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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mit Windeln aufhören? Unmöglich!



Carrie_Calavera
03.06.2010, 18:19
Liebe Windelfreund - und auch Freundinnen ;-)
seit wirklich langer Zeit werde ich hier im Forum aktiv, weil mich eure Meinungen interessieren.
Mein letzter Beitrag drehte sich um das Thema "Mit Windeln aufhören", nicht als Therapie, sondern persönlich motiviert, weil ich immerzu ein schlechtes Gewissen hatte. Dieses schlechte Gewissen kam vor allem daher, dass ich mich immer als "anormal" gefühlt habe, dass die WIndelleidenschaft eine Art Handicap ist. Irgendwo fühlte ich mich in meinem Privatleben eingeschränkt, vor allem in der Beziehung, wo meine stetig zunehmenden Bedürfnisse wirklich große Dimensionen annahmen, vor allem gegenüber meiner Freundin. Letztendlich habe ich auch vor allem meiner Freundin zu liebe mit den Windeln aufgehört.
Ja, ich habe tatsächlich aufgehört.
Aber jetzt kommt die Pointe.
Mein Entschluss hat etwa ein halbes Jahr gehalten. Anfangs war ich wirklich fest davon überzeugt, mit purer Willenskraft die Vorliebe für Windeln ablegen zu können, quasi dass das Über-Ich das Es fest im Zaum hält.
Ein besonderer Wehmutstropfen war schließlich ein Artikel im GEO über Fetische, der ganz klar zum Ausdruck brachte: Ein Fetisch ist fest in einer Person verankert und prägt sich schon früh aus. Man kann lernen, damit umzugehen, aber nicht, ihn abzulegen.
Ganz profan gesagt: Der Artikel deutete voraus, dass meine Bemühungen zum scheitern verurteilt waren.
Mehr und mehr kamen der Wunsch und das Bedürfnis nach Windeln zurück. Ich konnte das nicht vor meiner Freundin verbergen und tastete bei ihr vor, wie sie dazu stand. Prinzipiell wollte sie nichts davon wissen, die Erinnerung an das desaströse Ende meiner ersten Windelphase haben sie einfach zu sehr geprägt.
Ihre Ablehnung gegenüber Windeln war für kurze Zeit mein Ansporn, darauf verzichten zu können.
Aber um der Wahrheit ins Auge zu blicken: Man kann damit nicht aufhören.
Es musste erst wirklich schmerzhaft werden, ehe ich das eingesehen habe. Nie zuvor waren meine Gedanken von der Vorstellung, Windeln zu tragen, derart , sagen wir, zugetextet, dass es schließlich nur eine Möglichkeit gab: Ich habe mir wieder Windeln gekauft.
So oder so ähnlich stelle ich mir Entzugserscheinungen vor: Man denkt an diese eine Sache, man sehnt sich danach und hasst sich gleichzeitig dafür, man weiß, dass es gleichzeitig gut und falsch ist, dem Drang nachzugeben. Immerhin habe ich jetzt eingesehen, dass der Fetisch ein Teil von mir ist. Dadurch ist sogar das Bedürfnis nach Windeln zurückgegangen, dass ich in eher unregelmäßigen welche trage. Vor allem dann, wenn meine Freundin nicht da ist und ich allein in unserer Wohnung bin.
Denn das bereitet mir noch immer Bauchschmerzen. Ich fühle mich so, als würde ich meine Liebste auf irgendeine Art betrügen - wobei eher sie mir das Gefühl gibt als dass es von mir aus kommt. Ich fühle mich falsch, in ihrer Gegenwart Windeln zu tragen. Und das ist wirklich mies und nicht einfach, wenn man zusammenwohnt. An und für sich habe ich meinen Fetisch akzeptiert. Offenkundig fällt es meiner Liebsten allerdings schwer, damit klar zu kommen. Dabei gab es eine Zeit, da hat sie noch "aktiv" mitgemacht.

Habt ihr selbst solche Erfahrungen gemacht? Wie kann ich lernen, gleichzeit mit Partner und Fetisch gewissenhaft zusammen zu leben, obwohl sich beides nicht miteinander vereinen lässt?
Über Eure Antworten würde ich mich sehr freuen!
Carrie

cassandra
03.06.2010, 18:50
Original von Carrie_Calavera


...
Denn das bereitet mir noch immer Bauchschmerzen. Ich fühle mich so, als würde ich meine Liebste auf irgendeine Art betrügen - wobei eher sie mir das Gefühl gibt als dass es von mir aus kommt. Ich fühle mich falsch, in ihrer Gegenwart Windeln zu tragen. Und das ist wirklich mies und nicht einfach, wenn man zusammenwohnt. An und für sich habe ich meinen Fetisch akzeptiert. Offenkundig fällt es meiner Liebsten allerdings schwer, damit klar zu kommen. Dabei gab es eine Zeit, da hat sie noch "aktiv" mitgemacht.

...
Carrie

Hallo Carrie,
mir lag erst eine Antwort auf den Fingern, doch ich würde lieber noch gern mehr wissen - wenn es nicht zu intim ist. ;)

Auf welche Weise gibt deine Freundin dir das Gefühl, dass du sie mit den Windeln betrügst? Sagt sie es oder mag sie dich dann nicht berühren?

Und warum hat sie früher aktiv mitgemacht, jetzt aber will sie nicht mehr? War sie früher von sich aus DL oder hast du sie dazu gebracht??

Auf alle Fälle wünsche ich Dir viel Glück, denn das wirst du sicherlich gebrauchen können, wenn du beides friedlich unter einen Hut bekommen möchtest. =)

liebe Grüsse
cassi

Kvetinka
03.06.2010, 18:55
Original von Carrie_Calavera
Habt ihr selbst solche Erfahrungen gemacht? Wie kann ich lernen, gleichzeit mit Partner und Fetisch gewissenhaft zusammen zu leben, obwohl sich beides nicht miteinander vereinen lässt?
Carrie

Hallo Carrie,

arbeite daran, die Windeln an Dir selbst zu akzeptieren. Wie soll ein Partner diese an Dir tolerieren, wenn Du selbst ein so schlechtes Selbstbild hast?

LG Jasmina

Carrie_Calavera
03.06.2010, 19:10
Original von cassandra


Hallo Carrie,
mir lag erst eine Antwort auf den Fingern, doch ich würde lieber noch gern mehr wissen - wenn es nicht zu intim ist. ;)

Auf welche Weise gibt deine Freundin dir das Gefühl, dass du sie mit den Windeln betrügst? Sagt sie es oder mag sie dich dann nicht berühren?



Hallo Cassi,
nein, das ist an sich nicht zu intim, ich dachte bloß, es wäre vielleicht für das Thema nicht unbedingt von Relevanz.
Meine Freundin hat anfangs insofern aktiv mitgemacht, als dass sie mich, anfangs eher selten, später dann aber, als wir zusammengezogen sind, immer häufiger "eingepackt" hat, wie sie immer gesagt hat. Ihre Motivation war dabei, mir einen Gefallen zu tun, aber selbst hat sie nichts besonderes davon gehabt. Sie hat es sogar auch mal selbst probiert, aber keinen Gefallen daran gefunden. Aber sie hat es bei mir toleriert.
Nach und nach ging ich richtig in der Leidenschaft auf. Ich bestellte mir größere Mengen an Windeln, trug sie häufiger und kaufte mir auch eine Babyartikel, wie etwa Schnuller und Fläschchen. Auch das hat meine Freundin noch toleriert, bis sie mir unter Tränen gestand, dass ihr alles zu viel geworden ist und sie das Gefühl hat, dass es sich verselbstständigt hat. Das hat mich dann "wachgerüttelt" und ich habe noch am selben Abend meine restlichen paar Windeln und sämtlichen Babykram entsorgt.
Damit hat es dann aufgehört, vorerst zumindest.

Zu deiner anderen Frage, wie es sich äußert, dass ich mich wie ein "Betrüger" fühle, was vielleicht etwas hart ausgedrückt ist. Eher wie ein Raucher, der seiner Freundin versprochen hat aufzuhören und doch wieder Rückfällig geworden ist.
Nun, von sich aus spricht sie das Thema überhaupt nicht an, auch wenn sie merkt, dass es mich beschäftigt, und das tut sie sehr wohl. Sie ignoriert es. Auch wenn ich ihr gesagt habe, dass ich nichts von ihr verlange und einfach nur für mich gelegntlich Windeln trage habe ich das Gefühl, dass ihr das unangenehm ist, sofern ich das in ihrer Gegenwart tue. Dementsprechend tue ich es halt nicht. "Wenn du es tun musst, dann tu es halt", hat sie mal gesagt.
Vor allem aber sind es die Hintergedanken, dass ich sie bereits einmal mit der Leidenschaft verletzt habe, die mich einschränken. Also direkt sagen tut sie es nicht, aber es ist ihre Verschwiegenheit darüber und die kleinen Gesten. Wenn ich dann mal eine Windel anhabe, ist sie, was Körperkontakt angeht, schon etwas gehemmter.

Nun, ich hoffe das hat deine Fragen soweit beantworten können!
Viele Grüße
Carrie

jurgesan
03.06.2010, 20:06
Ich kann das sehr gut nachvollziehen, Carrie, denn mir geht es ähnlich.

Meine Freundin weiss nichts von meiner Leidenschaft. Deshalb bin ich leider auch gezwungen, Windeln heimlich zu tragen, wenn sie mal ein paar Tage nicht da ist.

Ich nehme mir eigentlich immer vor, keine Windeln zu kaufen, jedoch klappt das nie. Ich ärgere mich dann auch über mich selbst, habe mich aber inzwischen mehr oder weniger damit abgefunden.

Aufhören mit den Windeln kann ich also nicht, obwohl ich es oft versucht habe. Kaum ist die Gelegenheit da, habe ich 'ne Windel um. Ich schätze mal, dass sich das auch nicht ändern wird, so sehr ich es mir auch wünschen würde.

Trotz Allem habe ich aber nicht das Gefühl, sie zu betrügen. Ich denke, in einer Beziehung ist es normal, zu Masturbieren. Ungefähr auf dieser Ebene stufe ich für mich auch das Windeltragen ein. So kann man damit auch halbwegs leben.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen, auch ohne konkrete Ratschläge.


jurgesan

Karuh
03.06.2010, 20:23
Original von Carrie_Calavera
Ich bestellte mir größere Mengen an Windeln, trug sie häufiger und kaufte mir auch eine Babyartikel, wie etwa Schnuller und Fläschchen. Auch das hat meine Freundin noch toleriert, bis sie mir unter Tränen gestand, dass ihr alles zu viel geworden ist und sie das Gefühl hat, dass es sich verselbstständigt hat. Das hat mich dann "wachgerüttelt" und ich habe noch am selben Abend meine restlichen paar Windeln und sämtlichen Babykram entsorgt.
Damit hat es dann aufgehört, vorerst zumindest.

Zunächst mal meinen Glückwunsch. Denn jetzt bist du wach geworden und zwar in dem du eingesehen hast, dass der Fetisch zu dir gehört; das "wachrütteln" von deiner Freundin hat hier nichts gebracht, du bist dir vielleicht "nicht normal" vorgekommen, aber genau das ist es was man akzeptieren muss. Keiner ist normal!
Im Prinzip und ganz nüchtern betrachtet hat deine Olle genau zwei Möglichkeiten:
-Damit klarkommen und verstehen dass das zu dir gehört und dich so zu lieben wie du bist oder
-damit nicht klarkommen und ne Biege machen, denn so krass Ändern kann sie dich nicht, dass du den Fetisch loswirst das hast du ja selber gemerkt.

Ich will beim besten Willen nichts negatives über eine Person sagen wenn ich sie nicht einmal kenne aaaber:
In meinen Augen ist das ein unverantwortliches Handeln dir das Gefühl des Betrügers/Rückfälligen zu geben weil du eine Seite von dir auslebst, die du ausleben musst!
Sammle ein paar Fakten zum Fetisch an sich, wie eben z.b. dass man sie nicht loswerden kann und sie in der Psyche eines Menschen fest verankert sind und suche ein sachliches neutrales Gespräch mit Ihr (wobei du natürlich auch dein Empfinden beschreiben musst wenn du ne Zeit lang auf Windeln etc verzichtest), vielleicht versteht sie es ja dann.

Viel Glück ;)

cassandra
03.06.2010, 20:48
Hallo Carrie,

danke für deine ausführlichen Infos. Ich finde schon, dass es wichtig ist, um die Situation richtig beurteilen zu können. Naja, richtig ist vielleicht falsch, eher richtiger, weil dazu kennen wir weder dich noch deine Freundin...

Ich habe eine Idee, woran es liegen könnte. Ich kann deine Freundin sogar verstehen, dass ihr das iwann alles zu viel wurde mit Babysachen und so. Wahrscheinlich liegt da das Problem.

Bist du denn ein AB oder AC oder eher nur DL?? Könntest du auf Babysachen grundsätzlich verzichten, wenn du aber mit gutem Gewissen deine Windeln tragen dürftest??

liebe Grüsse
cassi

RolandDL
04.06.2010, 01:50
Der Windelfetisch ist für den oder die Betroffene nicht unbedingt ein Quell der Freude und Erheiterung
– was ich damit sagen will: Fakt ist es lebt sich erheblich leichter ohne diesen Fetisch.

Man kann es sich leider nicht aussuchen - man hat diesen Fetisch einfach – ohne das man darum gebeten
hätte - über die Entstehung und mögliche Ursachen ist nichts genaues bekannt – aber selbst wenn die
Ursachen geklärt wären würde einen dies nicht helfen denn man kann den Windelfetisch nicht loswerden.

Der Fetisch ist ein Teil von dir solange du lebst und es ist ein Fehler zu versprechen damit aufzuhören –
weil dies nicht möglich ist und somit das gegebene Versprechen nicht eingehalten werden kann.

Es handelt sich beim Windelfetisch um eine recht spezielle Vorliebe die von den „Normalos“ überhaupt
nicht verstanden und deshalb nur sehr schwer akzeptiert wird.

Ein erwachsener gesunder Mensch hat das verlangen Windel zu tragen –Ist schon ziemlich abgedreht
und durchgeknallt, oder…??

Es gibt einige wenige Glückliche, die es schaffen einen Partner mit derselben Neigung zu finden.

Diese sind aber eher die Ausnahme. Der Fetisch macht das Leben kompliziert und führt bei vielen dazu dass
sie, abgesehen von kurzen Unterbrechungen, in denen sie eine Beziehung haben, als Dauersingle enden.

Dies ist einfach die logische Folge da es sehr viel mehr Männer mit dieser Neigung gibt als Frauen
und der Fetisch aus diversen Gründen zu Störungen in einer normalen Mann/Frau-Beziehung führt.

In eine Beziehungen [Fetischist / Normalo] stellt sich oft heraus, das es definitiv zu viel verlangt
ist von seinem Partner zu erwarten, das er/sie auch Windeln trägt. Selbst sich von seinem „Normalo“
Partner wickeln zu lassen ist in der Regel keine gute Idee – der Partner wird ständig mit einer Sache
konfrontiert, die er/sie wer weder versteht noch wirklich akzeptiert - und dies belastet die Beziehung.

Noch etwas: Nicht jeder Mann kann John Rambo der starke Beschützer sein – aber welche Frau wünscht
sich schon ein Baby als Partner ?

Kvetinka
04.06.2010, 02:09
Original von RolandDL
Noch etwas: Nicht jeder Mann kann John Rambo der starke Beschützer sein – aber welche Frau wünscht
sich schon ein Baby als Partner ?

Vielleicht eine Frau, sie selber keine Kinder (mehr) bekommen kann, der es nicht mehr reicht, das Defizit mit eigener Regression zu kompensieren?

Vielleicht auch eine Frau, die mit überkommenen Rollenvorstellungen gebrochen hat?

teH-pWn
04.06.2010, 03:42
Original von Carrie_Calavera
Nie zuvor waren meine Gedanken von der Vorstellung, Windeln zu tragen, derart , sagen wir, zugetextet, dass es schließlich nur eine Möglichkeit gab: Ich habe mir wieder Windeln gekauft.

Das kann ich so bestätigen. Ich wohne seit 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen. Von meiner Vorliebe weiß sie nichts, wieviele Windeln ich in dieser Zeit getragen habe kann ich an einer Hand abzählen. Ich denke ungefähr alle 2 Stunden daran endlich wieder welche zu tragen, will aber das Risiko nicht eingehen, dass sie es ablehnen würde. Eigentlich schön blöd, aber in der Situation ist mir einfach eine "heile" Beziehung wichtiger.

windelpirat
04.06.2010, 05:21
Liebe Leute,
Wenn der Fetisch zur Beeinträchtigung des tägl. Lebens führt würde ich ärztlichen Rat einholen auch wenn man dort Dinge hört die man nicht hören will.

Unterdrücken hat keinen Sinn, weil das Verlangen immer größer wird bis man(n) explodiert was mitunter für die Psyche katastrophal endet. Man muß mit sich selber ins Gleichgewicht kommen sonst geht gar nichts.

LG

cassandra
04.06.2010, 07:07
Original von teH-pWn
...Eigentlich schön blöd, aber in der Situation ist mir einfach eine "heile" Beziehung wichtiger.

Kann eine Beziehung wirklich "heil" sein, wenn man sich nicht mit all seinen Facetten zeigen darf/kann??

Ich habe auch unschöne Seiten an mir und so schwer es mir auch fällt, manche davon zu zeigen - mein Partner kennt alle, er sieht mich quasi seelisch nackt. Und das ist auch gut so, auch wenn es dadurch manchmal nicht einfacher ist...

liebe Grüsse
cassi

RolandDL
04.06.2010, 09:27
Original von adriaperla

Original von RolandDL
Noch etwas: Nicht jeder Mann kann John Rambo der starke Beschützer sein – aber welche Frau wünscht
sich schon ein Baby als Partner ?

Vielleicht eine Frau, sie selber keine Kinder (mehr) bekommen kann, der es nicht mehr reicht, das Defizit mit eigener Regression zu kompensieren?

Vielleicht auch eine Frau, die mit überkommenen Rollenvorstellungen gebrochen hat?


@ Jasmina,

das ist mal eine wirklich intelligente Antwort mit der ich offengestanden nicht gerechet habe ! meinen Respekt. !!;)

Carrie_Calavera
04.06.2010, 18:47
Original von cassandra

Original von teH-pWn
...Eigentlich schön blöd, aber in der Situation ist mir einfach eine "heile" Beziehung wichtiger.

Kann eine Beziehung wirklich "heil" sein, wenn man sich nicht mit all seinen Facetten zeigen darf/kann??



Das trifft den Nagel bei mir völlig auf den Kopf. Danke für deine Worte, cassi! Es geht mir wirklich mehr um das Gefühl, ein "Störfaktor" mit den WIndeln in der Beziehung zu sein, als ein Betrüger. Mir fiel es schwer, das genaue Gefühl zu beschreiben, aber es ist eben so, als würde etwas unausgesprochenes, negatives über der Beziehung liegen - allein aus dem Grund, dass ich eine Vorliebe für Windeln habe. Das mag zwar ungewöhnlich sein, aber ich habe diese Vorliebe und kann weder etwas dafür noch kann ich etwas daran ändern. Soweit bin ich auch in meiner Selbsterkenntnis ( und -akzeptanz).

Hier kam der Vorschlag auf, das direkte Gespräch mit meiner Freundin zu suchen. Ich denke, dass wäre das beste - und ich kann bei ihr erstmal auf Vertrauen hoffen und muss es, denke ich, auch ansprechen.

Ich danke euch auf jeden Fall für eure bisherigen Antworten und bin weiterhin offen dazu, was ihr zum gewissenhaften Umgang mit Windeln und Partnerin meint. So richtig ein Positivbeispiel habe ich noch nicht zu hören bekommen... gibt es einfach keins?
LG Carrie

Thommy_DL
04.06.2010, 19:48
Schwieriges Thema, Partnerschaft und Windeln. Unterschiedliche Interessen lassen sich sowieso schon schwer vereinbaren, aber bei einem so heiklen Thema wie Windeln - oder auch anderen Fetischen ganz allgemein - ist es natürlich noch schwieriger.

Ich habe nur noch nicht richtig verstanden, was du eigentlich willst und womit genau deine Freundin ein Problem hat. Möchtest du einfach nur Windeln tragen, wenn du alleine bist, oder vielleicht auch mal im Beisein deiner Freundin, ohne dass sie direkt damit in Kontakt kommt, aber sie weiß, dass du welche trägst? Oder erwartest du, dass sie dich auch wickelt und, während du Windeln trägst, im Bett mit dir kuschelt? Ich denke, dass sie mit letzterem überfordert ist und deshalb eine so ablehnende Haltung den Windeln gegenüber entwickelt hat. Ich kann das verstehen.

Mir persönlich würde es in einer Partnerschaft zum Beispiel reichen, alleine Windeln tragen zu können, vielleicht wenn mein Freund nicht da wäre, aber wenn er das weiß und akzeptiert, so lange es ihn nicht weiter tangiert. Ich würde ihn nicht dazu überreden, etwas aktiv mitzumachen, was er nicht möchte. Das Windeltragen völlig geheim zu halten, vielleicht noch in dem genauen Wissen, dass es der Partner nicht toleriert, und ihn damit praktisch zu hintergehen, würde ich als sehr große Belastung für die Beziehung empfinden, ganz besonders, wenn man eine gemeinsame Wohnung hat. Auf Dauer geht das nicht gut. Ganz zu schweigen natürlich davon, wenn es dann tatsächlich irgendwann rauskommt.

Es ist noch etwas anderes, wenn man das Thema generell geheim hält. Es kann ja durchaus jeder seine kleinen Geheimnisse haben. Da es bei euch aber schon einmal Thema war und deine Freundin die Windeln - so wie ich das verstanden habe - in Gänze ablehnt, wird es allerdings kritischer.

Für illusorisch halte ich, den Partner - nicht unbedingt gegen seinen Willen, aber gegen sein Interesse - direkt ins Geschehen einzubeziehen. Das kann er vielleicht ab und zu mal mitmachen, aus Liebe zum Partner, aber wenn es überhand nimmt, dann geht es schief. So scheint es ja bei euch passiert zu sein. Deshalb, wenn du das unbedingte Bedürfnis hast, von deiner Freundin auch gewickelt zu werden oder sie anderweitig in direkten Kontakt mit den Windeln und Babysachen kommen zu lassen, wirst du dir eine andere Freundin suchen müssen. Das kannst du von ihr nicht verlangen, finde ich.

Ich denke, dass du keine andere Wahl hast, als das Thema noch einmal in aller Ruhe anzusprechen und deine Freundin dabei nicht mit einer Erwartungshaltung zu überfordern. Vielleicht solltest du ihr sagen, dass du ernsthaft probiert hast, ihr zuliebe von den Windeln loszukommen, und warum das nicht geklappt hat, und dass das auch eigentlich "ganz normal" ist, dass man einen Fetisch nicht einfach ablegen kann. Du solltest ihr aber klar machen, dass es sie nicht unbedingt tangieren muss, dass du Windeln trägst, wenn du das zum Beispiel nur machst, wenn du alleine bist oder wenn sie es nicht weiter mitbekommt. Es darf nur nicht gleich eine Katastrophe sein, wenn sie mal eher nach Hause kommt und dich in Windeln "erwischt" oder wenn mal eine (unbenutzte) Windel rumliegt oder ihr in die Hände fällt. Sie sollte dir dann Gelegenheit geben, die Windel abzumachen und zu duschen, damit du für sie "frisch" bist. Vielleicht lässt sie sich ja auf so einen Kompromiss ein.

Sie sollte es auch, denn ich denke, auf Dauer würde es nicht gut gehen ohne diesen Kompromiss. Entweder müsstest du auf die Windeln verzichten, was du bereits erfolglos versucht hast. Oder du müsstest sie im Geheimen tragen, so wie jetzt, was eine permanente psychische Belastung für dich wäre. Außerdem bestünde immer die Gefahr, dass sie es herausfindet, und dann ist Krach vorprogrammiert. So oder so, es würde wohl irgendwann zum Scheitern der Beziehung führen. Im Falle des Kompromisses wären die Erfolgschancen größer. Es könnte jedoch sein, dass sie irgendwann feststellt, damit doch nicht leben zu können, und dann müsstet ihr wieder neu darüber reden und verhandeln. Für unerlässlich halte ich deshalb, überhaupt darüber zu reden. Davon, das Problem unter Verschluss zu halten, löst es sich nicht. Ihr müsst euch beide gegenseitig das Gefühl geben, über Probleme miteinander reden zu können, das halte ich generell für eine Grundvoraussetzung in der Beziehung.

Gruß
Thomas

Linus
04.06.2010, 19:56
Hallo Carrie,

erstmal vorweg, ich kann deine Situation natürlich aufgrund deiner Beschreibungen hier in diesem Thread natürlich nur sehr oberflächlich beurteilen. Es kann also sein, dass ich mit meiner Einschötzung völlig falsch liege.
Ich möchte dir gerne trotzdem meine Eindrücke schildern.

Mir scheint es, dass du doch eine recht offene Freundin hast, die das Thema Windeln ja eine lange Zeit mitgetragen hat. Das ist ja schonmal ein gutes Zeichen, dass sie damit kein grundsätzliches Problem (Ekel oder Unmännlichkeit damit verbindet) hat.
Aus deinen Beschreibungen heraus klingt es so, als ob du in Bezug auf Windeln eine Entwicklung gemacht hast, wie sie die meisten hier wohl kennen. Aus einem gelegentlichen Höhepunkt eines einmal monatlichen Windeltragens wird schnell eine gewisse Gewohnheit.
Bei mir ist es inzwischen inzwischen üblich, dass ich nachts grundsätzlich eine Windel trage und in meiner Freizeit auch so mal gerne. Ich finde das für mich immer noch völlig in Ordnung, empfinde mich damit sicherlich nicht als "normal", geniesse meine Abweichung von der Norm aber eher als angenehmer Individualismus.
Natürlich muss ich dabei aber auch nicht auf eine Freundin Rücksicht nehmen, die mit dem Thema zwar eigentlich kein Problem hat, aber doch auch an ihre persönlichen Grenzen stösst, wenn es um die Toleranz des Themas geht.
Wie du ja selber jetzt eingesehen hast, ist es keine Lösung, die Sachen einfach zu entsorgen, sich selber als "unnormal" zu geisseln und versuchen das alles zu verdrängen.

Es geht jetzt also darum, wie du das Thema wieder an sie ran trägst, ohne dass sie Panik bekommt, dass es wieder ein Niveau annimmt, was für sie problematisch ist. Ich denke, sie hat einfach Angst, dass sich Geschichte wiederholt. Es hat langsam angefangen, dann zugenommen, bis sie mit dir geredet hat.
Dann hast du es auf 0 reduziert und fängst jetzt wieder an. Da ist es nur logisch, dass sie jetzt denkt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis du wieder mit riesigen Windelpaketen von der Post kommst und Fläschen sich auf der Spüle stapeln. Ich denke, es ist wichtig, dass du ihr Sicherheit gibst, dass das Thema zu dir gehört, aber dich das Thema eben nicht beherrscht und dass du die Dosis im Griff hast.


Ein persönliches Gespräch ist da sicherlich das richtige. Evtl. könnt ihr auch gewisse Abmachungen treffen, wann es für sie in Ordnung ist, dass du Windeln trägst. Vielleicht gibt es ja bestimmte Situationen, in denen sie es nicht will und es ihr zuviel wird und in anderen ist es ok.
Vielleicht ist es ihr egal, wenn du welche trägst, waehrend sie weg ist. Oder sie findet es unter der Hose nicht schlimm, aber möchte es nachts im Bett nicht. VIelleicht findet ihr da ja einen guten Kompromiss, mit dem ihr beide gut leben könnt.
Wichtig ist wohl einfach dass du ihre Bedenken ernst nimmst, aber auch klar machst, dass es etwas ist was zu dir gehört und sie dir da auch einen gewissen Freiraum geben muss, wenn es dir gut gehen soll. Vielleicht kannst du ihr aber mit gewissen Regelungen Sicherheit geben und ihre Bedenken zerstreuen.

Viele Grüße
Linus

cassandra
04.06.2010, 20:40
Hallo Carrie,

ich wünsch dir auf alle Fälle viel Erfolg beim Gespräch. Wichtig ist, nur Ich-Botschaften auszusenden (ich fühle ..., ich möchte..., ich hätte gern...), sonst könnte sie sich schnell in die Enge getrieben vorkommen oder sogar das Gefühl haben, dass du ihr Vorwürfe machst (... weil du es nicht magst, ... weil du mich ... fühlen lässt...) Siehst du den Unterschied? Also immer von dir selbst erzählen.

Ich hoffe, ihr findet euren Weg. =)

liebe Grüsse
cassi

Carrie_Calavera
04.06.2010, 21:37
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten! Sie tendieren ja schon alle in die Richtung "Gespräch suchen", und ich denke, dass damit zumindest fürs erste die beste Lösung gefunden ist. Was bei so einem Gespräch herauskommt, ist natürlich eine ganz andere Sache, aber versuchen werde ich es trotzdem. Bleibt nur noch, den richtigen Einstieg in ein solches Gespräch zu finden...
Viele Grüße
Carrie

RolandDL
05.06.2010, 06:27
Ja, das Gespräch zu suchen ist immer gut…keine Frage

leider laufen Gespräche über derart brisante Themen nicht immer so sachlich
und emotionslos ab wie dies wünschenswert wäre. [ich spreche da aus Erfahrung]

Erwarte also bitte nicht dass nach dem Gespräch das Paradies vor dir liegt und alle
deine Wünsche in Erfüllung gehen…

es könnte natürlich so sein, und ich würde es dir von Herzen wünschen, aber realistisch
betrachtet ist dies eher unwahrscheinlich…

Ich denke auch dass es ist nicht gut ist seinen Partner mit seinem Fetisch zu sehr zu
bedrängen und zu viel zu erbitten oder zu erwarten.

Möglicherweise ist der Partner ja temporär aus Liebe [ oder aus Furcht die Partnerschaft
ansonsten zu gefährden] zunächst bereit mitzumachen, doch dies ist nicht von langer
Dauer und belastet die Beziehung enorm.

Man kann diese Leidenschaft, diesen Fetisch, diese Neigung, diese besondere Hobby
oder wie immer man es nennen möchte auch ganz alleine und nur für sich ausleben
und genießen, die Einbeziehung des Partners wäre zwar traumhaft schön - aber sie
ist nicht zwingend erforderlich.

Oft ist es so das Frauen Verständnis zeigen das ER Windel tragen möchte aber dennoch
unmißverständlich sagen, das dies für sie selber nicht in Frage kommt – Sie also selber
keinesfalls Windeln tragen wollen.

Dies scheint mir der klassische Fall zu sei, wo sich in einer Beziehung eine stillschweigende
Duldung erreichen lässt.. Was macht braucht, um dies im richtigen Leben umzusetzen ist
etwas persönlicher Freiraum – also z.B. ein eigenes Zimmer..

So ist es auch in meiner Beziehung – meine Frau weiß davon – ignoriert es aber – und das
ist auch gut so - ich bin so diskret wie möglich mit dem Fetisch – ich zeige mich ihr niemals
in Windeln - ich verzichte auch demzufolge im Schlafzimmer [nachts] Windeln zu tragen.

Dieser Kompromiss erfordert zugegebenermaßen etwas Einschränkung und Selbstdisziplin –
und er ist nicht das Optimum das ich mir vorstellen könnte. Im Gegenzug kann ich aber tagsüber
und in meiner Freizeit sooft Windeln tragen wie es mir Spaß macht. Das Thema Windeln wird
bei uns seit Jahren nicht mehr erwähnt – und das ist auch gut so. !

Ansonsten haben meine Frau und ich ein ganz normales Eheleben – wir sind seit 26 Jahren
verheiratet – der Fetisch hat es nicht geschafft unsere Beziehung zu ruinieren.

Eldi
05.06.2010, 08:16
Hallo Carrie!


Original von Carrie_Calavera
So richtig ein Positivbeispiel habe ich noch nicht zu hören bekommen... gibt es einfach keins?
LG Carrie

Doch, es gibt schon durchaus auch sehr Positives zu berichten, ich hatte da z.B. wirklich Glück. Aber Dein Fall ist doch deutlich anders gelagert als meiner, insofern weiß ich nicht, ob Dir das nun unbedingt helfen würde.

Was mir aber beim Lesen auffiel ist, dass ich lange Zeit in unserer Beziehung immer extreme Angst hatte, ich könnte meine Freundin doch Stück für Stück überfordern. Ich - bzw. später dann wir beide - trugen immer häufiger Windeln, gingen zu immer mehr Treffen mit anderen AB/DL, dann kam irgendwann mein erster Strampler, ein Fläschchen, mittlerweile habe ich auch einen Nucki, den ich allerdings fast nie benutze...
Das kam aber eben alles Stück für Stück im Laufe von bisher fünf schönen Jahren :-) Ich habe mir jedes Mal Sorgen gemacht, dass es nun doch zu viel sein könnte und habe da immer sehr genau nachzuspüren versucht und wir haben auch immer viel drüber geredet. Bei mir war's allerdings insofern einfacher, als sie eben fast von Anfang an aktiv mitgemacht hat. Aber die Angst war trotzdem immer da. Ich hab mich dann immer in sie hineinzuversetzen versucht und versucht mir vorzustellen, wie das Ganze jetzt umgekehrt auf mich wirken würde. Klar, da kann man schon die Angst bekommen, dass das nun immer noch weiter gehen könnte und man dann am Ende wirklich ein Baby als Partner hat.
Da hilft dann sicher wirklich nur viel drüber reden und eben auch immer wieder klarmachen, dass das nur eine Facette des eigenen Ich ist und dass diese Trennung auch immer bestehen wird.
Da hilft es dann vielleicht auch, wenn man eben auch noch andere aus der Szene näher kennenlernt. Dann merkt man nämlich auch, dass die es auch irgendwie schaffen, das auf Dauer gerennt zu halten, dass es viele gibt, die zwar machmal AB sind, aber ansonsten auch ein ganz normales bürgerliches Leben führen, Erfolg im Beruf haben usw.

Du musst - glaube ich - wirklich die Frage klären, ob Deine Freundin einfach nur Angst hat, dass es bei Dir wieder so _ausartet_, oder ob sie jetzt - aus welchen Gründen auch immer - tatsächlich noch ein anderes Problem mit Deinen Windeln hätte, das sie vielleicht, wie hier schon geschrieben wurde, am Anfang der Beziehung nur verdrängt hat.
Für den ersten Fall wurden ja schon einige Vorschläge gemacht: Regeln ausdenken, das Ganze eben nicht zu sehr ausufern lassen, Ihr ein Vetorecht geben etc. Unter Umständen später auch das erwähnte Treffen anderer, wobei das sehr von Eurer Situation abhängt. Wenn Ihr dafür erst ne Tagesreise auf Euch nehmen müsstet, wäre das Quatsch. Wenn Du noch niemanden persönlich kennst, ist das auch schwierig. Aber mit einem guten Freund aus der Szene könntet ihr ja mal was gemeinsam machen, so könnte sie dann vielleicht merken, dass das nicht alles nur Bekloppte sind ;-)
Im zweiten Fall wird es wohl schwieriger, da müsstest Du dann ersteinmal genauer herausfinden, was sie daran stört. Vielleicht ergibt sich dann eine Idee, wie Du ihr das Thema im zweiten Anlauf besser näherbringen kannst.

Was mir noch so dazu einfällt: Ich würde eher nicht so sehr auf diesen psychologisch/medizinischen Aspekte eingehen, dass das ein Fetisch ist und dass allgemein bekannt ist, dass man einen Fetisch nicht loswerden kann. Das mag ja zwar stimmen, aber das wird ihr sicherlich nicht helfen, damit besser klarzukommen. Wesentlich besser wird sie bestimmt verstehen, dass es eben für Dein ganz persönliches Wohlbefinden und somit letztlich auch für Eure Beziehung eine Lösung braucht, die es Dir ohne schlechtes Gewissen auch erlaubt, auch gelegentlich Windeln zu tragen. Das brauchst Du nunmal für Dein seelisches Gleichgewicht.

Ich wünsche Dir auch viel Glück und Erfolg, dass Ihr zwei da eine gute Lösung findet!
Viele Grüße,
Eldi.

Carrie_Calavera
15.06.2010, 10:49
Hallo!
Nach einiger Zeit melde ich mich mal wieder, das Thema ist dasselbe geblieben, nur dass ich es endlich geschafft habe, mit meiner Freundin zu reden. Ich habe mich dabei auch sehr an eure Ratschläge gehalten, vielen Dank nochmal dafür! Da ihr euch Gedanken gemacht habt und in gewisser Form ja teilgenommen habt an meinem Problem, wollte ich euch den Ausgang des Gesprächs erzählen - Vielleicht hilft das ja auch anderen, die ein ähnliches Problem haben.
In der Tat hat sich herausgestellt, dass sie Angst hat, es könnte wieder ungewollte Ausmaße mit dem Windeltragen annehmen. Darum möchte sie aktiv in keiner Form damit in Berührung kommen (ich schätze mal sie meint das so: Wenn sie einen Schritt in diese Richtung macht, dann ist vorprogrammiert, dass sie noch viele weitere Schritte machen wird und damit die Windelleidenschaft weiter fördert.)
Aber sie gesteht mir zu Windeln zu tragen, wenn ich das möchte/ das wichtig für mich ist. So gesehen - je weniger sie davon mitbekommt, desto besser, aber sie findet es auch nicht schlimm zu wissen, dass ich etwa gerade neben ihr sitze und eine Windel trage. Oder das ich gerade ins Bad gegangen bin, um mir eine anzulegen. Einen Negativeffekt wie beim Passivrauchen gibt es hier ja nicht. Wichtig ist ihr, dass es keinen Einfluss auf das Liebesleben nimmt.
Ich habe mein Windelversteck auch umgelegt (was in einer Zwei-Zimmer-Wohnung nicht allzu viele Möglicheiten offenlässt), sodass ich unbemerkter darauf zugreifen kann.
Bestimmt sind damit alle Unstimmigkeiten noch nicht geklärt bzw. ich kann mir vorstellen, dass es irgendwann noch einmal ein Gespräch geben wird. Aber für's erste ist damit doch einiges erreicht.
Oder schätzt ihr die Situation anders ein? Ich kann hier ja nur mein Bild vermitteln, aber es war schon sehr bezeichnend dass meine Liebste mir versicherte, dass ich mir viel zu viele Gedanken machen würde.
In diesem Sinne viele liebe Grüße
Carrie

janbaby
15.06.2010, 12:24
Kuckuck,
das Thema ist alt, aber immer wieder aktuell. Ich melde mich jetzt auch mal dazu, denn ich kann diese offensichtlich unglücklichen Entwicklungen sehr gut nachvollziehen.

Meine erste Frau hat mich nicht akzeptiert, ich habe mich heimlich ausgelebt, ja ich habe mich heimlich gelebt. Ich schreibe "mich gelebt", denn es geht um einen Teil von mir, den ich lebe. Dieser Teil wurde von meiner Frau nicht geliebt, nicht mitgelebt, ausgeklammert.

Man kann mit einem Menschen nicht glücklich leben, wenn man nicht ganz geliebt wird!

Man ist kein ganzes Wesen, man ist nicht gänzlich frei, man wird nie ganz glücklich.
Das ist absolut sicher.

Man wird immer unglücklicher, man trennt sich emotional, bevor man aufhört zu lieben. Und wer will schon unglücklich leben? Wir haben nur das eine Leben.

Das hat auch nichts mit Egoismus zu tun(wurde mir vorgeworfen), wir haben uns nicht selbst gemacht. Aus diesem Grund dürfen wir uns selbst auch nicht als Problem betrachten, vielmehr sollten wir uns selber lieben. Das steht schon in der Bibel.-

Dann lieber Single sein und auf der Suche nach der Einen. Das fühlt sich immer noch besser und freier an, als etwas von unseren kleinen Leben nicht zu erleben.

die Behauptung, man fände als ABDL keine kompatible Partnerin, ist falsch!
Wer selbstbewusst ist, mit seinen Vorlieben offen umgeht und sich selbst gut findet, strahlt das aus und wird auch mit Windeln geliebt werden.

Ich weiß, was ich meinem Leben schuldig bin, ich werde mich nie wieder verstellen, nicht vor einer Frau, auch nicht vor mir selber.

Ich bin gblücklich geworden, denn ich habe mich erst selbst geliebt und dann eine Frau gesucht und gefunden, die mich ganz liebt. Und die ich ebenfalls mit allen ihren Eigenschaften lieben kann.

Nur so rum wird eine Beziehung draus, alles andere führt ins Unglück!

Wenn man die entsprechende Partnerin gefunden hat, wird das Thema übrigens überraschend nebensächlich, es gibt noch andere Teile des Glücks, die man dann viel unverstellter erleben darf. Man wird also doppelt belohnt.

Gruß,
Janbaby :danke: :regenbogen:

babypa
15.06.2010, 12:49
Hallo Carrie

Ich habe eine sehr ähnliche Situation wie du durchlebt. Nach mehreren Jahren hatte ich meiner Freundin meine ABDL Leidenschaft gestanden. Ich habe es getan um eine Basis für eine lange Partnerschaft zu schaffen, ich wollte nicht dass sie es eines Tages selber herausfindet und es war mir klar das ich meine Leidenschaft ausleben muss. Ich habe es also aus glauben an unsere Partnerschaft und an unsere Liebe getan und aus Angst sie könnte mich verlassen wenn sie es herausfindet.

Zuerst war sie sehr begeistert und hat Windeln zusammen mit mir gekauft. Einige Tage sprachen wir viel darüber und experimentierten herum. Aber schnell merkte sie, dass sie die Leidenschaft nicht selber nachvollziehen kann, tolerierte aber dass ich ab und zu nachts in Windeln schlief oder auch tagsüber welche trug.

Doch nach einigen Monaten begann sie eifersüchtig zu werden. Ich begann nur noch Windeln zu tragen wenn ich alleine war. Wenn sie dann irgendwo Windeln im Müll fand hatte das meistens einen Streit zur Folge. So blieb mir nur noch es wie vorher heimlich zu tun, bloß dass sie nun von meiner Leidenschaft wusste aber wir nicht mehr darüber sprachen.

Der nächste Schritt war dann, dass mein Geheimnis, welches ich ihr offenbart hatte, nur noch im Streit als Machtmittel gegen mich verwendet wurde. Sozusagen als ultimativ verletzende Waffe. Einmal flog mir in einem Streit sogar der Inhalt meines kompletten Windelvorrats an den Kopf. Das hat wehgetan als ich da umgeben von Windeln auf dem Sofa saß, vor allem im übertragenen Sinne. Ich habe die Windeln damals umgehend im Mülleimer entsorgt.

Die Beziehung lief noch 1-2 Jahre weiter, Windeln waren Tabu und tauchten wenn dann nur noch in Streitgesprächen auf. Ich trug Windeln nur noch vollkommen heimlich, aufhören ging nicht. Besonders doof war es wenn man z.B. Fernsehen sah und einen Pampers Werbespot kam. Es war klar woran wir beide dachten, aber es wurde verdrängt.

Die Windeln waren nicht der primäre Grund für unsere Trennung, es war aber dennoch belastend und stellenweise schmerzvoll.

Rückblickend denke ich, gilt es vor allem zu vermeiden ein Konkurrenzgefühl, bzw. Eifersucht bei der Partnerin aufkommen zu lassen. Es verursacht sicher große Unsicherheit beim Partner und er/sie weiß nicht wie man damit umgehen soll. Vor allem kann der Partner ja nicht die Lustgefühle dabei empfinden die wir haben. Der Partner kann sich vermutlich prickelnderes vorstellen als einen in vollen Windeln zu sehen.
Und es passiert schnell das der Partner sich nicht geliebt oder sich zurückgewiesen / nicht begehrt fühlt. Es gilt meiner Meinung nach der Freundin zu zeigen dass sie nach wie vor das Größte für einen ist und es nichts schöneres auf der Welt gibt als sie. Und man sollte seine Begeisterung dafür zeigen dass sie so gut mit der Sache umgeht und man glücklich ist darüber. Die Windeln verursachen nicht nur bei uns Ängste und Unsicherheit sondern auch bei dem Partner.

Inwieweit es dann möglich ist die Leidenschaft gemeinsam auszuleben ist schließlich wohl einfach eine Charakterfrage, wo die Ekel/Toleranz-Grenze liegt, und inwieweit man in der Lage ist zu geben und sich nicht ängstigen, frustrieren und verunsichern zu lassen, sondern Spaß zu haben. Am Ende wollen doch wohl beide dasselbe: Geliebt und akzeptiert zu werden vom anderen. In den meisten Fällen ist aber wohl die natürliche Konsequenz dass das ganze stillschweigend toleriert wird und man versucht es nicht eine Belastung für die Partnerschaft werden zu lassen. Wenn es der Partner aber vollkommen ablehnt wird es schwierig. "Aufhören? Unmöglich!" Je mehr ich versucht habe es zu unterdrücken umso größer wurde bei mir das Verlangen. So geht es den meisten von uns denke ich.

Viel Glück weiterhin!!

Babypa

WindelWilli
15.06.2010, 19:27
Ich kann babypa nur absolut zustimmen. In einem anderen Thread berichte ich ja gerade davon, wie ich meine Leidenschaft meiner Freundin gebeichtet habe und wie wir das jetzt zusammen entdecken. Dabei ist es mir aber extrem wichtig, dass SIE im Mittelpunkt steht. Es muß doch auch nicht immer Sex mit Windeln sein.
Es gibt soviel zu entdecken, soviel auszuprobieren.
Meine Freundin hat Gott sei dank total positiv reagiert und hat nun selber Windeln bestellt. Trotzdem ist es mir sehr wichtig, dass es bei uns auch noch eine "normale" Seite gibt. Wir hatten am Wochenende vielleicht 10x Sex, davon 2-3x mit Windeln (ja, war ein heißes Wochenende :D). Das ist absolut genug und für den Anfang, wo man es ja ausprobiert, absolut ok.
Ich hoffe nicht, dass Windeln irgendwann bei uns zum Streitgespräch werden, aber ich denke nicht, da wir wirklich sehr sehr offen miteinander umgehen und über alles reden.
Wichtigster Punkt ist aber wirklich: Zuerst kommt die Freundin ... und dann - mit riesigem Abstand - die Windeln. Lieber würde ich auf Windeln verzichten (ich weiß, dass das nicht geht ;) ), als auf meine Freundin.
Wenn man sich aber wirklich richtig von ganzem Herzen liebt, dann kommt man irgendwie mit den Eigenarten des anderen zurecht ;)

Thommy_DL
19.06.2010, 09:37
Hallo Carrie,

schön, dass soweit alles geklappt hat. Mit dem Ergebnis wirst du doch leben können, oder? Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen.

Die Erfahrung von babypa lässt die Hoffnung allerdings etwas schwinden. Du wirst zusehen müssen, dass es nicht so weit kommt. Ich denke, dass auch da nur offene Diskussion hilft. Mache es nicht zum Dauerthema, aber erkenne frühe Anzeichen der Verstimmung. Ich finde es zwar reichlich seltsam, dass man als Mensch auf eine Sache eifersüchtig sein kann, aber offensichtlich kommt das vor, also kommt es darauf an, so ein Problem möglichst offensiv anzugehen. Es reagiert ja jeder Mensch anders, und hellsehen kann keiner.

Weiterhin viel Glück und natürlich Spaß (mit Freundin und den Windeln!),
Thomas