http://www.pflegewiki.de/wiki/Urinbeutel

wenn du den urinbeutel weglässt, kannst du auch gleich unsauber arbeiten und dich auf eine blasenentzündung einstellen...

Timster
28.07.2010, 00:47
Hi,

ich selbst habe es auch einmal ausprobiert.

Hat sich nichts entzündet, aber das Pinkeln tuht dann zwei Tage lang weh...hat schon recht stark gebrannt.

Den Katheter hatte ich etwa 5-7 Std drinn und es hat sich die ganze Zeit komisch angefühlt...wirklich nicht schön.

Ich würde es nicht noch einmal machen...


Gruß

Abri-fan
28.07.2010, 02:04
naja wenn du beim legen nen liter desinfektionsmittel verwendest solte das legen klappen ^^.aber so ist ja parktisch der zugang nach innen frei und bakterien können hochwandern, das einzige was mir dazu eiunfällt ist immer verdammt viel zu trinken damit der katheter immer ordentlich durchgespült wird. was anderes fällt mir dazu nicht ein. aber ein restrisiko bleibt natürlich

ich war mal neugierig und habs von einer freundin die krankenschwester ist machen lassen. kein angenehmes gefühl. man gibt die kontrolle echt ab und nach dem ziehn des katheters kann es anfang schwierig sein den harn zu halten da die postata ständig offen war.

also leiber zwei mal überlegen und nicht nur einfach loslegen aus dem reiz der hilflosigkeit. gefahren nicht unterschätzen aber auch nicht übertreiben

klopfer
28.07.2010, 06:39
Würd ich nicht machen!
Beim Legen eines Katheters kommt es immer zu kleinen Verletzungen der Harnröhre. Dazu ist das feucht-warme Milleu der Windel super für Bakterien, die dann durch den offenen Katheter in die Blase wandern können oder am Katheter vorbei in die Microwunden in der Harnröhre.


Und ich meine, vor Jahren gab es mal einen Todesfall (noch vor der wbc) in der Windelszene von einem User, der auch dauernd einen Katheter nutze. Es war damals aber nicht klar, woran er gestorben ist.

ichrocke
29.07.2010, 08:00
Original von klopfer
...Und ich meine, vor Jahren gab es mal einen Todesfall (noch vor der wbc) in der Windelszene von einem User, der auch dauernd einen Katheter nutze. Es war damals aber nicht klar, woran er gestorben ist.
Vermutlich ist er von einem Auto überfahren worden. :)

Also besser "Finger weg" von Kathetern, sie können tödlich sein !!!

Nicolas
29.07.2010, 14:11
oh mein gott, ihr kommt auf idee, sowas verrücktes :D
niemals würd ich sowas tun! da ist mir meine eigentlich gesunde blase und alles viel zu wichtig ;)

also ich würds auf keinen fall tun genauso wenig wie abführmittel aller art.
grüßle, niki

cordolio
29.07.2010, 17:20
Wie fühlt sich ein Blasenkatheter überhaupt an, kann man das irgendwie beschreiben?

n1ckl3ss
29.07.2010, 17:36
Also... ich habe die Kombination aus Windeln und Katheter schon einige Male (20 oder 30 mal?) ausprobiert und habe bis jetzt bei einer Tragedauer von bis zu drei Tagen keinerlei Probleme gehabt - das sind meine eigenen Erfahrungen, so etwas wie eine Garantie, dass es für andere genau so gut klappt, kann ich natürlich nicht übernehmen.

Beim Einführen bin ich nicht streng steril vorgegangen, aber doch so sauber wie möglich - das heisst ich habe mir Hände und den Windelbereich mit Hautdesinfektion behandelt und dann die Eichel mit Octenisept (Wunddesinfektion) - hier sollte man keine Hautdesinfektion benutzen (Aua!). Sterile Handschuhe oder Abdecktücher habe ich nicht benutzt, aber anders als im Krankenhaus bin ich bei mir zuhause auch nicht von anderen, kranken Menschen umgeben, die Infektionsgefahr ist also eine ganz andere.
Das Legen des Katheters mit etwas Gleitgel sollte nicht schmerzhaft sein, wenn man vorsichtig dabei ist und die richtige Größe benutzt. Um die richtige Größe zu finden, sollte man ganz unten bei 12CH anfangen und sich dann langsam hochtasten, bis man die Größe findet, die man über den gewünschten Zeitraum ohne Irritationen tragen kann. Wichtig: Auch ein zu dünner Katheter kann auf Dauer schmerzhaft sein, das wird wohl durch den Spalt zwischen Harnröhre und Katheter und die entsthehenden Bewegungen selbst verursacht.
Nach dem Legen des Katheters spüre ich normalerweise für kurze Zeit ein unangenehmes Brennen, das aber schnell nachlässt, danach merke ich vom Katheter praktisch nichts mehr. Nach dem Entfernen hatte ich nie irgendwelche Anzeichen von Inkontinenz, nur zeitweise etwas Harndrang auch bei leerer oder fast leerer Blase, aber auch das geht schnell vorbei.

Wie gesagt - das sind meine Erfahrungen und bei euch kann es anders aussehen, aber pauschal als gefährlich verurteilen sollte man die Sache nicht (und das Gefühl, dass die Windel ständig und unbemerkt immer nasser und schwerer wir, ist schon ein ganz spezielles).

kermethb
29.07.2010, 23:31
Hallo,

ich kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen, ich habe mir auch schon oft ( mind. 30 mal ) einen Katheter gelegt und habe bis heute auch noch keine Probleme damit bekommen. Es gibt viele die verteufeln den Katheter richtig, in anderen Foren gibt es inzwischen recht viele Leute die Katheter gerne tragen.

Gruß Kermethb

DL-Lady
30.07.2010, 11:30
Also ich finde man sollte nur Katheter anwenden, wenn es medizinisch gegründet ist. Denn die Gefahr, dass man eine Blasenentzündung oder schlimmeres bekommt ist sehr hoch.
Ich habe mal im Krankenhaus Praktikum gemacht und war dabei als ein Mann einen Katheter gelegt bekommen hat, das muss sehr schmerzhaft für den jenigen sein uns schön dabei zuzuschauen ist es auch nicht.

Ich nässe lieber ohne Katheter ein :D

Denn die Gesundheit aufs Spiel setzen für ein paar Stunden /Tage Spaß nein:danke: !

Sportcity
30.07.2010, 11:45
Da kann ich mich DL-Lady nur anschließen. ;)

Windelman001
30.07.2010, 19:06
Hallo!
Ich schließe mich den beiden Gelegenheitsträgern kermethb und n1ckl3ss an.
Auch ich habe keine negative Nachteile durch das Tragen des Katheters erfahren.
Jeder sollte es selbst wissen. Warnungen o.k. . … aber gleich verteufeln?
Einfach etwas vorsichtig dabei sein und genießen.

bfbs
31.07.2010, 18:26
Ich kann mich auch nur kermethb und n1ckl3ss anschließen. Schief gehen kann so einiges. Da sollte man sich vorher erkundigen um dann wenns doch passiert nicht den Kopf zu verlieren...
Ich habe eine Reizung meiner Harnröhre davon bekommen, NAja nicht ganz vom KAtheter legen, sonder von dem Arzt der ihn wieder aus geholt hat :-/
Der war total generft und echt anstrengend...
Sollte ich in so einer Situstion nochmal kommen werde ich auf jeden Fall nicht so einen Stümper an mein bestes stück lassen und lieber wieder gehen...
Da fährt mann dann lieber nochmal 50Km zur nächsten Klinik und hofft auf entspanntere Ärzte zu treffen!!!

Gruß Flo

Ps: das was schief gelaufen ist, ist nicht mit nem normalen katheter passiert ;-)

Goldfred
01.08.2010, 12:05
Es gibt genügend Leute, die jeden Tag zur Blasenentleerung einen Katheder einführen müssen, es kann also nicht so gefährlich sein, sonst müßten jeden Tag Tote im Badezimmer liegen. Allerdings achtet man bei Kathedern auf ein steriles, abgeschlossenes System. Wenn man den Urin in die Windel laufen läßt, dann können Krankheitserreger aus der Windel in den offenen Katheder und bis in die Blase wandern und dort eine Blasenentzündung auslösen.

Goldfred

allesindie
01.08.2010, 12:33
Goldfred,

was du meinst ist das selbstkatheterisieren bei Harnverhalt. Das hat mit einem Dauerkatheter, der offen in einer Windel liegt nichts zu tun.

Ich selber habe mir auch schon öfters Dauerkatheter gelegt und sie bis maximal 3 Tage drin gelassen. Hatte nie Probleme, etwas brennen nach dem Ziehen Ja, aber das war spätestens nach einem tag wieder komplett verschwunden.

Es gibt aber auch Fälle bei denen sich die Leute eine richtige Blasenentzündung geholt haben - das ist dann nicht mehr so lustig.

Ich persönlich mache es nicht mehr, es macht mir mehr Spass bewusst in allen möglichen (und unmöglichen) Situationen in meine Windel zu pinkeln und dies zu spüren als wenn es einfach langsam und permanent durch einen Katheter abtropft.

Wer will soll es doch mal probieren, etwas Vrsicht und Hygiene walten lassen, es darf beim Einführen nicht weh tun (etwas unangenehm ist es, aber es schmerzt nicht - dann läuft was falsch) und notfalls die Übung abbrechen.

Viel Spass dabei ;-)))))

Gruss und schönen Sonntag,
Allesindie

trux
01.08.2010, 16:44
hm sagtmal wie ist das eigentlich wenn man einen katheter drinnen hat und "er" aktiv wird. weil das passiert mir öfters wenn ich eine windel anhab das er hart wird... ^^
hat man dann schmerzen oder spürt man das nicht mal?

vielleicht kennt sich da von euch jemand aus

lg mario

allesindie
01.08.2010, 16:52
Mario,

keine Angst - das funktioniert ganz normal - der Katheterschlauch ist für "Normalbürger" lang genug ...

Gruss,
Allesindie

ps: Durch das Thema hier bekomme ich Lust es mal wieder zu machen ...

trux
01.08.2010, 16:56
hey danke für die antwort.
das einzige problem ist das ich es nicht selbst machen kann (nie gelernt) und ich kenn auch niemanden der sowas machen könnte.
aber da könnte man ja noch zu so einer domina gehen die das bei ihren kunden jeden tag 20 mal macht ... hab ich zumindest mal in so einer zeitschrift gelesen.

mal schauen, machen werd ichs auf jeden fall!
lg mario

NachtFalke
02.08.2010, 12:55
Ich finde es ganz schön heftig, auf was für Ideen man kommen muß!

Katheter sind kein Spielzeug! Sie sind medizinische Instrumente und dürfen in keinem Falle von Laien einfach mal in eine Urethra geschoben werden.

Es kann alles gut gehen, aber die Gafahr, daß bei völlig fehlendem Hintergrundwissen und mangelnder Kenntinisse über Sterilität, eine Infektion aufsteigt, ist doch schon sehr groß.
Man darf einen Dauerkatheter niemals ohne einen geschlossenen Urinbeutel liegen lassen.

Wenn man Pech hat, dann bekommt man nicht "nur" eine Blasenentzündung, sondern gleich eine Nierenbeckenentzündung.

Außerdem wäre es eine Antibiotika-Resistenzenförderung, weil ja eigentlich (wenn man den DK weggelassen hätte) keine Antibiotika zur Therapie der Blasenentzündung nötig gewesen wären.
Und unnütze Kosten entstehen auch noch.

Loviatan
02.08.2010, 14:30
Hm Braunnülen sind auch kein Spielzeug sondern medizinische instrumente, trotzdem nadeln sich leute "nur zum spass", so lange man weiss was man tut ist doch alles I.O.

Lebensinsel
02.08.2010, 15:48
Also nach meinem Geschmack ist die Sache mit den Kathetern nicht. Natürlich ist das für manche eine sexuelle Spielart. Nur gehört dazu das notwendige Fachwissen, dass man sich vorher unbedingt aneignen sollte. Wer das ohne Grundlagen und Erfahrung mal ausprobiert, dürfte wohl sein blaues Wunder erleben...

enuresisDl
03.08.2010, 12:53
hallo leute, also erstmal muss ich sagen das ich es interessant finde das es dieses thema mal soweit schafft, hab das selbe thema bereits vor 2 jahren eröffnet und wäre beinahe aus dem forum geworfen worden, allerdings ist das thema wirklich heikel, wie ich inzwischen selbst erfahren musste. ich möchte hier vor dem selbstkatheterismus mit dauerkatheter warnen!!! ich hatte einen kleinen unfall mit einem dauerkatheter, habe nach unzähligen katheter legen den ballon zu früh geblockt, war noch in der prostata, das war echt nicht lustig, folge war Inkontinenz und !!!impotenz!!!
inzwischen geht alles wieder, hätte aber im schlimmsten fall auch so bleiben können. auch die entzündungsgefahr ist nicht zu unterschätzen, kann ich ebenfalls aus eigener erfahrung bestätigen. allerdings kenn ich auch das geile gefühl.

bitte unterschätzt die gefahr nicht! wenn es sein muss dann wirklich steril, und ganz vorsichtig!

lg der ENU

ichrocke
04.08.2010, 10:19
Original von enuresisDl
... habe nach unzähligen katheter legen den ballon zu früh geblockt, war noch in der prostata, das war echt nicht lustig, folge war Inkontinenz und !!!impotenz!!! ...
Endlich mal eine Lösung wie man dauerhaft inkontinent wird. Juristisch korrekt in eine Warnung verpackt. :D

AndiM
21.08.2020, 19:36
Ich schließ mich da an und würde vom Blasenkatheter eher abraten. Ich hab mir aus Neugier so einen Katheter letztes Jahr mal eingeführt. Ist schon komisch wenn plötzlich so ein Schlauch im Pipi steckt und man spürt wie das Teil hineingleitet und erst in der Blase halt macht. Windel drüber und warten bis man ausläuft. Allerdings war das Ziehen sehr unangenehm und das Pieseln hat so 1-3 Tage gebrannt. Wenn ich nicht ins KH zu einer Op müsste würde ich das eher nicht wiederholen. Dann schon lieber so einnässen. Brennt nicht und fühlt sich gut an��. Also unbedingt Finger weg davon!!!! Wie gesagt, war letztes Jahr und hat keine Folgen gehabt, Gott sei Dank!!

- - - Aktualisiert - - -

Sehr richtig!!!

- - - Aktualisiert - - -

Absolut richtig!! Nur bei Op!!und durch Fachpersonal !!

EngelNullSieben
22.08.2020, 06:29
Ich finde es ganz schön heftig, auf was für Ideen man kommen muß!

Katheter sind kein Spielzeug! Sie sind medizinische Instrumente und dürfen in keinem Falle von Laien einfach mal in eine Urethra geschoben werden.

Es kann alles gut gehen, aber die Gafahr, daß bei völlig fehlendem Hintergrundwissen und mangelnder Kenntinisse über Sterilität, eine Infektion aufsteigt, ist doch schon sehr groß.
Man darf einen Dauerkatheter niemals ohne einen geschlossenen Urinbeutel liegen lassen.

Wenn man Pech hat, dann bekommt man nicht "nur" eine Blasenentzündung, sondern gleich eine Nierenbeckenentzündung.

Außerdem wäre es eine Antibiotika-Resistenzenförderung, weil ja eigentlich (wenn man den DK weggelassen hätte) keine Antibiotika zur Therapie der Blasenentzündung nötig gewesen wären.
Und unnütze Kosten entstehen auch noch.

In wieweit die Kosten "unnütz" sind, sehe ich aus einem anderen Blickwinkel. Wenn jemand ohne Kondom pimpert und sich was wegfängt, ist das auch unnütz und wenn jemand überschnell Auto fährt und dann einen Unfall hat, muss das auch nicht sein. Wenn aber ein Mensch eine Art BodyModification macht und aus der Not heraus selbst zu Maßnahmen greift, dann ist das gesundheitliche Risiko Nebenwirkungen gesellschaftlicher Verweigerung.

Normalerweise müsste die Person zum Urologen gehen können, ihren Drang als medizinische Problematik schildern können und sich dann einfach einen Stent legen lassen können - um nur ein Beispiel zu nennen. Menschen, die sich im falschen Geschlecht geboren fühlen, bekommen auch ihre Anpassung. Wenn jemand seine Kontinenz als störend empfindet, muss er zur Selbsthilfe greifen.

Ja, Katheter haben Risiken. Aber bei richtiger Anwendung kann auch alles gut gehen. Dem Katheterdrang kann man meiner Meinung nach nicht mit restriktivem "Nein" entgegentreten.

Pampers81
23.08.2020, 06:56
In wieweit die Kosten "unnütz" sind, sehe ich aus einem anderen Blickwinkel. Wenn jemand ohne Kondom pimpert und sich was wegfängt, ist das auch unnütz und wenn jemand überschnell Auto fährt und dann einen Unfall hat, muss das auch nicht sein. Wenn aber ein Mensch eine Art BodyModification macht und aus der Not heraus selbst zu Maßnahmen greift, dann ist das gesundheitliche Risiko Nebenwirkungen gesellschaftlicher Verweigerung.

Normalerweise müsste die Person zum Urologen gehen können, ihren Drang als medizinische Problematik schildern können und sich dann einfach einen Stent legen lassen können - um nur ein Beispiel zu nennen. Menschen, die sich im falschen Geschlecht geboren fühlen, bekommen auch ihre Anpassung. Wenn jemand seine Kontinenz als störend empfindet, muss er zur Selbsthilfe greifen.

Ja, Katheter haben Risiken. Aber bei richtiger Anwendung kann auch alles gut gehen. Dem Katheterdrang kann man meiner Meinung nach nicht mit restriktivem "Nein" entgegentreten.

Au ja" Herr Doktor, bitte einmal Schließmuskel endfernen "

Schatz
23.08.2020, 08:25
Hallöle,

ich glaube auch, dass jeder im Leben sein eigenes Risikomanagement leben muss.
Gerade in diesen Zeiten wird das ja immer wichtiger, wenn nicht sogar lebenswichtig, ja überlebenswichtig.
Sicher ist auch, dass persönliche Gelüste manchmal zur Leichtfertigkeit verleiten.
Ich habe immer gerne auch risikoreiche Dinge im Leben ausgetestet und hatte zum Teil unverschämtes Glück.
Da hätten andere Leute wohl nur dem Kopf geschüttelt, aber ich hatte 100% Leben! Und ja, es hätte oft wirklich schief gehen können, auch in sexueller Hinsicht.
Inzwischen achte ich mehr auf mein Wohlbefinden, mein Körper ist mein Tempel.

Katheter wollte ich unbedingt ausprobieren und das war eine Zeit lang ein tolles, aufregendes Thema für mich. Die Erfahrungen damit möchte ich nicht missen.
Ich habe das eigenverantwortlich ausprobiert und Kritik daran hätte ich mir verbeten.
Die Gefahren waren mir bekannt und ich habe es eben gemacht, so wie andere mit Fallschirmen aus Flugzeugen hüpfen, oder sich mit dem MTB krasse Trails runter stürzen.
Weil ich Bock drauf hatte. Aber es war meine Entscheidung, meine eigene, freie Entscheidung.
Da gibt es nichts zu kritisieren.
Wenn jemand möchte, dass sein(e) Schließmuskel(n) nicht mehr funktionieren und er es gut findet, dann ist es auch gut.
Und wenn jemand das dauerhaft möchte und er damit froh ist, dann ist es prima für diesen Mensch. Wir alle sollten ja möglichst glücklich sein.
Freiheit ist klasse und sie steht uns zu! JA, sogar die Freiheit an und selbst körperlich etwas zu verändern.

Einen medizinischen Stent würde ich mir tatsächlich aus Neugier auf die Erfahrung einsetzen lassen, weil ich inzwischen Kurzzeiterfahrungen mit Stents gesammelt habe. Und das hat mir wirklich sehr gefallen ;-)
Wie wäre das über längere Zeit?
Wie würde sich das anfühlen?
Wäre es eher unbefangen, oder mit der Zeit belastend?
Vielleicht beides?
Meine Dranginko wäre weg, das ist ziemlich sicher.
Also, ich würde es ausprobieren.
Dagegen ist mir ein offener Katheter in der Windel einfach zu gefährlich, auch wenn es sich wirklich aussergewöhnlich anfühlt und ziemlich erotisch sein kann.
Da haben wir wieder die persönliche Risikoabwägung.
Ich will Spaß, aber bitte nicht an meiner eigenen Doofheit sterben. Weder durch Infektionen, noch durch Raserei auf der Autobahn, ich fahre auch nicht mehr MTB wie früher.
Die Diskussion ist ja uralt und es wird immer wieder die alarmierten, warnenden Posts mancher Leute zu lesen geben.
Aber die werden sicher nicht in den Genuss mancher Erfahrungen kommen, sondern immer weiter nur Angst haben.
Es gibt nichts gutes, außer man tut es und man lebt nur einmal. Das leben gehört den Mutigen!
Es muss jeder selber wissen.

Gruß
Schatz

TenaFrank
23.08.2020, 19:20
Hallöle, ...

Da haben wir wieder die persönliche Risikoabwägung.



Und wenn dann ein medizinischer Schaden mit teuren Behandlungen die Folge ist, dann gibt es auchDeine persönliche Finanzierung? Nein dann zahlt die Allgemeinheit und das ist das Problem! Ich zahle den Höchstsatz in die gesetziche KV und finde es unverantwortlich, wenn andere das Schicksal herausfordern. Das gilt nicht nur für dieses Thema hier sondern allgemein...

Schatz
23.08.2020, 20:20
Und wenn dann ein medizinischer Schaden mit teuren Behandlungen die Folge ist, dann gibt es auchDeine persönliche Finanzierung? Nein dann zahlt die Allgemeinheit und das ist das Problem! Ich zahle den Höchstsatz in die gesetziche KV und finde es unverantwortlich, wenn andere das Schicksal herausfordern. Das gilt nicht nur für dieses Thema hier sondern allgemein...

Gut,
das ist sicher auch eine Sicht der Dinge und Vorsicht ist natürlich immer die Mutter der Porzellankiste.
Ach, es gibt so viele Vergnügungen im Leben, die ein echtes Gesundheitsrisiko darstellen und als Hobby, oder sogar Genuss gelten. Bestes Beispiel: Skifahren!
Die Kosten für komplizierte Behandlungen, trägt hier auch die Solidargemeinschaft der Beitragszahler.
Das könnte man noch viel weiter stricken.
Sicher, sich als "Amateur" einen Katheter zu legen, ist mit einem Risiko verbunden. Ihn offen in einer Windel zu tragen ist ein echtes Glücksspiel mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit für eine Infektion. Wenn es ganz schlecht läuft, kann das übel enden. Meistens geht es aber gut.
Und sicher ist auch, als Amateur einen Steilhang auf Ski runter zu bretzeln, ist mit einem Risiko verbunden. Die Wahrscheinlichkeit sich zu verletzen, oder schlimmeres, ist nicht gering. Wenn es schlecht läuft, kann das übel enden. Meistens geht es aber gut.
Also sollte man immer etwas differenzieren, es gilt nun einmal zum Glück immer die Freiheit des anderen.
Peace

Schatz

naan65
23.08.2020, 22:42
In wieweit die Kosten "unnütz" sind, sehe ich aus einem anderen Blickwinkel. Wenn jemand ohne Kondom pimpert und sich was wegfängt, ist das auch unnütz und wenn jemand überschnell Auto fährt und dann einen Unfall hat, muss das auch nicht sein. Wenn aber ein Mensch eine Art BodyModification macht und aus der Not heraus selbst zu Maßnahmen greift, dann ist das gesundheitliche Risiko Nebenwirkungen gesellschaftlicher Verweigerung.

Normalerweise müsste die Person zum Urologen gehen können, ihren Drang als medizinische Problematik schildern können und sich dann einfach einen Stent legen lassen können - um nur ein Beispiel zu nennen. Menschen, die sich im falschen Geschlecht geboren fühlen, bekommen auch ihre Anpassung. Wenn jemand seine Kontinenz als störend empfindet, muss er zur Selbsthilfe greifen.

Ja, Katheter haben Risiken. Aber bei richtiger Anwendung kann auch alles gut gehen. Dem Katheterdrang kann man meiner Meinung nach nicht mit restriktivem "Nein" entgegentreten.

Ein Stent in die Harnröhre?
No go!
Da kannst du dir gleich eine 9mm an die Schläfe drücken und dann abdrücken!
Es gibt nicht um sonst den Schließmuskel!
Er verhindert, dass Bakterien in die Blase kommen und dann weiter in Richtung Nieren wandern!

Auch ich habe Erfahrungen mit Katheter, aber immer als abgeschlossenes System.
Offener Katheter in Windeln DAS GEHT GARNICHT.
UND STENT GEHT ABSOLUT NICHT!!!!

Malustraner
24.08.2020, 12:55
Offener Katheter in Windeln DAS GEHT GARNICHT.

Nicht? :S
https://www.ordensklinikum.at/fileadmin/old/bhslinz/media/pdf_bhslinz/AblaufamOPTag.pdf
Siehe Seite 2.

"Bei kleineren Kindern, die noch Windeln tragen, ist das Operationsgebiet durch zwei Windeln geschützt.
In die erste Windel wird in Höhe des Gliedes ein Loch geschnitten und das Glied mitsamt dem dünnen weichen Katheter durch das Loch gesteckt.
Der Harn tropft über den Katheter in eine zweite Windel, die über die erste gelegt wird."


Nach der Aussage und dem Verfahren, sollte es doch aber dann doch gehen?
Ist jetzt zwar eine Methode bei Kindern, aber bei Erwachsenen kommt ja das selbe dabei hinaus ^^
Förderlich ist es aber bestimmt nich, das mag wohl sein.

EngelNullSieben
24.08.2020, 15:28
Ein Stent in die Harnröhre?
No go!
Da kannst du dir gleich eine 9mm an die Schläfe drücken und dann abdrücken!
Es gibt nicht um sonst den Schließmuskel!
Er verhindert, dass Bakterien in die Blase kommen und dann weiter in Richtung Nieren wandern!

Auch ich habe Erfahrungen mit Katheter, aber immer als abgeschlossenes System.
Offener Katheter in Windeln DAS GEHT GARNICHT.
UND STENT GEHT ABSOLUT NICHT!!!!

Die Harnröhre verschließt den Zugang nach außen. Es gibt schon medizinische Stents für die Harnröhre und sie funktionieren.

stephanson
25.08.2020, 09:12
Die Harnröhre verschließt den Zugang nach außen. Es gibt schon medizinische Stents für die Harnröhre und sie funktionieren.

Das klingt für mich sehr interessant

TenaFrank
25.08.2020, 21:08
Ach, es gibt so viele Vergnügungen im Leben, die ein echtes Gesundheitsrisiko darstellen und als Hobby, oder sogar Genuss gelten. Bestes Beispiel: Skifahren!


Ja dieses Beispiel wird immer wieder genannt und es ist falsch! Die Krankenkassen und Lebensversicherer sind froh wenn Leute Sport treiben und sich bewegen. Der positive Effekt, daß viele im Winter auf der Piste sind und nicht zuhause rumhängen und fett werden überwiegt bei weitem den Effekt der Sportverletzungen. Habe da mal ein Interview mit einem Versicherungsmann in Finanztest gelesen und da wurde genau das gesagt. Es ging darum welche Risiken man bei Versicherungen angeben muß, Skifahren wurde explizit nicht genannt, Snowboard auch nicht.

Wirkliche Beispiele von so Sachen die tatsächlich gefährlich sind wären z.B. ungesichertes Extremklettern, Gleitschirmfliegen usw. und siehe da, zumindest die Lebensversicherer nehmen dann Zusatzbeitzräge, die ges. Krankenversicherer dürfen das da nur nicht.

Schatz
26.08.2020, 07:28
Ja dieses Beispiel wird immer wieder genannt und es ist falsch! Die Krankenkassen und Lebensversicherer sind froh wenn Leute Sport treiben und sich bewegen. Der positive Effekt, daß viele im Winter auf der Piste sind und nicht zuhause rumhängen und fett werden überwiegt bei weitem den Effekt der Sportverletzungen. Habe da mal ein Interview mit einem Versicherungsmann in Finanztest gelesen und da wurde genau das gesagt. Es ging darum welche Risiken man bei Versicherungen angeben muß, Skifahren wurde explizit nicht genannt, Snowboard auch nicht.

Wirkliche Beispiele von so Sachen die tatsächlich gefährlich sind wären z.B. ungesichertes Extremklettern, Gleitschirmfliegen usw. und siehe da, zumindest die Lebensversicherer nehmen dann Zusatzbeitzräge, die ges. Krankenversicherer dürfen das da nur nicht.

Ok, mag sein.
wer welchen "volkswirtshaftlichen Schaden" auf welche Weise anrichtet, ist ein weit dehnbares Thema.
BTT: Seit einer gefühlten Ewigkeit gibt es in der Windelszene das Katheter-Thema und es gibt dabei immer, immer und immer wieder die gleichen Warnbeiträge.
Im Endeffekt muss jeder selber entscheiden, ob er Risiken eingeht, vorsichtig ist, oder eben für sich abwägt.
Inzwischen vermute ich (eine Langzeitbeobachtung), dass die Risiken nicht bei jedem gleich hoch, bzw. gleich niedrig sind.
Menschen scheinen unterschiedlich empfindlich zu sein, was Infekte durch Katheter etc. angeht.
Der eine macht das Jahrzehnte immer wieder und alles ist ein riesen Vergnügen.
Jemand anders holt sich bei solchen Spielen direkt eine Harnwegsinfektion...
Es muss jeder für sich selber entscheiden, was er mit seinem Leben anfängt, oder eben nicht.
Das nennt sich dann Freiheit, Selbstbestimmtheit, freie Lebensgestaltung. Und das ist im Prinzip auch gut so.
Vergleiche hinken sowieso immer ab einem Punkt, egal um was es geht.

Wenn mich heute jemand fragen würde, ob er das mit dem Katheter, oder einem Stent austesten sollte, würde ich mich neutral verhalten und genau zu dieser persönlichen Risikoabwägung raten. Informationen gibt es dank Internetz wirklich genug.
Viele Leute sind allerdings zu doof um Googel zu verwenden, auch das ist natürlich.
Wenn jemand uninformiert fährlässig handelt und sich damit dann selber schadet, ist er schlicht dumm.
Ich zitiere in diesem Zusammenhang mal an den weisen Forrest Gump: "dumm ist der, der dummes tut."
Wer sich informiert und sein persönliches Risiko im Vorfeld abwägt, ist ein freier Mensch, der sein Leben selbst gestaltet, weil es ihn (hoffentlich) glücklich macht.
Das kann man so ziemlich auf alle Lebensbereiche anwenden.
Und dabei sollte die Kirche immer im Dorf bleiben.
Also macht euch mal locker, so schnell stirbt es sich nicht!

Gruß
Schatz

EngelNullSieben
26.08.2020, 09:00
Hallo Schatz.

Vielen Dank für deinen Beitrag.

Was das persönliche Risiko angeht, hast du beide Seiten gut dargestellt. Statistik mag hilfreich sein, aber wenn's dich erwischt, hast du eben die 100 Prozent erwischt.

Ich hab schon Videos mit Kathetern im Internet gesehen, da schrie mein Fachwissen "Katastrophe". Da kann ich mir auch vorstellen, dass es Menschen gibt, die sich den Katheter auch auf solch unprofessionelle, infektiöse Weise legen und dann ihre Erfahrung mit dem Harnwrgsinfekt oder der Blasenentzündung als ultimative Wahrheit ins Netz stellen, aber dabei unerwähnt lassen, dass sie einfach keine Ahnung haben, wie man einen Katheter legt.

Ich selbst habe aus medizinischen Gründen schon etliche Katheter gehabt und bisher keinen nachgewiesenen Infekt davongetragen. Ich weiß aber, dass es so etwas gibt.

Ich will hier nicht die Panik vom Butterbrot klauen. Aber Erfahrung und Wissen helfen sehr, Risiken einschätzen zu können und selbst wenn man eine Blasenentzündung bekommen sollte, stirbt man davon nicht. Dann gibt's ein paar Tage Antibiotika, man hat ständig Harndrang und vielleicht die kommenden Zeiten weniger Lust auf Experimente. Aber man hat etwas gelernt.

Schön fand ich deine Definition von Freiheit. Wenn man eine Wahl hat, ist man frei, kurz zusammengefasst und auf poetisch niedrigem Niveau. Und zur Freiheit gehört meiner Erfahrung nach auch etwas Mut, die Freiheit zu nutzen und eigene Erfahrungen zu machen. Denn was in Foren geschrieben steht, das muss nicht die Wahrheit sein. Dort schreiben auch "Experten", die nie etwas damit zu tun hatten, sondern nur gehörtes odet gedachtes als Wahrheit weitergeben.

Ein absolutes "Nein" ist keine Freiheit, sondern die alternativlose Beschränkung auf das Nicht-Tun. Zurück bleibt die Sehnsucht nach einer Erfahrung, die nicht gestillt werden kann. Aber diese muss der Nein-Sager nicht ertragen, sondern jene, die auf Sachverstand und Rat bauen, um ihre Entscheidung selbst frei treffen zu können. Ein Nein-Sager ist also gleichzeitig einer, der Freiheit nimmt.

Ich will das nicht.

Schatz
26.08.2020, 19:07
Ein absolutes "Nein" ist keine Freiheit, sondern die alternativlose Beschränkung auf das Nicht-Tun. Zurück bleibt die Sehnsucht nach einer Erfahrung, die nicht gestillt werden kann. Aber diese muss der Nein-Sager nicht ertragen, sondern jene, die auf Sachverstand und Rat bauen, um ihre Entscheidung selbst frei treffen zu können. Ein Nein-Sager ist also gleichzeitig einer, der Freiheit nimmt.

Ich will das nicht.

Das gefällt mir aber gut! Danke!

naan65
26.08.2020, 22:40
Ich selbst habe aus medizinischen Gründen schon etliche Katheter gehabt und bisher keinen nachgewiesenen Infekt davongetragen. Ich weiß aber, dass es so etwas gibt.


Das war dann zu 100% ein geschlossenes System, was auch ich schon mal Tragen durfte.
Also Katheter und Beinbeutel.
Zu 99,9% ist eine Infektion ausgeschlossen.

Als meine Ehemama und ich vor vielen Jahren angefangen hatten, haben wir auch experimente mit Katheter gemacht.
Steriel gesetzt, nach Internetbeschreibung.
Drei Tage später kamen da schon die ersten Probleme auf, die Windel war bräunlich verfärbt.
Nein, das große Geschäft ging immer in die Schüssel!
Ich habe mir,irgendwelche Bakterien eingefangen, die den Schallachbakterien ähneln.

Ich wurde sofort darauf getestet, negativ!
Ich hatte in der Kindheit Schallach, und somit Antikörper.
Woher die kamen hatte ich meinem Arzt nicht gesagt.
Als er später, es war sein letzter Tag als FA für Allgemeinmedizen, sprach er mach darauf an, und fragte, ob ich mit einem Katheter experimentiert hatte.
OK, ich gab es zu.
Er sagte, das kann davon kommen.

Ja, Dr. Fischer hatte sich von jedem Patienten verabschiedet, der ihm 20 Jahre treu war.
Es gab eine einladung zur letzten Sprechstunde.

Es war ein guter Arzt.
Leider vier Monate Später verstorben.
OK, 85 Jahre ist ein gutes Alter.
Aber das wussten die wenigsten.
Die Trauerhalle war übervoll!

EngelNullSieben
27.08.2020, 06:22
naan65 Auch ein geschlossenes System kann Probleme machen. Aber wenn man privat mit Kathetern experimentiert, können viele kleine Fehler passieren. Das geht schon beim Anziehen steriler Handschuhe los. Wenn man nicht gelernt hat, wie das geht, macht man dabei Fehler. Dann sind die Handschuhe nicht mehr steril.

Aber dein Beispiel bestätigt, was ich gemeint habe: man bekommt unter Umständen eine Blasenentzündung und die geht auch wieder weg. Man überlebt es.

Jo-Jo
30.07.2022, 22:27
Ich habe mir heute Abend einen Katheter gelegt. Das ist wie beim ersten mal ein sehr schönes Gefühl.
Nun will ich mal sehen, was die kommende Nacht mit sich bringt. Auf alle Fällen volle Windel- da freue i
ch mich schon drauf, morgen mit einem "dicken" Paket aufzuwachen.

Windelschlüpfer
31.07.2022, 17:31
Man darf einen Dauerkatheter niemals ohne einen geschlossenen Urinbeutel liegen lassen.
Vor einigen Jahren habe ich einen Bekannten von mir im Krankenhaus besucht. Er hatte einen Blasenkatheter mit angeschlossenen Urinbeutel an seinem Bett. Damit ich mit ihm mal einen Spaziergang über das Gelände machen konnte, hat der Krankenpfleger den Schlauch zum Urinbeutel vom Katheter entfernt und ihm eine Windel umgemacht, in welche der Urin dann reintröpfelte. Wir waren etwa zwei Stunden so unterwegs und dabei ist auch nichts passiert.

Malustraner
31.07.2022, 17:45
Ist aber eher nicht die Regel oder?
Wenn jemand einen Spaziergang machen kann, dann braucht er doch keinen Katheter und kann zur Toilette?
Oder wie kam es dazu ^^

EngelNullSieben
31.07.2022, 18:32
Nur weil mal laufen kann, heisst das nicht, dass man keinen Katheter braucht. Allerdings ist die Sache mit der Windel schon seltsam. Eigentlich gibt man den Patienten einfach den Beutel mit.

Malustraner
31.07.2022, 18:55
Nur weil mal laufen kann, heisst das nicht, dass man keinen Katheter braucht. Allerdings ist die Sache mit der Windel schon seltsam. Eigentlich gibt man den Patienten einfach den Beutel mit.

Deswegen die Frage. Ich war noch nie im Krankenhaus ^^
Ich kenne das vom lesen nur so, dass man nachn einer OP oder wenn man bettlägerig ist einen Katheter bekommt.
Wenn ich gehen kann, also zur Toilette z.B. dann interessiert mich warum man dann noch einen Katheter hat, wenn man nicht Inko ist.
Bin aber kein Mediziner, also keine Ahnung :D
Wenn man den Beutel so mitgeben kann, dann ist die Windel wirklich komisch.
Ich meine Windeln sind ja im Krankenhaus immer so die letzte Option, um den Patienten nicht zu demütigen, aber vielleicht war der Pfleger neu oder kannte es nicht anders?

Wer weiß ^^

stephanson
31.07.2022, 19:45
Hallo,

Ich werde mir morgen wieder einen Katheter legen in kombination mit Windeln.

EngelNullSieben
31.07.2022, 20:54
Malustraner

Es gibt verschiedene Gründe für einen Katheter. Operationen am Urogenitaltrakt, Bilanzierung oder vorübergehende Störungen zum Beispiel. Normalerweise arbeitet man mit geschlossenen Systemen, um Blasenentzündungen zu vermeiden. Das bedeutet: der Beutel bleibt dran. Man kann den Urin unten ablassen. Grad beim heutigen Pflegestress kann ich mir nicht vorstellen, warum ein Pfleger dem Patienten den Katheter abstöpseln sollte und ihm eine Windel anlegen sollte. Das macht man einfach nicht. Würde auch viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Im Krankenhaus sieht man regelmäßig Patienten, die ihre Urinbeutel spazieren tragen.

Während der Krankenpflegeausbildung lernt man auch den Umgang mit Kathetern. Und den Katheter offen in eine Windel zu legen, das lernt man garantiert nicht, weil da eine viel zu hohe Infektionsgefahr ist.

Eidoni
01.08.2022, 05:59
Vor einigen Jahren habe ich einen Bekannten von mir im Krankenhaus besucht. Er hatte einen Blasenkatheter mit angeschlossenen Urinbeutel an seinem Bett. Damit ich mit ihm mal einen Spaziergang über das Gelände machen konnte, hat der Krankenpfleger den Schlauch zum Urinbeutel vom Katheter entfernt und ihm eine Windel umgemacht, in welche der Urin dann reintröpfelte. Wir waren etwa zwei Stunden so unterwegs und dabei ist auch nichts passiert.

Es gibt internationale Richtlinien und Standards, welche in der Medizin bzw. in der Krankenpflege konsequent umgesetzt werden.
Das manches leider schief läuft, liegt in der Natur des Menschen und auch des Systems.
Aber dieses Erlebnis, offener Katheter in einer Windel im Krankenhaus, kann ich beim besten Willen nicht glauben.

Sasuke85
01.08.2022, 11:56
Vor einigen Jahren habe ich einen Bekannten von mir im Krankenhaus besucht. Er hatte einen Blasenkatheter mit angeschlossenen Urinbeutel an seinem Bett. Damit ich mit ihm mal einen Spaziergang über das Gelände machen konnte, hat der Krankenpfleger den Schlauch zum Urinbeutel vom Katheter entfernt und ihm eine Windel umgemacht, in welche der Urin dann reintröpfelte. Wir waren etwa zwei Stunden so unterwegs und dabei ist auch nichts passiert.

Selten so ein Mist gelesen.

djwindel
06.08.2022, 08:45
Wenn ich gehen kann, also zur Toilette z.B. dann interessiert mich, warum man dann noch einen Katheter hat, wenn man nicht Inko ist.


Moinsen
da kann ich vielleicht aufklären. Wurde vergangene Woche an der Wirbelsäule operiert unter Vollnarkose. Danach sollst du innerhalb von 6-8 Stunden "normal" pinkeln können, Stuhlgang nach spätestens 24 Stunden. Hintergrund ist, soweit ich das verstanden habe, zum einen die Vollnarkose, zum anderen aber, um sicherzugehen, dass bei der OP - wie in meinem Fall - nichts kaputtgegangen ist.

Bei mir hat es diesmal fast 24 Stunden gedauert und die Schwester hatte schon von einem Katheter gesprochen. Mit dem Stuhlgang ist es anders. "Geht" da nichts, dann helfen die recht schnell auch mit Abführzäpfchen nach. Bei mir kam noch hinzu, dass ich Morphium als Schmerzmittel bekommen habe. Morphine sind bekannt dafür, dass sie Verstopfung verursachen.

Windeln waren aber zu keiner Zeit ein Thema. Und ich war doch froh, dass ich mobil genug war, um alleine auf Klo zu gehen.

Estarinel
07.08.2022, 21:31
Also ich hatte schon 2 Mal das "Vergnügen" wegen Nierensteinen. Beim ersten Mal wurde eine Doppel-T-Einlage gelegt (geht von der Niere zur Harnblase )für die Vorbereitung der Op. Den Katheder bekommst du danach verpasst einfach aus dem Grund da durch den Eingriff alles geschwollen ist und du ja irgendwie das Wasser lassen musst. Ich war mobil und zumindest das große Geschäft ging ins Klo und bin auch mit Beutel durchs Klinikum geschlurft.Nach der Op die gut verlaufen war lernte ich den Härtefall kennen. Doppelkatheder ,Niere+Blase, ist echt was "feines". Sitzen geht da gar nicht mehr. Auch hier diente das geschlossene System der Sicherheit und das der Urin abliesen kann. Es gibt also viele Gründe weshalb man im Krankenhaus einen Katheder bekommen kann.
Das ein geschlossenes System und sei es auch nur für 1-2 Stunden geöffnet wird und der Katheder offen in der Windel liegt ist ein Unding. Die Gefahr einer Infektion, gerade nach einem Eingriff, ist einfach viel zu groß und keine Klinik setzt sich da in die Nesseln.

NachtFalke
15.08.2022, 22:08
Vor einigen Jahren habe ich einen Bekannten von mir im Krankenhaus besucht. Er hatte einen Blasenkatheter mit angeschlossenen Urinbeutel an seinem Bett. Damit ich mit ihm mal einen Spaziergang über das Gelände machen konnte, hat der Krankenpfleger den Schlauch zum Urinbeutel vom Katheter entfernt und ihm eine Windel umgemacht, in welche der Urin dann reintröpfelte. Wir waren etwa zwei Stunden so unterwegs und dabei ist auch nichts passiert.

Moin, also ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, daß eine Pflegekraft soetwas macht. Denn das ist das Einmaleins der Hygiene, das jede Pflegekraft verinnerlicht haben sollte.
Wenn der Patient, wie beschrieben, gerne spazieren gehen möchte und absolut nicht mit dem Katheterbeutel zurechtkommt und nur aufgrund des Beutels lieber im Bett liegen bleiben würde,
könnte ich mir vorstellen, daß der Krankenpfleger den Katheter mit einem Stopfen verschließt.
Also man läßt den Katheter liegen, entfernt den Schlauch mit Beutel und steckt einen sterilen Katheterstopfen in das Ende des Blasenkatheters, so daß dieser abgedichtet ist und der Urin sich ganz normal in der Harnblase sammelt.
Dann kann man für eine bestimmte Zeit spazierengehen und wenn man zurückkommt, wird von der Pflegekraft ein neuer Beutel an den Katheter angehängt und die Blase läuft wieder leer.
So könnte ich mir die Szenerie hygienisch unbedenklich und komfortabel für den Patienten vorstellen.

Windelschlüpfer
16.08.2022, 06:25
Wenn der Patient, wie beschrieben, gerne spazieren gehen möchte und absolut nicht mit dem Katheterbeutel zurechtkommt und nur aufgrund des Beutels lieber im Bett liegen bleiben würde, könnte ich mir vorstellen, daß der Krankenpfleger den Katheter mit einem Stopfen verschließt. Also man läßt den Katheter liegen, entfernt den Schlauch mit Beutel und steckt einen sterilen Katheterstopfen in das Ende des Blasenkatheters, so daß dieser abgedichtet ist und der Urin sich ganz normal in der Harnblase sammelt. Dann kann man für eine bestimmte Zeit spazierengehen und wenn man zurückkommt, wird von der Pflegekraft ein neuer Beutel an den Katheter angehängt und die Blase läuft wieder leer.
Genau so war es auch, wie ich es von ihm mittlerweile in Erfahrung bringen konnte. Der Blasenkatheter wurde für diese Zeit verschlossen und der Urin hat sich ganz normal in der Blase gesammelt. Er bekam die Windel nur als zusätzlichen Schutz darüber, sie war nach dem Abnehmen völlig trocken.

EngelNullSieben
16.08.2022, 07:16
Ja, dieses Szenario ergibt Sinn. Die Windel war dann nur ein Schutz, weil sich auch am Katheter vorbei Urin bewegen kann. Da hat der Patient keinen Einfluss drauf, wenn der Katheter vorne verschlossen ist. Also macht die Windel als Schutz dann Sinn.

NachtFalke
17.08.2022, 22:46
Genau so war es auch, wie ich es von ihm mittlerweile in Erfahrung bringen konnte. Der Blasenkatheter wurde für diese Zeit verschlossen und der Urin hat sich ganz normal in der Blase gesammelt. Er bekam die Windel nur als zusätzlichen Schutz darüber, sie war nach dem Abnehmen völlig trocken.

Na, das ist doch schön, daß sich das jetzt aufgeklärt hat!:)

Genauso wäre ich nämlich auch vorgegangen, wenn ich diese Situation im Krankenhaus erlebt hätte.
Vielleicht hätte ich ihm anstelle der Windel eine anatomische Vorlage angeboten, aber das ist eigentlich bloß Geschmackssache.