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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neu in Hannover



Alexander11
19.10.2008, 08:50
Hallo,
ich trage seit vielen Jahren Windeln - eigentlich immer schon. (Meine Lebensgeschichte habe ich übrigens im Schweizer Forum veröffentlicht, darum verzichte ich hier auf eine Wiederholung) Oft genieße ich das Leben in Windeln und Gummihosen, aber manchmal halte ich es auch für eine Last. Nicht zuletzt hemmt es die Fähigkeit und den Willen, Freundschaften und Bekannte zu suchen.
Gerade jetzt ist es mal wieder soweit: Ich musste dienstlich nach Hannover und sitze dort seit kurzem von Montags bis Freitags in einer Zweitwohnung an der Podbi - und kenne niemanden. Also ich suche dringend Anschluss, vielleicht gibt es ja jemanden in der großen Hannoveraner Windel-Community, den man abends mal treffen kann, um ein wenig zu plauschen.
Liebe Windelgrüße
Alexander11

cassandra
19.10.2008, 12:33
Hallo Alexander11,


Original von Alexander11
...(Meine Lebensgeschichte habe ich übrigens im Schweizer Forum veröffentlicht, darum verzichte ich hier auf eine Wiederholung)...

das verstehe ich jetzt nicht. Müssen sich jetzt alle in diesem Schweizer Forum anmelden, wenn sie mehr von dir erfahren wollen???

Nur mal so
cassandra

HannoverMIC
21.10.2008, 12:59
Hallo Alexander11,

wenn Du keine Mail-Adresse einstellst machst Du es den Leuten schwer Kontakt aufzunehmen. Im Prinzip hätte ich Interesse. Schreib doch mal mehr in dein Profil oder hier im Vorstellforum. Dann weiß man ein bischen mehr wen man vor sich hat. Wäre toll. Wie gesagt, kannst mir ja ne PN schicken.

Gruß

Michael

Alexander11
26.10.2008, 09:33
Hallo!
Gut, ihr beiden habt ja recht. Also mehr über mich:
Also ich bin 182 cm groß, dunkelhaarig, trage eine Brille und bin inkontinent. Das war ich immer.

Und zwar war ich wohl 3 Jahre alt, als sich meine Mutter wunderte, dass ich immer noch in meine Windeln nässte. Nach weiteren Monaten der nicht gerade erfolgreichen Sauberkeitserziehung und einigen Arztbesuchen diagnostizierte man bei mir einen angeborenen Defekt des Schließmuskels. Das war ein schwerer Schlag für den Stolz meiner Eltern! Sie hatten nach 2 Töchtern einen Sohn, der auf unabsehbare Zeit Windeln brauchte! Zunächst wurden meine Windeln soweit es ging vertuscht.

Sehr hilfreich war dabei, dass ihre jüngste Schwester ein Sanitätshaus mit Bandagen, Miedern aber auch Inkontinenzartikeln führte und so einschlägige Erfahrungen besaß. Ich blieb trotz täglichem Training und Medikamenten in Windeln. Als ich dann in die Schule musste, versuchte es meine Mutter mit der harten Methode: Sie nahm mir die Windeln weg. Der Erfolg war, dass ich mehrere Male in die Hose nässte und Lehrer sowie Klassenkameraden es sahen. Über den Spott will ich lieber nicht reden. Meine Eltern fühlten sich in ihrem Ansehen durch mich direkt beschädigt.

Zum Glück bekamen meine Eltern in diesem Jahr einen weiteren Sohn – und noch wichtiger: es gab meine Tante. Ohne sie wäre alles viel schlimmer für mich geworden, aber sie gab mir Trost und Zuspruch. Sie war für mich der einzige Mensch, der mich verstand und mich liebte. Außerdem war sie wie ich ein Außenseiter. Was ich damals nicht wusste: Sie war lesbisch veranlagt. Hat aber wegen Erziehung, Familie usw. sich nie getraut, den Schritt in eine lesbische Beziehung zu machen oder sich zu outen. So schleppte sich mein Problem hin, bis ich aufs Gymnasium kam. Dann schaffte ich es, meine Eltern so zu blamieren, dass die Familie mich vollends verstecken wollte – in ein von Patres geführtes Internat. Zum Glück sprang nun meine Tante ein. Sie war ja unverheiratet, hatte mich sehr lieb gewonnen und wünschte sehr, mich in ihren Haushalt aufzunehmen. Das geschah dann auch. Ich wechselte das Gymnasium – und irgendwie glaubten bald alle, meine Tante sei meine Mutter.

Jetzt wurde ich jeden Augenblick geliebt. Ich fand es sehr schön, dass meine Tante mir unbedingt die Windeln anziehen wollte und mich auch säubern wollte. Dann sagte sie, dass sie so gerne auch ein Baby haben wolle – und wo ich doch schon Windeln tragen würde ... Ich leistete keinen Widerstand. Nun ging alles so schnell. Ich bekam meine Wickelkommode und natürlich alle Windeln und Gummihosen, die es zu kaufen gab. Gummihosen trug ich trotz meiner Pampers wegen des zusätzlichen Schutzes, aber auch als Geruchsbremse. An die Pampers klebte meine Tante immer mit Leukoplast eine Flockenwindel, damit sie den Schweiß und gegebenenfalls auch aus der Pampers ausgelaufenes Pipi in der Gummihose aufsaugte. Als Gummihose hatte ich zunächst immer eine gelbe Septa, meine „Mölny“ wie meine Tante sie nannte.
Nachdem mich meine Tante so ins Herz geschlossen hatte, bereitete es ihr große Angst, mich wieder an ihre Schwester zu verlieren. Ihre Abwehrstrategie war ganz einfach: Sie ließ mich einige Male groß in meine Windeln machen. Während des Säuberns zeigte sie mir, wie schön sie das fand. Sie war dann überaus zärtlich zu mir, jubelte und machte mir anschließend eine ganz besonders weiche Windel. Nachdem ich ein paar Mal per Unfall groß in die Windeln gemacht hatte, hatte ich keine Skrupel, es auf Wunsch meiner Tante auch freiwillig zu tun. Als ich dies tun konnte, machte ich mir zufällig an zwei aufeinander folgenden Familienfeiern AA in meine Windelhose. Danach war das Thema Rückkehr zu meiner Mutter erst Mal erledigt.
Übrigens wenn andere Inkontinente schreiben, dass sie sich über die Gefühle von adult babys wundern, weil die gerne und freiwillig in ihre Windeln machen, ist das wohl richtig. Aber andererseits kann auch ein Inkontinenter ein adult baby sein. Klar, ich trage jeden Tag Windeln und mache mir Pipi in meine Windeln. Aber es gibt doch Unterschiede bei der Art der Windelhose! So kann man sich über die Pampers weiche Moltonwindeln wickeln lassen oder mehrere Flockenwindeln nehmen. Schon dieser Unterschied kann einem das Babyglück vor Augen führen. Und dann gibt es ja auch noch AA. Wenn man einmal erkannt hat, wie schön es ist, auf das AA zu warten und zu drücken, den Po nach hinten zu strecken, zu erleben, wie weich und warm das AA in einer Pampers ist, dann genießt man auch als Inkontinenter sein Babyleben.
Viel problematischer finde ich als Inkontinenter, dass ich nicht alles essen kann. Der Urin riecht nämlich nach bestimmten Speisen sehr stark, z. B. nach Fisch. Wenn man dann die Anderen nicht sofort auf die Inkontinenz und seine vollen Windeln aufmerksam machen will, muss man immer genau überlegen, was man isst.
Als ich erwachsen wurde, hatte meine Tante Angst, ich könnte mich nach Mädchen umsehen. Von da an kleidete und frisierte sich meine Tante sehr jugendlich und ich bekam auch ihre Brust – wie ein Baby. Das Mädchen lernte ich dann doch kennen – und zwar ironischerweise durch meine Tante: Meine Tante engagierte sich seit geraumer Zeit für eine Inkontinenz-Selbsthilfegruppe. Unmittelbar nach der Wende fuhren wir zu einem Treffen mit Selbsthilfegruppen aus den „neuen Bundesländern“. Bei dieser Gelegenheit lernten wir eine 26 jährige geschiedene Lehrerin kennen, die durch Probleme bei der Geburt ihrer Zwillinge seit einigen Jahren inkontinent war. Zu einer richtigen Beziehung kam es nicht, die Eifersucht meiner Tante verhinderte es. Aber durch diese Freundin lernte ich viel über das Leben von Inkontinenten in der DDR kennen. Sie erzählte mir auch wie es war, als man nur Gummihosen und Stoffwindeln kaufen konnte, allenfalls ab und zu Papierwindeln.
Anschließend unternahm ich keinen weiteren Versuch, jemand anderen kennen zu lernen. Eigentlich reichte mir ja auch die überschwängliche Liebe meiner Tante. Ich studierte, arbeitete und lebte weiter als Baby, wurde völlig unselbstständig, bis plötzlich meine Tante starb. Danach hatte ich die größten Schwierigkeiten, mich zurecht zu finden – eigentlich dauern sie bis heute an.
Viele Grüße
Alexander11

Kvetinka
26.10.2008, 10:42
Hallo Alexander,

herzlich willkommen im Forum. Danke für Deine ausführliche Vorstellung.

Liebe Grüße

Jasmina

HannoverMIC
27.10.2008, 13:00
Hallo Alexander,

danke für deine Vorstellung. Von mir auch ein "Hallo". Wie gesagt, dass Angebot zum treffen in Hannover steht. Kannst ja mal ne PN schicken. Sonst viel Spaß.

strullerfee
27.10.2008, 13:21
Hallo Alexander,

schön, dass Du Dich entschlossen hast, Deine Vorstellung zu ergänzen. Auch ich wäre nicht in ein anderes Forum gegangen, um mehr über Dich zu erfahren.

Ich begrüße Dich sehr herzlich hier bei uns und lobe Deine sehr ausführliche Vorstellung. War wirklich sehr interessant. Viel Spaß bei uns.

Gruß
Strullerfee

windelfranky
28.10.2008, 16:41
Hallo Alexander,
auch ich komme und lebe in Hannover. Wenn Du magst, kannst Dich gern melden.
Gruß
windelfranky