Blick einer Mutter auf ABs

[klopfer]

In ihrem Vlog beschreibt die junge Mutter RainFlorence, wie sie auf eine internetgruppe mit jungen ABs stößt und was sie darüber denkt. Sie bringt das ganze in Verbindung mit ihrem 4jährigen Sohn, den sie immer noch stillt. Sie hat wohl auch gefragt, warum die jungen Leute Windeln tragen und einige haben wohl geantwortet, dass sie versuchen, ihr zu frühes Sauberkeitstraining psychisch zu kompensieren.

Sie sieht das als Bestätigung, ihr Kind so lange weiter zu stillen, bis es selbst nicht mehr will: https://www.youtube.com/watch?v=F7aVtRT-_ZU

[Bärchen1601]

Grundsätzlich finde ich es gut, wenn man die Kinder sich so entwickeln lässt, wie sie es wollen ...
Trotzdem kann man da etwas sanft etwas lenken.

Wo ich etwas Bedenken habe, dass sie AB´s damit automatisch in die "kranke", "unnormale" Ecke schiebt. Sie glaubt, mit ihrem Stillen verhindern zu können, dass ihr Kind später kein AB wird. Das ist natürlich zu eng gesehen.
Genauso, wie sie glaubt, es liege hundertprozentig am Stillen, dass ihr Kind noch nie Antibiotika gebraucht hat.
Das KANN so sein, MUSS aber nicht.
Man kann das nicht verallgemeinern. Und solche Dinge aus einem einzigen Fall zu schließen, ist sowieso gewagt.

Warum manche Menschen AB´s sind, manche Sadisten, manche Masoschisten, manche Vanillas, manche dies und manche das, ist immer ein Zusammenspiel aus ganz vielen Faktoren.

Es kann sich ja auch so entwickeln: Ihr Kind kommt meinetwegen auch mit 6 oder 10 bei Stress immer noch an die Brust.
Was ist, wenn das Kind 21 ist ? Und Stress bekommt ? Was macht es dann ? Hat es gelernt, Stress auf andere Art und Weise abzubauen ? Wenn nicht, fängt es mit 21 an, sich doch den Schnuller zu nehmen oder sich als AB zu entwickeln, um den Stress abzubauen, was genauso wahrscheinlich ist wie die These, dass zu frühes Abstillen das spätere AB erzeugt. Damit hätte sie also genau das Gegenteil erzeugt, von dem, was sie eigentlich wollte.

Die menschliche Psyche ist so mannigfaltig und so verschieden und vor allem so unvorhersehbar, dass ich aufgehört habe, darauf zu schauen.

Manchmal mache ich mir zwar Gedanken und es ist ganz interessant, in die Psyche einzutauchen und Schlussfolgerungen zu ziehen, aber ich verkneife mir immer, zu diesem Thema Ratschläge oder eindeutige Beurteilungen zu geben. Sondern sehe es wertfrei. Versuche es zumindest ...

Letztendlich, ich liebe Schnuller und Schnullern, es ändert nichts, dass ich weiß, warum !
Und ich stehe dazu.
Ich liebe, inzwischen , eine volle Windel, manchmal, meistens, ich liebe den Geruch, das Gefühl, keine Ahnung, warum, aber wenn ich es wüsste, würde es nichts ändern.
Ich würde es trotzdem noch lieben !

Insofern, soll sie stillen, solange sie will, ich finde das in Ordnung, aber daraus Schlussfolgerungen zu ziehen, oder Weichen stellen zu wollen, finde ich sehr gewagt.