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Thema: Feststellung

  1. #1
    Senior Member Avatar von Petzolini

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    Feststellung

    Habe mal so die letzten Tage intensiv nach Kindergummihöschen geschaut . Nach meiner persönlichen Erkenntnis ist doch im Netz doch so Einigen zu haben. Gerade was die Bucht angeht und da besonders die Gummihöschen aus der ehm. DDR.
    Man macht sich ja dann so seine Gedanken worandas liegt.
    Ich könnte mir vorstellen das kurz vor Weihnachten die Händler noch ne schnelle Mark machen wollen.
    Der nächste Gedanke wäre, wird die Zahl der Liebhaber kleiner und vielleicht auch älter und jeder möchte jetzt seine Lieblingssstücke noch gewinnbringend an den Mann/ Frau veräußern. Kann es sein,das sich der Markt so langsam zu anderen Windeln und Höschen entwickelt. Also eine Richtung einschlägt wo dann das Klientel für Gummihöschen einfach zu alt wird bzw. ist.
    Ein Bsp. noch dazu, damit Ihr versteht was ich meine: da geistern vom Preis mal abgesehen schon eine ganze Weile mit Kautschuk beschichtete Krankenhosen in der Bucht rum aus den fünfziger Jahren> würde ich nie kaufen, weil vor meiner Zeit. Habe ich alsBaby, Kind und Jugendlicher nie kennen gelernt, geschweige Kontakt gehabt. Für mich ist erst das Zeitalter der PVC-Höscheninteressant, weil dieser Epoche hänge ich mit meinen schönen Erlebnissen in Gedanken nach.
    Meine Frage zum Abschluss nochmal kann das so sein?
    LG Grüsse an Euch Alle petzolini
    Geändert von Petzolini (30.11.2016 um 12:17 Uhr) Grund: Rechtschreibung

  2. #2
    Georg2
    inaktiv

    AW: Feststellung

    petzolini,

    Du beantwortest Deine Fragen schon sehr richtig selbst.

    Ich habe da mal so in Dein Profil geschaut. Richtig die Zeit der mit Kautschuk beschichteten Krankenhosen war vor Deiner Zeit. Das war auch die Zeit, wo die Klepper-Mäntel (bestehen auch aus gummiertem Gewebe) im Westen groß in Mode waren.

    Und weil Du die gummierten Höschen als Kind nicht mehr kennen gelernt hast, hängst Du an dem, was danach kam.

    Im großen Maße wurde PVC erst ab etwa 1960 eingesetzt. Damals war gerade bei den Damen der Pfennigabsatz groß in Mode. Man trug diese Schuhe tagtäglich überall und ruinierte mit dem spitzen Absatz so manchen Linoleumboden. Da kam der gerade erfundene PVC-Bodenbelag im richtigen Moment, trotzte er doch dem Druck des Pfennigabsatzes. Und keiner wollte mehr Linoleum haben, das zudem wöchentlich gebonert werden mußte. Und der Friesennerz (aus PVC) löste den Klepper-Mantel ab.

    Die Generation nach Dir ist dann im Westen schon mit den Einwegwindeln von Pampers aufgewachsen. Da war man auf einmal auf die Gummihose nicht mehr unbedingt angewiesen.

    Aber wie war das im Osten? Da mußt Du mir helfen, da ich, weil im Westen aufgewachsen, nicht genau weiß, wie dort die Verhältnisse waren. Hatte die DDR wegen ihrer chronischen Devisenknappheit Geld für eine Lizenz zur Produktion der von Pampers erfundenen Einwegwindel? Ich vermute daher, daß die Mutter Pampers nur aus dem Intershop oder als Mitbringsel von Westreisen bzw. Westbesuchern kannte und daher nicht tagtäglich einsetzte. Für den „Alltag“ blieb man bei dem, was die heimische Industrie schon immer herstellte: Mehrwegwindel und Gummihose. Das würde erklären, daß die Gummihose im Osten länger / häufiger im Gebrauch blieb als im Westen. Daher sind die Liebhaber von Gummihosen im Osten im Schnitt jünger als die im Westen und Sammler sind im Osten vorzugsweise zu finden. Liege ich mit dieser Vermutung richtig?

    Die Umwälzung von 1989 führte dazu , daß auf einmal Einwegwindeln von Pampers auch im Osten überall erhältlich waren. Einher mit der Maueröffnung ging auch ein Rückgang der Geburtenrate. Die Folge dürfte ein Überbestand an Gummihosen in den Geschäften gewesen sein, der sich nur noch schwer verkaufen lies, weil sich die jungen Mütter von der Mehrwegwindel abwandten und nun die bequemer zu handhabende Einwegwindel bevorzugten.

    Ich kann mir vorstellen, daß diese damals in den Geschäften liegen gebliebenen Gummihosenbestände auf Grund der geringen Anzahl an Sammlern von Gummihosen immer noch nicht ihren letzten Abnehmer gefunden haben. Daher wird weiterhin munter angeboten. Und vor Weihnachten sitzt das Geld dank Weihnachtsgeld bei vielen eben lockerer.

    Aber egal, ob man Gummihosen, Überraschungseier oder Briefmarken sammelt, alle Sammelgebiete haben eins gemeinsam. Da ist einmal ein Massenangebot von nicht gerade seltenen Versionen, die man relativ leicht und schnell zusammen bekommt. Und da sind die Raritäten, für die (wenn sie dann mal auftauchen) viel Geld hinblättern muß. Und man wird trotzdem resigniert feststellen, daß man sein Sammelgebiet nicht vollständig zusammen bekommt.

    Die Resignation, daß man sein Sammelgebiet nicht lückenlos zusammen bekommt, und die Tatsache, daß wir alle alt und älter werden, führt dazu, daß ältere Sammler beginnen, sich von ihren Schätzen zu trennen. Dann taucht schon mal eine Rarität wieder auf dem Markt auf. Wenn erst diejenigen, die sich von ihrer Sammlung trennen wollen und diejenigen, die noch sammeln, das gleiche Alter haben, bricht der Markt (und damit die Preise) zusammen.

    LG Georg

  3. #3
    Senior Member Avatar von Petzolini

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    AW: Feststellung

    Lieber Georg und Mitleser,
    danke an dieser Stelle für Deinen sehr ausführlichen Komentar.
    Deine Frage ist, wie war das in der DDR bis zur Wende. Ich kann das nur aus meiner Sicht und Erfahrung beschreiben. Es gibt hier ja auch noch genug ehemalige Ostkinder die meine folgenden Erklärungen ergänzen können.
    Gummihöschen und Stoffwindeln waren bis zur Wende die einzige Möglichkeit um Babys aber auch für die Erwachsenen als Wickelmethode.
    Die Gummihöschen als Knöpfer mit Stoffoberfläche waren bis ca. ende der Siebziger aktuell. Dann kamen die Höschen ohne Stoff sowohl als Schlupf, bzw Knöpfer bis hin zum Schluss. Alternativ gab es dann noch die Bindslips. Das alles unter dem Namen Baby Chic produziert an den glaube ich verschiedensten Standorten.
    So kann ich aus meinen Kindheit und Jugendtagen erzählen, dass unsere Wohnungsnachbarin in Heimarbeit Gummihöschen genäht hat. Jeden Donnerstag kam die Rohware also die Folien Gummibänder und Garn. Dann hat sie das alles in Heimarbeit genäht, das Geräusch höre ich heute noch. Diese Kartons mit den Höschen wurden im Treppenhaus gelagert. Ich Hirni hab mich nie getraut mal nachzuschauen, geschweige denn zu mopsen. Es wäre ein Leichtes gewesen.
    um den Faden von Georg wieder aufzunehmen, gab es Lizenzprodukte in der DDR. Ich weiß nur von einem Prrodukt und das waren die Kripa Windeln. vergleichbar mit den Strampelpeterwindeln. Also brauchte man auch ne Gummihose dazu.
    Pampers so wie sie ab den siebzigern im Westen gab waren nicht zu haben.
    Mit der Wende sind dann auch hier Pampers und Co. eingezogen. Baby-Chic wurde dann glaube ich Sons und dann irgendwann abgewickelt über die Treuhand. Dassind aber nur Vermutungen. Wer es besser weiß, ich lasse mich gerne aufklären.
    Resbestände gibt es sicherlich immer nochmal, sind aber sehr sehr selten. gerade in den neuen Ländern kommt dann die Aussage; zu alt und wurden einfach weggeschmissen..
    In der Hoffnung nicht gelangweit zu haben, bis denne
    Geändert von Petzolini (30.11.2016 um 20:00 Uhr) Grund: wort vergessen

  4. #4
    Senior Member Avatar von Petzolini

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    AW: Feststellung

    um das Thema noch maL aufzugreifen, im Moment gibt in Netz gefühlt überdurchschnittlich viele Gummihöschen alter Baujahre zu ersteigern.
    Bestätigt wohl irgendwo meine These.

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