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Dante2004
19.11.2009, 00:53
Hallo,
Ich habe gerade etwas im Internet gefunden,
was mich total sprachlos macht.
Möchte gerne Eure Meinung dazu hören:

IRRUNGEN UND WIRRUNGEN
Schweiz Med Forum Nr. 22 29. Mai 2002
Die sogenannten Paraphilien –
Biologisch-psychiatrische Aspekte
der sexuellen Deviationen
T. Knecht

Irrungen und Wirrungen – einmal anders! «Verwirrung der Gefühle» –
kein Hot spot allgemein ärztlichen Wissens, aber aktuell und da
und dort Voraussetzungen für Verständnis bei der Betreuung unserer
Patienten!
Korrespondenz:
Dr.

Fetischismus
Noch unklarer sind die Entstehungsbedingungen
des Fetischismus, der Verlagerung des sexuellen
Ziels von einem Menschen auf ein Ersatzobjekt
oder ein bestimmtes Accessoire,
welches zum Reizoptimum wird (Körperteil,
Kleidungsstück usw.). Gerade visuelle Fetische
(z.B. enganliegende Gummi- oder Lederbekleidung,
Korsettagen, High Heels usw.) werden
unter dem Gesichtspunkt des «supranormalen
Stimulus» gewählt, indem sie die naturgegebenen
Schlüsselreize überzeichnen und das
Sexualobjekt bis hin zu einer «überoptimalen
Attrappe» emporstilisieren [13]. Nach den Beobachtungen
von Epstein [38] könne ein Gummistiefel
sogar bei Schimpansen und Pavianen
Erektionen oder gar Ejakulationen auslösen.
Nach diesem Autor schaffe die Phylogenese
dafür zweierlei Voraussetzungen:
1. Wachsendes Interesse der Primaten an extrakorporalen
Objekten (z.B. Werkzeuggebrauch)
2. Die Möglichkeit, einem Objekt verschiedene
Bedeutungen zu erteilen, wodurch es Symbolfunktion
erlangt.
So könne z.B. ein Kleidungsstück zum Äquivalent
von Körperteilen werden. Schlüsselerlebnisse
scheinen auch hier Wesentliches zur
Ausgestaltung des individuellen Fetischismus
beizutragen.
Das Beispiel des Windelfetischismus macht
deutlich, welche Komplexität diese scheinbar
einfach strukturierten Normabweichungen
u.U. aufweisen können. So unterscheidet Bornemann
zwischen aktivem, passivem und kontemplativem
(= eigentlichem) Windelfetischismus.
Die enge Beziehung der passiven Form
zur Autopädophilie ist unverkennbar, was
zeigt, dass der Windelfetisch weniger eigenständiges
Sexualobjekt als vielmehr Auslösereiz
für einen ganzen Vorstellungskomplex ist:
Er hilft dem Betreffenden, in der Phantasie lustvoll
auf eine Stufe des Erlebens zu regredieren,
auf der er seinen psychosexuellen Infantilismus
fernab jeder Realität ausleben kann. Dies gibt
uns Hinweise auf ein mögliches Substrat des
Fetischismus: So konnte bei Ratten gezeigt werden,
dass die mediale präoptische Region sowie
der ventro-mediale Hypothalamus das Motivationszentrum
für Kopulationsverhalten bilden,
dass aber für die Partnerwahl der temporale
Kortex unabdingbar ist [6]. Mithin kann davon
ausgegangen werden, dass besondere Merkmalskonfigurationen
des Sexualobjektes in dieser
Hirnstruktur, welche mit dem mesolimibischen
System eng gekoppelt ist, gespeichert
sind. Beim Menschen scheinen die Verhältnisse
ähnlich zu liegen: Ein verändertes Sexualverhalten
bei Schläfenlappenepileptikern mit limbischem
Fokus ist hinlänglich bekannt [39, 40].
Miller et al. [41] zeigten bei Hirnverletzten, dass
Läsionen im frontobasalen oder dienzephalen
Bereich eine Hypersexualität zur Folge hatten,
währenddem qualitative Veränderungen der
Sexualpräferenz eintraten, wenn das limbische
System beteiligt war. Es sind aus der Literatur
sogar Fallberichte verfügbar, in denen komplexe
Paraphilien wie Windelfetischismus oder
Transvestitismus im Zusammenhang mit Temporallappenanfällen
auftraten [42]. Dabei fehlt
es nicht an Beispielen, bei denen sowohl das
epileptische Geschehen wie auch das deviante
Sexualempfinden und -verhalten durch spezifische
Therapie (Antikonvulsiva, temporale
Lobektomie) unter Kontrolle gebracht werden
konnten [43, 44]. Somit ist zumindest eine
Basis für substratnähere Erklärungsmodelle
dieser Paraphilien gelegt.
Hinweise für die Praxis
Auch wenn vielen Paraphilien für das Mehrheitsempfinden
noch etwas Bizarres anhaftet,
so kann sicher nicht in jedem Fall eine Behandlungsindikation
abgeleitet werden. Mittlerweile
muss auch akzeptiert werden, dass
eine therapeutische «Umprägung» der sexuellen
Orientierung nicht möglich ist, was aber
eine langfristige Entwicklung in Richtung Normalisierung
nicht völlig ausschliesst.
Dennoch können therapeutische Interventionen
unter bestimmten Umständen indiziert
sein, zumindest in Form einer triebdämpfenden
medikamentösen Massnahme. Eine solche
Indikation kann sich aus verschiedenen Gründen
ergeben:
– Wenn der Betroffene selbst unter Leidensdruck
steht und darum ersucht.
– Wenn im Hinblick auf die Gefährdung der
öffentlichen Sicherheit ein entsprechender,
gesetzlich abgestützter Auftrag vorliegt.
Damit ist in erster Linie eine ambulante strafrechtliche
Massnahme im Sinne von Art. 43.
StGB angesprochen, welche zwingend aufgrund
eines Sachverständigen-Gutachtens richterlich
angeordnet, dann aber oftmals durch
einen Allgemeinpraktiker oder niedergelassenen
Internisten vollzogen wird.
Welche Paraphilien einer solchen «temporärchemischen
Kastration» überhaupt zugänglich
sind, ist eine Frage, die zum heutigen Zeitpunkt
sicher noch nicht abschliessend beantwortet
werden kann.
Positive Erfahrungen bestehen in bezug auf folgende
Störungsbilder:
– homo- und heterosexuelle Pädophilie
– Exhibitionismus
– sexuelle Aggressivität
– Inzest
– Fetischismus
– exzessive Masturbation
– Hypersexualität
– sexuell motivierte Tötung
– Masochismus
Unter den triebdämpfenden Medikamenten
steht in unseren Breiten sicher das Antiandrogen
Cyproteron-Acetat an erster Stelle. Daneben
werden weltweit auch Medroxyprogesteron
und LHRH-Agonisten mit ordentlichem
Erfolg eingesetzt, währenddem Östrogene und
Progestagene aufgrund ihrer Nebenwirkungsintensität
und Psychopharmaka (Neuroleptika,
SSRI) wegen ihrer unsicheren Wirkung in den
Hintergrund getreten sind (Übersicht bei [45]).

Literatur

1 Freud S. Vorlesungen zur Einführung
in die Psychoanalyse. 11.
Band. London: Imago Publishing;
1940. S. 403.
2 Scharfetter C. Allgemeine Psychopathologie
– Eine Einführung. Neubearb.
Aufl. Stuttgart: Thieme; 1996.
3 Kaplan L. Das Mona-Lisa-Syndrom:
Männer, die wie Frauen fühlen.
Düsseldorf: Econ; 1990.
4 Dörner G, Gotz F, Docke WD. Prevention
of demasculinisation and
feminisation of the brain in perinatally
stressed male rats by perinatal
androgen treatment. Exp Clin Endocrinol
1983;81:88-90.
5 Martin JT, Baum MJ. Neonatal exposure
of female ferrets to testosterone
alters sociosexual preferences
in adulthood. Psychoneuroendocrinology
1986;11:167-76.
6 Gooren L. The endocrinology of
transsexualism: a review and commentary.
Psychoneuroendocrinology
1990;15:3-14.
7 Holtzen DW. Handedness and sexual
orientation. J Clin Exp Neuropsychol
1994;16:702-12.
8 Schindler AE. Hormones in human
amniotic fluid. Monogr on Endocrinol
1982;21:54-8.
9 Sass H, Wittchen HU, Zaudig M. Diagnostisches
und statistisches Manual
psychischer Störungen DSM
IV. Göttingen: Hogrefe; 1996.
Literatur

Autonepiophilie (auch: Diaperism) Windelfetischismus

543

Bin ich durch den Windelfetisch mit Inzest und Vergewaltiger auf einer Stufe?
Wie kann man soetwas schreiben?
Was denkt ihr ?

Ich habe eine Veränderung im limbischen System im Gehirn,
und bin deshalb auch psychisch Krank,
ist das jetzt der Grund für diese Vorliebe?
Kann das so einfach sein?
Dachschaden = Windelfetisch

Der Text hat mich total verwirrt,
bitte helft mir.

herzliche Grüße
Dante

Zartbitter
19.11.2009, 09:06
Hallo Dante,


den Artikel fand ich spannend, auch wenn ich ihn nicht im Ganzen verstanden habe, weil mir das medizinische Fachvokabular feklt. Ich habe einige Begriffe nachgeschlagen und zumindest eine Erklärung gefunden, was mit aktivem, passivem und kontemplativem Fetischismus gemeint ist:

ich zitiere "info-bitte":

Bei der aktiven Form besteht die Befriedigung im Tragen von medizinischen Erwachsenenwindeln (Inkontinenzhilfen), um einzunässen oder bei manchen Betroffenen auch einzukoten. Dabei besteht gewöhnlich keine echte Inkontinenz.
In der passiven Form helfen Windeln und sonstige Kindergegenstände (wie Schnuller und dgl.) um in der Phantasie in frühere Alterstufen zu regredieren (psychosexueller Infantilismus). Diese Form des Ageplay ist aber keinesfalls mit der Pädophilie zu verwechseln; Betroffene grenzen sich oft vehement gegen Pädophile ab.
In der kontemplativen Form führen Bilder von Windeln bzw. Personen (meist Frauen) in Windeln zur sexuellen Erregung.

Dort fand ich auch die Sätze:

Der Grad der Fixierung ist dabei recht unterschiedlich: Manche Betroffenen führen ein weitgehend durchschnittliches Ehe- und Familienleben, bei anderen geht die Fixierung bis zur Sucht und normale Sozialkontake finden kaum noch statt.

Die Ursachen, die Verbreitung und eventuelle Therapiemöglichkeiten des Windelfetischmus sind bisher noch unzureichend wissenschaftlich erforscht. Trotzdem kann festgestellt werden, dass Windelfetischmus im Sinne der heutigen Psychologie keine Abnormalität darstellt und somit nur dann Behandlungswürdig ist, wenn sich weitere subjektiv negative Folgen für das Leben eines Betroffenen daraus ergeben.

Das leuchtet mir ein. Und es gibt wohl wieder, was in dem von dir eingestellten Text mit Leidensdruck gemeint ist. Auch hier im Forum schreiben ja immer mal wieder Leute, von denen ich den Eindruck habe, dass sie Windeln nicht zur Entspannung und Bereicherung des Liebeslebens tragen, sondern sich psychisch von Windeln abhängig fühlen und schreiben, dass sie gerne davon loskämen. Es gibt sicher Windelliebhaber, bei denen die Windel das Leben eben nicht bereichert, sondern zum Fluchtmittel aus der Realität wird, so wie bei anderen Leuten etwa Alkohol. Und dass da eine psychologische Beratung nötig ist, denke ich auch

Kritisch sehe ich allerdings die Behandlung mit Medikamenten, die in dem Text der Schweizer Psychiater vorgeschlagen wird. Ich vermute, wenn jemand wirklich 24 Stunden pro Tag ein AB sein will oder ohne Windeln nicht mehr das Haus verlässt ohne Inko zu sein, dass dann eine Verhaltenstherapie besser ist als Medikamente. Eine Dauerbaby braucht wohl eher einen Psychologen, der ihm Mut macht, als Erwachsener verantwortungsvoll und furchtlos durchs Leben zu gehen und die Windeln eben auf Stunden der Entspannung und der Erholung zu beschränken als einen Doktor, der Pillen verschreibt. Die Schweizer Ärzte scheinen wohl körperliche Ursachen für den Fetischismus entdeckt zu haben. Ich denke aber nach wie vor, dass die psychischen überwiegen.

Wie ein Fall aussieht, in dem ein Windelfetischist zwangsbehandelt werden soll, wie das im letzten Abschnitt steht, kann ich nicht verstehen. Dass Pädophile oder Sexualmörder eine Gefahr für die GEsellschaft sind, leuchtet ein, aber ABs?

Da kann auch ich mit keiner Erklärung dienen!

Zartbitter

cassandra
19.11.2009, 09:25
Hallo Dante,

erstmal vielen Dank für diesen Text. Ich fand ihn spannend zu lesen, auch wenn mir wie Zartbitter manche Begrifflichkeiten einfach unbekannt waren. Ist aber nicht weiter schlimm. *find*


Original von Dante2004

...
... Nach den Beobachtungen
von Epstein [38] könne ein Gummistiefel
sogar bei Schimpansen und Pavianen
Erektionen oder gar Ejakulationen auslösen.

Und der Mensch stammt doch vom Affen ab!! :D




Original von Dante2004
Mittlerweile
muss auch akzeptiert werden, dass
eine therapeutische «Umprägung» der sexuellen
Orientierung nicht möglich ist, was aber
eine langfristige Entwicklung in Richtung Normalisierung
nicht völlig ausschliesst.
Dennoch können therapeutische Interventionen
unter bestimmten Umständen indiziert
sein, zumindest in Form einer triebdämpfenden
medikamentösen Massnahme. Eine solche
Indikation kann sich aus verschiedenen Gründen
ergeben:
– Wenn der Betroffene selbst unter Leidensdruck
steht und darum ersucht.
– Wenn im Hinblick auf die Gefährdung der
öffentlichen Sicherheit ein entsprechender,
gesetzlich abgestützter Auftrag vorliegt.

Ich finde gut, dass sie erkannt zu haben scheinen, dass man nicht mehr jeden Fetisch oder etwas, was sie nicht verstehen und es deswegen als Abnormal darstellen, heilen wollen und können. Die Gründe, warum dies dennoch versucht werden sollte, finde ich nachvollziehbar und ist auch hier im Forum bei manchen wiederzufinden (also mit dem Leidensdruck mein ich!!).




Original von Dante2004
Positive Erfahrungen bestehen in bezug auf folgende
Störungsbilder:
– homo- und heterosexuelle Pädophilie
– Exhibitionismus
– sexuelle Aggressivität
– Inzest
– Fetischismus
– exzessive Masturbation
– Hypersexualität
– sexuell motivierte Tötung
– Masochismus

Oooookey, verstehe ich alles...bis auf Fetischismus und Masochismus. :nene: Ich bin selbst ja Windel- und Spankingfetischistin und dazu noch masodev...was würden sie nur von mir halten. 8-)




Original von Dante2004
Bin ich durch den Windelfetisch mit Inzest und Vergewaltiger auf einer Stufe?
Wie kann man soetwas schreiben?
Was denkt ihr ?

Nein, natürlich nicht. Mach dir keine Sorgen. Ich denke, da wird einfach alles, was Mensch nicht verstehen kann, in einen Topf geworfen.




Original von Dante2004
Ich habe eine Veränderung im limbischen System im Gehirn,
und bin deshalb auch psychisch Krank,
ist das jetzt der Grund für diese Vorliebe?
Kann das so einfach sein?
Dachschaden = Windelfetisch

Der Text hat mich total verwirrt,
bitte helft mir.

herzliche Grüße
Dante

Das mit dem Gehirn hab ich schon anderorts hier geschrieben. Ist das vielleicht das Selbe gemeint wie mit den Gehirnschäden durch eine Gehirnerschütterung oder Schlimmeres im Alter um die 5 Jahre?? Wie gesagt, das hatte ich auch. 8-)

Weiss nicht, ob dir das jetzt geholfen hat. :)

liebe Grüsse
cassi

janbaby
19.11.2009, 09:33
Kuckuck,
Danke, Dante,
Ich hab das aufmerksam gelesen und denk da drüber erst einmal nach.
Grundsätzlich kann ich aber schon jetzt sagen, daß in jedem Fall die Freiheit des Menschen für mich im Vordergrund steht, auch die Freiheit sich wie auch immer behandeln zu lassen. Ich verspüre zum Glück keinen Leidensdruck, eher ganz im Gegenteil. Der Suchtfaktor unserer Vorlieben ist mir allerdings recht vertraut. Das kenne ich von anderen "Genussmitteln" aber genau so. Sucht beginnt ja bekanntlich da, wo die Kontrolle über den Konsum aufhört. Vielleicht ist es gesellschaftlich betrachtet ähnlich wie bei Alkoholikern, solange sie den sozialen Mantel aufrecht erhalten können, fallen sie kaum auf. Mancher ein Leben lang nicht. Aber wenn sie nicht es mehr schaffen ein "normales" Leben zu führen, wird das ganze zur Krankheit.
Wenn ich mich mit
Windeln und Schnulli auf die Straße setze und extrem auffalle, werde ich unter Umständen in die Klinik gebracht !?
Trage ich dezent eine Tageswindel in der Hose, schert das kein Schwein.
Gruß,
Janbaby :danke: :regenbogen:

Dante2004
19.11.2009, 11:35
Hallo
erstmal vielen herzlichen Dank für eure Antworten!

cassandra Das mit dem Gehirn hab ich schon anderorts hier geschrieben. Ist das vielleicht das Selbe gemeint wie mit den Gehirnschäden durch eine Gehirnerschütterung oder Schlimmeres im Alter um die 5 Jahre?? Wie gesagt, das hatte ich auch.

Ich war Krankenpfleger und kann Dir zur Gehirnerschütterung
- Commotio cerebri- sagen, das dieses keine chronische = dauerhafte Erkrankung ist, die Bücher schreiben hier etwas von max. 4 Wochen.
Natürlich gibt es noch andere Schädigungen des Gehirns.
Bei mir ist es eine Art geistige Behinderung, d.h. ein dauerhafter Schaden oder Veränderung des Gehirn durch meine Frühgeburt und anschließender Herz-Kreislauf Stillstand und damit Sauerstoffmangel für das Gehirn.
Die Probleme, die ein Erkrankter hat liegt natürlich daran, wo im Gehirn
die Veränderung - im Vergleich mit Gesunden- liegt.
Ich bin normal intelligent, d.h. in der Medizin von der Inteligenz her wie
jemand mit Abitur und Studium -Vergleich-. Es gibt da klinische Untersuchungen aus denen auch Test gemacht wurde, wonach man
Einordnen kann wer mit welcher Inteligenz welchen Schulabschluss hat.
Meine Frühkindliche Hirnschädigung liegt im limbischen System.
Das ist der Ort im Gehirn wo Gefühle enstehen und gesteuert werden.
Das ist neben vieler Traumata der Grund für meine psychischen Erkrankung.

So konnte bei Ratten gezeigt werden, dass die mediale präoptische Region sowie der ventro-mediale Hypothalamus das Motivationszentrum für Kopulationsverhalten bilden, dass aber für die Partnerwahl der temporale Kortex unabdingbar ist [6]. Mithin kann davon ausgegangen werden, dass besondere Merkmalskonfigurationen des Sexualobjektes in dieser Hirnstruktur, welche mit dem mesolimibischen System eng gekoppelt ist, gespeichert sind. Beim Menschen scheinen die Verhältnisse ähnlich zu liegen: Ein verändertes Sexualverhalten bei Schläfenlappenepileptikern mit limbischem Fokus ist hinlänglich bekannt [39, 40]. Miller et al. [41] zeigten bei Hirnverletzten, dass Läsionen im frontobasalen oder dienzephalen Bereich eine Hypersexualität zur Folge hatten, währenddem qualitative Veränderungen der Sexualpräferenz eintraten, wenn das limbische System beteiligt war.

Ich werde mal Versuchen hier einige Wörter zu überstzen:
medial = mittlere
präoptisch = vor dem Sehzentrum-Nerv
Hypothalamus=Abschnitt des Zwischenhirns=Grundregelungen des Körpers
Kopulationsverhalten=Sexulatrieb
temporale = seitlich, von der Seite, am Rande, rechts, links
Das limbische System= der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient.
Läsionen=Schädigungen,Veränderung
frontobasalen= front ist vorne,basal=Grundlegend,mitte

Bei Bedarf werde ich natürlich mehr von diesen Fachwörter übersetzen.

Die Liste von Sexualverhalten sehe ich geauso wie die chemische
kastration sehr negativ und krtisch.

Nochmal vielen Dank für Eure Beiträge.
Ich freue mich schon mehr zu lesen.

herzliche Grüße
Dante

bfbs
19.11.2009, 13:10
Hoffentlich kommen da nicht so komische finanzgeile Ärzte auf die Idee alle Fetischisten mit Triebdämpfenden Mitteln (temporärchemischen
Kastration) voll zu stopfen ;-)

Gruss Flo

RolandDL
19.11.2009, 15:40
Hallo zusammen,

die Frage nach der Ursache kommt [verständlicherweise] immer wieder auf

... ehrlich gesagt, ich dachte auch sehr lange das ich sehr gerne
wüßte wie ich eigentlich an dieses „schöne“ Hobby gekommen bin.

Demzufolge habe ich intensiv darüber nachgedacht und sehr viel im Internet
darüber gelesen. Irgendwann kam ich [ für mich persönlich]
zu folgender Einsicht:

• Die Ursache, [was immer es auch war] liegt in den Vergangenheit.
Die Vergangenheit ist bereits passiert und kann nicht mehr geändert werden.

• Das Wissen was genau [in meiner frühen Kindheit] dazu geführt hat das ich später
diese Vorliebe entwickele würde mir heute in keiner Weise weiterhelfen..

• Selbst wenn es gegen meinen Fetisch eine Therapie oder ein Mittel geben würde,
[was es defacto nicht gibt], ich würde mich auf gar keinen Fall von meinem Fetisch
trennen wollen.

Ich glaube übrigens auch nicht das ich irgendwelche Störungen habe die der Behandlung bedürfen...

LG Roland

cassandra
19.11.2009, 15:59
Original von RolandDL
...

• Selbst wenn es gegen meinen Fetisch eine Therapie oder ein Mittel geben würde,
[was es defacto nicht gibt], ich würde mich auf gar keinen Fall von meinem Fetisch
trennen wollen.

...

*voll unterschreib*

lg cassi

scutie
19.11.2009, 20:55
Das Thema gab's schonmal und wurde auch damals (ein paar Wochen her) heftig diskutiert

Text: Die sogenannten Paraphilien (http://www.wb-community.com/forum/thread.php?threadid=15912)

Ich fand den Artikel damals schon zum K...
... naja, lest selbst

Dante2004
19.11.2009, 21:08
Hallo,

RolandDL
Die Ursache, [was immer es auch war] liegt in den Vergangenheit. Die Vergangenheit ist bereits passiert und kann nicht mehr geändert werden.

Ich kann leider da nicht mithalten:
Genau wie jemand ohne Arme und Beine nicht sagen kann,
ich möchte nicht mehr an meinen Autounfall denken,
die Vergangenheit liegt hinter mir.
So kann ich nicht sagen:
Ich habe keine Probleme mit den Gefühlen und
keinen Gehirnschaden
Diese Ausage wird allen Behinderten und chronisch Kranke Menschen
nicht gerecht!


Das Wissen was genau [in meiner frühen Kindheit] dazu geführt hat das ich später diese Vorliebe entwickele würde mir heute in keiner Weise weiterhelfen..

Ich sehe das anders:
Nur wer seine Vergangenheit kennt und weiß warum er so handelt,
kann seine Zukunft verändern und Verantwortung übernehmen.
Genau diese Ausage wie oben
kommt auch immer wieder von Täter, die früher auch Opfer von Gewalt.
waren

Selbst wenn es gegen meinen Fetisch eine Therapie oder ein Mittel geben würde, [was es defacto nicht gibt], ich würde mich auf gar keinen Fall von meinem Fetisch trennen wollen.

Soweit ich verstanden habe wird nur die chemische Kastration hier als Therapie angeboten. Das ist doch ziemlich wenig. auch wird vom Leidendruck berichtet und jeder weiß selbst ob er einen hat oder nicht.

herzliche Grüße
Dante

Dante2004
19.11.2009, 21:18
Hallo,

scutie Das Thema gab's schonmal und wurde auch damals (ein paar Wochen her) heftig diskutiert Text: Die sogenannten Paraphilien Ich fand den Artikel damals schon zum K... ... naja, lest selbst

Ich entschuldige mich hier bei allen!
Mir war nicht klar, dass dieser Text schon einmal Thema war.
Ich hoffe nur, dass die erneute Diskusion auch einige neue hier
erreicht hat.

herzliche Grüße
Dante

Kvetinka
19.11.2009, 21:32
Original von Dante2004
Unter den triebdämpfenden Medikamenten
steht in unseren Breiten sicher das Antiandrogen
Cyproteron-Acetat an erster Stelle. Daneben
werden weltweit auch Medroxyprogesteron
und LHRH-Agonisten mit ordentlichem
Erfolg eingesetzt, währenddem Östrogene und
Progestagene aufgrund ihrer Nebenwirkungsintensität
und Psychopharmaka (Neuroleptika,
SSRI) wegen ihrer unsicheren Wirkung in den
Hintergrund getreten sind (Übersicht bei [45]).



Ich nehme seit Jahren Cyproteronacetat gegen Haarausfall und mag immer noch Windeln und Schnuller. Bin ich die Ausnahme von der Regel?

LG Jasminka

RolandDL
19.11.2009, 22:31
Hallo Dante...

ich denke wirkich wir sollten aufhören uns über Ursachen und Folgen Gedanke zu machen und den schönsten aller Fetische einfach positiv sehen UND in vollen Zügen GENIESEN ! Himmelnochmal man kann diesen Fetisch mit aller Hingabe genießen, sobald man sich selber so akzeptiert wie man ist , das versichere ich.

Aber, ich komme nochmal zurück auf meinen Satz:

Das Wissen was genau [in meiner frühen Kindheit] dazu geführt hat das ich später diese Vorliebe entwickele würde mir heute in keiner Weise weiterhelfen..

ich will versuche Dir zu erklären was ich konkret meine und stütze mich dabei auf eine der absolut gängigen Theorien die da lautet: Allzu verfrühtes und strenges Sauberkeitstraining mit dem Kind kann die Ursache dafür sein das sich später ein Windelfestisch entwickelt.

nehmen wir für einen kleinen Moment an das wäre jetzt wirklich die richtige Erklärung: ! warum sich bei mir der Windelfetisch entwickelt hat..

Cool..diese Wissen wäre für mich rein garnichts wert..das Ereignis liegt bei mir dann exakt 58 Jahre in der Vergangenheit, es ist geschehen und kann nicht mehr verändert werden. dies wäre übrigens auch zutreffend wenn es erst 10 Jahre her wäre.

UND wie ich bereits sagte...ich genieße meinen Fetisch ! ich will daran absolut nichts ändern. ! es ist einfach eine weitere Fassette meiner Persönlichkeit die mir Möglichkeiten bietet die ein "normaler" garnicht hat. ich weiß..das sind sehr merkwürdige Ansichten ..und nicht leicht zu verstehen.

LG Roland

Dante2004
19.11.2009, 22:41
Hallo,
adriaperla ch nehme seit Jahren Cyproteronacetat gegen Haarausfall und mag immer noch Windeln und Schnuller. Bin ich die Ausnahme von der Regel? LG Jasminka

Du bist ja biolgisch, von natur aus eine Frau oder?
Diese Medikamente Wirken nur bei Männer chemisch kastierend.
Es werden die mänliche Hormone unterdrückt.
Vielleicht gibt es ja Adultbabys, die gerne eine Kastration hätten,
um wie ein Baby scheinbar ohne Sexualität zu sein wollen.
Ich finde es auch komisch, wenn einige hier schreiben,
dass das Ganze hier nichts mit Sexualität zu tun hat.
Alleine das Windeln im Imtimbereich getragen werden
bei Erwachsene hat doch schon etwas mit Sexualität zu tun.
Wenn man weiß, dass Babys und alte Menschen, die total verwirrt sind
sowie schwer geistigbehinderte Menschen ,
zum entsetzen der pflegenden Person beim Windelwechsel
eine Erektiom bekommen oder feucht werden,
hat man doch zweifel, dass relativ gesunde Menschen
diese Sachen ohne Sexualität erleben.
Für mich ist auf jeden Fall auch Sexualität auch dabei.
Gerade auch beim Wickeln.
Auch andere sehen das, sonst würde man nicht vom Fetisch reden.

herzliche Grüße
Dante

Dante2004
19.11.2009, 23:14
Hallo,
Hallo RolandDL ,
Ich sehe das so:
Wie der Text zeigt sind wir es ja nicht , die sich mit den Ursachen
beschäftigen, sondern die psyschiatrische Forschung.
Dieses zeigt doch, dass es einige von uns gibt,
die das bei Ihren Psychiater zum Thema gemacht haben
und unsere Präsens auch im Internet so stark ist,
das dieses für die Verhaltensforschung vom Interesse ist.
Es gibt natürlich auch einige hier, die mir direkt geschrieben haben,
die sich solche Fragen stellen, wie im Text.
Ich akzeptiere das dieses für Dich kein Thema ist.
Aber die Reaktionen hier zeigen mir auch etwas anderes;
und ich finde das ein Text, der zeigt, dass die Forschung sagt,
das sie wissen, was bei uns läuft mit soviel kritische Thesen
auch ein Kontra von uns braucht.
Wollen wir den Forscher und Ärzten und Psychiater überlassen
wie wir zu sehen sind und was man mit uns macht?
Die haben doch schon direkte Vorstellungen:
Jeder der sexuell aus der Norm fällt wird kastiert.
Wollen wir dazu schweigen?

herzliche Grüße
Dante

RolandDL
20.11.2009, 06:14
Ich hoffe ich darf offen sprechen...was mir ein bisschen an deinen emails auffällt ist : …

da ist andauernd von Irrungen und Wirrungen, Störungen, Psychiater, triebdämpfende Medikamenten und was-weiß-ich-noch was die Rede…

die Lösung die Dir persönlich weiterhelfen würde ist nicht etwa das WARUM zu ergründen, sondern du solltest unbedingt versuchen zu lernen dich selber zu akzeptieren !! so wie du bist und fest daran glauben dass Alles gut ist so wie es ist. ! :ja:

Erforschen zu wollen WARUM eine Person einen Windelfetisch hat ist ungefähr genauso als wollte man erforschen warum eine Person homosexuell ist [anstatt brav und normal hetero] zu sein, wie`s sich gehört. Bis vor 20 Jahren konntest du nirgendwo zugeben dass man homosexuell war, das kam einem gesellschaftlichem Selbstmord gleich.
Heute fragt keine mehr danach, schwul / lesbisch ganz egal - ist heute gesellschaftlich völlig akzeptiert und nur noch die ewig gestrigen ziehen die Augenbrauen hoch wenn die Rede darauf kommt – und absolut keiner will mehr wissen – was ist in der Entwicklung falsch gelaufen, das eine homosexuelle Neigung entstehen konnte. Das hätte man vielleicht vor 50 Jahren noch gefragt und überlegt wie man diesen armen Verfehlten „helfen“ kann.

mit unserem Windelfetisch verhält es sich ganz ähnlich…vielleicht ist es weiteren 50 Jahren kein Problem mehr öffentlich zuzugeben das man AB oder DL ist ohne dass die Leute ein Gesicht machen als wenn sie ein giftiges Insekt betrachten…

:danke: bis dahin liebe Grüße Roland

janbaby
20.11.2009, 08:20
Kuckuck,
Da haben wir es!
Da dringt ein Thema vorwiegend über das Internet in die Öffentlichkeit, das wohl immer nur verborgen im stillen Kämmerlein existierte. Nun ist es mehr oder weniger öffentlich zugänglich und "infiltriert" immer mehr die Gesellschaft. Ein Selbstverständlichkeit setzt sich nach und nach durch. Natürlich fragen die Menschen nach dem Warum. Man will wissen worum es denn überhaupt geht. So war es auch in den siebziger Jahren mit der Homosexualität, als in Zeitschriften und sogar im Fernsehen auf einmal Schwule und Lesben öffentlich zu ihrer Neigung standen und begannen sie zu kultivieren. Ein CSD (als fröhliches Spektakel) in dieser Zeit wäre kaum denkbar gewesen. Heute ist das völlig normal und man kann sogar gleichgeschlechtliche Ehen führen.
Wahrscheinlich wird der AB/DL Fetisch irgendwann ganz selbstverständlich ein gesellschaftliches Blütenblatt der Liebesblume, so wie es heute selbstverständlicher Weise auch andere Nischen geschafft haben, sich zu etablieren. Mit AB´s und DL´s kann man Geld verdienen und wir leben im Kapitalismus. Ich sage, es dauert keine zwanzig Jahre mehr, dann ist alles Banane. Dumme Menschen wird es wohl aber immer geben. Such is Life.
Siehe zu diesem Thema auch im Ideenforum " Begriffserklärungsnot, Identitätskrise".
Gruß,
Janbaby :danke: :regenbogen:

cassandra
20.11.2009, 09:48
Original von Dante2004
...
Ich finde es auch komisch, wenn einige hier schreiben,
dass das Ganze hier nichts mit Sexualität zu tun hat.
Alleine das Windeln im Imtimbereich getragen werden
bei Erwachsene hat doch schon etwas mit Sexualität zu tun.
Wenn man weiß, dass Babys und alte Menschen, die total verwirrt sind
sowie schwer geistigbehinderte Menschen ,
zum entsetzen der pflegenden Person beim Windelwechsel
eine Erektiom bekommen oder feucht werden,
hat man doch zweifel, dass relativ gesunde Menschen
diese Sachen ohne Sexualität erleben.
...

Hallo Dante,

ich kann versuchen, dir zu erklären, warum es für manche (mich teilweise eingeschlossen) nichts mit Sexualität zu tun hat, wenn sie Windeln tragen.

Also ich nehme mal mich als Beispiel.

Ich bin:

- DL => Als DL trage ich die Windeln mit Genuss. Sie verschaffen mir als Kopfkino oder real getragen sexuelle Hochgenüsse. =)

- AC => Als AC bin ich 4 Jahre alt. Wenn ich dann Windeln trage (tragen muss), dann spüre ich Geborgenheit. Ich werde von meinem Papa (Freund) gewickelt und lieb gehabt. Es hat dann keinerlei sexuellen Hintergrund (das hätte ja was pädophiles - Papa und Tochter - du verstehst?) für mich/uns. Es erregt mich nicht. Es ist einfach nur schön, umsorgt zu werden!

- masodev (Spankee) => Auch ein intensiver Fetisch von mir. Ich mag Schmerzen, unterwerfe mich meinem Partner in einer DD-Beziehung und liebe es, wenn mir der Hintern vollgehauen wird.

So, du siehst, es gibt verschiedene Sichten, wie man Windeln "benutzt" (also nicht für was^^). Wenn jetzt kleine Kinder eine Erektion bekommen, dann ist das nur eine vorbereitende Reaktion. Die Kinder haben das ja nicht vorsätzlich. Sie wissen gar nicht, was passiert. Mein Sohn (6 Jahre alt) bekommt ab und zu einen Ständer. Er sagt dann, "der" kommt immer so komisch hoch. Er kann also gar nichts mit der Reaktion seines besten Stücks anfangen. Und doch übt sein bestes Stück schon mal für später.

Und noch eine lustige Erscheinung bei Babys. Öffnet man die Windel, pillern viele erstmal los. Das hängt iwie mit dem kühlen Luftstrom zusammen. Da würde man ja auch nicht sagen, es kann später Inko werden. ;)

Hoffe, etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben.

Rolands Aufforderung, dich so zu akzeptieren wie du bist, finde ich übrigens gut. Nicht nur für dich, sondern allgemein. Es tut einfach gut, man selbst zu sein und sich so annehmen zu können. Es macht das Leben viel leichter!

lg cassi

RolandDL
20.11.2009, 10:17
Hi Jan,

das sehe ich ganz genauso: :D


So war es auch in den siebziger Jahren mit der Homosexualität, als in Zeitschriften und sogar im Fernsehen auf einmal Schwule und Lesben öffentlich zu ihrer Neigung standen und begannen sie zu kultivieren. Ein CSD (als fröhliches Spektakel) in dieser Zeit wäre kaum denkbar gewesen. Heute ist das völlig normal und man kann sogar gleichgeschlechtliche Ehen führen. Wahrscheinlich wird der AB/DL Fetisch irgendwann ganz selbstverständlich ein gesellschaftliches Blütenblatt der Liebesblume,

das einzige was ich persönlich daran bedauere ist, das ich selber diesen himmlischen Zustand wohl nicht mehr erleben werde... :nene:

die einzige Möglichkeit in UNSERER Sache Fortschritte zu machen scheint mir auf lange Sicht dieses Thema "Windelfetisch" sooft als möglich [ aber ohne das es nervt] einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen..[hier tut objektive Information not]....irgendwann wird das wissen darüber "mainstream" und ich würde mich natürlich freuen wenn es nicht mehr so lange dauert.. :ja:

LG Roland

janbaby
20.11.2009, 10:36
Kuckuck,
Ich finde das Wort "Fetisch" an sich ganz grauselig. Auch deswegen der Themenstart "Begriffserklärungsnot.." . Wir gehen gegenüber bekannten und Freunden recht selbstbewusst mit unserer Neigung um, sprechen aber eher über "regredieren", "klein sein", oder "kindlichen Spielen" zur Entspannung. So genau will es meistens auch keiner wissen. Auf Nachfrage würden wir natürlich nützliche Tips geben ;)
ich glaube viele Leute sind ziemlich neugierig auf das Thema, sie trauen sich aber einfach nicht drüber zu reden und checken das eher ganz dezent im Netz ab. Es gibt aber auch genug Dumpfbacken, mit denen ich allenfalls ein Gespräch über Fleischwurst führen würde. zum Glück ist das nicht die Regel.
Ich glaube gerade die junge Generation ist da viel offener, meint ihr nicht?
Gruß,
Janbaby :danke: :regenbogen:

Couchpotato007
20.11.2009, 21:03
Um auch mal was dazu beizutragen: Ich sitze gerade vorm Rechner, mit Windel und ner dicken rosa Strumpfhose. Und ich fühl mich gut so, und das ist doch die Hauptsache, oder nicht? Dass man sich selbst gut dabei fühlt. Ist doch egal, was die anderen denken. Möchte nicht wissen, was in anderen Haushalten so abgeht. :D

scutie
20.11.2009, 22:38
Original von Dante2004
Hallo,

scutie Das Thema gab's schonmal und wurde auch damals (ein paar Wochen her) heftig diskutiert Text: Die sogenannten Paraphilien Ich fand den Artikel damals schon zum K... ... naja, lest selbst

Ich entschuldige mich hier bei allen!
Mir war nicht klar, dass dieser Text schon einmal Thema war.
Ich hoffe nur, dass die erneute Diskusion auch einige neue hier
erreicht hat.

herzliche Grüße
Dante

Das war überhaupt kein Vorwurf ... ich hatte es nur als Verweis gemeint. Auch wenn sich manche Themen hier wiederholen, heißt das noch lange nicht, dass dazu alles gesagt wäre. Ich find's sogar gut, dass du das Thema neu aufgebracht hast, denn ich glaube nicht, dass bereits alle Aspekte beleuchtet wären ....

P.S. @ Adriape...

Ich will auch Cyproteronacetat ... muss man das verschrieben kriegen???

boernie81
24.11.2009, 16:48
Freunde von mir waren vor JAhren mal auf der Reeperbahn und auch in einem Sexshop und sie haben auch Windeln dort gesehen und der "Fetisch" wurde dort ganz normal angeboten...
Sie fanden es nur pervers und abartig.
Schade dacht ich mir.

RolandDL
25.11.2009, 18:11
@ Boernie81,

hattest du wirklich eine andere Reaktion erwartet ?

ich denke das in so einer Situation die Reaktion kaum
anders ausfallen wird und kann als:


Sie fanden es nur pervers und abartig.

schließlich muß man ja öffentlich klarstellen das man normal ist
und Windelfetisch ist nun mal etwas ab vom alltäglichen..

selbst ich würde so spontan und öffentlich - und gegenüber Freunden - niemals zugeben das dies etwas für mich ist. das käme ja einem Outing gleich !

Pampersfuchs
26.11.2009, 11:04
Original von boernie81
Freunde von mir waren vor JAhren mal auf der Reeperbahn und auch in einem Sexshop und sie haben auch Windeln dort gesehen und der "Fetisch" wurde dort ganz normal angeboten...
Sie fanden es nur pervers und abartig.
Schade dacht ich mir.

Waren deine Freunde zufällig Landeier ?

SpandexMuc
26.11.2009, 11:23
Orginal Pampersfuchs
Waren deine Freunde zufällig Landeier ?
Landeier? was ist das denn für ein Schubladendenken?
Ich hatte und habe auf dem Land weder mit Fetischen noch mit Schwulsein ein Problem, ganz im Gegenteil auf dem Land wird man, wenn man ein wenig am Dorfleben teilnimmt schneller und EHRLICHER aktzeptiert als in der Stadt.


Orginal RolandDL
schließlich muß man ja öffentlich klarstellen das man normal ist
Das jemand der sich damit nicht beschäftigt hat es erst mal Krank und abartig findet ist doch klar, wer denkt nicht so über Schwule, Bondage, SM, Dirty-games, Gummi, Erniedrigung, Transvestiten, Ephebophiliesten, Katheter, Dog-Play, Cossplay, usw
Na wer ist bei allen dieser Begriffe Vorurteilsfrei und denkt vieleicht nicht irgendwie an "unnormal" weil er sich nciht damit beschäftigt hat oder es auch gar nicht will?


Orginal Boernie81
....auf der Reeperbahn und auch in einem Sexshop und sie haben auch Windeln dort gesehen.....
Zu den Windeln im Sexshop: Das hat mit Windelfetisch nur am Rande zu tun (klar sind die auch für AB und DL) echte Windelliebhaber kaufen diese dort eher sehr selten da zu teuer und zu schlecht. Die Windeln aus Sexshops sind eher für Bodnade und SM sowie Dominationsspiele gedacht. Bei Langzeitbondage braucht man halt ab und zu auch mal eine Windel und Leute die auf Bondage stehen reicht eine Windel die ca.5 Euro kostet (Preis weis ich nicht mehr genau aber es war teuer) aus da die Windel nur Mittel zum Zweck ist und eine Ganze Packung zu viel wäre oder die Suche nach Billigeren nicht die Zeit lohnt.

Auch werden diese oft bei Dominationsspielen zur Erniedrigung genutzt und auch da reicht eine Windel mal dicke aus.

Habe die Windeln damals auch auf der Reperbahn gesehen und der Preis hat mich schon sehr geschockt aber wenn man versteht wer diese Windeln nutzt kann man den Preis auch verstehen (aus den genannten Gründen)

Windelalex2k
26.11.2009, 18:14
Was auch immer irgendwelche lustigen Psychologen an Vermutungen in den Raum werfen, ich bin da äußerst skeptisch.

Ich bin auch neugierig, wo Fetische herkommen und hab ein bisschen was drüber gelesen. Ich seh das Ganze folgendermaßen:

- Es gibt zwar verschiedene Vermutungen, was Ursache der Entstehung betrifft, aber es herrscht da absolut keine Einigkeit -> Wir werden das auch nicht klären können ;)
- Die Spielarten gehen viel zu weit auseinander, um alles über einen Kamm zu scheren. Offensichtlich kann das Ganze schon in einer Person (siehe oben bei Cassandras Erläuterungen) total unterschiedlich sein...
- Nicht alles, was irgendwo an einer Uni erscheint, muss toll und richtig sein. Es gibt viele schlampig durchgeführte Studien und auch Professoren können dämlich sein :D
Oft wird Windelfetischismus doch schon mit Infantilismus gleichgesetzt. Pff, ich find den AB-Kram größtenteils albern :P
(als Beispiel, nicht als Angriff gemeint ;))
- Es geht in solchen Studien oft um "Paraphilie", das sind aber behandlungswürdige psychische Störungen. Ich glaube auch, dass so ziemlich jeder sich schwer tut oder schwer getan hat, seine Vorliebe zu akzeptieren, dass es also einen gewissen Leidensdruck gegeben hat oder noch gibt, aber der wird in den wenigsten Fällen behandlungswürdig sein.

-> Fazit: Die wissen's auch nicht und das Thema ist so komplex, dass da keine einfache Antwort à la "wurde als Baby zu heiß gebadet" bei rauskommen wird :P

RolandDL
27.11.2009, 06:27
Hallo allerseits,

ich glaube ich habe da was gefunden was die gängigen Annahmen zu den Ursachen des Windelfetisch ganz gut wiedergibt:

Eine Hypothese besagt, dass Kinder, die von den Eltern frühzeitig und übertrieben zum selbstständigen Toilettengang angehalten wurden, eher anfällig für Windelfetischismus sind.

Auch der zunächst krankheitsbedingte Kontakt mit Windeln aufgrund einer aufgetretenen Inkontinenz, kann bei manchen Menschen dazu führen, dass sie später die Notwendigkeit Windeln zu tragen als angenehm empfinden und auch nach der Heilung der Inkontinenz weiterhin gerne Windeln tragen. Es gibt auch dauerhaft Inkontinente, die eine Leidenschaft für das Windeltragen entwickeln.

Eine weitere Hypothese geht davon aus, dass erste sexuelle Erfahrungen im Kindesalter, wie z.B. ein erster Orgasmus nach nächtlichem Einnässen, eine sexuelle Prägung begünstigen können.

Darüberhinaus wird vermutet, dass starke Liebesentbehrungen oder auch übermäßige Verzärtelung während der frühen Kindheit zum Windelfetischismus führen können. Es kann aber auch sein, dass die Abnahme der Fürsorge (Wickeln) nach dem Trockenwerden zum Fetisch führt, wenn z.B. jüngere Geschwister diese zusätzliche Fürsorge noch bekommen.

Bettnässen über das normale Kindesalter hinaus kann auch zum Windelfetischismus führen, da die Windel bewusst nachts vom Kind getragen werden muss und so eine Schutzfunktion für das Kind bekommt.

Auffallend ist ferner, dass ein Teil der Windelfetischisten, die sich zusätzlich auch in die Rolle eines Babys oder Kleinkindes begeben, viele Gemeinsamkeiten haben. Diese bezeichnen sich selbst als "Adult Babys".

All das sind aber weitgehend unbestätigte Hypothesen. Die Problematik der Ursachenforschung steckt ebenfalls in der Tabuisierung. Dem Fetischisten ist es meist aus Scham nicht möglich, mit seiner Umwelt (Familie, Partner) offen zu sprechen. Die meisten können sich selbst nicht mehr an die Zeit erinnern, bevor sie trocken wurden. Bei den Eltern nachzufragen, ob es irgendwelche Besonderheiten in der Trockenwerdungsphase gab, die zum Auslösen des Fetisch geführt haben können, trauen sie sich nicht und es ist auch nicht wissenschaftlich untersucht worden. Einige Fetischisten, die lange Bettnässer waren und somit bewusst Windeln tragen mussten, können sich daran erinnern, dass sie die Windeln irgendwann tragen wollten und diese auch absichtlich nass gemacht haben, weil es ihnen gefallen hat. Dies führt dann oft in der Pubertät dazu, dass sich eine erneute Windelleidenschaft entwickelt.

Dante`s Einwand ist durchaus berechtigt { ich vergaß die Quelle zu nennen möchte dies aber hiermit nachholen}
http://www.peoplepuzzle.de/childinyou/feel/warum.htm

Dante2004
27.11.2009, 15:48
Hallo,
Ich habe eine bitte:
Wenn ihr Thesen zu diesen Thema habt,
dann gebt doch bitte an,
ob dieses Eure eigene Gedanken sind,
oder ob ihr eine Quelle habt.
Wenn der Text eine Quelle hat, dann gebt doch bitte
den Autor und den Name des Text, sowie Datum der Quelle
und den Link an.
Nur so kann man das geschrieben auch richtig einordnen.
Es ist nämliche ein Unterschied bei diesen Thema,
ob ich eine These aufstelle, meine Meinung zu etwas sage,
oder es sich um eine wissentschaftliche Arbeit handelt.
Jeder sollte wie hier auch schon geschehen die Möglichkeit haben
auf Grund der Quelle einen Text abzulehnen oder den Autor in Frage zu stellen.
Auch hilft es den Inhalt besser in einen Kontext zu sehen.
Vielen herzlichen Dank

Mit herzliche Grüße
Dante

reeze
27.11.2009, 15:55
Ursachen des Fetisch…

Hilfe!
Bitte liefert eine Definition:

Wo beginnt die Windel Fetisch zu sein?
Bis wohin ist sie nur praktisches (zu bequemes) Hilsmittel oder einfach eine unkonventionelle Lösung für ein Problem, das man auch anders lösen könnte…
Wie prüft man ob es A oder B ist?

Ist das Ausprobieren verschiedener Marken schon mehr als was medizinisch als notwendig toleriert werden kann?
Ist es das Sammeln von Erinnerungsstücken, das den gemeinen Gegenstand zum Fetisch erhebt?
Ist der Sammler ein Fetischist, wenn es sich um eine Sammlung ungewöhnlicher Gegenstände handelt (wie es hier in diesem Forum offenbar einige gibt) und nicht um eine allgemein akzeptierte gewöhnliche Briefmarken-, Kafferahmdeckeli- und Pinsammlung.
Es gibt - wie man mich belehrt hat - keinen Gegenstand, kein Gerät, kein Ding, das nicht von irgendwem unter irgendwelchen Umständen irgendwie zum Fetisch erhoben werden kann.

Also wenn man alles Mögliche sammelt und darunter auch eine lückenlose Serie dieser hier so verherrlichten Saugunterwäschestücke mit Klebstreifen dran noch irgendwo liegen hat, ist man dann Fetischist oder Sammler oder Messie?

Da muss man wohl nach der Ursache der Sammelleidenschaft suchen.
Eine Erklärung: Ich kann nichts wegwerfen, von dem ich annehme, dass ich es irgendwann einmal bereuen könnte, es weggeworfen zu haben. Alles was ich mal in den Händen gehabt habe läuft Gefahr in die Sammlung integriert zu werden. Sobald sich eine Systematik erkennen lässt, ist mein Eichhörncheninstinkt geweckt. Ist mir egal, wenn dereinst meine Nachfahren die Mulde füllen müssen.

Nun muss ich also überprüfen, ob ich zu gewissen Objekten die ich sammle ein anderes (intimeres, intensiveres, emotionaleres…) Verhältnis habe als zu meinen Briefmarken, Postkarten, Zwirnhandschuhen, Seidenkrawatten, Goldmünzen, Banknoten, Aktien…

Bitte gebt mir eine Anleitung, damit ich bei meiner Sammelleidenschaft die Grenze eintragen kann, wo der Fetischismus beginnt und bis wohin es noch "normal" ist.

Anderes Beispiel:
Ich habe mal meine Footed Sleepers gezählt: 34. Die waren einst im Ausverkauf: "Wer will denn heute noch so einen Strampelanzug tragen! Die Schlafzimmer sind geheizt, da braucht man keine Winterpyjamas mehr!" Mein Vorrat reicht bis die Mode wieder auf dieses Thema zurückkommt. Die nächste Ölkrise kann warten. Meine Partnerin findet zwar, ich solle wenigstens diejenigen ausscheiden, die mir zu klein sind… Aber mir fehlt Zeit und Lust, so etwas systematisch zu überprüfen (also kein Fetisch) und vor allem hasse ich es Entscheidungen zu treffen (also kein Fetisch) und noch mehr hasse ich es, etwas wegzuwerfen, was man vielleicht doch noch brauchen könnte (also doch Fetisch). Definitiv steht fest, dass meine Kinder solche Kleidung nicht tragen werden (also kein Bezug zu diesen Dingern).
b2t: Ursachen des Fetisch? Ich hatte mir als Kind mal einen solchen Jumsuit gewünscht, weil einige meiner Freunde so einen hatten. Meine Mutter wunderte sich darüber, dass ein Junge solche Wünsche äussert und hat (Verdacht schöpfend) abgelehnt. Offenbar habe ich überkompensiert, als ich 13 Jahre später in einem Kleidergeschäft diese Pyjs entdeckte.

Die anderen vom Vorposter aufgezählten unbestätigten Hypothesen scheinen mir plausibel. Es braucht so nicht zwingend ein eigentlicher Fetisch daraus zu werden, aber eine etwas ungewöhnliche Beziehung zum Gegenstand dürfte unter den zitierten Umständen schonmal zustandekommen.

Reeze

cassandra
27.11.2009, 16:09
Huhu,

möchte nur mal am Rande einwerfen:

Ein Fetisch ist es mE dann, wenn es sexuelle Reize gibt (bei mir als DL und als Spankee, nicht aber als AC).

Quelle: ich. :)

liebe Grüsse
cassi

Windelalex2k
27.11.2009, 16:28
http://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Fetischismus

"Als sexueller Fetischismus wird in der Regel eine sexuelle Devianz verstanden, bei der ein unbelebter Gegenstand, der sogenannte Fetisch, als Stimulus der sexuellen Erregung und Befriedigung dient."

Dass ABs somit nur teils darunter fallen, ist denke ich unzweifelhaft.
Aber ich stimme Cassi zu: Beim Briefmarkensammeln gibt es glaub wenig sexuelle Anreize, bei einem Fetisch schon...

reeze
27.11.2009, 17:18
Danke für die Hilfe.

Ich weiss ja nicht was Briefmarkensammler empfinden. Müssen die dran lecken? Oder tun das andere für sie?
Dass einer erregt ist, wenn er ein begehrtes Stück in die Finger kriegt, gehört aber beim Briefmarkensammeln dazu, hat aber eher nichts mit dem Thema des sexuellen Fetischismus zu tun, wie es hier im Wikibeitrag geschrieben steht: Der Fetischist erlebt also sexuelle Erregung oder gar sexuelle Befriedigung durch den Gegenstand.

Ich erinnere mich, dass mich als Kind manche Gegenstände (auch manche Gerüche) erregt haben, oder auch beruhigt oder irgendwie befriedigt haben (in dem Sinn, dass ich zufrieden war, die Gegenstände bei mir zu haben, zu spüren, zu riechen).
Also ein Ersatz für irgend etwas anderes.
Aber sexuell war diese Erregung nicht.
Das Gefühl der "Zufriedenheit" beim Besitzen von Gegenständen ist erhalten geblieben. Habe ich es verpasst, mich zu einem erwachsenen Menschen zu entwickeln?

Asexueller Fetischismus?

Muss mal genau darauf achten, was ich bei welchen Gegenständen empfinde…

Jetzt checke ich es nicht.

R.

Zartbitter
15.12.2009, 09:46
Hallole,

Mein Gedanke passt vielleicht nur am Rande hierher. Ich empfinde mich auch nicht als Fetischistin, sondern als Person mit etwas (zu) starkem Kind-Ich. Daher betrifft meine Vermutung auch eher die Ursachen davon ein Adult Child zu sein, als die Frage, warum man Windeln erregend findet.

Ich habe mir schon überlegt ob diese zeitweise Flucht in die Kindlichkeit auch eine Reaktion auf die Angst vor dem Tod ist? Man schlüpft in eine Lebensphase zurück, in der man sich weder vom eigenen Tod noch vom Sterben von Mitmenschen bedroht gefühlt hat.

Ich habe als Kind lange gebetet und Gott gebeten, dass ich nie sterbe und dass meine Freunde, Eltern und Großeltern nie sterben. Als mein Opa doch starb, da war es mit der Vorstellung vorbei, Gott könne Ausnahmen machen. Und manchmal frage ich mich, ob dieser Wunsch in die eigene Kindheit zurückzutauchen eine Sehnsucht nach einer Zeit ist, die unbelastet war von dem Wissen, dass das Leben endlich ist.

Mein Ideal-Kinderspielalter ist etwa zehn, ein Alter in dem man die Welt schon in Grundzügen versteht, schon Vieles kann und darf, aber in dem, zumindest für mich, die Welt noch hundertprozentig in Ordnung war. Meine Eltern nannten mich damals oft Kicherlieschen. Vielleicht verkläre ich im Nachhinein manches. Wahrscheinlich hatte ich auch mit zehn einmal Sorgen. Es ist auch nicht so, dass ich heute als ständig grübelnder Trauerkloß durch die Gegend laufe, aber ich denke, dass unser menschliches, erwachsenes Gehirn mit dem Gedanken, dass jeder von uns für die Erhaltung unserer Umwelt und für unsere Gesellschaft Verantwortung trägt, nicht immer umgehen kann und dass jemand wie ich, der keinen festen religiösen Glauben mehr hat, eben auch seine Probleme damit hat zu akzeptieren, dass, wie gesund auch immer wir leben, dieses Leben ein Ende haben wird.

Das würde den Wunsch erklären, warum ich ab und an abschalten und klein sein will. Andere kaufen sich einen Fernseher um dem Hirn eine Pause zu geben, wieder andere lesen ablenkende Romane oder gehen in die Disko. Ich vermute, dass hinter fast all diesen Handlungen eben der Wunsch steht, den Kopf von dem Nachdenken über die eigene Verantwortung und die verrinnende Zeit zu entlasten.

Was denkt ihr?

cassandra
15.12.2009, 10:19
Hallo Zartbitter,

ich kann deine Ausführungen nicht verstehen, aber wenn sie für dich so schlüssig sind, werden sie auf dich zutreffen. :)

Ich persönlich habe keine Angst vorm Tod. Vor dem Sterben an sich ja, aber wenn man tot ist, dann hat man keine Schmerzen mehr. Die Sekunden davor sind die schlimmsten, wenn man nicht gerade friedlich im Schlaf stirbt.

Meine Kinder wissen schon, dass nicht jeder ewig leben kann. Sie wissen auch, dass das Leben schnell vorbei sein kann, wenn sie über die Strasse gehen, ohne vorher gut geschaut zu haben. Und einem Kind dies Wissen fern zu halten, finde ich falsch. Klar betont man, dass jeder Mensch mal sterben muss, aber wenn er gaaaaaanz alt ist...trotzdem... es ist halt so. Der Tod gehört zum Leben dazu.

Ausserdem hab ich dem Tod schon durch meine Krankheit damals ins Auge geschaut. Mein Krebs wurde herausoperiert, doch die kleine Angst, es könnte wiederkommen, ist immer irgendwo da. Aber ich mache sie mir bewusst (sehr wichtig!) und sage mir: Nach dem Krebs ist vor dem Krebs! Soll heissen, jeder kann es kriegen. Jeder Mensch produziert Tag für Tag Krebszellen, die aber vom gesunden Immunsystem plattgemacht werden.

Dieses Bewusstsein habe ich und darum brauch ich persönlich nicht ins Kindsein zu flüchten, um dies zu vergessen. Wenn ich klein bin, blende ich halt einfach alles aus, was zum Erwachsensein gehört..mehr nicht...

nur meine Meinung
cassi

janbaby
15.12.2009, 10:37
Kuckuck,
denken wir das mal weiter. vielleicht ist die "Flucht" in das klein sein auch generell eine Art Lebensflucht, die sich nicht ausschließlich auf die Furcht vor der Vergänglichkeit bezieht. Aber die Angst vor dem Tod und dem Zerfall des"Selbst" mag ein Aspekt sein. Ich glaube es geht eher um das Bedürfnis nach Sicherheit, die das Leben einem Erwachsenen nicht mehr bietet, der sich seiner Vergänglichkeit bewusst wird, zum Beispiel durch eine Krankheit usw.hier gibt es allerdings noch den Unterschied zwischen AB und DL, der sich bei mir arg vermischt. Nicht zu unterschätzen ist einfach der Triebaspekt. Manche Dinge machen uns Menschen einfach scharf. Den einen erregt eine Windel, den anderen eben einfach der Anblick eines Geschlechtsteils. Wir unterschätzen das animalische in uns oftmals, es ist doch eigentlich alles ziemlich simpel. Zuviel Kopf machen ist vielleicht auch gar nicht so konstruktiv. Was soll´s, ich liebe das Leben!
Gruß,
Janbaby :danke: :regenbogen:

reeze
16.12.2009, 01:10
Gut formuliert Zartbitter!
(zustimm)

Es ist so schön, Verantwortung nicht tragen zu müssen.
Keine Entscheidungen fällen zu müssen
Fehler machen zu dürfen, die man, wenn man einmal gross ist, nicht mehr machen darf.

Mit 9 ist das Leben noch so, bis 13 etwa kann man es noch hinhalten.
Dann haben die Erwachsenen ihre Geduld endgültig verloren, Druck aufgesetzt und den Tarif durchgegeben.
Gerne hätte ich die Zeit angehalten
das Rad zurückgedreht
und den Abschied vom Kindsein auf später verschoben

Im Aufschieben bin ich Meister, aber genützt hat es nichts.

Es kam damals auch die Zeit in der Menschen starben, die mich vorher begleitet hatten. Ich brauchte sehr lange um solche Verluste zu verdauen und ich fühlte mich schlecht dabei, hier weitermachen zu müssen und nichts ändern zu können.
Alle Aktivitäten schienen mir sinnlos, wenn es doch nicht möglich ist, an der Timeline etwas zu ändern.
Eigentlich habe ich nie wirklich begriffen, dass etwas was nach meiner Erfahrung ja "seit Menschengedenken" immer da gewesen ist, einfach "schwupps" auf nimmerwiedersehen fertig sein kann.

Ich liebte die Nacht und das Schlafen, denn eine Weile lang sah es so aus, als könnte ich in meinen Träumen zurück in die frühere Zeit. Ein bisschen hat das tatsächlich funktioniert, ich erkannte die Personen, hörte ihre Stimmen, bemerkte die charakteristischen Sprüche und Gesten… aber die Begegnungen in den Träumen waren flüchtig und die geträumten Farben wurden dünn. Es verdarb mir jede Illusion, während dem Schlafen wissen zu müssen, dass es nur Geträumtes ist, was ich da sehe.
Verträumt war ich immer schon, aber in diesem Alter wurde ich melancholisch vom immer wieder geweckt werden und begann zu trauern.

Es leuchtet ein, dass ein Hauch von Erinnerung an die Geborgenheit der Babyjahre in den Windeln drin stecken kann - das ist aber eine völlig andere Geschichte als die Erinnerungen ans Leben als 9jähriger oder 13jähriger, denn normalerweise spielen Windeln in diesem Lebensabschnitt keine Rolle. Bei mir haben Windeln zwar dazugehört, aber das hatte nicht diese Bedeutung.

Ein interessanter Ansatz.
(nachdenk)

R.

RolandDL
16.12.2009, 16:17
Eine Hypothese besagt, dass Kinder, die von den Eltern frühzeitig und übertrieben
zum selbstständigen Toilettengang angehalten wurden, eher anfällig für Windelfetischismus sind.

diese Hypothese würde auf mich zutreffen. ! ich war sehr früh trocken. trotzdem halte
ich die Hypothese für Schwachsinn. Ich wurde Mitte der 50iger Jahre, also zu einem
Zeitpunkt geboren wo es noch keine Pampers gab.

Die wurden erst irgendwann Anfang der 60iger Jahre in Deutschland eingeführt.!
Ich wurde also noch mit Stoffwindeln und Gummihose gewickelt. Dies war für die Mütter
der damaligen Zeit eine sehr arbeitsintensive zeitaufwendige Sache. Die Stoffwindeln mußten
nach Gebrauch vorgespült, anschließend nochmals heiß gewaschen und dann natürlich
getrocknent werden.

Somit war jede Mutter sehr bestrebt ihr Kind möglichst rasch trocken zu bekommen.
das ging da nicht immer ganz so entspannt zu wie heute. Da wurde wohl auch schon mal
etwas Druck ausgeübt – und das Kind natürlich jeden Tag aufs Töpfchen gesetzt. Das war
aber – wie mir meine Muter auf Nachfrage bestätigte überall so – wenn das der Grund für
einen Windelfetsich wäre,dann müßte es definitiv wesentlich mehr Windelliebhaber geben.

Also wie ich bereits sagte – schwachsinnige Hypothese ! am Besten sofort vergessen. !

Übrigens – obwohl ich als Kind nur mit Stoffwindeln gewickekt worden bin kann ich heute
Stoffwndeln nicht leiden und würde sie nie benutzen.