rick
05.06.2008, 17:41
Es ist eindrücklich, wie manchmal Gerüche einem zurückführen können in vergangene Zeiten. So etwas ist dann eine sehr direkte und sehr konkrete Erinnerung an eine Situation, die längst zur Vergangenheit gehört.
Das gleiche wie bei Gerüchen gilt auch für bestimmte Situationen, Handlungen, Geräusche...
Es gibt eine Himbeersorte, die ich nur selten und zufällig bekomme und der Geschmack der Himbeerkerne erinnert mich jedesmal an die Stauden, die einst in einem Garten in der Nachbarschaft wuchsen. Ich erinnere mich genau an den Ort, die Personen, die dort waren und mir die Beeren gaben.
Der Garten ist längst überbaut. Die Erinnerung stammt aus der Zeit bevor ich in den Kindergarten ging.
Zum Thema hier:
Das gleiche passierte mir, als ich als Erwachsener erstmals wieder Windeln (Pardon: einen Inkontinenzslip) anhatte - genauer: als ich realisierte, dass ich im Nassen lag, aber das Bett trocken war. Es war nichts anderes als diese Situation, die mich kurz und heftig zurückfühlen liess in eine Zeit, aus der ich sonst nur sehr wenige Erinnerungen habe.
Es ist nur eine kleine Sache: es gibt Wichtigeres und Gewaltigeres auf dieser Welt, aber es ein sehr spezieller Moment, wenn man auf irgend etwas stösst, was einem eine solche Erinnerung hochkommen lässt.
Solche "Tickets zurück in die Vergangenheit" sind einmalig - leider kann man so etwas nicht einfach wiederholen oder mit bestimmten Reizen provozieren. Bei der Wiederholung ist das Erlebnis nicht mehr gleich intensiv und wenn sich eine neue Routine einstellt, wird das Alte von den neuen Umständen überdeckt.
Ich kann mir vorstellen, dass das auch bei einer Babylotion, oder einem Baby-Schampoo, einem Waschmittel oder sonst sowas funktioniert, wenn jemand entsprechende Gerüche im hintersten Winkel seiner Erinnerung gespeichert hat.
Das müsste eigenlich die Wirtschaft erkennen und dafür sorgen, dass gewisse Gerüche die man sich in der Babyzeit positiv einprägt, im Lauf des Lebens wieder auftauchen. Als Kind oder Jugendlicher hätte ich nicht darauf reagiert, aber als Erwachsener hat es mich berührt. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mein Kaufverhalten darauf ausrichten, z.B. nur noch das Aftershave kaufen, das irgendwie geruchlich mit dem verwandt ist, was ich aus der Babyzeit noch unbewusst, aber positiv in Erinnerung habe.
Es ist vielleicht verkaufstechnisch falsch, dass Inkontinenzslips so anders riechen, als das Wohlfühlding, das einst am Babyhintern war.
Dass die beiden Gegenstände, die dem gleichen Zweck dienen, nicht gleich aussehen und gleich heissen, hängt damit zusammen, dass die ältere Generation es als peinlich und demütigend empfindet, wieder in Windeln gesteckt werden zu müssen.
Rick
Das gleiche wie bei Gerüchen gilt auch für bestimmte Situationen, Handlungen, Geräusche...
Es gibt eine Himbeersorte, die ich nur selten und zufällig bekomme und der Geschmack der Himbeerkerne erinnert mich jedesmal an die Stauden, die einst in einem Garten in der Nachbarschaft wuchsen. Ich erinnere mich genau an den Ort, die Personen, die dort waren und mir die Beeren gaben.
Der Garten ist längst überbaut. Die Erinnerung stammt aus der Zeit bevor ich in den Kindergarten ging.
Zum Thema hier:
Das gleiche passierte mir, als ich als Erwachsener erstmals wieder Windeln (Pardon: einen Inkontinenzslip) anhatte - genauer: als ich realisierte, dass ich im Nassen lag, aber das Bett trocken war. Es war nichts anderes als diese Situation, die mich kurz und heftig zurückfühlen liess in eine Zeit, aus der ich sonst nur sehr wenige Erinnerungen habe.
Es ist nur eine kleine Sache: es gibt Wichtigeres und Gewaltigeres auf dieser Welt, aber es ein sehr spezieller Moment, wenn man auf irgend etwas stösst, was einem eine solche Erinnerung hochkommen lässt.
Solche "Tickets zurück in die Vergangenheit" sind einmalig - leider kann man so etwas nicht einfach wiederholen oder mit bestimmten Reizen provozieren. Bei der Wiederholung ist das Erlebnis nicht mehr gleich intensiv und wenn sich eine neue Routine einstellt, wird das Alte von den neuen Umständen überdeckt.
Ich kann mir vorstellen, dass das auch bei einer Babylotion, oder einem Baby-Schampoo, einem Waschmittel oder sonst sowas funktioniert, wenn jemand entsprechende Gerüche im hintersten Winkel seiner Erinnerung gespeichert hat.
Das müsste eigenlich die Wirtschaft erkennen und dafür sorgen, dass gewisse Gerüche die man sich in der Babyzeit positiv einprägt, im Lauf des Lebens wieder auftauchen. Als Kind oder Jugendlicher hätte ich nicht darauf reagiert, aber als Erwachsener hat es mich berührt. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mein Kaufverhalten darauf ausrichten, z.B. nur noch das Aftershave kaufen, das irgendwie geruchlich mit dem verwandt ist, was ich aus der Babyzeit noch unbewusst, aber positiv in Erinnerung habe.
Es ist vielleicht verkaufstechnisch falsch, dass Inkontinenzslips so anders riechen, als das Wohlfühlding, das einst am Babyhintern war.
Dass die beiden Gegenstände, die dem gleichen Zweck dienen, nicht gleich aussehen und gleich heissen, hängt damit zusammen, dass die ältere Generation es als peinlich und demütigend empfindet, wieder in Windeln gesteckt werden zu müssen.
Rick