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Nadine20
08.08.2008, 23:46
Viele Menschen bezeichnen uns als krank, gestört oder pervers. Aber wie sieht es mit uns aus? Wenn ihr in den Spiegel schaut und gemütlich am Nuckel nuckelt, was seht ihr da? Ein Monster, Einen Menschen oder eine andere Art von humanen Leben?

Um es zu vereinfachen: Wie fühlt ihr euch mit Nuckel und Co als Menschen?

razor
09.08.2008, 00:28
Original von Nadine20

Um es zu vereinfachen: Wie fühlt ihr euch mit Nuckel und Co als Menschen?

Als kranker Freak.

Nadine20
09.08.2008, 00:30
Und warum? Warum ekelt man sich vor sich selbst, wenn man eine bestimmte Neigung hat? Was ist der Grund das man aufhören will, aber nicht kann? Ich mach mir seit ein paar tagen viele Gedanken drüber.. Wem geht es auch so?

razor
09.08.2008, 00:34
Ich ekel mich nicht vor mir selbst. Ich bin nur Realist. Mir gefallen Sachen, die absolut nicht normal sind. Also muss irgendwas im Kopf kaputt sein. Und mir ist das vollkommen egal.

Dante2004
09.08.2008, 03:14
Warum steht dieser Beitrag im Nuckelforum?
Gilt diese Frage nicht für alle?
Egal ob Tb,AB,DL.....
Nun wenn ich in den Spiegel sehe ....
Nunc videmus in Spectulum...
steht schon in der Bibel
Dann sehe ich mich als 1 jähriges Baby,
dass jetzt sich das hollt,
was es damlas nicht bekommen hat :
Geborgenheit, Zuwendung,Mutterliebe....
Dazu brauche ich eben Schnuller, Windeln....Babasachen.
Doch auch der erwachsene Mensch mit seiner Sexualität ist da.
und so Verbinde ich beides.
Deshalb Träume ich von einer Frau,
die mir Mutter und Partnerin zugleich ist.

Gruß
Dante

Lemon
09.08.2008, 04:06
Nobody is perfect!

Was geht den bereits unter Krank/gestört ?


Das einfachste beispiel:

Viele Jugendliche, die Masturbieren sagen sie wären Krank..
Auch viele Jugendliche, habe sich es schon vorgenommen damit aufzuhören, gleichzeitig können sie aber nicht darauf verzichten.

Viele Meinen, sie wären ein "Freak" weil sie beim Masturbieren, sachen anregend finden, die sie in einem unerregtem Zustand nicht leiden könnten.

Irgendwann, fängt man damit an, sich selber deswegen zu hassen.. Wegen exakt diesen "Kranken" Fantasien.


Diaper Lover, machen vielleicht mal ein Geschäft in die Windel, weil sie dies anregend finden.. Aber eine Halbe stunde später, finden sie es eklig und pervers.



Genau dieses gefühl, ist in jedem Menschen


denn die Vorstellung: *Andere machen es nicht, du bist der einzige, also bist du gestört* ist bei vielen Leuten eingebrannt.

Weil, exakt diese Leute, die sowas tun, andere Leute die sowas tun, auslachen würden.
Selber aber immer daran denken müssen, ausgelacht zu werden.

Dies ist ein Teuflischer Kreislauf.




Vobei: KEIN einziger Mensch, macht/denkt das gleiche wenn er erregt ist.
Und genau diese Vorstellung, allein dazu stehen, ist krass.



Ich zum beispiel, muss gestehen das ich es früher *GEIL* fand die Windel zu nässen.
Sprich: Windel anziehen, reinpieseln, Windel ausziehen.

Zum späteren Zeitpunkt dachte ich:
Wie hab ich es zu stande gebracht sowas zu tun? Wie eklig! Wie Krank!


Naja..

Ich ich bin aber zum AB mutiert, und schätze nun die geborgenheit. Nicht die "Geil"-heit!


Eines sei gesagt: Rein Theoretisch ist Jeder mensch Krank. Jeder Mensch hat Kranke fantasien.


Wichtig:

Dennoch, Krank, sind diese Leute, die ihrem Trieb unbedingt nachgehen wollen.
Frauen-Vergewaltigen oder ähnliches..

Sobald, einer jemand anderem Schaden zufügt(und der Partner dies NICHT wünscht). Ist diese Person für mich *Krank*


alles Andere, ist normal.


Was früher, als Krank angesehen wurde, ist heute alltäglich.


Grüsse und so weiter, jetzt geh ich noch den Resten an Burgern essen :-D

cassandra
09.08.2008, 08:33
Ich halte es da so, wie mein liebster Chat- und Rollenspielpartner, den ich vor 2 1/2 Jahren kennengelernt hab, immer sagt:

"Ich bin gern pervers."

lg cassi

poseidon
22.08.2008, 18:07
Ich denke eher so:

„Nicht der Fetischist ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“

(ich habe mir mal erlaubt den Spruch von Rosa von Praunheim umzumodeln)

Ich würde es eher als etwas natürliches ansehen, mich so zu sehen.
Denn es ist dann genau das was ich dann so will.

LG Poseidon.

Kleiner Tommi
22.08.2008, 21:07
Also wenn ich in den Spiegel schaue und am Nunu Nuckel und vielleicht ne Pampers um den Po hab,
dann sehe ich mich mit Nuckel und Pampers um den Po!
für mich ist das normal.
Ich sehe mich da so wie ich bin.
und so wie ich bin, bin ich gut.

Und meine Meinung dazu ob das Krank/Pervers oder sonst was ist:
Es gibt Dinge die Manche mögen und Mance nicht
jeder Mensch ist anders und wenn das nicht so wäre,
dann wäre die Welt sehr Langweilig

Liebe Nuckelgrüße
Kleiner Tommi

Gizmo_S
23.08.2008, 00:17
Hallole,

"Normal ist Relativ" heißt es doch so schön. Für mich ist es normal, dass ich am Schnuller nuckel. Ist es nicht eher pervers, zu rauchen, und bei jedem Lungenzug seine Lunge zu schädigen oder mit dem Motorrad 200 km/h auf einer gut gefüllten Autobahn zu fahren????

Also, was sehe ich im Spiegel: mich selbst mit Schnuller im Mund, oder ggf. auch mit Windel drunter. Ich sehe das zwischenzeitlich absolut nicht pervers. Und das deswegen, weil ich viele Leute kennen gelernt habe, die das auch tun, und es sind Leute dabei, mit denen man auch in der Öffentlichkeit ganz "normal" was anfangen kann.

Das Problem ist die Gesellschaft. Vor allem Nuckeln ist nicht Gesellschaftsfähig. Das ist das Problem an der Sache.

Ein anderes Beispiel ist die Homosexualität. Als ich noch vor meinem Comming Out war, fand ich es nicht gut, dass zwei gleichgeschlechtliche sich vergnügen können. - Ich weiß es noch wie heute, als ich das erste Mal mit einem Mann geschmust habe und ihn geküsst habe, und gedacht habe:"Was mach ich hier, ich bin pervers, ich knutsche einen Mann...".

Und was ist nun, was bin ich?
Für mich ist das OK, was ich mache, ich fühle mich gut, ich komme mit meinem Leben zurecht. Und das obwohl ich schwul bin, mit 33 Jahren am Schnuller nuckel und ab und an auch ne Windel an hab. Was solls, solange es keinen stört, und das tut es ja auch nicht.

Ich könnte das Thema bestimmt noch weiter ausformulieren, muss aber jetzt net sein.

Nuckelgrüßle
Nuckel-Andy

kleinerNils
30.08.2008, 19:58
Original von Nadine20
[...] Wenn ihr in den Spiegel schaut und gemütlich am Nuckel nuckelt, was seht ihr da? Ein Monster, Einen Menschen [...] ?
Tja, wenn man den Nuckel im Mund hat, fühlt sich das gut an. Das ist das was man fühlt, und was sich gut anfühlt, ist in Ordnung. Es ist gut

Schaust Du dann in den Spiegel, siehst Du da das Bild, das wahrscheinlich die Anderen von dir sehen würden.
Und?
Es passt nicht in die Vorstellung, das uns unsere Erfahrung gelehrt hat. Und dabei fühlen wir uns unwohl. Denn der Mensch will von Natur aus dazu gehören. Also ist er geneigt, sich anzupassen. So geht das aber nur schwer.

Dieser Widerspruch macht dem Einzelnen zu schaffen.

DLfrank
30.08.2008, 20:18
Hallo Nadine20,

wenn ich in den Spiegel schaue sehe ich mich. Einen "normalen" Menschen. wobei ich normal auch als relativ ansehe. Gegenüber einem Mörder oder Vergewaltiger sehe ich mich als normal an. Andersrum wird mich jemand der keinen Fetisch hat als nicht normal ansehen. Bin ich jetzt normaler als jemand, der sich von einer Domina schlagenlässt oder darauf steht etwas kaputt zu machen? Ich meine Nein. Ich bin genauso normal wie jeder Fetischist.
Das ist jedenfalls meine Meinung. Und das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich lebe meinen Fetisch ja freiwillig. Wobei ich jetzt überlege, was mit Leuten ist, die unter Zwang stehen. Unter ihrem eigenen, nicht von anderen Personen. Ein Messi hat den Zwang alles zu sammeln. Ist er deswegen weniger normal als ich? Was steckt denn dahinter. Meistens sind diese Leute doch krank und brauchen ärztliche Hilfe. Nur in unserem schönen Land muß ich halt in das Schema des "normalen" Bürgers passen. (Wie auch immer das genau aussehen mag). Alles was außerhalb dieser Norm ist, wird als nicht normal angesehen.

mfg Frank

tommy
31.08.2008, 18:26
ich sehe mein fetisch nicht als problem an. es ist ein teil von mir und das wird es auch für immer bleiben. ich hab mir noch nie gedanken gemacht damit aufzuhören.
ein fetisch wird zum problem wenn man andere probleme damit verdrängen will. Doch dieses kann auch behandelt werden.
mir gefällt es einfach und mein fetisch ist komplet abgetrennt von meinem "normalen" leben. Ich hab seit fast 3 jahren eine beziehung und gute freunde und ein intaktes familien leben.
Ich lebe so wie es mir gefällt und dazu gehört nun mal meine leidenschaft woher sie auch immer kommen mag :)

ich Zitiere mal Viginia Satir, denn ich finde diesen text einfach nur gut:

Auf der ganzen Welt gibt es niemanden wie mich. Es gibt Menschen, die mir in vielem gleichen, aber niemand gleicht mir aufs Haar. Deshalb ist alles, was von mir kommt, mein Eigenes, weil ich mich dazu entschlossen habe. Alles, was mit mir zu tun hat, gehört zu mir. Mein Körper, mit allem was er tut, mein Kopf, mit allen Gedanken und Ideen, meine Augen, mit allen Bildern, die sie erblicken, meine Gefühle, gleich welcher Art - Ärger, Freude, Frustration, Liebe, Enttäuschung, Begeisterung. Mein Mund und alle Worte, die aus ihm kommen, höflich, lieb oder schroff, richtig oder falsch. Meine Stimme, laut oder leise, und alles, was ich mir selbst oder anderen tue. Mir gehören meine Phantasien, meine Träume, meine Hoffnungen, meine Befürchtungen, mir gehören all meine Siege und Erfolge und all meine Niederlagen und Fehler. Weil ich mir ganz gehöre, kann ich mich näher mit mir vertraut machen. Dadurch kann ich mich lieben und alles, was zu mir gehört, freundlich betrachten. Damit ist es mir möglich, mich voll zu entfalten. Ich weiß, daß es einiges an mir gibt, das mich verwirrt, und manches, das ich noch gar nicht kenne. Aber solange ich freundlich und liebevoll mit mir umgehe, kann ich mutig und hoffnungsvoll nach Lösungen für Unklarheiten schauen und Wege suchen, mehr über mich selbst zu erfahren. Wie auch immer ich aussehe und mich anhöre, was ich sage und tue, was ich denke und fühle, immer bin ich es. Es hat seine Berechtigung, weil es ein Ausdruck dessen ist, wie es mir im Moment gerade geht. Wenn ich später zurückschaue, wie ich ausgesehen und mich angehört habe, was ich gesagt und getan habe, wie ich gedacht und gefühlt habe, kann es sein, daß sich einiges davon als unpassend herausstellt. Ich kann das, was unpassend ist, ablegen und das, was sich als passend erwiesen hat, beibehalten und etwas Neues erfinden für das, was ich abgelegt habe. Ich kann sehen, hören, fühlen, denken, sprechen und handeln. Ich besitze die Werkzeuge, die ich zum Überleben brauche, mit denen ich Nähe zu anderen herstellen und mich schöpferisch ausdrücken kann, und die mir helfen, einen Sinn und eine Ordnung in der Welt der Menschen und der Dinge um mich herum zu finden. Ich gehöre mir und deshalb kann ich aus mir etwas machen. Ich bin ich und so, wie ich bin, bin ich ganz in Ordnung.