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Thema: Erfahrungsbericht Urodynamische Untersuchung und Blasenspieglung Teil 1, Teil 2, Teil 3

  1. #1
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    Erfahrungsbericht Urodynamische Untersuchung und Blasenspieglung Teil 1, Teil 2, Teil 3

    Nach längeren überlegen, hab ich mich entschlossen mal meine Eindrücke, Erfahrung und Gefühle während des Klinikaufenthalts auf zuschreiben.

    Wie ich schon im Thread "Inko und nun" schrieb, hatte ich in der Woche ja eine Urodynamische Untersuchung mit anschließender Blasenspieglung, welche unter Vollnarkose gemacht wurde.

    Teil 1

    Aber ich werde mal weiter ausholen und mal von Anfang an berichten.

    Die Probleme mit meiner Blase bestehen schon seit meiner Kindheit wo ich erst mit 4 Jahren tagsüber trocken war und das Bettnässen erst zum 18. Lebensjahr geringer wurde, welches später für einige Zeit verschwand. Zurück kam es, als ich mir 2010 eine Blasenentzündung einfing, welche aber schnell abheilte und das Bettnässen wieder auf 1-2 Unfälle pro halben Jahr zurück ging. So richtig schlimm wurde es 2012, wo ich an einer Gürtelrose erkrankte und zeitweise die komplette Kontrolle über meine Blase verlor. Ab da hatte ich tagsüber immer öfter starken Harndrang, teilweise sogar mit Krämpfen und unkontrollierten Auslaufens. Dies bewog mich, da es schlimmer wurde und öfter passierte, bei meinen Hausarzt darüber zusprechen. Als erstes erfolgte dann im Oktober 2013 eine neurologische Untersuchung, wo aber nichts rauskam, was auf die Blase zutrifft.
    Nun machte ich beim Urologen einen Termin, der die ganze Sache ins rollen brachte.

    Teil 2 noch vor demm schlafen gehn .

    Zur ersten Sprechstunde wurde ich über die Vorgeschichte meiner Blasenprobleme befragt, welche Behandlungen unternommen wurden und was die Probleme im Moment sind. Anschließend wurde mir ein Termin in der Fachklinik für Urologie ein Termin zur Urodynamik gemacht. Die ca. 4 Wochen bis dahin musste ich ein Miktionsprotokoll führen, welches dort ausgewertet wurde.

    Nun aber mal zum eigentlichen Termin, der am 26.02. war.

    Schon seit Tagen war ich ziemlich angespannt und aufgeregt, meine Blase war die ganze Zeit ziemlich komisch, teilweise hatte ich aller Stunde heftigen Harndrang, meist dann, wenn keine Möglichkeit des pinkelns gegeben war. So auch an diesen Tag. Gegen 9 traf ich dort ein, schon mit ordentlich Druck auf der Blase, schnell zum anmelden, Becher für die Urinprobe entgegen nehmen und ab zur Toilette. Nachdem ich die Probe abgegeben hatte, durfte ich nochmal ca. 10 min warten, wo ich nochmal fix eine Zigarette geraucht habe. Nun ging es richtig los, als erstes untenrum ausziehen, nochmal zur Toilette damit wirklich nixmehr in der Blase drin ist und auf denn Untersuchungsstuhl platz genommen.
    Die erste Untersuchung bestand darin, die Restharnmenge zumessen, wo aber nix rauskam. Weiter ging es mit der Druckmessung, wo mir erst ein Mess- und Füllkatheder eingeführt wurde, dazu 3 Messsonden im Bereich der Leiste und Blase und eine Messsonde in denn Allerwertesten. Angenehm ist was anderes, aber was muss, das muss halt nun mal. Während der Arzt meine Blase mit Kochsalzlösung füllte, gab es einen kleinen Smaltalk über die Vorgeschichte der Blasenprobleme, hin und wieder musste ich auf Kommando husten oder pressen. Hierbei war schon der erste von weiteren Tropfen, der einfach abhaute und das bei gerade mal 250ml und keinem Harndruck. Kurz darauf hatte ich normalen Harndrang, der sich aber sehr schnell verstärkte und mit einen unkontrollierten auslaufen endete, was mich ziemlich schockte. Auch der Arzt sah abwechselnd mich und die Messwerte irritiert an, scheinbar war da was nicht in Ordnung.
    Der letzte Test wurde dennoch gemacht, aber um es vorweg zunehmen, dieser musste 2x gemacht werden, da beim ersten Versuch der Messkatheder durch das unkontrollierte auslaufen hinausbefördert wurde.
    Das Ergebnis dieser Untersuchung war erschütternd, hatte zwar schon denn Verdacht auf ne leichte Inkontinenz, aber mit dem was mir gesagt wurde hatte ich nicht gerechnet. Die Auswertung der Untersuchung und des Miktionsprotokol ergab, das ich an einer sogenannten Mischinko leide, d.h. neben der Dranginko ist auch eine Belastungs/Stressinko im Spiel. Nebenbei ist auch meine Blase für mein Alter und Körpergröße zu klein.
    Im Nachgang betrachtet, war für mich diese Untersuchung Erleichterung und Verwirrung zugleich. Ich hatte denn ganzen Tag ein ziemliches Gefühlschaos, schon weil ich nicht wusste wie ich dieses einordnen soll. Der Spaß an der Windel schien nun bitterer Ernst zu werden, zudem stand die Ursachenforschung noch aus, welche in 2 Tagen beginnen sollte.
    Auch zeigte dies mir, was wirkliche Freunde und der Kontakte zu anderen Inkos wert sind. Dadurch konnte ich das Gefühlschaos in denn Griff bekommen und mich auf die Blasenspieglung konzentrieren.

    Was am Freitag und Samstag passierte kommt morgen nachmittag.

    MfG Sasuke85

    p.s. Kommentare bitte dort schreiben.
    Ian "Lemmy" Kilmister
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  2. #2
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    Hallo,

    generell ist es so das ein Meßkatheter bei einer Urodynamik immer rausrutschen kann, da diese speziellen Meßkatheter nicht in der Blase mit einem Ballon gehalten werden können...

    Der Rest der Untersuchung liesst sich für mich völlig normal, und es ist klar wenn der Katheter rausrutscht sollte man die Messung noch mal machen...Man möchte schliesslich ein Ergebnis bekommen umd Dir zu helfen.
    Das mal ein Tropfen am Katheter vorbei ist völlig normal, da durch den Katheter die Blase nicht mehr verschlossen ist.

    Eine Blasenspiegelung ist mit den mordernen felxiblen Zystokopen auch kein total schlimmer Vorgang mehr, ausserdem kann man Blasenspiegelungen auch in Narkose machen....

    Dauerwindeln müßen ja vielelicht nicht sein, es gibt generell auch andere Möglickeiten, aber das soll Dir Dein Arzt nach Abschluß aller Untersuchungsergebnisse sagen.

  3. #3
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    Und Teil 3 ist fertig

    Der Donnerstag verlief dann mit gemischten Gefühlen, mir schossen alle möglichen Gedanken durchs Gehirn. Angefangen von harmlosen Dingen bis hin zu Prostata oder Blasenkrebs.
    Ich kann euch sagen, das dies nicht wirklich angenehm war.
    Aber der Donnerstag war um und der Freitag stand an, mit einen leeren Magen und mulmigen Gefühl ging es am morgen los. Gegen 11 traf ich dort ein, eigentlich wäre dann noch Zeit bis zur Untersuchung, nur fiel eine OP aus, so das ich gleich für die Narkose vorbereitet wurde.
    Das hieß komplett entkleiden, anschließend gab es ein schickes Flügelhemd und kleidsame Trombosestrümpfe. Aber die Zeit hatte ich nicht über meine etwas gewöhnungsbedürftige Bekleidung nachzudenken, denn ich wurde schon in Richtung Untersuchungsraum geschoben. Dort angekommen musste ich auf die Liege, wo schon alles bereit lag. Nachdem mir ein Venöser Zugang gelegt wurde, gab es kein zurück mehr. Das Narkotikum wirkte schnell und heftig, innerhalb einer Minute war ich weg.

    "Aufwachen" oder so ähnlich schallte es kurz danach wie durch Watte zu mir, naja ich war für eine Stunde komplett weg gewesen und liege gerade in einem leichten Dämmerzustand im Bett, welches gerade in Richtung Aufwachbereich geschoben wurde. Alles um mich herum war leicht verschwommen und die Geräusche stark gedämpft, als wenn ich einen starken Joint geraucht hätte.
    Nebenbei entleerte sich die Blase, was ich aber gar nicht so mitbekam. Zum Glück hatte man mir vorher noch ein Urinal angelegt, sonst wäre das Bett nass geworden. Die nächsten 2 Stunden verbrachte ich damit, die Spinnweben der Bewusstlosigkeit wegzufegen und langsam aus dem Dämmerzustand heraus zukommen. Nachteil war, das jedes pinkeln immer stärker schmerzte. Nachdem ich wieder einigermaßen wach war, ging es im Bett liegen zurück auf die Station, wo aber bis zum Abendbrot nicht wirklich viel passierte, der Bettbeutel wurde gewechselt, 3 0,5L Flaschen Mineralwasser musste ich bis 18 Uhr austrinken, ansonsten lies man mich in Ruhe.
    Gegen 18 Uhr gab es dann Abendbrot, welches aber ein schlechter Scherz war. Nur 2 Scheiben Brot mitn bissel Wurst davon sollte ich satt werden. Nach kurzen Protest und der Erklärung, das ich seit knapp 20 Stunden nixmehr gegessen habe, bekam ich noch 4 Brotscheiben samt Wurst und Schmelzkäse dazu.
    Zur Abendvisite nach dem Abendbrot wurde das Urinal entfernt und ich durfte wieder aufstehen, ziemlich wackelig auf denn Beinen machte ich mich zum Zähne putzen und Bettfertig machen. Die vom KH angebotene dünne Windel lehnte ich dankend ab und legte mir meine selbst mitgebrachte Tena Maxi an, welche bis zum Morgen ordentlich nass wurde, aber durchhielt.
    Gegen 7.30 am morgen wurde ich geweckt, Morgentoilette samt Windelwechsel (von Tena Maxi für die Nacht auf Tena Pants für denn Tag) gab es dann Frühstück. Anschließend Morgenvisite durch denn Chefarzt, der mir denn Befund der Blasenspieglung mitteilte. Die Ursache für meine Inkontinenz lautet Hyperaktiver Blasenmuskel, der sich unkontrolliert bei einen gewissen Füllstand krampft und mir dadurch die Probleme des Wasserhaltens verursacht.
    Nach der Visite durfte ich mich anziehen und auch denn Nikotinhunger stillen, was keine gute Idee war. Beim ersten Zug haute es mich heftigst aus denn Schuhen, mir war schwindelig und kotzübel.
    Das bewog mich, endlich und für immer mit dem Rauchen aufzuhören.
    Was gibt es noch zuschreiben, nach dem Mittagessen bekam ich meine Entlassungspapiere, sowie 2 Briefe, einen für denn Urologen und der andere für meinen Hausarzt.

    "Wie gehts nun weiter" waren meine Gedanken auf der Heimfahrt, zwar wurde mir schon eröffnet, wie die Therapie aussieht, dennoch werde ich das direkt mit meinen Urologen abklären, bei dem ich zu meinen Geburtstag einen Termin habe.

    Werd weiter berichten, wie es nun weiter gehen wird.
    @Werner, wie gesagt, hab diese Woche das Gespräch mit meinen Urologen. Es waren auch nicht ein paar Tropfen die vorbei gingen, sondern ca 40ml die beim Husten abhauten. Ausserdem zeigete das Messprotokoll, das der Schliesmuskel aufgrund der Blasenmuskelanspannung kurz nachgab .
    Ian "Lemmy" Kilmister
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  4. #4
    Abri-fan
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    schon im zweiten satz zweifle ich an deiner glaubwürdigkeit.

    wegen ner simplen blasenspiegelung wird kein vollnarkose gemacht.

  5. #5
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    Hab Urodynamik und Blasenspiegelung auch schon hinter mir. Beide ohne Narkose oder größerer Betäubung.
    Einzig mein Schliesmuskel war danach etwas beleidigt und arg gereizt....

  6. #6
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    Original von Abri-fan
    schon im zweiten satz zweifle ich an deiner glaubwürdigkeit.

    wegen ner simplen blasenspiegelung wird kein vollnarkose gemacht.

    Wurde aber, schon bei der Urodynamik musste statt des üblichen ch16 Katheders zur Restharnmessung ein ch14 verwendet werden.
    Soll ich dir noch denn Aufklärungsbogen und Liegebescheinigung einscannen und einfühgen, damit du mir glaubst?
    Ian "Lemmy" Kilmister
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  7. #7
    Trusted Member Avatar von Bongo

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    Ein Katheder ist übrigens eine art Lesepult, sowas hatte man früher in Schulen für den Lehrer im Klassenzimmer:

    http://www.schulmuseum-bremen.de/ima...katheder_b.jpg

    Wenn sie dir sowas in den dödel geschoben haben, wundert mich die vollnarkose überhaupt nicht

    Ne blasenspiegelung allerdings hatte ich nach ner Nierenstein-OP auch schonmal, und da wurde lediglich narkose-gel in die harnröhre gespritzt, für eine lokalanästhesie.

    Und ein freund von mir hat wegen einer leichten Inkontinenz vor nicht allzu langer zeit eine blasenspiegelung mit füllstandsmessung und sensoren bekommen (so wie du sie beschriebst), und dabei war er auch wach. nicht zuletzt, um beim befüllen der blase dazu befragt werden zu können, was er gerade da unten spürt.

    damit will ich dir keinesfalls irgendwas unterstellen.
    mag ja sein, dass man dich dafür ins land der träume geschickt hat.
    aber mir kommts schon ein wenig vor, wie mit elefanten auf spatzen zu schießen.
    vielleicht solltest du dich bei deinem arzt über dieses unverhältnismäßige risiko für deine gesundheit beschweren (vollnarkosen sind ja nicht gerade komplett ungefährlich)


    unabhängig davon: interessanter bericht.



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  8. #8
    WBC Fördermitglied 2024 Avatar von Werner227

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    Also bevor Ihr hier alle als Lügner hinstellt,

    bei uns in der Klinik werden Blasenspiegelungen auch in Narkose gemacht, bei Patienten die es sonst nicht tolerieren, oder aus sonstigen medizinischen Gründen, also unmöglich ist es nicht. Viele Patienten bestehen darauf, es existieren halt immer noch zu viele Horrorgeschichten darüber.

    Grundsätzlich kann man Blasenspiegelungen auch ohne Narkose machen.

    Urodynamiken dagegen können nicht in Vollnarkose gemacht werden, weil da der Patient mitarbeiten muß...

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