Eine miese Geschichte I – Siggi
Es gibt Dinge im Leben, die möchte man am liebsten löschen. Gerade so, wie man am Computer eine Datei löscht. Leider geht das nicht so einfach. Es geht eigentlich gar nicht. Niemand kann etwas Geschehenes rückgängig machen. Es gibt im Leben keine Taste namens „undo“.
Viel wird heutzutage via „sozialer Medien“ geschwafelt und verbreitet. Das Smartphone bestimmt zeitgleich Lebenswandel und -inhalt in einem. „Ich“ und „mein“ prägen die Persönlichkeiten mehr als je zuvor. „Haste ’was, biste ’was“ beherrscht das Denken und Streben. Leider gilt das nicht beim Thema Krankheit oder sonstiger Benachteiligung. Hat man da ’was, ist man schneller (ein) nichts, als einem lieb ist. Nur unter Gleichgesinnten gibt es noch gefühlte Menschlichkeit. Gesundheit ist das höchste Gut – sagt man, aber wenn es damit hapert, ist man sowas von geoutet. Nein, es ist nicht lustig. So manch eine/r fühlt sich aufgrund gewisser „Probleme“ nicht nur benachteiligt, sondern sogar ausgegrenzt, verhöhnt, abgewiesen. Worte können wirklich schlimmer verletzen als Schläge. Und davon handelt die folgende Geschichte, die mir neulich in die Hände fiel. (© A-O, 2020)
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Nicht lebenswert.
Das klingt irgendwie krank, ich weiß. Aber so bezeichnet Ihr mich doch seit langer Zeit: als
krank.
Dummerweise weiß ich nicht genau, wie lange schon, doch spätestens seit ich vor einiger Zeit vom Arzt Eurer, nicht meiner Wahl, diese „Hilfsmittel“, wie er es nennt, verschrieben bekam, war es ja wohl „amtlich“.
Es gellt mir jetzt noch in den Ohren, Euer Gezeter, als ich wieder mit nasser Hose „erwischt“ wurde. „Du bist doch so krank!“
--- Aber nicht mehr lange, „liebe“ Eltern! ---
Doch dazu später mehr.
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