endlich wieder windeltag,

[Baby Daniel]

Hallo Ihr Beiden,

ihr seit ja ganz hintertrieben, im positiven Sinn. Diese Taktik wäre zu überlegen. Eine Strategie der kleinen Schritte ist mir so noch gar nicht eingekommen, aber durchaus überlegenswert. Die Frage ist nur, wie kommt man damit und vor allem: Wann? kommt man damit ans Ziel. Dabei stellt sich die Frage: Was ist das Ziel?

Die Phantasien die ich auslebe sind für mich das Ziel, das kann ein Partner oder eine Partnerin (in meinem Fall übrigens letzteres) natürlich völlig anders sehen. Eine Beziehung sollte ja keine Einbahnstraße sein, eher ein Geben und Nehmen. Aber irgendwann kommt ja dann der Punkt, an dem die ganze ungeschminkte Wahrheit auf den Tisch muss - dass ist dann natürlich noch einmal ein Kraftakt.

Trotzdem euch beiden Danke und bleibt so ehrlich. Oft sieht man es aus seiner Sicht, geht wie immer davon aus, das das selbstverständlich richtig ist, gar nicht das eigentliche. Ich habe mir oft dazu Gedanken gemacht, in der Annahme meine Frau mit der Windel zu betrügen - aus meiner Sicht ist es nichts anderes - als Fremdgehen. Aus der Geschichte der Evolution heraus ist der Mann wahrscheinlich dazu verdammt. Eine Antwort die eher dem eigenen Schutz dient. Aber das ändert nichts an dem Fakt - Fremdgehen in der Partnerschaft ein langes Thema.

Baby Daniel

[heini74]

Ich empfinde Windeln tragen überhaupt nicht als Fremdgehen, auch wenn es im Geheimen geschieht. Du vergleichst aus meiner Sicht Äpfel mit Birnen, wenn du die Gefühle der Frau beim Entdecken der Windelleidenschaft mit den Gefühlen gleichsetzt, die der Mann hat, wenn er von ihrer Nebenbeziehung erfährt.

Stelle dir doch eher vor, du würdest deine Frau in Windeln erwischen :-) Nein, das Beispiel ist auch schlecht, weil du es ja begrüßen würdest. Dann doch eher, dass deine Frau vielleicht irgendeinen anderen Fetisch hat, der dir vollkommen absurd und unerotisch vorkommt. Wärst du darauf auch eifersüchtig? Höchstens mag einem der Vorwurf einfallen, warum der Partner es einem nicht schon längst gesagt hat, aber das trifft ja dann wieder auf beide Seiten zu.

Fremdgehen ist für mich nicht nur eine heimlich ausgelebte Sexualität, sondern dass man sich emotional von seinem Partner abwendet und stattdessen die Zuneigung eines anderen Partners sucht, auch Liebe genannt. So stark ein Fetisch auch ausgeprägt sein mag, er ist nicht vergleichbar mit der Beziehung zu einem Menschen, auch wenn er eine solche durchaus stören oder beeinflussen kann, wenn er zu mächtig ist.

Ich finde die Strategie der kleinen Schritte auch gut, ein paar Anregungen wurden ja schon gegeben, Ideen, die mir so auch nicht gekommen wären. Allerdings empfinde ich nur manche davon als unmittelbar anwendbar, andere bedürfen vielleicht schon einer gewissen Gewöhnung an kindliche Spiele unter den Partnern. All diesen Ideen beinhalten aber ein kindlich-unschuldiges Spiel, das fernab irgendwelcher Ekel-Faktoren liegt, und das ist das Schöne daran.

Vielleicht ist es auch eine gute Idee, das Fernziel auch einfach ein bisschen aus den Augen zu verlieren und sich einfach nur an diesen lustigen Spielen zu erfreuen. Wenn man das alles unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass man sein (Fetisch-)Ziel nicht erreicht hat, hat man möglicherweise selber keine Freude daran. Betrachte doch eher das Windelspiel gleichwertig mit dem Badewannenspiel als einen Ausdruck deiner kindlichen Erlebniswelt. Dann fällt es auch nicht mehr so schwer, längere Zeit zu warten, bis das Fernziel vielleicht doch noch mal eintritt.

Schließlich ist es ja in der aktuellen Situation so, dass das Fernziel nie eintreten wird (oder zumindest mit nur sehr geringer Wahrscheinlichkeit). Und dass du mit deiner Frau durch Pfützen springst, ist ja kein Grund, dir nicht doch heimlich dann und wann mal eine Windel anzuziehen.

Bei mir ist es so, dass meine Frau von den Windeln weiß, weil ich es ihr irgendwann mal, noch vor unserer Heirat, gestanden habe. Sie findet es nicht so klasse, wollte mich auch immer davon überzeugen, dass ich das irgendwie überwinden müsste, scherzt aber manchmal auch einfach nur darüber, dass ich mir gerne Pampers anziehe. Es ist aber nichts, was zwischen uns passiert, sie toleriert nur, dass ich es heimlich tue. Viel Gelegenheit ist dazu allerdings auch nicht gegeben, da wir auch noch Kinder haben, die natürlich nichts davon mitkriegen sollen.

Ich genieße es allerdings auch, wenn ich mit meinen Kindern spielen kann, dann ist Papa auch wieder ein kleiner Junge, und keiner findet was Schlimmes daran :-)

[Baby Daniel]

Hallo Heini74,

ich danke dir auch für deine ehrliche Antwort. Ihr bringt mich echt zum nachdenken oder sogar ins grübeln. Sollte man ja auch. Besser alles in Frage zu stellen als alles zu akzeptieren. Ich stand allerdings eher vor der Frage meine Partnerin zu verlassen und mich ganz meiner leidenschaft hinzugeben. Aber nach langer reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, das das auch nicht die Lösung ist. Eine Beziehung ist mehr als nur Sexualität. Meine partnerin gibt mir eine Geborgenheit, ein zu Hause ein Gefühl des Angekommen sein. Ihr werdet jetzt aufschreien, auf der einen Seite ist er angekommen und auf der anderen Seite hat er überlegt zu gehen und mit der Windel glücklich zu werden. Der Grund meiner Überlegung oder besser das Ergebniss meiner Überlegung war, dass die glücksmomente die man mit der Windel empfindet auch irgendwann Alltag werden und damit weniger interessant. Einen Fakt, den man nicht umstossen kann, eine fakt den man realisieren muss. Die Windel und alles drumherum, die Vorfreude auf meinen Windeltag, das Kofkino alles nicht mehr da. Eine traurige Zukunft. Und ich möchte an dieser Stelle alle einsamen Baby´s grüßen. Der Reiz der Freude ist die Überraschung durch einen anderen Menschen. Nur zwischen zwei Menschen kann Hoffnung entstehen.

Ich werde weiter in Hoffung auf den nächsten Windeltag träumen und hoffe inständig das mir meine Partnerein einen schönen Traum wünscht.

Baby Daniel