Die Idee, einen guten Windelwindelfilm zu machen, ist sicherlich reizvoll, denn bisher gibt es da tatsächlich nichts Brauchbares. Man müsste sich natürlich zuerst überlegen, welche Zielgruppe man damit ansprechen will. Ein Film nur für Eingeweihte wird sich finanziell sicherlich nicht lohnen. Wenn ich mal einen Ausflug in die gay-Filmlandsachaft machen darf: Filme ausschließlich für Schwule, wo ohne Handlungsfaden nur eine Nummer nach der anderen geschoben wird, finde ich persönlich kreuzlangweilig und überhaupt nicht sehenswert.
Es gibt aber auch ein paar wenige gute für ein breit gestreuteres Publikum, wo es nicht vordergründig ums Bumsen geht, wo es aber vor Erotik nur so knistert, wie z.B. "Trick, "Latter-Days", "Schwule Mütter ohne Nerven", meinetwegen auch "Another Gay Movie", wenn es etwas lustiger und überzogen sein darf. Dies aber nur mal als Anregung, was ein Drehbuch meiner Meinung nach hergeben müsste, um auch Leute außerhalb der Szene zu fesseln. Die erwarten dann leider auch, dass übliche Klischees bedient werden, was wiederum nur in einer Komödie ohne besonderen Anspruch geht.
Als Darsteller in einem Windelstreifen muss man sich natürlich im Klaren sein, dass dies einem vollständigen Outing gleichkommt. Deshalb sind bei den allermeisten Privatvideos die Akteure auch peinlich darauf bedacht, dass ihr Gesicht im Verborgenen bleibt, und beschränken sich auf die Crotch-Shots-Perpektive. Natürlich sollte bei einem Film auch das Äußere dazu passen, denn dickbäuchige und unförmige Darsteller sind wahrscheinlich auch nicht so der Hingucker.