Heute musste ich mal auf ein Amtsgericht. Eigentlich musste ich nicht, mein Anwalt hätte das auch alleine gemacht, aber ich wollte bei der Verhandlung dabei sein. Zivilprozess, nichts schlimmes und das Gute vorweg: wir haben gewonnen, Gott sei Dank.
Seit der allgemeinen Terrorangst wird ja der Zugang bei vielen Gerichten immer strenger kontrolliert. Hier war es auch so, dass man seit Jahresende eine richtige Schleusentür hat, mit Scanner, wie man das von Flughafen kennt. Also musste ich meinen Rucksack abgeben, der von einer Justizbeamtin vollständig kontrolliert wurde. Außerdem musste ich alle Taschen leer machen, um dann durch den Scanner zu gehen.
Im Rucksack habe ich ein Fach für meine Ersatzwindeln. Drin waren 2 Tena Slip Active Fit und die Müllbeutel für die Altwindeln. Im vordersten Fach des Rucksack ist das "medizinische Utensil", unter anderem Handschuhe und Wundschutzcreme. Während ich also alle Taschen bei ihrem Kollegen leer gemacht habe, hat sie akribisch jedes Fach des Rucksacks durchsucht, ob ich Waffen dabei habe. Sie hat auch das Windelfach geöffnet, das habe ich aber erst gesehen, als ich wieder zu Hause war, denn da ist noch ein Klettverschluss, der das Fach zusätzlich verschließt und der war offen. Was mir sehr gefallen hat: da gab es keinen Kommentar oder irgend eine Nachfrage. Der Rucksack wurde mir freundlich gegeben und ein schöner Tag gewünscht, auf den legalen, aber seltsamen Inhalt wurde überhaupt kein Bezug genommen.
Wie hab ich mich dabei gefühlt? Eigentlich hab ich da gar nicht weiter drüber nachgedacht, hab mich auch nicht vorbereitet, was ich sagen würde, wenn Nachfragen kommen würden. Ich hab es auf mich zukommen lassen und es ist ohne Probleme an mir vorbeigefahren. Ich hab mir einfach kurz gedacht: "Was solls, da musste jetzt durch" und hab es passieren lassen. Es war völlig problemlos und eine Erfahrung, die ich immer wieder machen würde. Sollte ich nochmal auf dieses Amtsgericht müssen, würde ich wieder meine Windeln einpacken, wie sonst auch. Genau genommen sind die da ja immer drin und werden nur aufgefüllt, wenn ich diese Ersatzwindeln mal gebraucht habe.
Fazit: auch eine Kontrolle durch entsprechende Personen ist überhaupt kein Problem und wird nicht kommentiert. Sie suchen ja nach Waffen und interessieren sich nicht dafür, was sonst noch in den Taschen ist. Wenn sie es sehen, dann sind sie professionell genug, nicht danach zu fragen. Es geht sie ja auch nichts an, was ich für legale Gegenstände in meinem Gepäck habe.
Ich kann nur sagen: keine Angst vor Taschenkontrollen.