Zitat Zitat von SaphirWolf Beitrag anzeigen
Globalisierungsverlierer*innen.
Was den das?
Globalisierungsverlierer*innen, manchmal auch Modernisierungsverlierer*innen ist der Gegensatz zum urbanen Bürgertum. (Komplementärmenge)

Freilich würden sich Globalisierungsverlierer*innen, niemals als solche bezeichnen, denn das Gender-Sternchen ist ihnen suspekt, genauso wie die Vorstellung, dass es neben klar männlich und klar weiblich noch andere Geschlechter geben kann. Globalisierungsverlierer*innen leben ständig in Angst. Sie haben Angst vor Homosexualität und vor Ausländer*innen. Sie haben Angst davor, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Sie haben Angst vor einer Scheidung, verstehen aber umgekehrt nicht das Konzept von sexuellem Konsens, sondern glauben, das wären "eheliche Pflichten". Daher sind sie auch erstaunt darüber, dass es auch innerhalb einer Ehe Vergewaltigungen geben kann.

Globalisierungsverlierer*innen haben auch Angst davor, den Führerschein zu verlieren. Das hält sie freilich nicht davon ab, betrunken autozufahren. Radfahrer*innen sind für sie ein Verkehrshindernis. Globalisierungsverlierer*innen sind fett, obwohl sie rauchen. Globalisierungsverlierer*innen glauben an die gesunde Watsche und wünschen sich in der Politik einen starken Mann. Globalisierungsverlierer*innen fürchten sich vor der Gesamtschule und bestrafen ihre Kinder für schlechte Noten.

Dem gegenüber steht wie Anfangs schon erwähnt das urbane Bürgertum. Ihre Anhänger*innen nennt man Bobos oder (Links-grüne) Gutmenschen. Sie wählen sozialdemokratisch, grün oder kommunistisch (in Graz). Sie würden ihre Kinder ja in eine Gesamtschule geben, wenn diese denn auch Chinesisch-Englisch-bilingual unterrichten würde. Sie kaufen nur bio, gluten- und laktosefreie Produkte, wenn sie nicht überhaupt vegetarische oder vegane Ernährung bevorzugen.

Jugendliche (bis 45) studieren oder machen unbezahlte Praktika bei einem Start-Up. Wenn sie ihr Taschengeld aufbessern wollen, fahren sie als Fahrradbote, verkaufen als Mozart verkleidet vor der Oper Tickets oder überreden in der Begegnungszone Passant*innen zu einer Mitgliedschaft bei Greenpeace.

Ich hoffe, ich habe mit diesem pointierten, fast schon satirischen Beitrag die Spaltung der Gesellschaft anschaulich erklärt und wünsche liebe Grüße aus Niederösterreich!